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Wahlen in Deutschland - Internationale Kommunistische Strömung

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4Weltrevolution Nr. 178Die Rolle der Frau bei der Entstehungder menschlichen Kultur, Teil 3Noch grundsätzlicher: woher kam die ersteArbeitsteilung, und warum sollte sie auf demGeschlecht beruhen? Hier sehen wir, wieDarmangeat sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er eigenenVorstellungskraft verliert: „Wir können unsvorstellen, dass selbst e<strong>in</strong>e keimhafteSpezialisierung der menschlichen Speziesgestattete, e<strong>in</strong>e größere Effektivität zu erlangen,als wenn ihre Mitglieder weiterh<strong>in</strong> jedeHandlung ohne Unterscheidung ausgeübt hätte(…) Wir können uns ebenfalls vorstellen, dasssich diese Spezialisierung durch die Stärkungder gesellschaftlichen Bande im Allgeme<strong>in</strong>enund der Bande <strong>in</strong>nerhalb der Familiengruppenim Besonderen <strong>in</strong> der gleichen Richtungauswirkte.“[9] Gut, natürlich können wir uns viel„vorstellen“, doch ist dies nicht vielmehr das,was eigentlich demonstriert werden sollte?Was die Frage angeht: „Wie kam dieArbeitsteilung auf der Grundlage derGeschlechter zustande?“, sche<strong>in</strong>t dies fürDarmangeat „nicht sehr schwierig zu se<strong>in</strong>. Esersche<strong>in</strong>t offensichtlich, dass für die Mitgliederprähistorischer Gesellschaften dieserUnterschied der am unmittelbarsten ersichtlicheist.“[10] Wir können hier e<strong>in</strong>wenden, dass,auch wenn geschlechtliche Unterschiedesicherlich „unmittelbar ersichtlich“ für die erstenmenschlichen Wesen gewesen waren, dieske<strong>in</strong>e ausreichende Erklärung für dieEntstehung e<strong>in</strong>er geschlechtlichenArbeitsteilung ist. Primitive Gesellschaften s<strong>in</strong>dreich an E<strong>in</strong>ordnungen, besonders jene, die aufTotems beruhen. Warum sollte dieArbeitsteilung nicht auf dem Totemismusbasieren? Dies ist offensichtlich e<strong>in</strong> bloßesHirngesp<strong>in</strong>st – genauso wie DarmangeatsHypothese. Was noch schwerer wiegt, ist, dassDarmangeat e<strong>in</strong>en anderen äußerst e<strong>in</strong>deutigenUnterschied nicht erwähnt, e<strong>in</strong>en Unterschied,der überall <strong>in</strong> archaischen Gesellschaftenwichtig ist: den Unterschied des Alters.Wenn es darum geht, trägt Darmangeats Buch– trotz se<strong>in</strong>es eher prahlerischen Titels – nichtviel Erhellendes bei. Die Unterdrückung derFrauen beruhte auf der geschlechtlichenArbeitsteilung. So sei es. Doch wenn wirfragen, woher diese Teilung kommt, werden wirabgespeist „mit bloßen Hypothesen,demzufolge wir uns vorstellen können, dassgewisse biologische E<strong>in</strong>schränkungen, diewahrsche<strong>in</strong>lich mit der Schwangerschaft unddem Stillen zu tun haben, das physiologischeSubstrat für die geschlechtliche Arbeitsteilungund den Ausschluss der Frauen von der Jagdbilden“ (S. 322).[11]Von den Genen zur KulturAm Ende se<strong>in</strong>er Argumentation lässt unsDarmangeat mit folgender Schlussfolgerungzurück: Im Ursprung der Frauen­Unterdrückungliegt die geschlechtliche Arbeitsteilung, undtrotzdem war diese Teilung e<strong>in</strong> erheblicherSchritt vorwärts <strong>in</strong> der Arbeitsproduktivität,selbst wenn ihre Ursprünge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er weitentfernten und unzugänglichen Vergangenheitverborgen bleiben.Darmangeat bemüht sich hier darum, demmarxistischen „Modell“ treu zu bleiben. Dochwas ist, wenn das Problem verkehrt herumgestellt wurde? Wenn wir das Verhalten jenerPrimaten betrachten, die dem Menschen amnächsten s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>sbesondere die Schimpansen,dann sehen wir, dass nur die männlichen Tierejagen gehen – die weiblichen s<strong>in</strong>d zu sehrdamit beschäftigt, ihre Jungen zu füttern undauf sie aufzupassen (und sie vor denmännlichen Artgenossen zu schützen: Wirsollten nicht vergessen, dass männlichePrimaten oftmals K<strong>in</strong>dsmord am Nachwuchsanderer männlicher Artgenossen praktizieren,um sich für ihre eigenen reproduktivenBedürfnisse Zugang zu den Muttertieren zuverschaffen). „Arbeitsteilung“ zwischenmännlichen Tieren, die jagen, und weiblichenTieren, die es nicht tun, ist also nichtsmenschlich Spezifisches. Das Problem – das[Fortsetzung der Artikelreihe, siehe Weltrevolution 176 & 177 bzw unsereWebsite] Im Gegensatz dazu, und dies ist unsere erste Frage, ist Darmangeatweitaus weniger e<strong>in</strong>deutig bei der Frage, warum die geschlechtliche Arbeitsteilungdiese Rolle den Männern überlassen sollte, sagt er doch selbst, dass „physiologischeGründe (…) problematisch s<strong>in</strong>d bei der Erklärung, warum Frauen von der Jagdausgeschlossen wurden“ (S. 314f.) Auch ist nicht klar, warum die Jagd und dieNahrung als ihr Produkt prestigeträchtiger se<strong>in</strong> sollten als das Produkt desSammelns und des Gartenbaus, besonders wenn Letztere die Hauptquelle dergesellschaftlichen Ressourcen s<strong>in</strong>d.nach e<strong>in</strong>er Erklärung ruft – ist nicht, warum dieJagd dem männlichen Geschlecht des Homosapiens vorbehalten war, sondern warum esder männliche Homo sapiens ist, und nur dermännliche Homo sapiens, der das Produktse<strong>in</strong>er Jagd verteilt. Was bemerkenswert ist,wenn wir den Homo sapiens mit se<strong>in</strong>enCous<strong>in</strong>s unter den Primaten vergleicht, ist derWirkungsbereich der oft sehr strengen Regelnund Tabus, die genauso unter den Aborig<strong>in</strong>es<strong>in</strong> den glühenden Wüsten Australiens wie unterden Eskimos im arktischen Eis angetroffenwerden und die den kollektiven Verzehr derJagdbeute voraussetzen. Der Jäger hat nichtdas Recht, se<strong>in</strong> eigenes Produkt zukonsumieren; er muss es zurück <strong>in</strong>s Lagerbr<strong>in</strong>gen, um es an die anderen zu verteilen. DieRegeln, die die Verteilung regulieren, variierenbeträchtlich von e<strong>in</strong>em Volk zum anderen, aberihre Existenz ist universell.Es lohnt sich darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass dieGeschlechtsunterschiede des Homosapiens e<strong>in</strong> gutes Stück ger<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d alsbeim Homo erectus, was <strong>in</strong> der Tierweltallgeme<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Indikator für ausgewogenereVerhältnisse zwischen den Geschlechtern ist.Überall s<strong>in</strong>d das Teilen von Nahrung und daskollektive E<strong>in</strong>nehmen von Mahlzeiten dasFundament der ersten Gesellschaften. In derTat hat das geme<strong>in</strong>same Mahl bis <strong>in</strong> diemodernen Zeiten überlebt: Selbst heute ist esunmöglich, sich irgende<strong>in</strong>en großen Momentim Leben (Geburt, Hochzeit oder Begräbnis)ohne das geme<strong>in</strong>same Mahl vorzustellen.Wenn Menschen <strong>in</strong> schlichter Freundschaftzusammenkommen, f<strong>in</strong>det dies fast immer rundum e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Essen statt, ob amBarbecue <strong>in</strong> Australien oder um e<strong>in</strong>enRestauranttisch <strong>in</strong> Frankreich.Dieses Teilen von Nahrung, das ansche<strong>in</strong>endaus uralten Zeiten stammt, ist e<strong>in</strong> Aspekt desmenschlichen kollektiven und gesellschaftlichenLebens, der sich stark von dem unserer weitentfernten Verfahren unterscheidet. Wir werdenhier mit dem konfrontiert, was der Darw<strong>in</strong>ologePatrick Tort als e<strong>in</strong>en „unbezahlbaren Ausdruckdes ‚Egoismus‘ unserer Gene“ beschriebenhat: Die Mechanismen, die von Darw<strong>in</strong> undMendel beschrieben worden waren und vonden modernen Genetikern bestätigt wurden,haben e<strong>in</strong> soziales Leben generiert, <strong>in</strong> dem dieSolidarität e<strong>in</strong>e zentrale Rolle spielt, wobeidieselben Mechanismen durch denWettbewerb funktionieren.[12]Diese Frage des Teilens ist unserer Ansichtnach fundamental, aber nur Teil e<strong>in</strong>es vielweiter gefassten wissenschaftlichen Problems:Wie können wir den Prozess erklären, der e<strong>in</strong>eSpezies, deren Verhaltensänderungen vomlangsamen Rhythmus der genetischenEvolution bestimmt wurden, <strong>in</strong> unsere eigeneSpezies umwandelt, deren Verhalten – auchwenn es sich natürlich noch immer auf unseremgenetischen Erbe gründet – sich dank e<strong>in</strong>erviel schnelleren Evolution der Kultur verändert?Und wie können wir erklären, dass e<strong>in</strong> aufKonkurrenz basierender Mechanismus e<strong>in</strong>eSpezies geschaffen hat, die nur durchSolidarität überleben kann: die wechselseitigeSolidarität der Frauen bei der K<strong>in</strong>dsgeburt und­aufzucht, die Solidarität von Männern auf derJagd, die Solidarität der Jäger gegenüber derGesellschaft als Ganzes, wenn sie dieJagdbeute beisteuern, die Solidarität derGesunden mit den Alten oder Verletzten, dienicht mehr <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, zu jagen oder ihreeigene Nahrung zu f<strong>in</strong>den, die Solidarität derAlten gegenüber den Jungen, denen sie nichtnur die lebenswichtigen Kenntnisse über dieNatur und Welt beibr<strong>in</strong>gen, sondern auch diegesellschaftlichen, historischen, rituellen undmystischen Kenntnisse, die das Überlebene<strong>in</strong>er strukturierten Gesellschaft ermöglichen?Dies sche<strong>in</strong>t uns das fundamentale Problem zuse<strong>in</strong>, dass sich durch die Frage der„menschlichen Natur“ stellt.Dieser Übergang von e<strong>in</strong>er Welt zu e<strong>in</strong>eranderen fand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitraum von mehrerenhunderttausend Jahren statt, e<strong>in</strong>e wichtigePeriode, die wir <strong>in</strong> der Tat als e<strong>in</strong>e„revolutionäre“ beschreiben können.[13] Sie isteng verknüpft mit der Evolution desmenschlichen Gehirns, se<strong>in</strong>er Größe (undmutmaßlich auch se<strong>in</strong>er Struktur, auch wenndies natürlich weitaus schwieriger <strong>in</strong> denarchäologischen Funden nachzuweisen ist).Das Wachstum der Hirngröße stellt unsere sichentfaltende Spezies vor e<strong>in</strong>er ganzen Reihe vonProblemen, von denen der schiereEnergiebedarf des Hirns nicht das ger<strong>in</strong>gsteist: ungefähr 20 Prozent der gesamtenEnergieaufnahme e<strong>in</strong>es Individuums – enormeProportionen.Obwohl die Spezies zweifellos vom Prozessder Enzephalisation (der evolutionärenEntwicklung der Großhirnr<strong>in</strong>de) profitiert hat,stellte dies e<strong>in</strong> ganz reales Problem für die Fraudar. Die Größe des Kopfes bedeutet, dass dieGeburt früher e<strong>in</strong>treten muss, andernfalls passtder Embryo nicht mehr durch das mütterlicheBecken. Dies wiederum setzt e<strong>in</strong>en weitauslängeren Zeitraum der Abhängigkeit desKle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>des voraus, das, verglichen mit anderenPrimaten, „vorzeitig“ zur Welt kommt; dasWachstum des Gehirns erfordert mehr Pflege,sowohl strukturell als auch energetisch(Prote<strong>in</strong>e, Lipide, Kohlehydrate). Wir sche<strong>in</strong>enes mit e<strong>in</strong>em unlösbaren Rätsel oder vielmehrmit e<strong>in</strong>em Rätsel zu tun zu haben, das dieNatur erst nach dem langen Zeitraum löste, <strong>in</strong>dem Homo erectus lebte und sich über Afrikaverbreitete, <strong>in</strong> dem sich jedoch allem Ansche<strong>in</strong>nach weder im Verhalten noch <strong>in</strong> derMorphologie viel änderte. Dann aber folgte e<strong>in</strong>ePeriode der rasanten Weiterentwicklung, diee<strong>in</strong> Wachstum des Gehirnumfangs und dasAuftreten all der spezifisch menschlichenVerhaltensformen erlebte: Sprache,symbolische Kultur, Kunst, der <strong>in</strong>tensiveGebrauch von Werkzeugen und deren großeVielfalt, etc.Es gibt e<strong>in</strong> weiteres Rätsel. Wir haben dieradikalen Änderungen im männlichen Homosapiens zur Kenntnis genommen, doch diephysiologischen und Verhaltensänderungen imweiblichen Homo sapiens s<strong>in</strong>d nicht wenigerbemerkenswert, besonders vom Standpunktder Reproduktion aus.Es gibt <strong>in</strong> diesem Zusammenhang e<strong>in</strong>enauffälligen Unterschied zwischen demweiblichen Homo sapiens und anderenPrimaten. Unter Letzteren (und besondersjenen, die uns am nächsten stehen) signalisiertdas Weibchen im Allgeme<strong>in</strong>en den Männchense<strong>in</strong>e Eisprungphase (und damit die Phasese<strong>in</strong>er größten Fruchtbarkeit) auf diedeutlichste Weise: mit unübersehbarenGenitalorganen, e<strong>in</strong>em „geilen“ Verhaltenbesonders gegenüber dem dom<strong>in</strong>antenMännchen, charakteristischen Ausdünstungen.Unter den Menschen verhält es sich genauumgekehrt: Die Sexualorgane s<strong>in</strong>d verborgenund ändern sich nicht während des Eisprungs,und die weiblichen Menschen s<strong>in</strong>d sich nichte<strong>in</strong>mal bewusst, wenn sie „brünstig“ s<strong>in</strong>d.Am anderen Ende des Eizyklus‘ ist derUnterschied zwischen dem Homo sapiens undanderen Primaten gleichermaßen frappierend:ergiebige und sichtbare Monatsblutungen, dasGegenteil zum Schimpansen zum Beispiel. DaBlutverlust Energieverlust bedeutet, müsste dienatürliche Selektion eigentlich gegenüberflüssigen Blutfluss arbeiten; also kannLetzterer nur mit e<strong>in</strong>em ausgesuchten Vorteilerklärt werden – aber welchem?E<strong>in</strong> weiteres bemerkenswertes Kennzeichender menschlichen Menstruation ist ihrePeriodizität und Synchronität. VieleUntersuchungen haben bereits die Leichtigkeitaufgezeigt, mit der viele Gruppen von Frauenihre Perioden synchronisieren, und Knight zeigtmit e<strong>in</strong>er Tabelle der Monatszyklen unterPrimaten auf, dass die menschliche Frau e<strong>in</strong>ePeriode hat, die vollkommen mit demMondzyklus übere<strong>in</strong>stimmt. Warum? Oder istdies nur Zufall?Man könnte versucht se<strong>in</strong>, dies alles alsirrelevant für die Erklärung der Sprache undder menschlichen Besonderheiten imAllgeme<strong>in</strong>en abzutun. Solch e<strong>in</strong>e Reaktionwäre darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> völliger E<strong>in</strong>tracht mitder aktuellen Ideologie, die die Periode derFrauen wenn nicht als Tabu, so doch als etwasNegatives betrachtet: Man denke nur an all dieReklamefeldzüge für „weiblicheHygieneprodukte“, deren Fähigkeiten, diePeriode unsichtbar zu machen, angepriesenwerden. Die Entdeckung der immensenBedeutung des Menstruationsblutes und alldessen <strong>in</strong> der primitiven menschlichenGesellschaft, was mit ihm assoziiert wird, diesich beim Studium des Buchs von Knighterschließt, ist somit umso erschreckender füruns als Mitglieder der modernen Gesellschaft.Und der Glaube an die enorme Macht –jenseits von Gut und Böse – der Perioden derFrauen ist, so me<strong>in</strong>en wir, e<strong>in</strong> universellesPhänomen. Es ist kaum e<strong>in</strong>e Übertreibung zusagen, dass die Monatsblutungen alles„regulieren“, e<strong>in</strong>schließlich der Harmonie imUniversum.[14] Selbst <strong>in</strong> Völkern, wo es e<strong>in</strong>estarke männliche Vorherrschaft gibt und woalles getan wird, um Frauen zu entwerten,regen ihre Perioden die Furcht <strong>in</strong> den Männernan. Menstruationsblut wird als etwas „Giftiges“betrachtet, e<strong>in</strong>e kaum noch zurechnungsfähigeAnsicht, die für sich genommen e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weisauf se<strong>in</strong>e Macht ist. Man ist gar versucht, denSchluss zu ziehen, dass die Gewalt derMänner gegen Frauen <strong>in</strong> direkter Proportionzur Furcht steht, die die Frauen <strong>in</strong> Männernauslösen.[15]Die Universalität dieses Glaubens istbedeutend und verlangt nach e<strong>in</strong>er Erklärung.Wir können uns drei mögliche Deutungenvorstellen:∙ Er könnte das Resultat von Strukturen se<strong>in</strong>,die im menschlichen Geist angelegt s<strong>in</strong>d, wieLévi­Strauss‘ Strukturalismus suggeriert. Heutewürden wir eher sagen, dass sie im humangenetischenErbe angelegt s<strong>in</strong>d – doch diessche<strong>in</strong>t allem zu widersprechen, was über dieGenetik bekannt ist.∙ Es könnte auf das Pr<strong>in</strong>zip „dieselbe Ursache­ dieselben Auswirkungen“ zurückgeführtwerden. Gesellschaften, die sich <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sichtihrer Produktionsverhältnisse und ihrerTechniken gleichen, produzieren die gleichenMythen.∙ Die Ähnlichkeit der Mythen könnte schließlichauf e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen historischen Ursprungzurückgeführt werden. Wenn dies der Fallwäre, dann müsste angesichts der Tatsache,dass die verschiedenen Gesellschaften, <strong>in</strong>denen Menstruationsmythen vorkommen,geographisch weit ause<strong>in</strong>anderliegen, dergeme<strong>in</strong>same Ursprung sehr weit zurückliegen.Knight favorisiert die dritte Erklärung: Erbetrachtet <strong>in</strong> der Tat die universelle Mythologierund um die Menstruation als etwas sehr Altes,das auf die eigentlichen Ursprünge derMenschheit zurückgeht.[Fortsetzung folgt ­ Fußnoten f<strong>in</strong>det ihr aufunserer Website]

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