RZV-WissenChanukkaChanukaChanukka (dt.: „Weihung, E<strong>in</strong>weihung“;ist e<strong>in</strong> acht Tage dauernes,jährlich gefeiertes jüdischesFest zum Gedenken an <strong>die</strong> Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>weihungdes z<strong>weit</strong>en Tempels (des SerubbabelischenTempels) <strong>in</strong> Jerusalemim Jahr 164 v. Chr., im jüdischen Jahr3597 nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand<strong>der</strong> Juden Judäas gegenhellenisierte Juden <strong>und</strong> makedonischeSyrer, wie er im Ersten Buch <strong>der</strong> Makkabäer<strong>und</strong> auch im Talmud überliefertist. Die Makkabäer Die Chanukia beendeten <strong>die</strong> Herrschaftdes Seleukiden-Reiches überJudäa, beseitigten den im jüdischenTempel von Griechen errichteten Zeus-Altar <strong>und</strong> führten den jüdischen Tempel<strong>die</strong>nstwie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>.Die Chanukkiawar e<strong>in</strong> Leuchterim Tempel, <strong>der</strong>niemals erlöschensollte. Nach <strong>der</strong>Überlieferung waraufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Eroberung<strong>der</strong> Syrernur noch e<strong>in</strong>Krug geweihtes Ölvorzuf<strong>in</strong>den. DiesesÖl reichte fürgerade mal e<strong>in</strong>enTag. Für <strong>die</strong> Herstellungneuen geweihtenÖls werdenaber acht TageDas Dreidelspielbenötigt. Durch Das Spiel, das <strong>die</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>der</strong> Legende nach damals mit deme<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er habe das Licht jedoch acht Dreidel spielten, wird auch heute noch zu Chanukka zumeist umTage gebrannt, bis neues geweihtes Öl Süßigkeiten gespielt. Die Spieler drehen abwechselnd den Dreidel.hergestellt worden war. Daran er<strong>in</strong>nern Die Seite, welche nach oben zeigt, gibt den Gew<strong>in</strong>n an:<strong>die</strong> acht Lichter des Chanukka-Leuchters.•נ Nun = (jidd. nisht) – man gew<strong>in</strong>nt nicht, verliert aber auch nichts. Jeden Tag wird e<strong>in</strong> Licht mehr an-•ג Gimel = (jidd. gants) – man gew<strong>in</strong>nt den gesamten Kassen<strong>in</strong>halt, danach gezündet, bis am Ende alle acht brennen.muss je<strong>der</strong> Spieler wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> (zwei) Stück(e) <strong>in</strong> den Pot legen.•ה He = (jidd. halb) – man gew<strong>in</strong>nt <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> Kasse (aufger<strong>und</strong>et). Tatsächlich hat <strong>der</strong> Leuchter oft neun(Manchmal wird verlangt, <strong>dass</strong> wenn nur e<strong>in</strong> Stück verbleibt, je<strong>der</strong> zweiDreidel Trendl (jiddisch), draydel, (e<strong>in</strong>es) e<strong>in</strong>legen s'wiwon muss.) (hebr.) DreidlArme o<strong>der</strong> Lichterhalter, das neunteLicht ist <strong>der</strong> Diener (hebr. Schamasch). • ש Sch<strong>in</strong> = (jidd. shtel) – man muss e<strong>in</strong> (zwei) Stück(e) <strong>in</strong> <strong>die</strong> Kasse legenNur mit <strong>die</strong>sem dürfen <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en (e<strong>in</strong>stellen). Wer nichts mehr <strong>in</strong> <strong>die</strong> Kasse legen kann, scheidet aus.angezündet werden, nachdem <strong>die</strong> notwendigenSegen (hebr. Brachot) ge-(Ob jeweils e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> zwei Stücke Gelt [sic] e<strong>in</strong>zuzahlen s<strong>in</strong>d, ist an verschiedenesprochenwurden. Als Lichter werden Sch<strong>in</strong>Stellen unterschiedlich festgelegt. Offenbar handelt es sich um VariantenNes<strong>der</strong> Regeln.(Quelle: WIKEPEDIA)Kerzen o<strong>der</strong> gadol Öllämpchen haja schambenutzt. Nes Oft gadol haja po E<strong>in</strong> großes W<strong>und</strong>er ist dort/hier geschehenwird Olivenöl verwendet, wie bei <strong>der</strong>Menora im ehemaligen Tempel.DreidelE<strong>in</strong> Dreidel (Trendl (jiddisch), draydel,s'wiwon (hebr.) (hebr.)), auch DreidlDreidel Trendl (jiddisch), draydel,Dreidl, ist e<strong>in</strong> Kreisel mit vier Seiten.Es handelt sich nicht wie oft vermutetum e<strong>in</strong>en Gebetskreisel, son<strong>der</strong>n ume<strong>in</strong> traditionsreiches Spielzeug, welchesvon jüdischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n währendSch<strong>in</strong>gadol haja scham Nes gadol haja des achttägigen po E<strong>in</strong> großes Lichterfestes W<strong>und</strong>er ist Chanukkagedreht wird. Jede Seite des Dreidelsdort/hier geschehzeigt e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en hebräischen Buchstaben:נ (Nun), ג (Gimel), ה (He), ש (Sch<strong>in</strong>). Anstelle des Buchstaben Sch<strong>in</strong>Nach <strong>der</strong> Entweihung des Z<strong>weit</strong>en f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong> Israel auch e<strong>in</strong> פ (Pe).Tempels wurde das Chanukkaw<strong>und</strong>erzur Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>weihung gefeiert (1. scham bzw. Nes gadol haja po (E<strong>in</strong> gro-Sie stehen für den Satz Nes gadol hajaMakkabäerbuch 4,36-59; 2. Makkabäerbuch10,5-8 (Septuag<strong>in</strong>ta)) (e<strong>in</strong>e Der Legende nach verboten <strong>die</strong> SeleußesW<strong>und</strong>er ist dort/hier geschehen).Zeitangabe im Neuen Testament (Joh. kiden während ihrer Herrschaft über10,22 EU) datiert nach dem Fest <strong>der</strong> Israel im 2. Jahrh<strong>und</strong>ert v. Chr. denTempelweihe), bis im Jahre 3830 jüdischerZeitrechnung (70 n. Chr.) <strong>der</strong> Thora <strong>und</strong> bestraften <strong>die</strong> Ausübung desJuden das Lehren <strong>und</strong> Erlernen <strong>der</strong>Tempel durch <strong>die</strong> Römer endgültig zerstörtwurde. Die jüdische Bevölkerung Tod. Die gläubig gebliebenen Judenjüdischen Glaubens mit Gefängnis <strong>und</strong>wurde danach zu zahlreichen Auswan<strong>der</strong>ungswellengenötigt (Jüdische Di-zum Studium <strong>der</strong> religiösen Traditio-hielten ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong> trotz des Verbotesaspora). Damit begannen erste häuslicheChanukkafeiern.auf, hatten <strong>die</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> schnell den Dre<strong>in</strong>enan. Tauchten syrische PatrouillenDas Chanukka-Fest beg<strong>in</strong>nt jeweils am del zur Hand <strong>und</strong> taten so, als spielten25. Tag des Monats Kislew (November/ sie damit. Man behauptete, man habeDezember).sich nur zum Spielen getroffen. So trug<strong>der</strong> Dreidel zur Erhaltungdes Judentumsbei.4
RZV-WissenAmaleks Kampf gegen IsraelGerade <strong>in</strong> den jüngsten Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungenzwischenIsrael mit se<strong>in</strong>en arabischenNachbarn begegnet uns bei<strong>der</strong> Bezeichnung <strong>der</strong> Fe<strong>in</strong>de des Gottesvolkesimmer wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> NameAmalek. Auch neonazistische Gruppenbezeichnen sich nicht selten als K<strong>in</strong><strong>der</strong>Amaleks. So zelebrierte <strong>die</strong> Black-Metall-Naziband „Amalek“ regelrechteWeihekonzerte an <strong>die</strong> germanischeGötterwelt <strong>in</strong> Abkehr an den Gott <strong>der</strong>Bibel.Für den gläubigen Juden ist Amaleke<strong>in</strong> Begriff des Bösen, <strong>der</strong> tief mit <strong>der</strong>Geschichte Israels verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> auch<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gegenwart von großer Bedeutungist. Bei vielen Christen ist AmaleksStellung aber meist unbekannto<strong>der</strong> von nebensächlichem Belang,auch wenn <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bibel davon berichtetwird.AmalekDer erste Amalek war e<strong>in</strong> Enkel vonEsau. Se<strong>in</strong> Vater war Esaus ältesterSohn Eliphas. Se<strong>in</strong>e Mutter war Timna,e<strong>in</strong>e Tochter e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Fürsten vonSeïr, e<strong>in</strong>e Nebenfrau von Eliphas. DieÜberlieferung sagt, Timna sei Tochtere<strong>in</strong>er verbotenen Ehe, denn <strong>in</strong> ParaschatWajischlach wird sie als Schwester vonLotan aufgezählt, <strong>und</strong> <strong>die</strong>ser war e<strong>in</strong>Sohn von Seïr. In Diwrej Hajamim wirdsie zu den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n von Eliphas gezählt,<strong>und</strong> nicht zu den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n von Seïr. Darauslässt sich schließen, <strong>dass</strong> Timna ause<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung von Eliphas <strong>und</strong> SeïrsFrau stammt, <strong>und</strong> so war sie Schwestervon Lotan, Fürst von Seïr, von MuttersSeite her, ihr Vater also Eliphas <strong>und</strong>nicht Seïr.Als Timna älter wurde, wollte sie sichmit Nachkommen von Awraham verb<strong>in</strong>den,da sie unter den Völkern beliebtwaren. Sie kam zu Jaakow, aber<strong>die</strong>ser wollte sie nicht nehmen, da sieja aus verbotener Ehe stammte. Daraufh<strong>in</strong>kam sie zu Eliphas, ihrem eigenenVater, <strong>und</strong> wurde se<strong>in</strong>e Nebenfrau.Ihr Sohn Amalek war daher illegalerSohn e<strong>in</strong>er illegalen Mutter. Eliphaswar noch unter Jizchaks Obhut auf-gewachsen <strong>und</strong> war mit acht Tagenbeschnitten worden, denn als Jizchaknoch lebte, ließ Esau all se<strong>in</strong>e eigenenK<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong>, <strong>die</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Hausewohnten, beschneiden. Eliphas selbsthatte noch e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n für Sittlichkeit.Amalek, se<strong>in</strong> Sohn h<strong>in</strong>gegen, wurdeerst nach dem Tode Jizchaks geboren<strong>und</strong> wuchs unter Esaus Obhut heran.Von ihm erbte er auch den Hass gegenJaakow <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Nachkommen.Esau sagte zu Amalek: „Wie sehr warmir doch daran gelegen, Jaakow zutöten, aber es ist mir nicht gelungen.Nimm du es nun auf dich, Rache fürmich zu nehmen!“ Da sagte Amalek:„Ich habe doch ke<strong>in</strong>e Hoffnung, gegenihn aufzukommen“. Esau antwortete:„Diese Überlieferung liegt nun <strong>in</strong> de<strong>in</strong>erHand. Wenn du se<strong>in</strong>e Nachkommenbei unrechten Handlungen antriffst,nimm <strong>die</strong> Gelegenheit wahr <strong>und</strong>überfalle sie!“ (Jalkut Chukat 764).Der erste Amalek lebte sehr lange, ersah noch Jaakow <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Söhnenach Ägypten ziehen. Er erlebte auchnoch den Auszug <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> Israel 210Jahre später. Als er sie während ihrerVersklavung <strong>in</strong> Ägypten sah, dachte erbei sich: Nun ist ja <strong>die</strong> Rache für me<strong>in</strong>enVater bereits Tatsache. Aus <strong>die</strong>serVersklavung werden sie sich nie befreienkönnen. Sollte es ihnen aber dochgel<strong>in</strong>gen, werde ich sie auf dem Wegeüberfallen wie e<strong>in</strong> Bär, dem man se<strong>in</strong>eJungen entrissen hat. So kann ich sieleicht vernichten. Amaleks Nachkommenvermehrten sich sehr stark, wieDornen auf dem Feld <strong>und</strong> sie wurdenzu e<strong>in</strong>em Volk. Amalek pflanzte <strong>in</strong> <strong>die</strong>Herzen se<strong>in</strong>er Nachkommen e<strong>in</strong>en unerbittlichenHass gegen <strong>die</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> Israel,<strong>und</strong> ihr ganzes Trachten <strong>und</strong> S<strong>in</strong>nenwar es, sie zu vernichten. Als Amalek<strong>die</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> Israel aus Ägypten herausziehensah, entflammte se<strong>in</strong> Hass wiee<strong>in</strong> Feuer. Er versammelte se<strong>in</strong> Volk<strong>und</strong> lauerte ihnen auf dem Wege auf.Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> Israel waren müde <strong>und</strong> erschlafft.Da sprang Amalek aus demH<strong>in</strong>terhalt hervor, so wie es geschriebensteht: ‚Wajawo Amalek – <strong>und</strong> dakam Amalek...‘Amaleks Hass gegen IsraelAmaleks Hass gegen Israel kann nichtmit dem Hass aller an<strong>der</strong>en Judenfe<strong>in</strong>deverglichen werden. Der Hass an<strong>der</strong>erJudenfe<strong>in</strong>de lässt zu manchen Zeitennach, aber Amaleks Hass hält an. SolangeAmalek besteht, wird er danachtrachten, uns zu vernichten. An<strong>der</strong>eFe<strong>in</strong>de s<strong>in</strong>d bereit, Bestechung anzunehmen,o<strong>der</strong> sich sogar auszusöhnen,Amalek aber wird sich durch nichts vonse<strong>in</strong>em mör<strong>der</strong>ischen Vorhaben abbr<strong>in</strong>genlassen. Wenn an<strong>der</strong>e Völker sehen,<strong>dass</strong> G‘ttes Hand sie straft, fürchten siesich <strong>und</strong> geben nach. Doch Amalek, sogarwenn er Zeichen <strong>und</strong> W<strong>und</strong>er G‘ttessieht, o<strong>der</strong> wenn G‘ttes Herrlichkeitvor dem Lager Israels ersche<strong>in</strong>t, auchwenn er erkennen kann, wie G‘tt anIsraels Fe<strong>in</strong>den Rache nimmt, schrecktAmalek vor nichts zurück. Es liegt <strong>in</strong>Amaleks Natur, Israel zu hassen, sogarwenn sie dem eigenen Untergang <strong>in</strong>sAuge schauen müssen. Amalek, se<strong>in</strong>Volk <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Nachkommen s<strong>in</strong>d von<strong>die</strong>sem Hass durchdrungen. Es ist Hassum des Hasses willen, <strong>und</strong> darum wird<strong>die</strong>ser Hass nie aufhören.Als <strong>die</strong> Sonne unseres Vaters Awrahamaufg<strong>in</strong>g, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Völker <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>sahen, <strong>dass</strong> G‘ttes Name auf ihm ruht,sahen sie e<strong>in</strong>, <strong>dass</strong> er <strong>die</strong> Quelle ihresSegens sei <strong>und</strong> betrachteten ihn als den‚G‘ttesfürsten‘ <strong>in</strong> ihrer Mitte. Wor<strong>in</strong> bestandAwrahams Größe? Vor allem dar<strong>in</strong>,<strong>dass</strong> er den Götzen<strong>die</strong>nst verwarf,<strong>und</strong> <strong>dass</strong> er sich G‘tt alle<strong>in</strong> h<strong>in</strong>gab. Erwies se<strong>in</strong>en Söhnen den Weg G‘ttes.Se<strong>in</strong> ganzes Haus wurde dazu angehalten,<strong>in</strong> G‘ttes Wegen zu wandeln, Gerechtigkeit<strong>und</strong> Recht walten zu lassen.Ismael war zwar se<strong>in</strong> Sohn, doch <strong>die</strong>serwollte nicht <strong>in</strong> den Wegen se<strong>in</strong>es Vatersgehen. Er verschmähte <strong>die</strong> Größese<strong>in</strong>es Vaters <strong>und</strong> g<strong>in</strong>g se<strong>in</strong>e eigenenWege, <strong>und</strong> so überließ er das geistigeErbe se<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> Jizchak. Esau warIsaaks Sohn, doch war se<strong>in</strong> Lebenswandelnicht im S<strong>in</strong>ne se<strong>in</strong>es Vaters.Raub, Mord <strong>und</strong> Ehebruch wären fürihn nicht gesetzeswidrig. Doch er wolltebeide <strong>Welt</strong>en erben. G‘tt hatte denSegen für Jaakow alle<strong>in</strong> bestimmt, weiler mit vollkommener H<strong>in</strong>gabe Heilig-HaShomer 5
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