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Windhoek - Reisen

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<strong>Windhoek</strong>aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie<strong>Windhoek</strong> ['vɪnthʊk] (deutsch Windhuk) ist Hauptstadt sowie wirtschaftlichesund politisches Zentrum von Namibia.Die Stadt liegt im <strong>Windhoek</strong>er Becken,dem annähernd geographischenMittelpunkt des Landes, eingefasstzwischen den Erosbergenim Osten, den Auasbergen im Südenund dem Khomashochland imWesten und Norden. 1840 wurde<strong>Windhoek</strong> erstmals urkundlich erwähntund 1890 als moderne Stadtgegründet. Heute hat es 322.500Einwohner, bei einem jährlichenBevölkerungszuwachs von etwa4,5 %. Die Stadtfläche beträgt715,8 Quadratkilometer, die Bevölkerungsdichte450,6 Einwohnerje km².2012 hat das Ministerium fürWohnbau und Ländliche Entwicklungdie Entscheidung gefällt, das<strong>Windhoek</strong>er Stadtgebiet auf privatesFarmland in jede Richtung um50 Kilometer, d.h. etwa 2500Quadratkilometer, auszubreiten.Diese Entscheidung trifft auf massivenWiderstand bei der Stadtverwaltungund den Besitzern desLandes.MottoEinwohnerzahlFlächeEinwohnerdichteStaatRegionWahlkreisGemeinde und Stadt<strong>Windhoek</strong>Otjomuise (her)ǀAi-ǁGams (naq)Suum cuique (Jedem dasSeine)Basisdaten322.500 (2011)715,8 km²455,6 Einwohner/km²NamibiaKhomas9 WahlkreiseGründungsdatum 18. Oktober 1890Kfz-KennzeichenTelefonvorwahlWebsiteW61www.windhoekcc.org.naStadtnamenDer Name <strong>Windhoek</strong> ist Afrikaansund leitet sich von „Windecke“oder „windige Ecke“ ab; derKhoekhoegowab-Name ǀAi-ǁGams bedeutet etwa so viel wie „Heiße Quelle“,was auf die einstigen Thermalquellen der Region hindeutet. Auch derOtjiherero-Name der Stadt, Otjomuise, bedeutet „Ort des Dampfes“. Weitereehemalige Namen der Stadt sind Queen Adelaide’s Bath (durch SirJames Edward Alexander), Barmen (durch Carl Hugo Hahn der RheinischenMissionsgesellschaft), Concordiaville (laut Joseph Tindall derWesleyanischen Mission) und Wind Hoock (Jan Jonker Afrikaner).


Zu Beginn der deutschen Kolonialzeit waren für die Stadt die SchreibweisenWindhuk wie auch <strong>Windhoek</strong> gleichermaßen gebräuchlich. Durchden von Theodor Leutwein mit Wirkung vom 14. Mai 1903 erlassenenGouvernementsbefehl wurde als einziger amtlicher Name der Stadt Windhukbestimmt. 1918 wurde der amtliche Stadtname in <strong>Windhoek</strong> geändert,während Deutsch weiterhin eine Amtssprache des Landes blieb. Imdeutschen Sprachgebrauch außerhalb Namibias wird dennoch auch weiterhindie Schreibweise Windhuk verwandt. Sie ist offizielle Schreibweisedes Auswärtigen Amtes. [4] GeographieDas <strong>Windhoek</strong>er Becken (engl. <strong>Windhoek</strong>basin) ist ein teilweise hügeliges Talbeckeninnerhalb des Khomashochlandes, welchesseinerseits zur Großen Randstufe gehört.Das <strong>Windhoek</strong>er Becken liegt etwa zwischen1625 m und 1725 m Höhe und steigtan manchen seiner Ränder auf bis zu 1800m an. Es wird von allen Seiten durch Gebirgszügeumschlossen, die sich lediglichim Norden teilweise öffnen, wie etwa entlangdes Klein-<strong>Windhoek</strong>-Rivier RichtungBrakwater. Die Erosberge im Osten und dieAuasberge im Süden der Stadt bilden jeweilseine auf rund 2000 m Höhe liegendeKammlinie; andere markante Erhebungen Satellitenbild von <strong>Windhoek</strong>sind der Nubuamisberg im Norden und derGrossherzog-Friedrich-Berg im Südwesten der Stadt. Diese Topographiestellt eine natürliche Begrenzung für die weitere Stadtentwicklung dar, dafür Industrie und Sportstätten notwendige flache Baugrundstücke rar gewordensind und die in jüngerer Zeit entstandenen Wohnviertel bereits ansteilere Berghänge heranreichen.Der Klein-<strong>Windhoek</strong>-Rivier, der in seinem Oberlauf durch den Avis-Dammgestaut wird, durchquert das östliche Stadtgebiet von Süd nach Nord. DerSüdwesten der Stadt wird von den Flüssen Gommans und Arebbusch-Rivier durchzogen, die beide den Goreangab-Stausee im Nordwesten derStadt speisen. Westlich von <strong>Windhoek</strong> liegt der rund 40 km² große Daan-Viljoen-Wildpark.KlimaWie weite Teile Namibias, hat <strong>Windhoek</strong> ein arides Klima. Vor allem aufgrundder für <strong>Windhoek</strong> namensgebenden Winde wird dieses Klima insbe-


sondere während der Wintermonate April bis September als angenehmempfunden.Die Regensaison 2010/2011 war mit stellenweise mehr als 1.100 MillimeterNiederschlag die feuchteste in der 120-jährigen Geschichte der namibischenKlimaaufzeichnungen.<strong>Windhoek</strong>KlimadiagrammJ F M A M J J A S O N D783017772917792715382613723Temperatur in °C, Niederschlag in mm912071216123932712112915273016423117Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für <strong>Windhoek</strong>Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMax. Temperatur(°C)30,028,627,225,622,720,220,523,426,529,129,630,7Ø 26.2Min. Temperatur(°C)17,216,515,412,89,2 6,7 6,3 8,6 11,914,615,616,9Ø 12.6Niederschlag(mm)78 77 79 38 7 1 1 1 3 11 27 42 Σ 365Sonnenstunden(h/d)8,7 8,0 8,1 9,4 9,7 9,9 10,010,310,110,010,010,2Ø 9,5Regentage(d)Luftfeuchtigkeit(%)8 9 8 4 1 0 0 0 0 2 4 5 Σ 4142 56 51 44 37 32 27 19 17 22 30 34 Ø 34,130,028,627,225,622,720,220,523,426,529,129,630,7Quelle: wetterkontor.de17,216,515,412,89,26,76,38,611,914,616,915,6


Das Gebiet um <strong>Windhoek</strong> wurde bereitsvor mehreren tausend Jahrenvon den San bewohnt.Die heißen Quellen der Region<strong>Windhoek</strong> waren um die Mitte des19. Jahrhunderts Grund für eineSiedlung der Orlam unter JonkerAfrikaner, ungefähr an der Stelledes heutigen Stadtteils Klein-<strong>Windhoek</strong>.GeschichteUmgebung von <strong>Windhoek</strong> zur deutschen KolonialzeitWährend der darauffolgenden Jahre bauten die Buren, niederländischeSiedler aus der Kapkolonie, eine steinerne Kirche, welche bis zu 500 Menschenfassen konnte und auch als Schule genutzt wurde. Zu dieser Zeitwaren auch Carl Hugo Hahn und Franz Heinrich Kleinschmidt von derRheinischen Missionsgesellschaft als Missionare in <strong>Windhoek</strong> tätig. Diejunge Stadt begann allmählich zu florieren, wurde jedoch infolge kriegerischerAuseinandersetzungen zwischen den Nama und den Herero zerstört.Als sich Hugo Hahn 1873 entschloss, nach langer Abwesenheit <strong>Windhoek</strong>erneut zu besuchen, musste er feststellen, dass nichts von der einstig gedeihendenStadt übrig war. Ein Schweizer Botaniker notierte im Juni 1885,in <strong>Windhoek</strong> hätte er „nichts als Schakale und aufgescheuchte Perlhühnerzwischen verwahrlosten Obstbäumen“ angefunden.1878 annektierte das Vereinigte Königreichdie an der Küste gelegene Walfischbuchtsamt Pinguininseln und verleibte diese1884 der Kapkolonie ein, war jedoch amHinterland nicht weiter interessiert. Aufgrundder bereits seit dem frühen 19. Jahrhundertpraktizierten Arbeit der RheinischenMissionsgesellschaft und größerenLanderwerbs durch Franz Adolf Eduard Lüderitzerfolgte 1884 die Ausrufung vonDeutsch-Südwestafrika als sogenanntesdeutsches „Schutzgebiet“. Als Verwaltungssitzder Kolonie wurde erst OtjimbingweCurt-von-François-Denkmal in <strong>Windhoek</strong>gewählt, aber bereits 1891 entschied Curtvon François, damaliger Hauptmann derSchutztruppe, das zentraler gelegene <strong>Windhoek</strong> als neuen Verwaltungssitzaufzubauen. <strong>Windhoek</strong> galt damals auch als eine strategische Pufferzonezwischen den verfeindeten Nama und Herero, und seine Quellen sichertenaußerdem die Wasserversorgung der neuen Hauptstadt.


für Südwestafrika und der südafrikanischen Regierung, aber ohne Absprachemit der einheimischen Bevölkerung, entschied man sich, neue Vorstädteim Nordwesten der Stadt anzulegen und alle schwarzen Einwohnererneut aus ihren Wohngebieten umzuquartieren.Die schwarze Bevölkerung identifizierte sich damals mit ihrem Stadtteilund weigerte sich, ihre Wohnorte zu räumen. Infolgedessen kam es imVerlauf des Dezember 1959 erst zu Demonstrationen und anschließend zueinem Boykott in der ehemaligen Alten Werft (engl. Old location, im heutigenStadtteil Hochland Park), dem größten Wohngebiet der Einheimischen.Die südafrikanische Polizei besetzte daraufhin den Stadtteil, wonaches am 10. Dezember 1959 zu Unruhen kam, bei denen die Polizei elfMenschen erschoss und rund 50 Menschen teilweise schwer verletzt wurden.Diese ohnehin angespannte Situation spitzte sich weiter zu, als LandeshauptmannDaniel Thomas du Plessis Viljoen verfügte, keinem der verletztenAufständischen dürfe medizinische Hilfe erteilt werden. Obwohlschwarze Pastoren die Rheinische Mission zumindest zu einem formalenProtest gegen die Tötung von Demonstranten aufforderten, sah diese tatenloszu; das Südwestafrikanische Rote Kreuz ließ nach der Verfügungkeine Blutspenden an Verwundete zu.Diese Ereignisse, die als Aufstand an der Alten Werft (engl. Old locationuprising) in die Geschichte eingingen, waren ein Scheidepunkt in der GeschichteNamibias. Viele Führer wie Samuel Nujoma, Moses MakueǁGaroëb, Uatja Kaukuetu, Nathan Mbaeva, Zedekia Ngavirue, ClemenceKapuuo, David Meroro, John Ya Otto und Emil Appolus waren an ihnen beteiligt.Die Ereignisse waren ein Hauptgrund für den Willen der Bevölkerungzur Befreiung von der Fremdherrschaft und zur Unabhängigkeit desLandes. Samuel Nujoma wurde infolge des Aufstandes verhaftet und späterins Exil gezwungen. Im Verlauf des Jahres 1960 kam es zur Gründungder SWAPO.Unmittelbar nach dem Aufstand verließen zwischen drei- und viertausendBewohner ihre Häuser aus Angst vor weiteren Ausschreitungen der Polizei.Gewachsene Strukturen im gesellschaftlichen Leben des Stadtteils wurdenzerstört, bis er 1968 endgültig geschlossen wurde. Die neue Vorstadt imNordwesten <strong>Windhoek</strong>s wurde Katutura genannt, was übersetzt so vielheißt wie: der Ort, an dem man nicht lebt. 1961 und 1963 wurden diekleineren Werften der Stadtteile Klein <strong>Windhoek</strong> und Pokkiesdraai aufgelöstund die Apartheids-Politik der Regierung ungebrochen fortgesetzt.Khomasdal war ausschließlich für Farbige vorgesehen, und Katutura wurdeweiter in Sektoren unterteilt mit genauer Aufteilung und Trennung dereinzelnen Volksstämme. Bis Ende der 1980er Jahre erhielten sämtlicheRegierungsgebäude und viele private Geschäfte und Unternehmen getrennteEingänge für die verschiedenen ethnischen Gruppen.Mit der Unabhängigkeit Namibias von Südafrika im Jahre 1990 wurde<strong>Windhoek</strong> Hauptstadt der ersten demokratisch gewählten Reierung unterSamuel Nujoma, neuer Bürgermeister der Stadt wurde der DeutschnamibierBjörn von Finckenstein. Die Unabhängigkeit des Landes führte nichtnur zur Beseitigung der Apartheids-Strukturen, sondern verlieh der Stadt


auch neuen Aufwind und enorme Einwohnerwachstumsraten, was ihreEntwicklung zusätzlich ankurbelte. Amtierende Bürgermeisterin der Stadt<strong>Windhoek</strong> ist seit 26. November 2012 Agnes Kafula.EINWOHNERENTWICKLUNGDer Bürgermeister <strong>Windhoek</strong>s rechnete 2009 damit, dass die Einwohnerzahlbis zum Jahr 2030 1 Million erreichen werde. [9] 2011 wurden bei derVolkszählung 322.500 Einwohner ermittelt [1] , wobei ein Zuwachs von etwa4 % bis 5 % pro Jahr in den letzten Jahren gemessen wurde.POLITIK UND VERWALTUNGAls Hauptstadt Namibias ist <strong>Windhoek</strong> Sitz der Namibischen Regierung. Zuden Regierungsgebäuden gehören unter anderem das Parlament von Namibia,bestehend aus Nationalrat und Nationalversammlung, mehrereMinisterien, zahlreiche Regierungsorganisationen und der ObersteGerichtshof. Zu den über 50 Botschaften und Konsulaten in <strong>Windhoek</strong>gehören auch die Deutsche Botschaft Windhuk sowie das Generalkonsulatder Schweiz und das Honorarkonsulat Österreichs.Die Stadt <strong>Windhoek</strong> wird von der Stadtverwaltung und einem Stadtrat,bestehend aus 15 Mitgliedern, regiert. Zu ihnen gehören die Stadtratsvorsitzendeund erste Bürgermeisterin Agnes Kafula sowie der stellvertretendeStadtratsvorsitzende Björn von Finckenstein.


<strong>Windhoek</strong> besteht aus derStadtmitte Central sowieweit mehr als 30 Bezirkenbzw. Stadtteilen:Stadtteile der Stadt <strong>Windhoek</strong><strong>Windhoek</strong>-Academia<strong>Windhoek</strong>-Auasblick<strong>Windhoek</strong>-Avis<strong>Windhoek</strong>-Cimbebasia<strong>Windhoek</strong>-Dorado Park<strong>Windhoek</strong>-Eros<strong>Windhoek</strong>-Eros Park<strong>Windhoek</strong>-Goreangab<strong>Windhoek</strong>-Hakahana<strong>Windhoek</strong>-Hochland ParkLafrenz-Industriegebiet<strong>Windhoek</strong>-Katutura<strong>Windhoek</strong>-Khomasdal<strong>Windhoek</strong>-Klein-<strong>Windhoek</strong><strong>Windhoek</strong>-Kleine Kuppe<strong>Windhoek</strong>-Ludwigsdorf<strong>Windhoek</strong>-Luxushügel<strong>Windhoek</strong>-NordNördliches Industriegebiet<strong>Windhoek</strong>-Okuryangava<strong>Windhoek</strong>-Olympia<strong>Windhoek</strong>-Otjomuise<strong>Windhoek</strong>-Pionierspark<strong>Windhoek</strong>-Prosperita<strong>Windhoek</strong>-Rocky CrestSüdliches Industriegebiet<strong>Windhoek</strong>-SuiderhofUniversität von Namibia<strong>Windhoek</strong>-Wanaheda<strong>Windhoek</strong>-West• nördlich von 8 angrenzend an 9 <strong>Windhoek</strong>-Havana (auch Big Bendgenannt)• zwischen 10 und 25 <strong>Windhoek</strong>-Tauben GlenStadtteile, die vor allem im Bezirk Katutura liegen, sind u.a. auch• Okahandja Park• Babilon• Kilimandjaro


• Habitat• FreedomlandAm 15. April 2011 hat die Stadtverwaltungverkündet, dass in Zukunft auchOmeya, ein 30 Kilometer südlich gelegener,im Bau befindlicher Golfplatz mit touristischerInfrastruktur wie Hotels und angrenzendeWohngebiete für Arbeiter indas Stadtgebiet von <strong>Windhoek</strong> integriertwerden sollen. Somit würde <strong>Windhoek</strong> umetwa 254 Hektar wachsen..Daneben unterteilt sich das Stadtgebiet auf zehn Wahlkreise der Hauptstadt-RegionKhomas, welchen jeweils ein Councillor (Ratsmitglied) vorstehtund die unter Regionalrats-Vorsitzender Sophia Shaningwa den RegionalratKhomas Regional Council bilden.Um die Sicherheit in der Stadt kümmert sich neben der landesweiten NamibischenPolizei auch die Stadtpolizei <strong>Windhoek</strong>. Den öffentlichen Personennahverkehrnimmt das stadteigene Unternehmen <strong>Windhoek</strong> Bus Servicewahr.STADTHAUSHALTSkyline von <strong>Windhoek</strong> (von Westen)Der öffentliche Haushalt der Stadt <strong>Windhoek</strong> und seines Verwaltungsgebieteswird alljährlich durch den Stadtrat <strong>Windhoek</strong>s festgelegt. Im Finanzjahr2010/2011 beträgt der Vermögenshaushalt Namibia-Dollar (N$)344,8 Millionen, der Verwaltungshaushalt N$ 1682 Millionen. Es wird miteinem Jahresdefizit von 6 Millionen Namibia-Dollar gerechnet.Wirtschaft und VerkehrMit rund 20 % der Gesamtbevölkerung Namibias ist <strong>Windhoek</strong> das mit Abstandbedeutendste Wirtschaftszentrumdes Landes. Nahezu alle namibischen oderin Namibia ansässigen Unternehmen habenin <strong>Windhoek</strong> ihren Sitz, was auch eine anhaltendeZuwanderung aus anderen Landesteilenzur Folge hat, was seinerseitswieder die zentrale Stellung <strong>Windhoek</strong>sweiter untermauert. Neben der Bank vonNamibia, den großen staatlichen Versorgungsunternehmensowie zahlreichenDienstleistungsbetrieben der Tourismusindustrieist <strong>Windhoek</strong> auch ein bedeutender<strong>Windhoek</strong>-Central, wirtschaftliches ZentrumNamibiasMessestandort (unter anderem finden hier die <strong>Windhoek</strong> Show und NamibiaTourism Expo statt) und ein Zentrum der verarbeitenden Industrie.


Neben der Nationalen Rundfunkgesellschaft NBC haben auch die Redaktionender drei größten Tageszeitungen Namibias (Namibian, Republikeinund AZ) ihren Sitz in <strong>Windhoek</strong>. Die Stadt zählt überregional zu einem derHauptumschlagsplätze für Karakulschaf-Felle.Trotz des zahlenmäßig sehr geringen Anteils an der Gesamtbevölkerungsind viele Unternehmen im Besitz deutschnamibischer Eigentümer; das beieiner im weltweiten Vergleich extrem ungleichen Verteilung der Einkommen.Eine bedeutende Rolle spielen auch südafrikanische Unternehmen,die historisch bedingt eng mit der namibischenWirtschaft verflochten sind.Güterbahnhof <strong>Windhoek</strong>Hauptumschlagsplatz der TransNamibAufgrund der zentralen geographischenLage und der herausragenden wirtschaftlichenStellung ist <strong>Windhoek</strong> der Hauptverkehrsknotenpunktdes namibischen Straßen-,Schienenverkehrs- und Luftfahrtnetzes.In <strong>Windhoek</strong> kreuzen sich die beiden wichtigstenStraßenverbindungen: die in Nord-Süd-Richtung verlaufende NationalstraßeB1 von Kapstadt/Südafrika nach Luanda/Angola und der in Ost-West-Richtung verlaufende Trans-Kalahari-Highway (B2 und B6) vom Atlantikzum Indischen Ozean. Durch den autobahnähnlich ausgebauten „WesternBypass“, der <strong>Windhoek</strong> halbbogenförmig als Schnellstraße umgeht, bleibtder Stadtkern vom Durchgangsverkehr weitgehend verschont.Auch Bahnstrecken der TransNamib aus Gobabis (im Osten), Keetmanshoop(im Süden), Swakopmund (im Westen) und Tsumeb (im Norden)laufen hier zusammen. Der namibische Schienenverkehr spielt vor allemim Gütertransport eine bedeutende Rolle. Daneben befährt der in jüngsterZeit durch den Fremdenverkehr beworbene Desert-Express regelmäßig dieStrecke <strong>Windhoek</strong>-Swakopmund. In unregelmäßigen Abständen werdenauch Lüderitz oder Tsumeb/Etosha-Nationalpark angefahren. Ansonstenfindet Personenverkehr in erster Linie auf der Straße statt, entweder alsIndividualverkehr oder auch als Überland-Busverkehr zu innernamibischen,südafrikanischen und botswanischen Zielen.<strong>Windhoek</strong> verfügt über zwei Flughäfen: Den am südlichen Stadtrand liegendenInlandsflughafen „Flughafen <strong>Windhoek</strong>-Eros“ und den etwa 40 Kilometeröstlich der Stadt gelegenen Internationalen Flughafen <strong>Windhoek</strong>„Hosea Kutako“. Von hier aus bedienen unter anderen die staatliche FluggesellschaftAir Namibia sowie South African Airways nahezu alle innernamibischensowie eine Vielzahl innerafrikanischer Flugziele. Interkontinentalfliegt zudem Air Namibia sechs- bis siebenmal wöchentlich nachFrankfurt und Air Berlin flog bis Ende Oktober 2012 ein- bis zweimal wöchentlichnach München.


Gründerzeitliche Architektur an der IndependenceAvenue, gegenüber demZoo ParkDas kulturelle Leben der Stadt entsprichtnoch nicht dem, was man international voneiner Hauptstadt erwartet, die sich in einemallgemeinen Orientierungsprozess befindet.Kunst und Kultur<strong>Windhoek</strong> wird als eine der sauberstenHauptstädte Afrikas bezeichnet, mit einerMischung europäischer und afrikanischerEinflüsse. Die Stadt gilt aufgrund sozialerSicherheit und dem Nebeneinander dernamibischen Volksgruppen als vorbildhaftesSozialmodell einer afrikanischen Großstadt,wirkt jedoch auch recht beschaulich.Im Straßenbild der Innenstadt vermitteln kleine Straßencafes und Biergärtenden Charakter einer mitteleuropäischen Stadt, mit einer Bausubstanz,die – neben vielen modernen Gebäuden – geprägt ist von wilhelminischerKolonialarchitektur der Jahrhundertwende. Bedeutende Sehenswürdigkeitensind der Uhrturm der ehemaligen Deutschen Afrikabank an der EckeIndependence Avenue und Poststraße (eine Replik des Originals aus demJahre 1908), die Marien-Kathedrale (1908), die Christuskirche (1911) undder Tintenpalast (1912). Seit der Unabhängigkeit entstanden zahlreiche ander Afrikanischen Architektur orientierte Bauten, wie der Neubau desObersten Gerichtshofs (1990).Kunsthandwerk im StraßenverkaufDas Hilton-Hotel in <strong>Windhoek</strong><strong>Windhoek</strong>s Museen und Galerien bieten Ausstellungen zur kulturhistorischenund geologischen Geschichte des Landes sowie zur traditionellenund zeitgenössischen Kunst; insbesondere das Nationalmuseum, dasTransNamib-Museum, das Nationale Geowissenschaftliche Museum und


die Nationalgalerie. Die private „Bushman-Art-Gallery“ ist eine der größtenKunstgalerien in <strong>Windhoek</strong> mit einer umfangreichen Ausstellung afrikanischerKunst. Typisch für <strong>Windhoek</strong> sind auch Straßenhändler, die kleinesKunsthandwerk anbieten. Die Nationalbibliothek von Namibia ist die zentraleArchivbibliothek und das nationalbibliografische Zentrum Namibias.Darstellende Kunst wird im Nationaltheater gepflegt, zum anderen hat sich– seit der Verlagerung der <strong>Windhoek</strong>er Brauerei in den Außenbereich derStadt – die im Zentrusm gelegene „Alte Brauerei“ (1902) zum Mittelpunktdes Kulturschaffens entwickelt: durch die regelmäßig stattfindenden Konzerteunterschiedlicher Musikgruppen im hier eingerichteten „Craft-Center“und die Theateraufführungen im „Warehouse Theatre“.Das zunehmende Selbstbewusstsein der schwarzen Bevölkerungsmehrheitund das wachsende Interesse der Touristen an schwarzafrikanischem Kulturschaffenführten zu einem Zuwachs der öffentlichen Aufmerksamkeitfür „schwarzafrikanische“ Kultur. So veranstaltet man:• das Wild Cinema-<strong>Windhoek</strong> International Film Festival im März (seit2002 an verschiedenen Standorten stattfindendes internationalesFilmfestival),• den <strong>Windhoek</strong> Karneval (WIKA) im April (seit den 1950er Jahren eineTouristenattraktion, die sich in den ersten Jahren der Unabhängigkeitauf eine eher „geschlossene“ Veranstaltungen beschränkteund von anderen Volksgruppen oft nur zur Kenntnis genommenwurde, sich aber in jüngster Zeit als eine offenere Veranstaltungetablierte),• die Namibia Travel Expo im Mai,• die Standard Bank-Biennale (seit 1981 die größte Kunstmesse Namibias.Die Standard Bank-Biennale findet nur jedes zweite Jahrstatt und es gibt zurzeit Pläne, sie durch die Bank <strong>Windhoek</strong>Triennale weiterzuführen),• das ǀAeǀGams Arts and Cultural Festival (seit 2001 von der Stadt organisiertesKunst- und Kulturfestival),• die Kulturwochen von Polytechnikum und Universität in den MonatenAugust und September,• das <strong>Windhoek</strong>er Oktoberfest,• die Namibia Youth Expo im Oktober (von Social-awareness-Organisationen unterstützte internationale Kontaktmesse für jungeStartunternehmer und Künstler, um mögliche Sponsoren oder Geschäftspartnerkennenzulernen) sowie• die Sanlam NBC Music Awards im Dezember (neben den NamibianMusic Awards (en) in Ongwediva, seit 2002 stattfindender Musikpreisder NBC mit Wettbewerben in den Kategorien Hip-Hop/Afrikanischer Hip-Hop, House, Kwaito, Reggae, R&B/Afro-Pop,Rock ’n’ Roll und verschiedenen traditionellen Musikstilen einschließlichdeutschsprachiger volkstümlicher Musik.)


ReligionMit Ausnahme der in Oniipa ansässigen Evangelisch-Lutherischen Kirche inNamibia (ELCIN), ist <strong>Windhoek</strong> Sitz aller größeren Kirchen in Namibia: diemeisten Einwohner der Stadt sind Mitglieder der Evangelisch-LutherischenKirche in der Republik Namibia (ELCRN) beziehungsweise der RömischkatholischenKirche in Namibia. Kleinere Gemeinden sind die deutschsprachigeEvangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (DELK) (ELKIN (DELK)),die Anglikanische Kirche des südlichen Afrika und die VereinigteKongregationalistische Kirche des südlichen Afrika.Bedeutende Kirchengebäude sind die evangelische Christuskirche, Bischofssitzder ELKIN (DELK) sowie die katholische Marien-Kathedrale,Hauptkirche des Erzbistum <strong>Windhoek</strong>.Hinweisschild zu einigen historischenDenkmälern <strong>Windhoek</strong>sSehenswürdigkeitenWahrzeichen der Stadt sind die Alte Feste,in der das Nationalmuseum von Namibiauntergebracht ist, und die 1910 fertiggestellteLutherische Christuskirche. Dasebenfalls zu dem Ensemble gehörende Reiterdenkmalwird gegenwärtig verschoben,da an dessen historischem Platz das Unabhängigkeits-Gedenkmuseumgebaut wird.Weitere bedeutende Sehenswürdigkeiten <strong>Windhoek</strong>s sind unter anderem• die Römisch-katholische St. Marien-Kathedrale <strong>Windhoek</strong>, erbaut 1908• die Turnhalle, Ort an dem in den 70er Jahren die verfassungsgebendeTurnhallenkonferenz stattfand• die Alte Brauerei (Old Brewery), ehemaliges Firmengelände der NamibiaBreweries• der Tintenpalast sowie• die drei Stadt-Burgen Heinitzburg, Schwerinsburg und Sanderburg.Sehenswert sind auch der Tukondjeni Market (Tukondjeni Markt) oder dasPenduka Project Centre der dichter bevölkerten Stadtteile Katutura undKhomasdal. Außerhalb der Stadt liegt der Nationale Heldenacker.die Lutherische Christuskirchedie Katholische Marien-Kathedraleder Südwester Reiterder Zoo Park, beliebterTreff und Veranstaltungsort


das State House in Ausblickder Bahnhof <strong>Windhoek</strong>mit dem TransNamib-Museumder „Tintenpalast“, Sitzdes Parlaments von Namibiadie Parlamentsgärten mitChristuskirche und Kalahari-SandsHotel im HintergrundBildung und SportSeit der Unabhängigkeit wurde <strong>Windhoek</strong> schrittweise zu einem BildungsundForschungsstandort ausgebaut, insbesondere in den Bereichen Sozialwissenschaftenund Umweltwissenschaften/-forschung. Die 1992 gegründeteUniversität von Namibia zählt mittlerweile über 10.000 Studentenund zusammen mit der International University of Management, demPolytechnikum von Namibia und anderen Hochschulen beläuft sich dieZahl der Studenten in <strong>Windhoek</strong> auf über 30.000. Daneben gibt es in<strong>Windhoek</strong> zahlreiche nationale und internationale Forschungsinstitute: unteranderem die Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft, die Stiftung fürWüstenforschung in Namibia, das National Botanical Research Institute,das Labour Resource and Research Institute, die Namibia NatureFoundation, die Namibia Economic Policy Research Unit und eine Abteilungdes Max-Planck-Institut für Astronomie (H.E.S.S.).Schulbildung in Namibia wird durch staatliche Organisationen wie dem NationalInstitute for Educational Development und Nichtregierungsorganisationenwie EduVentures in Projekten wie dem Bernard Nordkamp (BNC)und dem Katutura Community Arts Centre (KCAC) unterstützt. DieAnalphabetenrate im namibischen Durchschnitt beläuft sich immer nochauf 16,2 % (7,7 % der 15- bis 24-jährigen, mit einem geringeren Prozentsatzfür die Stadtbevölkerung). <strong>Windhoek</strong>er Schulen von internationalemRang sind die Internationale Schule <strong>Windhoek</strong> und die Deutsche HöherePrivatschule <strong>Windhoek</strong>.Sam-Nujoma-StadionViele der sportlichen Einrichtungen<strong>Windhoek</strong>s befinden sich in den südlichenStadtteilen Olympia und Kleine Kuppe (wiedas Independence Stadium (Namibia) derNamibischen Fußballnationalmannschaftund das Hage-Geingob-Stadion der NamibischenRugby-Union-Nationalmannschaft)sowie in den nordwestlichen StadtteilenKatutura und Khomasdal (wie das Sam-Nujoma-Stadion).Fußball ist in Namibia Nationalsport, undvon den zwölf Fußballvereinen der Namibia Premier League stammen sie-


en aus <strong>Windhoek</strong>. Größter Sportverein in <strong>Windhoek</strong> ist der SK <strong>Windhoek</strong>mit über 900 Mitgliedern.StädtepartnerschaftenDie Stadt <strong>Windhoek</strong> ist 15 Städtepartnerschaften eingegangen.Kanada Abbotsford KubaHavanna, seit dem 23. OktoberDeutschland Berlin, seit dem200118. April 2000[30]Sudafrika JohannesburgDeutschland Bremen, seit dem Simbabwe Kadoma18. April 2000Sambia LusakaKamerun Douala, seit demVereinigte StaatenRichmond, Virginia,seit dem 20. März 199831. August 2000Sudafrika Drakenstein, seitChina Volksrepublikdem 9. Mai 2012[31]dem 1. Juni 1996Shanghai, seitBotswana Gaborone, seitDeutschlanddem 23. August 2001tober 2000Trossingen, seit dem 3. Ok-Simbabwe Harare, seit demFinnland8. November 20002002Vantaa, seit dem 13. AugustWEITERE PARTNERSCHAFTEN (KEINE OFFIZIELLEN STÄDTEPARTNER-SCHAFTEN)Kongo Demokratische Republik Brazzaville, seit dem 27. Juli 2011SudafrikaLephalaleDeutschlandWetzlar

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