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Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie Teil 1

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KAPITEL 4. LEBESGUE-STIELTJES MASSE 28Ergebnis ein <strong>Maß</strong> ist, leichter machen), indem wir die Tatsache ausnutzen, dassfür a < b < c sowohl(a,b]∪(b,c] = (a,c]als auch(a,b]∩(b,c] = ∅.Für ein Lebesgue-Stieltjes <strong>Maß</strong> µ muss jetzt gelten<strong>und</strong> weil µ((a,b]) endlich ist,µ((a,c]) = µ((a,b])+µ((b,c]),µ((b,c]) = µ((a,c])−µ((a,b]).Wir werden jetzt kurz zusätzlich annehmen, dass das <strong>Maß</strong> µ endlich ist (aufB!). In diesem Fall dürfen wir nämlich oben für a den Wert −∞ einsetzen, <strong>und</strong>die entsprechende Gleichung gilt dann für alle b < c. Wir setzen<strong>und</strong> erhaltenF(x) = µ((−∞,x])µ((b,c]) = F(c)−F(b).Zum Festlegen eines endlichen <strong>Maß</strong>es ist also nur noch die Funktion F voneiner reellen Variable anzugeben. Damit hat sich die Dimensionalität unseresProblems noch einmal halbiert, <strong>und</strong> wir sind endlich zufrieden, abgesehen davon,dass wir uns dasselbe für alle Lebesgue-Stieltjes <strong>Maß</strong>funktionen wünschen,weshalb wir zunächst definieren:Definition 4.2 µ sei ein (eindimensionales) Lebesgue-Stieltjes <strong>Maß</strong>. Eine reelleFunktion F heißt Verteilungsfunktion von µ, wenn für alle a < bµ((a,b]) = F(b)−F(a).Diese Definition wirft natürlich eine Reihe von Fragen auf:1. Gibt es zu einer Lebesgue-Stieltjes <strong>Maß</strong>funktion immer eine Verteilungsfunktion?2. Vorausgesetzt, die Antwort auf die vorige Frage ist “ja”, wie weit ist danndie Verteilungsfunktion eindeutig bestimmt (keine sehr wichtige Frage,zugegeben, aber nicht uninteressant, <strong>und</strong> wegen der Vollständigkeit...)?3. Kann man leicht feststellen, ob eine bestimmte Funktion eine Verteilungsfunktionist (diese Frage ist die wichtigste — schließlich wollen wir dieseVerteilungsfunktionen dazu verwenden, dass wir <strong>Maß</strong>e definieren)?4. Schließlich: Ist durch eine Verteilungsfunktion das zugehörige <strong>Maß</strong> eindeutigbestimmt?

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