13.07.2015 Aufrufe

Profil - Fitz Interior

Profil - Fitz Interior

Profil - Fitz Interior

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Kundschaft hat im Durchschnitt 250Millionen Euro für eine Yacht übrig und istvon Beruf Scheich, Fußballclubbesitzer oderauch mal König. „Der Juan Carlos vonSpanien, dem wir die Fortuna ausgestattethaben, ist ganz normal und natürlich“, meintBenjamins Vater Dieter <strong>Fitz</strong> (49). Er undBruder Josef (45) leiten die Schreinerei <strong>Fitz</strong>.Wie Adlige das blaue Blut, so haben die <strong>Fitz</strong>-Brüder die Liebe zu diesem Handwerk geerbtund vererben sie weiter. Schon Großvater undVater waren Tischler, Josef wurde Tischlermeister,Dieter Elektrotechniker. WährendJosef <strong>Fitz</strong> seine Handwerkskunst perfektionierte,kümmerte sich Dieter <strong>Fitz</strong> um dasKaufmännische – gemeinsam knüpften beideKontakte nach Amerika. Die ersten Kundendort ließen sich noch Büros und Appartementseinrichten, einer davon hieß Bill Gates.Vor acht Jahren dann suchte der Emir vonKatar einen erfahrenen Tischlermeister für dasInnere seiner Yacht... der Rest ist Geschichte.Holz sollte jeder Lehrling immer noch umgehenkönnen, doch die Schreinerei <strong>Fitz</strong> arbeitetlängst auch mit Steinen, Textilien, Glasund vielen anderen Materialien. Am Computerist Benjamin fit, das trifft sich gut – dieBaupläne entstehen hier nicht mehr amZeichenbrett, sondern mit CAD amBildschirm. Außerdem gibt es bei <strong>Fitz</strong><strong>Interior</strong> – anders als bei den meistenKonkurrenzunternehmen – die computergesteuerteLasertechnik. „Mit dem Laser hatman Möglichkeiten, die man mit der CNC-Fräse nicht hat, zum Beispiel Plexiglasschneiden und gravieren“, erklärt Benjamin<strong>Fitz</strong>. Diese Vielseitigkeit schätzt die betuchteKundschaft.Einen Kunden, den Eigner der „Ariel“, bekamBenjamin in England kurz zu Gesicht. DerKanadier hat mit der Verarbeitung von Fischein Vermögen gemacht, hinterließ auf denLehrling jedoch keinen besonderen Eindruck.„Die Superreichen beneide ich nicht“ meintBenjamin, „sonst hätte ich den falschenBeruf. Aber mal mit so einem Schiff aufKästchen fürKästchen Maßarbeit.„Der Juan Carlos von Spanien,dem wir die Fortuna ausgestattet haben,ist ganz normal und natürlich ...“Inzwischen stellt <strong>Fitz</strong> <strong>Interior</strong> die neunteYacht fertig und hat die Mitarbeiterzahl verdreifacht.Dass Dieter <strong>Fitz</strong>’ Söhne Benjaminund Sebastian (22) nun im Unternehmen mitan Bord sind, freut den Vater, aber „gezwungenhat die niemand“, betont er. Benjamingrinst. „Ich war von klein auf immer mit imBetrieb, mir macht das einfach Spaß“,ergänzt er. Er muss freilich in seiner Lehrzeitganz andere Dinge lernen als seinerzeit derOpa oder der Onkel. Klar, mit Werkzeug undReisen gehen, das wäre schon schön.“ Erstaunt das Bild der Pelorus an, das die Wanddes Besprechungszimmers ziert. 114,5 Meterlang und 440 Millionen Euro teuer, gehört diePelorus zum Exklusivsten, was zurzeit aufdem Meer herumkreuzt. Einige der Tischlermit denen Benjamin täglich zusammenarbeitet,haben ihre Decken verkleidet, ihre Bödenverlegt, ihre Möbel eingebaut, ihre BäderSo geht das auf dem SchiffDer Eigner einer Yacht engagiert einenDesigner, der Designer bucht eine Werft, dieWerftmitarbeiter buchen dann die Schiffsbauerund die Innenausstatter – zum Beispieldie Firma <strong>Fitz</strong> <strong>Interior</strong>. Von der Idee bis zumSchiff kann es Jahre dauern – bei der Peloruswaren es drei.„Das Tolle an der Arbeit auf Yachten ist, dassauf engstem Raum jede Menge gute, kreativeHandwerker gebraucht werden: Schiffsbauer,Tischler und Polsterer, Fliesenleger undElektriker.“ Dieter <strong>Fitz</strong>, Elektrotechniker.Zur Geschichte:Benjamin <strong>Fitz</strong> beiVorbereitungen füreine neue Yacht, diezurzeit in Rendsburgentsteht. In Mertingenwird für jeden Raumvorgefertigt, sovielmöglich ist – derEinbau ins Schiff gehtdann besondersschnell.1956 gründete Vater Josef <strong>Fitz</strong> senior dieSchreinerei <strong>Fitz</strong> in Mertingen1994 übernahmen die Brüder Dieter (Elektrotechniker)sowie Josef (Tischlermeister)den Betrieb1995 führte die langjährige Zusammenarbeitmit einem amerikanischen Architekturbürozu einem Auftrag für eine Großbankin New York – die <strong>Fitz</strong>-Brüdermachten sich im Ausland einen Namen.Damals hatte das Unternehmen 15 Mitarbeiter.Bill Gates ließ sich von ihnenein Appartement ausstatten, und1997 kam der erste Auftrag für eine Yacht,die des Emirs von Katar. Inzwischenkamen acht weitere Yachten hinzu.Heute zählt <strong>Fitz</strong> <strong>Interior</strong> 45 Mitarbeiter,die meisten davon Tischler.Der Jahresumsatz 2004 betrug ca. 5Millionen Euro.33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!