HIV/AIDS-Prävention durch Problemorientiertes Lernen [POL]
HIV/AIDS-Prävention durch Problemorientiertes Lernen [POL]
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<strong>HIV</strong>/<strong>AIDS</strong>-<strong>Prävention</strong> <strong>durch</strong> <strong>Problemorientiertes</strong> <strong>Lernen</strong> [<strong>POL</strong>] an<br />
Sekundarschulen in Tansania<br />
Problematik<br />
<strong>AIDS</strong> ist in Tansania mit 44% Haupttodesursache der 15- bis 59-Jährigen. Lebenserwartung, familiäre<br />
Strukturen und wirtschaftliche Produktivität werden da<strong>durch</strong> beeinträchtigt. 60% aller Neuinfizierten sind<br />
Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren. Ursachen hierfür sind Risikobereitschaft, mangelndes Wissen<br />
und Tabuisierung von Sexualität sowie traditionelles Rollenverständnis. <strong>HIV</strong>/<strong>AIDS</strong>-<strong>Prävention</strong>sarbeit<br />
sollte beginnen, wenn sich Einstellungen bezüglich Partnerschaft und Sexualität noch entwickeln.<br />
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass schulbasierte Sexualerziehung Wissen vermehrt und Verhalten<br />
verändern kann.<br />
Das Projekt<br />
In Zusammenarbeit mit dem tansanischen Bildungsministerium werden Sekundarschullehrer <strong>durch</strong> Informationen zu <strong>HIV</strong>/<strong>AIDS</strong>,<br />
reproduktiver Gesundheit und Sexualität sowie zu schülerzentrierten Lehrmethoden für deren Vermittlung fortgebildet. Ziel ist es,<br />
SchülerInnen der unteren Sekundarstufe (ca. 14 -19 Jahre) zu befähigen, bezüglich ihres Sexualverhaltens eigenverantwortlich zu<br />
handeln. Die Bereitschaft der Lehrer, über Sexualität zu sprechen und neue Lehrmethoden in ihrem Unterricht einzusetzen, ist<br />
deutlich gewachsen. Probleme bleiben die starke Tabuisierung der Thematik und der noch ineffektive Einsatz der Methoden.<br />
Problemsituation, Rollenspiel (I)<br />
Einteilung in gleichgeschlechtliche Kleingruppen<br />
1. Klärung von Verständnisfragen<br />
2. Problemdefinition<br />
3. Brainstorming (Ideen, Erfahrungen)<br />
4. Ordnen und Zusammenfassen<br />
5. Formulieren von Lernzielen<br />
6. Selbststudium und Seminare<br />
7. Ergebnispräsentation und Diskussion<br />
8. Evaluation<br />
Rückkehr in Großgruppe<br />
Problemlösung, Rollenspiel (II)<br />
Abb.1: Problembearbeitungsschritte von <strong>POL</strong>,<br />
modifiziert nach Reformstudiengang Medizin, Charité, Berlin<br />
Diskussion<br />
<strong>POL</strong> – <strong>Problemorientiertes</strong> <strong>Lernen</strong><br />
Wissen wird handlungsrelevant, wenn es von einem<br />
realen Problem ausgehend mit eigenem Vorwissen<br />
verknüpft und selbst erarbeitet wird. Ausgang sei<br />
eine im Rollenspiel nachempfundene Problemsituation aus dem Leben eines<br />
Jugendlichen. In einer Kleingruppe werden acht Arbeitsschritte <strong>durch</strong>laufen<br />
(Abb.1), der Lernprozess wird von einem Lehrer, längerfristig einem älteren<br />
Schüler, in mehreren Sitzungen begleitet. Die Vermittlung von Wissen über<br />
<strong>HIV</strong>/<strong>AIDS</strong> findet in Seminaren, die an die Fragen der Schüler anknüpfen, und<br />
soweit möglich <strong>durch</strong> selbständige Recherche statt. Ziele sind weiterhin<br />
Reflexion des eigenen Rollen- und Risikoverhaltens sowie Erlernen von „Life<br />
skills“ in praktischen Übungen, die zur Lösung der Ausgangssituation führen.<br />
Den Den ersten Preis sofort erhielt Nadja einsetzenden Tariverdian für ihren kontinuierlichen Wettbewerbsbeitrag Wissenszuwachs über <strong>HIV</strong>- und <strong>AIDS</strong>-<strong>Prävention</strong> im <strong>durch</strong> problemorientiertes <strong>Lernen</strong> an tansanischen Schulen.