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Die Zeitschrift für Männedorf Die Zeitschrift für Männedorf

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Faires ZusammenlebenLiebe Leserin, lieber LeserHans Egli,Leiter TagungszentrumBoldern <strong>Männedorf</strong>Haben Sie den preisgekrönten Film«More Than Honey» von Markus Imhoofgesehen? Als Hobby-Imker wurde ichvon den einmaligen Aufnahmen der Bienenim Flug und den fleissigen Tierchenim Bienenstock in den Bann gezogen. InErinnerung geblieben sind mir aber auchdrei Filmsequenzen, die mich als Konsumentund Bienenhalter schockiert haben:Da waren einerseits die riesigen Mandelplantagen.In Kalifornien werden rund80% des weltweiten Mandelbedarfs produziertund so eine bedenklich grosseMonokultur betrieben. Um das Risiko einesErnteausfalls zu minimieren, werdendie Plantagen auf einer Fläche von283 000 Hektaren (in etwa die Grössedes Kantons Tessin) ohne Rücksicht aufTiere und Pflanzen grossflächig mit Herbizideneingenebelt.Zum Nachdenken gab auch die Dokumentationüber eine Apfelplantage inChina. Dort wurde das Besprühen vonObstplantagen mit chemischen Substanzenso weit getrieben, dass die Apfelblütendurch Menschenhand bestäubt werdenmüssen, da sämtliche Nektar suchendenTiere vergiftet wurden. Ein traurigerAnblick, Menschen, die mit Pinselchenauf den Bäumen herumkraxeln und Blüteum Blüte bestäuben, damit doch nochFrüchte geerntet werden können.Betroffen gemacht hatte mich die Sequenzvon der industriellen Honigproduktion.Ein mit rund tausend Bienenvölkerngefüllter Sattelschlepper fährt dennordamerikanischen Kontinent hoch,um die Bienen zur jeweiligen Blütezeitin Fruchtplantagen ausfliegen zu lassen.Millionen von Bienen verenden auf demTransport. Weitere Hunderttausende Bienensterben bei der Honigernte, die ohneRücksicht auf die fleissigen Tierchen, welche<strong>für</strong> 1 kg Honig rund 1,5 MillionenBlüten besuchen und da<strong>für</strong> zirka 100 000Kilometer zurücklegen – 2,5-mal um dieErde fliegen, maschinell erfolgt.An dieser Stelle plädiere ich <strong>für</strong> «FairTrade» und damit auch <strong>für</strong> die Berücksichtigungdes lokalen Gewerbes, derProduzenten aus der Region und der Detaillistenim Ort. Da weiss man, was manhat – nicht nur beim Kauf von Honig.Kein fairer Handel ist aus meiner Sicht,wenn man sich von einer Fachpersonbeim Detaillisten im Ort kompetent überein Produkt informieren lässt und diesesdann in einem Internet-Shop zum günstigstenPreis bestellt.Mit den besten Wünschen <strong>für</strong> ein fairesZusammenlebenHans Egli3

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