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Chiko der Film - Presseheft - matthias bolliger

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<strong>Chiko</strong> von Anfang an so interpretiert wie ich. So konnten wir seinen Charakter gemeinsamnoch ein Stück ausbauen und die jeweiligen Szenen unter dem Aspekt noch einmal proben.Je<strong>der</strong> einzelne Tag mit Denis war echt spannend, er hat <strong>Chiko</strong> zum Leben gebracht undmich immer wie<strong>der</strong> neu inspiriert.Eine höchst interessante Rolle hat auch Reyhan „Lady Bitch Ray“ Şahin.Die Figur <strong>der</strong> Meryem war zwar von Anfang an eine Prostituierte, aber ein bisschen„romantischer“ angelegt. Der Charakter passte ein bisschen in das Klischee-Bild einer sogenannten „Traumfrau“. Irgendwann hatte ich dafür Reyhan im Kopf, auch wenn sie nochkeine Schauspiel-Erfahrung hatte. Im Casting brachte sie dann so etwasAußergewöhnliches, fast möchte ich sagen leicht Verruchtes rein, eine gewisse Anti-Romantik, die ich für die Figur Meryem sehr interessant fand. Warum aus Meryem also nichteine Frau wie Reyhan machen? In Wirklichkeit ist Reyhan natürlich nicht so, aber ihr Imageschien mir für diese Rolle passend.Schließlich spielt auch die Musik in CHIKO eine wichtige Rolle.Mir war schon in <strong>der</strong> Schreibphase klar, dass ich ohne komponierte Musik auskommenwollte. Ich wollte keinen Score, keine Geigen und Mandolinen o<strong>der</strong> sonst irgendwas. Dashätte genau den entgegen gesetzten Effekt gehabt. Nicht die Musik sollte den <strong>Film</strong> führen,son<strong>der</strong>n mit <strong>der</strong> Musik sollte die Authentizität unterstützt werden. Im Schnitt haben wir dannein Konzept entwickelt und alles, was mit den Jugendlichen, mit <strong>der</strong> Straße und mit Gras zutun hat, mit Hiphop unterlegt. Später, wenn <strong>Chiko</strong> die Kokainwelt betritt, hört man mehrTechno und Trance, so dass diese Welt auch musikalisch an<strong>der</strong>s aussieht.Obwohl in Ihrem <strong>Film</strong> eine ganze Reihe von Verbrechen verübt werden, kommen keinePolizisten darin vor. Warum?In früheren Drehbuchfassungen gab es tatsächlich Szenen mit Polizisten, irgendwannbemerkte ich aber, dass es nichts Schwierigeres gibt als Polizisten im <strong>Film</strong>. Sie können sehrschnell lächerlich wirken, es sei denn, sie werden von Andreas Dresen inszeniert. Wir habendann versucht, das Ganze zu umgehen, auch weil wir festgestellt haben, dass siedramaturgisch nicht unbedingt notwendig sind.Welches Ziel haben Sie mit CHIKO verfolgt?Ich wollte immer einen <strong>Film</strong> machen, <strong>der</strong> hart, realistisch, authentisch und nicht verlogen ist.Aber trotzdem auf eine Art sympathisch, anziehend o<strong>der</strong> beeindruckend wirkt. Ich hoffe dasist mir gelungen.10

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