Gaumenfreuden – nicht nur bei der Zigarre, auch bei Wein undSpeisen verfügt die Künstlerin über eine perfekte SensorikDelights of the palate – as with the cigar, the artistalso has perfect senses in regard to wine and foodDie Zigarre und <strong>Stella</strong> <strong>Motyka</strong> – ein Leitmotiv in ihrem Alltag<strong>Stella</strong> <strong>Motyka</strong> and the cigar – a leitmotif in her everyday life„DAS ZIGARRENRAUCHEN LÄSSTMICH INNEHALTEN, MIT EINEM GEWISSENABSTAND AUF DAS BILD SCHAUEN“ <strong>Stella</strong> <strong>Motyka</strong>“SMOKING CIGARS MAKES ME PAUSE,VIEWING THE PICTURE FROMA CERTAIN DISTANCE”las Grundstein für die spätere Malerei gelegt. Sie beginnteine Ausbildung zur Glas-, Keramik- und Porzellanmalereiin Kosice. Dass sie fein und exakt nach der Realität malenkann, beweisen ihre ersten Landschaftsbilder von 2003 –nach zehnjähriger Pause nimmt die Künstlerin erst vor dreiJahren wieder ihre Tätigkeit auf. In diesen drei Jahren findeteine intensive Suche nach dem eigenen Stil statt. Die gegenständlicheMalerei wird abgelöst von einer abstrakten Phase,denn „die Art meiner Gegenständlichkeit hat mir nichtgenügt“, bekennt die Künstlerin. Inzwischen jedoch bewegtsie sich wieder zurück zur Realität, allerdings in den unterschiedlichstenTechniken und Motiven. Wir machen halt vordrei roten Aktbildern, einer Auftragsarbeit des Zigarrenclubs„Las Terazzas“ – die Frauenkörper sind schemenhaft,geheimnisvoll wie Zigarrenrauch. Die Zigarre spielt in allenLebensbereichen der Künstlerin eine tragende Rolle, ziehtsich wie ein roter Faden durch ihren Alltag. Nicht nur, dassdie Zigarre als Motiv in ihren Bildern auftaucht, nein, <strong>Stella</strong>benutzt die Zigarre während sie malt. „Das Zigarrenrauchenlässt mich innehalten, mit einem gewissen Abstand aufdas Bild schauen. Außerdem“, lächelt <strong>Stella</strong> verschmitzt,„bin ich so ungeduldig beim Malen, dass ich den Farbenkaum Zeit lasse, trocken zu werden. Nur eine Robusto kannmich dazu anhalten.“ Ob ihrer Ungeduld verwendet <strong>Stella</strong>hauptsächlich Acrylfarben, „die trocknen schneller“. Allgemeinsind ihre Gemälde großflächig angelegt und strahlen36durch ihre Farbintensität Optimismus und Lebensfreudeaus. Neben Akten und Landschaften prägen auch Fotokollagendie Motive ihrer Werke. Hier verbindet <strong>Stella</strong> wiederumzwei Lebensbereiche: Sie verwendet stark vergrößerteSchwarzweiß-Fotos von Kuba, allesamt Werke ihres PartnersHeinz Steltzer, ein ebenfalls passionierter Zigarrenraucherund Kubafan. Die Shots des Wiener Anästhesisten entstandenzwischen 2001 und 2006 auf Kuba und dokumentierenden Status quo auf der Insel. <strong>Stella</strong> verfremdet die Fotografiendurch zarte, aber entscheidende Eingriffe, erweitert dierealistische Dimension der Fotografie mittels weniger Pinselstricheum eine weitere sinnliche Komponente.DER PERFEKTE GAUMENÜberhaupt verfügt <strong>Stella</strong> nicht nur als Malerin über ausgeprägteSinne. „Alles was ich esse, kann ich auf Anhieb nachkochen“,gesteht sie. Recherchen im Freundes- und Familienkreisergeben, dass die Gerichte, die <strong>Stella</strong> nachkocht,meist noch viel besser sind als das Original. Diese Gabe,über einen „perfekten Gaumen“ zu verfügen, lässt dieKünstlerin in naher Zukunft auch zur Autorin werden: ImFrühjahr 2007 soll ihr eigenes Kochbuch unter dem Namen„Wein, Tabak und Olivenöl – Geschichte, Aspekte undKonzepte“ erscheinen. Die Rezepte werden allesamt Eigenkreationenaus <strong>Stella</strong>s Gaumenfundus sein und eine internationaleKüche repräsentieren, außerdem gibt sie noch Tipps,