Serie: Ein vorbildliches Gehege - Deutscher-Wildgehege-Verband eV

24 Umweltbildung – Bildung auf dem Prüfstand - Bildung hält der Prüfung stand
entwicklung, die Rahmen und Strukturen
klärt und auch nach außen (werbewirksam)
kommuniziert werden kann.
Selbst aus den großen, „etablierten“ tiergärtnerischen
Einrichtungen kommen
immer noch „Klagen“ wie schon vor 20
Jahren: Die Zusammenarbeit zwischen
Bildung und Tierpfl ege lässt zu wünschen
übrig! Ein gemeinsam erarbeitetes Leitbild
kann helfen, Transparenz und Verständnis
zu schaffen und die Türen für eine bessere
Zusammenarbeit im Sinne des Wildparks
zu öffnen.
Durch eine Zertifi zierung kann im nächsten
Schritt ein Qualitätsnachweis erbracht
werden, so dass bei zukünftigen
Beantragungen von Projekten oder Maßnahmen
ein entsprechender, meist aufwendiger
Nachweis wegfallen kann.
So bieten wir in Eekholt beispielsweise in
diesem Jahr erstmalig eine Erzieherfortbildung,
bestehend aus 5 Modulen, an. Inhaltlich
werden Schlüsselthemen der BNE
behandelt. Als zertifi zierte Einrichtung
konnten wir schnell eine Stiftung gewinnen,
die Fortbildung zu fi nanzieren, auch
die offi zielle Anerkennung des Projekts
durch das Land Schleswig-Holstein war
kein Problem.
Zukünftig werden sich auch Schulen, Kindertagesstätten
und Kindergärten, beziehungsweise
die zuständigen Ministerien,
vermehrt an Einrichtungen wenden und
orientieren, die bestimmte Standards erfüllen.
Ein Bildungszertifi kat ist dann ein
überzeugendes Alleinstellungsmerkmal.
Die Einbindung in landesweite (Nachhaltigkeits-)
Aktionen von Umwelt - und
Bildungsministerium (potentielle Multiplikatoren)
gelten in der Regel nur für zertifi
zierte Einrichtungen. Eine Entwicklung,
die sicherlich auch in anderen Bundesländern
zu beobachten sein wird.
Zu einer gelungenen Arbeit gehört auch
eine kontinuierliche Fortbildung aller Beteiligten.
Neue Ideen, motivierte Mitarbeiter,
Loslassen alter Gewohnheiten, über
den Tellerrand gucken... all das können
Ergebnisse einer guten Fortbildung sein.
Das Zertifi zierungssystem in Schleswig-
Holstein fordert diese explizit ein.
Die Zertifi zierung fördert und fordert eine
Auseinandersetzung mit Schlüsselthemen
der Nachhaltigkeit. Die Fülle neuer
Themen schafft neue Kooperationspartner
bzw. man wird von neuen Partnern
entdeckt.
Einige Beispiele:
Das Element Wasser:
Im Wildpark Eekholt fi ndet, gemeinsam
mit vielen Akteuren aus dem ganzen Land,
alljährlich der schleswig-holsteinische
Wassermarkt statt.
Die Energie:
Im Mai veranstalten wir bereits zum
zweiten Mal, gemeinsam mit dem Bundesverband
Solarwirtschaft, die Sonderveranstaltung
„Tag der Sonne“. Neben
eigenen Aktionen sind viele Anbieter aus
der ganzen Region dabei.
Die Biodiversität:
Der Wildpark Eekholt wurde in ein Projekt
der Stiftung Naturschutz zur Verknüpfung
von Lebensräumen und Schaffung von
Lebensraumkorridoren eingebunden.
Der Wolf:
Das Land Schleswig-Holstein und der
Wildpark Eekholt arbeiten zu diesem Thema
zukünftig eng zusammen. Der Wildpark
wird „Wolfsinformationszentrum des
Landes Schleswig-Holstein“.
„Eine Zertifi zierung macht Arbeit und
kostet Geld“
Das stimmt!
Doch jeder weiß: will man eine neue Tierart
zur Erhöhung der Attraktivität in seinen
Park holen, braucht man zuerst viele gute
Ideen, muss sich das know how holen,
Arbeit und Geld investieren. Erst dann
kommt das Gehege, die Tiere und dann
auch die Besucher!
Verfasserin: Ute Kröger
Wildpark Eekholt
Näheres zum schleswig-holsteinischen
Zertifi zierungsverfahren fi nden Sie beim
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt
und ländliche Räume (folgen Sie: Bildung,
BNE): www.schleswig-holstein.de/MLUR/
Momentan ist eine exemplarische Untersuchung
zum Zertifi zierungsverfahren für
Bildungspartner/-zentrum für Nachhaltigkeit
als Diplomarbeit, mit dem Thema
„Zertifi zierungen als Instrument der Qualitätsentwicklung
von außerschulischer Bildung
für eine nachhaltige Entwicklung“,
an der Leuphana Universität in Lüneburg
in Arbeit.