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STATUSBERICHT 2000plus ARCHITEKTEN / INGENIEURE<br />

Anders als bei Baubetrieben, in denen die meisten Arbeiten mengenmäßig gut erfassbar<br />

sind (z.B. m³ Mauerwerk, m² Wandputz), sind Architekten- und Ingenieurleistungen ungleich<br />

schwieriger zu erfassen. Dies hängt mit den Problemen bei der Definition der Leistungsmenge<br />

zusammen: z.B. genügt die Kennziffer m² Planfläche nicht allein, sondern sie muss ergänzt<br />

werden um Fragen der Zeichnungsintensität, Beratungs- und Koordinierungsleistungen<br />

sind kaum quantifizierbar, Bauleitungs- und Überwachungstätigkeiten müssten mit großen<br />

Unsicherheiten bezogen werden (z.B. auf Anzahl Nachtragsbearbeitung bzw. Rechnungsprüfung<br />

pro Zeiteinheit, Dauer und Häufigkeit von Baustellenbesuchen im Verhältnis<br />

zur Baustellengröße usw.). Über die methodischen Unwägbarkeiten und Schwierigkeiten bei<br />

der Produktivitätsmessung in Architektur- und Ingenieurbüros berichten Pfarr-Koopmann<br />

ausführlich in ihrem Gutachten für die BAK. 104<br />

Unabdingbare Grundlage für eine wissenschaftlich fundierte Aussage zu eventuellen Veränderungen<br />

der Produktivität sind daher zum einen genormte, d.h. gleiche Output-Größen (z.B.<br />

m² Planfläche mit einer mittleren Zeichnungsintensität in einem festzulegenden Maßstab, etwa<br />

1:50 als Ausführungsplan) und zum anderen die Bestimmung der dafür jeweils erforderlichen<br />

Input-Größen. Diese lassen sich bei den personal- und damit arbeitsintensiven Architekten-<br />

und Ingenieurleistungen am besten über die eingesetzten Arbeitsstunden messen, allerdings<br />

muss der Materialeinsatz, d.h. Sachkosten (z.B. EDV) und Materialkosten (z.B.<br />

Druckkosten) und darüber hinaus entstehende Nebenkosten, ebenfalls berücksichtigt werden.<br />

Ähnlich wie in der Bauwirtschaft sind daher Arbeitszeitrichtwerte bzw. Durchschnittszeiten<br />

für genormte Tätigkeiten zu bestimmen, am besten durch Messungen am Arbeitsplatz,<br />

wie auf Baustellen seit langem üblich. Ohne diese nach wissenschaftlichen Grundsätzen zu<br />

ermittelnden Zeitwerte sind Aussagen über Produktivität und Produktivitätsänderungen der<br />

letzten Jahre mit großen Ungenauigkeiten behaftet.<br />

Für Architekten- und Ingenieurleistungen liegen solche wissenschaftlich ermittelten Arbeitszeitmessungen<br />

nicht vor, wenn auch von Praxisseite verschiedentlich Überlegungen angestellt<br />

worden sind. Man würde erwarten, dass jeder Betrieb über solche Zahlen verfügt, alleine<br />

schon, um Leistungen zu kalkulieren, in Abschnitt 6.3.1 wurde bereits festgestellt, dass<br />

längst nicht alle Architektur- und Ingenieurbüros eine detaillierte Stundenerfassung durchführen.<br />

Alle uns vorliegenden Untersuchungen zu Produktivitätsänderungen von Architektenund<br />

Ingenieurleistungen haben ohne diese eigentlich zwingend erforderliche Voraussetzung<br />

Aussagen zur Produktivität getroffen. Die Einschätzungen variieren dabei je nach Standpunkt<br />

und Interessenlage erheblich.<br />

104 Pfarr-Koopmann, Gutachten zur Kosten- und Honorarentwicklung bei den Architekturbüros 1990 (1993).<br />

Seite 6-65

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