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Was hindert Mädchen am Fußballspielen?

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1 Einleitungschauen anschließend interessiert auf den Bildschirm und Hitzfeld kommentiert mit denWorten: „Hier schaut mal, und wehe es lacht nochmal einer über Frauenfußball“.Unbestritten kämpft der Frauenfußball, besonders in seinen unteren Spielklassen,mit Anerkennungsproblemen und Benachteiligungen. In den Medien, egal ob Presse,Rundfunk oder Fernsehen, sind Übertragungen und Berichte zu weiblichen Fußballspieleneher eine Rarität. Dennoch hat sich der Frauenfußball durch die großenErfolge der Nationalmannschaft, die in den vergangenen elf Jahren immerhin viermalEurop<strong>am</strong>eister, einmal Vize-Weltmeister und einmal Weltmeister wurde, Ansehen undRespekt verschafft. Nach wie vor gehört das Fußballspiel jedoch der Herrenwelt. Diesüberrascht nicht, wenn man wiederum bedenkt, dass Fußball von seiner historischenEntstehung her Teil einer männlich dominierten Kultur war bzw. ist und traditionellmännlicheWerte wie K<strong>am</strong>pf, Körpereinsatz, Aggression, physische Stärke, Einsatzwillenwiderspiegelt (vgl. KNAUF 1995). Nicht Frauen, sondern Männer schreiben Fußballgeschichte,Männerfußball mobilisiert Massen und jedes Jahr plustern(Sport-)Journalisten die Frage zu einem Riesenthema auf, wer den Bayern in dieserSaison ein Bein stellen wird. Wenn es in einer Sportart derartige zwischengeschlechtlicheKlüfte gibt, scheint es lohnend, diese nicht einfach nur hinzunehmen, sondernnach den Gründen zu fragen: Warum spielen so wenige Mädchen und Frauen Fußball?Liegt es vorwiegend <strong>am</strong> Desinteresse der Männer an diesem sportlichen Tun desweiblichen Geschlechts oder trägt allein die weibliche Apathie gegenüber dieser Sportartzu den Durchbruchschwierigkeiten bei?Im besagten Werbespot fragt das einzige Mädchen, welches in einem Jungente<strong>am</strong>spielt seinen Vater, ob die Bayern denn nun Angst bekommen. Die Antwort auf dieseFrage müssen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer selbst geben 1 , aber es scheintsicher, dass es heute immer noch manchen Personen im männerdominierten Fußballgeschäftund auch außerhalb desselben wenig angenehm ist, wenn sich weiblicheWesen jeden Alters mit Fußballstiefeln, Trikots und Hosen bekleiden und den Versuchwagen, den grünen Rasen (oder weitestgehend den Ascheplatz) zu erobern.Wenn ich in der vorliegenden Arbeit die zentrale Frage stelle, was Mädchen undjunge Frauen 2 <strong>am</strong> Fußball spielen <strong>hindert</strong>, so bin ich der Auffassung, dass der Mädchenfußballentgegen populistischer Wahrnehmungen (vgl. FIFA-Slogan) nicht stark imKommen ist und dass es immer noch viele ungeahnte Talente in dieser Sportart gibt,deren spezielle Lebenssituation eine Fußballaktivität nicht oder nur zeitweise zulässt.Die Semantik des Wortes hindern in der Fragestellung verweist auf zweierlei Aspekte,1 Vielleicht müssen die Bayern Angst haben, da laut Meinung britischer Forscher Frauen im Jahr 2156schneller laufen werden als Männer (vgl. TATEM/GUERRA/ATKINSON/HAYS 2004).2 Ich meine in diesem Zus<strong>am</strong>menhang Mädchen und junge Frauen im Alter von 10 bis 17 Jahren.8

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