*Börek neben Marmorkuchen S.04 *Die Super Nanny aus ... - ignaz
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Extremismus<br />
„Musik berührt die Gefühle der Menschen“: Reedo, Mateo und Omar von Culcha Candela.<br />
Culcha Candela<br />
im Internet:<br />
www.culcha.de<br />
Nachgefragt<br />
„nicht mit<br />
Mit coolen Beats gegen rechte Gewalt.<br />
Conny Schmidmeier und Jana Hofmann<br />
sprechen mit Culcha Candela über die Macht und<br />
Möglichkeiten der Musik.<br />
laut* / Ausgabe Winter 2008<br />
geWAlt AntWorten“<br />
Culcha Candela, in eurem Lied „No Nazis“ singt ihr<br />
„[Springer-]Stiefel t<strong>aus</strong>chen gegen Sneakers, damit kann<br />
man besser tanzen“. Gegen Rechts, aber mit einem<br />
kleinen Augenzwinkern – funktioniert das?<br />
Reedoo: Ja klar.<br />
Omar: Gewalt gegen Gewalt ist nicht gut.<br />
Mateo: Gewalt oder Hass kann man nicht mit<br />
Feindseligkeit bekämpfen. Man kann damit<br />
vielleicht bestimmte Aspekte eindämmen, aber<br />
auf der anderen Seite entstehen so immer wieder<br />
neue Aggressionen. Rassismus kann man nur mit<br />
positivem Denken, mit Liebe und Lachen, mit<br />
Fühlen und Teilen bekämpfen. Sonst hat man da<br />
gar keine Chance.<br />
Ihr engagiert euch seit über zwei Jahren bei der Kampagne<br />
„Kein Bock auf Nazis“. Warum hilft Musik bei der<br />
Bekämpfung von Rassismus?<br />
Mateo: Musik verbindet verschiedene Einflüsse <strong>aus</strong><br />
unterschiedlichen Kulturen. Viele Leute hören sich<br />
Musik <strong>aus</strong> fremden Ländern an, waren aber selbst<br />
noch nie dort. Trotzdem lernen sie so die Stimmung<br />
der Länder, die Menschen und die Kultur<br />
kennen. Ich denke, Musik funktioniert, weil sie die<br />
Gefühle der Menschen berührt. Es gibt sehr viele<br />
22<br />
Möglichkeiten, über Musik gemeinsame Erfahrungen<br />
zu sammeln, ins Gespräch zu kommen und<br />
gleiche Interessen zu entdecken.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> kann man natürlich auch mit<br />
den Liedtexten etwas bewegen. Gerade bei Bands,<br />
die im Rampenlicht stehen, ist das eine wichtige<br />
Aufgabe. Wir wollen den Leuten etwas mitgeben,<br />
das sie nachdenklich macht und animiert, selbst<br />
aktiv zu werden und zu handeln.<br />
Was kann man als „normaler“ Bürger, der nicht im<br />
Rampenlicht steht, gegen Rassismus tun?<br />
Omar: Nicht wegschauen. Wenn jemand zum<br />
Beispiel erlebt, dass ein Ausländer beleidigt wird,<br />
sollte er nicht mit Gewalt antworten. Sondern<br />
lieber mit einem coolen Spruch. Und darauf<br />
aufmerksam machen, dass es keinen Sinn hat,<br />
rassistisch zu sein.<br />
Mateo: Es hilft auch schon, wenn man selbst offen<br />
dafür ist, neue Leute kennen zu lernen. Und nicht<br />
immer gleich von oben auf andere hinab sieht. Das<br />
Wichtigste ist, dass die Leute aufeinander zugehen<br />
und dabei vielleicht auch ihre gewohnte Umgebung<br />
verlassen. Das ist das A und O.