Programm - Deutsche Cochlear Implant Gesellschaft e.V.

Grußwort des Schirmherrn
Dr . Günther Beckstein
MdL, Bayerischer Ministerpräsident a. D.
Es gibt zwei Dinge, die mir am Deutschen CI-Tag besonders
gut gefallen. Das ist einmal das Motto des diesjährigen CI-
Tages: „Leben mit CI – Neue Lebensqualität“. Als CI-Träger
spricht mir dieses Motto aus dem Herzen. Seit ich mit Cochlea-Implantat
lebe, muss ich mich kaum mehr über Schwierigkeiten
beim Hören und die Folgen von Schwerhörigkeit ärgern.
Zwar sind nicht alle Dinge dieser Welt uneingeschränkt hörenswert.
Aber auch vor einer problematischeren Geräuschkulisse
wieder ein normales Gespräch führen zu können oder
die Sprach- und damit auch die Persönlichkeitsentwicklung
meiner beiden kleinen Enkelkinder voll und ganz mitzubekommen
– das ist ein wunderbares Geschenk, das ich dankbar
annehme.
Ein zweiter Grund dafür, dass mich der CI-Tag so anspricht,
ist die Botschaft, die von diesem Tag ausgeht. Öffentlichkeitswirksam
sagen CI-Träger aus allen Teilen Deutschlands
mit dieser Veranstaltung: Wir tragen ein Cochlea-Implantat,
und das ist gut so. Wir gehen selbstbewusst mit unserer Hörbehinderung
um. Und wir wollen Bewusstsein und Offenheit
schaffen für die fantastischen Möglichkeiten des Cochlea-
Implantats, das in der Bevölkerung noch immer zu wenig bekannt
ist. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viel Erklärungsarbeit
man als CI-Träger im Bekanntenkreis zu leisten hat und
welche Verwunderung die Hilfe am Ohr manchmal auslöst –
eine Verwunderung, die wiederum bei mir zu einer gewissen
Verwunderung führt, weil ich beim besten Willen keinen wesentlichen
Unterschied zwischen meiner Hörhilfe und meiner
Sehhilfe erkennen kann. Daher bin ich früh dazu übergegangen,
mein CI einfach öffentlich zu machen. Zu den wenigen
Menschen, die dennoch kein Verständnis haben, sage ich
immer: Es kommt nicht darauf an, was man am Kopf dran hat,
sondern was man im Kopf drin hat!
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 7. Deutschen
CI-Tages, es ist wichtig, dass es diesen Tag gibt und dass er
rege besucht wird. CI-Träger brauchen ein öffentliches Forum,
das Bewusstsein schafft, ein breites Informationsangebot
bereitstellt und die Vernetzung Gleichgesinnter fördert. Unser
gemeinsames Ziel muss es sein, das CI zum Selbstverständlichsten
von der Welt zu machen – so wie es das Selbstverständlichste
von der Welt ist, dass die Menschen in unserer
immer älter werdenden Gesellschaft sinnvolle technische
Hilfsmittel in Anspruch nehmen. In dieser Perspektive ist das
CI ein gutes Stück Zukunft. Dass noch viel mehr Menschen mit
Hörbehinderung in Deutschland diese Zukunftsperspektive
nicht nur sehen, sondern auch wieder hören, das wünsche
ich mir.
Auf einen erfolgreichen 7. Deutschen CI-Tag!
4 _ 5