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DOSB I Presse - Der Deutsche Olympische Sportbund

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<strong>DOSB</strong> I Sport bewegt!<br />

KOMMENTAR<br />

I <strong>Der</strong> bestmögliche Weg<br />

Garant für Erfolg oder teurer Prestige-Luxus? Die Zahlen sprechen eigentlich für sich. Außerdem<br />

gibt es Beispiele genug. Aktuelle Schüler oder Ehemalige sind immer gerne bereit, eine Lanze für<br />

die Einrichtung zu brechen. Und doch begegnen die Eliteschulen des Sports immer noch der<br />

Kritik.<br />

Unter dem Strich jedenfalls steht dieses längst bekannte Ergebnis: Mehr als die Hälfte der<br />

deutschen Olympiaathleten der Winterspiele 2010 in Vancouver war oder ist noch auf einer<br />

Eliteschule, 82 von 153. 32 von ihnen gewannen Medaillen. Vier Jahre zuvor bei den Spielen von<br />

Turin Eliteschüler des Sports drei Viertel der deutschen Medaillen gewonnen oder waren in den<br />

Mannschaftswettbewerben an ihnen beteiligt. Bei den <strong>Olympische</strong>n Spielen in Peking 2008<br />

waren rund 40 Prozent der deutschen Medaillengewinner gegenwärtige oder ehemalige<br />

Eliteschüler. Sie stellten rund 30 Prozent der deutschen Mannschaft.<br />

Aber sind Eliteschulen des Sports nun auch besonders funktionstüchtige Verbundsysteme von<br />

Sport und Schule?<br />

Es tut ab und zu gut, sich an Ort und Stelle umzusehen. Und sich mit denjenigen zu unterhalten,<br />

die in einer solchen Schule versuchen, schulische Bildung und sportliche Ausbildung möglichst<br />

so vernünftig miteinander zu verbinden, dass keines von beiden vernachlässigt wird. Wie mit der<br />

Erfurter Schülerin Anja Pohl, die froh ist, das „problemlos“ verknüpfen zu können. Oder wie mit<br />

der ehemaligen Erfurter Schülerin Daniela Anschütz-Thoms, die gerne bestätigt, als erfolgreiche<br />

Athletin auch Persönlichkeit entwickelt zu haben. Beide schätzen die Möglichkeiten, die Schulzeit<br />

flexibel zu gestalten nach den Anforderungen von Training und Wettkampf.<br />

Vielleicht stört in der Diskussion auch nur das Wörtchen „Garant“. Selbst die optimalen<br />

Bedingungen, die sportliche Talente in diesen Schulen vorfinden, bieten eben doch keine<br />

Gewähr, dass der so griffige Leitsatz tatsächlich immer trifft: „Weltmeister werden und den<br />

Schulabschluss schaffen.“<br />

Automatisch gelingt das auch in Eliteschulen nicht. Niemand wird zum Gold oder zum guten<br />

Zeugnis getragen. Und doch werden jugendliche Sportler hier auf eine Art und Weise begleitet,<br />

die dem Optimum zumindest nahe kommt.<br />

Es ist nicht der einzige Weg zum Erfolg, aber der bestmögliche. Insofern ist das auch dieses<br />

Wort nicht zu kühn, dass Eliteschule einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten.<br />

Jörg Stratmann<br />

3 I Nr. 4 l 18. Januar 2011

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