Ja, ich will mich für den Natur- und Umweltschutz einsetzen
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Tiere <strong>und</strong> Pflanzen<br />
in Flutmul<strong>den</strong> <strong>und</strong> Kleingewässern<br />
Kurzflügelige Schwertschrecke<br />
Von dieser urtüml<strong>ich</strong> anmuten<strong>den</strong> Heuschrecke<br />
weiß man erst seit wenigen <strong>Ja</strong>hren, dass sie<br />
überhaupt im Landkreis vorkommt. Denn um sie<br />
zu fin<strong>den</strong>, benötigt man meist einen Ultraschall-<br />
Detektor, wie er in der Fledermausk<strong>und</strong>e benutzt<br />
wird. Nur die hochfrequenten Laute verraten, wo<br />
die Heuschrecke an Gräben oder Flutmul<strong>den</strong> lebt.<br />
Dort findet sie auch die markhaltigen Pflanzen, in<br />
die sie ihre Eier ablegen kann.<br />
Kiebitz<br />
Die auffälligsten Bewohner unserer Nasswiesen<br />
haben es auch am schwersten. Immer öfter wer<strong>den</strong><br />
ihre Nester ausgemäht oder bei der Maiseinsaat<br />
zerstört. Und wo die Brut gelingt, wachsen<br />
gedüngte Wiesen oft so d<strong>ich</strong>t <strong>und</strong> hoch auf, dass<br />
sie <strong>für</strong> die Küken <strong>und</strong>urchdringbar wer<strong>den</strong>. Flachmul<strong>den</strong><br />
sind da ein gutes Gegenmittel: Wo Humus<br />
abgetragen wird, stellt s<strong>ich</strong> kürzerer, lückiger<br />
Pflanzenbewuchs ein <strong>und</strong> der Untergr<strong>und</strong> bleibt<br />
feuchter, so dass die im Bo<strong>den</strong> stochern<strong>den</strong><br />
Kiebitze mehr Nahrung fin<strong>den</strong>.<br />
Gefleckte Heidelibelle<br />
Die Gefleckte Heidelibelle bewohnt flache,<br />
bewachsene Gewässer mit stark schwankendem<br />
Wasserstand, die im Sommer durchaus auch austrocknen<br />
können. In unseren ganz überwiegend<br />
landwirtschaftl<strong>ich</strong> genutzten Flussauen findet sie<br />
nur noch an künstl<strong>ich</strong> angelegten Gewässern dauerhaft<br />
geeignete Bedingungen, sei es in Tümpeln,<br />
Flutmul<strong>den</strong> oder Storchengräben. Auf <strong>den</strong> Flächen<br />
des B<strong>und</strong> <strong>Natur</strong>schutz im Altmühltal ist sie deshalb<br />
regelmäßig zu beobachten.<br />
Laubfrosch<br />
Der Laubfrosch ist ein kleiner, hübscher<br />
Schreihals. Mitunter kilometerweit sind seine<br />
nächtl<strong>ich</strong>en Rufe zu hören, wenn die Männchen<br />
versuchen, la<strong>ich</strong>bereite Weibchen anzulocken.<br />
Laubfrösche leben in Gebüsch <strong>und</strong><br />
Bäumen, nur zum La<strong>ich</strong>en suchen sie Gewässer<br />
auf. Weil sie dabei d<strong>ich</strong>ten Pflanzenbewuchs<br />
im Wasser benötigen <strong>und</strong> Nutzfische<br />
ihren La<strong>ich</strong> <strong>und</strong> Kaulquappen fressen, braucht<br />
es auch Gewässer, die vorrangig <strong>Natur</strong>schutzzwecken<br />
dienen <strong>und</strong> n<strong>ich</strong>t der Fischzucht.<br />
Knoblauch-Gamander<br />
Dieser schönen <strong>und</strong> seltenen „Stromtalpflanze“<br />
konnte sehr wirksam geholfen wer<strong>den</strong>. Wo in<br />
<strong>den</strong> Auenwiesen der Altmühl neue Flutmul<strong>den</strong><br />
ausgeschoben wur<strong>den</strong> <strong>und</strong> deshalb das Wasser<br />
länger stehen bleibt, siedelt sie s<strong>ich</strong> in d<strong>ich</strong>ten<br />
Bestän<strong>den</strong> an, die inzwischen jahrzehntelang<br />
Bestand haben.<br />
Kreuzkröte<br />
Die kleine Krötenart ist ein „Extremist“ unter<br />
<strong>den</strong> Amphibien. Denn sie besiedelt nur vegetationsarme<br />
Gewässer, die zudem regelmäßig<br />
austrocknen. Dort la<strong>ich</strong>t sie ganz spontan einfach<br />
dann, wenn gerade Wasser vorhan<strong>den</strong> ist - mal im<br />
April, mal im Juli. Tagsüber gräbt sie s<strong>ich</strong> ein. Ihre<br />
Lebensweise bringt es leider mit s<strong>ich</strong>, dass die<br />
Kreuzkröte in der Kulturlandschaft Probleme hat.<br />
Der B<strong>und</strong> <strong>Natur</strong>schutz hilft ihr, indem er regelmäßig<br />
neue Kleingewässer anlegt oder vorhan<strong>den</strong>e<br />
teilweise freischiebt.<br />
Fleischfarbenes Knabenkraut<br />
Auch konkurrenzschwache Orchideen können<br />
durch Flutmul<strong>den</strong> gefördert wer<strong>den</strong>: Wo der<br />
Humus entfernt wird, können besonders schnellwüchsige<br />
Pflanzen ihre Stärken n<strong>ich</strong>t mehr ausspielen.<br />
Davon profitieren andere. So konnte s<strong>ich</strong><br />
das Fleischfarbene Knabenkraut an mehreren<br />
neuen Flutmul<strong>den</strong> um Erlach neu ansiedeln <strong>und</strong><br />
inzwischen große Bestände bil<strong>den</strong>.<br />
Kammmolch<br />
Dieser „Wasserdrachen“ ist mit bis zu 20 cm<br />
Körperlänge die größte heimische Molchart.<br />
Wegen seiner Seltenheit <strong>und</strong> Gefährdung wird der<br />
Kammmolch durch die FFH-R<strong>ich</strong>tlinie besonders<br />
geschützt. Er benötigt zur Fortpflanzung dauerhaft<br />
wasserführende Kleingewässer <strong>und</strong> naturnahe<br />
Te<strong>ich</strong>e, die wenigstens zeitweise der Sonnenbestrahlung<br />
ausgesetzt sind. Sie müssen zudem<br />
eine Freiwasserzone <strong>und</strong> auch Wasserpflanzenbestände<br />
enthalten. Intensive Te<strong>ich</strong>wirtschaft<br />
vertragen Kammmolche n<strong>ich</strong>t.<br />
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