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Best Practice Wireless in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg

Beispiele für Best Practice Anwendungen mit Wireless-Technologien in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg

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<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> WIRELESS<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hauptstadtregion</strong> Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hauptstadtregion</strong> Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>Diese Broschüre wird aus Mitteln <strong>der</strong> TSB Innovationsagentur Berl<strong>in</strong> GmbH und des Projektes BeWiTEC unterstützt,geför<strong>der</strong>t vom Land Berl<strong>in</strong> und <strong>der</strong> Investitionsbank Berl<strong>in</strong>, kof<strong>in</strong>anziert von <strong>der</strong> Europäischen Union, Europäischer Fondsfür Regionale Entwicklung.Das Projekt BeWiTEC wird im Rahmen <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Landes<strong>in</strong>itiative "Projekt Zukunft" unterstützt und aus Mitteln <strong>der</strong>Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) geför<strong>der</strong>t.Investition <strong>in</strong> Ihre Zukunft!...e<strong>in</strong>e Chance durch Europa!


InhaltsverzeichnisGrußworte7Vorwort8<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong> – Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong> 8E<strong>in</strong>leitung10<strong>Wireless</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Innovationsstrategie Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong> 10BeWiTEC12Technologien und Innovationen <strong>der</strong> Region 12<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispiele 16E<strong>in</strong>satz von RFID <strong>in</strong> Verwaltungen & Co. 16Papierformularen im Außendienst den Kampf ansagen 18Funkrundsteuerung mit Rückkanalfähigkeit 20TRILL macht LED-Beleuchtung noch sparsamer 21Breitbandige Funkverb<strong>in</strong>dungen von M<strong>in</strong>i-Satelliten 22E<strong>in</strong>deutige Identifizierung von Transportbehältern 24Car-Hotspot für Internetzugang im Auto 25Sicheres Management von WLAN Computern 26Vermeidung von Störungen <strong>in</strong> Solarparks 27Sensorknoten werden Teamplayer 28Mobile Funk-Überwachung 30Webbasierte Zutrittskontrolle mit ipEntry-Micro.Net 31Videoüberwachung von Fahrzeugen 32Mobile Zutrittskontrolle und Zeiterfassung 33Der elektronische K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärtner 34Sichere Objektidentität und Authentizität mit RFID 36GHC Global Health Care 38Apps für Gesundheits- und Sozialwirtschaft 39Mit Multi-Patienten-Monitor<strong>in</strong>g alles im Blick 40Energie-effizientes Notfall-Handgerät für Senioren 424


Telemediz<strong>in</strong>isch assistierte Rehabilitation 44Echtzeit-Lokalisierung von OP-Sieben 46Krebsdatenbank auf Tablet und Smartphone 48Web-Choreograph für den Auto-Chat 50Industrienahe Forschung <strong>in</strong> Flugzeugen 52Dynamische Tourenplanung durch Telematiksysteme 54HyFlyr - e<strong>in</strong> digitaler Flyer für mobile Endgeräte 56Ortsbezogene Besucher<strong>in</strong>formationen 58Aktive 2,4 GHz RFID Technik zur Indoor-Ortung 60RFID-Lösungen für zahlreiche Anwendungsbereiche 61Schneller zum Buch mit RFID 62Berl<strong>in</strong> leiht selbständig 64Multimediaführung im Museum 66Demonstration <strong>der</strong> Potentiale <strong>der</strong> RFID-Technik 68RFID-Lösungen für die Eventbranche 69Ausblick70Ausblick <strong>in</strong> die Zukunft 70Impressum745


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>Vorwort<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong> – Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>Von Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong> und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von Berl<strong>in</strong>-Oberschöneweide g<strong>in</strong>gen ganz wesentliche Impulse fürdie Entwicklung <strong>der</strong> Elektro<strong>in</strong>dustrie aus, die zu Beg<strong>in</strong>ndes 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts die Kommunikation revolutioniert haben.Neue Impulse für e<strong>in</strong>e weitere erfolgreiche Entwicklungdieses Forschungs- und Industriestandortes wurdenmit <strong>der</strong> Eröffnung des Spreecampus <strong>der</strong> Hochschule fürTechnik und Wirtschaft Berl<strong>in</strong> und <strong>der</strong> Gründung des Berl<strong>in</strong>er<strong>Wireless</strong> Transfer- und Entwicklungs-Centers gegeben,das im Februar 2013 <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neu errichtetes Gebäudedirekt auf dem Spreecampus <strong>der</strong> HTW Berl<strong>in</strong> ziehen wird.Damit s<strong>in</strong>d wichtige Grundste<strong>in</strong>e zur Revitalisierung des IndustriestandortesOberschöneweide und auch <strong>der</strong> ganzenRegion Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong> gelegt. Diese neuen Impulsewerden nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region son<strong>der</strong>n auch weit darüberh<strong>in</strong>aus wirken. Bei <strong>der</strong> Etablierung <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Informations-und Kommunikationstechnologien soll auch die Zusammenstellungvon <strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispielen aus demBereich <strong>Wireless</strong> helfen. Für uns als Initiatoren und Organisatorenbedeutet diese Perspektive ganz konkret bessereArbeitsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Forschung, Entwicklung und Lehre,engere Kooperationsbeziehungen zwischen Forschungse<strong>in</strong>richtungenund Unternehmen, aber auch neue Herausfor<strong>der</strong>ungensowohl <strong>in</strong> Forschung und Entwicklung alsauch bei Technologietransfer und Vermarktung.Der steigende Bedarf nach Digitalität, Information, Kommunikationund Mobilität sowie die damit verbundeneNachfrage nach mobilen Informationssystemen bestimmen<strong>in</strong> den nächsten Jahren e<strong>in</strong>en wesentlichen Aspekt<strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Vor allem von<strong>der</strong> Mobilisierung <strong>der</strong> Unternehmensanwendungen und<strong>der</strong> Unterstützung mobiler Geschäftsprozesse wird dieWettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Wirtschaft abhängen. E<strong>in</strong> Beleghierfür ist die ständig steigende Anzahl von Apps sowohlfür Android- und iOS-Geräte als auch für W<strong>in</strong>dows- undBlackberry-Geräte, die sehr viele relevante Bereiche desberuflichen und privaten Umfeldes abdecken.Gerade das IKT-Wertschöpfungspotential stärkt die Entwicklungsperspektiven<strong>der</strong> Unternehmen im Wettbewerb,<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong> mit ihrergroßen Dichte an Unternehmen, Museen und öffentlichenE<strong>in</strong>richtungen. So stellte <strong>der</strong> im Juni 2012 vorgestellteHandlungsfeldreport „<strong>Wireless</strong>“ im Cluster IKT, Medien undKreativwirtschaft <strong>der</strong> Technologiestiftung Berl<strong>in</strong> fest, dasses <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong> e<strong>in</strong> riesiges Potentialan Unternehmen, Hochschulen, Forschungse<strong>in</strong>richtungenund Verbänden gibt, die sich mit <strong>der</strong> Entwicklung und Nutzungvon Informations- und Kommunikationstechnik beschäftigen.Alle Akteure müssen sich bereits jetzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emsehr wettbewerbs<strong>in</strong>tensiven Markt behaupten und es istabzusehen, dass dieser Druck noch wachsen wird. Dabeiist die Entwicklung sehr bee<strong>in</strong>druckend. So erhöhte sich<strong>in</strong> den letzten 10 Jahren alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> die Anzahl <strong>der</strong> IT-Unternehmen um mehr als 1.500, von ca. 2.500 auf über4.000 und die <strong>in</strong> den Unternehmen tätigen Mitarbeiter ummehr als 20.000, von rund 16.000 auf mehr als 36.000 Mitarbeiter.In <strong>der</strong> Region Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong> s<strong>in</strong>d die Zahlennoch bee<strong>in</strong>drucken<strong>der</strong>, hier gibt es mehr als 7.300 IT-Unternehmenmit ca. 63.500 Beschäftigten. Die Potentialanalysestellte auch fest:"Mit <strong>der</strong> Verfügbarkeit mobiler Netze mit hoher Leistungsfähigkeitund den immer kle<strong>in</strong>er und leichter werdendenmobilen Endgeräten steigt <strong>der</strong> Bedarf an entsprechendenAnwendungen <strong>in</strong> den verschiedensten wirtschaftlichen undprivaten Bereichen. So entwickelte das Ingenieurbüro Zissele<strong>in</strong>en neuen, batterielosen RFID Transpon<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>emsehr robusten Metallgehäuse, welcher unterhalb <strong>der</strong>Oberfläche montiert werden kann und die gesetzlichenVorschriften und Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Logistik <strong>in</strong> sehr rauerUmgebung erfüllt. E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Beispiel aus <strong>der</strong> Gesundheitsbrancheliefert die Forschungsgruppe Telematik <strong>der</strong>TH Wildau. Sie hat <strong>in</strong> Kooperation mit dem Unternehmenixellence GmbH e<strong>in</strong> System zum Erfassen, Aufzeichnenund Visualisieren von Vitaldaten entwickelt. So kann <strong>in</strong>Komb<strong>in</strong>ation mit mobilen Endgeräten <strong>der</strong> Zugriff auf wichtigeund bei <strong>der</strong> Behandlung maßgebliche Patienten<strong>in</strong>formationene<strong>in</strong>facher und direkter als bisher erfolgen.Das Projekt MULi entwickelte e<strong>in</strong>e Telematiklösung für e<strong>in</strong>estreckenoptimale und damit energieeffiziente emissionsarmeTourenplanung sowie e<strong>in</strong> verkehrslageabhängigesFahrzeugrout<strong>in</strong>g. Durch diese Technologie ist e<strong>in</strong>e Optimierungdes <strong>in</strong>nerstädtischen Güterverkehrs möglich, bei8


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>Vorwortgleichzeitiger Reduzierung <strong>der</strong> Emissionen und des Ressourcenverbrauchs.Ebenfalls ist im Dienstleistungssektore<strong>in</strong> steigen<strong>der</strong> Bedarf zu verzeichnen.So stellte das Unternehmen Nanotron Technologies GmbHe<strong>in</strong> Echtzeitlokalisierungssystem zur Unterstützung von Elternbei <strong>der</strong> Beaufsichtigung ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong> an beson<strong>der</strong>s belebtenPlätzen vor. Die Realisierung e<strong>in</strong>es elektronischenAssistenten, welcher die Eltern als „zusätzliches Auge“ <strong>in</strong>Ihrer Aufsichtsverantwortung unterstützt, stand dabei imFokus <strong>der</strong> Entwicklung.Auch für den Bereich Kultur werden immer häufiger mobileAnwendungen, wie zum Beispiel e<strong>in</strong>e Multimediaführungauf iPods, entwickelt. Hochauflösende Abbildungen erlaubendabei e<strong>in</strong> Heranzoomen <strong>der</strong> Renaissance-Werke biszum fe<strong>in</strong>sten P<strong>in</strong>selstrich. Dabei wurden Merkmale sichtbar,die mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen s<strong>in</strong>d.In Komb<strong>in</strong>ationen mit weiteren Technologiestandards (z.B.RFID, NFC, Bluetooth, GPS) lassen sich völlig neue Anwendungsfälleabbilden, um Prozesse <strong>in</strong> Unternehmenund im Privatbereich effektiver zu gestalten. Die Anwendungsbereiches<strong>in</strong>d sehr vielfältig und reichen von <strong>der</strong>E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Bankgeschäfte, Überwachungs- und Alarmierungssysteme,mediz<strong>in</strong>ischen Überwachungs- undBetreuungsfunktionen bis h<strong>in</strong> zu mobilen Ticket<strong>in</strong>ganwendungen<strong>in</strong> Verkehrssystemen sowie Anwendungen <strong>in</strong> <strong>der</strong>Kultur- und Kreativ<strong>in</strong>dustrie.“Verwaltung von Operationswerkzeugen <strong>in</strong> Krankenhäusern,Logistiklösungen, Dokumentenmanagement, OpenBeaconHard- und Software o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Telemediz<strong>in</strong>anwendung mit<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Arzt bei Notfallsituationen virtuell im Flugzeug se<strong>in</strong>und mediz<strong>in</strong>ische Hilfe geben kann.Darüber h<strong>in</strong>aus wird <strong>der</strong> Beitrag des Gew<strong>in</strong>ners des 2012erBerl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>er <strong>Best</strong>-<strong>Practice</strong> Wettbewerbes „Be<strong>Wireless</strong>“vorgestellt, die RFID-Lösung des IngenieurbürosZissel. Weitere ausgewählte Wettbewerbse<strong>in</strong>reichungendemonstrieren e<strong>in</strong>erseits die große Bandbreite von Aktivitätenund Akteuren sowie an<strong>der</strong>erseits die Innovationskraftund Leistungsfähigkeit Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>er Unternehmenund Forschungse<strong>in</strong>richtungen auf den verschiedenenGebieten drahtloser Informations- und Kommunikationstechnologien.Wir wünschen allen Lesern dieser Broschüre viele <strong>in</strong>teressanteAnregungen für ihre Arbeit und hoffen, dass aus<strong>der</strong> vertieften Diskussion <strong>der</strong> <strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispiele vieleneue Forschungsaktivitäten, Kooperationen, Patente, Produkteund Dienstleistungen entstehen, <strong>der</strong>en Ergebnisse <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er nächsten <strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Broschüre vorgestellt werden.Peter Apel, Manuel Friedrich, Eileen Kühn, Jürgen SieckDer <strong>in</strong>haltliche Bogen <strong>der</strong> <strong>in</strong> dieser Broschüre enthaltenen<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispiele reicht von herausragenden BeispielenBerl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>er Unternehmen über wegweisendeForschungen von Hochschulen, Universitäten und Forschungse<strong>in</strong>richtungen<strong>der</strong> Region, bis h<strong>in</strong> zu öffentlichenE<strong>in</strong>richtungen wie Museen, Behörden und Krankenhäusern.Vorgestellt werden nicht nur Hard- und Softwarelösungen,wie RFID-Chips, Sensornetzwerke, NFC-Hardware undEntwicklungsumgebungen son<strong>der</strong>n auch Anwendungen,die die vielfältigen Möglichkeiten <strong>der</strong> <strong>Wireless</strong>-Technikdemonstrieren. Herausragende Lösungen s<strong>in</strong>d unter an<strong>der</strong>emMuseumsanwendungen wie „Schahname“ und „Koscher& Co“, Facility Management Anwendungen wie die9


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>E<strong>in</strong>leitung<strong>Wireless</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Innovationsstrategie Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>Die <strong>Hauptstadtregion</strong> überzeugt durch e<strong>in</strong> hohes Maß an Innovationskraftebenso wie durch ihre überdurchschnittlicheFör<strong>der</strong>ung des Dialoges zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.Zur Sicherung <strong>der</strong> sich daraus ergebenden Potenziale,aber auch zur Stärkung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong>Län<strong>der</strong> Berl<strong>in</strong> und <strong>Brandenburg</strong> wurde im Jahr 2011 e<strong>in</strong>egeme<strong>in</strong>same Innovationsstrategie bei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> beschlossen(InnoBB). Die Basis dafür wurde bereits 2007 durchdie Kooperation aller <strong>in</strong>novationspolitischen Akteure bei<strong>der</strong>Län<strong>der</strong> begründet. Im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong> InnoBB steht dabeidie Bündelung <strong>der</strong> Wirtschafts- und Forschungskapazitätenbei<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> zur Entwicklung leistungsstarker Cluster <strong>in</strong>den jeweiligen Technologiefel<strong>der</strong>n, mit <strong>der</strong> Zielsetzung sowohlnational als auch <strong>in</strong>ternational konkurrenzfähig zu se<strong>in</strong>.Der Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien(IKT) als e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> wesentlichen Teile des Clusters IKT/Medien/Kreativwirtschaft wird arbeitsteilig von den beteiligtenLän<strong>der</strong>n bearbeitet. Zu den geme<strong>in</strong>samen Kompetenzschwerpunktenzählen unter an<strong>der</strong>em die Handlungsfel<strong>der</strong>Mobile Anwendungen/Geo<strong>in</strong>formationen, VernetztesLeben o<strong>der</strong> auch Internet <strong>der</strong> Dienste/Capital Cloud. DieLeitung dieses Clusters erfolgt <strong>in</strong> enger Abstimmung zwischendem Referat Kommunikation, Medien, Kulturwirtschaft<strong>der</strong> Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologieund Forschung und dem Referat Informations- und Kommunikationstechnologie,Kreativwirtschaft des M<strong>in</strong>isteriumsfür Wirtschaft und Europaangelegenheiten des Landes<strong>Brandenburg</strong>. Zu den geme<strong>in</strong>samen Partnern gehören dieTSB Innovationsagentur Berl<strong>in</strong> GmbH, Berl<strong>in</strong> Partner, IHKBerl<strong>in</strong>, IHK Potsdam, das Medienboard Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>und <strong>der</strong> SIBB. Innerhalb des Clusterentwicklungsprozesseswerden die Schwerpunkte und Projekte <strong>in</strong> den jeweiligenHandlungsfel<strong>der</strong>n erarbeitet. Auch im Bereich IKT werdendiese Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>in</strong>haltlich und fachlich erschlossen,entsprechende Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaftrecherchiert, kontaktiert und <strong>in</strong> Maßnahmen <strong>in</strong>tegriert. Aufbauenddarauf werden entsprechende Netzwerke sowie nationaleund <strong>in</strong>ternationale Forschungsprojekte <strong>in</strong>itiiert undbegleitet. Im Bezug auf die Entwicklung des IKT-Sektors<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> haben sich die technischen und wirtschaftlichenStrukturverän<strong>der</strong>ungen positiv ausgewirkt. Dies lässt sichunter an<strong>der</strong>em durch die vielen neuen Branchen, welcherund um die „digitale Wirtschaft“ entstanden s<strong>in</strong>d, bestätigen.Zu ihnen gehören etwa die Web 2.0-, die E-Commerceo<strong>der</strong> die E-Learn<strong>in</strong>g-Branche. Zusätzlich gründeten sichneue Geschäftsfel<strong>der</strong>, wie IT-Sicherheit, E-Government,Open Source, RFID/ NFC, Internet <strong>der</strong> Dienste, o<strong>der</strong> auchVernetztes Leben. Für Berl<strong>in</strong> ist auf Grund <strong>der</strong> aktuellen Entwicklungmit e<strong>in</strong>em anhaltend positiven Verlauf zu rechnen,<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch auf dem Gebiet mobiler Anwendungen.Potenziale <strong>in</strong> Forschung und WirtschaftAls e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Grundsäulen für diese erfolgreiche Entwicklunggilt die Forschungslandschaft <strong>der</strong> <strong>Hauptstadtregion</strong>.Mit <strong>in</strong>sgesamt 21 Hochschulen, mehr als 100 außeruniversitärenForschungse<strong>in</strong>richtungen und circa 250Forschungs<strong>in</strong>stituten besitzt sie e<strong>in</strong>e enorm hohe Dichte,welche deutschlandweit e<strong>in</strong>malig ist. Hierzu zählen etwadie Freie Universität Berl<strong>in</strong> und die Humboldt Universität,welche durch die Exzellenz<strong>in</strong>itiative des Bundes und<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> geför<strong>der</strong>t werden, genauso weitere, herausragendeE<strong>in</strong>richtungen wie das Hasso-Plattner Institutfür Softwaresystemtechnik <strong>in</strong> Potsdam, das Ferd<strong>in</strong>and-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik o<strong>der</strong> auch dieTelekom Laboratories, um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen. H<strong>in</strong>zukommt, dass nahezu alle Universitäten und HochschulenIT-bezogene Studiengängen anbieten <strong>in</strong> denen wie<strong>der</strong>um22.000 Studierende e<strong>in</strong>geschrieben s<strong>in</strong>d. Dieses Wissenspotenzialspiegelt sich auch <strong>in</strong> Bezug auf das Feld <strong>der</strong>drahtlosen Technologien und Anwendungen wie<strong>der</strong>. Dortteilt sich die Forschungslandschaft <strong>in</strong> 9 außeruniversitäreE<strong>in</strong>richtungen, 11 Hochschulen und Universitäten sowie 19<strong>in</strong>termediäre E<strong>in</strong>richtungen auf, was gemessen an <strong>der</strong> Gesamtzahldieser E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>en nicht ger<strong>in</strong>gen Anteildarstellt. Es liegt nahe, dass sich dies auch überaus positivauf die Innovationsfähigkeit <strong>der</strong> Unternehmen auswirkt.Bereits im Jahr 2007 wurde durch die TSB InnovationsagenturBerl<strong>in</strong> GmbH e<strong>in</strong>e Potenzialanalyse zur Entwicklung undAnwendung von <strong>Wireless</strong>-Technologien <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und <strong>Brandenburg</strong>durchgeführt. Die Ergebnisse belegten schon damals,dass die Berl<strong>in</strong>er und <strong>Brandenburg</strong>er Unternehmen,Universitäten, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungse<strong>in</strong>richtungenüber e<strong>in</strong>e hohe Kompetenz verfügen.10


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>E<strong>in</strong>leitungEs konnten über 94 Firmen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und <strong>Brandenburg</strong> ermitteltwerden, welche entwe<strong>der</strong> als Entwickler, Produzenten,Softwareentwickler o<strong>der</strong> Systemhäuser für Integrationvon <strong>Wireless</strong>- und Kommunikationslösungen tätig waren.E<strong>in</strong>e erneute Evaluation im Jahr 2011 ergab, dass die Anzahlbereits auf 129 Unternehmen gestiegen war. Von diesenUnternehmen konnten 35 identifiziert werden, welcheLösungen auf <strong>der</strong> Basis mobiler Endgeräte und mobilerInternetanwendungen entwickeln und im Jahr 2007 nochnicht erfasst bzw. am Markt noch nicht tätig waren. Natürlichhat die große B<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er IKT-Branche zurMedien- und Kreativwirtschaft ebenfalls e<strong>in</strong>en begünstigendenE<strong>in</strong>fluss. Im Bereich <strong>der</strong> mobilen Inhalte und Spiele istBerl<strong>in</strong> bereits e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> stärksten Standorte <strong>in</strong> Deutschland.Um die vorhandenen Potenziale noch besser zu nutzen undBerl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong> zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternational wahrgenommenenKompetenzregion zu entwickeln, s<strong>in</strong>d öffentlichkeitswirksameReferenzprojekte unumgänglich. Die <strong>Hauptstadtregion</strong>verfolgt daher zahlreiche Aktivitäten um eben diesesZiel nachhaltig zu för<strong>der</strong>n und den Wachstumstrend zustärken. Die im Handlungsfeld Mobile Anwendungen durchgeführtenTeilaufgaben unterstützen und beschleunigendabei den Prozess. So ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Hauptschwerpunkte<strong>der</strong> Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissenbei gleichzeitiger län<strong>der</strong>übergreifen<strong>der</strong> Vernetzung vonForschungse<strong>in</strong>richtungen, Kompetenzzentren, Unternehmenund Verbänden. Weiterh<strong>in</strong> werden FuE-Projekte, wiedie <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er RFID-Initiative, unterstützend begleitet undLösungen auf Messen und Konferenzen präsentiert. Beson<strong>der</strong>esAugenmerk gilt dabei dem Erfahrungsaustausch mitregional, national und <strong>in</strong>ternational agierenden Spezialistenund Initiativen. Desweiteren ergeben sich Möglichkeiten <strong>der</strong>Vernetzung von Berl<strong>in</strong>er Unternehmen und Forschungse<strong>in</strong>richtungen<strong>in</strong> EU-Projekten.Potenziale bei Entwicklungs- undAnwendungsschwerpunktenDurch die Verfügbarkeit mobiler, leistungsfähiger Netzeund den immer ergonomischer werdenden Endgeräten(Smartphones, Tablet-PCs und E-Book-Rea<strong>der</strong>) steigt<strong>der</strong>en Verbreitung immer weiter an. Diese hohe Mobilitäterzeugt parallel dazu e<strong>in</strong>en großen Bedarf an entsprechendenAnwendungen <strong>in</strong> den verschiedensten wirtschaftlichenund privaten Bereichen. In den letzten Jahren wurde deutlich,dass das Internet sowie die stetig wachsende Zahl<strong>der</strong> mobilen Endgeräte für Unternehmen, Verwaltungenund Privatpersonen zur zentralen Organisationsplattformfür Wertschöpfungsketten im Bus<strong>in</strong>ess- und Privatbereichwerden. Die geschäftliche Nutzung des Internets versprichtimmer noch hohe Wachstumspotenziale und wird entscheidendgeprägt durch e<strong>in</strong>e offene Plattform für Applikationen.Mit <strong>der</strong> immer besseren Verfügbarkeit schneller Internetverb<strong>in</strong>dungenim Mobilfunknetznetz wird es immer attraktiver,Onl<strong>in</strong>edienste über <strong>in</strong>ternetfähige Endgeräte wie etwaSmartphones o<strong>der</strong> Tablet-PCs zu nutzen. Die schnelle Verbreitung<strong>in</strong>ternetfähiger mobiler Geräte erhöht den Druckauf Unternehmen, ihr Angebot entsprechend den sichverän<strong>der</strong>nden Verhältnissen anzupassen. Dies bedeutet<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e attraktivere und wirtschaftlichere Diensteund Serviceleistungen zur Verfügung zu stellen o<strong>der</strong> auszubauen.Mobile Applikationen und Serviceleistungen werdenkünftig von den Nutzern bzw. Verbrauchern ebensogefragt se<strong>in</strong>, wie schon im stationären Internet. Währendfür den Freizeit-Bereich e<strong>in</strong> umfangreiches Angebot anApps existiert, besteht für den Bus<strong>in</strong>ess-Bereich e<strong>in</strong>e zunehmendeNachfrage. Laut den erhobenen Daten e<strong>in</strong>er fürdas Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Technologie angefertigtenStudie <strong>der</strong> Beratungsfirma WIK-Consult fehlenmobile Anwendungen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die UnternehmensbereicheAußendienst, Vertrieb, Unternehmensleitung o<strong>der</strong>auch Market<strong>in</strong>g. Aber auch <strong>in</strong> Bereichen wie E<strong>in</strong>kauf, Produktion,Service, Wartung o<strong>der</strong> <strong>in</strong> IT-Abteilungen bestehte<strong>in</strong> hoher Bedarf. Um mobile Anwendungen <strong>in</strong>nerhalb vonUnternehmen gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend zu <strong>in</strong>tegrieren, müssen siebestimmten Anfor<strong>der</strong>ungen entsprechen. Für die erfolgreicheE<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unternehmens- sowie Verwaltungslandschaftbedarf es Lösungen für e<strong>in</strong>e harmonische Integration<strong>in</strong> die bestehende <strong>in</strong>terne IT-Infrastruktur. Dies giltvor allem für die Sicherheit und den Datenschutz und demdamit verbundenen Vertrauen <strong>der</strong> Nutzer. Ebenso ist dieSicherung <strong>der</strong> technischen Qualität und Verfügbarkeit e<strong>in</strong>entscheidendes Kriterium. Neben diesen Herausfor<strong>der</strong>ungenmuss auch die Diversität von Clients o<strong>der</strong> auch vonBrowserversionen berücksichtigt werden, damit <strong>der</strong> Markt<strong>der</strong> mobilen Anwendungen weiter wachsen kann.11


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>BeWiTECTechnologien und Innovationen <strong>der</strong> RegionDas Berl<strong>in</strong>er <strong>Wireless</strong> Transfer- und Entwicklungs-Center BeWiTECDie zunehmende Mobilität und das ständige Verlangennach aktuellen Daten durch stetigen Informationsaustauschdurchdr<strong>in</strong>gt unsere Gesellschaft. Innovationen und Technologienwie Smartphones, drahtlose Sensorsysteme o<strong>der</strong>RFID-basierte Anwendungen gestalten alltägliche Abläufeeffizienter und bed<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e Verbreitung drahtloser Technologien,Schnittstellen und Anwendungen. Gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong>Region Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>, die sowohl für etablierte Unternehmenals auch für Startups sehr <strong>in</strong>teressant ist, f<strong>in</strong>dete<strong>in</strong>e Vielzahl unterschiedlicher Entwicklungen statt. Es s<strong>in</strong>dIdeen, Kompetenzen und Entwicklungen <strong>in</strong> den unterschiedlichstenBereichen drahtloser Technologien vorhanden:Von Hardware, über die Etablierung neuer Protokolle, bish<strong>in</strong> zu neuen Geschäftsmodellen und Anwendungen. DasPotential für die Festigung und den Ausbau des <strong>Wireless</strong>-Standortes Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong> ist groß und kann durche<strong>in</strong>e Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen und Forschungse<strong>in</strong>richtungennoch gesteigert werden. Grundlagedessen ist e<strong>in</strong> umfassen<strong>der</strong> Wissens- und Technologietransferauf Basis aktueller Entwicklungen und Forschungsergebnisse,aber auch die Nachwuchsgew<strong>in</strong>nung und -för<strong>der</strong>ung.Viele <strong>der</strong> entstandenen Produkte und Dienstleistungenwerden daher im Berl<strong>in</strong>er Register drahtloser InformationsundKommunikationsanwendungen erfasst und stehene<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Mit Unterstützung<strong>der</strong> im projektbegleitenden Ausschuss mitwirkendenHochschulen, Forschungse<strong>in</strong>richtungen und Unternehmenwerden diese mo<strong>der</strong>nen drahtlose Informations- und Kommunikationstechnologienund -anwendungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> mittelständischenWirtschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>,aber auch darüber h<strong>in</strong>aus verbreitet.Ziel des Projektes „Berl<strong>in</strong>er <strong>Wireless</strong> Transfer- und Entwicklungs-Center“(BeWiTEC) <strong>der</strong> Hochschule für Technikund Wirtschaft (HTW) Berl<strong>in</strong> ist es, e<strong>in</strong>e zentrale Anlaufstellezu bieten, und über die unterschiedlichen Trends, Entwicklungenund Forschungen im Bereich <strong>der</strong> drahtlosenTechnologien wie RFID, NFC, WiFi, ZigBee o<strong>der</strong> Mobilfunkzu <strong>in</strong>formieren. Das Projekt BeWiTEC berät mittelständischeUnternehmen, Kulture<strong>in</strong>richtungen und Institutionenund demonstriert diesen die Leistungsfähigkeit und denNutzen funkbasierter Informationssyteme.Zu diesem Zweck werden unterschiedliche Dienste angebotenund Aktivitäten umgesetzt:• Aufbau e<strong>in</strong>es Berl<strong>in</strong>er Registers <strong>in</strong>novativer <strong>Wireless</strong>-Projekte, auf das je<strong>der</strong>zeit onl<strong>in</strong>e über die Webseite desBeWiTEC zugegriffen werden kann,• Etablierung e<strong>in</strong>es Showrooms als stationäres Transfer-Center, das es Besuchern von Montag bis Freitag ermöglicht,ausgewählte Projekte vor Ort auszuprobierenund sich zu drahtlosen Technologien zu <strong>in</strong>formieren,• das Angebot e<strong>in</strong>es Showcars für den mobilen Wissenstransferund• die Organisation und Durchführung von InformationsundWeiterbildungsveranstaltungen sowie Workshops.Bei Bedarf werden <strong>in</strong>dividuelle, firmenspezifische Lösungenentwickelt und implementiert. Ferner werden aktuelleForschungsergebnisse <strong>in</strong> die Praxis überführt. AktuelleForschungsbereiche des Teams des BeWiTEC umfassendie Arbeiten an <strong>Wireless</strong> Sensor Networks, Delay TolerantNetworks, unterschiedliche E<strong>in</strong>satzszenarien sowie die Sicherheit<strong>der</strong> NFC-Technologie, bis h<strong>in</strong> zur Interaktion vonund mit Robotern.Das Berl<strong>in</strong>er RegisterDas Berl<strong>in</strong>er Register drahtloser Informations- und Kommunikationsanwendungenist e<strong>in</strong>e kostenfrei nutzbare,webbasierte Anwendung, die e<strong>in</strong>e Katalogstruktur vonMetadaten bereitstellt. Es gibt e<strong>in</strong>en Überblick über dieKompetenzen und Forschungsaktivitäten zu <strong>in</strong>novativen<strong>Wireless</strong>-Anwendungen sowie zugehörigen Hard- und Softwareentwicklungen.Der Schwerpunkt liegt hierbei auf <strong>der</strong>Dokumentation <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong> und<strong>in</strong> Deutschland zu verzeichnenden Aktivitäten, wobei nebendem <strong>der</strong>zeitigen Stand <strong>der</strong> Technik auch aktuelle Forschungs-und Entwicklungstätigkeiten aufgezeigt werden.Die Fokussierung auf die Katalogisierung <strong>in</strong>novativer<strong>Wireless</strong>-Aktivitäten macht das Berl<strong>in</strong>er Register zu e<strong>in</strong>erherausragenden Plattform.12


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>BeWiTECShowroom des Berl<strong>in</strong>er <strong>Wireless</strong> Transfer- und Entwicklungs-Centers© 2011 Forschungsgruppe INKADemonstration unterschiedlicher <strong>Wireless</strong>-Technologien im Showroom© 2011 Forschungsgruppe INKAInitial sorgen Multiplikatoren <strong>der</strong> Region, zum Beispieldie Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie undForschung, das M<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft und Europaangelegenheitendes Landes <strong>Brandenburg</strong> o<strong>der</strong> die TSBInnovationsagentur Berl<strong>in</strong> GmbH, für die Aktualität undBewertung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zutragenden Projekte. Damit die Pflege,Aktualität und Innovationsstärke <strong>der</strong> Projekte sich auflange Sicht etablieren kann, wird e<strong>in</strong> System angestrebt,bei dem die Pflege durch externe Anwen<strong>der</strong> und Firmenunterstützt wird.Mit Hilfe des Berl<strong>in</strong>er Registers sollen Kooperationen geför<strong>der</strong>tund die Weiterentwicklung sowie Intensivierung bestehen<strong>der</strong><strong>in</strong>novativer Aktivitäten <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en und mittelständischenUnternehmen und öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen sowieForschungse<strong>in</strong>richtungen an<strong>der</strong>erseits angeregt werden.Im Rahmen <strong>der</strong> Umsetzung des Berl<strong>in</strong>er Registers wurdee<strong>in</strong>e starke Integration <strong>in</strong> die weiteren Aktivitäten desBeWiTECs angestrebt. So werden beispielsweise die imBeWiTEC Showroom o<strong>der</strong> Showcar verfügbaren Projekteund Demonstratoren hervorgehoben und <strong>der</strong> Interessentauf die Möglichkeiten <strong>der</strong> Präsentation h<strong>in</strong>gewiesen.Der BeWiTEC ShowroomDer BeWiTEC Showroom wurde bereits am 13. September2011 offiziell eröffnet und dient seitdem <strong>der</strong> Demonstrationunterschiedlicher Prototypen, Projekte, Anwendungen,Dienstleistungen und Hardware verschiedener Berl<strong>in</strong>erund <strong>Brandenburg</strong>er Firmen und Institute, aber auch studentischerProjekte und Visionen, beispielsweise von <strong>der</strong>HTW Berl<strong>in</strong>. Zu den dargebotenen Technologien werdenmit Hilfe von Postern wie auch durch persönliche Beratungfachkundige Informationen geboten, um e<strong>in</strong>en generellenÜberblick zu vermitteln und die unterschiedlichsten Anwendungsszenarienzu skizzieren. Die Bandbreite <strong>der</strong> aktuellenAusstellungsstücke reicht von Medien<strong>in</strong>stallationen für dieKultur- und Kreativ<strong>in</strong>dustrie sowie dem Akten- und Dokumentenmanagementauf Basis <strong>der</strong> passiven RFID-Technik,über Technologien zum Konferenz- o<strong>der</strong> Fuhrparkmanagementbis h<strong>in</strong> zum Track<strong>in</strong>g sozialer Netzwerke. Die ausgestelltenInstallationen des Showrooms s<strong>in</strong>d hauptsächlichfür den stationären E<strong>in</strong>satz geeignet. Das BeWiTECkonzentriert sich aber auch auf Anwendungsszenarien immobilen Kontext.13


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>BeWiTECShowcar des BeWiTEC © 2012 Forschungsgruppe INKADas BeWiTEC ShowcarE<strong>in</strong> weiterer sehr zentraler Teil des Projektes ist das Angebotdes mobilen Wissens- und Technologie-Transfers.Auf Basis e<strong>in</strong>es sehr modularen Transfer-Konzeptes wird<strong>in</strong>teressierten E<strong>in</strong>richtungen und Firmen vor Ort im Firmensitze<strong>in</strong> E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die unterschiedlichen Technologien vonProjekt- und Kooperationspartnern sowie betreuter Projektedes BeWiTECs geboten. Hier stehen aktuell vier unterschiedlicheTouren zur Verfügung:• Die Basis-Info-Tour gibt e<strong>in</strong>en generellen Überblick überdie technologischen Grundlagen und Funktionsweisenaktueller <strong>Wireless</strong>-Standards sowie Technologien undzeigt relevante Anwendungsszenarien auf.• Die Lokalisierungs-Tour stellt Möglichkeiten und Techniken<strong>der</strong> Positionierung im Indoor- sowie Outdoor-Be-reich vor und adressiert mit unterschiedlichen Demonstratorenbeispielsweise die Positionierung mittels GPS,WPS, Mobilfunkmasten o<strong>der</strong> alternativer Technologienwie aktivem RFID.• Im Rahmen <strong>der</strong> Museums-Tour werden die Ergebnisseund musealen Anwendungen aus Projekten wie POSEI-DON o<strong>der</strong> HardMut II sowie <strong>der</strong>en Erfahrungen im Umgangmit Technologien wie WiFi, RFID o<strong>der</strong> NFC imMuseum präsentiert.• Die Highlights-Tour bietet ständig wechselnde herausragendeExponate und Technologien Berl<strong>in</strong>er und <strong>Brandenburg</strong>erUnternehmen und geht auf die aktuellenTrends und Entwicklungen e<strong>in</strong>.Neben dem Fokus des Unternehmenstransfers steht dieNachwuchsgew<strong>in</strong>nung und -för<strong>der</strong>ung im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong>14


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>BeWiTECAktivitäten. Mit speziellen Touren zu Gymnasien, Oberstufenzentrenund Informationsveranstaltungen werdenJugendliche über die Möglichkeiten <strong>der</strong> Ausbildung <strong>in</strong>MINT-Fächern <strong>in</strong>formiert und für e<strong>in</strong> technisches Studiumo<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en entsprechenden Ausbildungsberuf <strong>in</strong>teressiert.Die Aufarbeitung und Präsentation <strong>der</strong> technischen Grundlagenerfolgt deshalb zielgruppenspezifisch. In Abhängigkeitdes Bedarfs können Exponate und Themen auch <strong>in</strong>dividuellzusammengestellt und präsentiert werden.Workshops und KonferenzenIn regelmäßig stattf<strong>in</strong>denden Informations- und Weiterbildungsveranstaltungensowie <strong>in</strong> Workshops wird Interessentendie Möglichkeit geboten, Kontakte zu Experten zuknüpfen, aktuelle technische Entwicklungen kennen zulernen und sich auf dem Gebiet <strong>der</strong> Funktechnologie zuqualifizieren. Bei <strong>der</strong> Organisation, Planung und Durchführungdieser Veranstaltungen wird stets angestrebt, dass<strong>der</strong> grundlegende, technische Überblick des BeWiTECdurch praktische Berichte und Erfahrungen aus KMU's<strong>der</strong> Region ergänzt wird. Bisher wurden beispielsweiseWorkshops zu den Themen "RFID – Hardware, Standardsund Software", "Programmierung mobiler Anwendungen"o<strong>der</strong> "Vertiefung <strong>in</strong> OpenBeacon und OpenPCD2" angeboten.Die Workshops bieten von e<strong>in</strong>em ersten E<strong>in</strong>blickbis h<strong>in</strong> zu sehr spezifischen Kenntnissen und TechnologienWissen für die unterschiedlichsten Interessentengruppen.Die nächsten Qualifizierungsworkshops werdenam 13. Juni durchgeführt und beschäftigen sich mit ausgewähltenTechnologien (NFC und Apps). Den Teilnehmernwird e<strong>in</strong> Überblick über die ersten Schritte zur Entwicklungvon Anwendungslösungen geboten.Neben <strong>der</strong> Organisation und Durchführung von Weiterbildungsveranstaltungenunterstützt das BeWiTEC auch<strong>in</strong> <strong>der</strong> Durchführung und Organisation von Tagungen undKonferenzen. Wichtige Veranstaltungen im Jahr 2013 s<strong>in</strong>ddie <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> TSB organisierte Veranstaltung"WTT-Kooperationsforum – <strong>Wireless</strong>-Systeme,Anwendungen, Trends" am 13. Juni, die <strong>in</strong>ternationaleFachtagung "IDAACS – Intelligent Data Aquisition and AdvancedComput<strong>in</strong>g Systems: Technology and Applications"vom 12. bis 14. September sowie die Konferenz "<strong>Wireless</strong>Communication and Information" am 24. und 25. Oktober.Das BeWiTEC verfolgt auf Basis dieser unterschiedlichenTransferoptionen e<strong>in</strong>e nachhaltige Strategie und ist stetsauf <strong>der</strong> Suche nach neuen <strong>in</strong>novativen Lösungen aus <strong>der</strong>Region, um stets aktuell über die Situation <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und<strong>Brandenburg</strong> auf dem Gebiet drahtloser Technologien <strong>in</strong>formierenzu können. Anbieter und Interessenten s<strong>in</strong>d je<strong>der</strong>zeitwillkommen, die Angebote des BeWiTEC zu vervollständigenund zu aktualisieren. Das Projekt BeWiTEC wirdim Rahmen <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Landes<strong>in</strong>itiative "Projekt Zukunft"unterstützt und aus Mitteln <strong>der</strong> Europäischen Union (EuropäischerFonds für regionale Entwicklung) geför<strong>der</strong>t.Hochschule für Technik und Wirtschaft Berl<strong>in</strong>Berl<strong>in</strong>er <strong>Wireless</strong> Transfer- und Entwicklungs-CenterWilhelm<strong>in</strong>enhofstraße 75A12459 Berl<strong>in</strong>http://bewitec.htw-berl<strong>in</strong>.deTeilnehmer bei <strong>der</strong> Fachkonferenz "<strong>Wireless</strong> Communication andInformation" © 2012 Forschungsgruppe INKA15


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleE<strong>in</strong>satz von RFID <strong>in</strong> Verwaltungen & Co.F<strong>in</strong>dentity vere<strong>in</strong>facht Aktenverfolgung, Inventarisierung und DiktierenRadiofrequenz-Identifikation – kurz RFID – ermöglicht dasKennzeichnen und berührungslose Erkennen von Objektenmittels batterieloser Sen<strong>der</strong>. E<strong>in</strong> Anwendungsort s<strong>in</strong>dBüros von Verwaltungen, Unternehmen und Kanzleien.Hier lässt sich <strong>der</strong> Workflow mit RFID deutlich verbessernund <strong>der</strong> Standort gesuchter Akten, Bücher und an<strong>der</strong>er Objekteleicht ermitteln. Bereits vor über zehn Jahren entwickeltedie Thax Software GmbH <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> weltweit erstmalige<strong>in</strong> entsprechendes System.Das „F<strong>in</strong>dentity“ genannte System wurde weiter an dieBedürfnisse <strong>der</strong> Nutzer angepasst. Dazu zählt auch dieOption, es um Zusatzmodule zu ergänzen, wie etwa zurInventarisierung, Kunden- und Dateiverwaltung, Verwaltunggescannter Dokumente o<strong>der</strong> zum digitalen Diktieren.Damit lässt sich die Lösung bei Bedarf zum umfassendenBüromanagement-System ausbauen.Die Berl<strong>in</strong>er Senatskanzlei nutzt das SystemF<strong>in</strong>dentity, das auch <strong>in</strong> Ergänzung zu an<strong>der</strong>en Verwaltungssystemengenutzt werden kann, ist <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> zahlreichenPraxen, Unternehmen und Behörden unterschiedlicherGrößenordnungen im E<strong>in</strong>satz. Auch <strong>der</strong> RegierendeBürgermeister von Berl<strong>in</strong> und <strong>der</strong> Pharmakonzern Pfizeram Potsdamer Platz zählen zu den Anwen<strong>der</strong>n. E<strong>in</strong>e Studieaus den Jahren 2009 bis 2011, die von <strong>der</strong> UniversitätErlangen-Nürnberg <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Thax Softwaremit dem Schwerpunkt auf Kanzleien durchgeführt wurde,belegt e<strong>in</strong>deutig den Nutzen.Als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> ersten Büros hat die Rechtsanwalts- und NotariatskanzleiBartsch & Bongard <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> die Radiofrequenztechnike<strong>in</strong>gesetzt. Die Kanzlei hatte bis zur E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong>RFID-Technik wie viele an<strong>der</strong>e Kanzleien das Problem, Aktenbergeeffektiv zu verwalten. „Die Akten im Büro zu suchenbeziehungsweise nicht schnell verfügbar zu haben, hatfrüher e<strong>in</strong>en großen Teil unserer Arbeitskraft gebunden undVorgänge <strong>in</strong> die Länge gezogen,“ so Axel Bartsch, Rechtsanwaltund Seniorpartner <strong>der</strong> Kanzlei. „Die elektronischeAkte ist bisher aber ke<strong>in</strong>e Alternative: Orig<strong>in</strong>aldokumentemüssen aufbewahrt werden und vor Gericht s<strong>in</strong>d Informationenaus <strong>der</strong> Papierakte deutlich schneller verfügbar.“Die Akte wird hybridJede Akte wird mit e<strong>in</strong>em papierflachen batterielosen RFID-Sen<strong>der</strong>, e<strong>in</strong>em sogenannten Transpon<strong>der</strong>, ausgestattet. Anjedem Raume<strong>in</strong>gang o<strong>der</strong> Arbeitsplatz bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>RFID-Lesegerät mit e<strong>in</strong>er Lesereichweite von etwa 30 cm,um die Akten zu erkennen und dem Standort zuzuordnen.Werden Akten an e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Platz gebracht, s<strong>in</strong>d siekurz über das dortige Lesegerät zu führen, um den neuenStandort zu erfassen. Komplette Stapel mit bis zu 15 Aktenwerden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorgang erfasst. Sichtkontakt zum Transpon<strong>der</strong>ist dabei nicht erfor<strong>der</strong>lich. Die Geräte können ane<strong>in</strong>en PC über die serielle o<strong>der</strong> die USB-Schnittstelle, aberauch direkt ans Netzwerk angeschlossen werden.F<strong>in</strong>dentity am Arbeitsplatz © Thax Software GmbHAkten müssen zum Auff<strong>in</strong>den nicht dauerhaft im Lesebereichverbleiben, da <strong>der</strong> erkannte Standort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Daten-16


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispielebank gespeichert wird. Am Arbeitsplatz wird das Lesegerätauch dazu verwendet, aktuell bearbeitete Akten zu erkennen.Damit ist e<strong>in</strong> sofortiger Zugriff auf die elektronischeAkte möglich, ohne e<strong>in</strong> Aktenzeichen e<strong>in</strong>geben zu müssen.Arbeitsvorgänge, digitale Dokumente und Diktate werdendann automatisch richtig zugeordnet und gespeichert. Esgibt ke<strong>in</strong>e Falschablage und zeitraubende Suche mehr.Digital gespeicherte Diktate stehen dem Sekretariat überdas Netzwerk und auch direkt mit <strong>der</strong> Akte zur Verfügungund können aus ihr aufgerufen werden. „Je<strong>der</strong> Mitarbeiterarbeitet dadurch sehr effizient und kann sich auf se<strong>in</strong>e wesentlichenAufgaben konzentrieren“, resümiert RechtsanwaltBartsch. In <strong>der</strong> Regel ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gewöhnungszeit vonmaximal zwei Wochen nötig. Danach ist je<strong>der</strong> Mitarbeitermit <strong>der</strong> neuen Registrierung vertraut.Studie belegt NutzenDie anfangs erwähnte Studie verdeutlicht die Kosten-Nutzen-Potenziale<strong>der</strong> Technologie im Büro. Dabei wurdenneben Akten auch Bücher berücksichtigt. Der Wirtschafts<strong>in</strong>formatikerDr. Markus Haushahn untersuchte dazu dieArbeitsabläufe <strong>in</strong> Kanzleien, begleitete die Installation desSystems <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er exemplarisch ausgewählten Testkanzleimit 20 Arbeitsplätzen und wertete schließlich die Eignungund den Nutzen im Vergleich zum Aufwand mit den neuestenwissenschaftlich Methoden aus.F<strong>in</strong>dentity-Transpon<strong>der</strong> zum Aufkleben © Thax Software GmbHZentrales Ergebnis <strong>der</strong> 350 Seiten umfassenden Arbeitist, dass es bei <strong>der</strong> Aktensuche durch Nutzung <strong>der</strong> RFID-Technik zu e<strong>in</strong>er Zeite<strong>in</strong>sparung von 46 Prozent und bei <strong>der</strong>Literatursuche von 37 Prozent kam. Nach deutlich wenigerals e<strong>in</strong>em Jahr hatte sich das RFID-System <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kanzleirentiert. Hierbei wurden auch sämtliche Nebenkosten, wiezum Beispiel für den Zeite<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Kanzleimitarbeiterwährend <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung, berücksichtigt. Die Wertschöpfunglag bei wesentlich mehr als <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Ersparnis <strong>der</strong>Suchzeit: Arbeitsabläufe wurden effizienter und sicherer,<strong>der</strong> Anteil monotoner Tätigkeiten am Gesamtarbeitsaufwandsank und machte Kapazitäten für anspruchsvollereAufgaben frei. Damit stiegen auch die Zufriedenheit <strong>der</strong>Mitarbeiter und die Qualität <strong>der</strong> Mandantenbetreuung. „DieAnalyse hat ergeben, dass sich <strong>der</strong> RFID-E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Kanzleienab fünf Mitarbeitern rechnet. In <strong>der</strong> untersuchten Referenzkanzleilag die Amortisationszeit bei 7,5 Monaten,wobei die Nutzenpotenziale natürlich steigen, je größerdas Büro ist. Nicht nur die Anwälte waren über den schnellerenAktenzugriff und den verbesserten Arbeitsfluss froh,son<strong>der</strong>n auch die Sekretär<strong>in</strong>nen über die Entlastung“, soDr. Haushahn.Mittelstandspreis RFIDNeben <strong>der</strong> Aktensuche <strong>in</strong> Kanzleien wird F<strong>in</strong>dentity aufgrund<strong>der</strong> weitreichenden <strong>in</strong>dividuellen Anpassungs- undWahlmöglichkeiten <strong>in</strong> vielen weiteren Bereichen und Branchene<strong>in</strong>gesetzt, unter an<strong>der</strong>em für die Bücherverwaltung,Inventarisierung von Anlagegütern und Personenidentifikation.Dafür stehen weitere Modelle an Lesegeräten, auchmobil, zur Verfügung. Das System wurde unter an<strong>der</strong>emmit dem Mittelstandspreis RFID 2009 prämiert und kannnach Term<strong>in</strong>vere<strong>in</strong>barung <strong>in</strong> den Räumen <strong>der</strong> Thax SoftwareGmbH sowie im BeWiTEC-Showroom <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> besichtigtwerden.Thax Software GmbHHalberstädter Straße 610711 Berl<strong>in</strong>http://www.thax.de17


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispielePapierformularen im Außendienst den Kampf ansagenDie App TSI Vision beschleunigt Abläufe und erhöht die QualitätIn Deutschland s<strong>in</strong>d täglich Millionen von Handwerkern,Service-Technikern, Lieferdienste, Hausmeister etc. unterwegs,um im Außendienst ihren Dienst zu verrichten.Große Paket- und Lieferdienste setzen im großen Umfangbetriebseigene Software e<strong>in</strong>, um die Arbeitsabläufe zu dokumentierenund zu beschleunigen. Kommt <strong>der</strong> Paketbotee<strong>in</strong>es großen Kurierdienstes vorbei, so hat dieser e<strong>in</strong> mobilesEndgerät bei sich, mit <strong>der</strong> er das zuvor onl<strong>in</strong>e erstellteVersende-Etikett e<strong>in</strong>scannt und die Unterschrift des Kundendigital aufnimmt. Diese Information wird sofort an dasSystem übergeben. So erfährt die Zentrale direkt, wannwelches Paket wo aufgenommen wurde und kann bestimmen,wann <strong>der</strong> Fahrer mit se<strong>in</strong>er Route fertig ist und ob ernoch Kapazitäten hat, weitere Pakete abzuholen.Papierkrieg kostet Zeit und NervenMitarbeiter aus kle<strong>in</strong>en Unternehmen wie<strong>der</strong>um s<strong>in</strong>d meistmit Auftragszetteln unterwegs. Beim Kunden vor Ort wird<strong>der</strong> Auftragsblock ausgepackt, und es werden handschriftlichdie Absen<strong>der</strong>- und Empfangsdaten aufgenommen.Erst am Ende <strong>der</strong> Tour kann mit <strong>der</strong> Weiterbearbeitungbegonnen werden. Dann müssen zahlreiche Auftragszettelabgetippt werden, um e<strong>in</strong> Versandetikett erstellenzu können. Da e<strong>in</strong>e Vielzahl an Paketen gleichzeitig bearbeitetwerden muss, dauert dies e<strong>in</strong>erseits sehr lange,an<strong>der</strong>erseits ist <strong>der</strong> nun gestresste Mitarbeiter während<strong>der</strong> restlichen Arbeitszeit im Pausenmodus. Lei<strong>der</strong> kannsich <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Lieferdienst ke<strong>in</strong>e betriebseigene Softwareleisten, da die Entwicklung und die Wartung bei so wenigenMitarbeitern sich nicht lohnen. E<strong>in</strong> großer Nachteil, mitdem <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Lieferdienst gegenüber den Branchengrößenkämpfen muss.Dies ist jedoch nur e<strong>in</strong> Beispiel, wie <strong>der</strong> Außendienst heutzutage<strong>in</strong> den allermeisten kle<strong>in</strong>- und mittelständischen Betriebenweiterh<strong>in</strong> ausschaut. Lieferdienste s<strong>in</strong>d hier nur e<strong>in</strong>Beispiel, welches auf viele weitere Branchen übertragenwerden kann. Ähnliche Probleme ergeben sich beispielsweisebei mobilen Wartungsmitarbeitern o<strong>der</strong> Ablesedienstenvon Zählerständen. Dass diese Vorgehensweise nichteffizient und fehleranfällig ist, kann man sich vorstellen.Aber was s<strong>in</strong>d die Alternativen?TSI Vision gezielt unkompliziert konfigurierbarDiese Probleme geht die TSI Telematic Solutions InternationalGmBH an, <strong>in</strong>dem die Firma auch kle<strong>in</strong>en und mittelständischenUnternehmen ermöglicht, auf ihre Arbeitsprozessezugeschnittene Lösungen zu nutzen. TSI Visionheißt die Software, mit <strong>der</strong> ohne Programmierkenntnisseschnell professionelle Applikation „zusammengeklickt“werden können. Das Verfahren wurde zum Patent angemeldetund ist an<strong>der</strong>swo nicht erhältlich.Der e<strong>in</strong>fache Erstellungsprozess macht es auch für kle<strong>in</strong>eUnternehmen möglich, e<strong>in</strong>e eigene Software zu nutzen.Dabei unterscheidet sich <strong>der</strong> Arbeitsablauf durch den E<strong>in</strong>satzvon TSI Vision nicht vom bisher gewohnten. Es entfälltlediglich das bisherige Papierformular. Alle wesentlichenInformationen werden auf dem mobilen Endgerät (Smartphone,Tablet) dargestellt. Die Zentrale bekommt sofortübermittelt, welcher Kunde wie viele Pakete an welche Adressenverschicken will, so dass die Versandetiketten vorbereitetund bei <strong>der</strong> Ankunft die Pakete nur noch beklebtwerden müssen.Medienbrüche sorgen für VerzögerungenE<strong>in</strong> Lieferdienst ist nur e<strong>in</strong>es von vielen Anwendungsbeispielen,wie durch E<strong>in</strong>satz von TSI Vision <strong>der</strong> Arbeitsablaufwesentlich optimiert werden kann. Generell ist festzuhalten,dass durch den E<strong>in</strong>satz Medienbrüche vermieden werden.E<strong>in</strong> Medienbruch kommt immer zustande, wenn e<strong>in</strong>e Informationdas Medium wechselt, also wenn beispielsweise<strong>der</strong> im Computer vorliegende Auftrag ausgedruckt wirdo<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Mitarbeiter den Auftrag per Stift ausfüllt, und dieseInformationen wie<strong>der</strong> durch Abtippen digitalisiert werden.In dem oben skizzierten Beispiel s<strong>in</strong>d bereits zwei Medienbrücheerfolgt.E<strong>in</strong> möglichst effizienter Arbeitsablauf vermeidet diese Medienbrüche.Sie führen sowohl zu längeren Arbeitszeiten,da Daten ausgedruckt o<strong>der</strong> abgetippt werden müssen. Außerdemverursachen sie höhere Kosten, z.B. für Papier undT<strong>in</strong>te. Darüber h<strong>in</strong>aus stellen sie e<strong>in</strong>e Fehlerquelle dar, daes schnell zu Tippfehlern o<strong>der</strong> Fehl<strong>in</strong>terpretationen e<strong>in</strong>er18


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispieleunsauberen Handschrift kommen kann. E<strong>in</strong> verzögerter Arbeitsablaufist ebenso zu beobachten, da e<strong>in</strong>e Abarbeitungnur schubweise bei Rückkehr im Depot erfolgen kann.Durch den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Software lassen sich noch viele weitereVorteile realisieren:• Das Smartphone wird zum alle<strong>in</strong>igen Arbeitsgerät, d.h.<strong>der</strong> Mitarbeiter muss nicht mehr Stift, Zettel, Handy,Kamera und mehr mit sich führen.• Automatisch werden zusätzliche Informationen erhoben,wie etwa welcher Mitarbeiter wann bei Kunden war, umwelches Paket abzuholen. Digital dokumentiert, stehendiese Informationen gegebenenfalls bei e<strong>in</strong>er Reklamationzur Verfügung.• Durch GPS-Informationen weiß die Zentrale, wo sichihre Mitarbeiter bef<strong>in</strong>den und erlaubt so „nebenbei“ e<strong>in</strong>eoptimale Zuordnung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>kommenden Aufträge.• Werden Fotos benötigt, werden diese automatisch <strong>der</strong>Tätigkeit zugeordnet. E<strong>in</strong> im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> manuelles, zeitaufwändigesZuordnen entfällt.• Durch E<strong>in</strong>satz von Barcode und/o<strong>der</strong> RFID kann <strong>der</strong> Arbeitsprozessweiter optimiert werden. In <strong>der</strong> Applikationh<strong>in</strong>terlegte Informationen aus e<strong>in</strong>er Datenbank könnenso blitzschnell abgefragt werden.• Der geleitete Arbeitsablauf erlaubt e<strong>in</strong>e gleichbleibendeQualität im Service und sorgt für e<strong>in</strong>en sicheren Nachweisgegenüber dem Kunden, denn alle Informationenwerden mit Orts- und Zeitstempel h<strong>in</strong>terlegt.Bedienoberfläche von TSI Vision © 3TSI GmbHtüchtigkeit <strong>der</strong> Heizung (Temperatur, Fehlerlampen) zuüberwachen und übermittelt die Werte vom Stromzähler.All das mit dem Ziel, Unternehmen mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tegriertenSystem zu helfen, ihre Außenprozesse transparenter zumachen und die Effizienz zu erhöhen.TSI - Telematic Solutions International GmbHRudower Chaussee 2912489 Berl<strong>in</strong>http://www.tsi-telematic.comWeitere Lösungen <strong>der</strong> TSIDies ist nur e<strong>in</strong>e Telematik-Lösung <strong>der</strong> TSI GmbH. FürFahrzeuge bietet das Unternehmen e<strong>in</strong>e GPS-Live-Ortung<strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Temperaturdatenerfassung,Informationen über das Fahrverhalten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arbeitszeiterfassungan. Die für alle Lösungen identische Webplattformbietet aber auch die Möglichkeit, die Funktions-19


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleFunkrundsteuerung mit RückkanalfähigkeitInnovative Kommunikationslösung für Energienetze steuert dezentrale EnergieanlagenDie Neustrukturierung <strong>der</strong> Energienetze ist das beherrschendeThema <strong>der</strong> Energiewende geworden, weil dezentralerzeugte Energie aus Blockheizkraftwerken, W<strong>in</strong>dkraftanlagenund Sonnenenergie zu den Verbraucherngelangen muss. Gleichzeitig muss sichergestellt werden,dass die Energieerzeugung je<strong>der</strong>zeit dem Energieverbrauchentspricht. Energieerzeuger wirken als „virtuellesKraftwerk“ und ersetzen so die bisherigen Großkraftwerke.Dafür steht die Technik <strong>der</strong> Funkrundsteuerung bereit, mit<strong>der</strong> – vergleichbar dem Radio – hun<strong>der</strong>te von Energieerzeugerngleichzeitig und drahtlos erreicht werden können.Die beiden Langwellensen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Europäischen Gesellschaftfür Funkrundsteuerung sorgen für die Verbreitung<strong>der</strong> Schalttelegramme über die Frequenzen 129, 136 und139 kHz. Die Telegramme werden von den Funkrundsteuergerätenempfangen und <strong>in</strong> Schaltbefehle umgesetzt.Die für die Straßenbeleuchtung und die Tarifumschaltungverwendete Funkrundsteuerung ist auch für die erneuerbarenEnergien das ideale Kommunikationsmittel, denn sieist kostengünstig und schnell zugleich. Allerd<strong>in</strong>gs verlangenmo<strong>der</strong>ne, dezentrale Energieerzeuger nicht mehr die<strong>in</strong> <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung bewährte Schalttechnik überLeistungsrelais, son<strong>der</strong>n die direkte Verarbeitung <strong>der</strong> EFR-Telegramme <strong>in</strong> den Steuerungsrechnern bzw. auch e<strong>in</strong>enRückkanal zum Übermitteln von Informationen vom Energieerzeuger<strong>in</strong> die Leitstelle.Umgehung des fehlenden RückkanalsDie EFR-Switchbox def<strong>in</strong>iert den zukünftigen Standard desTransfers von Funkrundsteuer-Telegrammen direkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>enSteuerungsrechner, ohne den Umweg über e<strong>in</strong> elektromechanischesRelais zu gehen. Die von <strong>der</strong> EFR empfangenenDatentelegramme im Hexadezimalcode werden vomSoftwarepaket EFR-Switchbox decodiert, ausgewertet und<strong>in</strong> Steuerungsbefehle für den Leitrechner <strong>der</strong> Energieanlageaufbereitet. In e<strong>in</strong>er Log-Datei werden neben den allgeme<strong>in</strong>enZeittelegrammen alle Anwen<strong>der</strong>telegramme abgelegt,so dass alle Schaltvorgänge protokolliert s<strong>in</strong>d undauch später noch nachvollzogen werden können. Für denFall, dass <strong>der</strong> Leitstellenrechner über E<strong>in</strong>gänge für Schaltkontakteverfügt und diese genutzt werden sollen, kanndie EFR-Switchbox mit Schaltrelais ausgerüstet werden.Die <strong>in</strong> Nachrichtentechnik und Anlagensteuerung üblichenKle<strong>in</strong>relais s<strong>in</strong>d hier die optimale Wahl, denn die aus <strong>der</strong>Straßenbeleuchtung bekannten „schweren“ Lastrelais habenfür Signalisierungsaufgaben nicht die erfor<strong>der</strong>lichenelektrischen Eigenschaften.Systembed<strong>in</strong>gt verfügt die Funkrundsteuertechnik überke<strong>in</strong>en Rückkanal, mit dem man Informationen vom Empfängerzum Absen<strong>der</strong> des Schaltbefehls zurück übertragenkönnte. Das wird oft als e<strong>in</strong> Nachteil empfunden, denn e<strong>in</strong>Rückkanal ist gerade bei komplexen Steuerungsaufgabensehr wichtig. Nur so kann zum Beispiel e<strong>in</strong> Schaltbefehlquittiert werden und nur mit Rückkanal ist es auch möglichDaten von e<strong>in</strong>em dezentralen Energieerzeuger zu e<strong>in</strong>erLeitstelle zu übertragen. Das wichtige Problem des Rückkanalskann erfolgreich über die Funktelefon-DatendiensteGPRS und UMTS gelöst werden.wireless-netcontrol GmbHBerl<strong>in</strong>er Straße 4a16540 Hohen Neuendorfhttp://www.wireless-netcontrol.deSwitchbox © ConiuGo GmbH20


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleTRILL macht LED-Beleuchtung noch sparsamerLED-Leuchten werden per Funk gesteuertDas Unternehmen THALER RF stellt <strong>in</strong> diesem Jahr das ProjektTRILL vor, e<strong>in</strong> Kostenreduktionssystem für LED-Leuchten.Durch die Umstellungen von klassischen Leuchtmittelnauf LED-Beleuchtungen s<strong>in</strong>d gravierende Energie- undKostene<strong>in</strong>sparungen zu erreichen. Da die Umstellungskostenauf LED-Beleuchtungen recht hoch s<strong>in</strong>d, wurden Wegegesucht diesen Schritt attraktiv zu gestalten. Da LED-Beleuchtungendurch die Fortschritte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Technologie oft zuhell ersche<strong>in</strong>en, kann durch die Dimmung mit TRILL die Helligkeitden tatsächlichen Bedürfnissen angepasst und Energieund Kosten reduziert werden. Anwendungsbereiche s<strong>in</strong>detwa Sporthallen, Arbeitsplätze, Straßen und Wohnräume.Was ist TRILL?TRILL steht für True Radio Interface for LED Light<strong>in</strong>g. Essetzt sich aus e<strong>in</strong>er LED-Leuchte und e<strong>in</strong>er Helligkeitssteuerungzusammen. TRILL ist e<strong>in</strong> Funk-Fernsteuersystem fürLED-Leuchten und LED-Beleuchtungssysteme. Es ermöglichtbis zu 75% Energiee<strong>in</strong>sparung und CO 2-Reduktion. DasSystem erlaubt sowohl die geme<strong>in</strong>same als auch die e<strong>in</strong>zelneFernsteuerung von LED-Leuchten. TRILL verfügt überSteuerungsmodule für PC, Modem, Internet sowie über M<strong>in</strong>iterm<strong>in</strong>als.Zum E<strong>in</strong>satz kommt e<strong>in</strong> für LED-Beleuchtungssystemeoptimiertes Übertragungsverfahren. Die Funkübertragungens<strong>in</strong>d redundant und werden bei Beschädigungo<strong>der</strong> Störung fortgesetzt. Die Hardware des Systems ist e<strong>in</strong>fachaufgebaut und preiswert. Die Adressierung ist ähnliche<strong>in</strong>er Internet IP-Adressierung und umfasst <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>Adressvolumen von mehreren Millionen Funkmodulen. DieFunkübertragung basiert auf e<strong>in</strong>em proprietären Funkprotokoll,das auf stabile und sichere Übertragung ausgelegtist. Fernbedienungen im Scheckkartenformat ermöglichene<strong>in</strong>en mehrjährigen Betrieb ohne Batteriewechsel.TRILL als StraßenbeleuchtungIm Automatik-Modus wird e<strong>in</strong> gewähltes Helligkeitsszenario<strong>in</strong> Abhängigkeit von Sonnenuntergang und Nachtzeit (beiStraßenbeleuchtungen) ausgeführt. Das Objekt, die Straßeo<strong>der</strong> das Gebäude, wird völlig autark von <strong>der</strong> eigenenElektronik gesteuert. In diesem Modus ist e<strong>in</strong>e Fernsteuerungnicht nötig, kann bei Bedarf aber je<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>greifen.TRILL <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sporthalle © ThalerJe<strong>der</strong> Netz-Knoten ist so aufgebaut, dass er die Datenzum nächsten <strong>in</strong> <strong>der</strong> LED-Leuchte e<strong>in</strong>gebauten Knotenweiterleitet und zeitgleich die Helligkeit <strong>der</strong> angeschlossenenLeuchte steuert. Jedes Funkmodul erlaubt im Freifelde<strong>in</strong>e Flächenabdeckung von e<strong>in</strong>em Quadratkilometer. DieDurchdr<strong>in</strong>gung von mehreren Betonwänden ist bei diesemFunksystem ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis. Über Gateways, die an beliebigerStelle im Funknetz betrieben werden, s<strong>in</strong>d Anb<strong>in</strong>dungenzu allen verbreiteten Übertragungssystemen realisiert.E<strong>in</strong>e Schaltzentrale greift auf festgelegte Steuerungen e<strong>in</strong>,wenn z.B. zu e<strong>in</strong>er lokalen Veranstaltung an<strong>der</strong>e Helligkeitenvorteilhaft s<strong>in</strong>d. Mit <strong>der</strong> Funktion <strong>der</strong> Gruppenadressierungkönnen beliebig viele Leuchten gleichzeitig gesteuertwerden. Trotzdem werden ausgewählte Leuchten (etwaan Kreuzungen) <strong>in</strong>dividuell geregelt.Arbeits- und WohnraumbeleuchtungMehrfarbige und mischfarbige E<strong>in</strong>stellungen s<strong>in</strong>d ebenfalls<strong>Best</strong>andteil des Systems und werden vorzugsweisefür Arbeitsplatzbeleuchtungen verwendet. Stichworte s<strong>in</strong>dhier kaltweißes Licht bei fe<strong>in</strong> auszuführenden Arbeiten undwarmweißes Licht für e<strong>in</strong>e erholsame Lichtatmosphäre.Über das Funksystem werden hierbei die Helligkeiten allerLeuchten im Umfeld harmonisch e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> angepasst.THALER RFEng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g ConsultantsRosenbecker Straße 412689 Berl<strong>in</strong>21


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleBreitbandige Funkverb<strong>in</strong>dungen von M<strong>in</strong>i-SatellitenIQ wireless und TU Berl<strong>in</strong> entwickeln hoch <strong>in</strong>tegrierten S-Band Sen<strong>der</strong> für PicosatellitenKle<strong>in</strong>e und kle<strong>in</strong>ste Forschungssatelliten (so genanntePicosatelliten o<strong>der</strong> CubeSats) stehen <strong>der</strong>zeit im Fokusvieler Universitäten und wissenschaftlicher E<strong>in</strong>richtungen,erlauben sie doch mannigfaltige und sehr kostengünstigeSatellitenmissionen im erdnahen Kosmos. Mit nur e<strong>in</strong>emKilogramm Masse und Kantenlängen von 10 Zentimeternkönnen sie als zusätzliche Nutzlast bei fast jedemRaketenstart noch mitgenommen werden. E<strong>in</strong> bisherigerSchwachpunkt dieser M<strong>in</strong>isatelliten war die Funkverb<strong>in</strong>dungzur Übertragung von Sensordaten, Kamerabil<strong>der</strong>no<strong>der</strong> Messwerten zur Erde, wobei die Datenrate kaum e<strong>in</strong>ige10 kbps überstieg. Von <strong>der</strong> IQ wireless GmbH wurdenun <strong>in</strong> Kooperation mit dem Fachgebiet Raumfahrttechnik<strong>der</strong> TU Berl<strong>in</strong> unter <strong>der</strong> Leitung von Prof. Dr.-Ing. KlausBrieß das Funksystem HISPICO (Hoch Integrierter S-BandSen<strong>der</strong> für Picosatelliten) entwickelt, das e<strong>in</strong>e Nutzdatenratebis zu 1 Mbps erlaubt und dabei nur e<strong>in</strong>en Bruchteildes CubeSat-Volumens e<strong>in</strong>nimmt.während des gesamten Fluges reibungslos aufrechterhalten.Zudem konnte <strong>der</strong> Nachweis erbracht werden, dass<strong>der</strong> Sen<strong>der</strong> den während e<strong>in</strong>es Raketenstarts auftretendengroßen Belastungen wi<strong>der</strong>stehen kann. Nunmehr istfür Mitte 2012 <strong>der</strong> erste vollwertige E<strong>in</strong>satz von HISPICO<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er erdnahen Umlaufbahn an Bord des PicosatellitenBEESAT-3 <strong>der</strong> TU Berl<strong>in</strong> geplant. Dieser Satellit ist e<strong>in</strong> Ausbildungsprojekt,das direkt <strong>in</strong> die Lehrveranstaltungen desFachgebiets Raumfahrttechnik e<strong>in</strong>gebettet ist. Auch an<strong>der</strong>eUniversitäten und Forschungse<strong>in</strong>richtungen haben schonHISPICO-Funkgerätetechnik für ihre geplanten Vorhabenvon <strong>der</strong> IQ wireless GmbH erhalten. Aufgrund <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalherausragenden technischen und wirtschaftlichen Parameter<strong>der</strong> HISPICO-Technik gibt es darüber h<strong>in</strong>aus sehrviele Anfragen aus dem Ausland bei <strong>der</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Adlershofansässigen Firma.In diesen Sen<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d neueste Technologien zur Fehlerschutzsicherungbei <strong>der</strong> Funkübertragung implementiert,die weltweit erstmalig für <strong>der</strong>artige Produkte zum E<strong>in</strong>satzkamen. Dadurch lässt sich e<strong>in</strong>e sehr zuverlässige und störsichereÜbertragung auch mit niedriger Sendeleistung undstark m<strong>in</strong>iaturisierter Technik erreichen. Trotzdem s<strong>in</strong>d dieGerätekosten durch Verwendung kommerziell verfügbarerBauelemente, die natürlich speziell für kosmischen E<strong>in</strong>satzausgesucht und qualifiziert wurden, sehr niedrig im Vergleichzu herkömmlicher Satellitenfunktechnik. Danebenwurden auch e<strong>in</strong>e angepasste planare Sendeantenne unde<strong>in</strong>e kostengünstige Empfangstechnik entwickelt, die e<strong>in</strong>fach<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e vorhandene Bodenstation <strong>in</strong>tegrierbar ist.HISPICO mit Erfolg getestetDas geme<strong>in</strong>same Forschungsprojekt wurde bereits vore<strong>in</strong>igen Jahren gestartet und vom Deutschen Zentrum fürLuft- und Raumfahrt geför<strong>der</strong>t. Im Herbst 2008 konnte e<strong>in</strong>erster erfolgreicher Praxistest von <strong>der</strong> HöhenforschungsraketeREXUS-4 durchgeführt werden. Der Start erfolgtenahe Kiruna <strong>in</strong> Schweden. Während des ballistischen Flugesauf e<strong>in</strong>er Höhe bis zu 200 Kilometern übermittelte <strong>der</strong>Sen<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Kamera. Die Funkverb<strong>in</strong>dung wurdeRakete zum Satellitentransport © IQ wireless GmbH22


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleLiMAX-3000 br<strong>in</strong>gt Breitband aufs LandDie deutsche Bundesregierung hat <strong>in</strong> ihrer BreitbandstrategieAnfang 2009 verkündet, vorrangig Mobilfunksysteme<strong>der</strong> neuesten Generation (sogenannte LTE-Systeme, LongTerm Evolution) zur Internetversorgung ländlicher Räumezu nutzen. Diese Technik ist hervorragend geeignet, umdas mobile Internet <strong>in</strong> Stadt und Land anzubieten. Jedochbedarf es erheblicher Investitionskosten für die dah<strong>in</strong>terstehende Infrastruktur, so dass auch bei e<strong>in</strong>em beschleunigtenNetzausbau noch „weiße Flecken“ übrigbleiben, dieaußerhalb <strong>der</strong> Reichweite dieser Funksysteme liegen o<strong>der</strong>bei denen sich <strong>der</strong> Aufwand zur Errichtung <strong>der</strong> teuren Basisstationenaufgrund zu ger<strong>in</strong>ger Teilnehmerzahlen e<strong>in</strong>fachnicht rechnet. Für diese Applikationen hat die FirmaIQ wireless GmbH e<strong>in</strong>e angepasste FunkübertragungstechnikLiMAX-3000 (Long Range IP Microwave Access- breitbandige terrestrische Funkdatenverb<strong>in</strong>dungen mithoher Reichweite) entwickelt, die bereits bei sehr ger<strong>in</strong>genTeilnehmerzahlen für e<strong>in</strong>en Netzbetreiber wirtschaftlich attraktivist. Im Gegensatz zu den bekannten WLAN (<strong>Wireless</strong>Local Area Network)-Systemen nutzt LiMAX-3000 dedizierteFrequenzbän<strong>der</strong> unter 1 GHz, die sich durch hoheReichweiten und störungsfreien Betrieb auch bei e<strong>in</strong>zelnenH<strong>in</strong><strong>der</strong>nissen im Funkfeld wie Bäumen auszeichnen.LiMAX lässt sich vielseitig e<strong>in</strong>setzenÜber die LiMAX-Funksysteme können Internetdienstemit Datenraten bis zu 4 Mbps pro Teilnehmer übertragenwerden. Konfigurationen s<strong>in</strong>d sowohl für Punkt-zu-Punkt-Systeme, wo genau e<strong>in</strong> nutzerseitiges Funkterm<strong>in</strong>al mit <strong>der</strong>zentralen Funkstation im Kontakt steht, als auch für Mehrpunktsystememit bis zu 30 Funkterm<strong>in</strong>als möglich, diefunktechnisch über dieselbe Zentralstation arbeiten. Darüberh<strong>in</strong>aus können die LiMAX-3000-Systeme entwe<strong>der</strong> fürasymmetrische Dienste mit Upload-zu-Download-Ratenwie vom ADSL-Anschluss bekannt o<strong>der</strong> aber für symmetrischeUpload-Download-Verhältnisse konfiguriert werden.Diese Möglichkeit ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für Nutzer, die eigenenContent <strong>in</strong>s Internet stellen wollen und VPN-Anwendungen(Virtual Private Network) <strong>in</strong>teressant. LiMAX-3000 kann <strong>in</strong>freien terrestrischen Fernsehkanälen arbeiten; auch e<strong>in</strong>LiMAX 3000 Funkdatenüebrtragung © IQ wireless GmbHBetrieb <strong>in</strong> <strong>der</strong> sogenannten Duplexlücke <strong>der</strong> LTE-Systemebei 825 MHz ist technisch vorgesehen. Dabei werdenReichweiten bis zu 50 km zwischen Term<strong>in</strong>al und Zentralstationerzielt. LiMAX-3000 wurde im Rahmen e<strong>in</strong>es Pilotprojektes,das 2010/2011 <strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen durchgeführtwurde, umfassend praktisch erprobt. In dem vom nie<strong>der</strong>sächsischenM<strong>in</strong>isterium für Ernährung, Landwirtschaft,Verbraucherschutz und Landesentwicklung geför<strong>der</strong>tenFeldversuch zur Digitalen Dividende wurde e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ationaus DVB-T und dem LiMAX-3000-System für dieDatenübertragung genutzt. Mehrere Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>der</strong> LüneburgerHeide und im Landkreis Stade waren <strong>in</strong> diesenTest e<strong>in</strong>gebunden. Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es e<strong>in</strong> sehr großesInteresse und schon erste praktische Systeme <strong>in</strong> Südafrikaund Mittelasien. Auch Netzbetreiber aus an<strong>der</strong>en Regionen,etwa im Nahen Osten, Südostasien und Südamerika,haben bereits signalisiert, dass sie e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong>LiMAX-3000-Technologie <strong>in</strong> ihren Netzen prüfen wollen.IQ <strong>Wireless</strong> GmbHCarl-Scheele-Straße 1412489 Berl<strong>in</strong>http://www.iq-wireless.com23


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleE<strong>in</strong>deutige Identifizierung von TransportbehälternElektronische Speziallösungen vom Ingenieurbüro ZisselDie Notwendigkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nahrungsmittelwirtschaft erfor<strong>der</strong>tene<strong>in</strong>e Lösung zur e<strong>in</strong>deutigen Identifizierung e<strong>in</strong>ergroßen Anzahl von verschiedensten Metallbehältern. Siemusste e<strong>in</strong>erseits sehr preisgünstig se<strong>in</strong> und an<strong>der</strong>erseitsauch die gesetzlichen Vorschriften und Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong>Logistik <strong>in</strong> sehr rauer Umgebung erfüllen.Durch e<strong>in</strong>e Weiterführung e<strong>in</strong>er vorherigen Lösung fürden Oetger-Konzern entstand im Ingenieurbüro Zissel soe<strong>in</strong> robustes Bauteil, das auf <strong>der</strong> alt e<strong>in</strong>geführten RFID-Technologie basiert, aber extrem verbesserte Parametererreicht. Die Entfernung, aus <strong>der</strong> die Behälter identifiziertund geortet werden können, ist zwar nicht mehr unbegrenztwie im Oetger-Projekt, doch wurden an<strong>der</strong>e Parameter entscheidendverbessert. Wesentlich ist dabei <strong>der</strong> Preis. Erkonnte vom dreistelligen Euro-Bereich auf den unterene<strong>in</strong>stelligen abgesenkt werden. Damit ist e<strong>in</strong>e wesentlicheVoraussetzung für den Massenmarkt erfüllt. H<strong>in</strong>zu kamennoch weitere Verbesserungen.Schwierigkeiten im RFID-E<strong>in</strong>satzBisher werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie zur Identifizierung meistTranspon<strong>der</strong> im Kunststoffgehäuse auf die Oberfläche ausKunststoff o<strong>der</strong> Metall <strong>der</strong> zu identifizierenden Objektemontiert, um sie auf diese Weise <strong>in</strong> so genannten RFID-Gates o<strong>der</strong> mit Handgeräten identifizierbar zu machen. Dametallische Flächen und auch Behälter, die Flüssigkeitenbe<strong>in</strong>halten, e<strong>in</strong>e große Herausfor<strong>der</strong>ung für Funktechnologiendarstellen, werden meist nur ger<strong>in</strong>ge Reichweitenim Bereich von bis zu 5 m für die sichere Identifizierungerreicht. Auch die Identifikation von vielen Behältern, dieim Verbund beziehungsweise Pulk transportiert werden,ist nur mit Abstrichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erkennungsrate machbar. DieKunststoffgehäuse <strong>der</strong> hervorstehenden RFID-Transpon<strong>der</strong>müssen dazu beim Handl<strong>in</strong>g berücksichtigt werden;zudem unterliegen sie mechanischen, chemischen undthermischen Beanspruchungen.Extra-robuste RFID Transpon<strong>der</strong>In-Metal-Tag, Null-Dicke (Edelstahlgehäuse) © Ingenieurbüro Zisselmontiert werden. Zum Aufbau <strong>der</strong> Transpon<strong>der</strong> wurde 2011<strong>in</strong> den USA e<strong>in</strong> Patent erteilt. Die Patent-Erteilung <strong>in</strong> Europasteht unmittelbar bevor. Diese Eigenschaft sichert die extremeRobustheit und die E<strong>in</strong>satzfähigkeit <strong>in</strong> Bereichen, diebisher nicht mit automatischer Identifikation mittels RFIDerschließbar waren. Die Schlüsseleigenschaften s<strong>in</strong>d:• Robustheit gegenüber mechanischer, chemischer undthermischer Beanspruchung• unbegrenzte Haltbarkeit unter schwierigen Umweltbed<strong>in</strong>gungen• Identifikation über Reichweiten über 10 Metern und <strong>in</strong>PulksDas elektrische Verhalten im Funkfeld sichert die Möglichkeit<strong>der</strong> präzisen Ortung. Hieraus erschließen sich Anwendungsmöglichkeitennicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie, son<strong>der</strong>nauch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>. Patienten, die wie<strong>der</strong>holten Behandlungenunterzogen werden, die e<strong>in</strong>e exakte Reproduzierbarkeit<strong>der</strong> Position des menschlichen Körpers erfor<strong>der</strong>n,können mit Hilfe e<strong>in</strong>er m<strong>in</strong>iaturisierten Variante <strong>der</strong> neuenTranspon<strong>der</strong> über viele Behandlungen h<strong>in</strong> Millimeter genaupositioniert werden. Auch die Positionierung von Endoskopenfür m<strong>in</strong>imal <strong>in</strong>vasive operative E<strong>in</strong>griffe kann exakter,sicherer und auch <strong>in</strong> Echtzeit gewährleistet werden.Ingenieurbüro ZisselKüchenmeisterallee 1515711 Königs Wusterhausenhttp://www.zissel.comDie neuen, batterielosen RFID Transpon<strong>der</strong> besitzen e<strong>in</strong> robustesMetallgehäuse und können unterhalb <strong>der</strong> Oberfläche24


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleCar-Hotspot für Internetzugang im AutoAuch unterwegs „always on“Das Internet wird mehr und mehr zu e<strong>in</strong>er unverzichtbarenInformationsquelle für nahezu alle Belange des privatenund geschäftlichen Lebens. Kurze Zugriffszeiten und hoheDatenraten erlauben den Informationsabruf je<strong>der</strong>zeit undüberall. Mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablet-PCund Laptops unterstützen den komfortablen Zugriff. Auch<strong>in</strong> Fahrzeugen ist <strong>der</strong> Internetzugang erwünscht, doch ist<strong>der</strong> Empfang durch Abschirmung <strong>der</strong> Karosserie und an<strong>der</strong>ephysikalische Effekte oft schlecht. Diesem Problem hatsich die lesswire AG mit ihren Produkten im Bereich des„car hotspot“ gewidmet.car hotspots s<strong>in</strong>d spezielle Internet-Router, die an die Beson<strong>der</strong>heitendes Autos angepasst s<strong>in</strong>d. Sie verb<strong>in</strong>dennach außen über mo<strong>der</strong>ne, hochratige zellulare Netze wiebeispielsweise UMTS, HSPA und zukünftig auch LTE dasFahrzeug mit dem Internet. Dazu werden spezielle, fürdas Auto geeignete Antennen und Installationen verwendet.Nach <strong>in</strong>nen wird e<strong>in</strong>e WLAN-Zelle geöffnet, die bis zuacht Teilnehmern o<strong>der</strong> Geräten den parallelen Zugriff gestattet.Die Verb<strong>in</strong>dung mit dem WLAN funktioniert wie beian<strong>der</strong>en Hotspots über DHCP und damit völlig aufwandsfrei.Zusätzlich wird durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegriertes GPS-System <strong>der</strong>Aufenthaltsort des Wagens je<strong>der</strong>zeit ermittelt und kann aufWunsch über das Internet via SMS o<strong>der</strong> Email weitergeleitetwerden.<strong>der</strong> Ölstand etc. ermittelt und für Wartungszwecke an denHersteller des Fahrzeugs o<strong>der</strong> Wartungsunternehmenübermittelt werden. Viele weitere kreative Anwendungenwie das mobile Büro, Zugriff auf soziale Netze, E-Mail undChat s<strong>in</strong>d ebenfalls möglich.Der car hotspot nutzt L<strong>in</strong>ux als BetriebssystemE<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er zentraler Prozessor dient <strong>der</strong> Systemsteuerungdes car hotspot. Als Betriebssystem kommt e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gebettetesL<strong>in</strong>ux zum E<strong>in</strong>satz. Das UMTS-Modem ist als M<strong>in</strong>i-PCI-Express-Karte realisiert. Spezielle Anschlüsse erlaubendie Verwendung von FAKRA-Antennen, die für denAutomobilbetrieb erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d. Die WLAN-Verb<strong>in</strong>dungwird durch das lesswire WiBear-SF-Modul ermöglicht, dasfür den Automobilbetrieb zertifiziert ist. Mit dem Wi2U carhotspot hat lesswire e<strong>in</strong>e kommerziell <strong>in</strong>teressante Nutzungdes Internets im Auto geschaffen. Deutsche und japanischeAutomobilhersteller bieten den car hotspot vonlesswire als OEM-Produkt <strong>in</strong> ihren Fahrzeugen als Ausstattungsvariantean.Internetanb<strong>in</strong>dung des AutosDurch dieses kle<strong>in</strong>e, aber sehr leistungsfähige Gerät lassensich neben den obligatorischen Internetzugriffen ausdem Auto weitere <strong>in</strong>teressante Dienste entwickeln. Sokönnen beispielsweise Apps auf dem Smartphone, dasper WLAN mit dem car hotspot verbunden ist, genutzt werden,ohne dass das Datenvolumen des Smartphone-Tarifsbelastet wird: Verkehrs<strong>in</strong>formationen, Parkleitsysteme etc.Für gewerbliche Kunden lassen sich leicht Flotten<strong>in</strong>formationssystemeerstellen, die für Logistiker zunehmend e<strong>in</strong>eOptimierung <strong>der</strong> Routenpläne <strong>der</strong> Fahrzeuge ermöglichen.In öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglicht die Produktvariante„public hotspot“ den Internetzugang für Fahrgäste. Inzukünftigen Versionen des car hotspots werden auch Datendes Autos wie beispielsweise <strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Bremsen,Wi2U car hotspot © lesswire AGlesswire AGRudower Chaussee 3012489 Berl<strong>in</strong>http://www.lesswire.comhttp://www.wi2u.com25


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleSicheres Management von WLAN ComputernMit OMA Netzwerke drahtlos verwaltenund dem WLAN-Client muss lediglich e<strong>in</strong>e IP-Verb<strong>in</strong>dungbestehen. Welche unsicheren Netze <strong>Best</strong>andteil <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dungsstreckes<strong>in</strong>d, ist unerheblich, da von IP- zu IP-Adresse alles per SSH verschlüsselt übertragen wird. Sollte<strong>der</strong> WLAN-Client sich dynamisch e<strong>in</strong>e Adresse gebenlassen, muss <strong>der</strong> Management Server diese Adresse vomNetz erfragen können. Das ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel per Doma<strong>in</strong>Name Service Protokoll (DNS) problemlos möglich.Im Mittelpunkt steht <strong>der</strong> SSH-ServerNetzwerkmanagement mit OMA © AROSOFT network GmbHSeit Jahren steigt die Anzahl <strong>der</strong> Computer, die nur nochper WLAN o<strong>der</strong> per Funknetz erreichbar s<strong>in</strong>d. W<strong>in</strong>dows,Android o<strong>der</strong> iOS s<strong>in</strong>d die gängigen Betriebssysteme aufden diversen Tablet PCs und Smartphones. Mit Hilfe <strong>der</strong>Software Open Management Architecture (OMA) lassensich die Geräte sicher per WLAN verwalten. Es geht hiernicht um das Management ausschließlich privat genutzterSysteme. Da ist je<strong>der</strong> stets se<strong>in</strong> eigener Adm<strong>in</strong>istrator. Dassichere Management spielt erst dann e<strong>in</strong>e Rolle, wenn esum Geräte im Firmene<strong>in</strong>satz o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Industrie verbauteSysteme geht. Problematisch ist es, Systeme sicher zumanagen, die nur noch per WLAN ansprechbar s<strong>in</strong>d. Netzanb<strong>in</strong>dungen,die unter <strong>der</strong> Bandbreite e<strong>in</strong>er WLAN Verb<strong>in</strong>dungliegen, entfallen wegen niedriger Bandbreite.OMA ist mit allen Betriebssystemen kompatibelGrundsätzlich verwaltet die Software OMA alle Computerper Secure Shell Protokoll (SSH) unter Verwendung vonPublic und Private Key Autorisierung. Unterstützt werdensämtliche Systeme von W<strong>in</strong>dows, über Android bis h<strong>in</strong> zuMacOS. Der sichere Zugriff zur Datenübermittlung erfolgtimmer verschlüsselt entwe<strong>der</strong> bei laufendem System o<strong>der</strong>über das Netz. Dabei kann <strong>der</strong> Management Server mit se<strong>in</strong>eneigenen WLAN-Karten e<strong>in</strong>e direkte Verb<strong>in</strong>dung zu denWLAN-Clients e<strong>in</strong>gehen o<strong>der</strong> per Netzanb<strong>in</strong>dung über dieWLAN-Router. Natürlich ist dies auch über e<strong>in</strong>e VPN-Verb<strong>in</strong>dungvia Internet möglich. Zwischen dem OMA-ServerAuf sicherem Wege muss zuerst <strong>der</strong> SSH Server auf demWLAN Client <strong>in</strong>stalliert bzw. aktiviert werden, und es müssendie Public Keys <strong>der</strong> Management-Server bei e<strong>in</strong>er Adm<strong>in</strong>istratorKennung untergebracht werden. Per Downloadvom Internet per HTTPS-Protokoll o<strong>der</strong> von e<strong>in</strong>em IntranetServer <strong>der</strong> Firma können diese Daten verschlüsselt abgeholtund auf dem WLAN-Computer platziert werden. Dortmuss aber immer noch manuell für die Installation gesorgtwerden, und <strong>der</strong> Download selbst funktioniert auch nur <strong>in</strong>teraktiv.Steht die SSH-Verb<strong>in</strong>dung, kann <strong>der</strong> ManagementServer den WLAN Client verschlüsselt mit neuer Softwareversorgen, ohne dass dazu e<strong>in</strong>e Interaktion am Gerät notwendigist. Damit <strong>der</strong> Management Server von <strong>der</strong> Existenz<strong>der</strong> aufgebauten WLAN-Verb<strong>in</strong>dung weiß, schickt <strong>der</strong>Client bei jedem E<strong>in</strong>schalten bzw. beim Aufwachen e<strong>in</strong>eNachricht an den Management Server. Der arbeitet danndie Liste <strong>der</strong> zu <strong>in</strong>stallierenden wie auch zu entfernendenSoftwarepakete ab. Neue Software ist so nur noch nachdem Aufbau e<strong>in</strong>er sicheren SSH-Verb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> das Firmennetzerhältlich und nicht mehr per Download über das Internet.Wahlweise kann auch e<strong>in</strong>e Vorverteilung stattf<strong>in</strong>den,die bei schwankendem Kontakt zum WLAN Client auch imSplitt<strong>in</strong>g Verfahren. Die Installationsquellen <strong>der</strong> neuen Softwarewerden hierbei häppchenweise vorverteilt. Haben alleWLAN-Computer <strong>der</strong> Firma die vorverteilten Pakete, kannzum Stichtag aus <strong>der</strong> Ferne auf die neue Applikation umgeschaltetwerden.AROSOFT network GmbHRuhlsdorfer Straße 3012623 Berl<strong>in</strong>http://www.arosoft.de26


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleVermeidung von Störungen <strong>in</strong> SolarparksKurzstrecken-Funk-Technologien mit VPN-UMTS-WEB-AccessDie prophylaktische Erfassung von Störungen und Ausfällen<strong>in</strong> Photovoltaik-Str<strong>in</strong>gs (PESAPS) durch Kurzstrecken-Funk-Technologien hilft, die durch Leistungsdegradationauftretenden schleichenden Verluste aufzudecken. E<strong>in</strong>defektes Photovoltaik (PV) Modul lässt e<strong>in</strong>en ganzenPV-Str<strong>in</strong>g ausfallen. Dieses Problem ist im Umfeld vonGroßanlagen beson<strong>der</strong>s gravierend, da PV-Str<strong>in</strong>gs parallelgeschaltet werden und die Detektion e<strong>in</strong>zelner defekteModule somit sehr teuer ist. PESAPS kann Ertragsausfälleentscheidend verr<strong>in</strong>gern, das sich hiermit an<strong>der</strong>s als beimlandläufigen Monitor<strong>in</strong>g an Invertern defekte Str<strong>in</strong>gs ermittelnlassen. Die Intelligenz vor Ort erreicht die Niveaustufe<strong>der</strong> prophylaktischen Analyse. Damit lassen sich unplanmäßigeServicee<strong>in</strong>sätze m<strong>in</strong>imieren und die Servicekostenwesentlich senken. Der E<strong>in</strong>satz von Funktechnologien istgegenüber herkömmlichen, drahtgebundenen Verfahrendurch die galvanische Trennung deutlich ausfallsicherer.Bei mehreren Quadratkilometern großen Solarfel<strong>der</strong>n gabes <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit durch Blitzschlag wie<strong>der</strong>holt erheblicheAusfälle. Zudem bietet PESAPS <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e fürNachrüstungen ökonomische Vorteile, da teure Erdarbeitensowie Erd-Daten- und -Stromversorgungs-Kabel entfallen.Die Stromversorgung wird vor Ort aus den Photovoltaik-Str<strong>in</strong>gsrealisiert. Drahtgebundene Monitor<strong>in</strong>g-Systemestoßen im Freifeld bei mehreren Kilometern Übertragungslängean ihre Grenzen. Demgegenüber erlaubt <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satzvon Funkmodulen mit 32 Bit Open-RISC-Prozessor <strong>in</strong> dieserUmgebung die Anwendung <strong>in</strong>telligenter, prophylaktischerAuswertealgorithmen direkt am PV-Str<strong>in</strong>g.Störungsfreier und kostengünstiger AufbauZum E<strong>in</strong>bau von Sensoren und Funkmodulen <strong>in</strong> Generator-Anschluss-Kästen wurde e<strong>in</strong>e preiswerte Lösung gefunden.Da Funkwellen im Umfeld von Solarparks durch Streuungund Reflexionen stark bee<strong>in</strong>trächtigt werden, wurde nachumfassenden Feldtests e<strong>in</strong>e wirtschaftliche, abschattungsfreieund zugleich skalierbare Anordnung von Antennenunter den PV-Aufstän<strong>der</strong>ungen bei E<strong>in</strong>satz von gerichtetenAntennen an ggf. erfor<strong>der</strong>lichen Routern beschlossen.Die Hardwareumsetzung ist wartungsfrei bei e<strong>in</strong>er rechnerischenLebensdauer von über 20 Jahren. Hierzu enthältdie Hardware eigensichere Schaltungskomplexe mitdetaillierter Überwachung durch den 32-Bit-Prozessor. Diemechanische Gestaltung führt durch Vorkonfektionierungund passgenaue Leiterführung zu stark reduzierten Montagezeiten.M<strong>in</strong>imierte Bahnwi<strong>der</strong>stände senken die Eigenerwärmung,so dass passive Kühlung ausreicht.Richtfunk unterhalb <strong>der</strong> PV-Aufstän<strong>der</strong>ungen © ESGO GmbHDatenübertragung per UMTSDas Sensor-Funk-Netz arbeitet mit e<strong>in</strong>em Koord<strong>in</strong>ator. RedundanteRouter übernehmen im Fehlerfall die Aufgabedes Koord<strong>in</strong>ators. Als Internet-Gateway und PC-Hostrechnerfür den JenNet-Koord<strong>in</strong>ator dient e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er, lüfterloserComputer mit Intel-Atom-Prozessor. Er wird abgesehenvon kurzen Sendephasen primär im Schlafmodus betrieben.Zur Daten-Übertragung per Internet wird seitensdes POKINI-Internet-Gateways automatisiert e<strong>in</strong>e sichereVPN-Verb<strong>in</strong>dung aufgebaut. Die Verb<strong>in</strong>dung zum Interneterfolgt über den Mobilfunk-Standard UMTS.Wesentliches Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal von PESAPS ist die<strong>in</strong> sich geschlossene Realisierung aller zur ProphylaktischenErfassung von Störungen und Ausfällen an Photovoltaik-Str<strong>in</strong>gserfor<strong>der</strong>lichen Komponenten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ausgewogenenund kostengünstigen Weise.ESGO GmbH Energietechnik und Schaltgeräte OppachKalckreuthstraße 4D - 10777 Berl<strong>in</strong>http://www.esgo-oppach.de/27


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleSensorknoten werden TeamplayerFU Berl<strong>in</strong> testet kooperative FunksensornetzeDas Projekt „Validierung des Innovationspotenzials verteilterEreigniserkennung <strong>in</strong> drahtlosen Sensornetzen" (VIVE)untersucht Möglichkeiten, wie im Team arbeitende SensorknotenEreignisse erkennen können. Die Freie UniversitätBerl<strong>in</strong> wird kooperative Funksensoren <strong>in</strong> unterschiedlichenAnwendungsszenarien ausbr<strong>in</strong>gen und testen. Das Projektläuft bis Anfang 2015 und wird durch das Bundesm<strong>in</strong>isteriumfür Bildung und Forschung im Rahmen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>maßnahme„Validierung des Innovationspotenzials wissenschaftlicherForschung" geför<strong>der</strong>t.Es besteht großer Bedarf an <strong>der</strong> Überwachung <strong>der</strong> Umweltund sicherheitsrelevanter Areale. Zwar können Überwachungssysteme,<strong>in</strong> denen Wachpersonal und KamerasLayoutPCBPCB mitGPSSkeletonGehäusee<strong>in</strong>gesetzt werden, e<strong>in</strong>e weitgehend lückenlose Kontrollegewährleisten, diese s<strong>in</strong>d aber häufig zu teuer und stoßen<strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung auf Ablehnung. Es gibt zudem Möglichkeiten,dem teils vorhersehbaren Verhalten des Wachpersonalsauszuweichen o<strong>der</strong> Kameras aufgrund toter W<strong>in</strong>kelo<strong>der</strong> Manipulation zu umgehen. Bislang wurden Sensornetzee<strong>in</strong>gesetzt, die große Datenmengen zunächst an e<strong>in</strong>enZentralrechner übermitteln, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um diese Rohdatenauswertet und erfor<strong>der</strong>liche Aktionen auslöst. SolcheNetze s<strong>in</strong>d aber langsam und störanfällig.Fl<strong>in</strong>ke und unempf<strong>in</strong>dliche ÜberwachungIm Projekt VIVE sollen stattdessen Sensornetze mit e<strong>in</strong>erteambasierten Ereigniserkennung erprobt werden. Durchdie netz<strong>in</strong>terne Verarbeitung <strong>der</strong> Rohdaten werden die Netzeohne zusätzliche Infrastruktur „Entscheidungen“ treffen.Die eigentliche Auswertung <strong>der</strong> Daten nehmen die Sensorknotenselbst vor. Relevante Ereignisse sollen dabei„gefiltert“ werden, so dass e<strong>in</strong>e vollständige Überwachungvermieden wird. Nur wenn als unerwünscht o<strong>der</strong> gefährliche<strong>in</strong>gestufte Ereignisse auftreten, wird das SensornetzAlarm auslösen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Rückmeldung geben. Die sogenannteverteilte o<strong>der</strong> teambasierte Ereigniserkennung <strong>in</strong>drahtlosen Sensornetzen fungiert damit als e<strong>in</strong>e ergänzendeTechnologie, aber auch als Alternative zur klassischenÜberwachungstechnik.Auch Sensorknoten müssen tra<strong>in</strong>ierenAVS-Knoten-Design © FU-Berl<strong>in</strong>Die Ereignisse sollen von mehreren Sensorknoten erfasstund evaluiert werden. Die Evaluierung basiert auf e<strong>in</strong>emvorangegangenen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Während dieses Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gswerden die Sensorknoten den zu erkennenden Ereignissenausgesetzt. Aus den Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsdaten wird für jedes Ereignise<strong>in</strong> Prototyp erstellt, <strong>der</strong> als idealisierter Repräsentant desEreignisses fungiert. Da die Sensorknoten e<strong>in</strong> und dasselbeEreignis aus verschiedenen Perspektiven wahrnehmen,können sie geme<strong>in</strong>sam aus den unterschiedlichenTeilereignissen e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s vielseitiges und umfassendesAbbild des wahrgenommenen Ereignisses erstellen.Je<strong>der</strong> Sensorknoten lernt somit im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Ereignisaus se<strong>in</strong>er eigenen, aber relativ zu den Nachbarknoten28


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispieleabgebildeten Perspektive kennen und erzeugt charakteristischeMerkmale, die das Ereignis möglichst e<strong>in</strong>deutigbeschreiben und es von an<strong>der</strong>en Ereignissen abgrenzen.Dabei kommen Merkmalstypen wie das Frequenzspektrum,die Orientierung, die Energie, aber auch die Zeit zumE<strong>in</strong>satz. Je nach applikationsspezifisch e<strong>in</strong>zusetzendenSensoren (Kamera, Mikrofon, IR, etc.) können sich auchweitere Merkmalstypen als geeignet herausstellen. DieSensorknoten sammeln die Merkmale ihrer Nachbarknoten,fusionieren diese zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Merkmalsvektorund erstellen so e<strong>in</strong>en umfassenden F<strong>in</strong>gerabdruckdes Ereignisses. Dieser wird mit e<strong>in</strong>em auf <strong>der</strong> klassischenMustererkennung basierenden Prototypklassifikationsalgorithmusevaluiert. Dieser Algorithmus entscheidet, basierendauf dem euklidischen Abstand, welches Ereignisstattgefunden hat.Zaunüberwachung soll MillionenschädenreduzierenDas Fallbeispiel e<strong>in</strong>er Zaunüberwachung demonstriert,wie die verteilte Ereigniserkennung E<strong>in</strong>satz f<strong>in</strong>den kann.Bauzäune bilden e<strong>in</strong>e eher psychologische Barriere undlassen sich leicht unbemerkt überw<strong>in</strong>den. Daher kommtes im Baustellenbereich jährlich zu Diebstahlschäden immehrstelligen Millionenbereich. Jedes Zaunelement wird<strong>in</strong> dieser Anwendung mit Sensorknoten versehen, so dasse<strong>in</strong> möglichst präzises Abbild von Überw<strong>in</strong>dungs- und Erschütterungsereignissendirekt am Zaun erstellt werdenkann. Der Sensorknoten mit Beschleunigungssensorik,Energieversorgung und Gehäuse ist so gestaltet, dass er<strong>in</strong> den Zaun <strong>in</strong>tegriert werden kann. Die verteilte Ereigniserkennungan Zaunelementen nutzt vor allem die multipleSicht auf e<strong>in</strong> Ereignis aus, die hier durch die Kopplung<strong>der</strong> Zaunelemente ermöglicht wird. E<strong>in</strong>e Schw<strong>in</strong>gung o<strong>der</strong>Erschütterung e<strong>in</strong>es Elementes wird mechanisch übertragen.Die Sensorknoten erfassen die Bewegung des Zauns,extrahieren Merkmale, fusionieren diese und senden daserkannte Ereignis über Multihop-Routen zu e<strong>in</strong>er Leitstelle.An <strong>der</strong> Leitstelle kann das Sicherheitspersonal die erkanntenEreignisse kontextabhängig bewerten. So ist die Aussagekraftvon E<strong>in</strong>bruchsmeldungen tags bei aktivem Baubetriebals weniger relevant zu bewerten als abends.AVS-Konten auf e<strong>in</strong>em Bauzaun © FU-Berl<strong>in</strong>Rehabilitation ohne schlechte AngewohnheitenNach e<strong>in</strong>em Schlaganfall o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Unfall mit längererImmobilität als Folge müssen Patienten bestimmte Bewegungenwie<strong>der</strong> erlernen und benötigen dafür e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensiveBetreuung. Zwischen den Term<strong>in</strong>en bei Therapeuten undÄrzten ist <strong>der</strong> Patient jedoch auf sich alle<strong>in</strong> gestellt und kannse<strong>in</strong>en Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsfortschritt kaum beurteilen o<strong>der</strong> feststellen,ob er sich mit falsch ausgeführten Bewegungen ggf. schädigt.Ziel <strong>der</strong> Rehabilitation ist es, den Patienten schnellund effizient zur Genesung zu führen. Hierzu kann <strong>der</strong> Arztmit Beschleunigungssensoren und Gyroskopen bestückteSensorknoten an den Gliedmaßen <strong>der</strong> betroffenen Körperbereichebefestigen. Alternativ ist auch e<strong>in</strong> mit Sensorenversehenes Exoskelett <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Jacke denkbar, ume<strong>in</strong>e stabile und korrekte Wie<strong>der</strong>anbr<strong>in</strong>gung <strong>der</strong> Sensorenzu gewährleisten. Die für den Patienten zu übende Bewegungwird zunächst geme<strong>in</strong>sam mit dem Therapeuten tra<strong>in</strong>iert.Das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmodul <strong>der</strong> verteilten Ereigniserkennungerlaubt hierbei das Erlernen jener Bewegung und ermitteltdie dafür relevanten Merkmale. Das so tra<strong>in</strong>ierte Sensornetzkann den Patienten später ohne die fachliche Anleitungdes Arztes bei se<strong>in</strong>en Übungen unterstützen.Institut für Informatik <strong>der</strong> Freien Universität Berl<strong>in</strong>Takustraße 914195 Berl<strong>in</strong>www.validierungsfoer<strong>der</strong>ung.de/vorhaben/vivehttp://cst.mi.fu-berl<strong>in</strong>.de/projects/VIVE29


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleMobile Funk-ÜberwachungKostengünstige und ausfallsichere Anlagen im Innen- und AußenbereichHot PoliceKabellose SicherheitDie SSS Security Software Systems GmbH bietet e<strong>in</strong> mobilesFunk-Überwachungssystem für den E<strong>in</strong>satz auf Baustellen,im Freigelände und <strong>in</strong> Gebäuden an: Hot Police.Dieses System eignet sich zur Überwachung von beliebigenObjekten o<strong>der</strong> zur Überwachung und Meldung e<strong>in</strong>esZutritts. Die Montage kann <strong>in</strong> extremen und unterschiedlichstenSzenarien sowie schnell und kostengünstig mit m<strong>in</strong>imalemMaterialaufwand erfolgen. Es ist ausfallsicher undim unbeaufsichtigten 24 Stunden-Betrieb e<strong>in</strong>setzbar. Fernerkann sich Hot Police flexibel an die sich än<strong>der</strong>nden Bed<strong>in</strong>gungenam Objekt anpassen, es wächst etwa mit dem Baufortschrittmit. E<strong>in</strong> Eigenschutz gegen Umwelte<strong>in</strong>flüsse undManipulationen ist realisiert. Je nach E<strong>in</strong>satzgebiet werdengeeignete Funk-Sensoren bereitgestellt.Die LösungAufbau des Funk-ÜberwachungssystemsDas Funk-Überwachungssystem besteht aus e<strong>in</strong>er Zentrale,welche die <strong>in</strong>terne und externe Kommunikation realisiert.Die <strong>in</strong>terne Kommunikation <strong>der</strong> Zentrale erfolgt über e<strong>in</strong>eseparate Baugruppe. Die Funkgeräte melden sensorischerfasste Ereignisse an die Funkzentrale. Diese überwachtihrerseits die Nachrichten und die Funktionstüchtigkeit <strong>der</strong>Funkgeräte. Die externe Funk-Kommunikation <strong>der</strong> Zentraleerfolgt über e<strong>in</strong>e separate Baugruppe mit GSM-Modul.Nachrichten können an bis zu neun Telefonnummern undbis zu vier E-Mail-Adressen gesendet werden.Ereignismeldung an die FunkzentraleDie Funk-Zentrale überwacht ferner die Netzspannungund signalisiert Abweichungen o<strong>der</strong> Ausfälle. Die sensorischenFunk-Geräte für Innen und Außen überwachenund melden Ereignisse an die Funk-Zentrale über e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>terne Kommunikation. Zusätzliche zu den vorhandenenFunk-Geräten s<strong>in</strong>d je nach E<strong>in</strong>satzgebiet an<strong>der</strong>e Funk- undNicht-Funk-Geräte aufrüst- und anschließbar. Zur Reichweitenerhöhungstehen außerdem Funk-Repeater undFunk-Frequenzumsetzer zur Verfügung. Für den direktenAnschluss <strong>der</strong> Funk-Geräte an an<strong>der</strong>e, auch leitungsgebundeneZentralen dient e<strong>in</strong> Funk-Multifunktionsempfänger.Alle Funk-Geräte s<strong>in</strong>d mit Batterien beziehungsweiseAkkus ausgestattet.Das Security Software System Hot Police © SSS GmbHE<strong>in</strong>satz und WeiterentwicklungDas Funk-System Hot Police sowie die dazugehörigenFunk-Geräte wurden bereits <strong>in</strong> vielen Großprojekten, überwiegendim Berl<strong>in</strong>er Stadtgebiet, erfolgreich e<strong>in</strong>gesetzt. Zuden Referenz-Projekten gehören das Bürogebäude <strong>der</strong>Deutschen Bahn AG am Nordbahnhof, das Beisheim Centerund das Delbrückhaus am Potsdamer Platz, das Botschaftsgebäude<strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>igten Arabischen Emirate unddie Alexa Shopp<strong>in</strong>g-Mall am Alexan<strong>der</strong>platz. Aus dem Funk-Überwachungssystem s<strong>in</strong>d zwischenzeitlich Compact-Geräteentwickelt worden, die sowohl <strong>in</strong>terne als auch externeKommunikation sowie die Sensorik vere<strong>in</strong>en. Die Funk-Geräte s<strong>in</strong>d nunmehr auch über e<strong>in</strong>en Adapter direkt anbestehende Funk- und Nicht-Funk-Systeme anschließbar.SSS Security Software Systems GmbHT<strong>in</strong>iusstraße 9 -1113089 Berl<strong>in</strong>http://www.sss-germany.de30


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleWebbasierte Zutrittskontrolle mit ipEntry-Micro.NetInnovative Sicherheitslösungen von <strong>der</strong> DATASEC Electronic GmbHNetzwerke s<strong>in</strong>d aus unserem heutigen Leben nicht mehrwegzudenken, egal ob privat o<strong>der</strong> beruflich, das weltweiteDatennetz ist überall präsent. Als Hersteller <strong>in</strong>novativer Lösungenim Bereich <strong>in</strong>tegrierter Anwendungen hat die FirmaDatasec Electronic GmbH aus Strausberg den Kerngedankendieses Trends schon früh <strong>in</strong> die Entwicklung IhrerSysteme e<strong>in</strong>fließen lassen. Ebenso wie die Vernetzung istauch die Vere<strong>in</strong>fachung <strong>der</strong> Schnittstelle zwischen Menschund System für Datasec e<strong>in</strong> großes Thema. Früher gab esaufgrund <strong>der</strong> fehlenden Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> damaligenEDV-Anlagen noch fast für jede Anwendung e<strong>in</strong>en eigenenComputer, so dom<strong>in</strong>ieren heute Server/Client-Strukturen <strong>in</strong>allen Bereichen. Alle Anwendungen laufen <strong>in</strong> diesem Fallauf e<strong>in</strong>em stationären Server, während <strong>der</strong> Nutzer nur mittelse<strong>in</strong>es günstigen Arbeitsplatz-PCs darauf Zugriff hat.Ke<strong>in</strong>e Software-Installation erfor<strong>der</strong>lichFür das ipEntry-Micro.Net hat sich die Datasec ElectronicGmbH genau diese beiden Ideen zu Nutze gemacht und <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em neuen wegweisendem Zutrittskontrollsystem komb<strong>in</strong>iert:Das System selbst ist dabei direkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steuere<strong>in</strong>heituntergebracht, so dass e<strong>in</strong>e Software-Installation,wie sie bei gängigen Lösungen benötigt wird, überflüssigist. Der Zugriff kann so von überall aus dem Netzwerk erfolgen.Aber auch die Wahl <strong>der</strong> Hardware des Benutzersist dadurch deutlich flexibler geworden. Jedes Gerät, aufwelchem e<strong>in</strong> Standard-Browser (Microsoft Internet Explorero<strong>der</strong> Mozilla Firefox) ausführbar ist, eignet sich. Zudemprofitieren die Kunden <strong>der</strong> Datasec so auch von den Sicherheitsmechanismenihrer eigenen EDV. Der Schlüsselhierzu ist <strong>der</strong> <strong>in</strong>tegrierte Web-Server, welcher die Daten fürden Benutzer zur Verfügung stellt – selbstverständlich mittelshttps-Verschlüsselung.Individuelle ZugriffsanpassungNeben e<strong>in</strong>er selbsterklärenden, nach ergonomischen Gesichtspunktengestalteten Benutzeroberfläche verfügt dasipEntry-Micro.Net über e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gebaute On-Screen-Hilfefunktionsowie flexiblen E<strong>in</strong>stellungsmöglichkeiten, durchdie sich <strong>der</strong> Zugriff auf das Zutrittskontrollsystem <strong>in</strong>dividuellanpassen lässt. Unter an<strong>der</strong>em lässt sich so auch dieipEntry © DATASEC Electronic GmbHMenüsprache def<strong>in</strong>ieren. Ebenso <strong>in</strong>novativ wie das Herzstückdes Systems ist auch die Türperipherie des ipEntry-Micro.Net. Neben den Türcontrollern aus dem eigenenHause <strong>in</strong>tegriert die Datasec Electronic GmbH auch Erzeugnissean<strong>der</strong>er Hersteller und komb<strong>in</strong>iert so Bus- undNetzwerktechnik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em System. Bis zu zwei RS485-Busse mit jeweils 32 Teilnehmern o<strong>der</strong> 64 Teilnehmer überNetzwerk lassen sich so zu e<strong>in</strong>em System verknüpfen.Unterstützung zahlreicher LesegeräteEbenso vielschichtig s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>setzbaren RFID-basiertenLesegeräte, die nahezu alle bekannten Lesetechnologienabdecken. Egal ob Nah- o<strong>der</strong> Fernerkennung, für jede Anwendungf<strong>in</strong>det sich das Richtige. Aber auch <strong>der</strong> Trend wegvom klassisch neben <strong>der</strong> Tür <strong>in</strong>stallieren Zutrittskontrollleserist nicht unbeachtet geblieben, und so unterstützt dasipEntry-Micro.Net auch elektronische Schließzyl<strong>in</strong><strong>der</strong> undBeschläge. Diese werden über Funk kontrolliert und bietenso den Komfort e<strong>in</strong>er normalen Zutrittskontroll<strong>in</strong>stallation,jedoch ohne den Aufwand <strong>der</strong> Türverkabelung.DATASEC Electronic GmbHMühlenweg 6, Haus 215344 Strausberghttp://www.datasec-electronic.com31


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleVideoüberwachung von FahrzeugenSicherheitslösungen mit drahtloser DatenübertragungDie DResearch Digital Media Systems GmbH wurde 1994gegründet und deckt alle Stadien <strong>der</strong> Soft- und Hardware-Entwicklung ab, von <strong>der</strong> Analyse über das Design und dieFertigung beziehunsweise Implementierung bis h<strong>in</strong> zurtechnischen Dokumentation. Die Kompetenzschwerpunkteliegen <strong>in</strong> den Bereichen Telekommunikation, IntelligenteNetze, Micropayment sowie Audio/Video-Datenkompressionund -übertragung für professionelle Anwendungen.Datenübertragung per GSM-FunknetzDResearch ist heute auf drei Geschäftsfel<strong>der</strong>n tätig: Projekt-und Produktentwicklung, SAP-Mittelstandslösungensowie Videoüberwachung. Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben s<strong>in</strong>ddie mobilen Überwachungssysteme. Die durch DResearchentwickelte TeleObserver-Technologie ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, mitHilfe von Kompression Videodaten unter Wahrung <strong>der</strong>Bildqualität über das extrem schmalbandige GSM-Mobilfunknetzzu übertragen. Dadurch wurden erstmals mobileVideoüberwachungslösungen möglich. Heute liefert DResearchse<strong>in</strong>e entwickelten Lösungen <strong>in</strong> die Bereiche öffentlicherPersonennahverkehr, Werttransport, Logistik, Behörden,Militär sowie Industrie und Handel. Bislang wurdenBusse, Straßen-, U- und Eisenbahnen, Wertguttransporter,Polizeifahrzeuge und technische E<strong>in</strong>richtungen mit solchenSystemen ausgetattet. Weitere E<strong>in</strong>satzschwerpunktes<strong>in</strong>d Facility Management, das Sicherheitsgewerbe und<strong>der</strong> behördliche Bereich.Die Zentrale verfügt somit über Live-Bil<strong>der</strong> aus allen Fahrzeugen.Die Möglichkeit zur Fernkontrolle, -auswertungund -wartung <strong>der</strong> mobilen Endgeräte hilft, die Betriebskosten<strong>der</strong> Transportunternehmen zu senken. Kameras „sehen“zudem oft mehr als E<strong>in</strong>satzkräfte <strong>in</strong> brenzligen Situationen.Daher ist es auch s<strong>in</strong>nvoll, E<strong>in</strong>satzfahrzeuge <strong>der</strong> Polizei,Feuerwehr und des Militärs mit mobilen Übertragungssystemenauszustatten. Die Zentrale kann somit bei Bedarfgeeignete Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten und ermöglicht somit denE<strong>in</strong>satzkräften, sich auf ihren Job zu konzentrieren.Temporärer E<strong>in</strong>satz ebenfalls möglichWeitere Schwerpunkte liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Videoüberwachungvon Objekten ohne feste Kommunikationsanb<strong>in</strong>dung und<strong>in</strong> <strong>der</strong> temporären Überwachung von Großveranstaltungenund Baustellen. Neben den analogen, digitalen und hybridenVideosystemen wird das Angebot außerdem durchautomatische Fahrgastzählung, Rückspiegelsysteme undFahrgast<strong>in</strong>formationssysteme ergänzt.Mehr Sicherheit per VideoüberwachungDie entwickelten Lösungen bieten bedarfsgerechte Systeme.Sie ermöglichen e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Aufzeichnungslösungund e<strong>in</strong>e komb<strong>in</strong>ierte Aufzeichnungs-/Übertragungslösung.So können beispielsweise Live-Bil<strong>der</strong> aus dem Fahrzeug<strong>in</strong>nenraum,<strong>der</strong> Umgebung o<strong>der</strong> aus Bussen und Bahnenim Alarmfall wertvolle Entscheidungshilfen liefern. Zur Überwachunge<strong>in</strong>zelner Busse können Videobil<strong>der</strong> von bis zuacht im Fahrzeug <strong>in</strong>stallierten Kameras aufgezeichnet und<strong>der</strong>en Live-Bil<strong>der</strong> direkt auf e<strong>in</strong>en Fahrermonitor ausgegebenwerden. Für größere Flotten empfehlen sich Systeme,die nicht nur aufzeichnen, son<strong>der</strong>n über e<strong>in</strong>en sicherenDatentunnel im Internet mit <strong>der</strong> Leitstelle verbunden s<strong>in</strong>d.Externes Kommunikationsmodul © DResearch FahrzeugelektronikGmbHDresearch Digital Media Systems GmbHOtto-Schmirgal-Straße 310319 Berl<strong>in</strong>http://www.dresearch.de32


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleMobile Zutrittskontrolle und ZeiterfassungHoratio setzt auf Smartphones mit NFC-FunktionKernstück <strong>der</strong> neuen PegaSys-App Lösung ist e<strong>in</strong>e von <strong>der</strong>Horatio GmbH entwickelte Web-Server Applikation, mit <strong>der</strong>alle PegaSys Offl<strong>in</strong>e Daten auf e<strong>in</strong>fachste Art und Weiseverwaltet werden. Die Anwendung PegaSys-App läuft unterInternet Explorer, Firefox, Safari etc. Die Applikation kannsowohl als Webservice gemietet o<strong>der</strong> bei Eigenbetrieb aufeigenen Systemen sowohl unter W<strong>in</strong>dows als auch unterL<strong>in</strong>ux <strong>in</strong>stalliert werden. Die Daten können sowohl aufMS-SQL, MySQL o<strong>der</strong> Oracle abgelegt se<strong>in</strong>. Die Applikationist mandantenfähig und erlaubt die Unterteilung nachFilialen und/o<strong>der</strong> Standorten, so dass je nach Benutzerrechtalle o<strong>der</strong> nur die jeweils berechtigten Informationengepflegt werden können. An den jeweiligen Standortenwird nur e<strong>in</strong> Smartphone mit NFC-Funktion und PegaSys-App sowie e<strong>in</strong>e Servicekarte benötigt – das ist alles. Smartphonee<strong>in</strong>schalten, und los geht ś.Verlust ohne SicherheitsrisikoMit PegaSys-App können die Kunden nicht nur ihre Beschlägeo<strong>der</strong> E-Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong>itialisieren und warten, son<strong>der</strong>nauch alle Buchungen und Ereignisse, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pega-Sys Beschlag o<strong>der</strong> E-Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong> gespeichert s<strong>in</strong>d, wie<strong>der</strong> mitdem Handy auf den Web Server laden und dort analysierenund auswerten. Diese direkte Kommunikation zwischenServer und Smartphone beziehungsweise Tür verbuchtdie datenschutzkritischen Informationen, ohne auf demWege dorth<strong>in</strong> e<strong>in</strong>sehbar zu se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> dritter wichtiger Punkt:Mitarbeiterausweise können vor Ort mit dem Smartphonecodiert und direkt an die Mitarbeiter ausgegeben o<strong>der</strong> aktualisiertwerden. Selbstverständlich bleibt die Zutrittskontrollesicher wie gehabt. Die Smartphones speichern ke<strong>in</strong>eDaten, son<strong>der</strong>n authentisieren sich bei je<strong>der</strong> Aktion direktam Server. Somit wäre e<strong>in</strong> Verlust des Smartphones ärgerlich,aber ke<strong>in</strong> Sicherheitsrisiko.PegaSys-App auch dezentral e<strong>in</strong>setzbarDie PegaSys-App erweist sich außerdem als ideale undkostengünstige Lösung für Betriebe mit vielen Filialen, Liegenschafteno<strong>der</strong> dezentralen Strukturen. In Zusammenarbeitmit dem Unternehmen Normbau werden über die Horatio-Appselbst Zeiterfassungsdaten auf Baustellen o<strong>der</strong>Bedienoberfläche <strong>der</strong> PegaSys-App © Horatio GmbHMontagen erfasst und an den Server unmittelbar weitergeleitetund verbucht.Unterstützt werden zur Zeit folgende Smartphones:• Samsung Galaxy S III• Samsung Galaxy Nexus (Google)• Nokia C7Horatio GmbHBorkumstraße 213189 Berl<strong>in</strong>http://www.horatio.eu33


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleDer elektronische K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärtnerNanotron Technologies GmbH ermöglicht Echtzeitlokalisierung von K<strong>in</strong><strong>der</strong>nDas Unternehmen Nanotron Technologies GmbH stellte <strong>in</strong>diesem Jahr e<strong>in</strong> Echtzeitlokalisierungssystem zur Unterstützungvon Eltern bei <strong>der</strong> Beaufsichtigung ihrer K<strong>in</strong><strong>der</strong>beson<strong>der</strong>s an belebten Plätzen wie E<strong>in</strong>kaufszentren, Erlebnisparkso<strong>der</strong> Großveranstaltungen vor. Eltern von Familienmit kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong><strong>der</strong>n stehen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e an belebtenPlätzen wie E<strong>in</strong>kaufspassagen, Parks, Schwimmbä<strong>der</strong>,etc. immer wie<strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, ihre K<strong>in</strong><strong>der</strong>ständig im Auge behalten zu müssen. Häufig reicht bereitse<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Moment <strong>der</strong> Unachtsamkeit, und das K<strong>in</strong>d hatsich unbemerkt von den Eltern entfernt und ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mengeverschwunden. Die Realisierung e<strong>in</strong>es elektronischenAssistenten, welcher die Eltern als „zusätzliches Auge“ <strong>in</strong>Ihrer Aufsichtsverantwortung unterstützt, stand im Fokusbei <strong>der</strong> Realisierung. E<strong>in</strong> solches System kann und darfdie Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Eltern natürlich nicht ersetzen,aber es kann helfen, sie zu erhöhen. Das Lokalisierungssystemkann <strong>in</strong> zwei wesentliche Teilkomponenten unterteiltwerden:• Abstandsbestimmung zwischen Elternteil und K<strong>in</strong>d• Positionsbestimmung des K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großflächigenArealLokalisierungssystem mit zwei KomponentenDie erste, vollständig mobile Komponente ermöglicht esden Eltern festzustellen, ob ihr K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e vorher vere<strong>in</strong>barte„Sicherheitszone“, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sich das K<strong>in</strong>d frei bewegenkann, verlassen hat. Hierzu trägt das K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en2,4 GHz CSS Sen<strong>der</strong>, welcher mit sehr ger<strong>in</strong>ger Leistung<strong>in</strong> regelmäßigem Kontakt mit <strong>der</strong> Elterne<strong>in</strong>heit steht.Die Elterne<strong>in</strong>heit ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, mit Hilfe des Funksignalsden Abstand zwischen Elterne<strong>in</strong>heit und K<strong>in</strong>d festzustellen.Je nach Umgebungsbed<strong>in</strong>gungen geschieht dies mite<strong>in</strong>er Genauigkeit von bis zu 50 cm. In <strong>der</strong> Elterne<strong>in</strong>heitwird nun e<strong>in</strong>e feste Entfernung, z.B. 12 m, vorgegeben,<strong>in</strong> welcher sich das K<strong>in</strong>d aufhalten darf. Entfernt sich dasK<strong>in</strong>d aus <strong>der</strong> vorgegebenen Sicherheitszone, wird diesesvon <strong>der</strong> Elterne<strong>in</strong>heit erkannt und den Eltern akustisch,optisch und per Vibrationsalarm <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Sekun-de gemeldet, sodass die Eltern zeitnah reagieren können.Das System wurde extensiv <strong>in</strong> E<strong>in</strong>kaufszentren, auf Spielplätzenund <strong>in</strong> Parks getestet und se<strong>in</strong>e Funktion erfolgreichverifiziert.E<strong>in</strong>e zweite Komponente besteht wie<strong>der</strong>um aus dem gleichenmobilen <strong>Best</strong>andteil z.B. am Arm des K<strong>in</strong>des sowiee<strong>in</strong>er Lokalisierungs<strong>in</strong>frastruktur (Real Time Locat<strong>in</strong>g System,RTLS), mit <strong>der</strong>en Hilfe die genaue Position des K<strong>in</strong>desz.B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Erlebnispark o<strong>der</strong> Ferienressort ermitteltwerden kann. Hierzu wird mittels Laufzeitmessung o<strong>der</strong>zeitdifferenzieller Signalmessung e<strong>in</strong>e genaue Abstandsbestimmungzwischen mehreren, fest <strong>in</strong>stallierten Referenzknoten(Ankern) und <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>e<strong>in</strong>heit durchgeführt.Aus den gemessenen Abständen wird über e<strong>in</strong>e entsprechendeLokalisierungssoftware anschließend die genauePosition des K<strong>in</strong>des ermittelt. Die Ermittlung <strong>der</strong> Positionerfolgt <strong>in</strong> Echtzeit <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Millisekunde. Das Systemist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, sehr viele Positionsbestimmungen (e<strong>in</strong>igehun<strong>der</strong>t bis tausend pro Sekunde) gleichzeitig durchzuführen.Dies ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für große Freizeitparksund Großveranstaltungen von Bedeutung.Vorteile des funkbasierten OrtungssystemsDer beson<strong>der</strong>e Vorzug des CSS Lokalisierungssystemsbesteht dar<strong>in</strong>, dass das Funkverfahren im Gegensatz zuan<strong>der</strong>en Lokalisierungsverfahren, z.B. zum gebräuchlichenGlobal Position<strong>in</strong>g System (GPS), ke<strong>in</strong>e Startphase(bei GPS bis zu 45 s) benötigt und auch im Innenbereich,z.B. Konzerthallen, Theater, etc. funktioniert, wo aufgrund<strong>der</strong> Signaldämpfung e<strong>in</strong> GPS basiertes System versagenwürde. Die Lokalisierung kann ohne Zeitverzögerung <strong>in</strong>Bruchteilen e<strong>in</strong>er Sekunde durchgeführt werden, wodurchOrtungsarmband für K<strong>in</strong><strong>der</strong> © Nanotron GmbH34


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispielee<strong>in</strong> schnelles Handeln gewährleistet ist. An<strong>der</strong>e Systeme,z.B. Infrarot o<strong>der</strong> Ultraschall, setzen e<strong>in</strong>e direkte Sichtverb<strong>in</strong>dungvoraus, was <strong>in</strong> den realen Umgebungsbed<strong>in</strong>gungenoft nicht <strong>der</strong> Fall ist. Auch <strong>der</strong> Ansatz, Entfernungsbestimmungenauf Basis von Feldstärkemessungendurchzuführen, ist nur <strong>in</strong> reflektionsfreien Umgebungen mitdirekter Sichtverb<strong>in</strong>dung zwischen Sen<strong>der</strong> und Empfängerzielführend. Schon <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> offenen Hallen kann zuerheblichen Ungenauigkeiten führen, die e<strong>in</strong>e Unbrauchbarkeit<strong>der</strong> Entfernungsmessung zur Folge haben. Kanndarüber h<strong>in</strong>aus nicht sichergestellt werden, dass e<strong>in</strong>e direkteSichtverb<strong>in</strong>dung zwischen den Kommunikationspartnernbesteht, was <strong>in</strong> Veranstaltungshallen eher die Regelals die Ausnahme ist, ist die Methode nicht e<strong>in</strong>setzbar.Unproblematische Erfassung bewegter ObjekteDer vom Unternehmen Nanotron verfolgte Ansatz des„Round Trip Time of Flight“ (RTOF) basiert – vere<strong>in</strong>fachtgesprochen – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Messung <strong>der</strong> Signallaufzeit vomSen<strong>der</strong> zum Empfänger und zurück bzw. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Auswertungzeitdifferentieller Signale, d.h. Ermittlung von Laufzeitunterschieden.Durch Ausnutzung <strong>der</strong> im 2,4 GHz ISMBand zur Verfügung stehenden Bandbreite von 83,5 MHzmittels Chirp Spreiztechnologie (CSS - Chirp SpreadSpectrum) kann ohne Verwendung von hochgenauen Uhren,wie dies beispielsweise <strong>in</strong> GPS Satelliten <strong>der</strong> Fall ist,<strong>in</strong> idealen, störungsfreien Umgebungen e<strong>in</strong>e Genauigkeit<strong>in</strong> <strong>der</strong> Abstandsmessung unterhalb von e<strong>in</strong>em Meter erreichtwerden. In weniger idealen Umgebungen, z.B. beiAnwesenheit von Funkstörern, bei starken Reflektionen(Multipath), s<strong>in</strong>d bereits Genauigkeiten von 1 - 2 Meternrealisiert worden.Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Aufsicht von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n auf öffentlichen Plätzen© Nanotron GmbHIm Gegensatz zu GPS und an<strong>der</strong>en Methoden lässt sichdie Technologie zudem bidirektional e<strong>in</strong>setzen, d.h. sowohl<strong>der</strong> ermittelnde als auch <strong>der</strong> ermittelte Systemteilkann die Abstandsmessung <strong>in</strong>itiieren und e<strong>in</strong> entsprechendesMessergebnis generieren. Aufgrund <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gesetztenasynchronen CSS Technologie ist über die Rang<strong>in</strong>gfunktionalitäth<strong>in</strong>aus auch die robuste Kommunikation bei<strong>der</strong>Systemteile <strong>in</strong> HF-technisch schwierigen Umgebungsbed<strong>in</strong>gungenmite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> o<strong>der</strong> im drahtlosen Netzwerk möglich.Somit können sowohl e<strong>in</strong> simpler Datenaustausch alsauch komplexe, zeitkritische Steuerungs- und Regelfunktionalitätenrealisiert werden. Dies kann sogar zeitgleichzur Entfernungsbestimmung erfolgen, wodurch die zeitlicheNutzung des Übertragungskanals optimal gestaltetwerden kann.Aufgrund <strong>der</strong> schnellen Kommunikation und <strong>der</strong> asynchronenNatur des CSS Verfahrens ist auch die Erfassung sichbewegen<strong>der</strong> Objekte realisierbar. E<strong>in</strong> mögliches E<strong>in</strong>satzgebietist hierfür beispielsweise das Erfassen <strong>der</strong> Positionund die Übermittlung von Vitaldaten von Feuerwehrleutenbei Brande<strong>in</strong>sätzen <strong>in</strong> großflächigen und komplexen Gebäuden.Das von Nanotron im Rahmen <strong>der</strong> Projekts CHILDLOSS PROTECTION vorgestellte Lokalisierungsverfahrenlässt sich damit auch direkt auf <strong>in</strong>haltlich benachbarte Anwendungsfälleübertragen.Nanotron Technologies GmbHAlt-Moabit 610555 Berl<strong>in</strong>http://www.nanotron.com35


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleSichere Objektidentität und Authentizität mit RFIDTechnische Hochschule Wildau widmet sich zahlreichen FragestellungenSeit mehr als zwei Jahren arbeitet das KompetenzzentrumSichere Objektidentität und Authentizität <strong>der</strong> ForschungsgruppeSichere Objektidentität an <strong>der</strong> TechnischenHochschule Wildau erfolgreich im Rahmen von<strong>in</strong>dustriellen und öffentlichen Forschungsprojekten mitden Fragestellungen <strong>der</strong> Sicherheit im Rahmen des Produkt-und Markenschutzes, des Lifecycle Managementsund <strong>der</strong> sicheren Lieferkette. E<strong>in</strong>en wesentlichen Fokusbilden dabei die drahtlosen Identifikations- und Kommunikationstechnologienwie RFID und mobile Endgeräte.Dazu unterhält die Forschungsgruppe e<strong>in</strong> AutoID/RFID-Testcenter, um praxisnahe Entwicklungen und Implementierungenzu unterstützen.Spen<strong>der</strong>ausweis mit RFID-TechnologieRFID als re<strong>in</strong>e Funkidentifikation auf Basis von Etiketteno<strong>der</strong> Tags wird zunehmend durch ergänzende Funktioneno<strong>der</strong> Nutzungsweisen erweitert. Die kryptografischeSicherheit kann ebenfalls im Bereich <strong>der</strong> Objektidentitätgenutzt werden, um etwa im Lifecycle Management Masch<strong>in</strong>enund Anlagen nicht nur effizienter, son<strong>der</strong>n auchrechtssicher warten und <strong>in</strong>stand halten zu können. Aberauch die Integration <strong>in</strong> mobile Plattformen bietet neueAnwendungsräume, wie es im Fall <strong>der</strong> Nearfield Communicationzunehmend deutlich wird. Hier verschwimmendie Grenzen zwischen Personenidentifikation und Objekt-o<strong>der</strong> Prozessidentifikation. Die Anwendung <strong>der</strong> NFCTechnologie <strong>in</strong> Bibliotheken, um Ausleihprozesse nutzerfreundlicherzu gestalten, ist e<strong>in</strong> solches Beispiel, dasden Trend <strong>der</strong> letzten Aussage unterstreicht. Aber geradediese Anwendung zeigt auch die Kehrseite <strong>der</strong> Verbreitung<strong>der</strong> Technologie: Zunehmend gew<strong>in</strong>nen Fragen zurDatensicherheit und damit zum Datenschutz an Bedeutung.E<strong>in</strong>e Implementierung <strong>der</strong>artiger Lösungen erfor<strong>der</strong>tdaher neben den technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungenauch die Betrachtung <strong>der</strong> Nutzerakzeptanz.Die Forschungsgruppe ist ganzheitlich aufgestellt, sodassInnovationen erfolgreich unterstützt werden können, wiebeispielsweise die E<strong>in</strong>führung des bundese<strong>in</strong>heitlichenSpendeausweises <strong>der</strong> DRK-Blutspendedienste. Die dargestellteSmart Card Lösung ist mit Unterstützung <strong>der</strong>Technischen Hochschule Wildau nach vergleichsweisekurzer Projektdauer im Januar 2012 erfolgreich an denNeuer e<strong>in</strong>heitlicher Spendeausweis <strong>der</strong> DRK-Blutspendedienste © 2012 Deutsches Rotes Kreuz36


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleStart gegangen. Schlüsselfaktoren für den Erfolg war dieganzheitliche Unterstützung <strong>der</strong> DRK-Blutspendediensteseitens <strong>der</strong> Forschungsgruppe h<strong>in</strong>sichtlich Technologie,Datensicherheit und auch Akzeptanzuntersuchungen. Sowurde durch die Hochschule während <strong>der</strong> Pilotphase e<strong>in</strong>eumfängliche Spen<strong>der</strong>befragung <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und <strong>Brandenburg</strong>durchgeführt, die die Akzeptanz <strong>der</strong> Lösung bestätigenkonnte. Etwa 96% <strong>der</strong> Befragten befürworten die E<strong>in</strong>führungdes RFID gestützten Ausweises und es werdenalle<strong>in</strong> <strong>in</strong> den kommenden 12 Monaten bundesweit etwa2 Millionen Ausweise ausgegeben werden.RFID-E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> BibliothekenBibliotheken werden mittlerweile, gerade auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hauptstadtregion</strong>,zu e<strong>in</strong>em spannenden Feld für vielfältige RFID,Ortungs- und Mobilanwendungen. Auch hier unterstützt dieTechnische Hochschule Wildau seit Jahren ebenfalls ganzheitlich.Bereits zum fünften Mal adressiert das WildauerBibliothekssymposium im Jahr 2012 aktuelle <strong>in</strong>ternationaleTrends. Gerade dieses Anwendungsfeld ist seit vielen JahrenForschungsgegenstand <strong>der</strong> Wildauer Professoren mit<strong>in</strong>novativen Ansätzen, vor allem im Studiengang Telematik.Grundlage für erfolgreiche Entwicklungen ist <strong>der</strong> Anwendungsbezug,<strong>der</strong> durch die proaktive und forschungs<strong>in</strong>teressierteBibliotheksleitung sichergestellt wird.Die aktuellen Projekte Berl<strong>in</strong>er Bibliotheken zur E<strong>in</strong>führungvon RFID und das Symposium als Diskussionsforum habengezeigt, dass trotz weith<strong>in</strong> etablierter RFID-Technologie imBibliotheksumfeld wesentliche Aspekte <strong>der</strong> Qualitätssicherungnoch nicht h<strong>in</strong>reichend berücksichtigt wurden. Daherhat sich unter Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> Forschungsgruppe SichereObjektidentität e<strong>in</strong> Run<strong>der</strong> Tisch zur Leistungsbestimmungvon RFID-Gates <strong>in</strong> Bibliotheken unter Mitarbeit aller<strong>in</strong>ternational relevanten Hersteller etabliert, <strong>der</strong> <strong>in</strong> engerAbstimmung mit Fachkreisen <strong>der</strong> Bibliotheken e<strong>in</strong>e VDI-Richtl<strong>in</strong>ie erstellt hat, die im April im Gründruck erschienenist. Aufgrund <strong>der</strong> Internationalität des Runden Tisches wurdedie Richtl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> Deutsch und Englisch veröffentlicht. Sieist weltweit die erste technische Richtl<strong>in</strong>ie mit diesem Fokusund soll <strong>in</strong> Kürze direkt <strong>in</strong> den ISO-Prozess e<strong>in</strong>gebrachtwerden. E<strong>in</strong> zweiter run<strong>der</strong> Tisch zum ThemenkomplexRFID-Etiketten Qualität f<strong>in</strong>det sich <strong>der</strong>zeit und wird ebenfallsAusschreibungen seitens <strong>der</strong> Bibliotheken vere<strong>in</strong>fachenund beiden, Anwen<strong>der</strong>n wie auch Anbietern, größereRechtssicherheit bieten.Verwendung <strong>der</strong> RFID-TechnologieForscher <strong>der</strong> Technischen Hochschule Wildau s<strong>in</strong>d aktiv<strong>in</strong> die bundesweiten Netzwerke <strong>der</strong> AutoID/RFID Industrieund Anwen<strong>der</strong>schaft e<strong>in</strong>gebunden. Darunter fallen <strong>der</strong> Vorsitzdes Arbeitskreises RFID im BITKOM, die Mitgliedschaft<strong>in</strong> den Programmbeiräten <strong>der</strong> Omnicard und <strong>der</strong> EuroIDMesse sowie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jury zum European AutoID-Award.Gerade die EuroID Messe, die 2012 zum zweiten Mal aufdem Messegelände <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> stattfand, birgt Potenziale fürdie Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Hauptstadtregion</strong> als <strong>in</strong>ternationalerTechnologiestandort. Drahtlose Technologien s<strong>in</strong>d per seQuerschnittstechnologien und speziell Schrittmachertechnologienvon AmbientAssistet Liv<strong>in</strong>g, Smart Grids und <strong>der</strong>Gesundheitstelematik <strong>in</strong>sgesamt. Energie, Gesundheitund urbane Sicherheit: allesamt regionale Strategiefel<strong>der</strong>.Die parallele Ausrichtung <strong>der</strong> EuroID Messe, Hospital Buildund ConnectedHealth IT macht die Komplementarität beson<strong>der</strong>sdeutlich.Welche Bedeutung RFID im Zusammenhang von ProduktundMarkenschutz haben wird, ist von vielen Faktoren abhängig.Eilfällige Proklamationen zum Nutzen von RFID,wie sie zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Dekade <strong>in</strong> vielen Anwendungsbereichenerfolgten, haben vielfach Katerstimmung hervorgerufen.Daher ist es essenziell, seriös und kompetent mit<strong>der</strong> Fragestellung umzugehen. Die Forschungsgruppe SichereObjektidentität ist regelmäßig <strong>in</strong> die Organisation vonWorkshops zum Thema Pharmafälschungsschutz e<strong>in</strong>gebundenund verfolgt auch hier e<strong>in</strong>en ganzheitlichen Ansatz,<strong>der</strong> nicht immer den E<strong>in</strong>satz von drahtlosen Technologienverfolgt, son<strong>der</strong>n differenziert auch prozessuale Lösungenermöglicht – damit das blaue Wun<strong>der</strong> e<strong>in</strong>deutig bleibt.Technische Hochschule WildauBahnhofstraße 115745 Wildauhttp://www.th-wildau.de37


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleGHC Global Health CareAescuL<strong>in</strong>k - Der fliegende Notarzt im KofferBei jährlich etwa zwei Milliarden Flugpassagieren ereignensich schon aus re<strong>in</strong> statistischer Perspektive mediz<strong>in</strong>ischeNotfälle an Bord mit teilweise potenziell tödlichem Ausgang.Die Schätzungen schwanken zwischen 50.000 und200.000 <strong>der</strong>artigen Notfällen pro Jahr. Die mediz<strong>in</strong>ischenNotfälle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Flugzeug s<strong>in</strong>d immer e<strong>in</strong>e große Herausfor<strong>der</strong>ungfür alle Helfer an Bord. Neben <strong>der</strong> schnellenHilfe für den gefährdeten Passagier muss auch entschiedenwerden, ob e<strong>in</strong>e außerplanmäßige Landung erfolgenmuss, wobei e<strong>in</strong>e Fehlentscheidung beträchtliche Kostennach sich zieht. Der Stand <strong>der</strong> Technik sieht <strong>der</strong>zeit telefonischeHotl<strong>in</strong>es vor. Es ist hierbei nicht vorgesehen, dasse<strong>in</strong> Arzt am Boden den Fluggast sprechen, sehen o<strong>der</strong> gartelemediz<strong>in</strong>isch untersuchen könnte. E<strong>in</strong>e qualifizierte E<strong>in</strong>schätzung<strong>der</strong> Notfallsituation müsste dem Arzt e<strong>in</strong> Gefühlgeben, als wäre er an Bord.Betrachtet man den weltweiten Markt, so ist <strong>der</strong> Bedarf füre<strong>in</strong> <strong>der</strong>artiges System nicht nur auf die circa 8.000 Verkehrsflugzeuge<strong>in</strong> Betrieb beschränkt. Vielmehr könnenauch die ca. 40.000 Handelsschiffe, ca. 300 Hochseekreuzfahrtschiffeund ca. 15.000 privaten Luxusyachtenvon AescuL<strong>in</strong>k profitieren. Überall dort, wo die nächstenmediz<strong>in</strong>ischen Hilfsmöglichkeiten weit entfernt s<strong>in</strong>d und<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ung enorme Kosten und Aufwände verursachenwürde, lässt sich AescuL<strong>in</strong>k e<strong>in</strong>setzen.Im Rahmen von Vorarbeiten im Projektverbund s<strong>in</strong>d Kooperationsstrukturenentstanden, die bereits bei weiterenProjekten wie etwa SmartSenior s<strong>in</strong>nvoll genutzt werdenkonnten. Sowohl regional als auch <strong>in</strong>ternational etabliertsich um die telemediz<strong>in</strong>ische Technologie e<strong>in</strong>e Know-how-Geme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> und um Berl<strong>in</strong>.Hier bietet das AescuL<strong>in</strong>k-System <strong>der</strong> GHC Global HealthCare GmbH e<strong>in</strong>e Lösung an. Mittels Videokonferenz undsynchroner Übertragung <strong>der</strong> Vitaldaten des Patienten kann<strong>der</strong> Arzt vom Boden aus den Passagier im Flugzeug untersuchenund anschließend die Behandlung soweit wiemöglich festlegen. Flugbegleiter können unter <strong>der</strong> Beobachtungdurch den Spezialisten angeleitet werden, therapeutischeMaßnahmen zu ergreifen. E<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierlicheÜberwachung <strong>der</strong> Vitaldaten des Patienten kann bis zurLandung erfolgen. E<strong>in</strong>e lückenlose Aufzeichnung <strong>der</strong> gesamtenKommunikation kann ebenso erfolgen. Die benötigtenVerb<strong>in</strong>dungen werden durch Satelliten- o<strong>der</strong> Funk-Kommunikation realisiert.AescuL<strong>in</strong>k ermöglicht es dem Kab<strong>in</strong>enpersonal mit hoherVerfügbarkeit von jedem Ort <strong>der</strong> Welt aus e<strong>in</strong>en Spezialisten<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em telemediz<strong>in</strong>ischen Unterstützungs-Center zukontaktieren. Vom E<strong>in</strong>satzort aus ist das System e<strong>in</strong>fachund <strong>in</strong>tuitiv zu bedienen, ohne dass mediz<strong>in</strong>ische Vorkenntnissenotwendig wären. Im telemediz<strong>in</strong>ischen Unterstützungs-Centerwerden die Informationen aus dem AescuL<strong>in</strong>k-System<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er VER-Software (Virtual EmergencyRoom) abgebildet. Die Software ist auf unterschiedlicheE<strong>in</strong>satzszenarien anpassbar, unterstützt standardisierteProzesse für spezifische Notfall-Szenarien und wurde <strong>in</strong>Kooperation mit Notfall-Experten an <strong>der</strong> Charité entwickelt.AescuL<strong>in</strong>k-System © GHC Global Health Care GmbHGHC Global Health Care GmbHCharitéplatz 110117 Berl<strong>in</strong>http://www.ghc-tech.com38


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleApps für Gesundheits- und SozialwirtschaftSmart Health Solutions von <strong>der</strong> imatics Software GmbHDie imatics Software GmbH ist e<strong>in</strong> IT- und Beratungshaus,welches seit vielen Jahren schon Bus<strong>in</strong>ess-IT-Lösungenfür unterschiedliche Branchen entwickelt hat. Bis Anfang2010 lag <strong>der</strong> Fokus bei e<strong>in</strong>er eigenen Lösung zur Automatisierungvon Geschäftsprozessen für die Analyse, Optimierungund Automatisierung von Prozessen sowie beimAufbau von Internetportalen. Seit Anfang 2010 entwickeltimatics ausschließlich Lösungen für die Gesundheitsbrancheund wird <strong>in</strong>zwischen durch umfangreiche Aktivitäten <strong>in</strong>Gesundheitsnetzwerken als Ansprechpartner im eHealth-Bereich wahrgenommen.E<strong>in</strong> Schwerpunkt von imatics <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitsbrancheliegt seit Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Aktivitäten im Pflegebereich. Im April2010 präsentierte imatics auf <strong>der</strong> conhIT <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>enersten Prototypen für die Pflegeanamnese nach AEDL aufdem iPad. Ende 2010 / Anfang 2011 wurde e<strong>in</strong>e Umfragezum Thema „E<strong>in</strong>satz des iPad im Gesundheitswesen“durchgeführt. Teile <strong>der</strong> Ergebnisse dieser Studie wurdenim Anschluss im Krankenhaus-IT-Journal veröffentlicht undim Rahmen e<strong>in</strong>er TV-Runde des Antares-Verlages auf <strong>der</strong>conhIT 2011 diskutiert. Im Jahr 2012 folgte e<strong>in</strong>e Studie zumThema „IT-Digitalisierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> ambulanten Pflege“, welche<strong>in</strong> diversen Vorträgen und Publikationen veröffentlicht wird.Die Mobilität zieht sich als roter Faden durch die Anwendungenvon imatics. Schon im ersten Prototypen aus demGesundheitsbereich mit dem iPad wurde <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong>Pflegeanamnese adressiert. In dem Strukturmodell nachMonika Krohw<strong>in</strong>kel, dem sogenannten AEDL (Aktivitätenund Erfahrungen des täglichen Lebens) wurden die üblicherweiseauf Papier aufgenommenen Daten auf das iPadübertragen. Freie Visualisierungsmöglichkeiten, beliebigeNotizen, Plausibilitäts- und Vollständigkeitskontrollen unddie direkte Integration <strong>in</strong> die nachgelagerten Systeme s<strong>in</strong>dnur e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Vorteile bei <strong>der</strong> digitalen Aufnahmen vonAnamnesedaten. So können z.B. sehr e<strong>in</strong>fach und schnellDekubitusgefahrenstellen an e<strong>in</strong>em menschlichen Modelldokumentiert werden. E<strong>in</strong>e teilweise Gelenkversteifung amEllenbogen kann über das Ziehen e<strong>in</strong>es animierten Ellenbogensfestgehalten werden. Viele weitere neuartige Formen<strong>der</strong> Datene<strong>in</strong>gabe lassen sich <strong>in</strong> den verschiedenenAnwendungsbereichen entwickeln.Pflegeanamnese mit dem iPad © imatics Software GmbHDie elektronische Patientenakte ePAC ist e<strong>in</strong>e wesentlicheKomponente <strong>der</strong> Lösungsserie Smart Health Solutions mitdem Schwerpunkt auf Patienten mit chronischen Krankheitsbil<strong>der</strong>n.Sie unterstützt die adm<strong>in</strong>istrativen Aufgabenvon <strong>der</strong> Patientenaufnahme bis h<strong>in</strong> zur Dokumentationdes Behandlungsverlaufes mit entsprechenden Report<strong>in</strong>g-Werkzeugen. Die direkte und mobile Verfügbarkeit allerbehandlungsrelevanter Informationen bietet entscheidendeVorteile. Doppelte Anamnesen bzw. Untersuchungenwerden vermieden und alle historischen Daten stehen je<strong>der</strong>zeitund an jedem Ort zur Verfügung.Weitere Smart Health Solution - Anwendungen s<strong>in</strong>d bereitsim E<strong>in</strong>satz o<strong>der</strong> entstehen gerade: ePlan – e<strong>in</strong> Bettendispositionssystemfür die flexible und zuverlässige Dispositionvon Stationsbetten, dCare – die komplette Verwaltungadm<strong>in</strong>istrativer Daten von Tagespflegee<strong>in</strong>richtungen undMoRe – Planung, Logistik und Verwaltung von Daten fürdie mobile Rehabilitation. Alle Systeme profitieren von <strong>der</strong>Nutzung im mobilen Kontext, erleichtern das Arbeiten undbeschleunigen Prozesse durch die Bereitstellung von Datenan dem Ort, an dem sie gebraucht werden.imatics Software GmbHGlienicker Straße 1e14612 Falkenseehttp://www.imatics.de39


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleMit Multi-Patienten-Monitor<strong>in</strong>g alles im BlickTH Wildau und ixellence entwickeln universellen mobilen Zugriff auf hochauflösende VitaldatenDie Forschungsgruppe Telematik <strong>der</strong> TH Wildau hat <strong>in</strong>Kooperation mit dem Unternehmen ixellence GmbH e<strong>in</strong>System zum Erfassen, Aufzeichnen und Visualisieren vonVitaldaten entwickelt. Die Software mit dem Namen ixTrendist bereits sowohl national als auch <strong>in</strong>ternational <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungmit diversen Patientenmonitoren <strong>der</strong> Firma Philips imE<strong>in</strong>satz. Als e<strong>in</strong>zige <strong>der</strong>artige Software auf dem Markt ermöglichtixTrend, speziell mit hochauflösenden und damitbandbreiten- sowie speicher<strong>in</strong>tensiven Daten umzugehen.In Komb<strong>in</strong>ation mit mobilen Endgeräten kann <strong>der</strong> Zugriffauf wichtige und bei <strong>der</strong> Behandlung maßgebliche Patienten<strong>in</strong>formationene<strong>in</strong>facher und direkter als bisher erfolgen.Eigenschaften von ixTrendixTrend erlaubt nicht nur alle Primärsignale (z.B. EKG),son<strong>der</strong>n auch alle an<strong>der</strong>en Vitaldaten aufzuzeichnen unddiese zu visualisieren. Dabei wird zwischen den beidenDatentypen „Wave“ und „Numeric“ unterschieden. Bei denWave-Signalen handelt es sich um hochauflösende Daten,die <strong>in</strong> Form von stetigen Kurven dargestellt werden. Die numerischenDaten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> größeren Intervallen abgetasteteMesswerte, wie etwa Blutdruck, Puls und Sauerstoffgehaltim Blut.Alle Daten lassen sich benutzerdef<strong>in</strong>iert (Signalfarbzuweisungen,Skalierung, usw.) und auch <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation(Überlagerung mehrerer Signale <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Diagrammansicht)darstellen. Drag & Drop-Funktionalität, Zoomfunktionensowie die Möglichkeit <strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuellen Gestaltungunterschiedlicher Anzeigenelemente machen die Anwendung<strong>in</strong>tuitiv bedienbar und ermöglichen e<strong>in</strong>en schnellenÜberblick für die Beurteilung des Patientenzustands. DieErkennung sich im Netzwerk (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Umgebung) bef<strong>in</strong>dlicherMonitore erfolgt vollautomatisch und ermöglicht damite<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache E<strong>in</strong>richtung.Vitaldatenübertragung auf e<strong>in</strong>en PDA © 2012 ixellence GmbHDie Datenhaltung ist konfigurierbar. Es kann zwischen e<strong>in</strong>erlokalen und e<strong>in</strong>er zentralen Datenaufzeichnung unterschiedenwerden. Der zweite Fall ermöglicht – Autorisierungvorausgesetzt – den ortsunabhängigen Zugriff auf Patientendatensowie die gleichzeitige Auswertung <strong>der</strong>selbenPatientendaten auf mehreren Clients. ixTrend wurde gemäß<strong>der</strong> Realisierung e<strong>in</strong>er Langzeitarchivierung konzipiert.Dennoch ist etwa für die retroperspektive Analyse <strong>der</strong> Zugriffauf beliebige Bereiche <strong>der</strong> kompletten Historie e<strong>in</strong>fachund schnell verfügbar. Die Exportfunktionalität erlaubt Analyseprogrammenohne Direktzugriff auf die ixTrend-Datenbank,die gesammelten Informationen als ihre Datenbasiszu verwenden und entsprechende Ergebnisse zu liefern.Technischer Aufbau des SystemsDie Verknüpfung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Elemente (Monitore, Clientsbzw. Stand-Alone-Rechner, ixTrend Server) erfolgtüber Netzwerkverb<strong>in</strong>dungen (Ethernet, IP-Protokoll, LAN).Die Monitore werden entwe<strong>der</strong> über ihre Netzwerk- o<strong>der</strong>ihre serielle Schnittstelle <strong>in</strong> das LAN e<strong>in</strong>gebunden. Im letzterenFall kommt e<strong>in</strong> Serial-to-LAN-Adapter zum E<strong>in</strong>satz,<strong>der</strong> die von <strong>der</strong> seriellen Schnittstelle stammenden Datenüber das Netzwerk abrufbar macht. Diese Gatewaylösung40


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispieleist auch via WLAN realisierbar, sollte ke<strong>in</strong> kabelgebundenesLAN zur Verfügung stehen, aufgebaut werden könneno<strong>der</strong> benutzt werden dürfen.Die Architektur des ixTrend-Systems ermöglicht e<strong>in</strong>e beliebigeSkalierbarkeit. Von e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen E<strong>in</strong>zelplatz<strong>in</strong>stallationbis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er Mehrplatzlösung mit Dutzenden vonMonitoren, Clients, e<strong>in</strong>igen ixTrend Servern und Datenbankenist alles realisierbar und konfigurierbar. Maßgeblichdafür ist e<strong>in</strong>e strikte Trennung <strong>der</strong> drei Ebenen <strong>der</strong> Datenverarbeitung(Erfassung, Speicherung und Visualisierung)sowie die Verwendung hocheffizienter Kompressionsverfahren.Der Aufbau <strong>der</strong> Software ist zudem plug<strong>in</strong>-orientiertsowie schnell und leicht modular erweiterbar. Damitgenügt sie auch im Beson<strong>der</strong>en den Zwecken kl<strong>in</strong>ischerForschung und wird dort vielfach e<strong>in</strong>gesetzt.Die Anzahl gleichzeitig erfassbarer Vitaldaten hängt von<strong>der</strong> Bereitstellungsmöglichkeit <strong>der</strong> Monitorschnittstellenab. Gängige Philips-Monitore können aktuell maximal 12Wave-Signale zusammen mit allen numerischen Signalengleichzeitig zur Verfügung stellen, was aus mediz<strong>in</strong>ischerSicht <strong>in</strong> den meisten Fällen ausreicht.Eigenschaften <strong>der</strong> mobilen LösungZusammen mit dem ixTrend-Basissystem wurde e<strong>in</strong> mobilesZusatzteil entwickelt, das e<strong>in</strong>en schnellen und ortsungebundenenSofortzugriff auf die Vitaldaten e<strong>in</strong>es Patientenerlaubt. Das mobile Endgerät kann sowohl je<strong>der</strong>zeit problemlosden aktuellen Status als auch die aufgezeichnetenDaten e<strong>in</strong>es Patienten anzeigen. Die Bedienung ist <strong>in</strong>tuitivund wurde <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit dem Universitätskl<strong>in</strong>ikumTüb<strong>in</strong>gen auf die Ansprüche von Ärzten aufIntensiv- und Pflegestationen h<strong>in</strong> optimiert. Dabei ist dassogenannte 3-Step-Handl<strong>in</strong>g entstanden, das alle Bedienprozesse<strong>in</strong> Patientenauswahl, Signalauswahl o<strong>der</strong> Visualisierungkategorisiert. Gleichzeitig kann das Gerät aufdie akustische Wie<strong>der</strong>gabe von Alarmsignalen konfiguriertwerden. Trotz <strong>der</strong> Möglichkeit, e<strong>in</strong>e unbegrenzte Anzahlan Patienten anzulegen, bleibt die Verwaltung auf demEndgerät übersichtlich. Favoriten können ebenfalls angelegtwerden.Welche Vorteile bietet ixTrend?Dank <strong>der</strong> mobilen Zugriffsmöglichkeit muss e<strong>in</strong> Arzt nichterst an e<strong>in</strong>en Arbeitsplatzrechner, um e<strong>in</strong>en Überblick überden Zustand e<strong>in</strong>es Patienten zu erhalten. Dieser Zeitgew<strong>in</strong>nreduziert Behandlungs- und Aufenthaltskosten desPatienten. Durch die Favoritenverwaltung kann <strong>der</strong> Arztspezielle Problemfälle <strong>in</strong>tensiver im Blick behalten. Diesund die Alarmfunktionalität verr<strong>in</strong>gern durch Entscheidungsprozesseund Benachrichtigungswege entstehendeZeitkosten. In kritischen Situationen kann schneller agiertwerden. Ebenso bedeutsam ist <strong>der</strong> Qualitätsgew<strong>in</strong>n. HandschriftlicheNotizen und Vermerke s<strong>in</strong>d mitunter nicht lesbaro<strong>der</strong> werden verlegt. ixTrend sichert h<strong>in</strong>gegen alle Datenund E<strong>in</strong>gaben zentral.Die Visualisierungsfunktion des Mobilgeräts ermöglicht esdem Arzt zudem, dem Patienten direkt im BehandlungsraumSituationen und Diagnosen zu veranschaulichen undihm damit mehr Sicherheit zu geben. Auch <strong>der</strong> gegenseitigeAustausch <strong>der</strong> Fachärzte untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> wird dadurchverbessert. Auf Intensivstationen und bei <strong>der</strong> Altenpflege istixTrend Mobile beson<strong>der</strong>s wertvoll. Bei extrem pflege<strong>in</strong>tensivenPatienten ist e<strong>in</strong> agiler und flexibler Personale<strong>in</strong>satzunerlässlich. Die mobile Überwachung mit dem tragbarenEndgerät kann diese Arbeit erheblich unterstützen.Technische Hochschule WildauBahnhofstraße 115745 Wildauhttp://www.th-wildau.de41


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleEnergie-effizientes Notfall-Handgerät für SeniorenDas Institut für Informatik <strong>der</strong> Universität Potsdam begegnet dem demographischen WandelDer demographische uWandel führt zu e<strong>in</strong>em zunehmendenBedarf an technischen mobilen Lösungen, die Seniorenzuhause und im Heim e<strong>in</strong>e Selbstständigkeit bis <strong>in</strong>shohe Alter gewährleisten. Hierbei s<strong>in</strong>d gerade Funktionenwie e<strong>in</strong>e zuverlässige Sturzerkennung, um Pflegekräfte imFalle e<strong>in</strong>es Sturzes zu benachrichtigen und das „Track<strong>in</strong>g“von orientierungslosen dementen Personen unverzichtbar.Studien mit Fokusgruppen haben ergeben, dass Seniorenmobile Geräte akzeptieren, sofern sich für sie daraus e<strong>in</strong>direkter Nutzen ergibt. So er<strong>in</strong>nert das entwickelte HandgerätNutzer selbstständig an zukünftige Term<strong>in</strong>e. Diesewerden von Pflegern, Angehörigen o<strong>der</strong> Ärzten über e<strong>in</strong>eWeb-Seite angelegt und vom Gerät vorgelesen. EntsprechendeLösungen müssen leicht und ohne wesentlicheÄn<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Gebäude<strong>in</strong>frastruktur <strong>in</strong>stallierbar se<strong>in</strong>,was für viele existierende Lösungen, die nur e<strong>in</strong>zelne Funktionenunterstützen, nicht zutrifft. Das vorgestellte Systemreduziert den Installations- und Wartungsaufwand, zumBeispiel durch den gewählten nutzerfreundlichen Ansatz<strong>der</strong> Lokalisierung. Des Weiteren s<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>imale Gerätelaufzeitenvon 20 Stunden notwendig – das tägliche (e<strong>in</strong>malige)Aufladen des Gerätes lässt sich <strong>in</strong> den Pflegeablauf<strong>in</strong>tegrieren. Hierzu s<strong>in</strong>d energie-effiziente Hardware- undSoftware-Lösungen erfor<strong>der</strong>lich.Datenübertragung im WLAN-Radio und 868sowie 434 MHz FrequenzbandFür diese beschriebene Problemstellung wurde die EMU(Efficient Mobile Unit) entwickelt. Dies ist e<strong>in</strong> mobiles Gerät,welches von den Nutzern am Gürtel getragen wird und kont<strong>in</strong>uierlich<strong>der</strong>en Position <strong>in</strong> Gebäuden bestimmt und Stürzeerkennt. Im Notfall wird e<strong>in</strong>e Alarmnachricht an e<strong>in</strong>enServer gesendet, welcher Angehörige o<strong>der</strong> Pfleger per Telefonanrufbenachrichtigt. Die angestrebten Laufzeiten s<strong>in</strong>dgerade durch die regelmäßige Lokalisierung und die kont<strong>in</strong>uierlicheSturzerkennung problematisch. Daher lag e<strong>in</strong>wesentliches Augenmerk bei <strong>der</strong> Komponentenauswahl fürdie EMU auf <strong>der</strong>en Energieeffizienz. Neben e<strong>in</strong>em WLANRadio, über welches mit dem Server kommuniziert wird, istauch e<strong>in</strong> Chip für das 868 und 434 MHz Frequenzband(CC1101) <strong>in</strong>tegriert. Mit 42 mW weist er beim Senden nur 6%und beim Empfangen nur 8% des Energieverbrauches herkömmlicherWLAN Chipsätze auf und ist demnach auchweit effizienter als Bluetooth.Regulärer Energieverbrauch von 190 mWIm AL-Usecase trägt <strong>der</strong> Nutzer die EMU vorzugsweise an <strong>der</strong> Hüfte© 2012 Universität PotsdamDie EMU be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>en 3-Achsen Beschleunigungssensor,<strong>der</strong> mit nur 9 mW kont<strong>in</strong>uierlich zur Sturzerkennunge<strong>in</strong>gesetzt wird. Alle übrigen Komponenten wie <strong>der</strong> leistungsstarkeARM Cortex A8 Mikroprozessor bleiben de-42


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispieleaktiviert und werden erst bei Bedarf durch die genanntenKomponenten aktiviert, so dass <strong>der</strong> Energieverbrauch regulärbei 190 mW liegt. Zur zuverlässigen und energie-effizientenÜbertragung von Alarmnachrichten wurde für dasSub 1GHz Radio e<strong>in</strong> Kommunikationsprotokoll entworfen.Der gewählte Low-Power Listen<strong>in</strong>g Ansatz gewährleistethier längere Batterielaufzeiten als Schedule-basierte Ansätze.Die drahtlose Kommunikation mit dem neuen Radiochipbee<strong>in</strong>flusst die Laufzeiten weniger – bei Nutzungan<strong>der</strong>er Smart-Phones machte die WLAN Nutzung 37%des gesamt Energieverbrauchs aus.Maximale Messabweichung von 7,5 MeternDurch die Energieeffizienz des Sub 1GHz Radios eignetsich dieses hervorragend zur Kommunikation mit amKörper getragener Sensorik sowie zur Lokalisierung. DieLokalisierung basiert auf den Signalstärken empfangenerFunk-Nachrichten von im Gebäude platzierten Funkknoten.Die verwendete determ<strong>in</strong>istische Lokalisierung benötigtke<strong>in</strong>e aufwendige Initialisierungsphase wie etwa bei F<strong>in</strong>gerpr<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g-Verfahren,und 90% <strong>der</strong> Messungen erreichene<strong>in</strong>e maximale Abweichung von 7,5 Metern bereits mit e<strong>in</strong>erger<strong>in</strong>gen Knotendichte von 0,01 Knoten pro Quadratmeter.Gleichzeitig verlängert sich die Laufzeit auf bis zu229% gegenüber WLAN-basierten Verfahren. Dabei wirddie gesamte Lokalisierung auf den mobilen Geräten selbstausgeführt. Positionen werden nur im Notfall versendet,wodurch e<strong>in</strong>e hohe Privatsphäre <strong>der</strong> Nutzer gewährleistetund die Gerätelaufzeit verlängert wird.All-<strong>in</strong>-one-Lösung mit hoher ErkennungsgenauigkeitDie implementierte Schwellwert-basierte Sturzerkennungnutzt die Hardware-<strong>in</strong>ternen Funktionen des Beschleunigungssensors,dessen optimale Parameterkonfigurationauf <strong>der</strong> Basis von 84 Stürzen mit verschiedenen Sturzartenund Probanden mittels e<strong>in</strong>es Emulators bestimmtwurde. Mit e<strong>in</strong>er Sensitivität von 85% und ger<strong>in</strong>ger False-Positive-Raten erreicht die Sturzerkennung e<strong>in</strong>e hoheErkennungsgenauigkeit. Die <strong>in</strong>tegrierte Deaktivierungsfunktionreduziert die Falsch-Positiven Alarme. E<strong>in</strong> Notrufkann auch per Knopfdruck ausgelöst werden, wurde beispielsweisee<strong>in</strong> Sturz nicht erkannt. Die EMU unterscheidetStürze mit Bewusstlosigkeit durch Detektion e<strong>in</strong>er kritischenPhase von an<strong>der</strong>en, so dass auf kritische Stürzebevorzugt reagiert werden kann. An<strong>der</strong>e auf dem Marktbef<strong>in</strong>dliche Lösungen bilden nur e<strong>in</strong>zelne Funktionen ab.So gibt es spezialisierte Systeme für Lokalisierung o<strong>der</strong>Sturzerkennung, jedoch ke<strong>in</strong>e All-<strong>in</strong>-one-Lösung wie dasvorliegende System. Das vorgestellte System reduziertsomit den Installations- und Wartungsaufwand, zum Beispielh<strong>in</strong>sichtlich dem gewählten nutzerfreundlichen Ansatz<strong>der</strong> Lokalisierung.Die modulare Zuschaltbarkeit von Funktionen wie etwae<strong>in</strong>e für Senioren optimierte Sprachsynthese und Spracherkennungo<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Term<strong>in</strong>-Er<strong>in</strong>nerung ermöglicht e<strong>in</strong>eFe<strong>in</strong>abstimmung des Systems auf die Bedürfnisse speziellerNutzergruppen.Durch den kle<strong>in</strong>en Formfaktor eignet sich die EMU für viele Anwendungen© 2012 Universität PotsdamUniversität PotsdamInstitut für InformatikProfessur BSVS, Haus 4August-Bebel-Straße 8914482 Potsdamhttp://www.cs.uni-potsdam.de/bs43


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleTelemediz<strong>in</strong>isch assistierte RehabilitationFraunhofer FOKUS br<strong>in</strong>gt Reha-Maßnahmen direkt zum PatientenUm nach e<strong>in</strong>em Unfall o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Krankheit wie<strong>der</strong> fit zuwerden, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel umfangreiche RehabilitationsundNachsorgeprogramme notwendig. Diese können sehrlangwierig se<strong>in</strong>: Nach ersten therapeutischen Maßnahmenim Krankenhaus müssen die Patienten selbständig weitertra<strong>in</strong>ieren, um e<strong>in</strong>en nachhaltigen Therapieerfolg sicherzustellen.Um diesen Prozess zu unterstützen, entwickeltFraunhofer FOKUS im Projekt MyRehab die telemediz<strong>in</strong>ischassistierte Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- und Therapieumgebung Me<strong>in</strong>eReha®für Prävention und Rehabilitation, die aus e<strong>in</strong>er häuslichenund e<strong>in</strong>er mobilen Komponente besteht. Die Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- undTherapieumgebung soll den Menschen wie<strong>der</strong> an Bewegungheranführen, Patienten bei <strong>der</strong> korrekten Ausführungvon Therapieübungen nach e<strong>in</strong>em Krankenhausaufenthalthelfen und chronische Krankheiten vermeiden helfen.Reha-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> den eigenen vier WändenDie Komponente für das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zu Hause heißt Me<strong>in</strong>eReha.Dabei werden e<strong>in</strong> Computer, e<strong>in</strong> (Fernseh-) Bildschirm, e<strong>in</strong>e3-D-Kamera sowie körpernahe Sensoren zur Erfassungvon Vitaldaten, zum Beispiel e<strong>in</strong> Brustgurt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Uhr,e<strong>in</strong>gesetzt. Auf dem Bildschirm wird dem Patienten anhande<strong>in</strong>es Avatars e<strong>in</strong>e konkrete Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- o<strong>der</strong> Rehabilitationsübungangezeigt, die er wie<strong>der</strong>holen soll. Bei <strong>der</strong> Ausführung<strong>der</strong> Übung werden die Position e<strong>in</strong>zelner Körperglie<strong>der</strong>und <strong>der</strong> Bewegungsverlauf von e<strong>in</strong>er 3-D-Kamera erfasstund auf e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Computer (Rehabox) berechnet. DieSensordaten werden dann von e<strong>in</strong>er speziell entwickeltenSoftware <strong>in</strong>tegriert und auf die Korrektheit des Bewegungsablaufesh<strong>in</strong> analysiert. Die wesentlichen Körperregionenwurden dazu vorab detailgetreu und möglichst realitätsnah<strong>in</strong> 3-D modelliert. Anhand <strong>der</strong> Bewegungsdaten wird die Position<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Körperglie<strong>der</strong> im 3-D-Raum bestimmtund auf das Computermodell übertragen.Auf diese Weise kann <strong>in</strong> Echtzeit überprüft werden, obdie tatsächlich ausgeführte Bewegung mit <strong>der</strong> Idealbewegung<strong>der</strong> Reha-Übung übere<strong>in</strong>stimmt. E<strong>in</strong>e Live-Bewertungmit Hilfe e<strong>in</strong>es leicht verständlichen Ampelsystems(rot = schlecht, gelb = mittelmäßig, grün = gut) gibt dem Tra<strong>in</strong>ierendenschon während <strong>der</strong> Ausführung e<strong>in</strong> Feedbackund ermöglicht auf diese Weise e<strong>in</strong>e Korrektur <strong>der</strong> Be-wegungsabläufe. Gleichzeitig zeichnen die Sensoren amKörper vorher festgelegte Vitaldaten wie beispielsweiseden Herzschlag auf und leiten sie ebenfalls an den Computerweiter. Vitaldaten und erzielte Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsergebnissewerden dokumentiert, damit diese an den behandelndenTherapeuten o<strong>der</strong> Arzt übermittelt werden können. Darüberh<strong>in</strong>aus kann bei Bedarf e<strong>in</strong> Arzt o<strong>der</strong> Physiotherapeut übere<strong>in</strong>e Live-Videokonferenz die Übungen begleiten.Reha-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g unterwegsDie mobile Variante „Reha mobil“ ermöglicht das Ausführenvon Rehabilitationsübungen unterwegs, zum Beispielim Freien o<strong>der</strong> sogar am Arbeitsplatz. Wichtige <strong>Best</strong>andteiles<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Smartphone sowie drei bis fünf zusätzlicheSensoren, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em körpernahen Sensornetz zur Erfassungvon Vital- und Bewegungsdaten angebracht werden.Dafür wird e<strong>in</strong>e modulare Sensorikplattform entwickelt, diedie flexible Komb<strong>in</strong>ation und Korrelation e<strong>in</strong>zelner Sensordatenwie Herzschlag, Temperatur und Hautwi<strong>der</strong>stand mitden Bewegungsdaten ermöglicht. Die Sensoren bef<strong>in</strong>densich direkt am Körper o<strong>der</strong> <strong>in</strong> körpernahen Textilien, könnenaber auch <strong>in</strong> Sport- und Therapiegeräte wie Wan<strong>der</strong>stöckeo<strong>der</strong> Hanteln <strong>in</strong>tegriert werden.In <strong>der</strong> mobilen Variante von Me<strong>in</strong>eReha® erfolgt <strong>der</strong> Abgleichmit <strong>der</strong> therapeutisch vorgegebenen Idealbewegungauf dem Smartphone. Von dort aus erhält <strong>der</strong> Patient e<strong>in</strong>akustisches und visuelles Feedback. Nach erfolgtem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gunterwegs werden die Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsdaten vom mobilenSystem zur Auswertung und Dokumentation auf die Rehaboxzu Hause übertragen und können zusätzlich an denRechner des Therapeuten gesendet werden. Das Ziel istes, e<strong>in</strong> hohes Maß an Akzeptanz für körpernahe Sensorikbeim Endnutzer zu erzielen. „Reha mobil“ ergänzt das stationäreSystem, so dass dem Nutzer e<strong>in</strong>e möglichst alle Lebensbereicheumfassende Anwendung am Arbeitsplatz, zuHause, unterwegs o<strong>der</strong> im Sportvere<strong>in</strong> zur Verfügung steht.Präventionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gE<strong>in</strong>e <strong>der</strong> häufigsten Ursachen für körperliche Beschwerdens<strong>in</strong>d Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems.44


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleE<strong>in</strong> Avatar zeigt dem Patienten, wie er sich zu bewegen hat © Matthias Heyde / Fraunhofer FOKUSRegelmäßiges Kraft-, Konditions- und Koord<strong>in</strong>ationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gkönnen helfen, die Muskulatur zu stärken, und somitpräventiv (chronischen) Erkrankungen <strong>in</strong> diesem Bereichentgegenwirken. Me<strong>in</strong>eReha® soll <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> ihrerBewegung e<strong>in</strong>geschränkte Menschen motivieren, mehrBewegung <strong>in</strong> ihren Alltag zu <strong>in</strong>tegrieren und e<strong>in</strong>en aktivenLebensstil zu pflegen. Der E<strong>in</strong>satz von multimedialen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsumgebungensteigert nachweislich die Motivation,auch selbständig zu tra<strong>in</strong>ieren. Das System kann darüberh<strong>in</strong>aus den Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsverlauf und den Gesundheitszustandüberwachen, um im Risikofall den Tra<strong>in</strong>ierenden zu e<strong>in</strong>emArztbesuch aufzufor<strong>der</strong>n.Nachhaltige RehabilitationDie Nutzung von Me<strong>in</strong>eReha® kann vielfältige Therapiezieleverfolgen. Der Schwerpunkt liegt auf e<strong>in</strong>er persönlichabgestimmten therapeutischen Unterstützung, die <strong>in</strong>dividuellauf das Leistungsvermögen des Patienten abgestimmtist. In Zukunft kann das System als <strong>in</strong>teraktiver Reha- o<strong>der</strong>Präventionscoach zu Hause, <strong>in</strong> Unternehmen, o<strong>der</strong> als Teil<strong>der</strong> orthopädischen Behandlung e<strong>in</strong>gesetzt werden. Auchdie Integration von community-basierten Dienstleistungenwie etwa die Vernetzung mehrerer Nutzer, Physiotherapeutenund Ärzte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Web-Portal ist e<strong>in</strong> angestrebtes Ziel.Das Projekt MyRehab wird vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildungund Forschung im Rahmen des Projekts „DiscoverMarkets“ geför<strong>der</strong>t, das sich zum Ziel gesetzt hat, neueWege bedarfsorientierter Forschungsplanung zu entwickeln.Fraunhofer FOKUSKompetenzzentrum E-HEALTHSte<strong>in</strong>platz 210623 Berl<strong>in</strong>http://www.fokus.fraunhofer.de/de/e-health45


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleEchtzeit-Lokalisierung von OP-SiebenPilotprojekt <strong>der</strong> Charité CFM Facility Management GmbH mit <strong>der</strong> Charité – Universitätsmediz<strong>in</strong>Die Charité CFM Facility Management (CFM) und die Charité– Universitätsmediz<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> (Charité) haben geme<strong>in</strong>samam Campus Virchow-Kl<strong>in</strong>ikum e<strong>in</strong> Pilotprojekt zumTrack<strong>in</strong>g von OP-Sieben realisiert. Das Track<strong>in</strong>g erfolgt dabeimittels spezieller Autoclave Tags, die auf die OP-Siebeaufgebracht werden und über e<strong>in</strong> spezielles WLAN geortetwerden können. Über e<strong>in</strong>e browsergestützte Oberfläche istes dem Team <strong>der</strong> zentralen Sterilgutaufbereitung (ZSVA)wie auch dem OP-Team möglich, von jedem Computer <strong>in</strong>nerhalb<strong>der</strong> Charité die OP-Siebe <strong>in</strong> Echtzeit auf wenigeMeter genau zu lokalisieren.Durch die exakte Kenntnis des Standorts entfällt <strong>der</strong> manuelleSuchaufwand nach gerade benötigten OP-Sieben.Darüber h<strong>in</strong>aus lassen sich Operationsverzögerungenim Vorfeld begegnen. Die zeit<strong>in</strong>tensive Abstimmung zwischenden Prozessbeteiligten (ZSVA und OP) wird auf e<strong>in</strong>M<strong>in</strong>destmaß reduziert, so dass <strong>der</strong> Fokus auf die Kernaufgabenkonzentriert werden kann.Wo s<strong>in</strong>d die Siebe nach dem Sterilisieren?Bed<strong>in</strong>gt durch die enge Verzahnung <strong>der</strong> Abläufe des OPsund <strong>der</strong> ZSVA besteht e<strong>in</strong> immenser Abstimmungsbedarfzwischen den Prozessbeteiligten. Der Arbeitsalltag war geprägtvon zahlreichen kurzen Telefonaten zum Status e<strong>in</strong>zelner,für e<strong>in</strong>e bestimmte OP erfor<strong>der</strong>licher OP-Instrumente.Innerhalb <strong>der</strong> ZSVA waren zwar sämtliche Aufbereitungsschrittedurch e<strong>in</strong> Sterilgut-Dokumentationssystem erfasst;sobald die Instrumente jedoch die ZSVA verließen, sankdie Transparenz merklich. Um die Prozesstransparenz wieauch die -qualität zu erhöhen, realisierten Charité und CFMmit den Technologiepartnern AeroScout und Cisco Systemsdas hier vorgestellte Pilotprojekt zur Echtzeit-Lokalisierungvon 60 OP-Sieben <strong>in</strong> den vier unfallchirurgischenOperationssälen des Campus Virchow-Kl<strong>in</strong>ikums.Rauhe Umgebung und AbschirmungIm Rahmen des Projektes galt es zwei technologische Herausfor<strong>der</strong>ungenzu bewerkstelligen: Zum e<strong>in</strong>en musstenstoßresistente Tags, denen we<strong>der</strong> die hohen Temperaturen<strong>in</strong> <strong>der</strong> Dampfsterilisation noch die diversen zum E<strong>in</strong>satzkommenden Chemikalien etwas ausmachten, gefundenwerden. Das Unternehmen AeroScout stellte sich hierbeials zuverlässiger Partner heraus. Die direkt aus <strong>der</strong> Entwicklungsabteilungstammenden Autoclave Tags (Typ T8aund T2a) kamen im Rahmen des Pilotprojekts europaweiterstmals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ZSVA zum E<strong>in</strong>satz. Zum an<strong>der</strong>en stelltesich heraus, dass auch die Umgebung des OP beson<strong>der</strong>eAnfor<strong>der</strong>ungen an das WLAN stellte. E<strong>in</strong> OP-Sieb (nebstAutoclave Tag) bef<strong>in</strong>det sich während des Transports beziehungsweise<strong>der</strong> Lagerung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Edelstahlconta<strong>in</strong>er,<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um, umschlossen von zahlreichen an<strong>der</strong>enEdelstahlconta<strong>in</strong>ern, <strong>in</strong> die dafür vorgesehenen E<strong>in</strong>schübee<strong>in</strong>es aus Metall bestehendem Transportwagen geschobenwird. Aufgrund dieser doppelten beziehungsweisedreifachen Abschirmung war es notwendig, die Funkkommunikationzwischen den Tags und den WLAN-Antennensicherzustellen. Dazu wurden an neuralgischen Punkten,etwa am E<strong>in</strong>- und Ausgang <strong>der</strong> ZSVA und des OPs, Exciterangebracht, die wie<strong>der</strong>um die Tags im Inneren des Edelstahlconta<strong>in</strong>erszum Senden ihres Signals anregen.Technische Daten <strong>der</strong> genutzten GeräteOP-Sieb mit Autoclave Tag © Charité CFM Facility Management GmbHIm Rahmen des Pilotprojekts wurden <strong>in</strong>sgesamt 60 Siebemit Tags <strong>der</strong> Herstellers AeroScout (davon 55 Tags vomTyp T2a und 5 Tags vom Typ T8a) ausgestattet. Danebenwurden 16 WLAN-Accesspo<strong>in</strong>ts (Cisco Aironet 3502) und46


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleSiebe nach dem Sterilisieren © Charité CFM Facility Management GmbH9 Exciter (2 x EX3210 und 7 x EX2000B) <strong>in</strong>stalliert. DieAeroScout Software MobileView, die zur Visualisierung<strong>der</strong> OP-Siebe auf e<strong>in</strong>em Grundriss des OPs beziehungsweise<strong>der</strong> ZSVA dient, wird von Daten aus e<strong>in</strong>er CiscoMobility Services Eng<strong>in</strong>e (MSE 3300) gespeist. Die Genauigkeit,mit <strong>der</strong> die OP-Siebe geortet werden können,beträgt etwa 2-3 Meter.Wesen <strong>der</strong> ErgebnisverbesserungDie zeitaufwendige Suche nach nicht auff<strong>in</strong>dbaren Sieben,zum Beispiel durch Lagerung am falschen Lagerplatz, kannauf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduziert werden. Damit e<strong>in</strong>hergehendsteigt die Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit. DenMitarbeitern wird ermöglicht, sich auf ihre Kernaufgabenzu fokussieren. Durch die gestiegene Transparenz lässtsich erkennen, ob <strong>der</strong> Ablaufprozess beschleunigt werdenmuss o<strong>der</strong> sich unter Umständen Verzögerungen ergeben.Durch die Kenntnis bei allen Beteiligten wird ihnenfrühzeitig die Möglichkeit gegeben, ihre Abläufe antizipativauszurichten. Wenn beispielsweise e<strong>in</strong> eiliges OP-Sieb vordem E<strong>in</strong>gang <strong>der</strong> ZSVA abgestellt wird, wird dies vom Systemerkannt und durch das Herausgreifen dieses eiligenSiebes, kann die Aufbereitung früher e<strong>in</strong>geleitet werden.Damit steht das besagte Sieb dem OP früher zur Verfügung.Vor dem H<strong>in</strong>tergrund, dass e<strong>in</strong>e OP-M<strong>in</strong>ute schnelle<strong>in</strong>en dreistelligen Eurobetrag kosten kann, ist es wichtig,an Qualitäts- und Prozessverbesserungen zu arbeiten, umso das Kostene<strong>in</strong>sparpotenzial im kl<strong>in</strong>ischen Workflow soweit wie möglich auszuschöpfen.Charité CFM Facility Management GmbHCharitéplatz 110117 Berl<strong>in</strong>http://www.cfm-charite.de47


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleKrebsdatenbank auf Tablet und SmartphoneHPI unterstützt mit In-Memory-Technologie den Weg zur personalisierten KrebstherapieDas Institut für Pathologie <strong>der</strong> Charité, das Hasso-Plattner-Institutfür Softwaresystemtechnik und das SAP InnovationCenter <strong>in</strong> Potsdam haben sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forschungs<strong>in</strong>itiativeHANA Oncolyzer zusammengeschlossen. Ziel <strong>der</strong>Kooperation ist es, die Vorteile <strong>der</strong> mit dem Innovationspreis2012 prämierten In-Memory-Technologie schrittweiseauch für mediz<strong>in</strong>ische Anwendungen nutzbar zu machenund somit u. a. die Echtzeitanalyse und -verarbeitungmediz<strong>in</strong>ischer Daten voranzutreiben.Krebsbehandlung ist zeitaufwendigDer mediz<strong>in</strong>ische Fortschritt zeigt hierbei klar <strong>in</strong> die Richtung„Personalisierte Mediz<strong>in</strong>“. Künftig soll sie <strong>in</strong>dividuellauf den Patienten abgestimmt werden und dadurch wirksamereTherapien liefern. Standardtherapien, wie sie heutenoch die Regel s<strong>in</strong>d, verlaufen lei<strong>der</strong> häufig erfolglos.Dennoch s<strong>in</strong>d die Fortschritte unverkennbar. Starben <strong>in</strong>den 1980er-Jahren noch über zwei Drittel <strong>der</strong> Krebspatienten,s<strong>in</strong>d es mittlerweile weniger als 50 %. Mit ersten<strong>in</strong>dividualisierten Therapien, wie den sogenannten „smallmolecules“ o<strong>der</strong> auch gentechnisch hergestellten monoklonalenAntikörpern, lassen sich etliche Krebsarten wirksambekämpfen. Allerd<strong>in</strong>gs müssen Daten erst analysiertund s<strong>in</strong>nvoll komb<strong>in</strong>iert werden, um zu neuen Erkenntnisseno<strong>der</strong> neuen Therapien zu gelangen. Die Arbeit mitdem kont<strong>in</strong>uierlich wachsendem Datenvolumen ist für dieÄrztInnen und ForscherInnen wesentlicher <strong>Best</strong>andteil ihrerTätigkeit und nimmt, neben dem Studieren von Patientenakten,<strong>der</strong> Recherche von Fachliteratur, usw., wertvolleZeit <strong>in</strong> Anspruch.Der mobile HANA OncolyzerMit <strong>der</strong> mobilen Anwendung HANA Oncolyzer ist bereitse<strong>in</strong> erstes Ergebnis entstanden. Trotz <strong>der</strong> Unterschiedezwischen den e<strong>in</strong>zelnen Kooperationspartnern, wurde imSeptember 2011 e<strong>in</strong> erster Prototyp auf dem World HealthSummit vorgestellt. Hierzu hat auch die direkte Campusnähedes Industriepartners SAP beigetragen, <strong>der</strong> mit se<strong>in</strong>em2011 gegründeten Innovationscenter erfolgreich den Spagatzum Endanwen<strong>der</strong> meisterte. Optimiert für das Apple iPadund Android-Geräte, richtet sie sich an behandelnde Ärzteund Forscher <strong>in</strong> <strong>der</strong> translationalen Tumorforschung. Mit<strong>der</strong> Google-ähnlichen Freitextsuche des HANA Oncolyzerkann <strong>der</strong> behandelnde Arzt die Krebsdatenbank nach e<strong>in</strong>erVielzahl unterschiedlicher Diagnosen durchsuchen, wobeie<strong>in</strong>e Suche <strong>in</strong> strukturierten als auch unstrukturierten Daten<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauptspeicherdatenbank, gleichermaßen möglich ist.Die Patientenansicht gibt die gesamte Behandlungshistoriejedes e<strong>in</strong>zelnen Patienten wie<strong>der</strong>. Dabei führt die In-Memory-Technologiezusätzlich Auswertungen <strong>in</strong> Echtzeit durch.So ermittelt sie etwa das Geschlechterverhältnis <strong>der</strong> Erkrankteno<strong>der</strong> vergleicht Behandlungserfolge bei Patientenmit <strong>der</strong>selben Diagnose mittels Kaplan-Meier-Schätzer. Dieanalytische Ansicht erlaubt Forschern und Ärzten, die Gesamtheitaller Patienten nach frei bestimmbaren Kriterienwie Alter, Geschlecht, Tumorart und -lokalisation zu filtern.Hierbei ist e<strong>in</strong> Wechsel <strong>in</strong> die <strong>in</strong>dividuelle Patientenansichtje<strong>der</strong>zeit möglich.Beispiel zum praktischen E<strong>in</strong>satzE<strong>in</strong> behandeln<strong>der</strong> Arzt will e<strong>in</strong>e neu entwickelte, <strong>in</strong>dividualisierteTherapie gegen Darmkrebs anwenden. Die ist allerd<strong>in</strong>gsnur für männliche Patienten ab 70 Jahren konzipiert,bei denen alle gängigen Behandlungsmethoden gescheiterts<strong>in</strong>d und <strong>der</strong>en Erstdiagnose m<strong>in</strong>destens zwei Jahrezurückliegt. Der Mediz<strong>in</strong>er kann HANA Oncolyzer den gesamtenPatientenstamm durchsuchen lassen. Die eigentlicheDatenanalyse beansprucht dabei nur Millisekunden.Wie sich zeigt, entspricht <strong>der</strong> Patient „Malte Mustermann“allen gefor<strong>der</strong>ten Kriterien. Seit <strong>der</strong> Erstdiagnose im Frühjahr1995 hat er e<strong>in</strong>en Behandlungsmarathon aus Operationen,Systemtherapien und <strong>Best</strong>rahlungen h<strong>in</strong>ter sich. Zurendgültigen Entscheidung, ob die <strong>in</strong>dividuelle Therapie fürHerr Mustermann geeignet ist, fehlt dem verantwortlichenArzt noch e<strong>in</strong>e spezielle Gewebeanalyse. Statt e<strong>in</strong>er zeitaufwendigenAnfor<strong>der</strong>ung über Institutsgrenzen h<strong>in</strong>weg,kontaktiert er den zuständigen Pathologen direkt aus <strong>der</strong>Anwendung. Der führt darauf die nötige Analyse durch undschickt dem Arzt e<strong>in</strong> digitalisiertes Bild <strong>der</strong> Gewebeanalyse.Das ersche<strong>in</strong>t direkt <strong>in</strong> Herrn Mustermanns <strong>in</strong>dividuellerPatientenansicht im HANA Oncolyzer. Nach Begutachtungdieses letzten Puzzleteils weiß <strong>der</strong> Arzt, ob die <strong>in</strong>dividualisierteDarmkrebstherapie Herrn Mustermann helfen kann.48


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleSpezifische Patientenansicht © 2012 Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbHDatenverarbeitung auf dem ServerZur Datenanalyse greift <strong>der</strong> HANA Oncolyzer auf die In-Memory-Technologie zurück. Dabei werden die Daten <strong>der</strong>Krebspatienten <strong>in</strong> komprimierter Form im Hauptspeichervorgehalten und verteilt von mehreren Servern parallelverarbeitet. Das erhöht die Verarbeitungsgeschw<strong>in</strong>digkeitum den Faktor 1000 gegenüber konventionellen, festplattenbasiertenDatenbanken. Die Daten werden demnachnicht auf dem mobilen Gerät, son<strong>der</strong>n auf den Servern <strong>der</strong>Charité verarbeitet. Selbst auf dem Campus <strong>der</strong> Charités<strong>in</strong>d die sensiblen Daten nur speziell autorisierten Personenüber verschlüsselte Kommunikationswege zugänglich.Des weiteren eröffnen neue mediz<strong>in</strong>ische Erkenntnisse vielfältigeMöglichkeiten für den E<strong>in</strong>satz des HANA Oncolyzer.Durch die rasanten Fortschritte bei <strong>der</strong> Identifizierungkrebsauslösen<strong>der</strong> Gensignaturen etwa erweitert sich diepotenzielle Datenbasis fast täglich. Außerdem unterliegtdie Ausweitung <strong>der</strong> Anwendungsgebiete auf an<strong>der</strong>e mediz<strong>in</strong>ischeBereiche grundsätzlich ke<strong>in</strong>erlei technischen Beschränkungen.Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbHFachbereich Enterprise Platform and Integration ConceptsAugust-Bebel-Straße 8814482 Potsdamhttp://www.hpi.uni-potsdam.de49


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleWeb-Choreograph für den Auto-ChatFraunhofer FOKUS unterstützt europäische C2X FeldtestsDas Stauende h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> nächsten Kurve ist e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> traurigen„Klassiker“ unter den gefährlichen Verkehrssituationen.Das Risiko ist dabei so hoch, dass selbst Sicherheitssystememo<strong>der</strong>ner Fahrzeuge diese Gefahr bislang kaumverr<strong>in</strong>gern konnten. Doch mit Hilfe <strong>der</strong> Fahrzeug-zu-X-Kommunikation (V2X: vehicle-to-vehicle und vehicle-to-<strong>in</strong>frastructurecommunication) wird es den Fahrzeugherstellernaller Voraussicht nach gel<strong>in</strong>gen, diese und zahlreicheweitere Gefahrenszenarien deutlich zu entschärfen. Fahrzeugewerden sich künftig gegenseitig über die Verkehrssituationund aktuelle Gefahrenstellen <strong>in</strong>formieren. Der vorbeifahrendeGegenverkehr und Fahrzeuge im Stau würdendie sich dem Stauende nähernden Autos und <strong>der</strong>en Fahrerrechtzeitig vor <strong>der</strong> Gefahrensituation warnen, so dass e<strong>in</strong>sicheres Abbremsen möglich ist.Herausfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong> ÜberprüfungEuropaweit arbeiten Fahrzeughersteller, Entwickler vonVerkehrssicherheitssystemen und Forschungs<strong>in</strong>stitute<strong>in</strong> mehreren nationalen Projekten an <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong>Kommunikation zwischen den Fahrzeugen und mit <strong>der</strong>Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur. Kompliziert ist dabei schon <strong>der</strong> Testdieser Systeme unter realen Bed<strong>in</strong>gungen. Bei bisherigenSicherheitssystemen <strong>in</strong> Fahrzeugen wie e<strong>in</strong>em Airbag iste<strong>in</strong>e Überprüfung und Analyse se<strong>in</strong>er Funktionsweise relative<strong>in</strong>fach. Crashtests <strong>in</strong>formieren hier genau über dasSystemverhalten. Die V2X-Kommunikation dagegen erfor<strong>der</strong>tweit komplexere Testumgebungen. Sie funktioniert nur<strong>in</strong> <strong>der</strong> Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Systeme vieler Fahrzeuge. Dasse<strong>in</strong>e Weitergabe von Informationen wie e<strong>in</strong>er Stauwarnungim „Schneeballsystem“ an die nachfolgenden Fahrzeugeo<strong>der</strong> auch über Fahrzeuge des Gegenverkehrs sicher,fehlerfrei und zuverlässig funktioniert, lässt sich nur dannprüfen, wenn genügend Testfahrzeuge zur selben Zeit ane<strong>in</strong>er Gefahrenstelle im realen Verkehrsgeschehen s<strong>in</strong>d.In jedem <strong>der</strong> Testfahrzeuge müssen umfangreiche Datenaufgezeichnet und später an e<strong>in</strong> zentrales Analysesystemübertragen werden, um den Verlauf <strong>der</strong> V2X-Kommunikationund ihre Auswirkungen detailliert analysieren zu können.Funktionsweise von Car2X © 2012 Daimler AG50


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleEuropaweite FeldtestsZur Vorbereitung und Durchführung <strong>der</strong> europaweitenFeldtests <strong>der</strong> V2X-Kommunikation entwickelte dasFraunhofer-Institut für Offene KommunikationssystemeFOKUS im Rahmen des EU-Projekts PRE-DRIVE C2Xe<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Testplattform. Sie umfasst sowohl e<strong>in</strong>enwebbasierten Szenario-Editor als auch die Aufzeichnungund Übertragung <strong>der</strong> Testdaten sowie Analysetoolszur Darstellung und Beurteilung <strong>der</strong> Testergebnisse. DieSimulationsumgebung mit <strong>in</strong>tegriertem Evaluierungs- undValidierungssystem kommt europaweit <strong>in</strong> sieben Feldtestaktivitätenzum E<strong>in</strong>satz. Deren Versuchsfahrten werdenim Nachfolge-EU-Projekt DRIVE C2X, welches von <strong>der</strong>Daimler AG koord<strong>in</strong>iert wird, aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmt undmite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verknüpft. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Testflotte desdeutschen V2X-Projekts sim TD im Großraum Frankfurt, dieFahrten <strong>der</strong> Versuchsfahrzeuge im italienischen ProjektBrennero und die Erfahrungen <strong>der</strong> „Swedish Test Site“ <strong>in</strong>Göteborg werden so unmittelbar mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vergleichbar.Weitere Feldtests, die über das Projekt DRIVE C2X harmonisiertwerden, f<strong>in</strong>den im f<strong>in</strong>nischen Tampere, <strong>in</strong> Helmond<strong>in</strong> den Nie<strong>der</strong>landen sowie <strong>in</strong> Spanien und Frankreichstatt. Die Nutzung <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Testplattformvermeidet, dass dieselben Testszenarien mehrfach – nuran verschiedenen Orten – durchgeführt werden. Von denErfahrungen aller europäischen Testgebiete profitiert sojedes <strong>der</strong> nationalen Forschungsprojekte.Kfz-Choreografie sorgt für wissenschaftlichverwertbare ErgebnisseHerzstück <strong>der</strong> Testplattform ist e<strong>in</strong> Web-Szenario-Editor,mit dem die e<strong>in</strong>zelnen Fahrtests choreographiert, gesteuertund überwacht werden. Um aussagekräftige Ergebnisseüber Funktionsweise und Wirkung <strong>der</strong> V2X-Kommunikationim realen Straßenverkehr zu erzielen, darf dasVersuchsdesign ke<strong>in</strong>e Verfälschungen <strong>der</strong> Testergebnisseerzeugen. Über den Szenario-Editor lotsen die Forscher e<strong>in</strong>es<strong>der</strong> Feldtests daher etwa e<strong>in</strong>e Reihe von Fahrzeugengezielt zu e<strong>in</strong>em Stauereignis, ohne allerd<strong>in</strong>gs die Fahrer <strong>in</strong>die genauen Umstände e<strong>in</strong>zuweihen. In zeitlichem Abstanddazu werden die Fahrtrouten weiterer Testfahrzeuge aufden betroffenen Straßenabschnitt gelenkt. Auf diese Weisewird sichergestellt, dass an dem Gefahrenpunkt e<strong>in</strong>e ausreichendeDichte an Fahrzeugen mit V2X-Kommunikationgegeben ist, damit die Funktionsweisen <strong>der</strong> Systeme <strong>in</strong> <strong>der</strong>Praxis erprobt werden können. Über den Szenario-Editorwird zudem festgelegt, welche Daten <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnenFahrzeugen gemessen und gespeichert werden. Um dieWirkung <strong>der</strong> Fahrerassistenz durch V2X-Informationen aufdie Verkehrssicherheit und -effizienz festzustellen, kann esnotwendig se<strong>in</strong>, neben <strong>der</strong> aktuellen Geschw<strong>in</strong>digkeit und<strong>der</strong> jeweiligen Position des Fahrzeugs auch aufzuzeichnen,wann, wie schnell und wie stark <strong>der</strong> Fahrer auf das Bremspedaltritt, um bei e<strong>in</strong>er Gefahrenwarnung se<strong>in</strong>e Geschw<strong>in</strong>digkeitanzupassen. Im Anschluss an den jeweiligen Praxistestwerden die aufgezeichneten Daten <strong>der</strong> Fahrzeugeund V2X-Infrastruktur an das Analysesystem übertragenund ausgewertet. Mit speziellen Methoden zur Validierungund Evaluation und über die Analysetools <strong>der</strong> <strong>in</strong>tegriertenTestplattform errechnen die Forscher, ob <strong>der</strong> Testdurchlauferfolgreich war, um die gemessenen Ergebnisse wissenschaftlichverwerten zu können.WLAN mit hoher ReichweiteNeben <strong>der</strong> Entwicklung spezieller Planungs- und Analysetoolsfür die Durchführung <strong>der</strong> Feldtests beteiligen sich dieForscher von Fraunhofer FOKUS auch an <strong>der</strong> Spezifizierungund Umsetzung <strong>der</strong> Technik für die V2X-Kommunikation.Dazu zählt etwa die Umsetzung spezieller Sicherheitsmechanismendes V2X-Standards, um die Privatsphäre<strong>der</strong> Fahrer sicherzustellen. Damit unterstützen sie auch dieStandardisierungsaktivitäten <strong>der</strong> Verfahren zur schnellen,verschlüsselten und digital signierten WLAN-Kommunikationbei gleichzeitig erhöhter Reichweite von e<strong>in</strong> bis zweiKilometern. Weitere Forschungsarbeiten adressieren dieverschiedenen Anwendungen für die V2X-Kommunikation.Fraunhofer FOKUSCompetence Center Automotive Services andCommunication TechnologiesKaiser<strong>in</strong>-Augusta-Allee 3110589 Berl<strong>in</strong>http://www.fokus.fraunhofer.de/go/asct51


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleIndustrienahe Forschung <strong>in</strong> FlugzeugenBeim Projekt Lufo SIMKAB geht das He<strong>in</strong>rich Hertz Institut <strong>in</strong> die LuftDie Luftfahrt<strong>in</strong>dustrie stellt e<strong>in</strong>en wichtigen Wirtschaftsfaktorfür die Region dar und trägt <strong>in</strong>sgesamt maßgeblich zurSicherung des Hochtechnologie-Standorts Deutschlandbei. Die stark wachsende Nachfrage nach Lufttransportleistungerfor<strong>der</strong>t jedoch immer kürzere Entwicklungszeitenbei gleichzeitig steigenden Ansprüchen an Komfort,Effizienz, Sicherheit und Umweltverträglichkeit und stelltdie Luftfahrt<strong>in</strong>dustrie vor neue Herausfor<strong>der</strong>ungen. Nebenden sich weiterentwickelnden technischen und technologischenHerausfor<strong>der</strong>ungen, bed<strong>in</strong>gen ökonomische undökologische Faktoren auch e<strong>in</strong>e neue Betrachtung <strong>der</strong> aktuellenArchitektur von Flugzeugkab<strong>in</strong>en.Im Projekt Lufo SIMKAB (LUftfahrtFOrschungsprogramm,SIMplifizierte KAB<strong>in</strong>e) sollen daher Technologien für vere<strong>in</strong>fachteund effizientere Kab<strong>in</strong>enelemente, unter Beibehaltung<strong>der</strong> wirtschaftlichen und qualitativen Randbed<strong>in</strong>gungenmo<strong>der</strong>ner Luftfahrzeuge, entwickelt werden. DieParameter zur Erreichung dieser Ziele s<strong>in</strong>d dabei unteran<strong>der</strong>em die Senkung <strong>der</strong> objektiven Komplexität sowie diekonsequente Aggregierung und Vernetzung von Systemen.Drahtlose Kommunikationssysteme zeigen hier e<strong>in</strong> hohesPotential, da sie nicht nur zur Gewichtsreduzierung beitragen,son<strong>der</strong>n auch die Komplexität für Erweiterung undWartung <strong>der</strong> Kommunikations<strong>in</strong>frastruktur reduzieren. Diesist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e e<strong>in</strong> Anliegen e<strong>in</strong>iger Arbeitsgruppen <strong>der</strong>ITU (International Telecommunication Union) und <strong>der</strong> ECC(Electronic Communications Committee), die sich mit <strong>der</strong>Thematik WAIC (<strong>Wireless</strong> Avionics Intra-Communications)beschäftigen. Demzufolge können durch drahtlose Kommunikationssystemenicht nur Wartungskosten und Gewichtreduziert, son<strong>der</strong>n auch zusätzliche Sicherheiten durch dasE<strong>in</strong>fügen redundanter Systeme gewonnen werden.Vergleicht man beispielsweise e<strong>in</strong> Inflight-Enterta<strong>in</strong>ment-System (IFE) mit e<strong>in</strong>em Netzwerk von Rauchsensoren, fallenDatenraten von ca. 20 Mbit/s pro Passagier gegenüberDatenraten von gerade e<strong>in</strong>mal 100 bit/s pro Sensorknotenan. Im Falle kurzfristig auftreten<strong>der</strong> Störungen des Übertragungskanalskönnen für e<strong>in</strong> IFE-System jedoch Technologienwie das Puffern von Daten e<strong>in</strong>gesetzt werden, während<strong>der</strong> Sensorknoten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong> muss, se<strong>in</strong>e Datenohne Verzögerung und möglichst ohne Verluste zu e<strong>in</strong>erKontrollstation zu senden.Im Projekt SIMKAB arbeiten die Abteilungen „<strong>Wireless</strong>Communication and Networks“ und „Photonic Components“vom Berl<strong>in</strong>er Fraunhofer He<strong>in</strong>rich-Hertz-Institut an<strong>der</strong> Entwicklung von Konzepten für die Realisierung e<strong>in</strong>ereffizienten und robusten drahtlosen Infrastruktur für Flugzeugkab<strong>in</strong>en.Das Projekt wird dabei <strong>in</strong> enger Kooperationmit den Firmen Airbus und EADS Innovation Works durchgeführt.Datenströme ohne InterferenzInsgesamt ist laut dem Electronic Communications Committee,ungeachtet <strong>der</strong> E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> Applikationsklassen,mit mehr als 5.000 möglichen drahtlosen Netzwerkknotenzu rechnen. Diese beachtliche Summe an Knoten und dieunterschiedlichen Anfor<strong>der</strong>ungen an das jeweilige Kommunikationsnetzverdeutlichen neben <strong>der</strong> NotwendigkeitExtrem heterogene Anfor<strong>der</strong>ungenInnerhalb von WAIC werden die verschiedenen Kommunikationssystemeim Flugzeug nach e<strong>in</strong>er Vielzahl vonApplikationsklassen unterschieden. Diese Klassen stellenstark unterschiedliche Anfor<strong>der</strong>ungen an Datenrate, Verzögerungund Robustheit <strong>der</strong> Kommunikation. Je nach Anwendungsfallkönnen sich zudem die E<strong>in</strong>bauorte und damitdie Funk-Ausbreitungsbed<strong>in</strong>gungen stark unterscheiden.Teil e<strong>in</strong>er Airbus A340-Kab<strong>in</strong>e © 2012 Fraunhofer HHI52


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleBasierend auf den gewonnen Kenntnissen über den Kommunikationskanalwerden unter E<strong>in</strong>haltung <strong>der</strong> Grenzbed<strong>in</strong>gungenwie Verzögerungszeit, Robustheit und erlaubtermaximaler Paketverlustrate, effiziente Algorithmen für dieMedien-Zugriffs-Schicht und die Netzwerkschicht entwickeltund <strong>in</strong> Systemsimulatoren getestet. Auf diesem Wegwird die Zuordnung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Netzwerkknoten zu bestimmtenBasisstationen im H<strong>in</strong>blick auf die Übertragungsqualitätund Störsicherheit optimiert.Optische Datenübertragung auf dem PrüfstandPrototypen des optischen Transceivers © 2012 Fraunhofer HHIdes E<strong>in</strong>satzes unterschiedlicher, vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unabhängigoperieren<strong>der</strong> Kommunikationssysteme auch den E<strong>in</strong>satzneuer, dynamischer und <strong>in</strong>novativer Übertragungsstrategienzur Sicherung <strong>der</strong> Kommunikation und zur M<strong>in</strong>imierungvon gegenseitigen Störungen sowie zur Vermeidungvon Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Funksystemen.Auf <strong>der</strong> Suche nach störungsfreien Systemen bietet sichneben <strong>der</strong> Funk- auch die optische Freiraumübertragungan, da beide nicht mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong>terferieren. Die geme<strong>in</strong>sameNutzung bei<strong>der</strong> Ressourcen kann dann zu e<strong>in</strong>em robustenund zuverlässigen Gesamtsystem führen. In SIMKABwerden beide Schnittstellen parallel untersucht und h<strong>in</strong>sichtlich<strong>der</strong> E<strong>in</strong>setzbarkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kab<strong>in</strong>e geprüft.Zeitgemäße Planung am 3D-ModellFür den Entwurf optimaler Übertragungsstrategien, <strong>in</strong> Abhängigkeit<strong>der</strong> jeweiligen zugrunde liegenden Bitübertragungsschicht,spielt die Kenntnis über den jeweiligen Ausbreitungskanale<strong>in</strong>e sehr wichtige Rolle. E<strong>in</strong> detailgetreues3D-Modell e<strong>in</strong>es Abschnittes <strong>der</strong> Kab<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>es Airbus A340<strong>in</strong>klusive sitzen<strong>der</strong> Passagiere ermöglicht es, unter E<strong>in</strong>beziehung<strong>der</strong> elektromagnetischen Eigenschaften <strong>der</strong>modellierten Flächen, mittels numerischer Simulationen,Vorhersagen über die elektromagnetische Feldstärkeverteilung<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Flugzeugkab<strong>in</strong>e zu treffen.Neben den Arbeiten an <strong>der</strong> Funkschnittstelle wird für dieoptische Freiraumübertragung e<strong>in</strong> Sende-Empfangsmodulentworfen, wobei eigens entwickelte optische Komponentenwie Laser- und Photodioden e<strong>in</strong>gesetzt werden. Auf<strong>der</strong> Basis dieses Moduls wird e<strong>in</strong> Demonstrator gebaut, mitdem unter <strong>der</strong> Regie <strong>der</strong> EADS Übertragungstests durchgeführtwerden. Die Prototypen des Sende-Empfangsmodulss<strong>in</strong>d nebenstehend zu sehen.Trotz <strong>der</strong> recht ausführlichen Behandlung e<strong>in</strong>zelner Themenbereicheaus dem Gebiet <strong>der</strong> drahtlosen Kommunikationbleiben viele Fragen offen, auf die nicht <strong>in</strong> vollem Umfangim Rahmen dieses Forschungsprojekts e<strong>in</strong>gegangenwerden kann. So bleiben Forschungsfel<strong>der</strong> im Bereich <strong>der</strong>drahtlosen Sensorik auch außerhalb <strong>der</strong> Kab<strong>in</strong>e wie beispielsweiseSensoren zur Überwachung <strong>der</strong> Tragflächeno<strong>der</strong> <strong>der</strong> Triebwerke unberührt. E<strong>in</strong>e weitere denkbare Vere<strong>in</strong>fachungauf dem Weg zu e<strong>in</strong>em effizienteren und flexiblerenFlugverkehr kann die breitbandige drahtlose Anb<strong>in</strong>dung<strong>der</strong> Flugzeuge an die Term<strong>in</strong>als <strong>der</strong> Flughäfen se<strong>in</strong>.Dies könnte unter an<strong>der</strong>em das Hochladen von MultimediaundFlugdaten während des Aufenthalts des Flugzeugs amGate stark verkürzen und vere<strong>in</strong>fachen.Fraunhofer-Institut für NachrichtentechnikHe<strong>in</strong>rich-Hertz-InstitutE<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>ufer 3710587 Berl<strong>in</strong>http://www.hhi.fraunhofer.de53


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleDynamische Tourenplanung durch TelematiksystemeVerkehrsdaten<strong>in</strong>tegration für e<strong>in</strong>e emissionsarme TransportlogistikDer Verkehr – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Lieferverkehr – ist <strong>in</strong>Ballungsgebieten Hauptverursacher von Schadstoffemissionen.E<strong>in</strong>e Optimierung des <strong>in</strong>nerstädtischen Güterverkehrsbietet vor diesem H<strong>in</strong>tergrund das Potential, Emissionenund Ressourcenverbrauch zu reduzieren und damite<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>er nachhaltigenund effizienten Logistik <strong>in</strong> Ballungsgebieten zu leisten.Das vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschunggeför<strong>der</strong>te Projekt „M<strong>in</strong>imierung <strong>der</strong> Umweltbelastungdurch den Lieferverkehr <strong>in</strong> Ballungsgebieten mittels <strong>in</strong>telligenterVerkehrslage<strong>in</strong>formation und -prognosen“ (MULi)setzt sich mit dieser Herausfor<strong>der</strong>ung ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> undentwickelt e<strong>in</strong>e Telematiklösung für e<strong>in</strong>e streckenoptimaleund damit energieeffiziente emissionsarme Tourenplanungsowie e<strong>in</strong> verkehrslageabhängiges Fahrzeugrout<strong>in</strong>g.Das Projektkonsortium setzt sich aus dem SystempartnerVIOM GmbH (Konsortialführer), dem AnwendungspartnerCity Clean GmbH & Co KG und dem Bereich Logistik <strong>der</strong>Technischen Universität Berl<strong>in</strong>, <strong>der</strong> als wissenschaftlicherPartner fungiert, zusammen. Als assoziierte Partner – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>ezur Bereitstellung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Verkehrsdaten<strong>in</strong> Ballungsräumen – s<strong>in</strong>d die VMZ Berl<strong>in</strong> BetreibergesellschaftmbH, die VIB Verkehrs<strong>in</strong>formationsagenturBayern GmbH und <strong>der</strong> ADAC Allgeme<strong>in</strong>er Deutscher Automobil-Clube.V. beteiligt.Im Rahmen des Projektes wird das CO 2-Reduzierungspotential<strong>der</strong> E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Verkehrs<strong>in</strong>formationen und-prognosen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e dynamische Tourenplanung untersucht.Hierzu wird e<strong>in</strong> Telematiksystem entwickelt, das die Integrationvon Verkehrsdaten <strong>in</strong> die dynamische Tourenplanungsowie die Erfassung von CO 2-Emissionen währende<strong>in</strong>er Lieferfahrt ermöglicht. Die geschaffene Telematiklösungbe<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g-Modell und e<strong>in</strong> Planungs-/Rout<strong>in</strong>g-Modell und wird durch Feldversuche <strong>in</strong> den BallungsgebietenBerl<strong>in</strong> und Nürnberg evaluiert.Monitor<strong>in</strong>g-Modell nutzt CAN-BUS-DatenDas Monitor<strong>in</strong>g-Modell dient zur Überwachung <strong>der</strong> fahrzeugbezogenenCO 2-Emissionen sowie des Ressourcenverbrauchs.Zusätzlich werden entscheidungsrelevanteKenngrößen bereitgestellt und die CO 2-Emissionen zertifizierungsfähigausgewiesen. Hierzu wurden zunächst E<strong>in</strong>flussgrößenauf die Tourenplanung und das Fahrzeugrout<strong>in</strong>g<strong>in</strong> Ballungsgebieten untersucht. Für die <strong>in</strong> Real-Timeverfügbaren CAN-BUS-Daten wurden Berechnungs- undBewertungsverfahren für die fahrzeugbezogenen IST-Emissionswerte entwickelt. Dabei wurden sowohl aktuelleals auch sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung bef<strong>in</strong>dliche Standardsund Normen <strong>in</strong>tegriert, um e<strong>in</strong>e zertifizierungsfähige Aus-Das Monitor<strong>in</strong>g-Modell © 2012 Technische Universität Berl<strong>in</strong> Bereich Logistik54


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispieleweisung <strong>der</strong> Emissionsdaten zu gewährleisten. Dadurchwird das Monitor<strong>in</strong>g <strong>der</strong> fahrzeugbezogenen Emissionenund des Ressourcenverbrauchs sowie die Bewertung <strong>der</strong>Nachhaltigkeit ermöglicht.Planungs-/Rout<strong>in</strong>g-Modell hilft Lieferkosten zusparenDas Planungs-/Rout<strong>in</strong>g-Modell erweitert das Monitor<strong>in</strong>gum e<strong>in</strong>e dynamische Tourenplanung sowie e<strong>in</strong> verkehrslageabhängigesFahrzeugrout<strong>in</strong>g, welche die aktuellen Verkehrs<strong>in</strong>formationenund -prognosen berücksichtigen. Dabeiwerden Verkehrs<strong>in</strong>formationen und -prognosen <strong>in</strong> diesoftwaregestützte dynamische Tourenplanung bzw. <strong>in</strong> dasdynamische Rout<strong>in</strong>g während <strong>der</strong> Lieferfahrt e<strong>in</strong>bezogen,um ungünstige Verkehrssituationen zu umgehen, die alsResultat e<strong>in</strong>e Reduktion des Kraftstoffverbrauchs bzw. <strong>der</strong>CO 2-Emissionen sowie Verr<strong>in</strong>gerung von Lieferverzögerungenherbeiführen. Hierbei stellen die VMZ und die VIBVerkehrsdaten <strong>in</strong> den betrachteten Ballungsgebieten Berl<strong>in</strong>und Nürnberg zur Verfügung, während <strong>der</strong> ADAC außerstädtischeVerkehrslage<strong>in</strong>formationen als Schnittstelle fürüberregionale Transporte bereitstellt.Durch diese Telematiklösung kann <strong>der</strong> Beitrag von Verkehrs<strong>in</strong>formationenund -prognosen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er dynamischenTourenplanung zur Streckenoptimierung, Erhöhung <strong>der</strong>Energieeffizienz und Emissionsreduzierung im Vergleichzu bisherigen Lösungen ermittelt werden. Die Lösung sollexplizit durch Rückgriff auf offene Standards und <strong>in</strong>novativeTechnologien an den Bedürfnissen von KMUs ausgerichtetse<strong>in</strong>.Strecke, Zeit, Verbrauch, und entsprechend auch <strong>der</strong> CO 2-Emissionen kann so für jede Tour realisiert werden.Das CO 2-E<strong>in</strong>sparungspotential für Lieferverkehre <strong>in</strong> Ballungsgebietenist unternehmensspezifisch, da sie u. a.abhängig von <strong>der</strong> Tourstruktur, <strong>der</strong> Kundendichte und Dynamik<strong>der</strong> Kundenaufträge ist. Allerd<strong>in</strong>gs hat das MULi-Projektgezeigt, dass e<strong>in</strong> CO 2-E<strong>in</strong>sparungspotential und somitVerbrauchskostene<strong>in</strong>sparung von durchschnittlich 6,5%pro Tour durch E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Verkehrs<strong>in</strong>formationen und-prognosen <strong>in</strong> die Tourenplanung möglich ist. Disponentenhaben durch das MULi-Telematiksystem die Möglichkeitihre Tourenplanung pre- und on-Trip auf ungünstige Verkehrssituationenanzupassen und die Effizienz ihrer Lieferverkehrezu erhöhen sowie ihre CO 2-Emissionen normkonformnach DIN EN 16258 auszuweisen. Das MULi-Projektkonzentrierte sich auf Sammel- und Verteilverkehre <strong>in</strong>Ballungsgebieten. E<strong>in</strong>e Ausweitung des MULi-Konzeptsauf z. B. Fernverkehre wäre e<strong>in</strong>e nächste Ausbaustufe zurbundesweiten Senkung <strong>der</strong> CO 2-Emissionen im Lieferverkehr.Hierzu müsste e<strong>in</strong>e gebietsübergreifende Integration<strong>der</strong> Verkehrsdaten <strong>in</strong> das Telematiksystem erfolgen. Dafürmüsste u. a. e<strong>in</strong>e standardisierte Landschaft zwischen denfür die jeweiligen Gebiete bzw. Bundeslän<strong>der</strong> zuständigenVerkehrsdatenlieferanten vorliegen. Somit würde e<strong>in</strong> weitererwichtiger Schritt für e<strong>in</strong>e bundesweite M<strong>in</strong>imierung <strong>der</strong>Umweltbelastung durch den Lieferverkehr ermöglicht.Technische Universität Berl<strong>in</strong> Bereich LogistikStraße des 17. Juni 13510623 Berl<strong>in</strong>http://www.logistik.tu-berl<strong>in</strong>.deDas MULi-Projekt leistet e<strong>in</strong>en Beitrag zur Realisierunge<strong>in</strong>er nachhaltigen Transportlogistik durch die Erfassung<strong>der</strong> CO 2-Emissionen mit spezifischen Messwerten undstellt somit darüber h<strong>in</strong>aus die notwendige Transparenzher. Logistikdienstleister und Unternehmen, die ihre Transporteselbst disponieren, können zum e<strong>in</strong>en auf Basis dieserInformationen angemessene ökologische Maßnahmenergreifen. Zum an<strong>der</strong>en werden dynamische Verkehrsdaten<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tourenplanung sowie bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong>Lieferfahrten verarbeitet. E<strong>in</strong>e Optimierung h<strong>in</strong>sichtlich55


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleHyFlyr - e<strong>in</strong> digitaler Flyer für mobile EndgeräteDie Akaparis GmbH br<strong>in</strong>gt Produkt- o<strong>der</strong> Veranstaltungs<strong>in</strong>formationen direkt aufs SmartphoneDie allgegenwärtige Vielzahl von Produkt- o<strong>der</strong> Veranstaltungsflyernzeigt e<strong>in</strong>en Informationsbedarf auf, <strong>der</strong> nichtüber das Internet und mit se<strong>in</strong>en Methoden gedeckt wird.Papierbasierte Flyer haben Vorteile wie die e<strong>in</strong>fache Übergabevon Hand zu Hand, aber auch Nachteile wie ständigesAuffüllen und das Verlegen aus Kundensicht.Der Produktansatz <strong>der</strong> Akaparis GmbH ist es, das etablierteMedienformat Flyer von <strong>der</strong> papierbasierten Variante(pFlyer) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e elektronische Variante (eFlyer) zu überführen.Der bisherige Ansatz über das mobile Internet istwegen Überlastungen, Datenverkehr o<strong>der</strong> Roam<strong>in</strong>gkostenständig problematisch. Daher entwickelt die AkaparisGmbH speziell angepasste WiFi-Access Po<strong>in</strong>ts. Hierbeis<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e neue p2p Konventionen notwendig,um die e<strong>in</strong>fache digitale Übertragung von Mobilgerät zuMobilgerät zu lösen. Aufgrund <strong>der</strong> vielen Illustrationen(Eyecatcher) haben komprimierte eFlyer <strong>in</strong> <strong>der</strong> RegelMegabyte-Größen. Der eFlyer bietet gegenüber den vorhandenenLösungen grundlegende Vorteile. Er ist offl<strong>in</strong>enutzbar, wird nicht verlegt, ist immer vorrätig und kann mitreduzierten Distributionskosten und via p2p Verteilung publiziertwerden. Ferner ist <strong>der</strong> eFlyer personalisierbar undsogar mobil editierbar.Aufbau des eFlyer-KonzeptesDas Daten-Schema des eFlyer enthält Informationsartenwie Freitext, Kontakt<strong>in</strong>formationen, Term<strong>in</strong>e, Bil<strong>der</strong>, Multimedia-und sonstige Dateien. E<strong>in</strong> Webservice bietet dieMöglichkeit, herkömmliche PDF-Dateien für pFlyer-Druckeautomatisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en eFlyer zu konvertieren und damitmittelfristig den pFlyer zu ergänzen und langfristig abzulösen.Damit zielt und trifft die Lösung auf e<strong>in</strong>en großen,bestehenden, <strong>in</strong>ternationalen und branchenübergreifendenMarkt, <strong>der</strong> nun <strong>in</strong> das mobile Zeitalter digital überführtwird. Der Nachweis für den Bedarf dieser Art Informationenkann durch die vielfach existierende Nutzung <strong>der</strong>papierbasierten Flyer erbracht werden. Der eFlyer kannüber QR-Code, NFC-Tag, e<strong>in</strong>en Webl<strong>in</strong>k o<strong>der</strong> direkt ause<strong>in</strong>er E-Mail auf das eigene Smartphone heruntergeladenwerden. Des Weiteren hat die Akaparis GmbH speziellauf die jeweiligen Bedürfnisse angepasste Access Po<strong>in</strong>ts(iii-Po<strong>in</strong>ts, OpenWRT Dialekt) für den Datentransport entwickelt.Diese bieten die Möglichkeit, Informationen auchohne bestehende Internetverb<strong>in</strong>dung abzurufen, wie etwaauf e<strong>in</strong>em Markt. Dadurch wird e<strong>in</strong> schneller Datentransfervon großen Multimedia- und an<strong>der</strong>en hochauflösendenInhalten erlaubt. Zum Transport über weite Distanzen gibtes die Möglichkeit, den eFlyer über das Internet herunterzuladen.Unkomplizierte und ortsbasierte VerteilungDie mobile Applikation HyFlyr stellt die Flyer auf Smartphonesund Tablets dar und ermöglicht die Bearbeitungsowie <strong>der</strong>en Verteilung. Die App bietet e<strong>in</strong>e hohe, mobilgerechteFunktionalität über die Kontextdimensionen unde<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternetunabhängige Informationsverteilung durchspezielle WiFi-Access Po<strong>in</strong>ts und neuen NFC-Technologien.Die Verteilung von eFlyern an an<strong>der</strong>e Personenkann sowohl per E-Mail, als auch <strong>in</strong> lokalen Umgebungenmit e<strong>in</strong>em iii-Po<strong>in</strong>t schnell und sicher erfolgen. Außerdemkann <strong>der</strong> eFlyer per Nahfeldkommunikationstechnik (NFC)ausgetauscht werden. Hier ergeben sich die Untervariantenüber Bluetooth, Android (ICS) über NFC-Beam o<strong>der</strong>WiFi-Direct.Als weiteres Location Based Feature be<strong>in</strong>haltet die Appebenfalls das Konzept des Geofenc<strong>in</strong>gs, wobei <strong>der</strong> sog.„Home-Flyer“ e<strong>in</strong>er Umgebung automatisch abgerufen wird,wenn <strong>der</strong> Benutzer e<strong>in</strong>e bestimmte Zone betritt. Als Anwendungsfallgäbe es hier beispielsweise e<strong>in</strong>e Konferenz,die e<strong>in</strong>en iii-Po<strong>in</strong>t besitzt, wodurch <strong>der</strong> Besucher automatischdie aktuelle Version des eFlyers <strong>der</strong> Veranstaltungerhält, sobald das Gebäude betreten wird. Natürlich kanndas Feature auch deaktiviert werden. Die App ermöglichtaußerdem e<strong>in</strong>e schnelle Zusammenstellung von verschiedenenInhalten. So kann <strong>in</strong>nerhalb weniger M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong>eigener eFlyer wie etwa e<strong>in</strong>e Geburtstagskarte mit demSmartphone über Templates erstellt werden.Weitere Lösungen und erste E<strong>in</strong>satzbereicheNeben <strong>der</strong> Akaparis gelabelten Lösung, die ähnlich demPDF Rea<strong>der</strong> von Adobe kostenlos im Market steht, wer-56


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleeFlyer zur droidcon 2012 auf e<strong>in</strong>em Smartphone © Apakaris GmbHden auch „White Label“ Lösungen für an<strong>der</strong>e Firmen angeboten,<strong>der</strong>en Inhalte über das generische und leistungsfähigeiiz-Format abgebildet werden können. Neben demkonservativen Ansatz des Ersatzes beziehungsweise <strong>der</strong>Überführung des pFlyers zum eFlyer können auch erweiterteGeschäftsmodelle angedacht werden. Beispielsweisekann über e<strong>in</strong>e Bewerbung von kle<strong>in</strong>eren Dienstleistern(Frisöre, Restaurants, Galerien,...) über iii-Po<strong>in</strong>ts mit WiFi-Reichweite e<strong>in</strong>e bessere Auslastung erzielt werden.Die folgenden Bereiche sieht die Akaparis GmbH als E<strong>in</strong>stiegsbranchenan:• Auf großen Veranstaltungen werden klassische Programmheftebenötigt. E<strong>in</strong>e eFlyer Lösung mit lokaleniii-Po<strong>in</strong>ts überführt die papierbasierte Lösung.• Die Konvertierung <strong>der</strong> pFlyer ist <strong>in</strong>teressant, da überWiFi e<strong>in</strong>e kostenlose und schnelle Übertragung möglichist und das Datenformat Mehrsprachigkeit anbietet.• Banken und Versicherungen haben erklärungsbedürftigeF<strong>in</strong>anzprodukte. Kunden können hierbei eFlyer etwaan Bankautomaten mitnehmen.Das UnternehmenDie Akaparis GmbH ist mit wissenschaftlichem H<strong>in</strong>tergrundals noch junges Startup aus dem MAGUN-Projekt(www.magun-projekt.de) an <strong>der</strong> Beuth Hochschule fürTechnik entstanden. Referenzen konnten bereits auf demMobile World Congress 2012 <strong>in</strong> Barcelona, <strong>der</strong> droidcon2012 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und dem WhereCamp an <strong>der</strong> Beuth Hochschulegesammelt werden.Akaparis GmbHSte<strong>in</strong>straße 1210119 Berl<strong>in</strong>http://www.akaparis.de57


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleOrtsbezogene Besucher<strong>in</strong>formationenModulare IT-gestützte Service-Infrastruktur für Freizeitanlagen für Bildung und ErholungBenutzerfreundlich, anwendungsorientiert, effizient, regenerativ.Dies s<strong>in</strong>d die Leitworte des Projektes, welches an<strong>der</strong> Beuth Hochschule für Technik Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> den Jahren 2008bis 2011 mit Unterstützung <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Senatsverwaltungfür Bildung, Wissenschaft und Forschung aus Mitteln desEuropäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geför<strong>der</strong>twurde. Kernaspekte des Projektes s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>novativeIT-Lösungen für die Ausgestaltung und den Betrieb vonFreizeitanlagen <strong>der</strong> Bildung und Erholung, daraus ergibtsich <strong>der</strong> Projektname BAER2FIT. Unter Freizeitanlagen <strong>der</strong>Bildung und Erholung werden Museen, Parks, Schlösserund Zoologische Gärten zusammengefasst. Das Ziel desForschungs- und Entwicklungsprojektes lag <strong>in</strong> <strong>der</strong> Neu- undWeiterentwicklung <strong>in</strong>novativer Komponenten <strong>der</strong> modularenIT-gestützten Service-Infrastruktur für Freizeitanlagen.Um <strong>in</strong> <strong>der</strong> Diversität <strong>der</strong> Freizeitangebote konkurrenzfähigzu bleiben, müssen mo<strong>der</strong>ne Freizeitanlagen auf dieBedürfnisse ihrer Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher e<strong>in</strong>gehen.Aus diesem Grund werden zunehmend computergestützteElemente <strong>in</strong> das Bildungs- und Unterhaltungsangebot <strong>in</strong>tegriert:Der E<strong>in</strong>satz von Informationstechnologien etabliertsich als e<strong>in</strong> elementares und zugleich zukunftsweisendesCharakteristikum <strong>in</strong> heutigen Freizeitanlagen jeglicher Art.Enge Zusammenarbeit mit den PartnernDie erarbeiteten Inhalte blieben nie re<strong>in</strong> theoretisch, son<strong>der</strong>nwurden bei den kooperierenden Institutionen im Praxise<strong>in</strong>satzerprobt. Die enge Zusammenarbeit mit dem BotanischenGarten Berl<strong>in</strong>, dem Freizeit- und Erholungszentrum(FEZ Berl<strong>in</strong>) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wuhlheide sowie dem Deutschen TechnikmuseumBerl<strong>in</strong> ermöglichte es, die Ideen direkt zu implementieren.Die beiden IT-Teilvorhaben Datenhaltung undBesucher<strong>in</strong>formationssysteme bildeten über die gesamteProjektlaufzeit die Basis des Forschungs- und Entwicklungsprojektes.Alle an<strong>der</strong>en Forschungsbereiche wareneng verzahnt, so wie die nebenstehende Abbildung zeigt.Fokus auf mobile Besucherdienstedie Ableitung von Datenmodellen aufbereitet. Im Zuge <strong>der</strong>Untersuchungen kristallisierten sich geodatenbasierendeAnwendungen als Eckpfeiler für Verwaltungs- und Besucher<strong>in</strong>formationssystemeheraus. Die Nutzung von freiemKartenmaterial und Verknüpfung mit eigens erhobenenPo<strong>in</strong>ts of Interest stand folgerichtig im Mittelpunkt von Entwicklungenwie die e<strong>in</strong>es Navigationssystems und e<strong>in</strong>esgeodatenbasierten Baumkatalogs für den KooperationspartnerFEZ Berl<strong>in</strong>.In Zusammenarbeit mit dem Deutschen TechnikmuseumBerl<strong>in</strong> entstand <strong>in</strong> <strong>der</strong> neu konzipierten Zuse-Ausstellunge<strong>in</strong> <strong>in</strong>teraktives, virtuelles Modell <strong>der</strong> weltweit ersten Rechenmasch<strong>in</strong>e.Unter dem Titel „Entdecke, archiviere, teile!“wurde e<strong>in</strong>e App für Smartphones implementiert, dieneben <strong>der</strong> Vermittlung zusätzlicher Besucher<strong>in</strong>formationen,die Integration eigener Bil<strong>der</strong> und Notizen ermöglicht,die nach dem Museumsbesuch über das WWW ausgetauschtwerden können.Nachfolgeprojekt dank vielfältiger ErgebnisseDas BAER2FIT-Projekt hat bei <strong>der</strong> Komplexität des Themasvielfältige Erkenntnisse geliefert, wie Freizeitanlagenkünftig attraktiver gestaltet und ökonomisch günstiger zubetreiben s<strong>in</strong>d. Im Nachfolgeprojekt „Mobile Comput<strong>in</strong>g& Eco-Mobilität (MoMo)“ werden die Entwicklungen imBereich Mobile Development für Besucher<strong>in</strong>formationssystemefortgeführt und auf neue Entwicklungsfel<strong>der</strong> imBereich Mobilität ausgeweitet. Weitere Informationen zumabgeschlossenen BAER2FIT-Projekt s<strong>in</strong>d auf den Web-Seiten http://projekt.beuth-hochschule.de/baer2fit zu f<strong>in</strong>den.Das MoMo-Projekt ist publiziert unter http://projekt.beuth-hochschule.de/momo.Beuth Hochschule für Technik Berl<strong>in</strong>Fachbereich Informatik und MedienLuxemburger Str. 1013353 Berl<strong>in</strong>http://www.beuth-hochschule.deDer typische Informationsbedarf externer und <strong>in</strong>ternerProzesse von Freizeitanlagen wurde analysiert und für58


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleBesucher<strong>in</strong>formations- und -leitsysteme und ihre Verzahnung mit den übrigen Diszipl<strong>in</strong>en © BAER2FIT59


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleAktive 2,4 GHz RFID Technik zur Indoor-OrtungTH Wildau entwickelt mobile RFID-CampuslösungenAn <strong>der</strong> Technischen Hochschule Wildau beschäftigt sich e<strong>in</strong>Team um Prof. Dr. Janett Mohnke vom Studiengang Telematikmit dem sukzessiven Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>teraktiven, mobilenInformationssystems für Besucher, Studierende undMitarbeiter <strong>der</strong> Hochschule, dem iCampus Wildau. Dienstezur Ortung und Navigation nutzen zu können, spielt für denNutzer e<strong>in</strong>es solchen Systems e<strong>in</strong>e große Rolle. Im Rahmendes Projektes werden daher Möglichkeiten und Grenzen<strong>der</strong> Nutzung aktiver RFID-Technologie für die Ortung <strong>in</strong>Gebäuden erprobt. Als Testparcours wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bibliothek<strong>der</strong> TH Wildau e<strong>in</strong> flexibel an verschiedene Testszenarienanpassbares Ortungssystem <strong>in</strong>stalliert.Berl<strong>in</strong>er Unternehmen unterstützt das ProjektDas System nutzt die aktive, im 2,4 GHz Bereich arbeitendeRFID-Technik „OpenBeacon“ <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Firma Bitmanufaktur.Die Firmware von OpenBeacon basiert auf <strong>der</strong> GPLLizenz und ist frei programmierbar. Daher eignet sie sichbeson<strong>der</strong>s gut für spezielle Anpassungen und die Umsetzungeigener Ideen. Zudem stellt die Bitmanufaktur GmbHihr Know-How zur Klärung spezifischer Anwendungsproblemeim Umgang mit OpenBeacon bereit. In Wildau wurdenbisher zwei mögliche Ausbaustufen getestet, die je nachgewünschtem Anwendungsszenario ihren E<strong>in</strong>satz f<strong>in</strong>den.Fest montierte und bewegliche TagsE<strong>in</strong> zu orten<strong>der</strong> Nutzer trägt e<strong>in</strong> aktives 2,4 GHz OpenBeacon-Tag, das e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige ID <strong>in</strong> verschiedenen Sendestärkenaussendet. In <strong>der</strong> Bibliothek verteilte Open-Beacon-RFID-Rea<strong>der</strong> mit bekannter Position sammeln von den Tags empfangeneRFID-Signale und senden diese mit ihrer eigenene<strong>in</strong>deutigen ID an e<strong>in</strong>en Server. Der Server berechnet darausdie aktuelle Position des Tags und stellt diese Informationüber e<strong>in</strong>e def<strong>in</strong>ierte Schnittstelle verschiedenen Anwendungenzur Verfügung. Die Ortungsgenauigkeit dieserAusbaustufe hängt primär von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> <strong>in</strong>stalliertenOpenBeacon-RFID-Rea<strong>der</strong> ab und beträgt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hochschulbibliothek<strong>in</strong> Wildau rund 6 Meter.Für e<strong>in</strong>e höhere Genauigkeit werden die aktiven Open-Beacon-Tags nun mit bekannter Position im Raum verteiltiCampus Wildau Tracker: Beispiel e<strong>in</strong>es Testszenarios © Tom-Ole Bolleund senden e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige ID <strong>in</strong> verschiedenen Sendestärken.E<strong>in</strong> zu orten<strong>der</strong> Nutzer trägt e<strong>in</strong> sogenanntesUSB2-OpenBeacon-Tag, das diese Signale empfängt undmit eigener ID an die OpenBeacon-RFID-Rea<strong>der</strong> überträgt.Diese sammeln empfangene Signale und senden sie an e<strong>in</strong>enServer. Der Server berechnet daraus die Position desUSB2-OpenBeacon-Tags und stellt diese wie<strong>der</strong> Anwendungenzur Verfügung. Die Ortungsgenauigkeit und Performancedieses Systems wird <strong>der</strong>zeit durch Auswertungverschiedener Testreihen optimiert. Angestrebt wird e<strong>in</strong>eGenauigkeit von etwa e<strong>in</strong>em Meter.Neben <strong>der</strong> Bereitstellung von Ortungs<strong>in</strong>formationen für verschiedeneDienste, die dem Nutzer <strong>der</strong> Hochschulbibliothek<strong>in</strong> Wildau angeboten werden, dient die Installation auch alsPlattform für die Durchführung diverser studentischer Projekt-und Abschlussarbeiten.Technische Hochschule WildauBahnhofstraße 115745 Wildauhttp://www.th-wildau.de/icampus60


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleRFID-Lösungen für zahlreiche AnwendungsbereicheDie Bitmanufaktur erforscht und entwickelt mobile FunksystemeDie im Jahr 2000 gegründete Berl<strong>in</strong>er Firma BitmanufakturGmbH entwickelt Hardware sowie hardwarenaheSoftwaresysteme rund um aktive und passive RFID Technologien.Der Fokus liegt im Bereich <strong>der</strong> Forschung undEntwicklung mobiler Funksysteme.Auf Basis von unterschiedlichen Open Source und OpenHardware RFID Projekten, die maßgeblich von <strong>der</strong> Bitmanufakturvorangetrieben werden, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten Jahrenbereits vielfältige Anwendungen und Lösungen entstanden.Die Bandbreite des E<strong>in</strong>satzes reicht von <strong>der</strong> Indoor-Lokalisierung, dem Echtzeittrack<strong>in</strong>g, Sozialen Netzwerkenund Interaktionen, multimedialen Installationen bis h<strong>in</strong> zurForschung im Bereich <strong>der</strong> Sicherheit von RFID-Systemen.OpenBeacon für Wirtschaft und WissenschaftZu diesen Lösungen gehören Projekte wie OpenBeacon.org (aktives RFID, 2,4 GHz), OpenPCD.org (passives RFID,13,56 MHz) o<strong>der</strong> OpenPICC (passives RFID, 13,56 MHz).Das Projekt OpenBeacon wurde durch die Bitmanufakturals e<strong>in</strong>e freie Plattform für vielfältige neue mobile Anwendungenim Bereich <strong>der</strong> aktiven RFID Technik entwickelt.Sowohl die Hardware-Layouts als auch die Quelltexte <strong>der</strong>entsprechenden Softwarekomponenten s<strong>in</strong>d frei verfügbarund somit für <strong>in</strong>dividuelle Anpassungen offen. BisherigeUmsetzungen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Kooperation mit den unterschied-lichsten Partnern aus Wissenschaft und Forschung sowie<strong>der</strong> Wirtschaft statt. So können beispielsweise Exponate<strong>in</strong> Museen mit aktiven OpenBeacon RFID Transpon<strong>der</strong>nausgestattet werden, um unterschiedliche Aktionen aufdem mobilen Museumsguide auszulösen, sobald <strong>der</strong> Besuchervor dem Exponat steht. Auf Konferenzen könnenKommunikations- bzw. Kontaktnetzwerke nicht nur visualisiert,son<strong>der</strong>n auch für den Austausch von Informationengenutzt werden. Aber auch an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>sätze wie zum Beispieldie Simulation von Epidemien wird mit dieser Technologiemöglich.Weitere Projekte <strong>der</strong> BitmanufakturAufbauend auf die <strong>in</strong>ternational bekannte InstallationBl<strong>in</strong>kenlights am Berl<strong>in</strong>er Haus des Lehrers, die anlässlichdes 20. Jahrestages <strong>der</strong> Gründung des Chaos ComputerClubs bereits im Jahr 2001 realisiert wurde, übernahmdie Firma Bitmanufaktur die technische Umsetzung e<strong>in</strong>erdrahtlosen Variante. Die resultierende Lösung wurde fürdie Stereoscope Installation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Toronto City Hall verwendet:960 Halogenstrahler mit OpenBeacon ausgestattetenDimmerfunktags wurden auf 21 Stockwerken <strong>in</strong> zweiGebäuden angebracht. Passanten konnten mit Hilfe ihrerMobiltelefone mit den Echtzeitvideos <strong>in</strong>teragieren.Auch das Projekt OpenPCD stellt e<strong>in</strong> wichtiges Werkzeug,vor allem im Kontext <strong>der</strong> Sicherheitsforschung passiverRFID-Transpon<strong>der</strong>, dar. Die Technologie wird <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>evon Hochschulen gern verwendet. Mit <strong>der</strong> OpenPCDHardware ist es unter an<strong>der</strong>em möglich, die Kommunikationmo<strong>der</strong>ner Hardware für Near Field Communication(NFC), aber auch proprietärer Systeme zu visualisierenund zu analysieren, um sie auf Fehler und Verwundbarkeitenh<strong>in</strong> zu untersuchen. Sie kann allerd<strong>in</strong>gs auch als ganznormales Lesegerät genutzt werden.Bitmanufaktur GmbHSchwedter Straße 2310119 Berl<strong>in</strong>http://www.bitmanufaktur.deOpenBeacon Proximity Tag © Milosch Meriac61


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleSchneller zum Buch mit RFIDDie Bibliothek <strong>der</strong> Humboldt-Universität nutzt RFID für viele DiensteFür die Nutzer wissenschaftlicher Bibliotheken ist heute –neben dem Wunsch nach e<strong>in</strong>em attraktiven Ort mit gutenArbeitsbed<strong>in</strong>gungen – <strong>der</strong> rasche Zugang zur gewünschtenInformation entscheidend für die Qualität e<strong>in</strong>er Bibliothek.Immer mehr Aufsätze und Monographien s<strong>in</strong>d elektronischzugänglich, sei es als genu<strong>in</strong> digitales o<strong>der</strong> als imNachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> digitalisiertes Dokument. Der an 24 Stundenund 7 Wochentagen mögliche Zugriff auf diese elektronischenMedien soll aus Sicht <strong>der</strong> Nutzer möglichst auch fürkonventionelle, gedruckte Medien gelten. Lange Öffnungszeiten<strong>der</strong> Bibliothek und die schnelle Verfügbarkeit <strong>der</strong>Medien s<strong>in</strong>d daher unabd<strong>in</strong>gbar, will die Bibliothek weiterh<strong>in</strong>als attraktive Lieferant<strong>in</strong> von Information und Wissenwahrgenommen werden.Die Bibliothek <strong>der</strong> Humboldt-Universität hat deshalb schon2003 damit begonnen, die vielen kle<strong>in</strong>en Standorte, die wegenknapper Personalausstattung nur kurze Öffnungszeitenanbieten, ihr begrenztes Medienangebot aber oft nichtfür die Ausleihe freigeben konnten, an wenigen Standortenzu konzentrieren. <strong>Best</strong>ände thematisch verwandter Sachgebietewerden dabei zusammengefasst und gleichzeitigmöglichst nah an <strong>der</strong> entsprechenden Lehre und Forschungbereitgehalten. Im Erw<strong>in</strong>-Schröd<strong>in</strong>ger-Zentrum fürdie Naturwissenschaftlichen Fächer werden seit 2003 die<strong>Best</strong>ände für die Fächer Chemie, Geographie, Informatik,Mathematik, Physik und Psychologie bereitgehalten. Dieneue Zentrale Universitätsbibliothek im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum hat die <strong>Best</strong>ände von 12 Zweigbibliothekenmit aufgenommen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zweigbibliothek Campus Nordentsteht die zweitgrößte Bibliothek <strong>der</strong> Universität mit <strong>Best</strong>ändenaus den so genannten Lebenswissenschaften. AmEnde des Konzentrationsprozesses wird die Bibliothek nurnoch acht Standorte betreiben. Ziel <strong>der</strong> Konzentration ist,trotz schw<strong>in</strong>den<strong>der</strong> Personalressourcen den Service für dieNutzer auszubauen: lange Öffnungszeiten, kürzere Wege<strong>der</strong> Medien zum (nächsten) Nutzer, Öffnung <strong>der</strong> Magaz<strong>in</strong>beständefür die Nutzer, professionelle bibliothekarischeBetreuung mittels Auskunftsdiensten und Schulungen <strong>in</strong>Medienkompetenz.RFID Term<strong>in</strong>al <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zweigbibliothek Theologie © Humboldt Universität Berl<strong>in</strong>62


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleRFID spart Zeit und br<strong>in</strong>gt SicherheitOhne die Nutzung von RFID wäre all dies nicht denkbar.RFID beschleunigt die Arbeitsschritte, die e<strong>in</strong> neues Medium<strong>in</strong>s Regal und zu den Leser<strong>in</strong>nen und Lesern br<strong>in</strong>gen.Mit RFID ist die Selbstverbuchung <strong>der</strong> Medien durch dieNutzer e<strong>in</strong>fach und zuverlässig möglich. RFID erlaubt dieautomatische Sortierung und den Transport <strong>der</strong> zurückgegebenenMedien und damit die schnellere Rückkehr <strong>in</strong>sRegal und zum nächsten Nutzer. Mit RFID ist schließliche<strong>in</strong>e Technik gefunden, welche die Sicherung <strong>der</strong> Mediendeutlich verbessert und damit die freie Zugänglichkeitauch wertvollerer <strong>Best</strong>ände möglich macht. Kurz gesagt:RFID setzt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bibliothek Personalkapazitäten frei, die<strong>in</strong> bessere Dienstleistungen <strong>in</strong>vestiert werden können, un<strong>der</strong>höht die Zugänglichkeit <strong>der</strong> Medien. Deshalb stattet dieUB im Rahmen des EU-kof<strong>in</strong>anzierten Projekts PROFILE-HU bis Mitte 2012 ihren Medienbestand mit fast 5 MillionenRFID-Etiketten aus und <strong>in</strong>stalliert RFID-Automaten zurSelbstbedienung <strong>in</strong> allen Standorten.HU zieht erfolgreiche ZwischenbilanzDie Zwischenbilanz nach zwei Jahren RFID-Betrieb anmehreren Standorten ist positiv: Je nach örtlichen Bed<strong>in</strong>gungenwerden Selbstverbuchungsquoten bis zum 98Prozent erreicht. Mehrere Zweigbibliotheken wurden vonre<strong>in</strong>en Präsenzbibliotheken zu Ausleihbibliotheken, <strong>in</strong> denenfast alle Medien auch außer Haus genommen werdendürfen. Die Zentralbibliothek Jacob-und-Wilhelm- Grimm-Zentrum ist über die komplette Woche geöffnet, wochentagsbis weit <strong>in</strong> die Nacht. Auch an<strong>der</strong>norts wurden Öffnungszeitenerweitert. An e<strong>in</strong>igen Standorten s<strong>in</strong>d dieRückgabeautomaten auch außerhalb <strong>der</strong> Öffnungszeit <strong>der</strong>Bibliothek zugänglich; Medien <strong>der</strong> weit ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegendenStandorte können auch an an<strong>der</strong>en Standorten abgegebenwerden. Das spart den Nutzern Wege und erlaubtdie bequeme Rückgabe nicht mehr benötigter Medien, diedamit schneller zum nächsten Nutzer gelangen. Damit istdas Potential von RFID <strong>in</strong> Bibliotheken aber längst nichtausgeschöpft. An den zwei größten Standorten Grimm-Zentrum und Campus Nord stehen Gar<strong>der</strong>obenschränkemit RFID-Schlössern zur Verfügung, die mittels <strong>der</strong> auchfür die Gebührenzahlung genutzten MensaCard bedientwerden können. Für die Nutzung als Gar<strong>der</strong>obenschlüsselmuss die MensaCard nur e<strong>in</strong>mal am neben <strong>der</strong> Gar<strong>der</strong>obe<strong>in</strong>stallierten Term<strong>in</strong>al <strong>in</strong>itialisiert werden. Automaten zumErwerb <strong>der</strong> MensaCard stehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Gar<strong>der</strong>obenanlagenzur Verfügung. Damit s<strong>in</strong>d diese Schränke –an<strong>der</strong>s als die außerdem aufgestellten Schränke, die mite<strong>in</strong>em mitgebrachten Vorhängeschloss gesichert werden– auch für spontanen Besucher nutzbar. Für beh<strong>in</strong><strong>der</strong>teNutzer reservierte Gar<strong>der</strong>obenfächer werden über spezielleMifare-Karten geschlossen und geöffnet. DasselbeSystem soll auf den Zugang zu den 51 Arbeitskab<strong>in</strong>en imGrimm-Zentrum übertragen werden.Weitere geplante RFID-E<strong>in</strong>satzbereicheIm W<strong>in</strong>ter 2011/2012 hat das Grimm-Zentrum <strong>in</strong> Zusammenarbeitmit <strong>der</strong> Firma Bibliotheca RFID weltweit erstmalige<strong>in</strong>e Applikation für NFC-fähige Smartphones angeboten,die die Selbstverbuchung von Medien direkt am Regalo<strong>der</strong> Arbeitsplatz ermöglicht. Das erspart den Weg zumstationären Selbstverbuchungsautomaten im Erdgeschossund ist <strong>in</strong> dieser ersten Testphase vor allem für die Nutzer<strong>der</strong> Arbeitskab<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressant, die <strong>in</strong> diesen nur Medienlagern dürfen, die sie ausgeliehen haben.E<strong>in</strong>e weitere Neuerung, die die Medien noch schneller zumNutzer br<strong>in</strong>gen wird, folgt im Frühjahr 2012: Vorgemerkteo<strong>der</strong> aus dem Magaz<strong>in</strong> bestellte Medien können dann an<strong>in</strong>sgesamt drei Ausgabeautomaten abgeholt werden, vondenen e<strong>in</strong>er sogar außerhalb <strong>der</strong> Öffnungszeiten <strong>der</strong> Bibliothekam Campus Nord zugänglich ist. Mit diesen Gerätenentfällt die langwierige Suche nach Medien <strong>in</strong> den offenenBereitstellungsregalen, was unfreundliche Nutzer künftigdaran h<strong>in</strong><strong>der</strong>t, für An<strong>der</strong>e bereitgestellte Medien <strong>in</strong>s Hauszu entführen und zu verstecken.Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong>UniversitätsbibliothekJacob-und-Wilhelm-Grimm-ZentrumGeschwister-Scholl-Straße 1/310117 Berl<strong>in</strong>http://www.ub.hu-berl<strong>in</strong>.de/rfid63


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleBerl<strong>in</strong> leiht selbständigE<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> RFID-Technologie <strong>in</strong> den Berl<strong>in</strong>er Öffentlichen BibliothekenIm Jahr 2008 starteten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>s öffentlichen Bibliothekenund <strong>der</strong> Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) die Vorbereitungenzu e<strong>in</strong>em Großprojekt, das die flächendeckendeE<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Selbstverbuchung mit RFID-Technologiezum Ziel hat. Das Projekt „TENIVER – TechnologischeInnovation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Informationsversorgung“ wird von <strong>der</strong>Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionaleEntwicklung – EFRE), dem Land Berl<strong>in</strong>, den Berl<strong>in</strong>er Bezirkenund <strong>der</strong> Zentral- und Landesbibliothek Berl<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anziert.Die Bibliotheken s<strong>in</strong>d im Verbund Öffentlicher BibliothekenBerl<strong>in</strong>s (VÖBB) zusammengeschlossen. Alle bezirksübergreifendenAufgaben werden vom VÖBB-Servicezentrumbearbeitet und koord<strong>in</strong>iert. Auch das Team des TENIVER-Projektes ist hier angesiedelt. Die Berl<strong>in</strong>er Öffentlichen Bibliotheken(Stadtbibliotheken <strong>der</strong> Bezirke) sowie die ZentralundLandesbibliothek s<strong>in</strong>d mit ihren E<strong>in</strong>richtungen zentraler<strong>Best</strong>andteil des Berl<strong>in</strong>er Bildungs- und Kulturangebots. Sieverstehen sich als Lernort, Treffpunkt, Ratgeber, Wissensnavigatorund Dienstleister für die Berl<strong>in</strong>er Bevölkerung.Über den Verbund, <strong>der</strong> cirka 6 Mio. Mediene<strong>in</strong>heiten verzeichnet,wird den rund 430.000 aktiven LeserInnen e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>samer Service angeboten, so etwa die Recherche<strong>in</strong> den <strong>Best</strong>änden aller Verbundteilnehmer.Unkomplizierte Ausleihe und RückgabeIm Rahmen des TENIVER-Projekts werden alle Medien(größtenteils Bücher, Zeitschriften, AV-Medien) mit RFID-Etiketten beklebt, die e<strong>in</strong>e Antenne und e<strong>in</strong>en Chip besitzen,<strong>der</strong> die Mediennummer sowie den Teile- und Sicherheitsstatusdes Mediums verzeichnet. Dieses Etikett stelltKontakt mit den Verbuchungsgeräten und <strong>der</strong> Bibliothekssoftwareher. Die LeserInnen können so ihre Medien anentsprechenden Geräten selbständig ausleihen und zurückgeben.Die Ausleihe erfolgt an so genannten Selbstverbuchern,an denen die LeserInnen außerdem ihr Kontoe<strong>in</strong>sehen und Verlängerungen durchführen können. Zudemist im Verlauf des Projekts geplant, EC-Karten-Term<strong>in</strong>als zu<strong>in</strong>tegrieren, so dass die Begleichung von Entgelten ebenfallsam Selbstverbucher vorgenommen werden können.das Medium e<strong>in</strong>gegeben wird und die die Medien nach vore<strong>in</strong>gestelltenKriterien <strong>in</strong> verschiedene Behälter sortieren.Diese im VÖBB nur an größeren Standorten <strong>in</strong>stalliertenAutomaten können auch <strong>in</strong> Foyers und Außenwände <strong>in</strong>tegriertwerden und so e<strong>in</strong>en Zugang außerhalb <strong>der</strong> Öffnungszeitenermöglichen. Die zweite Möglichkeit <strong>der</strong> Rückgabebietet <strong>der</strong> Selbstverbucher, <strong>der</strong> die BenutzerInnen nachRücknahme des Mediums auffor<strong>der</strong>t, dieses an e<strong>in</strong>en def<strong>in</strong>iertenOrt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des Geräts zu räumen und soe<strong>in</strong>e Vorsortierung zur Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>stellung <strong>in</strong> die Regale ermöglicht.Beide Vorgänge am Selbstverbucher, die Ausleiheund die Rückgabe, können mit bis zu fünf Medien aufe<strong>in</strong>mal im Stapelverfahren durchgeführt werden.Kontrolle und Zeitersparnis dank RFIDDie Verlagerung <strong>der</strong> Ausleih- und Rückgabevorgänge aufdie LeserInnen soll an mehreren Stellen e<strong>in</strong>en Mehrwertfür Kunden und Personal schaffen. Zum e<strong>in</strong>en haben dieNutzerInnen e<strong>in</strong>e stärkere Kontrolle über ihr Konto un<strong>der</strong>langen dadurch mehr Anonymität und Datenschutz, dadas Leserkonto nicht mehr bei jedem Vorgang durch dasPersonal geöffnet und e<strong>in</strong>gesehen wird. Durch die Arbeitmit Etiketten verlaufen Vollständigkeitskontrollen und Stapelbearbeitungen<strong>der</strong> Medien automatisch über das Gerät,was kürzere Wartezeiten bei Ausleihe und Rückgabe bewirkt.Die erweiterten Zugangszeiten zu den Rückgabean-Die Medienrückgabe kann an speziellen Rückgabeautomatenmit angeschlossenen Sortieranlagen erfolgen, <strong>in</strong> dieSelbstverbucher- und Rückgabeautomat © StB Charlottenburg-Wilmersdorf64


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> Beispielelagen lassen beson<strong>der</strong>s berufstätige LeserInnen an denentsprechenden Standorten profitieren. Durch den Wegfalle<strong>in</strong>es Großteils <strong>der</strong> Ausleih- und Rücknahmeaktivitätenwerden <strong>in</strong> den Bibliotheken wertvolle Personalressourcenfreigesetzt, die für die Verbesserung des Services am Lesergenutzt werden sollen. So sollen die Bereiche Beratungund Recherchehilfe, Zielgruppenarbeit sowie Medienbearbeitungwie<strong>der</strong> stärker bedient werden können. Die Bibliothekenkonzentrieren sich demnach wie<strong>der</strong> mehr auf ihre<strong>in</strong>haltliche Arbeit im Allgeme<strong>in</strong>en und den Kontakt mit denNutzern im Beson<strong>der</strong>en.Herausfor<strong>der</strong>ungen bei TENIVERDas Projekt ist aufgrund se<strong>in</strong>er Struktur und se<strong>in</strong>es Umfangsfür alle Beteiligten e<strong>in</strong>e große Herausfor<strong>der</strong>ung undzudem e<strong>in</strong>zigartig im deutschen Bibliotheksbereich. Da dieBibliotheken <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verbund zusammengeschlossens<strong>in</strong>d, müssen auch alle Komponenten im RFID-Projekt aufdie Verbundstruktur angepasst werden. So wurden für dieBeklebung <strong>der</strong> Medien, die Konvertierung <strong>der</strong> Etikettenund ihre Integration <strong>in</strong> das Bibliothekssystem e<strong>in</strong>heitlicheRegeln festgelegt. Zudem sollen neben den neuen Funktionenauch alle Funktionen, die es vor <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung vonRFID gegeben hat, weiterh<strong>in</strong> zur Verfügung stehen, sodasske<strong>in</strong> Servicenachteil für die Leser entsteht. Dies erfor<strong>der</strong>te<strong>in</strong> hohes Maß an Softwarekonfiguration und -entwicklung,denn Vieles muss vom Dienstleister eigens für den VÖBBimplementiert werden. Jegliche Art von Än<strong>der</strong>ung musswie<strong>der</strong>um flächendeckend und möglichst zeitgleich an allenbetreffenden Stellen e<strong>in</strong>gearbeitet werden, damit ke<strong>in</strong>eHeterogenität entsteht.Mitarbeiter stehen den Lesenden zur SeiteNeben <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Komponenten an dieVerbundfunktionen gibt es e<strong>in</strong>e Reihe von D<strong>in</strong>gen, die proBezirk o<strong>der</strong> gar für jeden <strong>der</strong> etwa 80 Standorte e<strong>in</strong>zelndurchgeführt werden müssen. So wurde <strong>in</strong> je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnenBibliothek e<strong>in</strong>e Baubegehung durchgeführt, um die Aufstellung<strong>der</strong> Geräte unter den jeweiligen Voraussetzungen undVorschriften zu planen. Hier nahmen die Auswirkungen <strong>der</strong>Funktechnologie ebenso entscheidenden E<strong>in</strong>fluss wie diebenötigte IT-Infrastruktur, die räumlichen Gegebenheiten,Besucherführung, Brand- o<strong>der</strong> Denkmalschutz. Nach teilskle<strong>in</strong>en, teils umfangreichen Umbauarbeiten folgt die Aufstellungund Installation <strong>der</strong> Geräte an jedem e<strong>in</strong>zelnenStandort mit den spezifischen E<strong>in</strong>stellungen für den Bezirk(zum Beispiel Netzwerk) und die Bibliothek (zum BeispielQuittungen und Mediensortierung). Bevor die Geräte <strong>in</strong>den Echtbetrieb gehen, werden alle Funktionen e<strong>in</strong>er Qualitätskontrolledurch das Projektteam unterzogen. Die Mitarbeitervor Ort erhalten e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Funktionsweise<strong>der</strong> Geräte, um die Leser <strong>in</strong> den ersten Wochen <strong>der</strong>Umstellung beratend zu unterstützen. Im Zuge <strong>der</strong> erstenInstallationen wurden Rout<strong>in</strong>en zum Störungs- und Fehlermanagementerarbeitet, kont<strong>in</strong>uierlich werden Erfahrungenund Anregungen für Verbesserungen gesammelt. Darüberh<strong>in</strong>aus ist geplant, e<strong>in</strong> Adm<strong>in</strong>istrationstool für die Verwaltung<strong>der</strong> Geräte <strong>in</strong> Betrieb zu nehmen, das verschiedeneZugriffsebenen berücksichtigt und die Prozesse <strong>in</strong> diesemGroßprojekt für die Bezirke und Bibliotheken effizienter gestaltensoll.Sortieranlage mit zwei E<strong>in</strong>gaben und drei Sortierzielen © StBCharlottenburg-WilmersdorfVÖBB-ServicezentrumZentrales Projektteam RFIDBreite Straße 30/3110178 Berl<strong>in</strong>http://www.voebb.de (unter Aktuelles)65


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleMultimediaführung im MuseumSmartphone-Applikationen für Erwachsene und K<strong>in</strong><strong>der</strong>Wer e<strong>in</strong>e Museumsausstellung besucht, rechnet üblicherweisedamit, se<strong>in</strong> Mobiltelefon aus- o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest lautloszu stellen und es während des Besuchs nicht weiter zubenötigen. Das Unternehmen Antenna Audio for<strong>der</strong>te imvergangenen Jahr wie<strong>der</strong>um die Ausstellungsgäste auf, ihrSmartphone umfassend zu benutzen.Von Ende August bis Ende September 2011 fand imBode-Museum die viel beachtete Ausstellung „Gesichter<strong>der</strong> Renaissance“ statt. Mehr als 250.000 Besucher zoges <strong>in</strong> dieser Zeit auf die Museums<strong>in</strong>sel, um die Ikonen<strong>der</strong> Renaissance-Malerei im Orig<strong>in</strong>al zu bewun<strong>der</strong>n. DieBesucher <strong>der</strong> Ausstellung erwartete darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>ganz beson<strong>der</strong>es didaktisches Angebot: e<strong>in</strong>e Multimediaführungauf iPods, produziert von Antenna Interntional .Die digitale Führung gewährte auf bislang e<strong>in</strong>malige Artund Weise E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Meisterwerke <strong>der</strong> italienischenPorträtkunst.Detail per Zoom erkennenÜber 30 Kommentare erzählten spannende Geschichtenüber Mord und Intrigen, Liebe und Tugendhaftigkeit, Machtund Repräsentationswillen und ließen so die Zeit um 1500lebendig werden. Dabei bot die Multimediaführung e<strong>in</strong>enÜberblick über die Entwicklung des Porträts <strong>der</strong> Renaissancevon se<strong>in</strong>en Anfängen bei Donatello über Mantegnabis h<strong>in</strong> zur Meisterschaft Botticellis und Leonardo da V<strong>in</strong>cis.Hochauflösende Abbildungen erlaubten e<strong>in</strong> Heranzoomen<strong>der</strong> Renaissance-Werke bis zum fe<strong>in</strong>sten P<strong>in</strong>selstrich. Dabeiwurden Merkmale offenbar, die mit dem bloßen Augekaum zu erkennen s<strong>in</strong>d. Selbst verborgene Rückseiteno<strong>der</strong> das Innere von Büsten wurden gezeigt, die auf e<strong>in</strong>eaus heutiger Sicht ungewöhnliche Verwendung <strong>der</strong> Kunstwerkeschließen lassen. Dabei kamen auch die kle<strong>in</strong>erenBesucher nicht zu kurz. Für sie stand e<strong>in</strong>e extra konzipierteMultimediaführung zur Verfügung, die die e<strong>in</strong>zelnen Themenspielerisch und k<strong>in</strong>dgerecht erläuterte.Es ist beson<strong>der</strong>s erwähnenswert, dass die MultimediaführungTeil e<strong>in</strong>es umfassenden Medienkonzepts <strong>der</strong> Ausstellungsmacherwar. Bereits an<strong>der</strong>thalb Jahre vor Eröffnungnahm das Kuratorenteam mit Antenna Interntional Kon-takt auf, um die besten digitalen Vermittlungsmöglichkeitenim Vorfeld zu erörtern. Im Vor<strong>der</strong>grund stand das Ziel, demklassisch kunsthistorischen Thema neue Besuchergruppenzu erschließen. Unter an<strong>der</strong>em hatten die Kuratorenauf dem sozialen Netzwerk Facebook Profile <strong>der</strong> Porträtiertenerstellt, mit denen man sich befreunden konnte, sodass sich <strong>der</strong>en Weg nach Berl<strong>in</strong> und <strong>der</strong> „Alltag“ e<strong>in</strong>esPorträts wie das <strong>der</strong> Simonetta Vespucci vor Ausstellungsbeg<strong>in</strong>nauf Facebook verfolgen ließ.Informationen und E<strong>in</strong>blicke per AppDie Fragestellungen an Antenna Interntional lauteten:Wie lassen sich die multimedialen Inhalte, die während<strong>der</strong> Ausstellung als Guide zur Verfügung stehen sollen, bereitsvor Beg<strong>in</strong>n und möglichst auch nach dem Ende <strong>der</strong>Ausstellung nutzen? Wie erreicht man Besucher, die sonstnicht zum klassischen Zielpublikum des Themas Renaissancegehören? Da lag die Idee nahe, mit e<strong>in</strong>er Applikationdie Besitzer von iPhones auf das Thema anzusprechen.Schließlich hatte Antenna Interntional e<strong>in</strong>e Software entwickelt,über die sich Applikationen erstellen lassen und diealle Features des iPhones ausnutzt. Beschlossen wurdedie Entwicklung e<strong>in</strong>er App, die jedoch nicht die Inhalte desGuides <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausstellung vorwegnehmen sollte. Vor Ortist <strong>der</strong> Guide auf das Objekt bezogen. Die Inhalte <strong>der</strong> Appwurden auf den mobilen E<strong>in</strong>satz abgestimmt. Die Schlüsselbegriffe<strong>der</strong> Ausstellung – Macht, Schönheit, Reichtum– wurden aufgenommen und <strong>in</strong> Bezug zu heutigen Sichtweisengesetzt.Die Applikation, die immer noch kostenlos im App Storeerhältlich ist, präsentiert die wichtigsten Werke <strong>der</strong> italienischenPorträtkunst und stellt diese e<strong>in</strong>zeln und im Detailvor – so dass die spektakuläre Ausstellung „Gesichter <strong>der</strong>Renaissance“, das Ausstellungsereignis des Jahres 2011,das die Gemäldegalerie <strong>der</strong> Staatlichen Museen zu Berl<strong>in</strong>und das Metropolitan Museum of Art <strong>in</strong> New York geme<strong>in</strong>samveranstalteten, auch heute noch erfahrbar ist. In <strong>der</strong>Applikation blickt <strong>der</strong> Nutzer geme<strong>in</strong>sam mit den Kuratorenund Restauratoren h<strong>in</strong>ter die Kulissen und sieht, mitwelchen Tricks und Kunstgriffen die Maler die Schönenund Mächtigen optimal <strong>in</strong>s Bild setzten. Heutige Styl<strong>in</strong>g-66


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleExperten wie Udo Walz o<strong>der</strong> Wolfgang Joop wurden befragt,<strong>der</strong> Schönheitschirurg Dr. Stephan von Rothkirchpasst lange Nasen und e<strong>in</strong> fliehendes K<strong>in</strong>n dem heutigenSchönheitsideal an. Und Star-Fotograf André Rival sprichtüber die hohe Kunst des Porträtierens.Kostenfreie App erfreut sich großer NachfrageDurch die technischen Möglichkeiten des iPhones lassensich die Meisterschaft <strong>der</strong> italienischen Renaissance-Kunstvom fe<strong>in</strong>sten P<strong>in</strong>selstrich bis zu verborgenen Rückseitenerkunden. Die Applikation erlaubt darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>enStreifzug durch die Sammlungen <strong>der</strong> Staatlichen Museenzu Berl<strong>in</strong>, mit überraschenden Parallelen zu ägyptischenGrabmälern wie zur Fotografie <strong>der</strong> Gegenwart.Insgesamt umfasst die Applikation knapp 100 Kommentare,über 250 Kunstwerke <strong>in</strong> hochauflösenden Abbildungen,etwa 50 Videos und mehrere L<strong>in</strong>ks zu Facebook. Bisherhaben über 12.000 Nutzer diese e<strong>in</strong>malige App, die nachwie vor auf Deutsch und auf Englisch gratis im App Storeerhältlich ist herunter geladen. E<strong>in</strong> großer Erfolg für das Kuratorenteamum Dr. Stefan Weppelmann von <strong>der</strong> Gemäldegalerie<strong>der</strong> SMB, für die Staatlichen Museen und nichtzuletzt für Antenna Interntional .Antenna Interntional Antenna Audio GmbHFasanenstraße 3710719 Berl<strong>in</strong>http://www.antenna<strong>in</strong>ternational.comDie iOS App „Gesichter <strong>der</strong> Renaissance“ © Antenna Audio GmbH – Antenna International 67


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleDemonstration <strong>der</strong> Potentiale <strong>der</strong> RFID-TechnikKooperationsprojekt <strong>in</strong> Sachen positions- und kontextsensitive InformationssystemeDas Projekt POSEIDON ist e<strong>in</strong> Kooperationsprojekt <strong>der</strong>Hochschule für Technik und Wirtschaft und <strong>der</strong> Humboldt-Universität zu Berl<strong>in</strong>, des Jüdischen Museums Berl<strong>in</strong>sowie <strong>der</strong> Acoustiguide GmbH und <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er BitmanufakturGbR.Ziel des durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung(EFRE) geför<strong>der</strong>ten Projektes POSEIDON ist dieEntwicklung verschiedener RFID-basierter Lösungen, diedie Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> RFID-Technologie <strong>in</strong> Museenund öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen mit großem Besucherverkehrdemonstrieren. Hierbei werden sowohl aktive alsauch passive RFID-Tags samt <strong>der</strong> notwendigen Lese- undSchreibgeräte e<strong>in</strong>gesetzt. Als Versuchsfeld dienen Son<strong>der</strong>undWechselausstellungen, die verschiedene Fragestellungenund Herausfor<strong>der</strong>ungen aufwerfen.Realisierte Teilprojekte im MuseumsbereichBesucher <strong>der</strong> „Koscher und Co“-Ausstellung des JüdischenMuseums konnten mit e<strong>in</strong>em RFID-getaggten Löffels Rezeptesammeln. Die vom Besucher gesammelten Rezepteließen sich nach dem Ausstellungsbesuch onl<strong>in</strong>e abrufen.Dazu musste sich <strong>der</strong> Besucher lediglich mit dem e<strong>in</strong>deutigenCode se<strong>in</strong>es Löffels auf <strong>der</strong> Web-Seite e<strong>in</strong>loggen. Der„Digital Storyteller“ erlaubte Besuchern an verschiedenenMedienstationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>ausstellung „Schahname.1000 Jahre persisches Buch <strong>der</strong> Könige“ des Museums fürIslamische Kunst im Pergamonmuseum, die Geschichtenaus dem Buch mit e<strong>in</strong>em RFID-Lesezeichen zu sammeln.Nach dem Ausstellungsbesuch konnte die persönliche Geschichtensammlungdurch E<strong>in</strong>gabe des e<strong>in</strong>deutigen Lesezeichen-Codesüber die Web-Seite angehört werden.Diese Komb<strong>in</strong>ation aus Ausstellungsbesuch und dem zusätzlichenAngebot über das Internet schafft neue Konzeptefür Informations- und Wissensvermittlung, e<strong>in</strong> deutlicherMehrwert für die Besucher von Museen. Dabei lenken dieInstallationen zum Zeitpunkt des Museumsbesuchs nichtvon <strong>der</strong> eigentlichen Ausstellung ab, son<strong>der</strong>n bilden e<strong>in</strong>eErgänzung und bieten zugleich e<strong>in</strong> zusätzliches Angebotfür die Besucher. Dabei werden ke<strong>in</strong>e persönlichen Datenerhoben. Die Nutzung erfolgt komplett anonym.Teilprojekt RFID-basiertes VeranstaltungsmanagementE<strong>in</strong> wichtiges Kriterium für Veranstaltungen und Events istdie Vernetzung <strong>der</strong> Teilnehmer. Dies geschieht meist überden Austausch von Visitenkarten. Die Hauptidee dieserAnwendung ist, den Aufbau und die Nutzung von sozialenNetzwerken zu automatisieren und zu optimieren. Dieswird durch den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> aktiven RFID-Technik Open-Beacon <strong>der</strong> Firma Bitmanufaktur erreicht. Sobald sichRFID-Tags untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> Reichweite bef<strong>in</strong>den, übermittelnsie diesen Kontakt an e<strong>in</strong>e Rea<strong>der</strong><strong>in</strong>frastruktur. UmFehl<strong>in</strong>terpretationen zu vermeiden, muss dieser Kontaktüber e<strong>in</strong>e def<strong>in</strong>ierte Zeitspanne aufrechterhalten werden.Ist dem so, wird <strong>der</strong> Kontakt im System registriert und <strong>der</strong>Zugriff auf die Daten <strong>der</strong> jeweiligen Besucher untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>aktiviert. Wie und <strong>in</strong> welchem Umfang Daten frei gegebenwerden, entscheidet je<strong>der</strong> Besucher <strong>in</strong>dividuell. DieE<strong>in</strong>gabe und Aktivierung <strong>der</strong> persönlichen Daten sowie <strong>der</strong>Austausch <strong>der</strong> virtuellen Visitenkarten erfolgen onl<strong>in</strong>e.Hochschule für Technik und WirtschaftForschungsgruppe INKA, Projekt PoseidonWilhelm<strong>in</strong>enhofstraße 75A12459 Berl<strong>in</strong>http://<strong>in</strong>ka.htw-berl<strong>in</strong>.deGeschichten sammeln mit dem RFID-Lesezeichen © HTW Berl<strong>in</strong>68


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong><strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> BeispieleRFID-Lösungen für die EventbrancheBureau Q forciert die Konzentration aufs WesentlicheBureau Q widmet sich <strong>der</strong> Veranstaltungsorganisationvon <strong>der</strong> ersten Idee über die Planung bis zur Umsetzung.Die Eventagentur arbeitet mit e<strong>in</strong>em Expertennetzwerkvon Kreativen und Dienstleistern zusammen, um Leistungenvor Ort flexibel abstimmen und die besten Optionenausloten zu können. Selbstverständlich maßgeschnei<strong>der</strong>tund mit dem technischem Knowhow, auch für ungewöhnlicheLösungen.Mit <strong>der</strong> Anwendung TAGTONET|WORK hat Bureau Q e<strong>in</strong>ee<strong>in</strong>zigartige Lösung für e<strong>in</strong> automatisiertes Kontakt- undKonferenzsystem auf <strong>der</strong> Basis von aktiven RFID Tagsentwickelt. Teilnehmer von Konferenzen können sich komplettum ihr Network<strong>in</strong>g kümmern und müssen sich nichtmit Visitenkarten herumschlagen: Alle Gesprächskontaktewerden durch TAGTONET|WORK aufgezeichnet und automatisch<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeitliste e<strong>in</strong>getragen. Vor Ort und späterim Internet auf tagtonet.com können die Teilnehmer ihreKontakte e<strong>in</strong>sehen und mittels <strong>der</strong> h<strong>in</strong>terlegten Kontakt<strong>in</strong>formationenneue Kontakte knüpfen.Veranstaltungsanalyse mit TAGTONET|WORKDas System kann zudem auf e<strong>in</strong>er Konferenz, die gegenwärtigstattf<strong>in</strong>dende Kommunikation <strong>der</strong> Teilnehmer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erKontaktwolke darstellen. Darüber h<strong>in</strong>aus bietet BureauQ e<strong>in</strong> automatisiertes Informationsmanagement an. DieTeilnehmer können sich im System h<strong>in</strong>terlegte Dokumentemit e<strong>in</strong>em Klick an ihre Mailadresse senden sowie auchNamensschild mit RFID-Tag © Bureau Q GmbHpersonalisierte Zeitpläne anzeigen lassen. Veranstalternsteht ferner die Möglichkeit offen, das Kommunikationspotentialihrer Veranstaltung präzise auszuwerten: Wannund wo fand die <strong>in</strong>tensivste Kommunikation statt, welcheDokumente wurden abgerufen etc. Auch kann über dieTAGTONET|WORK Web-Seite <strong>der</strong> Kontakt zu den Teilnehmern<strong>der</strong> Konferenz über die eigentliche Veranstaltung h<strong>in</strong>ausvertieft werden.Wer ist auf dem Messestand gerade verfügbar?WISABLE (who is available) ist die neueste Anwendungvon Bureau Q mit aktiven RFID Tags für Messen. Die Mitarbeitere<strong>in</strong>es Messestandes werden mit entsprechendenTags ausgestattet. Über e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Ortung <strong>der</strong> Tagskann das Standpersonal den e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeiter auf <strong>der</strong>Standfläche orten und ihm Besucher gezielt zuführen.Darüber h<strong>in</strong>aus kann das Standpersonal sofort an ihremMonitor sehen, ob <strong>der</strong> gesuchte Mitarbeiter verfügbar ist,d.h. sich auf <strong>der</strong> Standfläche bef<strong>in</strong>det. Gegenwärtig entwickeltdas Unternehmen e<strong>in</strong>e neue Anwendung mit passivenRFID Tags für große Messen. Projektiert ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novativesSystem für die Bereitstellung von Informationen. Open Beacon Infrastruktur © HTW Berl<strong>in</strong>Bureau Q GmbHKurfürstendamm 4510719 Berl<strong>in</strong>http://www.bureau-q.com69


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>AusblickAusblick <strong>in</strong> die ZukunftDie Zukunft ist mobilDie <strong>in</strong> dieser Broschüre dargestellten Beispiele und Projektelassen erahnen, welch enormes Innovationspotenzialbei Mobilen Anwendungen existiert. Dies ist umso verständlicher,da sich viele Bereiche des Lebens durch mobileTechnologien und Dienste immer weiter vernetzen. E<strong>in</strong>beson<strong>der</strong>er Treiber war dabei die E<strong>in</strong>führung neuer Endgeräte:Smartphones und Tablet-PCs. Durch ihre komfortablenBenutzeroberflächen, die Darstellungsmöglichkeitmultimedialer Inhalte, den schnellen Zugriff auf das Internetsowie die Verb<strong>in</strong>dung von Diensten mit dem aktuellenStandort, bieten sie immer mehr Menschen starke Anreizezur Nutzung.E<strong>in</strong> weiterer, wesentlicher Treiber wird die Umstellung vonUMTS auf den neuen LTE Mobilfunkstandard se<strong>in</strong>. Mit LTEwerden bis zu 300 Megabit pro Sekunde an Downloadratenermöglicht und damit die Grundvoraussetzung für e<strong>in</strong> nochleistungsfähigeres mobiles Internet geschaffen. Natürlichgibt es auch hier <strong>in</strong> den Laboren schon mit LTE-Advancede<strong>in</strong>en Nachfolger, mit dem sogar Downloadraten von biszu 1.000 Megabit pro Sekunde möglich se<strong>in</strong> werden. Dieersten Geräte, die diesen Standard unterstützen, sollen bereits2013 auf den Markt kommen.In diesem Zusammenhang ist ebenso die Entwicklung vonCloud-Diensten zu erwähnen. Da die Anwendungen undDaten nicht mehr auf den Endgeräten gespeichert, son<strong>der</strong>nbei Bedarf aus dem Netz geladen werden können,verr<strong>in</strong>gern sich wie<strong>der</strong>um die Leistungsanfor<strong>der</strong>ungenund <strong>der</strong> benötige Speicherplatz auf den Endgeräten. Diedurch das Cloud-Comput<strong>in</strong>g zur Verfügung gestellten Möglichkeitenbieten e<strong>in</strong>en enorm großen Spielraum für neueEntwicklungen. Hierdurch ergeben sich <strong>in</strong> Zukunft immermehr Möglichkeiten für Anwendungen, welche das täglicheLeben s<strong>in</strong>nvoll unterstützen können. Beispiele dafür s<strong>in</strong>detwa Clouddienste wie Amazons Cloud Drive, Dropboxo<strong>der</strong> auch Google Drive, über die man se<strong>in</strong>e Daten wieetwa Videos, Musik usw. je<strong>der</strong>zeit abrufen kann.Die Anwendungen auf den mobilen Endgeräten, die sogenanntenApps, erschließen zusammen mit den Endgerätenund <strong>der</strong>en Kommunikationsmöglichkeiten e<strong>in</strong>eVielzahl neuer E<strong>in</strong>satzgebiete. Bereits jetzt wächst dasAngebot diesbezüglich rasant. So existieren aktuellen Berechnungendes Bundesverbandes Informationswirtschaft,Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) zufolgeweltweit rund e<strong>in</strong>e Million Apps für die unterschiedlichenSmartphone-Betriebssysteme. Laut e<strong>in</strong>es Berichtsdes Marktforschers research2guidance wurden alle<strong>in</strong> <strong>in</strong>Deutschland im Jahr 2011 rund 962 Millionen Apps heruntergeladen,woh<strong>in</strong>gegen es im Vorjahr noch 386 Millionenwaren – und mit jedem kostenpflichtigen Download steigenauch die Umsatzzahlen. Diese Entwicklung br<strong>in</strong>gt weitreichendeFolgen mit sich. So werden etwa Unternehmenund Verwaltungsorganisationen dazu angetrieben, sichden mobilen Kommunikationsmöglichkeiten zu öffnen undsie als Mittel zur Interaktion mit dem Kunden und Bürgerzu nutzen. Doch auch für die <strong>in</strong>terne Kommunikation <strong>in</strong>Unternehmen und Institutionen wird die Ausstattung <strong>der</strong>Mitarbeiter mit mobilen Endgeräten zu e<strong>in</strong>em wichtigenFaktor. Dadurch wird nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheitgesteigert, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch die zunehmendeFlexibilität am Arbeitsplatz unterstützt. Darüber h<strong>in</strong>auswerden maßgeschnei<strong>der</strong>te Mobile Anwendungen für dieverschiedenen Unternehmenszweige (Logistik, Vertriebusw.) auf Grund <strong>der</strong> hohen Mobilitätsanfor<strong>der</strong>ungen immerrelevanter werden. Mit mobilen Anwendungen und <strong>der</strong>enMöglichkeiten werden auch vollkommen neue Prozesseund Geschäftsmodelle denkbar.Von dieser Innovationsvielfalt werden vor allem die Unternehmenprofitieren. War bisher vom E-Commerce dieRede, wenn man den Geschäftsverkehr über das Internetme<strong>in</strong>te, so reicht dieser Begriff alle<strong>in</strong> längst nicht mehr aus.Mit dem „Mobilen Internet“ kommt nun e<strong>in</strong>e neue Kategorieh<strong>in</strong>zu. Es geht jedoch nicht nur um das Onl<strong>in</strong>e-Shopp<strong>in</strong>gvon unterwegs. Vielmehr wird sich auch das E<strong>in</strong>kaufenim Geschäft durch die Anwendung mobiler elektronischerKommunikationstechniken vollkommen neu gestalten.Schon heute laufen diverse Feldversuche zur E<strong>in</strong>führungdes Bezahlens per NFC-fähigen Mobiltelefonen undauch NFC-fähigen Kreditkarten. O<strong>der</strong> werden <strong>in</strong> ZukunftArmbanduhren NFC-fähig und zum Bezahlen gerüstetse<strong>in</strong>? Mit NFC wird man <strong>in</strong> die Lage versetzt, kontaktlosbezahlen zu können, <strong>in</strong>dem man etwa das Handy vor e<strong>in</strong>entsprechendes Term<strong>in</strong>al hält. Daneben existieren noch70


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<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>Ausblicke<strong>in</strong>ige an<strong>der</strong>e Möglichkeiten, wie zum Beispiel spezielleOnl<strong>in</strong>e-Bezahlsysteme o<strong>der</strong> auch das M-Wallet, das Bank<strong>in</strong>formationenauf e<strong>in</strong>er SIM-Karte speichert. Daher ist esim Augenblick schwer zu sagen, welche Form des mobilenBezahlens sich durchsetzen wird.Die rasant steigende Nutzung von <strong>in</strong>telligenten mobilenEndgeräten tangiert natürlich <strong>in</strong> erheblichem Maße auchdas Thema Werbung. Es ist naheliegend, dass hier dieForm <strong>der</strong> Werbung an die neuen Gegebenheiten angepasstwird und man demzufolge vom Mobile Market<strong>in</strong>gspricht. Bereits jetzt wird versucht, Konsumenten digitalerInhalte (Spiele, Songs, Videos usw.) durch entsprechendplatzierte Werbung direkt zu erreichen und das Kaufverhalten<strong>der</strong> Mobilgerätenutzer zu bee<strong>in</strong>flussen. Der Trend vielerApps geht dabei dah<strong>in</strong>, unter Nutzung <strong>der</strong> Standortdatendes Nutzers (GPS, WLAN) Werbung aus dem lokalen Umfeldgezielt an den Kunden weiterzuleiten. Dieser Trend,den Nutzer mit kontextbasierten Informationen zum Konsumentenzu machen, wird steigen. Ausgehend von <strong>der</strong> weitenVerbreitung von Smartphones <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bevölkerung und<strong>der</strong> Möglichkeit, die digitale E<strong>in</strong>kaufswelt mit <strong>der</strong> analogenLebenswirklichkeit zu verb<strong>in</strong>den, ist anzunehmen, dassdas Mobile Bus<strong>in</strong>ess dem Onl<strong>in</strong>e-Handel e<strong>in</strong>en weiterenenormen Schub geben wird.E<strong>in</strong> weiterer wesentlicher Wandel durch die sich verbreitendenSpracherkennungs- und Verarbeitungsapplikationenist ebenfalls absehbar. Das Benutzen von Tastaturenals Hauptbedienelement von mobilen Endgerätenwird dadurch <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund treten. So können dannbeispielsweise Tickets für Bus o<strong>der</strong> Bahn direkt per Sprachanweisunggekauft werden. Ebenso werden die Internetsuche,Term<strong>in</strong>kalen<strong>der</strong>e<strong>in</strong>tragungen o<strong>der</strong> auch dieNavigation, neben vielen weiteren unterstützenden Funktionen,sprachgesteuert arbeiten. Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>teressantwird jedoch die Entwicklung h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Komb<strong>in</strong>ationaus Sprachsteuerungs- und Augmented-Reality-Systemen.AR-Systeme wie Head-Mounted-Displays (Datenbrille)werden bereits vere<strong>in</strong>zelt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Automobilbranchebei Schulungen von Servicemitarbeitern e<strong>in</strong>gesetzt. Dabei<strong>in</strong>formiert das Projektorbild <strong>in</strong> <strong>der</strong> Datenbrille über den Aufbau<strong>der</strong> neuen Fahrzeugmodelle. Verdeckte Teile im Innerendes Fahrzeugs o<strong>der</strong> aber auch Bauteilbezeichnungenlassen sich hierüber bequem e<strong>in</strong>blenden. Dank <strong>der</strong>freihändigen Bedienung des Systems und <strong>der</strong> Möglichkeitzur Audio- und Videoübertragung lassen sich Reparaturendurch Fachleute von <strong>der</strong> jeweiligen Zentrale aus anleiten.Doch auch für Privatanwen<strong>der</strong> werden diese Datenbrillen<strong>in</strong> absehbarer Zeit verfügbar se<strong>in</strong>.Noch ist nicht abzusehen, welche weiteren Geräte den mobilenAlltag ihrer Nutzer begleiten werden. <strong>Wireless</strong> BodyArea Networks (WBAN) breiten sich immer weiter aus.Nicht nur die klassischen IKT-Geräte, die Nutzer mit sichtragen, vernetzen sich untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Auch an<strong>der</strong>e, <strong>in</strong> dieserH<strong>in</strong>sicht eher unverdächtige D<strong>in</strong>ge, kommunizieren <strong>in</strong>diesem Netzwerk und zur Umwelt h<strong>in</strong>. Bald werden auchArmbanduhren <strong>in</strong> das WBAN <strong>in</strong>tegriert se<strong>in</strong>, um verschiedeneFunktionen wahrzunehmen. Aber auch <strong>in</strong>telligenteKleidung, mit Bedien- o<strong>der</strong> Anzeige-Elementen und mite<strong>in</strong>gewobener Sensorik kann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft zum Alltag desmobilen Menschen gehören.Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Entwicklung h<strong>in</strong>zur mobilen Informationsgesellschaft rasant voranschreitet.Die sich verän<strong>der</strong>nden Bed<strong>in</strong>gungen erfassen nahezu alleLebensbereiche und bewirken so e<strong>in</strong>en Wandel <strong>in</strong> Bezugauf die Selbstverständlichkeit des Umgangs <strong>der</strong> Menschenmit mobilen Technologien und Diensten. Der mobile Handelwird mittelfristig den Massenmarkt erobern. Es bestehtdie e<strong>in</strong>hellige Me<strong>in</strong>ung, dass <strong>der</strong> Markt dabei von Appsgeprägt werden wird, die <strong>in</strong>telligent, kreativ, sprachbasierto<strong>der</strong> e<strong>in</strong>fach nur auf praktische Art und Weise den Alltagverän<strong>der</strong>n. Diese Verän<strong>der</strong>ung ist fließend. E<strong>in</strong>es ist jedochgewiss: Den deutschen Anbietern auf dem Markt für MobileAnwendungen wird sowohl große Innovationskraft als auchhohe Innovationsfähigkeit besche<strong>in</strong>igt. Innerhalb Deutschlandssteht die <strong>Hauptstadtregion</strong> stellvertretend für dieseEntwicklung. Diese Aussagen lassen sich durch die vielenerfolgreichen Projekte, aber auch die zahlreichen Berl<strong>in</strong>erStartups <strong>in</strong> diesem Bereich belegen. Überdies erlauben sieden Schluss, dass egal wie die weiteren Entwicklungen imBereich Mobile aussehen mögen, man <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zu den erstengehören wird, die sie erleben.72


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>ImpressumBEST PRACTICE WIRELESS<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hauptstadtregion</strong> Berl<strong>in</strong>-<strong>Brandenburg</strong>Herausgeber:TSB Innovationsagentur Berl<strong>in</strong> GmbHBereich Informations- und Kommunikationstechnologien(IKT)Fasanenstraße 8510623 Berl<strong>in</strong>Telefon: 030 / 46302 500Telefax: 030 / 46302 444ikt@tsb-berl<strong>in</strong>.dehttp://www.tsb-berl<strong>in</strong>.deHochschule für Technik und Wirtschaft Berl<strong>in</strong>Berl<strong>in</strong>er <strong>Wireless</strong> Transfer- und Entwicklungs-CenterWilhelm<strong>in</strong>enhofstr. 75A12459 Berl<strong>in</strong>Telefon: 030 / 5019 2349Telefax: 030 / 5019 48 2349bewitec@htw-berl<strong>in</strong>.dehttp://bewitec.htw-berl<strong>in</strong>.deRedaktionelle LeitungJürgen Sieck, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berl<strong>in</strong>Manuel Friedrich, Michael Stamm, TSB InnovationsagenturBerl<strong>in</strong>AutorenEileen Kühn, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berl<strong>in</strong>Ronald Besen, TSB Innovationsagentur Berl<strong>in</strong>sowie die dargestellten Unternehmen undForschungse<strong>in</strong>richtungenTitelbildgrafikMax Mondon, Mondon DesignSatzStefanie FeldmannDruckKÖNIGSDRUCK Pr<strong>in</strong>tmedien und digitale Dienste GmbHISBN 978-3-9815065-2-574


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>Notizen75


<strong>Best</strong> <strong>Practice</strong> <strong>Wireless</strong>Notizen76


TSB Innovationsagentur Berl<strong>in</strong> GmbHBereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)Fasanenstraße 8510623 Berl<strong>in</strong>Tel.: 030 / 46302 500ikt@tsb-berl<strong>in</strong>.dehttp://www.tsb-berl<strong>in</strong>.deHochschule für Technik und Wirtschaft Berl<strong>in</strong>Berl<strong>in</strong>er <strong>Wireless</strong> Transfer- und Entwicklungs-CenterWilhelm<strong>in</strong>enhofstr. 75A12459 Berl<strong>in</strong>Tel.: 030 / 5019 2349bewitec@htw-berl<strong>in</strong>.dehttp://bewitec.htw-berl<strong>in</strong>.deISBN: 978-3-9815065-2-5

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