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der CLUnier 1/2002 - KMV Clunia Feldkirch

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Jugend-Werte-Studie 2000<br />

Zwischen Mai und Juli 2000 wurden unter Führung des Österr. Instituts<br />

für Jugendforschung 1.000 Menschen zwischen 14 und 24 Jahren<br />

über ihre „Wertewelt“ befragt. Schon 1990 wurde erstmals eine<br />

Studie im Rahmen des „European Values Survey“ durchgeführt. Diese<br />

Daten erlauben Vergleiche und das Ablesen von Trends.<br />

Welche Lebensbereiche sind Jugendlichen wichtig?<br />

Der Freundeskreis hat in den letzten zehn Jahren stark an Bedeutung<br />

gewonnen und sich knapp vor <strong>der</strong> Familie in Führung gesetzt.<br />

Politik und Religion sind nur am Rande interessant.<br />

Welche Wertvorstellungen haben junge Menschen?<br />

Fixe Beziehungen werden eindeutig bejaht, <strong>der</strong> Wunsch nach Kin<strong>der</strong>n<br />

ist aber weniger ausgeprägt bzw. wird in <strong>der</strong> Lebensplanung<br />

„nach hinten verschoben“. Der Grund liegt im gleichzeitigen<br />

Wunsch nach Selbstverwirklichung. Innerhalb <strong>der</strong> Beziehung zählt<br />

ein ausbalanciertes Verhältnis von Nähe und Autonomie. Jugendliche<br />

„verbringen gerne Zeit miteinan<strong>der</strong>“, haben „gemeinsam Spaß“<br />

und legen Wert auf gegenseitiges Vertrauen und Verlässlichkeit.<br />

Die Frage, was Kin<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Erziehung mitgegeben werden soll,<br />

wird meist mit „Ehrlichkeit“, „Verantwortungsgefühl“ und „Selbstständigkeit“<br />

beantwortet. Fleiß, Selbstlosigkeit und Religiosität spielen<br />

dagegen eine untergeordnete Rolle.<br />

MAGAZIN Jugend<br />

Insgesamt zeigt sich die heutige Jugend als eine Generation von<br />

nach Autonomie strebenden, verantwortungsbewussten (Soft-)-<br />

Individualisten, für die ihre nähere soziale Umgebung große Bedeutung<br />

hat, die klare Vorstellungen von Paarbeziehungen haben und<br />

zur Vorstellung, möglichst bald eine Familie zu gründen und für eigene<br />

Kin<strong>der</strong> Verantwortung zu übernehmen, auf Distanz gehen.<br />

Ambivalentes Verhältnis zur Politik<br />

Nur 45% sind „sehr“ o<strong>der</strong> „etwas“ an Politik interessiert. Das Interesse<br />

ist allerdings stark alters- und bildungsabhängig: Studenten beobachten<br />

das politische Geschehen zu 31% intensiv, an <strong>der</strong> AHS-Oberstufe<br />

sind es immerhin noch 19%, an an<strong>der</strong>en Schultypen fällt <strong>der</strong><br />

Wert unter 10%. An<strong>der</strong>erseits mischen sich junge Leute durchaus<br />

ein, wenn es um „basisdemokratische“ Aktivitäten geht: Beispielsweise<br />

haben sich schon 45% an Unterschriftensammlungen beteiligt,<br />

3% waren bereits bei Bürgerinitiativen o<strong>der</strong> ähnlichen Aktionen<br />

aktiv. Dabei ist das Engagement <strong>der</strong> weiblichen Jugendlichen<br />

höher als jenes ihrer männlichen Kollegen.<br />

Alarmierend sind die Aussagen zur Staatsform: 80% bevorzugen<br />

zwar eindeutig die Demokrate (Erwachsene: 90%), 6% fänden jedoch<br />

eine Führerfigur „sehr gut“ (Erwachsene: 16%), die sich nicht um ein<br />

Parlament kümmern muss, 18% könnten sich das „eher gut“<br />

(Erwachsene: 4%) vorstellen.<br />

Toleranz und Vorurteile<br />

Beson<strong>der</strong>s auffallend sind die stark gestiegene Ablehnung von<br />

Rechtsextremisten und die in ähnlichem Ausmaß zurückgegangenen<br />

Vorbehalte gegenüber Homosexuellen und Aids-Kranken.<br />

Nach dem politischen Extremismus ist die Reserviertheit gegenüber<br />

Drogensüchtigen und Betrunkenen am größten.<br />

„Wen möchten Sie nicht als Nachbarn haben?“<br />

<strong>der</strong> <strong>CLUnier</strong> 1/<strong>2002</strong><br />

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