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Titel - Warendorf

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Mariä Himmelfahrt in <strong>Warendorf</strong> – das<br />

sind Bögen, Bungen und eine schwarze<br />

Madonna.<br />

1752, vor nunmehr 260 Jahren, wurde in<br />

<strong>Warendorf</strong> die Heilung eines Kindes notariell<br />

beurkundet. Das blinde Mädchen soll<br />

nach Berühren des Gnadenbilds der „Glorreichen<br />

Jungfrau“ eine wundersame Gesundung<br />

erfahren haben. Daraufhin setzte ein<br />

starker Zustrom von Pilgern ein. Der Pfarrer<br />

von St. Laurentius nahm das zum Anlass,<br />

beim Münsterschen Bischof um die<br />

Abhaltung einer Prozession zu bitten, was<br />

gewährt wurde. Nachdem die Prozession<br />

zuerst im Oktober durchgeführt wurde, verlegte<br />

man die Feier später auf das Fest<br />

Mariä Himmelfahrt. Die Himmelfahrt Mariens<br />

wurde bereits im frühen Christentum<br />

gefeiert. Aber erst 1950 bestätigte Papst<br />

Pius XII. mit einem Dogma die leibliche<br />

Aufnahme Mariens in den Himmel.<br />

Verbunden ist das Fest Mariä Himmelfahrt<br />

in <strong>Warendorf</strong> mit einer Fülle von traditionellen<br />

Veranstaltungen und Brauchtümern.<br />

In der Festwoche findet die Krankenwallfahrt<br />

regen Zuspruch. Mit der Weihe von<br />

Kräutersträußchen wird an die sieben<br />

Schmerzen Mariens erinnert. Die Prozession<br />

am Sonntag, zu der das Gnadenbild durch<br />

die festlich geschmückten Marienbögen von<br />

Altar zu Altar getragen wird, bildet den<br />

<strong>Titel</strong> Kirchliches Heimatfest<br />

Mariä Himmelfahrt ist<br />

Tradition seit 260 Jahren<br />

Wien inspiriert Tischlergesellen zu Triumphbögen-Idee<br />

Die Prozession zu Mariä Himmelfahrt führt unter den Bögen<br />

(hier in der Brünebrede) hindurch. Bilder (2): Gabi Wild<br />

kirchlichen Höhepunkt der Feierlichkeiten.<br />

Der Bau von straßenüberspannenden Holzbögen<br />

zu Ehren der Heiligen Jungfrau Maria<br />

wird erstmals 1756 erwähnt. <strong>Warendorf</strong>er<br />

Tischlergesellen sollen während ihrer<br />

Wanderjahre in Wien dazu inspiriert worden<br />

sein. Dort wurden zu Ehren der Kaiserin<br />

Theresia Triumphbögen errichtet. Bis<br />

heute lebt die Tradition in <strong>Warendorf</strong> fort.<br />

Neun Bögen werden in den Straßen der<br />

Altstadt errichtet. Um den Aufbau kümmern<br />

sich seit eh und je die Bogengemeinschaften.<br />

Diese sollen sich aus den Nachbarschaften<br />

gegründet haben, die früher zu<br />

einer Pumpengemeinschaft gehörten. Jede<br />

Bogengemeinschaft hat ihre eigenen Rituale.<br />

Immer aber ist der Bogenbau mit fröhlichem<br />

Feiern verbunden. So beschreibt es<br />

auch das Heumarktbogenlied, in dem es<br />

heißt: „In der ganzen Nachbarrund Soll´n<br />

die Herzen singen. Nach der Väter alter<br />

Weis` Stets der Nachbarschaft zum Preis.“<br />

Wenn am Vorabend der Prozession die<br />

Dämmerung einsetzt, legt sich eine feierliche<br />

Stimmung über die Stadt. Alle Bögen<br />

werden erleuchtet, Blaskapellen spielen<br />

Marienlieder, Straßen- und Schaufensterbeleuchtungen<br />

sind ausgeschaltet. Dafür sind<br />

die Häuser mit roten Papierlaternen, den<br />

Bungen, geschmückt. Die Kirchen sind bis<br />

in die Nacht für die zahlreichen Besucher<br />

geöffnet.<br />

In Erinnerung ist vielen Menschen ein Ereignis,<br />

das sich kurz vor dem Fest im Jahr<br />

2002 ereignete. Zum 250. Jubiläum war<br />

das barocke Gnadenbild gerade restauriert<br />

worden und stand wieder an seinem angestammten<br />

Platz in der Laurentius-Kirche,<br />

als Kleid und Figur Feuer fingen. Seither<br />

wird eine Reproduktion der Madonna in<br />

der Festprozession mitgeführt. Das Original<br />

ist weiterhin in der Kirche ausgestellt.<br />

Das Unglück, das vor zehn Jahren geschah,<br />

ist auch Anlass für ein Chorkonzert in St.<br />

Laurentius am Sonntag, 16. September, um<br />

17 Uhr.<br />

Wer mehr über die Geschichte der Marienverehrung<br />

und des Heimatfestes erfahren<br />

möchte, kann sich einer Führung anschließen,<br />

die das Tourismusbüro von <strong>Warendorf</strong><br />

Marketing zu folgenden Terminen anbietet:<br />

Freitag, 17. August, um 18 Uhr und<br />

Samstag, 18. August, um 14 Uhr. Der Treffpunkt<br />

ist jeweils am Wilhelmsplatz, nahe<br />

der Volksbank.<br />

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