Download Newsletter PDF - Heidi M. Zöllig, Bruno L. Catellani
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Power-Selling – der mutige Weg aus der Zwickmühle<br />
Dr. Holger von der Emde<br />
Geschäftsführer Ornamin Kunststoffwerke, Minden (D)<br />
NEWSLETTER AUGUST 2010<br />
Werte haben sich verschoben und damit auch Handlungsweisen in Familie und Beruf.<br />
Die Shareholder-Value-Idee dominierte in den vergangenen zehn Jahren die professionelle<br />
Geschäftswelt und strahlte in Geiz-ist-Geil-Kampagnen bis in den Privatkonsumentenbereich<br />
aus. Die Auswirkungen wie z.B. Produkte oder Dienstleistungen auf den<br />
nackten Preis zu reduzieren sind am «Verhandlungstisch» zum Alltag geworden. An die<br />
Stelle einer ganzheitlichen Bewertung eines Produktes oder einer Dienstleistung inklusive<br />
der Historie einer (Geschäfts-)Beziehung von Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit<br />
oder Qualität sowie vielen weiteren Faktoren, tritt in den entscheidenden Vergabeverhandlungen<br />
allzu häufig eine anonymisierte Excel-Tabelle – am besten nur noch über<br />
E-Mail oder einen virtuellen Marktplatz ausgetauscht. Unter dem Vorwand der vermeintlichen<br />
Vergleichbarkeit mit beliebigen Mitbewerbern, wird die gesamte Arbeit und Anstrengung<br />
der Vergangenheit (und die in ein aktuelles Projekt investierten Bemühungen)<br />
mit einem Federstrich nichtig gemacht und auf dem Altar der Kostenreduzierung (neudeutsch:<br />
savings) geopfert.<br />
Diesem in den vergangenen Jahren stetig zunehmendem Trend, vollzogen von der «Post-Lopez'schen» Einkäufergeneration,<br />
sind Vertriebler häufig nicht gewachsen. Die Angst, Umsatz oder gar einen Kunden zu verlieren, bewirkt<br />
leider, dass die Verhandlungen einem vorgeschriebenen Rollenspiel folgen, in dem der Verkäufer in seiner Verzweiflung<br />
dem ausgeübten Druck des Einkäufers folgt und nicht nur Zugeständnisse beim Preis macht, sondern darüber<br />
hinaus auch noch mit Mustern, Know-How, Ideen, Lösungskonzepten und vielem mehr aufwartet, um das mächtige<br />
Gegenüber wohlwollend zu stimmen. Doch das ist wie erwähnt alles im Drehbuch vorgesehen. Von Wohlwollen kann<br />
keine Rede sein, denn jeder der Mitbewerber wird auf diese Weise ausgesaugt und zum Schluss wird nach dem<br />
niedrigsten Preis vergeben und das von anderen beigesteuerte Know-How wird zweckentfremdet weiterverwendet.<br />
Es hat lange gedauert, bis diese neue Art der Beschaffung enttarnt wurde, doch damit ist immer noch nicht klar, wie<br />
sich Vertriebler erfolgreich in diesem Umfeld behaupten können.<br />
<strong>Heidi</strong> <strong>Zöllig</strong> und <strong>Bruno</strong> <strong>Catellani</strong> haben sich dieser Thematik angenommen und zeigen in dem Modul «Power-Selling»<br />
den mutigen Weg aus dieser Zwickmühle. Ziel ist es, möglichst früh in einem Geschäftsanbahnungsprozess festzustellen,<br />
ob ein Kunde überhaupt ein ernstzunehmendes Kaufinteresse hat und ob man selbst überhaupt in Frage<br />
kommt, einen Zuschlag zu erhalten. Dazu ist im Vorfeld ein höchst professionelles Kunden- bzw. Projektcasting erforderlich,<br />
welches als Ergebnis hat, handelnde Personen, Zwänge und Notwendigkeiten beim Kunden, Chancen und<br />
Risiken sowie Stärken und Schwächen ans Tageslicht zu fördern. In den sich anschliessenden Sequenzen geht es<br />
darum, den Kunden durch aktives Zuhören und das Stellen sich ergebender intelligenter Fragen an den Punkt zu<br />
bringen, seine Bedürfnisse selbst zu formulieren. Sofern ein Kunde keine Bedürfnisse zeigt, hat er auch kein seriöses<br />
Kaufinteresse bzw. ist er auf keinen leistungsstarken Lieferanten/Partner angewiesen. Folge: Exit. Der selbstbewusste<br />
Vertriebler steigt an dieser Stelle aus, denn er weiß, hier kann er nur verlieren – an Preis, an Wissen, an Zeit, an<br />
Mühe usw. Gibt es jedoch ein solches Bedürfnis und der Kunde hat es selbst formuliert, so besteht auch die reale<br />
Chance auf ein Geschäft, welches nicht auf Kosten reduziert ist, sondern den ganzheitlichen Bedürfnissen des Kunden<br />
gerecht wird. Der Preis bekommt nun wieder die ihm gebührende Rolle zugewiesen, denn die vielen anderen<br />
wichtigen Faktoren finden aufgrund der vom Kunden formulierten Bedürfnisse entsprechende Beachtung.<br />
Aus eigenen Erfahrungen und Ergebnissen der mir unterstehenden Sales-Organisation kann ich die Wirksamkeit bei<br />
der Anwendung der VMT-Seminarinhalte absolut bestätigen. Verhandlungen verlaufen zielgerichteter, Zeit wird effizienter<br />
eingesetzt, d.h. bei Projekten mit Eintreffwahrscheinlichkeit, Wissen und Know-How werden nicht «umsonst»<br />
abgesaugt und der ungünstige Exit äussert sich noch dahin günstig, als dass keine Energie verschwendet wird.<br />
Auf der anderen Seiten verlaufen so geführte Verhandlungen sehr viel intensiver, hinterlassen beim Kunden den<br />
verdienten professionellen Eindruck, stellen den Kunden in den Mittelpunkt des Handelns und bilden das Fundament<br />
für zukünftige Geschäftsbeziehungen. Preise sind vergleichbar. Bedürfnisse des Kunden erfassen und vom Kunden<br />
gewünschte Lösungen zu erarbeiten ist einzigartig. Ein neuer Weg, eine neue Chance.<br />
Institut für Kommunikation, Management und Verkauf / www.vmt-training.com 3