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Kriegerische Ereignisse in dem Marktflecken Burgbernheim zu Ende ...

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Der Bürgermeister Lehnbeuter war, als die Spähwagen bei ihm vorfuhren, nicht <strong>zu</strong>hause. Eckert<br />

erkundigte sich bei Nachbarn, wo der Bürgermeister sei. Diese sagten ihm, er sei gerade im<br />

Kellersgarten [Innere Bahnhofstr. 13] bei se<strong>in</strong>em Bunker. Eckert sprang anschließend dorth<strong>in</strong> und<br />

rief <strong>dem</strong> Bürgermeister, er solle sofort kommen, er werde verlangt. Dieser folgte der Aufforderung<br />

und traf vor se<strong>in</strong>em Hause die Amerikaner. Diese nahmen ihn wie er stand und er g<strong>in</strong>g sofort mit<br />

auf ihr Fahrzeug und sie fuhren mit ihm wieder <strong>in</strong> Richtung W<strong>in</strong>dsheimer Straße.<br />

Unterdessen, bzw. kurz vor E<strong>in</strong>treffen der Spähwagen im Markte <strong>Burgbernheim</strong> gaben die Panzer<br />

e<strong>in</strong>ige Schüsse auf <strong>Burgbernheim</strong> ab. Bei dieser Gelegenheit wurde der Landwirt Friedrich Wirth<br />

Hs.Nr. 126 [Hirtenbückle<strong>in</strong> 4] bei der Molkerei [W<strong>in</strong>dsheimer Straße 5] durch Granatsplitter tödlich<br />

getroffen.<br />

Als die Spähwagen mit aufgesessener Infanterie und <strong>dem</strong> gefangen genommenen Bürgermeister<br />

und Ortsgruppenleiter Lehnbeuter wieder <strong>zu</strong> den sich immer noch <strong>in</strong> Kampfstellung bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Panzern an der W<strong>in</strong>dsheimer Straße <strong>zu</strong>rückkamen, fand kurze Lagebesprechung statt. Plötzlich<br />

kehrten sämtliche Panzer mit den Spähwagen wieder um und fuhren die W<strong>in</strong>dsheimer Straße<br />

h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong> Richtung Reichsstraße 13. Lehnbeuter wurde nach Schwebheim verbracht, wo er, wie er<br />

angab, verhört wurde.<br />

E<strong>in</strong> deutsches Geschütz hatte auf der Ermetzhöfer Höhe [Die Anhöhe 520m, Burkhartsleite,<br />

westlich der Marktbergeler Steige] Stellung bezogen und schoß über <strong>Burgbernheim</strong> <strong>in</strong> Richtung<br />

Hochbach h<strong>in</strong>weg auf Fe<strong>in</strong>dansammlungen h<strong>in</strong>ter Hochbach. Dabei wurde die Scheune des Bauern<br />

Ott, Hs.Nr. 2 <strong>in</strong> Hochbach getroffen.<br />

Während der Nacht vom 13. auf 14. April 1945 bezogen deutsche Gebirgsjäger des 2. schw.<br />

Gebirgsjägerregiments aus Innsbruck die se<strong>in</strong>erzeit ausgemachte Hauptkampfl<strong>in</strong>ie (HKL) entlang<br />

der Hauptbahnstrecke. Die Truppen wurden durch Eiltransporte von Innsbruck über München<br />

Augsburg, Donauwörth, Nördl<strong>in</strong>gen, D<strong>in</strong>kelsbühl, Dombühl, Schill<strong>in</strong>gsfürst hergeschafft. Sie<br />

wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Walde mitten auf der Strecke ausgeladen und dann <strong>in</strong> Fußmärschen hierher bei<br />

Nacht beordert. Sie gruben sich noch <strong>in</strong> derselben Nacht provisorisch e<strong>in</strong>.<br />

Im Wildbad Markgrafenbau Keller war e<strong>in</strong> Bataillon-Gefechtsstand. Von dort aus g<strong>in</strong>gen<br />

Telefonleitungen <strong>in</strong> die Kompaniegefechtsstände im Ste<strong>in</strong>bruch am Himmelfahrtsberg, <strong>in</strong> den<br />

Henn<strong>in</strong>gerschen Felsenkeller und <strong>in</strong> den Bahnposten oberhalb des Rückertstales.<br />

E<strong>in</strong>e Kompanie schickte e<strong>in</strong>en Zug nach <strong>Burgbernheim</strong>, der <strong>in</strong> verschiedenen Gebäuden, Scheunen<br />

und Anwesen des Marktes <strong>Burgbernheim</strong> Kampfstellung bezog – <strong>zu</strong>m Schrecken der betreffenden<br />

Anwesensbesitzer, denn diese befürchteten e<strong>in</strong>en bevorstehenden Kampf und e<strong>in</strong>e eventuelle<br />

Beschießung <strong>Burgbernheim</strong>s und ihrer Anwesen. Da ke<strong>in</strong>e Aussicht mehr bestand, den Krieg <strong>in</strong><br />

diesem letzten Stadium <strong>zu</strong> gew<strong>in</strong>nen, war die deutsche Zivilbevölkerung bestrebt, ihr Eigentum<br />

möglichst über das nahe Kriegsende h<strong>in</strong>weg <strong>zu</strong> retten.<br />

Am Samstag den 14. April 1945 abends gegen 5 Uhr bestürmte der Fe<strong>in</strong>d <strong>Burgbernheim</strong> von<br />

Westen bis Osten. Wie mit e<strong>in</strong>em Schlag brach er aus Richtung Mörlbach, Hochbach, W<strong>in</strong>dsheimer<br />

Straße gegen <strong>Burgbernheim</strong> vor. Die aufgesessenen Infanteristen wurden ca. 1 km vor<br />

<strong>Burgbernheim</strong> abgesessen, sie schwärmten <strong>in</strong> Schützenl<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> die angrenzenden Felder seitlich aus<br />

und bildeten e<strong>in</strong>e geschlossene Angriffswelle von Westen, Norden und Osten her auf den Markt<br />

<strong>Burgbernheim</strong>. Da außerhalb des Ortes ke<strong>in</strong>erlei Widerstand geleistet wurde, war es für sie e<strong>in</strong><br />

leichtes, von all diesen Seiten <strong>in</strong> den Markt e<strong>in</strong><strong>zu</strong>dr<strong>in</strong>gen.<br />

Die von Richtung W<strong>in</strong>dsheimer Straße e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>genden Truppen brachten auch wieder den am Tage<br />

vorher mitgenommenen Bürgermeister Lehnbeuter mit. Er wurde bei Schmie<strong>dem</strong>eister Eckert<br />

abgesetzt. Da er bei se<strong>in</strong>em Verhör angegeben hatte, <strong>Burgbernheim</strong> sei nicht von deutschen<br />

Truppen besetzt, nun aber über Nacht deutsche Truppen die HKL besetzten (Lehnbeuter wußte dies<br />

aber nicht) kam er bei den Amerikanern <strong>in</strong> schiefes Licht. Als die <strong>in</strong> den Ort e<strong>in</strong>gedrungenen<br />

Truppen der Amerikaner doch im Ort auf deutsche Truppen stießen, packten sie Lehnbeuter wieder<br />

<strong>zu</strong>sammen und nahmen ihn wieder mit nach Schwebheim. Der <strong>in</strong> den Markt entsandte Zug der<br />

Gebirgsjäger ergab sich bei der Aussichtslosigkeit e<strong>in</strong>es Widerstandes bald. Nach der Durchführung<br />

der Entwaffnung wurden diese Soldaten zwischen 2 Autos mit gefalteten Händen auf <strong>dem</strong> Kopf die<br />

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