Schwarzbuch der Kommunalwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern

Kommunale Wirtschaftstätigkeiten in Mecklenburg-Vorpommern
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4.2. Einige Fallbeispiele
Ist Wismar nicht zu bremsen?
Massive Behinderungen des Unternehmens Wismar-Tourist GmbH
Der Fall eines Busunternehmens in Wismar wurde an Hand des Schriftverkehrs und der
Pressemeldung dokumentiert.
Der Brief des Geschäftsführers Klaus Kretz der Wismar Tourist GmbH vom 19.04.2005
an die Kommunalaufsicht des Landes Mecklenburg-Vorpommern:
„Sehr geehrter Herr Vogel,
hiermit wenden wir uns vertrauensvoll an Ihre Behörde und bitten Sie, den nachfolgend
geschilderten, für uns doch sehr ungewöhnlichen Vorgang, zu überprüfen, und eventuell
um ihre geschätzte Mithilfe.
Im September 2003 wurde Frau Brumm, die als Stadtführerin bei der Tourismus-Information
in Wismar tätig war, darüber informiert, dass die Stadt Wismar beabsichtigt, die Stadtrundfahrten,
die bis dato von dem städtischen Betrieb EVB mit Verlusten betrieben wurden,
an ein privates Unternehmen abzugeben. Die EVB mietete sich einen Bus bei den Berliner
Verkehrsbetrieben an und setzte diesen von Mai bis September für Stadtrundfahrten ein.
Frau Brumm erkundigte sich daraufhin direkt bei Herrn Hänsch im Rathaus, der u.a. für
Förderprogramme zuständig ist, um die Pläne der Stadt zur Privatisierung der Stadtrundfahrten
zu bestätigen. Hier wurde gleichzeitig über die Möglichkeit von Fördermitteln
gesprochen. Herr Hänsch verwies Frau Brumm an die Leiterin der Tourismus-Information,
Frau Berlin, um mit dieser den weiteren Verlauf zu besprechen. Gleichzeitig wurde Herr
Ustorp, der für Marketing und Tourismus zuständig ist, darüber Informiert, dass wir Interesse
bekunden, die Stadtrundfahrten in Wismar durchzuführen.
Ab Oktober holten wir uns bei verschiedenen Städten Erfahrungswerte, Tipps und auch
Ideen für eine optimale Vermarktung der Stadtrundfahrten.
Gleichzeitig besuchten wir zahlreiche Busunternehmen in ganz Deutschland, um hier über
eine zukünftige Zusammenarbeit in und um Wismar zu sprechen.
Aufgrund dieser Informationen erstellten wir einen ersten Konzeptentwurf, der im Januar 2004,
mit der zuständigen Beraterin für Existenzgründung der IHK zu Schwerin, Frau Haupt, besprochen
wurde. Nachdem nun die Eckdaten des Konzeptes standen, wurde der Entwurf unserem
heutigen Steuerberater vorgelegt, um hier die betriebswirtschaftlichen Angaben zu überprüfen.
Zwischenzeitlich wurden unsere neuen Ideen und Pläne mit Frau Berlin besprochen. Bei einem
dieser Gespräche, im Büro der Tourismus-Information am 17.03.2004, wurden uns die genauen
Teilnehmerzahlen der Fahrgäste übergeben, die im Jahre 2003 mit dem Bus unterwegs waren.