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Junges Kino auf den Hofer Filmtagen
Mit der Globalisierung, aber auch mit den Nischen dieser Welt beschäftigen
sich auffallend viele Filme in diesem Jahr, wie Festivalleiter Heinz Badewitz
bemerkt. Die deutschen Filmemacher hätten den Genre-Film wiederentdeckt.
Eröffnet werden die 45. Hofer Filmtage (25. - 30.
Oktober 2011) mit dem Spielfi lmdebüt von Carsten
Unger. Bastard ist ein Psychothriller, ein Vater-
Mutter-Kind-Spiel, in das eine Kriminalpsychologin
verwickelt wird. Die Hauptrollen spielen Martina
Gedeck, Markus Krojer, Antonia Lingemann
sowie Sibylle Canonica und Hanns Zischler.
Ein weiterer deutscher Film im Programm ist
Kaddisch für einen Freund. Der in München-Neuperlach
gedrehte und in Berlin spielende Kinofi lm
ist der erste Langfi lm des gebürtigen Russen Leo
Khasin, der auch das Drehbuch geschrieben hat.
Darin erzählt er die tragikomische Geschichte der
intensiven Freundschaft zwischen dem jungen
Palästinenser Ali (14) und dem russischen Juden
und Weltkriegsveteranen Alexander (84) im heutigen
Berlin. Der vom FFF im Bereich Kinofi lm geförderte
Film feiert in Hof seine Weltpremiere.
Bereits in Toronto gefeiert und in München mit
dem »Bernhard Wicki Filmpreis - Die Brücke -
Der Friedenspreis des Deutschen Films« geehrt,
ist Die Farbe des Ozeans von Maggie Peren,
ebenfalls im Bereich Kinofi lm vom FFF gefördert:
Eine deutsche Urlauberin liegt am Strand
von Gran Canaria, als unweit von ihr ein Holzkahn
mit afrikanischen Flüchtlingen ankommt und sie
von zwei Insassen um Hilfe gebeten wird.
FFF Bayern in Hof
Geförderte Filme: Amok (Christoph
Busche), Die Farbe des Ozeans (Maggie
Peren), Ein Leben auf Probe (David Emmenlauer)
und Kaddisch für einen Freund (Leo
Khasin). Mit FFF Festivalkopienförderung
laufen im Programm: Lucky Seven (Claudia
Heindel) und Leben lassen (Felix Charin).
Empfang: Gemeinsam mit Partnern lädt
der FFF zum Bayern Brunch am 28. Oktober
2011, 11-14 Uhr, im Theater Hof ein.
F E S T I V A L S U N D P R E I S E
Weltpremiere in Hof: Szene aus »Kaddisch für einen Freund«
Im Hofer Programm sind neue Filme zu sehen
von Sylke Enders, Didi Danquart, Klaus Lemke,
Emily Atef und von Urszula Antoniak, die
bereits mit ihrem erfolgreichen Erstling Nothing
personal in Hof zu Gast war, ebenso wie Valérie
Donzelli, die schon 2009 La Reine de pommes
präsentierte. Der amerikanische Regisseur Ramin
Niami kommt ebenfalls zum wiederholten
Male in die oberfränkische Stadt und zeigt den
Dokumentarfi lm Babe‘s & Ricky‘s Inn und gibt
einen Einblick in einen der pulsierendsten Blues-
Clubs der Welt. Ähnlich wie Peter Goedel, der
mit seinem Film Die Nacht ist nicht allein zum
Schlafen da das nächtliche Universum einer
Kneipe im Münchner Glockenbachviertel einfängt.
Sein Debüt präsentiert Mike Cahill mit
dem bereits vielbeachteten Film Another Earth.
In der österreichischen Produktion Brand - Eine
Totengeschichte von Thomas Roth spielt Sepp
Bierbichler einen berühmten Schriftsteller, der
seit der Erkrankung seiner Frau eine Schreibblockade
hat und durch die Begegnung mit der
jungen Pfl egerin bald in eine Spirale aus Obsession
und Eifersucht gerät.
Die Filmtage portraitieren in diesem Jahr den britischen
Regisseur David Mackenzie, der seine
Filme sowie eine Auswahl seiner Kurzfi lme in Hof
persönlich vorstellen wird. Olga Havenetidis
22 Film News Bayern 5-2011