Die Lagen des Landes
article in CENTURION-MAGAZINE.COM text written by P. Bröhm photos by M. Kreuzer
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durchaus auch mal sein Metzger aus Waging am See zu Tisch,<br />
selbstverständlich in Lederhosen und Trachtensocken. Er hat seine<br />
Tochter mitgebracht, die gerade Abitur gemacht hat und stolz ist,<br />
das Fleisch ihrer Familie so in Szene gesetzt zu erleben. Unter dem<br />
Motto „Alles vom Pinzgauer Rind“ serviert Jürgens das gebratene<br />
Filet mit Kartoffel-Lauch-Püree, dazu das Rindermark und die<br />
geschmorten Rippen mit Nussbutter-Hollandaise. Der Küchenchef<br />
ist begeistert von diesem Produkt. „Sie müssen erst mal einen<br />
Metzger finden, der Ihnen noch so dicke Rippen zum Schmoren<br />
schneidet“, sagt Christian Jürgens. Da kommt der Metzgersohn<br />
durch, dem in puncto Fleisch keiner was vormachen kann.<br />
Zu Hause waren gute Lebensmittel eine Selbstverständlichkeit:<br />
„<strong>Die</strong> Rindsrouladen meiner Großmutter sind für mich bis heute<br />
unerreicht.“ Vielleicht war sie der Auslöser für die Entscheidung,<br />
eine Kochlehre zu machen. <strong>Die</strong> Liebe zu Bayern begann vor 25 Jahren<br />
in München, zunächst bei Feinkost Käfer, dann im legendären<br />
Tantris. Heinz Winklers Residenz war die nächste Station. Einer<br />
Saison auf Sylt folgten Eckart Witzigmanns Aubergine in München<br />
und noch einmal drei Jahre als rechte Hand von Winkler. Weil sein<br />
Ehrgeiz schon damals groß war, wurde er mit 29 Jahren Küchenchef<br />
im Restaurant am Marstall in München, 2001 wechselte er auf<br />
Burg Wernberg. 2008 heuerte er am Tegernsee an, den er längst<br />
als Heimat betrachtet. So lässt sich ein Gericht wie sein Klassiker<br />
„Waidmanns Heil“ mit Rehrücken, karamellisierter Ananas und<br />
Preiselbeer-Pfeffer-Soße auch als Liebeserklärung an die Region<br />
verstehen: „Mir gefällt alles hier“, sagt der Wahlbayer. „<strong>Die</strong> Landschaft,<br />
die Menschen und ihre Lebensart.“ seehotel-ueberfahrt.com<br />
DAS BESTE VON<br />
BAYERN: Christian<br />
Jürgens, unten links,<br />
bedient sich in der<br />
heimischen Natur,<br />
orientiert sich an<br />
altertümlichen<br />
Rezepten und verpasst<br />
den Gerichten einen<br />
modernen Twist.<br />
Oben: Jürgens’<br />
„Kartoffelacker“ –<br />
Nuss-Krokant, Sacher,<br />
Guave-Cheesecake,<br />
Käsekuchen,<br />
Sauerrahm, Erde<br />
Unten: „Blüten“ –<br />
Bündnerfleisch,<br />
Rindertatar, Crêpe-<br />
Teig, Obazda<br />
Linke Seite: „Bulle<br />
von Tölz“ – Rippe<br />
geschmort, Filet, Mark<br />
Vorherige Doppelseite,<br />
im Uhrzeigersinn von<br />
oben links: „Herbstein“<br />
– Röstzwiebelcrème,<br />
Schwarzwurzel,<br />
Quinoa, Kräuter-,<br />
Nussknäckebrot;<br />
„Zwetschgenzweig“<br />
– Zwetschge, Sahne,<br />
Zimtstreusel,<br />
Mandeleis;<br />
„Chiemsee Igel“ –<br />
Zander, Gurken,<br />
Räucherfischfond,<br />
Basilikum<br />
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