Serve2fly seit 10 Jahren Partner <strong>des</strong> Flughafens Foto: Armin F. Fischer <strong>Die</strong> Tiefflieger im Blick Jobs am <strong>Airport</strong> Foto: Erwin Pottgiesser Christoph Reichelt ist am <strong>Airport</strong> <strong>Weeze</strong> Spezialist für alles Gefiederte. Der Berufsfeuerwehrmann ist Vogelschlagbeauftragter und sorgt dafür, dass sich bei Starts und Landungen keine Piepmätze in der Nähe der Flugzeuge aufhalten. Er weiß: Selbst Spatzen können einen großen Flieger beschädigen. Gute Partnerschaft Abläufe funktionieren reibungslos Am 15. November 2005 übernahm die Serve2fly – Heico Losch <strong>Airport</strong> Service GmbH die Passagier- und Flugzeugabfertigung am <strong>Airport</strong> <strong>Weeze</strong>. Gesellschafter sind die Heico Aircraft Maintenance GmbH und die Stuttgarter Losch <strong>Airport</strong> Services GmbH. <strong>Die</strong> beiden erfolgreichen Familienunternehmen haben zusammen mehr als 3000 Mitarbeiter und sind an fast allen deutschen Flughäfen zu Hause. Während Heico Aircraft Maintenance im kommenden Jahr sein 50-jähriges Betriebsjubiläum begeht, freut sich Losch <strong>Airport</strong> Service in diesem Jahr über den 25. Jahrestag seiner Unternehmensgründung. Gesellschafter und Mitarbeiter der gemeinsamen Firma Serve2fly Heico Losch <strong>Airport</strong> Service feiern jetzt das zehnte Jubiläum in <strong>Weeze</strong>. Serve2fly fertigt heute etwa 1,8 Millionen Passagiere pro Jahr ab und bedient bis zu 45 Abflüge pro Tag im Rahmen der Flugzeugabfertigung. Etwa 250 Mitarbeiter und Aushilfen sind bei Serve2fly in <strong>Weeze</strong> tätig. Kato Sürün (31) ist der Chef, der hier Station Manager heißt. „Wir arbeiten nach dem rotierenden Prinzip, sodass das hier alle Mitarbeiter Generalisten sind und damit überall <strong>Die</strong> Chefs: <strong>Die</strong>ter Krah und Ludger van Bebber einsetzbar“, erläutert Sürün. „Teamarbeit und gute Kommunikation sind bei uns das Wichtigste, damit die Arbeit klappt. Alles geht Hand in Hand. Wir tragen zum reibungslosen und pünktlichen Flughafenbetrieb bei.“ Flughafen-Chef Ludger van Bebber: „Serve2fly ist ein hochmotiviertes und professionelles Team, und wir freuen uns über die ausgezeichnete und angenehme Zusammenarbeit. Gemeinsam wollen wir auch in den nächsten zehn Jahren unseren Airline-Kunden und Passagieren den gewohnt perfekten Service anbieten.“ 6 <strong>Die</strong>ter Krah und Marc Losch sind die beiden Managing Directors der Serve2fly – Heico Losch <strong>Airport</strong> Service GmbH Welche Aufgaben übernimmt das Serve2fly-Team am <strong>Airport</strong> ? <strong>Die</strong>ter Krah: Wir übernehmen als professioneller <strong>Die</strong>nstleister am <strong>Airport</strong> <strong>Weeze</strong> sämtliche bei der Flugzeug- und Passagierabfertigung anfallenden Aufgaben. Das sind zwei große Bereiche: <strong>Die</strong> Passage ist im Terminal verantwortlich für den Kundenservice. Das ist zum einen der Ticketverkauf, der auch Umbuchungen und Kundenanfragen umfasst. Außerdem besetzen wir in Spitzenzeiten bis zu 16 Check-in-Schalter. Unsere freundlichen Mitarbeiter führen auch die Bordkartenkontrollen und das Boarding der Passagiere zum Abflug durch. Darüber hinaus bearbeitet Serve2fly auch Lost & Found-Fälle. Im Bereich Rampe, also auf dem Vorfeld, weist unsere Crew ankommende Jets in ihre Parkpositionen ein, be- und entlädt die Flugzeuge und transportiert das Gepäck zwischen Terminal und Flieger. Später sorgen unsere Mitarbeiter für das Pushback der Flugzeuge. Im Winter kommt die Flugzeugenteisung und das Deicing dazu. Unsere Abfertigungs-Teams machen ihren verantwortungsvollen Job mit vollem Einsatz. Bei 40 Grad plus genauso wie bei 20 Grad Minus. Wie klappt die Zusammenarbeit mit dem Flughafen? <strong>Die</strong>ter Krah: Wir pflegen eine sehr partnerschaftliche und vertrauensvolle Geschäftsbeziehung. <strong>Die</strong> gegenseitige Unterstützung steht an vorderster Stelle. Wir sind <strong>Die</strong>nstleister. Unser Ziel ist die Zufriedenheit unserer Kunden, also <strong>des</strong> Flughafens und der Airlines. Wir stellen uns auf die Wünsche unsere Partner ein und sorgen dafür, dass die Abläufe reibungslos funktionieren. In einem konstruktiven Miteinander stellen wir sicher, dass auch bei wechselnden Situationen schnell und flexibel Lösungen gefunden werden. Wenn Christoph Reichelt (54) seine „Gegner“ aufzählt, dann dauert das eine Weile, denn es sind einige: Dohlen, Krähen, Reiher, Buntspechte, Bussarde, Turmfalken, Lerchen, Spatzen. Moment – Spatzen? <strong>Die</strong> Vögel sind im Verhältnis zu einem Flugzeug doch winzig! „Ja, das stimmt“, sagt Reichelt und lacht. „Aber da macht es die Menge. Wenn 15 oder 20 Spatzen in ein Triebwerk fliegen, dann haben wir ein Problem.“ Seit 2003 ist Reichelt Vogelschlagbeauftragter am <strong>Airport</strong> <strong>Weeze</strong>. Er koordiniert die Meldungen von Fluggesellschaften, Fluglotsen und den Bird Controllern, die auf dem Flughafengelände nach Vögeln Ausschau halten. Dabei gucken sie meist gar nicht in den Himmel, sondern sie suchen das Federvieh auf dem Boden: „Wir schauen, wo sich die Vögel befinden, notieren auch ihre Anzahl. Aus diesen Daten werden Statistiken erstellt, um zu sehen, ob die Population wächst.“ Mit Zählen allein ist sein Job natürlich nicht getan. Denn Reichelt ist dafür verantwortlich, dass es keinen Vogelschlag – also Kollisionen von Vögeln mit Flugzeugen – gibt. Geraten Stare, Dohlen und Co. in die Triebwerke von Flugzeugen, kann das im schlimmsten Fall zum Ausfall der Turbinen führen. Um solche Situationen bei Starts und Landungen zu verhindern, gibt es an allen Flughäfen Vogelschlagbeauftragte. Deren Aufgabe ist es, die störenden Vögel zu vertreiben, etwa mittels Pistolen mit Knallkörpern. Sichten die Bird Controller einen Schwarm, der es sich beispielsweise auf dem Rasen neben der Landebahn gemütlich gemacht hat, werden die Tiere durch den lauten Pistolenknall verscheucht. „Wir setzen auch Megafon mit Angstschreien von Vögeln ein“, erklärt Reichelt. Per Lautsprecher werden die Vögel mit Panikgeräuschen von Tieren ihrer Rasse beschallt. „Dann verschwinden die Tiere aus Angst schnell.“ Das Ganze geschieht tagsüber: „Wenn es dunkel ist, fliegen die meisten Vögel nicht mehr.“ Auch zu den Betreibern der umliegenden Kiesgruben hält Reichelt Kontakt. Denn dort leben viele Wildgänse. Wenn diese dann von einer wassergefüllten Grube zur nächsten fliegen, führt ihre Route meist über den Flughafen <strong>Weeze</strong>. „Wir fahren die Kiesgruben ab und kontrollieren, ob es mehr Tiere werden. Eingreifen dürfen wir aber nur auf dem Flughafengelände. Außerhalb sind wir ausschließlich beratend tätig“, sagt der Berufsfeuerwehrmann. Reichelt und sein Team kümmern sich aber nicht nur um Gefiedertes. Sie halten auch das Mäusevorkommen auf dem Flughafengelände im Auge. Denn: Gibt es viele Mäuse, werden Raubvögel wie Turmfalken angelockt. Auch bei Bepflanzungen hat der Vogelschlagbeauftragte ein Wörtchen mitzureden: Blumen oder Sträucher, die besonders viele Vögel anziehen, werden rund um den <strong>Airport</strong> nicht angepflanzt. Privat verscheucht Christoph Reichelt übrigens keine Vögel: „<strong>Die</strong> gehören zur Natur. Ich versuche nur, sie vom <strong>Airport</strong> <strong>Weeze</strong> fernzuhalten.“ 7