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wildernews 2_2013

Die 67. Ausgabe des Magazins Wildernews in Kürze: Disneyland vs. Wilderness!

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Disneyland vs. Wilderness!

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© Katharina Conradin, Cima dei Turni (I)<br />

Mario Broggi<br />

Forstingenieur und<br />

ehemaliger Dozent<br />

Simon Libsig<br />

Autor, Dichter und<br />

Spoken Word-Künstler<br />

Heike Fiedler<br />

auteure poétesse<br />

Linard Bardill<br />

Autor und Liedermacher<br />

Ich würde die zufallsbedingte<br />

freie Natur schon<br />

alleine deswegen<br />

gebietsweise bewusst<br />

zulassen, weil wir häufig<br />

es nicht besser wissen,<br />

was «richtig» ist, ganz<br />

nach dem Zitat des<br />

US-Poeten Wendell Berry<br />

(Worldwatchreport<br />

1992): «Wir können nicht<br />

wissen, was wir tun,<br />

solange wir nicht wissen,<br />

was wir tun, täten wir<br />

nichts».<br />

Das Wunderbare an<br />

der Wildnis ist, dass<br />

man nicht weiss, was<br />

einen dort erwartet. Das<br />

Furchtbare an der Wildnis<br />

ist, dass man nicht<br />

weiss, was einen dort<br />

erwartet. Die Wildnis ist<br />

ein hemmungsloser Ort,<br />

an den es einen physisch<br />

oder psychisch verschlagen<br />

kann.<br />

Depuis 4 jours, dans<br />

la Cordillère Blanche.<br />

Sacs à dos, tente,<br />

boussole, une vague<br />

carte dessinée à la<br />

main. Solitude et<br />

soudainement : tempête<br />

et pluie. L’impossibilité<br />

de continuer. Falaises.<br />

Le lendemain - la tente<br />

gelée, la belle lumière<br />

bleue des glaciers. La<br />

dernière montée à 4800<br />

mètres d’altitude. Et le<br />

sentiment d’avoir<br />

survécu.<br />

Wildnis, mal so ganz<br />

prosaisch gesprochen,<br />

gibt es bei uns schon<br />

fast nicht mehr. Die Wälder<br />

sind kultiviert, die<br />

Seen sind befahren oder<br />

elektrifiziert, die Himmel<br />

von Flugzeugen durchkreuzt.<br />

Die Wildnis gibt<br />

es aber in der Begegnung<br />

mit der Welt. Dort<br />

wo wir uns einlassen<br />

auf einen Baum, einen<br />

Bach, ein Tobel, dort wo<br />

wir aus unserem Ego-<br />

Korsett rauskommen in<br />

eine Begegnung. Dort<br />

ist Wildnis. Denn jeder<br />

Baum ist ein Kosmos,<br />

jeder Bach eine eigene<br />

Dimension, und jede Blume<br />

ein Weltall, sobald<br />

wir ihr begegnen. In der<br />

Begegnung wird auch<br />

das Erschlossene autonom,<br />

das im Verkehr stehende<br />

umgekehrt, jung,<br />

neu und wild. Wenn wir<br />

der Wildnis nachjagen,<br />

vertreiben wir sie Stück<br />

um Stück, wenn wir auf<br />

sie zugehen, wenn wir<br />

sie auf uns zugehen<br />

lassen, erfahren wir sie<br />

in jedem Löwenzahn, der<br />

durch den Teer stösst.<br />

Merci beaucoup à tous les auteurs et autrices – Vielen Dank an alle AutorInnen. Weitere Zitate erscheinen im nächsten Heft.

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