Netzwerk Südbaden - Dezember 2015
Netzwerk Südbaden - Dezemberausgabe 2015
Netzwerk Südbaden - Dezemberausgabe 2015
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<strong>Dezember</strong> <strong>2015</strong> | Preis: 4,90€Euro | E 2014<br />
netzwerk<br />
südbaden<br />
Menschen | Märkte | Meinungen<br />
Badisch bringt‘s<br />
Warum sich die Winzer heuer besonders freuen<br />
Vegan sürpfeln<br />
Badens Winzer haben <strong>2015</strong> mengenmäßig<br />
eine leicht unter dem Durchschnitt<br />
liegende Weinernte eingefahren. Aber die<br />
Zufriedenheit ist dennoch groß: die Qualität<br />
verheißt Spitzenwerte, schließlich<br />
waren die Trauben heuer besonders gesund.<br />
Kilian Schneider, der Präsident des<br />
Badischen Weinbauverbandes, erklärt im<br />
Interview mit netzwerk südbaden auch,<br />
warum Badens Winzer gut daran tun, über<br />
vegan ausgebauten Wein nachzudenken.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 5 u<br />
Dorf mit Charme<br />
Denzlingen ist mit mehr als 13.500 Einwohnern<br />
die drittgrößte Gemeinde im Landkreis<br />
Emmendingen. Viele Denzlinger schätzen<br />
aber auch die Nähe zu Freiburg, sie sind in<br />
wenigen Minuten am Hauptbahnhof. Bürgermeister<br />
Markus Hollemann sagt, dass<br />
sich in Denzlingen städtisches Leben mit<br />
dörflichem Charme vereine. Da ist sicher etwas<br />
dran. Denzlingen ist aber nicht nur ein<br />
begehrter Wohnort, auch viele kleine und<br />
mittlere Unternehmen haben hier ihren Sitz.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 30 u<br />
Büro, Büro<br />
So wie sich alles verändert, verändert sich<br />
auch die Arbeitswelt. Nicht nur, weil laut<br />
klappernde Schreibmaschinen verschwunden<br />
sind. Tatsächlich haben sich die Arbeitsbedingungen<br />
in den vergangenen Jahren<br />
grundlegend verändert. Kommunikation<br />
zwischen den Mitarbeitern spielt eine gewichtige<br />
Rolle – Unternehmen, die transparent<br />
arbeiten, machen auch bessere Geschäfte.<br />
Das prägt auch die Einrichtung und die<br />
Arbeitsumgebung.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 52 u
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Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
es gibt ein Thema, da kann in Baden fast<br />
jeder mitreden. Wir reden vom Wein. Vor<br />
allem in <strong>Südbaden</strong>, wo auch ganze Landstriche<br />
von Reben geprägt werden. Und,<br />
das ist auch eine erfreuliche Erkenntnis,<br />
es gibt eigentlich keinen schlechten badischen<br />
Wein, das sagen auch Experten, aber<br />
es gibt natürlich gewaltige Qualitätsunterschiede.<br />
Es gibt Trends, es gibt Vorlieben,<br />
am Glase scheiden sich die Geister.<br />
Aber der Weinbau ist natürlich auch ein<br />
Wirtschaftsfaktor. Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.<br />
Rund 20.000 Menschen in<br />
Baden leben direkt von den Erträgen, die<br />
über den Wein erwirtschaftet werden. Für<br />
netzwerk südbaden ist das auch ein Anlass,<br />
zum Jahresende einmal etwas tiefer<br />
in die Szenerie einzutauchen. Wir haben<br />
auch mit Kilian Schneider gesprochen,<br />
dem Präsidenten des Badischen Weinbauverbandes.<br />
Er schildert in dem Interview<br />
auch, welche Strukturveränderungen auf<br />
die Branche zukommen, die ja auch vor<br />
ökonomischen Herausforderungen steht<br />
– so ist der Einsatz von voluminösen Vollernter-Maschinen<br />
heute zum Normalfall<br />
geworden, noch vor 10 Jahren galt das als<br />
Tabu. Und längst lächelt man beim Badischen<br />
Weinbauverband nicht mehr darüber,<br />
wenn veganer Wein gefordert wird –<br />
vielmehr wollen sich die Badener da lieber<br />
ohne ideologische Scheuklappen an die<br />
Spitze des Fortschritts stellen.<br />
Alles ist halt im Fluss, nicht nur im Weinbau.<br />
Wie sehr das auf unsere Region zutrifft,<br />
können Sie in dieser aktuellen Ausgabe<br />
nachlesen. Wir wünschen Ihnen viel<br />
Spaß bei der Lektüre. Und natürlich in<br />
Zeiten, in denen alles anders wird, auch ein<br />
wenig Durchatmen zu den Weihnachtsfeiertagen.<br />
Herzlichst<br />
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3
Inhalt/Impressum<br />
Titel<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Hausmitteilung3<br />
TITEL<br />
Wein ist immer ein Top-Thema in Baden,<br />
insbesondere nach der aktuellen Ernte. Natürlich<br />
auch <strong>2015</strong>. Die Branche geht von<br />
Spitzenqualitäten aus, möglicherweise gibt<br />
es in der Spitze sogar bessere Weine als im<br />
ebenfalls superheißen Jahr 2003. Zu diesen<br />
und anderen Themen haben wir mit Kilian<br />
Schneider, dem Präsidenten des Badischen<br />
Weinbauverbandes gesprochen. Und auch<br />
darüber, welche Bewandtnis es mit veganem<br />
Wein hat und warum die Badener ihn<br />
wollen sollten. 5-15<br />
MÄRKTE<br />
Das Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen<br />
wird von Focus als spitze bewertet 18<br />
SC-Hauptversammlung: Harmonischer<br />
Verlauf, Warten auf das neue Stadion 22<br />
Sick in Waldkirch wird für vorbildliches<br />
Gesundheitsmanagement im Unternehmen<br />
ausgezeichnet 27<br />
Spendenmarathon mit Motoröl 28<br />
Der Verband seutscher Unternehmerinnen<br />
(VdU) hat sich bei Taifun Tofu umgesehen<br />
– und war beeindruckt 42<br />
Forum Planen Bauen: Die Zukunft des<br />
öffentlichen Raums stand im Mittelpunkt<br />
einer Fachtagung 46-47<br />
Pfaffenweiler hat mit dem Umbau der<br />
Batzenberghalle auch ein Zeichen für solide<br />
Planung gesetzt – die Kosten blieben<br />
exakt im Rahmen. 48-49<br />
Interview: Zur Zertifizierung beim Reinigungsunternehmen<br />
Büba 66<br />
Meldungen18/23/25/26/50<br />
DAS HANDWERK16<br />
ORTSPORTRAIT DENZLINGEN 30-41<br />
MENSCHEN 44-45<br />
SONDERTHEMA<br />
„MODERNE ARBEITSWELT 52-65<br />
STEUERN & RECHT KOMPAKT 70<br />
BLICKPUNKT MITTELSTAND 72<br />
NACHGEFRAGT<br />
Christian Roenicke, freier Finanzierungsberater<br />
und Hypothekenmakler 76<br />
KULTUR<br />
Bestseller 74<br />
MEINUNGEN<br />
Auf ein Neues 74<br />
Aufgeheizt74<br />
KOLUMNEN<br />
Klaus Wehrle 18<br />
Thomas Schmidt 23<br />
Irene Matzarakis 25<br />
Tobias Bobka 43<br />
Impressum<br />
netzwerk südbaden – Redaktion<br />
Marktplatz 7, 79206 Breisach<br />
Telefon 07667/9297943<br />
Herausgeber:<br />
Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />
Redaktion: Markus Hemmerich (V.i.S.d.P)<br />
Autoren:<br />
Stephan Elsemann, Daniela Frahm,<br />
Dr. Stefan Pawellek<br />
Kolumnisten:<br />
Tobias Bobka, Jan Burgahn, Marc Kaltenhäuser,<br />
Irene Matzarakis, Thomas Schmidt, Klaus Wehrle<br />
Fotografen: Albert Josef Schmidt, Petra Hemmerich,<br />
Markus Hemmerich<br />
Berater der Herausgeber: Jörg Hemmerich<br />
Herstellung: Büro44 GmbH, Breisach<br />
netzwerk südbaden GmbH<br />
Bayernstraße 10, 79100 Freiburg<br />
Telefon: 07 61/4500-0<br />
Telefax: 0761/4500-2120<br />
info@netzwerk-südbaden.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />
Anzeigen:<br />
Philipp Anton (verantw.)<br />
Telefon: 0761/4500-2018<br />
Druck: Hofmann Druck, Emmendingen<br />
Registereintrag:<br />
Eintragung im Handelsregister<br />
Registergericht: Amtsgericht Freiburg i. Br.<br />
Registernummer: HRB 710747<br />
Umsatzsteuer-ID: DE 288417800<br />
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Warum „Bäpper“ so wichtig sind<br />
Gold- und Silbermedaillen bekommen 10 Prozent der badischen Weine<br />
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Wein ist ein Thema in Baden, ein Wichtiges.<br />
Das Weinanbaugebiet umfasst<br />
fast 16.000 Hektar Fläche, die Ernteergebnisse<br />
sind jedes Jahr unterschiedlich: <strong>2015</strong><br />
waren es schließlich nach dem Abschluss<br />
der Ernte 1,15 Millionen Hektoliter, ein<br />
bisschen mehr als zuvor prognostiziert. Es<br />
ist ein sehr guter Jahrgang, der Präsident<br />
des Badischen Weinbauverbandes Kilian<br />
Schneider hegt sogar die Hoffnung, dass<br />
daraus einige Spitzenweine dieses vor 15<br />
Jahren begonnenen Jahrtausends entstehen.<br />
Tatsächlich hat die Natur <strong>2015</strong> besonders<br />
gut mitgespielt – auch eine achtwöchige<br />
Hitzeperiode konnte den Reben<br />
nichts anhaben, junge Rebanlagen mussten<br />
allerdings auch bewässert werden. Im Ergebnis<br />
gab es zwar kleinere Traubenbeeren<br />
als sonst, aber dafür kerngesunde Trauben.<br />
„Ein Bilderbuchherbst wie gemalt“,<br />
schwärmt Geschäftsführer Peter Wohlfarth<br />
vom Badischen Weinbauverband immer<br />
noch. Mit vermutlich tollen Spitzenweinen,<br />
die jetzt in den Kellern heranreifen.<br />
Fakt ist freilich auch: Badens Winzer leben<br />
nicht vom Verkauf von Spitzenweinen, der<br />
normale Kunde ist preissensibel und nicht<br />
patriotisch. Vor dem Weinregal, in vielen<br />
Fällen ist es das eines Discounters, greift er<br />
auch schon mal nach alkoholisiertem Rebensaft<br />
aus anderen Regionen bis hin nach<br />
Übersee. Aber Fakt ist andererseits auch,<br />
dass das südlichste deutsche Weinanbaugebiet<br />
Spitzenweine braucht. Sie sind das Vehikel<br />
für die Weinvermarktung, sie werden<br />
besonders ausgezeichnet. 1977 Weine aus<br />
den Anbaugebieten Badens zwischen Taubertal,<br />
Kraichgau, Ortenau, Kaiserstuhl<br />
und Bodensee sind bei der Badischen Gebietsweinprämierung<br />
<strong>2015</strong> mit einer Goldoder<br />
Silbermedaille ausgezeichnet worden.<br />
2810 Weine hatten Winzergenossenschaften<br />
und Weingüter für das Prämierungsverfahren<br />
angestellt, 70 Prozent kamen<br />
zum Zuge. Es ist eine strenge Verprobung,<br />
die Verbraucher sollen sicher sein können,<br />
dass die Qualität, die Gold und Silbermedaillen<br />
vermuten lassen, auch in der Flasche<br />
enthalten ist. Es sind genau 10,2 Prozent<br />
(104 Millionen Liter) der im Vorjahr<br />
geernteten Weinmenge – die gelegentlich<br />
geringschätzig geäußerte Meinung, einen<br />
„Bäpper“ bekomme jeder, ist jedenfalls<br />
nicht zutreffend. Für Peter Wohlfarth, den<br />
Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes<br />
ist die Prämierung auch deshalb<br />
von Bedeutung, weil klar deklarierte Spitzenweine<br />
auch Kunden anlocken, die sich<br />
einfach ohne viel Aufwand orientieren wollen.<br />
Den gleichen Zweck verfolgt die Kür<br />
der badischen Top-Ten-Weine. Da werden<br />
die 10 besten Weine eines Jahrgangs von<br />
einer Jury benannt – ausschließlich tro<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
4 5
Titel<br />
ckene Rot- und Weißweine, dazu noch 10<br />
Edelsüße. Weingüter und Winzergenossenschaften<br />
werben natürlich mit solchen<br />
Auszeichnungen. Einziges Problem dabei:<br />
es machen längst nicht alle mit, die international<br />
in der Weinszene bekannten Spitzenweingüter<br />
eh nicht. So kommt es auch,<br />
dass die Ortenau regelmäßig die Spitze<br />
vor allen anderen Weinanbaugebieten bildet.<br />
In dieser Region um Offenburg sehen<br />
die Winzer die Chance, die Bekanntheit<br />
ihrer Produkte zu stärken. So liegen die<br />
Weinberge von 8 von 10 roten Spitzenweinen<br />
sämtlich in der Ortenau – darunter<br />
Weingüter wie Schloss Ortenberg und das<br />
Weingut Schwörer in Durbach oder Winzergenossenschaften<br />
wie die Oberkircher<br />
Winzer eG oder die Durbacher Winzer<br />
eG. Die einzigen beiden Top Ten-Weine<br />
vom Kaiserstuhl kommen aus Sasbach von<br />
der dortigen WG. Ein bisschen ausgeglichener<br />
schaut es bei den Weißweinen aus.<br />
Da gehören der Winzerverein Hagnau, das<br />
Weingut Zotz in Heitersheim, der Kaiserstühler<br />
Winzerverein Oberrotweil und das<br />
Weingut Wiedemann in Sasbach dazu.<br />
Und aus der Ortenau das Weingut Andreas<br />
Laible in Durbach, das Weingut Siegbert<br />
Bimmerle in Renchen und die Oberkircher<br />
Winzer eG. Eher bunt gemischt ist<br />
das Feld der 10 edelsüßen Top-Weine, deren<br />
Mengen freilich kaum von Bedeutung<br />
sind: Dreimal ist in diesem Segment allein<br />
das Weingut Andreas Laible aus Durbach<br />
vertreten, Spitzenweine dieser Katgegorie<br />
kommen aber auch von den Gengenbacher<br />
Winzern eG, vom Winzerkeller Auggener<br />
Schäf eG, von der Durbacher Winzergenossenschaft,<br />
von den Burkheimer Winzern<br />
EG, von der Winzergenossenschaft<br />
Achkarren sowie vom Weingut W. Löffler<br />
in Staufen-Wettelbrunn.<br />
Zum Medaillenreigen gehört alljährlich<br />
auch die Verleihung der Ehrenpreise für<br />
die besten Weinbaubetriebe in den jeweiligen<br />
Weinregionen. Da hat das Weingut<br />
Schwörer, Inhaber Josef Rohrer aus<br />
Durbach am besten abgeschnitten und<br />
den Ehrenpreis des Badischen Weinbauverbandes<br />
erhalten. Erstmals sind auch<br />
Staatsehrenpreise des Landes Baden-<br />
Württemberg verliehen worden – darunter<br />
auch drei Betriebe aus Baden: Das<br />
Weingut Schwörer Inhaber Josef Rohrer<br />
in Durbach (Betriebe bis 9.9 Hektar),<br />
Weingut Andreas Männle, Durbach (bis<br />
149,9 Hektar) und der Winzerverein<br />
Hagnau (ab 150 Hektar) <br />
<br />
6<br />
Kilian Schneider<br />
KILIAN SCHNEIDER<br />
Vegan ist kein Jux<br />
Die Strukturen im Weinbau verändern sich<br />
Im Gespräch mit netzwerk südbaden hat<br />
Badens Weinbaupräsident Kilian Schneider<br />
erklärt, warum die Winzer im Land mit<br />
der Weinernte <strong>2015</strong> besonders zufrieden<br />
sind, obwohl die Menge geringer ausgefallen<br />
ist. Vielleicht ist er sogar besser als der<br />
2003er, sagt Schneider. Aber Gesprächsstoff<br />
bei den Winzern ist nicht nur der neue Wein<br />
– es gibt auch einen Trend zu Strukturveränderungen,<br />
hin zu mehr Professionalität.<br />
netzwerk südbaden: Zunächst zum Erfreulichen.<br />
Die badische Weinernte <strong>2015</strong> ist ja<br />
jetzt mit 1,15 Millionen Hektolitern Wein<br />
doch noch erfreulicher ausgefallen, als eigentlich<br />
prognostiziert. Sie gehören zu denjenigen,<br />
die von diesem Wein mehr Potenzial erwarten<br />
als von dem vermeintlichen Jahrhundertjahrgang<br />
2003. Wann wissen Sie eigentlich genau,<br />
ob Sie da richtig liegen?<br />
Kilian Schneider: Das wird sich schon in<br />
den nächsten Wochen zeigen. Wir hatten<br />
ja eine sehr frühe Lese, die Weine sind jetzt<br />
netzwerk südbaden<br />
voll im Ausbau. Die Kellermeister gehen<br />
schon an die Klärung. Ich gehöre bis heute<br />
zu denen, die sagen, wir müssten mit dem<br />
<strong>2015</strong>er den 2003er schlagen. Die Witterung<br />
war in diesem Jahr doch nicht so extrem<br />
wie vor zwölf Jahren, wir hatten kurz<br />
vor der Ernte noch einmal Regen. Dann<br />
sind die Oechsle stehen geblieben. Wir<br />
hatten kühle Nächte, und dann ist einfach<br />
die Reife gekommen. Reife ist beim Wein<br />
ja einfach nicht nur in Oechslegraden zu<br />
messen, da gehört mehr dazu: eine kühle<br />
Nacht, auch mal ein Nebeltag. Die Natur<br />
ist uns da sehr entgegengekommen.<br />
netzwerk südbaden: Das gilt für Weiß- wie<br />
Rotweine?<br />
Kilian Schneider: Ja für die ganze Palette.<br />
Die Weißweine sind ja, was die Aromenausbildung<br />
betrifft, eher empfindlicher. Die<br />
Rotweine sind aufgrund der Gerbstoffe etwas<br />
einfacher. Aber beide Weine haben von<br />
diesem ungewöhnlichen Jahr profitiert.<br />
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Titel<br />
netzwerk südbaden: Haben die badischen<br />
Winzer denn wirklich einen Vorteil, wenn<br />
der <strong>2015</strong>er ein Spitzenjahrgang wird? Die<br />
meisten kaufen doch Weine im mittleren und<br />
unteren Preissegment.<br />
Kilian Schneider: Es ist natürlich in allererster<br />
Linie für das Image gut. Wir werden<br />
die Preise nicht erhöhen können, es ist ein<br />
unglaublicher Druck auf dem Markt. Die<br />
Herausforderung wird sein, die eingelagerten<br />
Kabinett- und Spätlesen in diesem<br />
Umfeld preisgerecht verkaufen zu können.<br />
netzwerk südbaden: Ein großer Teil des<br />
Weins wird ja über Discounter und den<br />
großen Lebensmitteleinzelhandel verkauft.<br />
Spielt eigentlich der Direktverkauf auch eine<br />
Rolle?<br />
Kilian Schneider: Das ist sehr unterschiedlich.<br />
Bei Weingütern kommt es vor, dass der<br />
gesamte Bestand direkt an Kunden verkauft<br />
wird. Die Genossenschaft in Oberbergen,<br />
der ich angehöre, verkauft ungefähr 15 Prozent<br />
direkt. Das ist schon respektabel, aber<br />
wirklich nicht viel. Und für Großbetriebe<br />
wie den Badischen Winzerkeller kann es eh<br />
nur ein Randgeschäft sein.<br />
netzwerk südbaden: Kürzlich sind wieder<br />
die Medaillen für die besten badischen Weine<br />
vergeben worden.10 Prozent der Weine<br />
bekommen eine solche Auszeichnung. Dazu<br />
kommen noch die Top-10-Weine. Gleichzeitig<br />
lief im Radio eine offizielle Kampagne der<br />
Badischen Weinwerbung, in der es sinngemäß<br />
hieß, auf die Medaillen komme es gar<br />
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nicht an. Ist das für den Verbraucher nicht<br />
etwas verwirrend?<br />
Kilian Schneider: Wir sind, um es vorsichtig<br />
zu sagen, über diese Kampagne zurückhaltend<br />
begeistert. Es ist ja unsere Intention,<br />
die Badische Gebietsweinprämierung<br />
zu „der“ Weinprämierung zu machen. Wir<br />
sind darauf angewiesen, dass sich möglichst<br />
alle Betriebe beteiligen. Der Wettbewerb<br />
gewinnt ja auch durch eine große<br />
Beteiligung. Leider gibt es doch nicht wenige<br />
Betriebe, die einfach nicht teilnehmen<br />
und es geht natürlich auch um die Akzeptanz<br />
der Ergebnisse. Es ist ein Imageträger,<br />
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eine Standortbestimmung für die Teilnehmer<br />
und es ist eine gute Orientierung für<br />
die Verbraucher. Dafür müssen wir in der<br />
Weinwirtschaft und bei den Winzern noch<br />
mehr werben.<br />
netzwerk südbaden: Sind Sie eigentlich mit<br />
der neuesten Werbekampagne für den Badischen<br />
Wein zufrieden?<br />
Kilian Schneider: Die Badische Weinwerbung<br />
ist eine rechtlich selbständige<br />
Organisation und entscheidet über die<br />
jeweiligen Kampagnen in ihren Gremien.<br />
Grundsätzlich bin ich froh, dass die badi<br />
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sche Weinwerbung wieder zum Laufen gekommen ist. Vor fünf Jahren hatten wir<br />
Zweifel, ob das gelingt. Es ist auch dem Badischen Weinbauverband zuzuschreiben,<br />
dass wir auch Weingüter als Mitglieder gewinnen konnten. Bei uns basiert<br />
die Weinwerbung, anders als anderswo, auf völlig freiwilliger Basis. Das hat Vorteile,<br />
aber es schafft auch Probleme. Es wird eine große Herausforderung bleiben.<br />
netzwerk südbaden: Kommt in der Weinwerbung nicht manchmal das Emotionale<br />
zu kurz, Faktoren wie die Weinlandschaft, die Winzeroriginale, die Weindörfer als<br />
Bestandteil der Kultur der Region? In Freundschaft Baden. Was will uns das sagen?<br />
Kilian Schneider: Es schon so. Die Werbung muss den Kunden ansprechen, nicht<br />
den Winzer. Da erwarte ich natürlich von diesen Leuten in den Werbeagenturen,<br />
dass sie auch erfassen, was der Kunde will, was ihn für den Badischen Wein<br />
begeistern soll. Unsere Werbung muss immer wieder neu überdacht werden, sie<br />
muss die Leute ansprechen. Es gibt ja überall subregionale Werbeorganisationen<br />
wie das Ortenauer Weinparadies oder die Kaiserstühler Weinwerbung. Seit drei<br />
Jahren sind wir dabei, diese Aktivitäten professionell zu begleiten. Ein in die<br />
Organisation Schwarzwaldtourismus eingebundener Mitarbeiter sorgt seitdem<br />
dafür, gerade Dinge wie den Weintourismus voranzutreiben. Das ist eine tolle<br />
Sache und ein riesiger Gewinn für den Badischen Wein.<br />
netzwerk südbaden: Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? Dieses Jahr sind ja nicht<br />
einmal handwerklich ausgebildete Winzer- und Kellermeister freigesprochen worden.<br />
Kilian Schneider: Der zuständige Referent im Regierungspräsidium, Abteilungspräsident<br />
Dieter Blaeß, hat versichert, dass das gar nicht so außergewöhnlich sei.<br />
Tatsächlich geht die Zahl der Nachwuchskräfte in der klassischen praktischen<br />
Ausbildung im Weinbau aber zurück. Die Hochschulen sind alle voll, Weinbau<br />
als Studienfach gilt als höchst populär. Das gilt auch für die Technikerausbildung.<br />
Da sind übrigens sehr viele Winzertöchter und Söhne dabei, die eben einen anderen<br />
Bildungsweg beschritten haben als ihre Eltern. Nur werden wir irgendwann<br />
im badischen Weinbau neben den Akademikern auch wieder echte Praktiker<br />
brauchen. Die Betriebe werden größer und die brauchen den Winzermeister, der<br />
einen Betrieb mit 30, 40 Hektar auch wirklich führen kann. Vielleicht brauchen<br />
wir da auch ein neues Berufsbild.<br />
netzwerk südbaden: Wie verändern sich Strukturen? Fusionen gerade zwischen<br />
Winzergenossenschaften gab es ja schon viele. Gibt’s so etwas wie einen Zwang zur<br />
Größe?<br />
Kilian Schneider: Einen Zwang zur Größe gibt es nicht. Wir bekommen jedoch<br />
größere Erzeugerbetriebe, auch größere Genossenschaftsbetriebe. Insgesamt hat<br />
die Rebfläche in Baden ja nicht abgenommen. Nebenerwerbsbetriebe sind sicher<br />
nicht das alleinige Zukunftsmodell, aus vielen Gründen. Wir sind froh, wenn<br />
andere Betriebe diese Flächen übernehmen und im Weinbau halten. Die Professionalisierung<br />
wird zunehmen. Mit 5 Hektar Fläche wird sich kaum einer einen<br />
neuen Traktor für 80.000 Euro leisten können. In der Vermarktung ist Größe<br />
nicht das Alleinige. Gerade bei den Kleinen, auch bei kleinen Genossenschaften<br />
gibt es welche, die immer an der Spitze sind. Da stimmt alles. Wir haben in<br />
Baden aufgrund unserer Struktur mit Terrassen und Böschungspflege einfach höhere<br />
Erzeugungskosten. Da können wir mit den Rheinhessen und den Pfälzern<br />
einfach nicht mithalten. Von der Romantik kann der Winzer ja nicht leben.<br />
netzwerk südbaden: Wann werden die badischen Winzer veganen Wein anbieten?<br />
Kilian Schneider: Ich denke, demnächst. Wir sitzen da wirklich in den Startlöchern.<br />
Wir müssen die tierische Gelatine zur Mostvorklärung ersetzen, das ist<br />
kein Problem und den Leim vom Etikett und Karton ebenfalls von tierischen<br />
Stoffen befreien. Dann können wir badischen Winzer in diesem neuen Markt<br />
entscheidend mitmischen. Wir müssen nur noch unsere Mitglieder davon überzeugen,<br />
dass das kein Jux ist, sondern eine Möglichkeit, die Einzigartigkeit des<br />
Badischen Weins herauszustellen. <br />
<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
8 9
Titel<br />
WEINWERBUNG<br />
„In Freundschaft Baden“ was sagt uns das?<br />
Das Für und Wider um die Sinnhaftigkeit der Werbung für den badischen Wein bleibt konstant<br />
Von Rudi Raschke<br />
Neue Märkte?<br />
Im Blick.<br />
Wie lassen sich das Lebensgefühl und<br />
das Kulturgut einer ganzen Region<br />
am besten in eine gemeinschaftliche Werbung<br />
packen? Eine, die Touristen wie Einheimische,<br />
internationale Gourmets wie<br />
vor-der-Haustür-Genießer am besten mit<br />
einer Handvoll Motiven begeistert?<br />
Dass dies nicht ganz leicht ist, zeigt der<br />
Schwarzwald: Eine Gegend, die stimmige<br />
Bilder im Kopf entfacht, regional<br />
überschaubar ist und dennoch nicht ganz<br />
einfach zu bewerben: Die Schwarzwald<br />
Touristik STG unternimmt viel Aufwand,<br />
um zwischen Titisee-Kitsch und Neo-Kuckucksuhr,<br />
Filettöpfle-Küche und Black<br />
Forest Lounge, zwischen Eventalarm und<br />
einsamem Wanderer möglichst viel unter<br />
den Bollenhut zu bekommen. Wobei selbst<br />
diese Mühen samt neuen Konzepten nicht<br />
ausschließen, dass Werbe-Desaster wie der<br />
Triberger Bürgermeister mit „geilen Bergen<br />
und feuchten Tälern“ den Schwarzwald<br />
zum Altherrenwitz erklären.<br />
Ungleich einfacher hat es Südtirol, seit<br />
Jahrzehnten ein stolzes Genuss-Pilgerziel<br />
und berühmt für Wein, Berge sowie Gasthäuser,<br />
bei denen man unfallfrei und mit<br />
hoher Basisqualität zum Vesper oder zu den<br />
Sternen greifen kann. Dazu werden Weine<br />
gereicht, bei denen selbst einfache Winzergenossenschaften<br />
Bestnoten in Weinbibeln<br />
wie dem „Gambero Rosso“ herbeikeltern.<br />
Von so einem Image kann das Weinland<br />
„Baden“ als Werbe-Schicksalsgemeinschaft<br />
nur träumen, nicht nur weil es mit 15.000<br />
Hektar die gut zehnfache Menge an Fläche<br />
gegenüber den Südtirol-Weinen zu bewerben<br />
hat, noch dazu mit einer unbezähmbar<br />
anmutenden Sortenvielfalt von Grauburgunder<br />
bis Klingelberger (Ortenauer<br />
Riesling). Sondern auch, weil es alles andere<br />
als ein regionales Gefühl ins Rennen<br />
schicken kann, wenn es darum geht, den<br />
ungleich bekannteren Kaiserstuhl neben<br />
dem Kraichgau auf Anzeigenspalten im<br />
Magazin der „Zeit“ oder anderen Blättern<br />
abzubilden. Keine „kompakte“ Region wie<br />
Ein voller Bottich wirbt<br />
beispielsweise die nach Rebflächen ebenbürtige<br />
Pfalz oder Rheinhessen – sondern<br />
ein 400 Kilometer langer Landstrich, der<br />
im Süden über Lörrach Richtung Bodensee<br />
und im Norden bis hinter Tauberbischofsheim<br />
reicht. Wobei mancher Anhänger des<br />
badischen Weins nicht wissen dürfte, dass<br />
es hier a) Wein gibt und b) diese Ecke noch<br />
zur selben Bundesland-Hälfte gehört.<br />
Die Frau, die dies alles zusammen halten<br />
muss, heißt Sonja Höferlin und sitzt in<br />
Freiburg bei der 2009 neu gegründeten<br />
„Badischen Wein GmbH“. Sie muss nicht<br />
nur die richtigen Bilder für das in die Jahrzehnte<br />
gekommene Motto „Von der Sonne<br />
verwöhnt“ finden, sondern auch immer<br />
wieder jene Winzergenossenschaften und<br />
privaten Weingüter in neun Weinbauregionen<br />
bei Laune halten, die mal mürrisch<br />
den Austritt aus der zentralen Promotion<br />
und später stolz den Wiedereintritt verkünden.<br />
Eingezahlt wird ob der unterschiedlichen<br />
Größen der Mitglieder nach Hektar.<br />
Höferlins Ziel ist es, „vor allem national<br />
die Aufmerksamkeit auf unsere badischen<br />
Weine, die Region und das Handwerk als<br />
Grundlage für die Qualität zu lenken.“<br />
Erfolgsmeldungen kreisen in erster Linie<br />
darum, ob nun große Abfüller wie die<br />
Bezirkskellerei Markgräflerland oder die<br />
WG Bötzingen wieder hinter dem kreisrunden<br />
„B“ versammelt werden können.<br />
Da die Winzer nicht verpflichtet seien, ihr<br />
Betriebsergebnis zu veröffentlichen, sagt<br />
Höferlin, sei lediglich eine Orientierung<br />
an den Marktanteil-Zahlen der GfK möglich,<br />
die auch die TV-Quoten und andere<br />
Konsumdaten erhebt. Und hier sei in den<br />
Ihr Betrieb wächst über die Grenzen.<br />
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10<br />
netzwerk südbaden
Titel<br />
vergangenen fünf Jahren eine Steigerung<br />
von 11 auf 13 Prozent realisiert worden.<br />
Was umso beachtlicher ist, als die Konkurrenz<br />
an Übersee-Weinen nicht kleiner wird<br />
und die Messungen bei Supermarktkunden<br />
stattfinden, wo der badische Wein zwischen<br />
den Billgst- und Premium-Tropfen<br />
angesiedelt ist.<br />
Zu den Einzahlern zählen auch Spätburgunder-Pioniere<br />
wie Joachim Heger vom<br />
Ihringer Weingut „Dr. Heger“, aber selbst<br />
solche Vorzeige-Mitglieder findet nur,<br />
wer sich durch die Landkarte von badischerwein.de<br />
sucht. Heger ist angetan von<br />
der Arbeit der Weinwerbung-Chefin, sie<br />
mache einen „sehr guten Job“ angesichts<br />
der „unterschiedlichsten Interessen und<br />
Märkte“. Man müsse „viele kleine Schritte<br />
tun“ mit einer Werbung, die der Berufsstand<br />
hier selbst unternehme, während es<br />
beispielsweise in Österreich oder Südtirol<br />
staatliche Förderung besorge. Letztlich<br />
könne aber alles nur Werbung für eine<br />
„Dachmarke“ sein.<br />
Das betont auch Hanspeter Johner, von<br />
den genannten Bötzingern, dienstältester<br />
Geschäftsführer einer Winzergenossenschaft<br />
in Baden. Er weiß ebenfalls um die<br />
nicht ganz leichte Aufgabe einer zentralen<br />
Weinvermarktung: es sei schwierig, „so ein<br />
großes Gebiet werblich abzudecken“, sagt<br />
Johner, der aber nicht auf die Werbung<br />
verzichten möchte: „Ein Ausruhen wäre<br />
gefährlich“ kommentiert er die nicht einfache<br />
badische Situation mit Wein für Günstigkonsumenten<br />
und Alleskenner, aber<br />
auch wenn er selbst „kein Freund vieler<br />
Anzeigen“ sei, sondern den Kunden direkt<br />
oder im Laden ansprechen möchte, betont<br />
auch er, dass „Werbung noch nie sinnlos<br />
gewesen ist“.<br />
Zurückhaltender wird er bei den aktuellen<br />
Motiven, seit dem Frühjahr 2014 von<br />
der Hamburger Werbeagentur „Scholz &<br />
Friends“ verantwortet, einer der fünf größten<br />
in Deutschland: Johner will sie nicht<br />
kommentieren, vermutlich hat er schon<br />
viele Debatten beim Viertele darüber erlebt.<br />
Was ja nichts Schlechtes heißt, wenn<br />
die Leute drüber reden.<br />
Objektiv betrachtet muss man allerdings<br />
sagen, dass die Werbung für den Badischen<br />
Wein, in der sich früher einmal ein echter<br />
Kellermeister und ein echter Koch an<br />
einem Fass zuprosteten, nur noch wenig<br />
mit den Menschen und ihrem Wein hier<br />
zu tun hat. Mit ihrem grellgelben Akzent<br />
auf die badische Sonne ist die Kampagne<br />
12<br />
Badische Weinwerbung – in den besten Blättern der Republik<br />
von „Scholz & Friends“ vermutlich das am<br />
knalligsten Ausgeleuchtete seit der Einführung<br />
von „Yello Strom“ Ende der 90er<br />
Jahre. Selbst wo es ausnahmsweise mal eine<br />
echt ausschauende Winzerrunde ins Bild<br />
geschafft hat, ist eine Strahlung einmontiert,<br />
die das Weinberg-Vesper ausschauen<br />
lässt wie das jüngste Gericht.<br />
Ansonsten sehen wir wenig badische Fotomodelle<br />
allen Alters in künstlich gebleichten<br />
Reben: ältere Herren, die der fröhliche<br />
Bruder von Dieter Hallervorden sein könnten,<br />
halten eine Enkelin in den Armen, die<br />
entfernt an die Sängerin und Sarkozy-Gattin<br />
Carla Bruni erinnert. Junge Frauen fassen<br />
mit Pinzettenfingern ein Weinglas und<br />
prosten am Flussufer Bohemien-Männern<br />
zu, die normal alles im Picknickkorb haben<br />
dürften, nur keinen badischen Wein. Ein<br />
mittelalter Anzugträger prostet mit einem<br />
sehr großen Burgunderglas zu und wirkt<br />
netzwerk südbaden<br />
so vertrautenerweckend wie ein Makler,<br />
der eine nicht mehr mögliche Provision<br />
feiert. Dazu eine junge Erfolgsmutter, die<br />
sonst zwischen Berliner Mitte und Hamburger<br />
Schanzenviertel für alles von der<br />
Vollwert- bis zur W-Lan-Anbindung posieren<br />
könnte. Sie ist das Aufmachermotiv<br />
der Badische-Wein-Website, die sich in die<br />
zwei eigenwillig gegliederten Hauptthemen<br />
(„Weinland Baden“ und „Weine genießen“)<br />
gabelt.<br />
Die Ende 2013 beauftragten Hamburger<br />
„Scholz & Friends“ scheinen jedenfalls alles<br />
zu können, nur kein Badisch: „Die Profilierung<br />
von Marken, die das Leben der<br />
Menschen mit Genuss bereichern, ist unsere<br />
große Leidenschaft. Der Gewinn der<br />
Marke Badischer Wein rundet diese Kompetenz<br />
ab.“ (Presseerklärung) So sprechen<br />
Leute, die leider nicht tief genug ins Glas<br />
geschaut haben.<br />
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Titel<br />
Mit Blick auf die „Dachmarke“ ahnt man,<br />
dass andere als diese wenig authentische<br />
Kampagne die Werbekolonne bilden: Der<br />
badische Spätburgunder vom Kaiserstuhl<br />
beispielsweise, mit dem selbst in New Yorker<br />
Weinhandlungen vor wenigen Jahren<br />
„die badische Revolution“ aufs Neue ausgerufen<br />
wurde.<br />
Am Ende schaut es so aus, als würde die<br />
Musik für das Werbe-Lied vom „Badischen<br />
Wein“ vor allem im Südteil Badens<br />
gemacht: Hier gibt es nicht nur die prominenten<br />
Winzer in Gebieten wie Markgräflerland,<br />
Kaiserstuhl, dem Breisgau und<br />
der Ortenau, hier scheint auch der Großteil<br />
der Einzahlungen zu sprudeln. „Der<br />
Kaiserstuhl ist eigentlich bekannter als das<br />
Weinbaugebiet Baden“ unkt ein Winzer,<br />
der dieses Zitat nicht mit seinem Namen<br />
in Verbindung gebracht sehen mag. Die<br />
Aushängeschilder seien in <strong>Südbaden</strong>, sagt<br />
auch Hanspeter Johner, der dies nicht nur<br />
mit Renommee, sondern auch mit der<br />
Größe der Anbaugebiete begründet. Sonja<br />
Höferlin selbst erklärt es damit, dass 70<br />
Prozent der badischen Reben in einem 70<br />
km-Radius um Freiburg stünden.<br />
Es mag die Freiburger Sicht auf die Dinge<br />
Sonja Hoeferlin<br />
sein, aber vielleicht ist am Ende das riesige<br />
Weinbaugebiet namens „Baden“ doch<br />
ein etwas wackliges Konstrukt deutschen<br />
Weinrechts, bei dem sich nur hinter der<br />
Hälfte der Fassade richtig was verbirgt. Wo<br />
man auch hinsieht: In der „Alten Wache“<br />
am Freiburger Münsterplatz, einem ebenfalls<br />
von der Sonne verwöhnten Plätzchen,<br />
hat man sich selbst zum „Haus der badischen<br />
Weine“ ernannt, das bei näherem<br />
Hinsehen aber keinen Tropfen von oberhalb<br />
des Ortenau-Äquators ausschenkt.<br />
In der Freiburger Weinhandlung Drexler,<br />
zentral gelegen an den Kreuzungswegen<br />
von Ur-Badenern und 5-Sterne-Touristen,<br />
würden durchaus „badische Weine“<br />
verlangt, heißt es hinter der Ladentheke.<br />
Bei näherem Hinsehen seien dabei aber<br />
ausschließlich die südbadischen Tropfen<br />
gemeint, einen Wein aus dem Kraichgau,<br />
der Karlsruher Ecke oder aus dem Taubertal<br />
habe hier noch keiner gewünscht. Was<br />
im übrigen überhaupt nichts über deren<br />
Qualität aussagt, nur dass hier eben ganz<br />
unterschiedliche Leistungsträger in der selben<br />
Staffel antreten.<br />
Dass nicht jedem die Gemeinschaft, die<br />
„ein gutes Miteinander darstellt, aber ausbaufähig<br />
ist“ (Johner) so verlässlich erscheint,<br />
beweist übrigens eine WG aus der<br />
Ortenau: Wer versehentlich einen Bindestrich<br />
in „badischer-wein.de“ eingibt, landet<br />
dort: Die so-ähnlich-Adresse hat sich<br />
per Umleitung der Ortenauer Winzerkeller<br />
gesichert, zwar ein Mitglied der „Badische<br />
Wein Gmbh“, aber offenbar auch ein Vertreter,<br />
dem das regionale Hemd näher sitzt<br />
als die gesamtbadische Jacke. <br />
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Ludwig Binz ist ein Mann, für den eines<br />
fest steht: Die Verpackung machts! In<br />
der badischen Weinwirtschaft stand Binz,<br />
der im Kartoffeldorf Forchheim eine Verpackungs-<br />
und eine Logistikfirma betreibt,<br />
mit dieser Meinung aber lange Zeit ziemlich<br />
alleine da. Viele Winzer waren und<br />
sind immer noch der Überzeugung, dass<br />
sie allein für den Inhalt der Flaschen verantwortlich<br />
seien, nicht aber fürs Drumherum.<br />
Binz denkt da anders: „Wenn ich einen<br />
tollen Wein kaufe, will ich auch eine entsprechende<br />
Verpackung haben“, sagt er.<br />
Schließlich verkaufen Winzer ja nicht nur<br />
Wein, sondern auch „Emotionen“. Tatsächlich<br />
scheint es, als haben einige Winzer<br />
das kapiert. Wenn man durch die Hallen<br />
des Binzschen Unternehmens läuft, springen<br />
einem jedenfalls zahlreiche Logos von<br />
namhaften Winzern ins Auge. Eines hat<br />
sich Binz vielleicht sogar bei den Topwinzern<br />
der Region, deren Weine der passionierte<br />
Weinliebhaber Binz auch gerne<br />
trinkt, abgeschaut. Binz macht nicht auf<br />
Masse, er macht auf Qualität und setzt dabei<br />
auf Individualität. Die Verpackungen,<br />
die er entwirft, sind sicherlich ein bisschen<br />
teurer als Massenprodukte, aber sie unterstreichen<br />
in ihrer Wertigkeit eben auch die<br />
Wertigkeit des Produktes. Es gibt Branchen,<br />
da ist die Verpackung mehr wert als<br />
das eigentliche Produkt. Beim Wein ist das<br />
zum Glück nicht so. Ganz im Gegenteil, es<br />
kommt nicht selten vor, dass man Spitzenweine<br />
in Billigst-Verpackungen bekommt.<br />
Das findet Binz unpassend. Und immer<br />
mehr Winzer erkennen, dass sie ihr Produkt<br />
eben auch besser positionieren können,<br />
wenn neben dem Inhalt, dem Wein,<br />
auch die Verpackung stimmt.<br />
Eine ganz spezielle Verpackung hat Binz<br />
sich vor einigen Jahren ausgedacht, eine<br />
Weinbox mit 24 Fächern, in denen je ein<br />
0,25 Fläschen Wein ist, kurzum der perfekte<br />
Adventskalender.<br />
Die passenden Winzer hat er nun auch gefunden.<br />
Solche, die es mögen über den Tellerrand<br />
zu schauen, die dem gerade in der<br />
WEINVERPACKUNGEN<br />
Tolle Kiste<br />
Ludwig Binz hat einen Wein-Adventskalender erfunden<br />
Ludwig Binz und sein Adventskalender<br />
Weinwirtschaft verbreiteten Kirchturmdenken<br />
Adieu gesagt haben. Es handelt sich<br />
um die Generation Pinot, eine Jungwinzervereinigung<br />
mit derzeit 48 jungen Winzern<br />
aus Baden, die sich nach eigener Aussage<br />
zusammengeschlossen haben, „um Visionen<br />
im Weinbau und Vermarktung zu entwickeln“.<br />
Dass diese Verpackungsidee von<br />
Binz ein Hit ist, zeigte Anfang November<br />
auch die Prämierung der Generation Pinot<br />
als Jungwinzervereinigung des Jahres. Das<br />
hoben die Juroren der Deutschen Landwirtschaftgesellschaft<br />
(DLG) die Weinbox<br />
besonders hervor.<br />
„Als Erfinder der badischen Adventsbox<br />
und Initiator der ersten Stunde bin ich natürlich<br />
besonders stolz und freue mich über<br />
diese Auszeichnung sehr“, sagt Ludwig<br />
Binz. „Schon bei den ersten Gesprächen<br />
mit Generation Pinot-Specherin Bettina<br />
Schumann zeigte sich die Aufbruchstimmung<br />
und das Intresse an Innovation“ erinnert<br />
sich Binz. Es ist aber nicht nur die<br />
raffinierte, von Binz entwickelte Verpackung,<br />
die den Weinadventskalender zum<br />
hippen Produkt macht. Es ist sicher auch<br />
das gelungene Design,der Münchner Agentur<br />
merzpunkt.<br />
Insgesamt wollen Binz und die Jungwinzer<br />
2000 Exemplare der Weinbox unters Volk<br />
bringen. 89,00 Euro kostet das süffige Vorweihnachtsvergnügen.<br />
Und weil Binz, der<br />
schaffige Kaiserstühler, eben nicht nur Verpackungen<br />
kreiert, sondern auch gleich die<br />
ganze Logistik abwickelt – zu seinen Kunden<br />
zählen Unternehmen aus der Automobil-,<br />
Pharma- und Lebensmittelindustrie,<br />
sowie Verlage, Werbeagenturen und Druckereien<br />
– liefert er die Weinboxen auch<br />
von Forchheim aus in alle Welt. Bestellbar<br />
ist die Advents-Weinbox direkt bei www.<br />
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stark mit<br />
Die „Handwerksunternehmen des Jahres“ <strong>2015</strong> mit den Laudatoren und Veranstaltern. Foto: Handwerkskammer Freiburg<br />
Sie sind Vorreiter und Vorbilder: Vier<br />
Handwerksbetriebe aus den Kreishandwerkerschaften<br />
im Kammerbezirk<br />
Freiburg wurden als „Handwerksunternehmen<br />
des Jahres“ <strong>2015</strong> ausgezeichnet.<br />
Der jährlich von der Handwerkskammer<br />
Freiburg vergebene Preis würdigt Betriebe,<br />
die sich mit innovativen Ideen und ausgewöhnlichem<br />
Engagement erfolgreich am<br />
Markt platziert haben und dabei Verantwortung<br />
für Mitarbeiter und Gesellschaft<br />
übernehmen. Das Handwerk stehe vor<br />
großen Aufgaben, machte Kammerpräsident<br />
Johannes Ullrich deutlich. „Wir<br />
können uns glücklich schätzen, diese gemeinsam<br />
mit so vorbildlichen Betrieben<br />
und engagierten Unternehmern anpacken<br />
zu können.“<br />
Eine prominent besetzte Jury aus Handwerk,<br />
Politik und Gesellschaft hatte die<br />
Gewinner aus den zahlreich eingegangenen<br />
Vorschlägen ausgewählt. Bei der feierlichen<br />
Preisverleihung in der Meckel-<br />
Halle der Sparkasse Freiburg nahmen<br />
alle Preisträger ihre Auszeichnung auf<br />
der Bühne entgegen. Die Offenburger<br />
Oberbürgermeisterin Edith Schreiner, der<br />
Landkreis Ortenau:<br />
Peter Huber Kältemaschinenbau<br />
GmbH aus Offenburg<br />
• gegründet 1968<br />
• 250 Mitarbeiter (in Offenburg)<br />
• 16 eingetragene Ausbildungsverhältnisse<br />
Landkreis Emmendingen:<br />
Schmolck GmbH & Co. KG aus Emmendingen<br />
• 1947 gegründet<br />
• 336 Mitarbeiter<br />
• 37 eingetragene Ausbildungsverhältnisse<br />
Die Preisträger<br />
Emmendinger Oberbürgermeister Stefan<br />
Schlatterer, der Freiburger Bürgermeister<br />
für Kultur, Jugend und Soziales und Integration<br />
Ulrich von Kirchbach und Handwerkskammerpräsident<br />
Johannes Ullrich<br />
hielten die Laudatio für die Preisträger.<br />
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald<br />
und Stadt Freiburg:<br />
Bäckerei Wolfgang Pfeifle GmbH &<br />
Co. KG aus Freiburg<br />
• gegründet 1906<br />
• 85 Mitarbeiter<br />
• 8 eingetragene Ausbildungsverhältnisse<br />
Landkreis Lörrach:<br />
Stöcklin & Schwab GmbH aus<br />
Grenzach-Wyhlen<br />
• gegründet 1960<br />
• 12 Mitarbeiter<br />
• 2 eingetragene Ausbildungsverhältnisse<br />
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© <strong>2015</strong> PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.<br />
„PwC“ bezieht sich auf die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitglieds gesellschaft der PricewaterhouseCoopers International<br />
Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.
Märkte<br />
Baden baut!<br />
Sackgasse<br />
HERZZENTRUM FREIBURG-BAD KROZINGEN<br />
Top Bewertung von Focus<br />
Die Anforderungen an Gebäude, wie sie<br />
die Politik derzeit in ihren Zukunftsszenarien<br />
artikuliert, werden ohne erheblichen<br />
Anteil an Technik nicht mehr<br />
funktionieren. Dabei spielt die mechanische<br />
Gebäudebe- und entlüftung eine<br />
wichtige Rolle. Durch eine unsachgemäße<br />
manuelle Lüftung geht deutlich<br />
mehr Energie verloren als durch die<br />
Gebäudehülle. Deren Qualität lässt<br />
sich relativ einfach<br />
durch Dämmstoffdicken<br />
definieren. Die<br />
Effekte einer dickeren<br />
Dämmung sind bei<br />
den jetzigen Standards<br />
kaum noch messbar.<br />
Klaus Wehrle<br />
Deshalb strebt man<br />
mit einer höheren<br />
technischen Ausstattung optimale Energieverbräuche<br />
an. Theoretisch betrachtet<br />
ist dies nachvollziehbar. In der Praxis<br />
sieht das jedoch oft ganz anders aus.<br />
Dies haben nun wissenschaftliche Studien<br />
ergeben. Die Theorie kann das Nutzerverhalten<br />
nur bedingt bewerten und<br />
schon gar nicht beeinflussen. Wie will<br />
man den Menschen vorschreiben, wie<br />
oft sie Fenster und Türen öffnen dürfen?<br />
Es gilt als erwiesen, dass die Nutzer die<br />
entscheidende Größe in diesem Szenario<br />
sind und die vorher berechneten Verbräuche<br />
um ein Vielfaches überschritten<br />
werden. Das heißt im Klartext, dass diese<br />
hochtechnisierten und hervorragend<br />
gedämmten Gebäude keine wesentlichen<br />
klimapolitischen Effekte erzielen<br />
und im Extremfall sogar schlechter abschneiden<br />
als Altbauten. Spätestens jetzt<br />
muss man offen diskutieren, welcher<br />
finanzielle Aufwand beim Bau solcher<br />
Wohnmaschinen entsteht und welcher<br />
messbare Nutzen dadurch für Klima<br />
und Gesellschaft geschaffen werden.<br />
Klaus Wehrle ist Architekt in Gutach und<br />
hat mehrfach in Fachzeitschriften publiziert.<br />
Wehrle ist Mitglied im Landesvorstand<br />
der Architektenkammer Baden-<br />
Württemberg.<br />
Top-Bewertung für Universitäts-Herzzentrum<br />
Freiburg∙Bad Krozingen: Laut<br />
dem Krankenhausranking des Magazins<br />
„Focus Gesundheit“ gehört die Klinik<br />
für Kardiologie und Angiologie II des<br />
Universitäts-Herzzentrums Freiburg-Bad<br />
Krozingen unter der Leitung von Prof. Dr.<br />
Franz-Josef Neumann im bundesweiten<br />
Vergleich zur Spitzengruppe des Bereichs<br />
Kardiologie.<br />
In allen Bewertungsfeldern – Reputation,<br />
Medizin-Score, Hygienestandards, Patientenzufriedenheit,<br />
Diabetiker-Angebot,<br />
Anzahl Fachärzte, Anzahl Pflegekräfte,<br />
Fallzahlen – hat die Bad Krozinger Klinik<br />
für Kardiologie und Angiologie Bestwerte<br />
erreicht, die Patientenzufriedenheit ist<br />
überdurchschnittlich.<br />
„Wir freuen uns besonders über die gute<br />
Bewertung in der Patientenzufriedenheit.<br />
Als eines der größten Herzzentren in<br />
Deutschland mit über 22.000 Patienten im<br />
Jahr an beiden Standorten steht bei uns die<br />
persönliche und herzliche Betreuung stets<br />
im Vordergrund“, so Prof. Dr. Franz-Josef<br />
Neumann, Ärztlicher Direktor der Klinik.<br />
Für den derzeit größten und umfangreichsten<br />
Vergleich Deutschlands „Die<br />
große Klinikliste 2016“ zogen die Focus-<br />
Redaktion sowie das unabhängige Rechercheinstitut<br />
MINQ Daten von mehr<br />
als 1.000 Krankenhäusern heran. Das Universitätsklinikum<br />
Freiburg gehört dabei zu<br />
den fünf besten Kliniken in Deutschland.<br />
Ausschlaggebend für die Platzierungen<br />
waren dem Magazin zufolge nachhaltige<br />
Behandlungserfolge bei Operationen,<br />
Komplikationsquoten, technische Ausstattung,<br />
die Anzahl betreuender Ärzte, Qualifikation<br />
der Pfleger sowie die Patientenzufriedenheit<br />
und der Hygienestandard der<br />
Häuser. Die Gesamt-Untersuchung deckt<br />
16 wichtige Fachbereiche und Erkrankungen<br />
ab – von Alzheimer, Kardiologie,<br />
Krebserkrankungen, Parkinson bis hin zu<br />
Risikogeburten und Zwangsstörungen. <br />
18<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
LANDKREIS EMMENDINGEN<br />
Beim Breitband Nummer 1 auf der Liste<br />
Der Landkreis Emmendingen will bei<br />
der Breitbandversorgung die Nase vorn<br />
haben – auch bei der Finanzierung des<br />
Projektes. Deshalb nutzte Landrat Hanno<br />
Hurth den Besuch von Verkehrsminister<br />
Alexander Dobrindt (CSU) zum Spatenstich<br />
für die B-294-Umfahrung in Winden<br />
und überreichte ihm den umfangreichen<br />
Antrag auf Förderung des Breitbandausbaus<br />
im Landkreis Emmendingen. Dobrindt<br />
ist als Chef des „Bundesministeriums<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur“<br />
auch für den Breitbandausbau zuständig.<br />
Unmittelbar vor Beginn des Spatenstichs<br />
nahm der Berliner Minister die Unterlagen<br />
entgegen.<br />
Der Landkreis Emmendingen dürfte damit<br />
der erste Landkreis sein, der die Antragsunterlagen<br />
eingereicht hat. Denn Landkreise<br />
und Kommunen können sich seit<br />
Mittwoch offiziell um Zuschüsse aus dem<br />
Förderprogramm der Bundesregierung für<br />
schnelle Breitband-Internetverbindungen<br />
im ländlichen Raum bewerben. Bis 2018<br />
soll nach den Plänen der Bundesregierung<br />
schnelles Internet in ganz Deutschland<br />
verfügbar sein.<br />
Der Bund stellt dafür insgesamt zwei Milliarden<br />
Euro bereit, wobei die einzelnen<br />
Vorhaben bis maximal 15 Millionen Euro<br />
Landrat Hanno Hurth überreichte Verkehrsminister Alexander Dobrindt den Antrag auf Fördermittel<br />
für den Breitbandausbau. Darüber freuen sich (von links nach rechts) Kreisrätin<br />
Pia Lach, Landrat Hanno Hurth, die Bundestagsabgeordneten Dr. Johannes Fechner, Elvira<br />
Drobinski-Weiß, Peter Weiß, Verkehrsminister Alexander Dobrindt und Landtagsabgeordneter<br />
und Kreisrat Marcel Schwer.<br />
gefördert werden können. Der Landkreis<br />
Emmendingen hat einen Antrag auf einen<br />
Zuschuss in Höhe von vier Millionen Euro<br />
gestellt, die nach den bisherigen Planungen<br />
für den Ausbau des Breitbandnetzes<br />
Foto: Landratsamt Emmendingen – Ulrich Spitzmüller<br />
benötigt werden. Mit dem weiteren Vorgehen<br />
zum Breitbandausbau im Landkreis<br />
Emmendingen wird sich der Kreistag voraussichtlich<br />
in seiner Sitzung am 14. <strong>Dezember</strong><br />
<strong>2015</strong> befassen. <br />
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20<br />
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SC FREIBURG JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />
Ein zufriedener Verein mit vielen Plänen<br />
Für den Stadionbau kann der SC schon große Summen aufs Konto legen<br />
Stadion ist das Top-Thema<br />
Die Jahreshauptversammlung der Mitglieder<br />
des SC Freiburg bleibt die friedlichste<br />
und ungewöhnlichste ihrer Art im<br />
deutschen Profifußball: kein einziger Antrag<br />
lag dem dreiköpfigen Vorstand um<br />
Präsident Fritz Keller im Freiburger Paulussaal<br />
vor, zur Aussprache meldete sich gerade<br />
einer der 320 stimmberechtigten Anwesenden,<br />
am Ende wurde der Aufsichtsrat<br />
einstimmig und der Ehrenrat mit einer<br />
Gegenstimme von den Mitgliedern entlastet.<br />
Nach rekordverdächtigen 85 Minuten<br />
setzte Keller zum Schlusswort an – der 1.<br />
FC Nürnberg hatte kürzlich für das gleiche<br />
Programm hart umkämpfte neun Stunden<br />
benötigt.<br />
Die weit wichtigeren Rekorde, die der Verein<br />
seinen Mitgliedern an diesem Abend<br />
bescherte, waren jene bei Umsatz und<br />
Jahresüberschuss: Oliver Leki, seit nunmehr<br />
einem Jahr beim SC Freiburg in<br />
Vorstandsfunktion für die Finanzen verantwortlich,<br />
präsentierte den auf 78,7 Mio €<br />
angewachsenen Jahresumsatz, der unterm<br />
Strich einen Überschuss von 13,2 Mio €<br />
(im Vorjahr 70,9 / 12,8) zugunsten der hohen<br />
Kante des Stadionbaus bringt, den der<br />
SC bei den Kosten des Baukörpers selbst<br />
stemmen wird. Leki unterstrich in seinem<br />
Bericht noch einmal mit vergleichsweise<br />
sehr hohen Anteilszahlen die Abhängigkeit<br />
des Sport-Club von Transfereinnahmen<br />
(23% des Umsatzes) und Erlösen aus<br />
TV-Lizenzen (44%). Hier soll der Neubau<br />
eine gesundere Gewichtung zugunsten von<br />
Zuschauer- und Vermarktungseinnahmen<br />
bringen.<br />
Erstmals nannte Leki dabei auch konkrete<br />
Fakten rund um den Stand des Stadionbaus<br />
im Freiburger Wolfswinkel: Für das erste<br />
Quartal 2016 stehe die Gründung der Stadionbau-Gesellschaft<br />
an, die sich mit sämtliche<br />
Eckdaten der Ausschreibung befasst.<br />
Die eigentliche Ausschreibung für den Bau<br />
müsse Mitte 2016 europaweit erfolgen.<br />
Leki geht davon aus, dass rund neun Architektenentwürfe<br />
näher betrachtet werden,<br />
ehe dann Mitte 2017 „die Bagger anrollen“<br />
sollen. Der Verein gehe weiterhin von einer<br />
Fertigstellung in der Spielzeit 2019/20<br />
aus – im übrigen nicht in Form der von der<br />
Grünen-Fraktion im Gemeinderat geforderten<br />
Komplett-Holz-Arena, die für den<br />
Verein finanziell nicht realisierbar sei, aber<br />
durchaus mit „Facetten aus Holz“ (Leki),<br />
beispielsweise in der Fassade.<br />
Fritz Keller hatte zuvor in seinem Bericht<br />
zu Beginn der Veranstaltung seinen ausführlichen<br />
Dank an Mitglieder und Verantwortliche<br />
des Clubs ausgesprochen und<br />
eine kurzen Einblick in die Abteilungen<br />
und Teams gegeben. Nur erfreuliche Fakten<br />
auch von ihm: Mit einer Mitgliederzahl<br />
von inzwischen mehr als 9.000, darunter<br />
sehr viele Jugendliche, ist der Sport-Club<br />
der mitgliederstärkste in ganz Baden. In<br />
seiner 45-minütige Rede ging Keller vor<br />
allem auf dieses Miteinander ein, das auch<br />
den entscheidenden Vorteil beim Bürgerentscheid<br />
am 1. Februar, dem vermutlich<br />
wichtigsten Ereignis des Geschäftsjahrs,<br />
gebracht hätte. Der Verein sei vielen eine<br />
„Heimat“, sagte Keller und verwies auch<br />
auf die vielen Aktivitäten im Corporate<br />
Social Responsibilty (CSR), die erstmals in<br />
einer Broschüre namens „Fußball ist mehr“<br />
an diesem Abend vorgelegt wurden - alle<br />
Unternehmungen des SC zwischen Bildung<br />
und Ökologie, die eben abseits des<br />
Profibetriebs stattfinden.<br />
Den Schlusspunkt setzte Dr. Heinrich<br />
Breit, der nunmehr in seiner Funktion als<br />
Chef des im Vorjahr geschaffenen Aufsichtsrats<br />
Zeugnis ablegen musste: Neben<br />
den Pflichtaufgaben, die er mit seinem acht<br />
Räten zu erledigen hatte, sei es vor allem<br />
gelungen, das Selbstverständnis zu festigen,<br />
dass man das operative Geschäft zwar<br />
kontrolliere, aber nicht hereinreden werde.<br />
Breit, der seine früheren Finanzberichte oft<br />
für eine umfassende „tour d’horizon“ in die<br />
Befindlichkeiten des SC Freiburg genutzt<br />
hatte, beließ es an diesem Abend bei einem<br />
Seitenhieb gegen einen namentlich nicht<br />
genannten Verein aus Baden-Württemberg<br />
(gemeint war der VfB Stuttgart), in dem<br />
nicht einmal ein Drittel der Mitgliederversammlung<br />
den Aufsichtsrat wie den<br />
Vorstand entlasten wollte. Daran anknüpfend<br />
verwies er auf den Gegenentwurf aus<br />
Freiburg, wo Aufsichtsräte eben nicht den<br />
Kontakt mit Medien zur Kritik am Tagesgeschäft<br />
suchten. Volle Zustimmung hierfür,<br />
auch in der abschließenden Abstimmung,<br />
in der Breits Gremium schließlich mit 100<br />
Prozent der Stimmen bestätigt wurde, noch<br />
ein Rekord.<br />
<br />
Seit November ist B3 Autoglas nun in<br />
Schallstadt ansässig. Das Unternehmen<br />
hat sich im neuen Gewerbegebiet Fischerinsel<br />
angesiedelt. Für Geschäftsführer<br />
Johannes Benzel ist der neue Standort ideal:<br />
„Schallstadt ist über die B3 in wenigen<br />
Minutern zu erreichen, das ist auch und<br />
gerade für unsere Freiburger Kunden bestens.<br />
Außerdem konnten die internen Arbeitsabläufe<br />
weiter optimiert werden und damit<br />
der Service für die Kunden nochmal<br />
deutlich verbessert werden und „darauf<br />
kommt es an: zufriedene Kunden“, sagt<br />
Benzel. Seine Firma B3 Autoglas repariert<br />
und tauscht nicht nur Autoscheiben aus<br />
und gibt 30 Jahre Garantie auf die Haltbarkeit<br />
der Reparatur und die Dichtigkeit<br />
der Scheibe bei Neueinbau. Benzel und<br />
sein Team stehen auch für Autofolierungen,<br />
Scheibentönungen und Klimaanlagenwartungen<br />
bereit. <br />
<br />
Am Abend schätzt man erst das Haus<br />
Mit diesem Zitat aus Faust umschreibt Johann Wolfgang von Goethe<br />
bereits vor etwa 220 Jahren das Gefühl, das uns mit dem eigenen Haus<br />
verbindet. Der Engländer spricht von „My home is my castle“ und schon<br />
immer war das Eigenheim die Heimstatt des anerkannten und aller Rechte<br />
teilhaftigen Bürgers. Doch wie steht es heute damit? Ist das eigene Haus aus<br />
der Mode gekommen? Ich erinnere mich noch gut an meine eigenen Anfänge<br />
in der Immobilienwirtschaft: Ende der 70er Jahre war das Reihenhaus<br />
der Neubau-Klassiker und der Verkaufsschlager schlechthin. Es entstanden<br />
in West-Deutschland ganze Reihenhaussiedlungen. Heute, genauer gesagt<br />
im Jahr 2014, wurden auf der Gemarkung Freiburg gerade einmal 6 Reihenhäuser<br />
neu gebaut und weniger als 100 gebrauchte Reihenhäuser haben<br />
den Eigentümer gewechselt. Ist das Reihenhaus tot? Bei insgesamt 2472 in<br />
Freiburg verkauften Immobilien ist das Reihenhaus mit einem Anteil von<br />
4% sicher nur noch ein Nischenprodukt. Was ist passiert? Den größten<br />
Anteil an der dramatisch veränderten Nachfrage hat sicher die gesellschaftliche<br />
Entwicklung. Das klassische Familienmodell, wie es noch in den 80er<br />
Jahren üblich war, hat ausgedient. Partnerschaften, oft ohne Trauschein, oft<br />
als lose Bindung und sehr oft ohne Kinder gewannen die Oberhand. Lange<br />
Ausbildungszeiten, höhere Mobilität, berufsaktive Frauen, der Wunsch in<br />
der Stadt zu leben und die „Spaßgesellschaft“ der 90er Jahre, haben die<br />
klassische Familie zum Auslaufmodell degeneriert und die Hauptnachfrage<br />
auf die Wohnung gelenkt. Wohnen im Reihenhaus galt zudem als spießig.<br />
B3 AUTOGLAS B3 SCHALLSTADT<br />
Erfolgreicher Umzug<br />
Wegen des knappen Baulandes waren Häuser auch für Viele schlicht nicht<br />
mehr finanzierbar. Den individuellen Eigenheimbau findet man noch im<br />
Umland von Freiburg und hier scheint, bedingt durch die historisch günstigen<br />
Zinsen, das Thema wieder Fahrt aufzunehmen. Gerade im Nördlichen<br />
Breisgau beobachten wir mit Staunen, wie rasch sich die Neubaugebiete<br />
der Gemeinden füllen. Ein Grund könnte die steigende Zahl der Geburten<br />
sein. Ein erfreuliches, ein Zukunft bejahendes Signal. In diesem Sinne wünsche<br />
ich mir wieder mehr Reihenhäuser.<br />
Es grüßt Sie herzlich Ihr Thomas Schmidt<br />
Thomas Schmidt ist Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft<br />
mbH Freiburg. Die Immobilientochter<br />
der größten Sparkasse in <strong>Südbaden</strong> ist gleichzeitig auch der<br />
größte Immobilienmakler der Region. Thomas Schmidt, der<br />
die Sparkassen-Immo seit vielen Jahren leitet, gilt als profunder<br />
Kenner der Immobilienszene in <strong>Südbaden</strong>. In diesem<br />
Jahr konnte die Immobiliengesellschaft der Sparkasse ihr<br />
40-jähriges Bestehen feiern. Thomas Schmidt ist davon überzeugt, dass sich das<br />
Bild des Maklers in den nächsten Jahren erheblich verändern werde - der Makler<br />
als Berater wird in der unübersichtlichen Immobilienszene immer wichtiger.<br />
22 netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden 23
Märkte<br />
Geplatzt sind Gespräche über das Thema<br />
Fluglärm am Flugplatz Bremgarten. Bei<br />
dem von Bärbl Mielich (Grüne) moderierten<br />
runden Tisch gab es zwischen Vertretern<br />
der Anti-Fluglärm-Initiative AFLIG<br />
und dem Verein „Pro Flug“ kein Ergebnis.<br />
„Letztlich will AFLIG den Flugplatz zumachen<br />
lassen“, so Uwe Petermann von „Pro<br />
Flug“, und dies trotz der jüngst erzielten<br />
Kompromisse wie lärmärmere Anflugrouten<br />
und ein leiserer Flieger für die Fallschirmspringer<br />
für 1,5 Mio. Euro. AFLIG<br />
will mehr: Per Gesetzesinitiative soll es künftig<br />
keine Flüge vor 9 und nach 18 Uhr unter<br />
der Woche und keine Flüge mehr ab 13 Uhr<br />
am Samstag geben; auch Fallschirmspringen<br />
und Segelfliegen ist sonntags dann verboten.<br />
Die Fluglärmgegner berufen sich dabei auf<br />
den gesetzlich gewährleisteten Schutz der<br />
Feiertagsruhe. <br />
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24<br />
MITTAGSTISCH – VON 12 BIS 14 UHR<br />
Die „Krone“ in Staufen<br />
Gudula, Kurt und Volker Lahn sind mit Herz und Seele<br />
Gastronomen. Heimisch sollen sich die Gäste hier fühlen<br />
in ihrer Krone mitten im Städtle von Staufen. Gudula ist die<br />
Chefin des Hauses, hat alles im Blick und leitet den Service.<br />
Ihr Mann Kurt hat das Zepter in der Küche bereits seinem<br />
Sohn, dem Küchenmeister Volker übergeben, kocht jedoch<br />
nach wie vor mit und unterstützt seinen Sohn und auch seine<br />
Frau. Ein Familienbetrieb par excellence. Aber ohne ihre<br />
neun Mitarbeiter/innen könnten die Lahns den Betrieb nicht<br />
bewerkstelligen, denn neben der Gastronomie betreiben sie<br />
auch ein Hotel. Die Krone ist ein altes, traditionelles Gasthaus,<br />
erstmals erwähnt im Jahre 1520 und als einer der Schauplätze<br />
der Badischen Revolution 1848 als Gasthaus bekannt.<br />
Aus dieser Zeit stammt auch die Szene auf der Hausfassade<br />
wie es da heißt: Ich der Kronewirt von Staufen – ich duld es nicht, dass ich<br />
erschossen werde! War wohl mal ziemlich brenzlig für den Gastwirt.<br />
Zurück in die Gegenwart. Heute wird im historischen Ambiente der Gaststube<br />
die regionale badische Küche sowie leichte kreative Landhausküche serviert.<br />
Die Familie Lahn legt ganz viel Wert auf Nachhaltigkeit und regionale Produkte,<br />
wie beispielsweise Fische aus nachhaltigen Fanggründen, neuen Aquakulturen,<br />
Bio-Zertifikate, Geflügel aus dem Elsass, Kalb- und Lammfleisch aus<br />
St. Peter, Bio-Schweinefleisch vom Kaiserstuhl oder die zertifizierten Dithmarschen<br />
Gänse. Bis Weihnachten widmet der Küchenmeister Volker Lahn der<br />
Dithmarscher Gans seine volle Aufmerksamkeit in der Küche. Sie ist nämlich<br />
das kulinarische Highlight im November bis Weihnachten. Die Bezeichnung<br />
netzwerk südbaden<br />
begründet sich auf einer alten Landgänserasse, die vor rund 150<br />
Jahren auf einem kleinen Landstrich zwischen Elbe und Eider in<br />
einem der traditionellsten Gänsezuchtbetrieben Deutschlands<br />
herausgezüchtet wurde. Diese Gans wächst völlig stressfrei mit<br />
ganz viel Auslauf an frischer Luft auf. Dadurch hat sie einen hohen<br />
Muskelfleischanteil und wenig Fett. Durch viel natürliches<br />
Grünfutter wie Gras und Kräuter und ohne tierisches Mehl hat<br />
diese Gans auf dem Teller dann einen feinen, aromatischen Geschmack.<br />
Volker Lahn serviert die Gans gerne traditionell mit<br />
Rotkraut, Kartoffelkloß, Bratapfel und Maronensauce und dazu<br />
einen leckeren Rotwein von einem heimischen Weingut.<br />
Neben der Gans können aber auch beispielsweise die hausgemachten<br />
Wildbratwürste mit Sauerkrautspätzle und Preiselbeersenf<br />
oder die Ochsenzunge in Rahm mit Spätzle und Salat<br />
punkten. Die Speisekarte ist jedenfalls sehr vielseitig, aber nicht überladen.<br />
Der Küchenchef legt übrigens großen Wert darauf, dass auch Menschen mit<br />
Allergien oder Unverträglichkeiten bei ihm essen können und bespricht dies<br />
mit dem Gast. Und noch was: Im <strong>Dezember</strong> bieten die Lahns ein zusätzliches<br />
Adventsmenü an, davon gehen drei Euro an ein soziales Projekt. In diesem<br />
Jahr an die Kinder-Krebshilfe. <br />
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Übernachtungsrekord<br />
im Freiburg-<br />
Tourismus <strong>2015</strong><br />
Laut Statistischem Landesamt verzeichnete<br />
der Freiburger Reiseverkehr, also<br />
die Summe aus Hotels, Gasthöfen, Pensionen,<br />
Campingplätzen und der Jugendherberge,<br />
in den ersten neun Monaten <strong>2015</strong><br />
insgesamt 1.119.800 Übernachtungen,<br />
davon 829.600 in der Sparte Hotels. Für<br />
Januar bis September <strong>2015</strong> liegt der Zuwachs<br />
der Übernachtungen im Vergleich<br />
zum Vorjahr im gesamten Reiseverkehr bei<br />
8,4 Prozent, in der Hotellerie bei 7,6 Prozent.<br />
Damit steht Freiburg im Vergleich<br />
zum gesamten Land überdurchschnittlich<br />
gut da: In Baden-Württemberg ist ein Zuwachs<br />
an Übernachtungen von 3,9 Prozent<br />
zu verzeichnen. FWTM-Geschäftsführer<br />
Bernd Dallmann prognostiziert<br />
deshalb auf Grundlage der Septemberzahlen:<br />
„Bis Jahresende können wir einen<br />
neuen Tourismusrekord in Höhe von 1,45<br />
Mio. Übernachtungen erreichen.“ Den<br />
letzten Rekord hatte Freiburg mit insgesamt<br />
1.404.800 Übernachtungen 2012<br />
vermeldet. Auch bei der Bettenauslastung<br />
lässt sich eine positive Bilanz für die ersten<br />
neun Monate <strong>2015</strong> ziehen: Mit 58,8<br />
Prozent hat sich die sehr gute Bettenauslastung<br />
im besagten Zeitraum gegenüber<br />
dem Vorjahr laut Statistischem Landesamt<br />
nochmals um 2,2 Prozentpunkte verbessert.<br />
<br />
GUTACH<br />
Zum Tod von Alex P. Gütermann<br />
Die Gutacher St. Michaels- Kirche war<br />
dicht besetzt, als die Familie, Freunde,<br />
Bekannte und Weggefährten Abschied von<br />
Alex P. Gütermann nahmen, der kurz nach<br />
seinem 87. Geburtstag im Kreise seiner Familie<br />
verstorben war.<br />
Alex P. Gütermann war mehr als nur ein<br />
Unternehmer – er war ein engagierter Mitbürger,<br />
der, seine Möglichkeiten nutzend,<br />
sich stets für das Gemeinwohl einsetzte.<br />
1928 geboren, begann er 1950 in der familieneigenen<br />
Nähgarn-Firma. Vier Jahrzehnte<br />
lang – bis 1993 – war er dort als Gesellschafter<br />
und Geschäftsführer tätig. Noch<br />
heute „schwärmen“ jene, die ihn während<br />
seiner Dienstzeit kannten, von seiner gewinnenden,<br />
freundlichen Art: Er habe – so<br />
kam es in den Reden anlässlich des Trauergottesdienst<br />
immer wieder zum Ausdruck –<br />
stets ein offenes Ohr für jeden gehabt, egal,<br />
ob Arbeiter oder Geschäftspartner, er habe<br />
stets sich bemüht, zu helfen, zu unterstützen,<br />
aufzubauen und als ein auf Harmonie<br />
bedachter Mensch für Ausgleich zu sorgen.<br />
Gutachs Bürgermeister Urban Singler unterstrich<br />
daher bei seiner Beschreibung des<br />
Wirkens Alex P. Gütermanns im örtlichen<br />
Gemeinderat – von 1971 bis 1999 war er<br />
für die Freien Wähler aktiv – dessen Fähigkeit,<br />
bei Dissonanzen vermittelnd und ausgleichend<br />
tätig zu werden.<br />
Dabei war er persönlich stets bescheiden<br />
und zurückhaltend. So trat er, der begeisterte<br />
Golfer, der mehr als 34 Jahre Präsident<br />
des Golfclubs Gütermann Gutach (GGG)<br />
war und von 1975 bis 1990 im Vorstand<br />
des baden-württembergischen Golfverbandes<br />
sowie des deutschen Golfverbandes tätig<br />
war, hinter die Ambitionen seiner Frau Marietta<br />
zurück: er begleitete sie als Caddy zu<br />
unzähligen Turnieren, hielt ihr dabei organisatorisch<br />
den Rücken frei und anerkannte<br />
ihre große golferische Leistung. Sein Nachfolger<br />
im Präsidentenamt des GGG, Horst<br />
Strecker, betonte denn auch, wie sehr sich<br />
Alex P. Gütermann persönlich zurücknehmen<br />
konnte, um einer von ihm geliebten<br />
Sache zu dienen und zum Erfolg zu verhelfen.<br />
Diese Liebe zur Sache erfuhr auch der<br />
SC Gutach-Bleibach, dessen Ehrenmitglied<br />
Alex P. Gütermann war.<br />
Alex P. Gütermann, der 1975 für sein Wirken<br />
mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande<br />
ausgezeichnet wurde und 1994 das Bundesverdienstkreuz<br />
erster Klasse erhielt, war<br />
ein Mensch, der – frei nach Konrad Adenauer,<br />
die Menschen nahm wie sie waren<br />
– „es gibt keine anderen!“ Dabei half ihm<br />
seine Gabe, Dinge zu verstehen und damit<br />
letztendlich auch zu verzeihen und – nicht<br />
zuletzt – sein trockener Humor. Wer Alex<br />
P. Gütermann kannte, weiß, welch großartigen<br />
Menschen Familie, Freunde, Bekannte<br />
und Weggefährten verloren haben. <br />
SICK ERHÄLT DEN CORPORATE HEALTH AWARD <strong>2015</strong><br />
Gesund und erfolgreich<br />
Die SICK AG hat den Corporate<br />
Health Award <strong>2015</strong><br />
als Gewinner in der Kategorie<br />
„Konsumgüter/Elektrotechnik“<br />
erhalten. Bei einer Rekordteilnahme<br />
von 380 Unternehmen<br />
in fünf Kategorien wurde der<br />
Sensorikspezialist für sein Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement<br />
(BGM) mit dem 1. Platz<br />
ausgezeichnet. Der Corporate<br />
Health Award wurde 2009 zum<br />
ersten Mal an zwölf Unternehmen<br />
in acht Branchen- und vier<br />
Sonderkategorien für vorbildliches<br />
BGM verliehen.<br />
Seit 2009 nimmt SICK regelmäßig<br />
am Award teil und wurde<br />
bereits im ersten Jahr mit<br />
dem Sonderpreis „Demografie“ für sein<br />
beispielhaftes Engagement zum Thema<br />
ausgezeichnet. Hierbei werden Struktur,<br />
Strategie und Leistungen des BGM geprüft<br />
und bewertet. Die Rückmeldungen aus<br />
dem Audit wurden bei SICK systematisch<br />
für die Weiterentwicklung des BGM genutzt.<br />
So konnte das Ergebnis kontinuierlich<br />
gesteigert werden, auf zuletzt 98 von<br />
möglichen 100 Punkten.<br />
Als Alleinstellungsmerkmale wurden von<br />
den Auditoren sowohl die Systematik als<br />
Corporate Health Award<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement ist besonders vorbildlich<br />
Freude bei Sick über dem Corporate Health Award <strong>2015</strong><br />
auch die Struktur und das Angebot des<br />
BGM bei SICK genannt. „Das BGM ist in<br />
die Leitphilosophie und Unternehmensziele<br />
fest integriert und wird durch die oberste<br />
Führungsebene direkt unterstützt“, urteilten<br />
die Auditoren. Lobend erwähnt wurden<br />
zudem das systematische Vorgehen und die<br />
standardisierte Optimierungsschleife im<br />
gesamten BGM.<br />
Vorstandsmitglied Dr. Martin Krämer ist<br />
stolz auf die Auszeichnung: „1952 erfand<br />
unser Firmengründer Dr. Erwin Sick den<br />
Lichtvorhang und revolutionierte dadurch<br />
den technischen Arbeitsschutz.<br />
Damit legte er den Grundstein für<br />
den Erfolg von SICK. Erhalt, Schutz<br />
und Förderung der Gesundheit des<br />
Menschen sind seither integraler Bestandteil<br />
unserer Unternehmensphilosophie.<br />
Der Gewinn des Corporate<br />
Health Awards bestätigt uns, dass wir<br />
dies konsequent und erfolgreich leben.<br />
Der Preis ist Ansporn, uns auch<br />
weiterhin umfassend für die Gesundheit<br />
unserer Mitarbeiter zu engagieren.“<br />
Das betriebliche Gesundheits- und<br />
Sozialmanagement (BGSM) bei SICK<br />
hat gemeinsam mit dem Betriebsärztlichen<br />
Dienst und dem Arbeitsschutz<br />
das Ziel, Gesundheit und Wohlbefinden<br />
aller Mitarbeitenden im Betrieb zu<br />
erhalten und zu fördern. Dazu entwickelt<br />
das Unternehmen systematisch Konzepte<br />
und Strukturen, in die alle betrieblichen<br />
Prozesse integriert sind. Hier gehören der<br />
Schutz des Menschen bei der Arbeit, die<br />
gesundheitsförderliche Gestaltung von<br />
Arbeitsbedingungen, Arbeitsinhalten und<br />
Arbeitsorganisation sowie die Wissensvermittlung<br />
dazu, um selbstbestimmt und<br />
gesundheitsförderlich zu handeln und den<br />
Arbeitsalltag bewältigen zu können. <br />
Der Corporate Health Award ist die führende Qualitätsinitiative für<br />
BGM im deutschsprachigen Raum. Das Qualitätsmodell BGM wurde<br />
2008 entwickelt und bildet die Grundlage für den Award – der<br />
gemeinsamen Initiative von EuPD Research, TÜV SÜD Life Service<br />
und Handelsblatt. Verschiedene BGM-Systeme werden anhand<br />
valider Qualitätskriterien miteinander in Verbindung gebracht.<br />
Dadurch können besondere Stärken und Optimierungspotenziale<br />
identifiziert werden. Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft<br />
des Bundesministeriums für Gesundheit.<br />
Den Corporate Health Award in der Kategorie „Konsumgüter/Elektrotechnik“<br />
nahm Renate Sick-Glaser entgegen – eine der beiden<br />
Töchter des Firmengründers Dr. Erwin Sick, die sich als Gesellschafterin<br />
besonders für das Thema Gesundheit im Unternehmen<br />
engagiert.<br />
SICK ist einer der weltweit führenden Hersteller von Sensoren und<br />
Sensorlösungen für industrielle Anwendungen. Das 1946 von Dr.-<br />
Ing. e. h. Erwin Sick gegründete Unternehmen mit Stammsitz in<br />
Waldkirch im Breisgau nahe Freiburg zählt zu den Technologieund<br />
Marktführern und ist mit mehr als 50 Tochtergesellschaften<br />
und Beteiligungen sowie zahlreichen Vertretungen rund um den<br />
Globus präsent. Im Geschäftsjahr 2014 beschäftigte SICK rund<br />
7.000 Mitarbeiter weltweit und erzielte einen Konzernumsatz von<br />
1.099,8 Mio. Euro. <br />
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26 27
Märkte<br />
WILLI SCHÜLER SPENDENMARATHON <strong>2015</strong><br />
Mit Motoröl Gutes tun<br />
Regionale Flüchtlingsinitiativen und Notleidende werden bedacht<br />
Martin Schüler hat den Willi Schüler<br />
Spendenmarathon gestartet. 1500 Literdosen<br />
des Spitzenmotorenöls FUCHS<br />
Titan GT1 Pro C-3 SAE 5W-30 wurden<br />
speziell für den Spendenmarathon eingekauft.<br />
Den Kunden wird die Möglichkeit<br />
gegeben, eine Dose für mindestens 9,99<br />
Euro inkl. MwSt. (gerne auch mehr) zu erwerben.<br />
Der komplette Verkaufserlös wird<br />
an vier Hilfsprojekte gespendet.<br />
netzwerk südbaden: Herr Schüler, wie kam<br />
es zu der Idee für den Spendenmarathon?<br />
Martin Schüler: Im Frühjahr bin ich stolzer<br />
Papa geworden, da ändert sich auf einen<br />
Schlag sehr viel! Man denkt mehr nach<br />
und beschäftigt sich schlagartig mit neuen<br />
Dingen. Im Sommer war dann die Flüchtlingskrise<br />
in den Medien sehr präsent. An<br />
das Bild des in der Türkei ertrunkenen dreijährigen<br />
Jungen erinnert sich fast jeder. Damals<br />
fiel mein Entschluss etwas tun zu wollen.<br />
Wobei ich gleichzeitig denke, dass es<br />
auch wichtig ist, regional zu helfen und die<br />
Notleidenden unserer Gesellschaft nicht zu<br />
vergessen.<br />
netzwerk südbaden: Herr Schüler, was ist<br />
das Besondere an diesem Spendenöl für den<br />
Spendenmarathon?<br />
Martin Schüler: Die Willi Schüler GmbH<br />
spendet seit Jahren immer zum Jahreswechsel<br />
Geld für einen guten Zweck und verzichtet<br />
auf üppige Weihnachtsgeschenke.<br />
Diesmal wollte ich nach dem Motto „Helfen<br />
macht glücklich“ auch unseren Kunden<br />
und Geschäftspartnern die Möglichkeit geben,<br />
sich an unserer Spendenidee zu beteiligen<br />
und aus dem Öl, was wir eingekauft<br />
haben, mehr zu machen. Ich habe hier bewusst<br />
ein Produkt gewählt, dass grundsätzlich<br />
in jeden PKW als Nachfüll-Öl passt.<br />
So soll eine Win-Win-Situation entstehen:<br />
Der Kunde bekommt ein Top-Produkt zu<br />
einem Top-Preis und tut dabei noch etwas<br />
Gutes, da der komplette Umsatz-Erlös gespendet<br />
wird.<br />
Martin Schüler<br />
netzwerk südbaden: Wie viele Dosen Spendenöl<br />
haben Sie eingekauft und mit welchem<br />
Erlös rechnen Sie?<br />
Martin Schüler: Die Auflage beträgt 1500<br />
Liter-Öldosen, wir rechnen mit einem Erlös<br />
von bis zu 15.000 Euro oder mehr – je<br />
nach Beteiligung. Der Hersteller FUCHS<br />
Schmierstoffe aus Mannheim fand die Idee<br />
so klasse, dass er sich an der Aktion spontan<br />
beteiligt hat.<br />
netzwerk südbaden: Wie sollen Bedürftige<br />
von dem Erlös profitieren?<br />
Martin Schüler: Wir haben uns vier Hilfsorganisationen<br />
ausgesucht, die sich jeweils<br />
um unterschiedliche Bedürftige unserer<br />
Gesellschaft kümmern.<br />
Malteser Ortsverband Ebringen<br />
Freiburger Essenstreff e.V.<br />
Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband<br />
Freiburg/Breisgau Hochschwarzwald e.V.<br />
Aktion Deutschland Hilft e.V.<br />
So wird ein Teil regionalen Flüchtlingsprojekten<br />
zugutekommen, aber auch ein großer<br />
Teil an andere notleidende Menschen<br />
in unserer Region gehen. Uns ist es wichtig<br />
vor Ort zu helfen.<br />
netzwerk südbaden: Wann kommt das<br />
Spendenöl in den Verkauf und wie kann man<br />
es kaufen?<br />
Martin Schüler: Das Spendenöl kann man<br />
bereits über verschiedene Kanäle kaufen:<br />
In unserem Online-Shop auf www.<br />
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in der Alemannenstraße<br />
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uns natürlich, wenn sich noch andere Firmen<br />
beteiligen und das Spendenöl in ihren<br />
Verkauf aufnehmen. Frei nach dem Motto:<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
Das Kultur- und Bürgerhaus imponiert auch in der nahen Großstadt<br />
Das Rettungszentrum ist für alles gerüstet<br />
DENZLINGEN<br />
Eine Kleinstadt mit dörflichem Charme<br />
Das Kultur- und Bürgerhaus stralt weit über die Gemeindegrenzen hinaus<br />
EXCELLENCE INSIDE<br />
KOMMT NICHT VON<br />
UNGEFÄHR.<br />
Denzlingen, mit knapp 13.500 Einwohnern<br />
die drittgrößte Gemeinde im Landkreis<br />
Emmendingen (nach Emmendingen<br />
und Waldkirch) hatte lange ein Imageproblem.<br />
Der Ort wurde als Schlafstadt Freiburgs<br />
eingestuft, eine Anreihung von Wohngebieten<br />
für all jene, die sich die nahe Großstadt<br />
nicht leisten konnten. Tatsächlich ist dieses<br />
Bild von Denzlingen ein sehr verkürztes.<br />
Die Wahrheit ist wohl eher, dass der Ort<br />
stürmisch gewachsen ist in den vergangenen<br />
Jahrzehnten – natürlich auch wegen seiner<br />
Nähe zur Großstadt aber auch wegen einer<br />
Infrastruktur, die Denzlingen zum bewährten<br />
und begehrten Wohn- und Arbeitsort<br />
macht. Seit 1970 hat sich die Einwohnerzahl<br />
Denzlingens mehr als verdoppelt. Aus<br />
der Gemeinde ist, so sagt es Bürgermeister<br />
Markus Hollemann, „eine Kleinstadt mit<br />
dörflichem Charme“ geworden. Unternehmen,<br />
die international aktiv sind, haben hier<br />
ihren Sitz, aber auch viele kleine mittelständische<br />
Betriebe. Die „Kleinstadt mit dörflichem<br />
Charme“ hat mit dem neuen Kultur-<br />
& Bürgerhaus nicht nur ein städtebauliches<br />
Glanzstück, sondern ein Veranstaltungszentrum,<br />
das in der ganzen Region einschließlich<br />
der Großstadt Freiburg mit attraktiven<br />
Veranstaltungen glänzt. Und dass der „Rebstock“<br />
in Denzlingen darüber hinaus bei<br />
Feinschmeckern im ganzen Land einen hervorragenden<br />
Ruf genießt, ist ja auch für die<br />
Einheimischen nicht ohne Bedeutung,<br />
So kann man weitermachen: Denzlingen<br />
als Unterzentrum und Sitz eines Verwaltungsverbandes<br />
mit den Gemeinden Vörstetten<br />
und Reute – das schafft Synergien<br />
und nebenbei die kuriose Situation, dass<br />
die Gemeinde Denzlingen nur einen einzigen<br />
Beamten beschäftigt, nämlich den<br />
Bürgermeister. Alle anderen sind für den<br />
Gemeindeverwaltungsverband tätig. Denzlingen<br />
als bedeutender Schulstandort ist<br />
ebenso ein Pfund, mit der die Gemeinde<br />
wuchern kann. Nicht nur aus dem Ort<br />
und den Verbandsgemeinden kommen die<br />
Schüler, sondern auch aus dem Glottertal,<br />
aus Buchholz und Sexau ebenfalls. Im Bildungszentrum<br />
sind das Gymnasium (578<br />
Schüler), die Realschule (635 Schüler) und<br />
die Werkrealschule (183 Schüler) untergebracht.<br />
Lange bevor das Politik wurde, hat<br />
man Inklusion in Denzlingen sehr ernst genommen,<br />
wobei Bürgermeister Hollemann<br />
überzeugt ist, dass es immer Kinder gibt, die<br />
einen „Schonraum“ brauchen und in Inklusionsklassen<br />
nicht besonders gut aufgehoben<br />
Sondern aus Denzlingen. Seit 1973<br />
setzt sich SCHÖLLY mit heute über<br />
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Denzlingen jeden Tag dafür ein,<br />
seinen Kunden herausragende<br />
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wenn es um kundenspezifische<br />
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und Technik geht, welche die<br />
Möglichkeit schaffen, schwer<br />
zugängliche Stellen auf einen Monitor<br />
zu übertragen, zu betrachten und<br />
das Sichtbare anschließend zu<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
Das Rathaus von Denzlingen<br />
wären. Denzlingen verdankt seinen Aufstieg<br />
in den vergangenen Jahren letztlich auch<br />
der Verkehrsgunst. Das „große Dorf“ wird<br />
gleich von zwei Bundesstraßen tangiert (B<br />
3 und B 294). Denzlinger sind in 11 Minuten<br />
mit dem Regionalexpress am Freiburger<br />
Hauptbahnhof – schneller schaffen es die<br />
Einwohner etlicher Freiburger Stadtteile<br />
nicht. Und der regionale Busverkehr hat ein<br />
Drehkreuz in Denzlingen. Hier sind etliche<br />
Linien miteinander vertaktet, der Öffentliche<br />
Personennahverkehr ist ein höchst attraktives<br />
Angebot für Pendler, die auf den<br />
täglichen Einsatz ihres Autos verzichten<br />
wollen.<br />
Für Markus Hollemann, seit sechs Jahren<br />
amtierender Bürgermeister der Großgemeinde,<br />
steht fest: Die richtigen Weichen<br />
sind schon von einem seiner Vorgänger zwischen<br />
1954 und 1972 gestellt worden. Albert<br />
Höfflin war damals Bürgermeister von<br />
Denzlingen und Abgeordneter der CDU im<br />
Stuttgarter Landtag. Höfflin, so resümiert<br />
Hollemann, erkannte schon sehr früh das<br />
Potenzial Denzlingens als eine der großen<br />
Nachbargemeinden der Großstadt Freiburg.<br />
Einst war die Gemeinde ja ein langgezogenes<br />
Straßendorf wie es viele gibt. Entlang der<br />
Hauptstraße war auch die Siedlungsachse –<br />
heute ist dort das Rathaus positioniert sowie<br />
größere Geschäfte und Praxen. Höfflin und<br />
alle Nachfolger setzten darauf, den Bürgern<br />
ein attraktives Wohnumfeld zu schaffen.<br />
Durchaus mit Folgen wie in anderen Gemeinden<br />
des Umlandes. Die Mietpreise reichen<br />
längst ans großstädtische Niveau heran<br />
und die Struktur der Einwohnerschaft hat<br />
sich gewandelt. In vielen Häusern, die in<br />
den 70er und 80er- Jahren für Familien mit<br />
Kindern gebaut worden waren, leben heute<br />
nur noch zwei, manchmal sogar nur eine<br />
Person. Denzlingen liegt in einer Statistik,<br />
die sich mit dem Wohnraum pro Einwohner<br />
beschäftigt, auf den vorderen Plätzen,<br />
Nr. 1 ist da das überalterte Baden-Baden.<br />
„Wir müssen uns um Generationengerechtigkeit<br />
kümmern“, sagt der Bürgermeister.<br />
Nicht nur für die Schulen – zum Beispiel<br />
für das Denzlinger Modell der Neuen Realschule<br />
– muss die Gemeinde viel Geld<br />
in die Hand nehmen. Denzlingen ist eine<br />
Kommune für die Familien mit Kindern,<br />
aber eben nicht nur. Auch die älteren Mitbürger<br />
sollen im Fokus bleiben und das<br />
geht, so Hollemann, „nicht nur mit dem<br />
Absenken von ein paar Bordsteinen“, um<br />
mit dem Rollator besser voranzukommen.<br />
Eine große Rolle spielt in diesem Zusammenhang<br />
die Anlauf-, Informations- und<br />
Vermittlungsstelle für bürgerschaftliches<br />
Engagement. (AIV). Sie ist das Bindeglied<br />
zwischen Personen und Organisationen,<br />
die tatkräftige Unterstützung brauchen<br />
und jenen, die Unterstützung unentgeltlich<br />
anbieten möchten – Denzlinger für<br />
Denzlingen nennt man dies im Rathaus.<br />
Die freiwilligen Initiativen stehen nicht<br />
Blick in die City<br />
Anz-HUMMELImage-184x127-4c-0915_Finish 11.09.15 10:26 Seite 1<br />
in Konkurrenz zu den vielfältigen sozialen<br />
Diensten, die in Denzlingen angeboten<br />
werden – sie sind eine Ergänzung. Bürgermeister<br />
Hollemann legt hier Wert auf<br />
Differenzierung. Er sieht wie sein Gemeinderat<br />
eine der großen Herausforderungen<br />
in der Lösung der aktuellen Flüchtlingsfrage.<br />
Da sei der Ort sehr früh dran gewesen,<br />
entsprechend tätig zu werden. Nur sei der<br />
Blick allein auf die Flüchtlinge etwas verkürzt.<br />
In Denzlingen gebe es auch andere<br />
Menschen am Rande der Gesellschaft, so<br />
Hollemann, um die sich die Gemeinde<br />
ebenfalls kümmern müsse. Beide sozialen<br />
Herausforderungen dürfe man nicht gegeneinander<br />
ausspielen – nicht im Land<br />
und nicht in der Gemeinde. Wohnmodule,<br />
also Container für Flüchtlinge oder<br />
Obdachlose seien sicher keine nachhaltigen<br />
Ansätze, die den Betroffenen und der<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
Gemeinde langfristig weiterhelfen könnten<br />
– zum würdigen Wohnen und Leben taugten<br />
Provisorien eher weniger.<br />
Es sind schon die großen gesellschaftlichen<br />
Probleme, die genauso in Denzlingen<br />
eine große Rolle spielen. Aber von<br />
Stillstand kann keine Rede sein, Denzlingen<br />
will sich als attraktive Kommune weiter<br />
entwickeln. Es gibt dafür einen höchst<br />
ehrgeizigen Plan. Ein neuer Ortsteil soll<br />
entstehen, letztlich auch, weil der Druck<br />
auf den Wohnungsmarkt nach wie vor<br />
groß ist. Käppelematten/Unterm Heidach<br />
heißt dieses rund 16 Hektar große Gebiet<br />
mitten in Denzlingen. Diese vorgesehene<br />
Bebauung wäre ein großer Wurf für<br />
das urbane Gesicht der Gemeinde. Das<br />
Kultur & Bürgerhaus und die Heidach-<br />
Neubaugebiete würden an die bestehenden<br />
Gemeindestrukturen herangerückt.<br />
Dafür gibt es nach einem Architektenwettbewerb<br />
ganz konkrete Pläne, die das<br />
Freiburger Büro Bower, Eith, Murken<br />
zusammen mit den Züricher Architekten<br />
Ammann Albers StadtWerke erarbeitet<br />
hat. In Denzlingen bleibt es spannend. <br />
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die Akteure mittels Endoskop und OP-Besteck an die zu operierende<br />
Stelle – die Instrumente stammen von Schölly aus Denzlingen.<br />
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Flugzeugturbine – umringt von Servicetechnikern. Mit Hilfe einer<br />
Endoskoplösung gelangen sie in das Innere einer Turbine.<br />
Auch wenn man die beiden „Patienten“ aus OP und Montagehalle<br />
nicht vergleichen kann, so kann man doch Parallelen in der Herangehensweise<br />
von Chirurg und Servicetechniker erkennen. Beide wollen<br />
auf schonende Weise einen Zustand im Verborgenen betrachten<br />
und verbessern. In der Industrie spricht man von zerstörungsfreier<br />
Werkstoffprüfung. Ohne vorherige Demontage oder Zerstörung<br />
wird das Innere von Bauteilen und Anlagen endoskopisch auf mögliche<br />
Schäden kontrolliert. An dieser Stelle setzt die Schölly Fiberoptic<br />
GmbH mit ihrem Geschäftsbereich Visual Inspection an. Neben<br />
dem Geschäftsbereich Medical Endoscopy entwickelt das Unternehmen<br />
kundenspezifische Visualisierungslösungen für die Industrie.<br />
Dabei nutzt das Unternehmen seine technologische Kompetenz<br />
und transferiert in die Industrie, was sich seit Jahren in der Medizin<br />
bewährt hat – die 3D Technologie. Durch die 3D Visualisierung<br />
gelingt es, dass in der Instandhaltung nicht nur der innere Zustand<br />
auf Schäden zerstörungsfrei geprüft wird, sondern gleichzeitig eine<br />
Reparatur vorgenommen werden kann. Wie ein Chirurg im OP<br />
kann der Servicetechniker durch die räumliche Darstellung seines<br />
Arbeitsfeldes, komplexe Handgriffe überraschend einfach und in<br />
kurzer Zeit ausführen. Chirurgische Arbeit in der Montagehalle, die<br />
neben ermüdungsfreiem Arbeiten den Zeitfaktor für die Instandhaltung<br />
erheblich nach unten schraubt. Die Schölly Fiberoptic GmbH<br />
entwickelt im Bereich Visual Inspection nicht nur kundenspezifische<br />
Visualisierungslösungen, sondern bietet ein eigens entwickeltes Portfolio<br />
für die Branchen Luft-und Raumfahrt, Automotive, Energie /<br />
Kraftwerke, Security und Qualitätssicherung in der Produktion. <br />
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Qualität und Präzision für die Märkte in der ganzen Welt<br />
Die Hummel AG ist ein renommierter<br />
Hersteller von Verbindungstechnik<br />
und Komponenten<br />
für die Bereiche Elektrotechnik,<br />
Elektronik und Heizsysteme.<br />
Seit mehr als 60 Jahren steht das<br />
mittelständische Familienunternehmen<br />
für Qualität, Präzision,<br />
Zuverlässigkeit und ein ausgeprägtes<br />
Servicebewusstsein. Die hohe<br />
Fertigungstiefe mit Entwicklung,<br />
Konstruktion, Werkzeugbau, Fertigung,<br />
Galvanik und Montage aus<br />
einer Hand bietet beste Voraussetzungen für<br />
eine hohe Kundenorientierung bei der Umsetzung<br />
individueller Lösungen.<br />
Das Unternehmen mit Stammsitz im südbadischen<br />
Denzlingen ist international ausgerichtet<br />
und verfügt über 14 eigenständige<br />
ausländische Tochtergesellschaften. Hinzu<br />
kommt ein weltweites Partnernetzwerk. So<br />
können Kunden auf der ganzen Welt schnell<br />
und flexibel mit den Lösungen und Produkten<br />
der Hummel AG bedient werden.<br />
Eine breite Produktpalette, ein ausgeprägtes<br />
Branchen-Know-how und viel Erfahrung<br />
kennzeichnen das südbadische Familienunternehmen.<br />
Das Produktspektrum:<br />
• Kabelverschraubungen für die Industrie<br />
und für explosionsgefährdete Bereiche<br />
• Rundsteckverbinder und Kabelkonfektionen<br />
für Automation und Antriebstechnik<br />
• Industriegehäuse<br />
• Heißkanalregler für die Kunststoffverarbeitung<br />
• Heizungszubehör, Pumpengruppen und<br />
SolarThermie für Großhandel und<br />
Handwerk<br />
• Kundenspezifische Teile aus Metall<br />
und Kunststoff<br />
• Touchsensoren, Touchpanels und<br />
Touchsysteme<br />
• Werkzeugformenbau<br />
Lösungen von Hummel werden<br />
eingesetzt im Maschinen- und Anlagenbau,<br />
in der Automation, im<br />
Transportgewerbe, im Energiesektor,<br />
im Bereich Food & Beverage<br />
sowie in der Heizungs- und Sanitärbranche.<br />
Besondere Bedeutung haben<br />
die Hummel-Produkte beim Einsatz in sogenannten<br />
„hazardous areas“. Das sind explosionsgefährdete<br />
Bereiche, wie sie häufig<br />
bei der Öl- und Gasproduktion oder in der<br />
Chemiebranche anzutreffen sind. Auch in<br />
hygienisch sensiblem Umfeld und in Bereichen<br />
extremer Temperaturen sind die Produkte<br />
anzutreffen. Die Hummel AG erfüllt<br />
höchste Ansprüche und kann die notwendigen<br />
Zulassungen und Zertifikate national<br />
und international vorweisen. <br />
Guter Standort für Mittelständler<br />
Für kleine und mittlere Unternehmen ist Denzlingen sicher ein idealer<br />
Standort. Die Nähe zur Universität in Freiburg, die Nähe zur Schweizer<br />
Wirtschaftsmetropole Basel spielen eine gewichtige Rolle. Und<br />
natürlich die Infrastruktur. Die hervorragende Verkehrsanbindung,<br />
aber auch der Umstand, dass Denzlingen ein begehrter Wohnort ist,<br />
sind für Standortentscheidungen ein gewichtiges Pfund.<br />
Wer auf die Liste der Unternehmen schaut, entdeckt eine große Vielfalt.<br />
Im globalen Geschäft ist zum Beispiel Schölly Fiberoptic vertreten.<br />
Das Familienunternehmen besetzt eine führende Rolle im Bereich<br />
der 3 D Endoskopietechnik. Zahlreiche Innovationen im Bereich<br />
der Medizintechnik sind schon von Denzlingen ausgegangen, 280<br />
Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen hier, 560 hochqualifizierte<br />
Spezialisten sind weltweit für Schölly tätig.<br />
Auch die Hummel AG ist global im Geschäft. Das 1948 gegründete<br />
Unternehmen beschäftigt mittlerweile über 500 Mitarbeiter – 14<br />
eigenständige Tochtergesellschaften gehören dazu. Hummel ist ein<br />
renommierter Hersteller von Verbindungstechnik und Komponenten<br />
für die Bereiche Elektrotechnik, Elektronik und Heizsysteme. Mittlerweile<br />
gehört das französische Traditionsunternehmen Jaeger Connecteurs<br />
ebenfalls zur Firmengruppe, das Stecker-Portfolio für die<br />
Industriekunden konnte dadurch stark ausgeweitet werden.<br />
Typisch für Denzlingen sind indes die kleineren, aber regional bedeutsamen<br />
mittelständischen Unternehmen. Für individuellen Innenausbau<br />
steht die Schreinerei Kiefer&Sohn GmbH, sie bekommt<br />
deutschlandweit Aufträge für komplexe Aufgabenstellungen im<br />
Bereich des Innenausbaus. Auch die Schreinerei Ringwald verfügt<br />
über ein breit angelegtes Portfolio. Ökologie spielt bei dem Meisterbetrieb<br />
eine große Rolle, das Angebot reicht vom Holzhaus bis zu<br />
den Produkten, die Kunden von einem qualifizierten Handwerksbetrieb<br />
erwarten. – Für präzisen Werkzeug- und Formenbau steht die<br />
Denzlinger Norbert Mühlan AG. Das vor einem Vierteljahrhundert gegründete<br />
Unternehmen verfügt über eigene Mess- und Prüfstationen.<br />
Nicht nur die Produktion von neuen Anlagen gehört zum Angebot von<br />
Mühlan, sondern auch die Instandsetzung gebrauchter Spritzgußformen.<br />
– Bei MBM One geht es um die Leidenschaft fürs Auto. Die Kfz-<br />
Meisterwerkstatt in Denzlingen bietet eine breite Palette rund ums<br />
Auto an – bis hin zu einer Rennsportkupplung aus Übersee – Mit vielen<br />
Unternehmen in Denzlingen haben die Stadtwerke Emmendingen<br />
mit ihren 47 Mitarbeitern zu tun. Der Energieversorger besorgt<br />
Firmen und Privathaushalten Strom und Gas, wobei die Stadtwerke<br />
immer versuchen, günstige Konditionen an die Kunden weiterzugeben.<br />
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Qualität unserer Messestände verbunden mit<br />
der hohen Flexibilität, mit der wir unseren<br />
Kunden den Rücken freihalten“, erläutert<br />
Inhaber Ralf Brotte seine Firmenphilosophie.<br />
„Wir erleben über Branchen hinweg, wie die<br />
Dynamik der Märkte zu immer kurzfristigeren<br />
Entscheidungen und Projektvorläufen<br />
führt, die für unsere Kunden oft eine hohe<br />
Belastung darstellen. Mit unserer schnellen<br />
Reaktionsfähigkeit und den umfassenden<br />
Serviceleistungen haben wir kontinuierlich<br />
unseren Kundenstamm erweitert“. Die Messespezialisten<br />
begleiten viele namhafte regionale<br />
und internationale Kunden bei ihren<br />
weltweiten Messeauftritten.<br />
<br />
Leistungselektronik für Hybridantriebe,<br />
Solarinverter, Filtermodule, Steckbaugruppen,<br />
Lichtwellenleitertechnik, Präzisionslösungen<br />
für Kunststoffspritzguss….<br />
Wenn es darum geht, bei Fachkräften<br />
und Entscheidern die Funktionalität und<br />
Vorteile technischer Produkte und Lösungen<br />
zu platzieren, haben Sie mit der<br />
EXTERNEN MARKETING & PR AB<br />
TEILUNG einen professionellen Partner<br />
an Ihrer Seite. Die kleine aber feine Marketing<br />
& PR Agentur für die Industrie<br />
hat sich auf Technologie-Kommunikation<br />
spezialisiert. Zu den Schwerpunkten der<br />
2004 gegründeten Agentur gehören die<br />
klassische Fachpressearbeit, Produkt-PR<br />
sowie die Unterstützung von Marketing<br />
und Vertrieb.<br />
„Mit dem Blick von außen identifizieren<br />
und erarbeiten anzeige-184-128.ai wir mit 1 26.11.<strong>2015</strong> unseren 15:07:10 Kunden<br />
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presserelevante Themen, setzen komplexe<br />
Sachverhalte in verständliche Texte um<br />
und kümmern uns um die Verbreitung.<br />
Unsere Professionalität und Erfahrung im<br />
Umgang mit Themen, Texten und Journalisten<br />
garantieren eine gute PR für unsere<br />
Kunden“, erläutert Geschäftsführerin<br />
Annina Oppinger.<br />
„Vertraut mit der Terminologie im technischen<br />
Industrieumfeld stehen wir unseren<br />
Kunden oft auch als Sparringspartner bei<br />
der Entwicklung von Marketingstrategien,<br />
PR-Konzepten, Produkteinführungs-<br />
Kampagnen oder Kundenbindungs-<br />
Events zur Verfügung und unterstützen<br />
in der operativen Umsetzung“. Zu den<br />
Kunden der Agentur gehören internationale<br />
Technologieführer und große mittelständische<br />
Unternehmen aus den unterschiedlichsten<br />
Branchen.<br />
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Telefon +49 7666 88486-0<br />
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netzwerk südbaden 39
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ZU GAST BEI FISCHER IN DENZLINGEN<br />
Beeindruckt von der Produktion<br />
WRF mit 80 Unternehmern im Gefolge ließ sich informieren<br />
KIEFER&SOHN GMBH<br />
Zwei Töchter gehören nun zur Spitze<br />
Nach über 50 Jahren ist die Kiefer &<br />
Sohn GmbH aus Denzlingen zum 01.<br />
Juli 2013 in die dritte Generation übergegangen.<br />
Roland Kiefer ist weiterhin Geschäftsführer<br />
und Gesellschafter. „Es ist ein<br />
erster Schritt in die Zukunft.“, so Roland<br />
Kiefer.<br />
Entgegen dem Firmennamen „Kiefer und<br />
Sohn“ sind es zwei Töchter, die den Antritt<br />
in die Geschäftsführung angehen. Sandra<br />
Kiefer, Diplom-Ingenieurin (BA), ist seit<br />
2005 in dem Unternehmen tätig und verantwortlich<br />
für die Kundenbetreuung und<br />
die Projektleitung. Ihre jüngere Schwester<br />
Nadine Kiefer, Bachelor of Science (BWL),<br />
übernimmt hingegen die kaufmännische<br />
Leitung. „Wir haben unsere Aufgabenbereiche<br />
klar abgegrenzt, um Streitereien zu<br />
vermeiden. Jeder ist für seinen Bereich zuständig<br />
und trägt somit auch die Verantwortung.“,<br />
so die 25-jährige Nadine Kiefer.<br />
Geschäftsführer und Vater Roland Kiefer<br />
möchte früh genug Verantwortung<br />
an seine Töchter abgeben. „Wir waren<br />
von Anfang an bei jeglichen Gesprächen<br />
– ob mit unserem Steuerberater oder mit<br />
der Bank – dabei“, so Sandra Kiefer. Der<br />
Handwerksbetrieb wurde 1959 mit zwei<br />
Mitarbeitern in einer kleinen Garage von<br />
Gerhard Kiefer gegründet. Mittlerweile ist<br />
das Team „30-Mann“ stark. Neben einer<br />
Innenarchitektin und einer Architektin,<br />
den Töchtern Sandra und Nadine Kiefer<br />
und deren Mutter Sonja Kiefer arbeiten<br />
momentan nur Männer in dem Unternehmen.<br />
Trotz der Übergabe an zwei Töchter<br />
soll der Firmenname Kiefer & Sohn weitergeführt<br />
werden.<br />
Bereits in der dritten Generation ist die<br />
Firma Kiefer & Sohn aus Denzlingen im<br />
Schreinerhandwerk tätig. Das mittelständische<br />
Familienunternehmen, das über 30<br />
Mitarbeiter beschäftigt, agiert im Raum<br />
Baden-Württemberg in den Bereichen<br />
Bank- und Büroeinrichtungen, Praxiseinrichtungen,<br />
Ladenbau, sowie auch im Privatkundenbereich.<br />
<br />
<br />
(v.l.n.r.): Dr. Bernd Dallmann, Hauptgeschäftsführer der WRF; Jürgen Grün, Geschäftsführer der Fischer-Gruppe; Landrat Hanno Hurth; Bürgermeister<br />
Markus Hollemann, Denzlingen.<br />
Landrat Hanno Hurth überreicht Jürgen<br />
Grün ein Willkommensgeschenk.<br />
Die Wirtschaftsförderung Region Freiburg<br />
(WRF) war zu Gast bei Fischer<br />
in Denzlingen. Gut 90 interessierte Unternehmer<br />
waren der Einladung in das<br />
Zweigwerk der Fischer Group, Waldachtal,<br />
gefolgt. Jürgen Grün, Geschäftsführer und<br />
Leiter des Fischer Product-Centers Chemie<br />
in Denzlingen gab einen Einblick in die<br />
innovative Unternehmensgruppe. Dabei<br />
erläuterte er die Erfolgsstory und beschrieb<br />
das Alleinstellungsmerkmal des Familienunternehmens.<br />
„Am Standort in Denzlingen<br />
entwickelt und produziert Fischer mit<br />
140 Mitarbeitern chemische Befestigungen,<br />
dabei vor allem Injektionskartuschen<br />
und Mörtelpatronen. Die kontinuierlich<br />
zweistelligen Wachstumszahlen haben die<br />
Produktion seither vervierfacht“, so Grün<br />
Fischer erzielte 2014 mit weltweit 4.160<br />
Mitarbeitern einen Umsatz von 661 Mio.<br />
Euro. Das Familienunternehmen umfasst<br />
43 eigenen Gesellschaften in 32 Ländern<br />
und exportiert seine Produkte aus den bereichen<br />
Befestigungstechnik, Automotive,<br />
Spielzeug („fischer-technik“) und Consultingt<br />
in über 100 Länder.<br />
Die WRF ist ein regionaler, solidarischer<br />
Zusammenschluss der Stadt Freiburg<br />
und der beiden angrenzenden Landkreise<br />
Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen,<br />
mit dem Ziel der Vernetzung von<br />
Wirtschaft und Politik sowie der Standortentwicklung<br />
und des Standortmarketings.<br />
Landrat Hanno Hurth begrüßte die Gäste<br />
in seiner Funktion als WRF-Vorstandsvorsitzender<br />
und wies auf den Mangel an<br />
Fachkräften in der hiesigen Wirtschaft hin:<br />
Manche Firmen könnten Aufträge nicht<br />
zeitnah abarbeiten, da ihnen die benötigten<br />
Mitarbeiter fehlten. Hurth wies in<br />
diesem Zusammenhang auf die Aktionen<br />
auch des WRF hin, Fachkräfte aus dem<br />
europäischen Ausland zu rekrutieren. Beim<br />
anschließenden Rundgang waren die Gäste<br />
beeindruckt von der Produktionstiefe in<br />
Denzlingen. <br />
<br />
Seit drei Generationen dreht sich bei dem Familienunternehmen<br />
Karl Hoch GmbH aus Denzlingen alles um Präzision. Traditionell<br />
in der Instandsetzung von Motoren zu Hause, widmet sich HOCH<br />
heute als Systemlieferant anspruchsvollen Aufgaben im<br />
Werkzeugmaschinen-, Anlagen- und Formenbau.<br />
Als Zentrum für Bearbeitung ist HOCH in den Bereichen Einzelteil und<br />
Kleinserien, Präzisionskomponenten, Baugruppen, Motoreninstandsetzung<br />
und Gelenkwellenbau tätig. Die Stärken des<br />
Unternehmens liegen in der Fertigung großer und hochpräziser<br />
Dreh-, Fräs- und Schleifteile, zum Teil aus hoch legierten Edelstählen.<br />
HOCH übernimmt als Systemlieferant den kompletten Service von<br />
der Fertigungsplanung über die Rohmaterialbeschaffung, die<br />
Vergabe der externen Bearbeitungsschritte bis hin zur kompletten<br />
Baugruppe. Flexibilität und Zuverlässigkeit haben bei uns oberste<br />
Priorität. Herausforderungen durch die Kunden hinsichtlich<br />
Komplexität, Genauigkeit und Schnelligkeit bringen Entwicklung und<br />
Know How. Um im Traditionsunternehmen up to date zu sein, werden<br />
bei HOCH im Rahmen des zertifiziertes Qualitätsmanagement-<br />
Systems die Abläufe ständig optimiert.<br />
Auf modernsten CNC-Bearbeitungszentren fertigen unsere<br />
erfahrenen Mitarbeiter Komponenten mit höchsten Qualitätsansprüchen.<br />
Sie sind unser Kapital und lassen HOCH guten Mutes<br />
in die Zukunft blicken.<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
VDU TRIFFT ...<br />
Taifun Tofu – nicht nur für Vegetarier<br />
Die größte Überraschung hielt die Firma<br />
Taifun für ihre Gäste vom Verband<br />
deutscher Unternehmerinnen (VdU) an<br />
der Küchentheke parat. Tofu in unterschiedlichsten<br />
Geschmackssorten wurde<br />
dort zubereitet und bedeutete für die Geschäftsfrauen<br />
teilweise den ersten sinnlichen<br />
Kontakt mit dem eiweißreichen<br />
pflanzlichen Lebensmittel oder zumindest<br />
die erste Erfahrung, dass es unterschiedlichste<br />
Varianten davon gibt. Hergestellt<br />
werden sie im Gewerbegebiet Freiburg-<br />
Hochdorf, wo sich die Life Food GmbH/<br />
Taifun Tofuprodukte inzwischen mehrere<br />
Standorte gesichert hat. In ihrer Reihe<br />
„Einblick“ erhielten die VdU-Frauen auf<br />
kurzweilige Art eine Zusammenfassung der<br />
Firmengeschichte.<br />
Und die ist durchaus beeindruckend. Mitte<br />
der 80er Jahre gründete der mittlerweile<br />
59-jährige Wolfgang Heck zusammen mit<br />
Wolfgang Kempff die Life Food GmbH.<br />
Die Sojabohnen wurden zunächst in gemieteten<br />
Kellerräumen bearbeitet und die Tofu-Produkte<br />
in der damals neu eröffneten<br />
Markthalle verkauft. Inzwischen ist Taifun<br />
europäischer Marktführer in Sachen Bio-<br />
Tofu, hat 230 Mitarbeiter, eigene Sojabauern<br />
und produziert jede Woche 100 Tonnen<br />
Tofu, das zu rund 30 Produkten verarbeitet<br />
Wolfang Heck<br />
Der Verband deutscher Unternehmerinnen auf Stippvisite<br />
Jesus Bastante, Alfons Graf, Elisabeth Huber, Wolfgang Heck und Bastian Bifl (v.l.n.r.)<br />
wird. Mitgründer Heck ist seit Oktober<br />
nicht mehr Geschäftsführer, sondern Vorstand<br />
der Heck-Unternehmensstiftung,<br />
in die er alle Geschäftsanteile eingebracht<br />
hat. Im Stiftungszweck sind die pflanzliche<br />
Eiweißversorgung, die ökologische<br />
Erzeugung, die Förderung einer gerechten<br />
Verteilung der natürlichen Ressourcen und<br />
die Prinzipien der Gleichwertigkeit festgeschrieben.<br />
Neue Geschäftsführerin ist die<br />
langjährige Mitarbeiterin Elisabeth Huber,<br />
die das Unternehmen zusammen mit dem<br />
bisherigen Geschäftsführer Alfons Graf leitet<br />
– oder Elisabeth und Alfons, wie Heck<br />
sagen würde. „Duzen gehört bei uns zur<br />
Firmenkultur“, erklärt der Taifun-Gründer.<br />
Deswegen stellt er den Ansprechpartner für<br />
die Vertragsbauern und den Vertriebsleiter<br />
auch nur als Fabian und Jesús vor. Agraringenieur<br />
Fabian von Beesten berichtet, dass<br />
die Sojabohnen anfangs noch aus Amerika<br />
importiert wurden. In Deutschland, Frankreich<br />
und Österreich sei erst 1997 mit dem<br />
Sojaanbau begonnen worden. Inzwischen<br />
beziehe das Unternehmen die Bohnen „von<br />
100 Bauern, die wir alle persönlich kennen“.<br />
Viele von ihnen seien am Oberrheingraben<br />
zu Hause. Taifun engagiert sich<br />
auch in der Forschung und Züchtung, und<br />
hat vor drei Jahren das Landwirtschaftliche<br />
Zentrum für Sojaanbau und Entwicklung<br />
(LZS) gegründet. „Es werden zum Beispiel<br />
Bohnen entwickelt, die sich für das deutsche<br />
Klima besonders gut eignen“, sagt von<br />
Beesten. In einem vom Bund mitfinanzierten<br />
Forschungsprojekt soll der Sojaanbau<br />
in Deutschland vorangetrieben werden.<br />
Wir bibbern jedes Jahr, ob wir genügend<br />
Bohnen haben“, sagt Heck. Trotz Hitze<br />
und Trockenheit ist die Ernte in diesem<br />
Sommer offenbar ganz gut ausgefallen. Die<br />
Nachfrage nach Tofu ist ständig gestiegen,<br />
Taifun hat den Umsatz innerhalb von zehn<br />
Jahren verdreifacht. „Vor 30 Jahren waren<br />
Tofu, bio und vegan noch exotische Wörter“,<br />
weiß Vertriebsleiter Bastante. Inzwischen<br />
muss er nicht mehr so viel erklären<br />
und auch keine Überzeugungsarbeit leisten.<br />
Er schätzt die Zahl der Kunden, die<br />
sich wöchentlich ein Stück Tofu kaufen,<br />
auf 500.000. Ihnen sei der achtsame Umgang<br />
mit der Natur und das Tierwohl wichtig.<br />
„Aber wir können nicht nur ideologisch<br />
unterwegs sein, sondern müssen auch ein<br />
Produkt haben, das schmeckt“, sagt Bastante.<br />
Die Zahl der Vegetarier beziffert Heck auf<br />
acht bis neun Millionen in Deutschland,<br />
der Anteil an Veganern steige und auch<br />
die Zahl der Flexitarier, die nur ab und zu<br />
Fleisch essen. Die VdU-Frauen geben den<br />
Taifun-Produkten durchweg gute Noten<br />
und versprechen – nicht nur aus Höflichkeit<br />
–, sie künftig mal in den Speiseplan<br />
einzubauen. Bastante kennt das bereits<br />
von Verkostungen bei Lebensmittel-Messen:<br />
„Das ist oft ein Aha-Effekt, dass Tofu<br />
schmeckt.“<br />
Daniela Frahm<br />
Bobkas Business<br />
Employer Branding: Arbeitgeber-Stars im Mittelstand<br />
Stars sind beliebt und begehrt – auch bei den High Potentials der<br />
Arbeitswelt. Arbeitgeber werden dagegen immer austauschbarer.<br />
Die Attraktivität Ihres Unternehmens als Arbeitgeber hat maßgeblichen<br />
Einfluss auf seine Leistungs- und Innovationskraft. Das hat eine aktuelle<br />
Studie der Universität St. Gallen im Auftrag des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität<br />
eindrucksvoll bestätigt. Ihr Ziel als Personalverantwortlicher<br />
muss daher die „Adressbildung“, die Schaffung einer Marke sein.<br />
Employer Branding gilt bei Unternehmen zunehmend als Zauberformel<br />
im „War for Talents“. Ziel ist die Schaffung einer zugkräftigen Arbeitgebermarke.<br />
Der schon heute spürbare Mangel an Fachkräften und<br />
Hochqualifizierten lässt Mitarbeiter zu einem immer wertvolleren Teil<br />
des Wertschöpfungsprozesses werden. Ausgefallenes Recruiting und<br />
eine am Bedarf und dem Potenzial der einzelnen Mitarbeiter orientierte<br />
Personalentwicklung sind daher ebenso gefragt wie das Branding<br />
Ihres Unternehmens. Dabei gilt es, bei den relevanten Bezugsgruppen<br />
ein Vorstellungsbild von sich als Arbeitgeber zu etablieren, das sich klar<br />
von anderen Arbeitsgebern unterscheidet und von den eigenen Mitarbeitern<br />
als glaubwürdig empfunden wird. Das angestrebte Image muss<br />
gut überlegt sein. Schlüssel zum Erfolg ist die richtige Positionierung.<br />
Das gelingt vielen mittelständischen Arbeitgebern noch nicht – die<br />
Karrierewebsites und Stellenanzeigen wimmeln von austauschbaren<br />
Floskeln und sich ähnelnden Botschaften. Kommunikation birgt viele<br />
Fallstricke. Um bei Ihren Zielgruppen eine Punktlandung als Arbeitgeber<br />
zu erreichen, müssen Sie diese genau kennen. Sinnvoll ist eine pragmatische,<br />
operativ noch handelbare Segmentierung der Zielgruppen und<br />
die Ausdifferenzierung der zentralen Markenbotschaften nach Zielgruppen<br />
und anderen Kategorien, etwa Länder, Unternehmensbereiche oder<br />
Produktgruppen. So erarbeiten Sie eine Toolbox für die operative Kommunikation,<br />
die Ihr Leben als Personalverantwortlicher deutlich leichter<br />
macht. Hören Sie zudem hin, welche Themen Ihre Zielgruppen beschäftigen<br />
und integrieren Sie diese in Ihre Kommunikation. Kommunikation<br />
funktioniert immer dann am besten, wenn man nicht nur sendet, sondern<br />
Dialoge führt. Setzen Sie dabei auf eine Vielfalt von Kommunikationskanälen.<br />
Das Internet ist dabei Informationsmedium Nummer eins.<br />
Wer sich über eine Firma informieren will oder einen neuen Arbeitgeber<br />
sucht, schaut dort nach. Verkennen Sie nicht die Dimension des Themas<br />
Social Media. Die meisten glauben, es handele sich um einen weiteren<br />
Kanal im Marketing-Mix. Das ist zu kurz gedacht. Im Corporate Branding<br />
nutzen schon viele Unternehmen die Potenziale der neuen Medien.<br />
Im Employer Branding setzen die Personalabteilungen jedoch noch<br />
häufig auf die Spitze des Eisbergs: Sie zählen ihre Facebook-Fans und<br />
Twitter-Follower, trauen sich jedoch noch nicht in die digitalen Weiten<br />
des Social Webs hinaus, wo sie nicht mehr Gastgeber, sondern bei ihren<br />
Zielgruppen zu Gast sind. Doch da wäre am meisten Wertschöpfung<br />
zu erzielen. Binden Sie zudem Ihre Mitarbeiter in<br />
Ihre Markenbildung ein: Jeder Mitarbeiter ist ein<br />
glaubwürdigerer Kommunikator in eigener Sache<br />
als die beste PR-Abteilung. Viel Erfolg nun auf Ihrem<br />
Weg zum Arbeitgeber-Star!<br />
<br />
Tobias Bobka<br />
Unternehmensberater in Freiburg im Breisgau<br />
netzwerk südbaden<br />
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Menschen<br />
Menschen<br />
Dallmann erhält Wirtschaftsmedaille des Landes und hört auf<br />
Man solle aufhören, wenn es am schönsten<br />
ist. Was der Volksmund hier kundtut, gelingt<br />
jedoch den wenigsten. Einer dieser wenigen<br />
scheint der Freiburger Wirtschaftsförderer<br />
und Geschäftsführer der FWTM, Dr. Bernd<br />
Dallmann, zu sein. Nachdem Dallmann in der<br />
letzten Novemberwoche die Wirtschaftsmedaille<br />
des Landes Baden-Württemberg erhalten<br />
hat, bestätigte er gegenüber netzwerk<br />
südbaden, dass er seinen Vertrag, der zum<br />
30. November 2016 ausläuft, nicht verlängert<br />
hat. Er habe sich dafür entschieden nun aufzuhören,<br />
weil er noch einges vorhabe, sagte<br />
er gegenüber diesem Magazin. Tatsächlich<br />
ist es schwierig sich einen Mann wie Dallmann<br />
im Ruhestand vorzustellen. Einfacher<br />
fällt es da, sich den Mann, den man durchaus<br />
als Tausendsassa bezeichnen kann, an<br />
der Spitze irgendwelcher anderen Projekte<br />
zu sehen. Dallmann selbst denkt auch gar<br />
nicht an Ruhestand. „Ich habe sicher noch<br />
zehn Jahre, in denen ich beruflich tätig sein<br />
werde“, sagt er. Und er bestätigt, dass er<br />
weiterhin hier in der Region arbeiten und<br />
wirken will. „Klar werde ich hier bleiben, eine<br />
Küchenchef Oliver und Sous-Chef Christian<br />
Koch vom Gourmetrestaurant „s Herrehus“<br />
sind zum dritten Mal in Folge mit<br />
einem Stern im weltweit wichtigsten Gourmetführer<br />
„Guide Michelin“ ausgezeichnet<br />
worden. Das „s Herrehus“ ist eines von<br />
drei Freiburger Restaurants, die nun einen<br />
Michelin-Stern tragen: die „Zirbelstube“ im<br />
Colombi, sozusagen die „Altmeister“, und -<br />
<strong>2015</strong> neu dabei – die „Wolfshöhle“ in der<br />
Konviktstraße. <br />
<br />
Irgendwie ist das auch eine Leidensgeschichte.<br />
Der Badische Winzerkeller, 1954<br />
als Zentralgenossenschaft Badischer Winzergenossenschaften<br />
gegründet, versucht<br />
seit Jahren auch über personelle Neukonstruktionen<br />
im Vorstand an alte Erfolge anzuknüpfen.<br />
Einst in den 50er bis in die 70er-<br />
Jahre war Josef Frank, der erste Chef dieser<br />
größten Europäischen Genossenschaftskellerei,<br />
so etwas wie der König von Breisach.<br />
Die ZBW war erfolgreich, auch dank<br />
eines Massenweins namens Katzenstriegel,<br />
die badischen Winzer mochten auch die<br />
schiere Gigantomanie des Traubenvermarkters.<br />
Nach Franks Vorstellungen sollte die<br />
Dr. Bernd Dallmann<br />
Oliver Rausch<br />
schönere Region gibt es für mich nicht.“ Was<br />
genau Dallmann nach seiner FWTM Zeit machen<br />
wird, verät er nicht.<br />
Dass der Mann in den vergangenen drei<br />
Jahrzehnten durchaus einige Spuren in Freiburg<br />
und der Region hinterlassen hat, ist sicher<br />
unbestritten. Weil es für einen Nachruf<br />
aber deutlich zu früh ist, seien hier nur einige<br />
Stichworte genannt: Landesgartenschau,<br />
Konzerthaus, Messeneubau, Green City, ecetera<br />
pp. .<br />
Ein „lame duck“, eine lahme Ente zu sein,<br />
fürchtet Dallmann übrigens nicht. Zuviel liege<br />
in den nächsten Monaten an, sagt er. Tatsächlich<br />
scheint er Recht damit zu haben, die<br />
Dallmannsche To-Do-List liest sich jedenfalls<br />
gut gefüllt. Der Kopfbau am Messegelände –<br />
dort wird die FWTM künftig residieren – ist<br />
unter Dach und Fach, die Verträge hat Dallmann<br />
gerade unterschrieben, es ist für ihn<br />
„das wichtigste unter vielen anderen Projekten,<br />
die ich noch habe“, sagt er. Spatenstich<br />
soll im Sommer des nächsten Jahres sein.<br />
Außerdem treibt er gerade den Umzug des<br />
Gründerzentrums von der Wippertstraße in<br />
den Biotechpark voran, bringt ein neues Tourismuskonzept<br />
für Freiburg auf den Weg und<br />
auch das 30jährige Bestehen der FWTM und<br />
das 20ste Jahrestag der Konzerthauseröffnung<br />
stehen an. Langweilig wird es Bernd<br />
Dallmann also sicher nicht. <br />
Kapazität des Winzerkellers so ausgebaut<br />
werden, dass dieser den deutschen und internationalen<br />
Markt mit badischem Wein<br />
praktisch überfluten konnte. Die Winzer<br />
mussten den Wein lediglich noch abliefern,<br />
die ZBW würde zahlen. Das Modell funktionierte<br />
gut, aber der Markt wurde härter<br />
und enger. Wein aus aller Herren Länder<br />
drängte in den Markt, neue Vertriebsschienen<br />
kamen hinzu und 1982 starb Josef<br />
Frank mit seiner Familie bei einem Flugzeugabsturz.<br />
Es war auch eine Zäsur in der<br />
Geschichte des Winzerkellers. Der hatte<br />
längst außerhalb der Stadt auf einem riesigen<br />
Areal neu gebaut, eine gewaltige Kellerei<br />
und ein topmodernes Verwaltungsgebäude.<br />
Die Zeichen standen auf Größe, das<br />
ZBW-Management vermittelte dies auch<br />
zahlenmäßig. Ludwig Strub, schon ein Mitstreiter<br />
von Frank führte das Unternehmen<br />
fortan, aber mit der Ruhe und dem Ruhm<br />
der ZBW war es vorbei. Als Strub sich verabschiedete,<br />
stand fest, dass die Zentralgenossenschaft<br />
neue Wege gehen musste, um<br />
sich im Markt zu behaupten – einem Markt<br />
mit zwei Seiten. Einerseits die Weinkonsumenten,<br />
die den Breisacher Wein kaufen<br />
sollten, andererseits die Winzer, denen die<br />
Auszahlungspreise nicht reichten. Es wurden<br />
vielfältige Versuche gestartet, die große<br />
Genossenschaftskellerei auf Kurs zu halten.<br />
Eine Namensänderung in „Badischer<br />
Winzerkeller“ sollte die Größe vergessen<br />
machen, die man lange als besonders vorzeigbar<br />
empfunden hatte, der heimelige<br />
Begriff „Winzerkeller“ stand ja eher für<br />
Dr. Peter Schuster<br />
das Gegenteil. Und der Aufsichtsrat der<br />
Genossenschaft empfand es als besondere<br />
Herausforderung, eine Personalrochade<br />
nach der anderen im Vorstand vorzunehmen.<br />
Als letzter Alleinherrscher war Urban<br />
Lamprecht dann Chef des Winzerkellers,<br />
Weiterer Vorstand war Heinz Trogus sozusagen<br />
als jahrzehntelange Konstante des<br />
Kellereibetriebs. Nach Lamprechts Abgang<br />
installierte man zunächst ein Vorstandstrio,<br />
verkleinerte es dann wieder und trennte<br />
sich schließlich auch vom Vertriebsvorstand<br />
Walter Hilmert. Wieder wurde umbesetzt,<br />
Axel Hahn, zwar kein Weinmann, aber ein<br />
Manager mit Vertriebserfahrung in schwierigen<br />
Märkten. Er wurde Vorstandschef, in<br />
seiner Ägide trennte sich der Winzerkeller<br />
von allerlei Ballast unter anderem auch von<br />
dem „Hotel am Münster“, das mal ein Vorzeigehaus<br />
war. Hahn scheidet nun auf eigenen<br />
Wunsch aus, was wohl wirklich nicht<br />
nur eine freundliche Floskel ist, sondern<br />
offensichtlich stimmt. Nun führt der bisherige<br />
Kellervorstand Dr. Peter Schuster (60)<br />
den Winzerkeller als Vorstandschef. Er ist<br />
unbestritten ein Fachmann was die Weinbereitung<br />
betrifft, aber als Verkäufer muss<br />
er sich sicher noch bewähren. Und der<br />
Aufsichtsrat hat noch einen zweiten Vorstand<br />
bestellt, einen Ehrenamtlichen. Es<br />
ist Eckart Escher, ehemals Bürgermeister in<br />
Merdingen und bisher Aufsichtsratsvorsitzender.<br />
Er soll sich um interne Angelegenheiten<br />
kümmern. Vielleicht auch darum,<br />
den Winzern klarzumachen, dass der Markt<br />
die Preise bestimmt und die Wünsche der<br />
Traubenproduzenten da nachrangig rangieren.<br />
Es wird spannend bleiben beim Badischen<br />
Winzerkeller.<br />
Eckart Escher<br />
Der langjährige FWTM-Tourismusdirektor<br />
Wolfgang Schwehr geht zum Jahresende<br />
in den Ruhestand. Wolfgang Schwehr war<br />
seit 1977 beim Verkehrsamt der Stadt Freiburg,<br />
seit 1997 als Tourismusdirektor, Abteilungsleiter<br />
und Prokurist tätig. Mit dem<br />
Erreichen seines 63. Lebensjahres verlässt<br />
er die FWTM zum 31. <strong>Dezember</strong> diesen<br />
Jahres. Zum 1. Januar 2016 wird Franziska<br />
Pankow, derzeitige Leiterin Stabsstelle<br />
Geschäftsführung und Pressesprecherin der<br />
FWTM, neue Abteilungsleiterin Tourismus,<br />
Kongresse & Events. Unter der Leitung von<br />
Pankow stehen auch die Bereiche Kongressakquise<br />
und Kongressservice, Märkte<br />
und Events und das Location Office. Die<br />
gebürtige Freiburgerin hat nach einer Ausbildung<br />
zur Reiseverkehrskauffrau und einem<br />
VWL-Studium 2009 bei der FWTM<br />
zunächst den Bereich Wirtschaftsförderung,<br />
Dr. Franziska Pankow<br />
seit 2010 den Stab der Geschäftsführung,<br />
wo sie auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
der FWTM ver-antwortete, übernommen.<br />
Ebenfalls FWTM-Abteilungsleiterin wird<br />
zum 1. Januar 2016 Lonieta Dylus. Die von<br />
der Diplomsozialarbeiterin und Kauffrau<br />
für Tourismus & Freizeit geleitete Tourist-<br />
Information am Rathausplatz erhält damit<br />
den Status einer Abteilung innerhalb der<br />
FWTM.<br />
Zusammen mit der langjährigen FWTM-<br />
Marketingleiterin Sabine Weber-Loewe<br />
werden Franziska Pankow und Lonieta<br />
Dylus zukünftig den Freiburg-Tourismus<br />
vertreten. Mit diesem Leitungsteam reagiert<br />
die FWTM auf die zukünftigen Herausforderungen<br />
des Freiburg-Tourismus. FWTM-<br />
Geschäftsführer Bernd Dallmann: „Heute<br />
benötigen Reisedestinationen kreative und<br />
umsetzungsstarke Fachleute in Management,<br />
Organisation, Marketing und Veranstaltungswesen.“<br />
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
der FWTM wird zukünftig Annika<br />
Reinke im Stab der Geschäftsführung.<br />
Die Vollversammlung der Handwerkskammer<br />
Freiburg hat den Vorstand der<br />
Kammer komplettiert und die Geschäftsführung<br />
der Kammer gestärkt. Friedrich Sacherer<br />
ist nun neues Vorstandsmitglied. Das<br />
Gremium hat den Zentralheizungs- und<br />
Lüftungsbauermeister Sacherer mit großer<br />
Mehrheit (37 stimmberechtigte Vollversammlungsmitglieder<br />
anwesend – 34 Ja-<br />
Stimmen, 1 Nein-Stimme, 2 Enthaltungen)<br />
in den Vorstand der Kammer gewählt. Mit<br />
der Nachwahl des 51-Jährigen aus Vogtsburg-Oberrotweil<br />
ist das Gremium wieder<br />
komplett. Die Nachwahl war nötig geworden,<br />
weil sich Schneidermeisterin Cordula<br />
Lehrmann aus dem Vorstand zurückgezogen<br />
hatte. Zudem strukturierte die Vollversammlung<br />
die Geschäftsführung der Kammer<br />
neu. Mit großer Mehrheit wählte das<br />
Handwerksparlament Wolfram Seitz-Schüle<br />
zum Geschäftsführer des Geschäftsbereichs<br />
Handwerkspolitik / Wirtschaftspolitik und<br />
folgte damit der Empfehlung des Kammervorstandes.<br />
Seitz-Schüle ist damit gemäß<br />
dem „Freiburger Modell“ neben Rainer<br />
Botsch und Johannes Burger dritter gleichberechtigter<br />
Geschäftsführer. Die Kammer<br />
führte in diesem Zusammenhang eine Neuerung<br />
ein: Die Wahl zum Geschäftsführer<br />
ist befristet und an die Amtszeit des amtierenden<br />
Vorstands gebunden. <br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
DIE ZUKUNFT DES ÖFFENTLICHEN RAUMS<br />
Wie Städte Standortvorteile nutzen<br />
Forum untersucht unterschiedliche Thesen zur Stadtplanung<br />
Gruppenbild der Referenten<br />
Forumsinitiatioren Fahle und Wurster<br />
Angeregte Gespräche<br />
stimmungen im Gemeinderat zum Thema<br />
offen gelegt.<br />
Im Fall Singen ging die Rekultivierung der<br />
City vor allem mit einem eigens kreierten<br />
Lichtkonzept eines Architekturbüros aus<br />
Winterthur einher. Uwe Rosol, Leiter des<br />
Stadtplanungsamts Singen, zeigte in einem<br />
sehr anschaulichen Beitrag, welche<br />
Qualitäten dieses Lichtkonzept für Bürger<br />
und Einzelhandel mit sich bringt. Eine<br />
Analyse hatte nicht nur 64 verschiedene<br />
Leuchtmittel im öffentlichen Raum Singens<br />
zutage gefördert, sondern auch deren<br />
Unwirksamkeit. Mit eigens entwickelten,<br />
sechs Meter hohen Stelzen förderte die Bodenseestadt<br />
nicht nur Orientierung und<br />
sichere Ausleuchtung, zugleich aber auch<br />
eine Akzentuierung, die dem Einzelhandel<br />
zugute kommt. Die Grundbeleuchtung<br />
war dabei nur der erste von drei Schritten,<br />
eine Attraktivitätssteigerung von Plätzen<br />
und Denkmälern sei der nächste gewesen,<br />
so Rosol, der mit ansehnlichen Fotos<br />
untermalen konnte, wie die Stadt am<br />
Hohen twiel auch die Zugänge zur Innenstadt<br />
wegweisend erhellen konnte.<br />
In einem waren sich jedoch am Ende alle<br />
Teilnehmer einig: Die Anforderungen an<br />
den öffentlichen Raum werden weiter wachsen<br />
– es sind weit mehr Gruppen, die diesen<br />
Raum künftig bespielen werden, nicht nur<br />
vor dem Hintergrund gewandelter Sozialstrukturen,<br />
auch die Migrationsbewegungen<br />
dieser Tage werden hierbei eine Rolle<br />
spielen. Dort, wo die Wissensgesellschaft<br />
und die kreative Klasse diesen Raum nutzen<br />
kann, während gleichzeitig auch die Privatisierung<br />
des öffentlichen Bereichs zunimmt,<br />
wie dies Bernd Fahle illustrierte, wird auch<br />
über den Erfolg der Städte in ihrem Kampf<br />
um Standortvorteile untereinander entschieden<br />
werden.<br />
<br />
Die „Zukunft des öffentlichen Raums“<br />
lautete der Titel einer Veranstaltung, zu<br />
der die Rechtsanwälte Wurster Weiss Käufer,<br />
W2K, aus Freiburg mit dem ebenfalls<br />
hier ansässigen Büro „fsp.stadplanung“ ins<br />
Bürgerhaus Seepark geladen hatten. Rund<br />
80 Teilnehmer, darunter viele Gemeinden<br />
aus <strong>Südbaden</strong> und Planungsbüros, kamen<br />
zu den Vorträgen, die sich mit der Bedeutung<br />
und Kultivierung innerstädtischer<br />
Orte beschäftigte. Dass die Bedeutung des<br />
öffentlichen Raums wichtiger denn je ist,<br />
zeigten die Fachvorträge, die Theorie und<br />
Praxis gelungener Stadtplanung präsentierte.<br />
In seinem Eingangsvortrag ging Bernd<br />
Fahle vom veranstaltenden Büro fsp dann<br />
auch darauf ein, welche Kriterien heute<br />
erfüllt sein müssen, damit Städte attraktiv<br />
erscheinen und sich Standortvorteile<br />
46<br />
verschaffen können. Fahle schlug einen<br />
großen Bogen von der antiken Agora, der<br />
„turbulenten Nutzung“ im Mittelalter<br />
über die prägenden Verkehrsmittel in der<br />
Gründerzeit bis hin zur heutigen Freizeitgesellschaft,<br />
in der viele Kriterien von Einzelhandel<br />
bis Bildungseinrichtung, aber<br />
gewandelte Biografien und Demografie<br />
den öffentlichen Raum zum Erfolgsfaktor<br />
machen. Dabei stellte er das Spannungsfeld<br />
vor, in dem sich Stadtplanung heute<br />
befindet und stellte zehn Thesen vor, die<br />
die „Renaissance der Zentren“ bestimmen.<br />
Von einer „Verödung der Innenstädte“, so<br />
das Thema eines Forums vor ungefähr 15<br />
Jahren, könne aktuell keine Rede mehr<br />
sein, zumindest nicht in weiten Teilen der<br />
Republik.<br />
Dass die Konzepte für die Innenstädte und<br />
die aufkommenden Fußgängerzonen vor<br />
netzwerk südbaden<br />
35 Jahren jedoch in der Gegenwart eine<br />
Rekultivierung benötigen, zeigten gleich<br />
die beiden folgenden Vorträge. Die Stadtplaner<br />
und die beauftragten Architekten<br />
der Gemeinden VS-Schwennigen und Singen<br />
demonstrierten, was es heute braucht,<br />
um die damals eingerichteten Zentren wieder<br />
lebendig erscheinen zu lassen.<br />
Im Fall VS-Schwenningen präsentierten<br />
der Architekt Uwe Schlenker und Erich<br />
Hargina vom Stadtbauamt Villingen-<br />
Schwenningen, wie sie mit Hilfe zahlreicher<br />
Details vom Bodenbelag bis zum<br />
Baumquartier eine Planung ausführten,<br />
bei der die Innenstadt eine Reihe von Plätzen<br />
in der Anmutung einer Perlenkette mit<br />
Wegen verknüpft und zu einem lebenswerten<br />
Ensemble fügt. Bei diesem Beitrag<br />
wurden auf ungeschminkte Weise auch die<br />
Tücken der Bürgerbeteiligung und der Ab<br />
Das hört Jahr glänzend auf!<br />
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15<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
PFAFFENWEILER<br />
Striktes Kostencontrolling ist wichtig<br />
Blick auf die Batzenberghalle<br />
Bürgermeister Hahn und Architekt Wehrle zur Geschichte der Batzenberghalle<br />
Schon vor Jahren war in der Schneckentalgemeinde<br />
Pfaffenweiler klar:<br />
Die Batzenberghalle, ein Gebäude aus<br />
den 70er-Jahren, Veranstaltungszentrum<br />
für den prominenten Weinort vor den<br />
Toren der Großstadt Freiburg, war mindestens<br />
ein Sanierungsfall. Vielleicht noch<br />
mehr. Schließlich entschloss man sich zum<br />
gründlichen Umbau mit einigem Bangen:<br />
sind die Kosten einzuhalten? Sie waren es.<br />
Der Gutacher Architekt Klaus Wehrle, dessen<br />
Büro mit der Projektabwicklung beauftragt<br />
wurde, hielt die vorgegebenen Kosten<br />
dank strengen Kostencontrollings sicher<br />
ein. Seit einem Jahr ist die Halle wieder im<br />
Betrieb. Wir haben uns mit Klaus Wehrle<br />
und Pfaffenweilers Bürgermeister Dieter<br />
Hahn unterhalten.<br />
netzwerk südbaden: Wie war denn eigentlich<br />
die Ausgangslage, dass Sie mit der Batzenberghalle<br />
etwas machen mussten?<br />
Dieter Hahn: Der Grund für den Umbau<br />
der Batzenberghalle war natürlich dem<br />
baulichen Zustand geschuldet. Die Halle<br />
ist ja ein Betonbau aus dem Jahre 1974 gewesen.<br />
Die Sanierungsbedürftigkeit stand<br />
schon seit einigen Jahren fest. Wir wussten<br />
auch, dass die gesamte Ausstattung<br />
verschlissen war, angefangen bei den Toiletten.<br />
Wir haben in Pfaffenweiler bereits<br />
2007 mit einem Projekt begonnen, das sich<br />
„Pfaffenweiler denkt die Zukunft“ nannte.<br />
Wir haben uns – auch Bürger und Vereinsvorstände<br />
– Gedanken gemacht, welche<br />
Großprojekte in Pfaffenweiler notwendig<br />
oder wünschenswert sind. Als primäres Ziel<br />
haben wir erkannt, aus der Batzenberghalle<br />
eine Mehrzweckhalle zu machen für Sport<br />
und Veranstaltungen. Daran sollte dann<br />
noch ein Vereinshaus für die Aktivitäten<br />
der kulturellen Vereine angedockt werden.<br />
Und dafür brauchten wir auch ein überzeugendes<br />
architektonisches Konzept ausgerichtet<br />
an einem Gesamtbudget.<br />
netzwerk südbaden: Wie ist denn das Budget<br />
festgelegt worden?<br />
Dieter Hahn: Wir haben uns bei der Auswahl<br />
des Planungsbüros sehr viel Zeit genommen<br />
und auch ein eher unübliches Bewerbungsverfahren<br />
auf den Weg gebracht.<br />
Wir hatten neun Architekturbüros eingeladen,<br />
die sich im Gemeinderat vorgestellt<br />
haben. Wir haben durch diesen Prozess<br />
auch erkennen können, wie die einzelnen<br />
Architekturbüros zu den Fragen des Kostencontrollings<br />
stehen.<br />
netzwerk südbaden: Herr Wehrle, Sie haben<br />
den Auftrag ja dann bekommen, sicher<br />
auch, weil Ihr Büro in Fragen des kommunalen<br />
Bauens ja viel Erfahrung hat. Konnten<br />
Sie denn tatsächlich von Anfang an feststellen,<br />
dass Sie mit dem vom Gemeinderat vorgegebenen<br />
Budget auch auskommen? Oder sind<br />
da sehr viele Unbekannte dabei?<br />
Klaus Wehrle: Wir haben das anhand der<br />
Pläne, die wir von der Gemeinde bekommen<br />
haben, sehr genau untersucht. Aber<br />
die Papierform ist zu wenig. Wir mussten<br />
das Gebäude genau untersuchen, seinen<br />
Zustand analysieren, die thermische Situation<br />
prüfen. Auch deshalb, weil das neue<br />
Raumprogramm ja eine wesentliche Erweiterung<br />
darstellte. Wir haben durchaus<br />
auch darüber nachgedacht, die alte Halle<br />
abzureißen und komplett neu zu bauen.<br />
Das wäre komfortabler aber eben deutlich<br />
teurer geworden, wir hätten 5,8 Millionen<br />
Euro ausgeben müssen. Das lag doch sehr<br />
weit entfernt von der Obergrenze, die sich<br />
die Gemeinde mit 3,6 Millionen Euro<br />
gesetzt hatte. Es gab ja auch noch eine<br />
Besonderheit, nämlich die Gründung der<br />
Halle. Es gibt dort nur schlecht tragfähige<br />
Böden, was für uns eine erhebliche Herausforderung,<br />
auch auf der Kostenseite<br />
war.<br />
netzwerk südbaden: Und wie haben Sie es<br />
dann geschafft, einerseits im Kostenrahmen<br />
zu bleiben und andererseits die Batzenberghalle<br />
so wie gewünscht umzubauen?<br />
Klaus Wehrle: Also man muss sagen, das<br />
Projekt war auch seitens der Gemeinde<br />
hervorragend vorbereitet. Es gab im Endeffekt<br />
ein klares Bauprogramm und wir<br />
haben es auch nicht auf die Erfüllung<br />
irgendwelcher Wunschkonzerte ankommen<br />
lassen. Wenn man Kosten einhalten<br />
will, kann man nicht alle Sonderwünsche<br />
erfüllen, wie sie Vereine nun mal haben.<br />
Dass die Standards stimmen müssen ist<br />
klar, wie zum Beispiel schallisolierte Musikräume.<br />
Wir haben – übrigens in bester<br />
Zusammenarbeit mit Bürgermeister und<br />
Gemeinderat – versucht, die Interessen<br />
der Gemeinde mit den Interessen der Vereine<br />
und sonstigen Nutzer deckungsgleich<br />
zu bekommen. Und dabei die Kosten im<br />
Griff zu behalten. Letzten Endes ist das ein<br />
Moderationsprozess, den ein Planer allein<br />
nicht leisten kann. Das muss der Bürgermeister<br />
besorgen. Egal ob das eine kleine<br />
Gemeinde wie Pfaffenweiler ist oder eine<br />
größere Stadt. Einer muss der Moderator<br />
sein und ich kann mir vorstellen, dass dies<br />
für den Verwaltungschef im Rathaus eine<br />
seiner größten Herausforderungen ist. Das<br />
ist hier hervorragend geglückt. Sonst wären<br />
die Begehrlichkeiten vielleicht auch aus<br />
dem Ruder gelaufen.<br />
netzwerk südbaden: War die Obergrenze<br />
von 3,6 Millionen Euro tatsächlich ein unübersteigbares<br />
Gebot?<br />
Dieter Hahn: Man muss das ganz realistisch<br />
sehen. Erst hatten wir ein Limit von 3,4<br />
Millionen Euro festgelegt, dann wurde<br />
Klaus Wehrle<br />
das auf 3,6 Millionen erhöht. Aber nur<br />
deshalb, weil es die Haushaltslage der Gemeinde<br />
auch erlaubt hat. Es ging darum,<br />
neue Turngeräte zu kaufen, einen neuen<br />
Wirtschaftsbereich. In dem ursprünglich<br />
festgelegten Rahmen wäre das nicht drin<br />
gewesen. Oder anders: wir haben den ursprünglichen<br />
Kostenrahmen strikt eingehalten,<br />
aber die günstige finanzielle Lage<br />
genutzt, einige Zusatzinvestitionen vorzunehmen.<br />
Wir haben uns ja mit dem Planern<br />
darauf verständigt, dass wir die Qualitätsstandards<br />
von vornherein festgelegen.<br />
Die konnten nie so beschaffen sein, dass<br />
unsere Halle ein Luxusgebäude wird, aber<br />
Dieter Hahn<br />
die Standards waren auf die Bedürfnisse<br />
der Hallenbenutzer zugeschnitten.<br />
netzwerk südbaden: Wurden alle Qualitätsentscheidungen<br />
schon im Vorfeld getroffen,<br />
oder auch während der Bauphase?<br />
Klaus Wehrle: Wir haben die groben Entscheidungen<br />
alle im Vorfeld getroffen.<br />
Dann haben wir so eine Art „Bemusterungs-Workshop“<br />
veranstaltet mit den<br />
Vereinen, und haben die auch verantwortlich<br />
in die Diskussion mit eingebunden.<br />
Wir haben verdeutlicht, dass das ständige<br />
Kostencontrolling nicht lästig, sondern<br />
sehr wichtig ist. Wir haben eine sehr klare<br />
Struktur des Kostencontrollings und wir<br />
arbeiten so, dass wir unserem Auftraggeber<br />
immer nachvollziehbare Abläufe präsentieren<br />
können und ihm damit Kostensicherheit<br />
bieten. Wir wissen schon vorher<br />
genau, was bei der Ausschreibung der einzelnen<br />
Gewerke herauskommen darf. Wir<br />
hatten ja tatsächlich wegen der schlechten<br />
Gründungslage und der angespannten<br />
Marktsituation beim Rohbau zunächst einen<br />
Ausreißer nach oben. Das wollten wir<br />
nicht und haben gegengesteuert. Zum Beispiel<br />
konnten wir durch sehr viel günstigere<br />
Kosten für die Fenster Mehrausgaben<br />
kompensieren. Der Auftraggeber, in diesem<br />
Fall die Gemeinde Pfaffenweiler, war<br />
ständig in Kenntnis, wie sich die Kosten<br />
entwickeln. Da gehört eine große Transparenz<br />
dazu. Dann muss man eben auch über<br />
Einsparungen reden, die nicht wesentlich<br />
mit der Qualität des Projekts zusammenhängen.<br />
netzwerk südbaden: Wie passiert’s dann,<br />
dass Kosten bei einigen öffentlichen Bauvorhaben<br />
aus dem Ruder laufen?<br />
Klaus Wehrle: Ich denke, dass viele Kommunen<br />
Projekte starten, ohne die Grundlagen<br />
richtig erarbeitet zu haben. Das<br />
war ganz einfach in Pfaffenweiler anders.<br />
Da wusste man von vornherein, was man<br />
wollte. Das bringt Kostensicherheit. Wir<br />
wissen – wie hier – schon vor dem Bauantrag,<br />
wohin die Reise geht, weil wir die<br />
Gewerke schon im Vorfeld exakt auch auf<br />
die späteren Kosten hin analysieren. Gerade<br />
bei der Batzenberghalle war das keine<br />
leichte Aufgabe, weil wir ja einerseits ein<br />
Bestandsgebäude hatten, andererseits Teile<br />
neu bauen mussten.<br />
Dieter Hahn: Man darf eben auch nicht<br />
hingehen und Kosten schönrechnen.<br />
Tricksen bringt nichts.<br />
<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden<br />
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Märkte<br />
NEUES BALLHAUS AUF DEM GANTER-AREAL<br />
Größte Tanzschule Europas in Freiburg<br />
Mit einer Fläche von 2.500m² wird das<br />
Ballhaus Freiburg die größte Tanzschule<br />
Europas – dies bestätigt der Deutsche<br />
Tanztrainer Verband der Professionals.<br />
Das neue Flaggschiff der Tanzschule Gutmann<br />
feiert im Januar 2016 Eröffnung mit<br />
einem großen Opening.<br />
Drei Jahre Planung, 14 Monaten Bauzeit<br />
und eine Investition von vier Mio. Euro – so<br />
die Eckwerte des Bauprojekts von Matthias<br />
Blattmann, Johnny Schmidt-Brinkmann<br />
und Christian Spengler. 1998 übernahmen<br />
die Partner die Freiburger Tanzschule Gutmann<br />
mit 400 Mitgliedern. Heute tanzen,<br />
über das Jahr verteilt, 8.000 Menschen in<br />
einem der 750 angebotenen Kurse. Durch<br />
die große Tanzbegeisterung in Freiburg<br />
und die Nähe zum Dreiländereck entstand<br />
die Idee für die größte Tanzschule Europas.<br />
Und so eröffnet in Kürze neben den Tanzsälen<br />
im Friedrichsbau, im Klangraum und<br />
in der Brombergstraße das neue Ballhaus<br />
Freiburg auf dem Ganter Areal, im Herzen<br />
der Stadt.<br />
Das große Opening findet vom 6. bis zum<br />
Matthias Blattmann<br />
10. Januar 2016 im Ballhaus Freiburg statt,<br />
und zwar mit folgenden Veranstaltungen:<br />
6. Januar: Party und Shows auf mehreren<br />
Tanzflächen für Jugendliche; 7. Januar:<br />
VIP-Special mit Flying Food, Champagnerempfang<br />
und Show für Erwachsene;<br />
8. Januar: Gala mit Shows und mehreren<br />
Tanzflächen für Erwachsene; 9. Januar,<br />
nachmittags: Tag der offenen Tür bei kostenlosem<br />
Eintritt; 9. Januar, abends: Gala<br />
mit Shows und mehreren Tanzflächen für<br />
Erwachsene und 10. Januar: Tag der offenen<br />
Tür bei kostenlosem Eintritt.<br />
Zur Eröffnung werden Stars und Freunde<br />
aus der Tanzszene wie Isabel Edvardsson,<br />
Europameisterin und zweifache Gewinnerin<br />
von Let‘s Dance, erwartet, ebenso<br />
Living Doll-Performer Johnman, ebenfalls<br />
mehrfacher Weltmeister seines Genres. Die<br />
reguläre „Ballhaus-Saison“ startet am 15.<br />
Januar. Jede Kursstufe wird täglich mehrmals<br />
angeboten. Die Zeiten kann jeder<br />
frei wählen und ohne Aufpreis an jedem<br />
Tag der Woche zum Tanzen kommen. Die<br />
kostenlose Kinderbetreuung hat täglich geöffnet,<br />
auch am Wochenende. Besonders<br />
Berufstätige und Eltern kleiner Kinder<br />
werden sich über diese Angebote freuen.<br />
Übrigens: Es ist wissenschaftlich erwiesen,<br />
dass allein Tanzen das Risiko an Demenz<br />
oder Alzheimer zu erkranken um bis zu 76<br />
Prozent senkt!<br />
<br />
GLobaL vernetzt…<br />
überreGionaL tätiG und aktiv…<br />
reGionaL bodenständiG…<br />
Best of print<br />
ISTE-VERBAND<br />
Von schwarzen Steinen im grünen Freiburg<br />
Mit Enttäuschung und Unverständnis<br />
nimmt der Industrieverband Steine<br />
und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE)<br />
den Einbau von Basaltpflastersteinen aus<br />
Vietnam auf dem Platz der Alten Synagoge<br />
in Freiburg zur Kenntnis. „Es ist ein wirtschafts-<br />
und klimapolitisch völlig falsches Signal,<br />
welches Stadtverwaltung und Stadtrat<br />
hier senden!“, kommentiert ISTE-Hauptgeschäftsführer<br />
Thomas Beißwenger. „Gerade<br />
eine grün geführte Kommune hätte Material<br />
aus heimischen Quellen nehmen müssen.<br />
Kurze Transportwege und eine vorteilhafte<br />
CO2-Bilanz hätten den Ausschlag geben<br />
müssen. Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon<br />
hat hier ein richtiges Glaubwürdigkeitsproblem!“<br />
Der Freiburger Gemeinderat<br />
hatte vor zwei Jahren beschlossen, den 7000<br />
Quadratmeter messenden Platz zwischen<br />
Stadttheater und Unibibliothek mit 1000<br />
Tonnen Kleinpflaster aus Basalt zu belegen.<br />
Die gewünschte Farbe und Qualität gebe es<br />
nur in Vietnam. Beißwenger: „Das stimmt<br />
nicht. Der ISTE hat sofort vorgeschlagen,<br />
Basaltlava aus der Vulkaneifel einzusetzen.<br />
Die hätte nur einige Hundert und nicht viele<br />
Tausend Kilometer transportiert werden<br />
müssen!“ Diesen Vorschlag habe die Stadt<br />
Freiburg abgelehnt mit der Begründung,<br />
der Basalt aus der Eifel sei „nicht schwarz<br />
genug“. Beißwenger: „Vielleicht war der<br />
deutsche Basalt für den Geschmack der Freiburger<br />
Oberen nicht schwarz genug. Aber<br />
der vietnamesische sollte für die Freiburger<br />
Bürger und vor allem die Wähler der Grünen<br />
nicht grün genug sein!“<br />
Eine Studie zur CO2-Bilanz von Naturwerksteinen<br />
der Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaft Rottenburg a.N. habe erst<br />
kürzlich klar ergeben, dass neue Steine ein<br />
bis zu fünfzehn Mal höheres Treibhausgaspotential<br />
haben, wenn sie aus weit entfernten<br />
Weltgegenden importiert werden.<br />
Der ISTE bietet der Freiburger Stadtspitze<br />
mit Blick auf die Zukunft einen fachlichen<br />
Austausch an. Beißwenger: „Es nützt nichts,<br />
nach dieser falschen Entscheidung für vietnamesischen<br />
Basalt zu jammern. Es wäre<br />
aber gut, wenn alle Beteiligten daraus lernen<br />
würden und es künftig nicht mehr zu Transporten<br />
von Baumaterial rund um die Welt<br />
kommen würde, zumal in einer grün geführten<br />
Kommune!“<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
MODERNE ARBEITSWELT<br />
Die neue Leichtigkeit im Büro<br />
Der Mensch und seine Gewohnheiten stehen im Mittelpunkt<br />
Von Stephan Elsemann<br />
Die moderne Arbeitwelt ist in Bewegung<br />
geraten. Wie nie zuvor steht der arbeitende<br />
Mensch im Büro im Mittelpunkt des<br />
Interesses von Einrichtern und Innenarchitekten.<br />
Er soll sich wohlfühlen in seiner<br />
Umgebung, denn zufriedene Mitarbeiter<br />
arbeiten besser und bleiben länger gesund.<br />
Ergonomie, Akustik und Licht stehen im<br />
Fokus der neuen Entwicklung. Dies ist<br />
übereinstimmend aus südbadischen Unternehmen<br />
zu hören, die sich mit der Einrichtung<br />
von Büros befassen. „‚Mal weg vom<br />
Schreibtisch und sich für eine halbe Stunde<br />
mit dem iPad aufs Sofa setzen, nachdenken,<br />
neue Ideen entwickeln“, so skizziert<br />
Hans-Jörg Kies Verkaufsleiter bei Büro<br />
& Objekt die neue Leichtigkeit im Büro.<br />
Und die neuen Bürolandschaften machen<br />
es möglich. Will man „kreative junge Talente,<br />
die in der ganzen Welt studieren,“<br />
an sein Unternehmen binden, so ist ein<br />
angenehmes Arbeitsumfeld unabdingbar.<br />
So sieht es Hans-Jörg Dinkel, einer der Geschäftsführer<br />
von officeplus, ein Freiburger<br />
Spezialist für moderne Büroeinrichtungen.<br />
Wie so etwas dann aussehen kann, ist in<br />
der brandneuen Freiburger Universitätsbibliothek<br />
zu begutachten – mit einem<br />
‚Lounge-System‘ der Firma Brunner. Diese<br />
Entwicklung ist so neu, dass sich eine<br />
zündende Bezeichnung dafür noch nicht<br />
gefunden hat: Pausenmöbel, Akustikinsel,<br />
informelle Zone oder Lounge-System<br />
– was auch immer sich durchsetzen wird<br />
– alle diese Erholungsbereiche oder Orte<br />
für den Gedankenaustausch – sie brauchen<br />
auch Platz.<br />
Büro & Objekt - auf beiden Füßen vor dem Schreibtisch<br />
netzwerk südbaden<br />
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Märkte<br />
Stühle von Giroflex sind chic und gleichzeitig ergonomisch ideal<br />
Und weil Büroflächen nicht von alleine<br />
wachsen, will mit der nutzbaren Fläche<br />
sorgsam umgegangen werden. „Früher am<br />
Bau dran zu sein“ ist für Heiko Meier von<br />
officeplus wie für die anderen Einrichter<br />
die beste Voraussetzung, die Kunden zufriedenzustellen.<br />
Frühzeitige, sorgfältige<br />
Planung erspart teure Nachrüstungen und<br />
Umbauten in Nachhinein. Aus diesem<br />
Grund beschäftigt officeplus eigene Innenarchitekten.<br />
Auch Max Werner, Chef der<br />
ip20 Einrichten GmbH setzt auf individuelle<br />
und frühzeitige Planung bei der Einrichtung<br />
eines Büros: „Eine Anwaltspraxis<br />
erfordert nun einmal andere Lösungen<br />
als eine Werbeagentur.“ Um die individuellen<br />
Kundenwünsche bedarfsgerecht<br />
umzusetzen, unterhält ip20 sogar eine eigene<br />
Schreinerei mit neun festangestellten<br />
Schreinern. Bei der cleveren Organisation<br />
moderner Arbeitswelten leisten Trennwandsysteme<br />
Erstaunliches. Sie gliedern<br />
Räumlichkeiten und machen sie für unterschiedlichste<br />
Zwecke optimal nutzbar. Sie<br />
sollen schön sein und vielfach auch transparent,<br />
denn in einem hellen und lichtdurchfluteten<br />
Büro arbeitet es sich nun<br />
einmal besser. Vor allem akustisch wirksam<br />
müssen Trennwände sein. Wenn der Lärm<br />
nicht geschluckt wird, „baut er sich nicht<br />
ab“, ist dauerhaft präsent und verursacht<br />
„Kopfschmerzen“ bei den Mitarbeitern.<br />
Das sagt Annette Stoß, Marketingleiterin<br />
der Oberkircher Firma PANraumsysteme,<br />
ein Spezialist für Trennwand-Systeme und<br />
Schrankwände. Dieser „leise Lärm“ wurde<br />
in einer umfangreichen Untersuchung<br />
des Fraunhofer Instituts für Bauphysik<br />
in Stuttgart als Quelle für großes Unbehagen<br />
bei der Büroarbeit diagnostiziert.<br />
Mehr akustische Privatheit ist das Ziel,<br />
damit man nicht ungewollt das Gespräch<br />
der Kollegen mit anhören muss, wohl<br />
wissend, dass diese die eigenen Gespräche<br />
ebenfalls mithören. PANraumsysteme<br />
war mit anderen Firmen an der Untersuchung<br />
beteiligt und setzt deren Ergebnisse<br />
nun in seinen Produkten um. Gesundheit,<br />
Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der<br />
Büroarbeiter müssen mit Flächen-, Energie-<br />
und Ressourcen einer Immobilie verbunden<br />
werden, um den Anforderungen<br />
einer modernen Arbeitswelt zu genügen.<br />
Die Balance zu finden und als gesunde,<br />
leistungsfördernde Umgebung zu definieren,<br />
ist eine zentrale Voraussetzung für die<br />
Gesundheit und das Wohlbefinden der<br />
Mitarbeiter. Eine besondere akustische Herausforderung<br />
stellen Räume im Raum dar,<br />
die als Besprechungsräume, sowie auch als<br />
Unser Sitzmöbel-Partner:<br />
54<br />
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Märkte<br />
office plus bietet Möbel für vielfältige Konferenzmöglichkeiten<br />
Rückzugs- und Erholungsräume fungieren.<br />
Sie müssen nicht nur von der Umgebung<br />
akustisch abgekoppelt werden, sondern<br />
auch effizient und dabei geräuscharm<br />
belüftet werden. Nur zu gerne übertragen<br />
sich Geräusche durch die Lüftungsanlage<br />
von innen nach außen und umgekehrt.<br />
Waldmann setzt auf modernes Lampendesign<br />
„Schallübertrag“ nennt man dieses unerwünschte<br />
Phänomen. Annette Stoß ist<br />
stolz darauf, dass in ihrem PANcube, einer<br />
flexiblen Denkzelle fürs Büro, eine fast<br />
unhörbare Umluftanlage mit effizienter<br />
Geräuschdämmung verbunden werden<br />
konnte. Bei allen akustischen Qualitäten<br />
müssen moderne Stellwandsysteme nicht<br />
nur allergrößte Flexibilität bei der Aufstellung<br />
gewährleisten, sondern auch einen<br />
leichten Zugang zur dahinter verborgenen<br />
Technik und Verkabelung erlauben. Denn<br />
gerade die IT ist häufigen Veränderungen<br />
unterworfen. Dies geschieht vielfach mit<br />
Paneelen, die sich beidseitig clipsen lassen<br />
und so einen leichten Zugang zur Verkabelung<br />
gewähren. Die gewünschte Variabilität<br />
der Büroarbeit wird unterstützt durch<br />
neue Technik bei den Essentials eines jeden<br />
Büros, den Tischen und Stühlen. Höhenverstellbare<br />
Schreibtische haben sich seit<br />
langem durchgesetzt und auch die elektrisch<br />
höhenverstellbare Version ist auf dem<br />
Vormarsch. Letztere waren vor rund 15<br />
Jahren noch unerschwinglich. Per Knopfdruck<br />
fährt so ein Tisch auf vorprogrammierte<br />
Arbeitshöhen herauf oder herunter.<br />
Zeitraubendes Kurbeln ist passé. Dies ist<br />
besonders interessant, wenn mehrere Mitarbeiter<br />
sich einen Arbeitsplatz teilen. Und<br />
es lässt sich mit der Investition in einen solchen<br />
Schreibtisch sogar Geld sparen, denn<br />
Mitarbeiter etwa aus dem Außendienst, die<br />
sich einen Arbeitsplatz teilen, können den<br />
Tisch blitzschnell an ihre persönlichen Verhältnisse<br />
anpassen. Und auch bei der Technik<br />
des Drehstuhls hat sich einiges getan.<br />
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Raum fŸr Ziele. Zeit fŸr Genuss.<br />
Das Caritas Tagungszentrum in Freiburg beeindruckt durch den Charme seiner<br />
Gründerzeit-Villa mit Blick über die Stadt. Bei uns fi nden Sie ein Wohlfühlambiente,<br />
das Sie sowohl bei Ihren Tagungszielen inspiriert als auch Ihren Wunsch nach<br />
Kultur, Landschaft, Genuss oder städtischem Flair erfüllt.<br />
Bei Giroflex in der Schweiz hat man einen<br />
Drehstuhl entwickelt, der sich automatisch<br />
beim Hinsetzen an Personen unterschiedlichen<br />
Gewichts anpasst. Umständliches<br />
Einstellen, wie gehabt mit Knöpfen und<br />
Hebeln, entfällt auch hier. Besonders stolz<br />
ist Stefan Jauernig, der Vertriebschef von<br />
Giroflex auf die nachhaltige Konstruktion<br />
des Giroflex-Sessels. Er kommt ohne<br />
Verbundmaterialien und Kleber aus. Zu<br />
motivieren in Bewegung zu bleiben, auch<br />
beim Sitzen, ist das Ziel aller modernen<br />
Drehstuhlkonstruktionen. „Die beste Sitzposition<br />
ist immer die nächste“. So bringt<br />
es Hans Jürgen Kies von Büro & Objekt<br />
auf den Punkt und demonstriert an seinem<br />
eigenen Tisch, wie gut sich daran stehend,<br />
sitzend und auch knieend arbeiten lässt.<br />
Auch bei Büro & Objekt ist man ganz auf<br />
die neue Vielfalt im Büro eingestellt. Ingrid<br />
Bündtner, Chefin des Freiburger Unternehmens<br />
und Projektleiter Kies demonstrieren<br />
das eindrücklich an einem erhöhten<br />
Besprechungstisch, der zum Sitzen mit<br />
Barhockern ausgestattet ist, aber auch hoch<br />
genug ist, dass man stehend daran arbeiten<br />
kann. Stehende Mitarbeiter können mit<br />
Sitzenden zusammenarbeiten, der gewohnte<br />
Höhenunterschied wird aufgehoben<br />
und der Gedankenaustausch erleichtert.<br />
Am meisten hat sich in den vergangenen<br />
Jahren bei der Beleuchtung getan. LED-<br />
Beleuchtung ist heute Trumpf, nicht nur<br />
wegen der immensen Energierersparnis,<br />
sondern vor allem auch wegen der nahezu<br />
unerschöpflichen Variationsmöglichkeiten.<br />
So lassen sich Räume nach unterschiedlichen<br />
Einsatzzwecken farbtemperieren –<br />
kaltweiß im Büro, warmweiß etwa in einer<br />
Arztpraxis. Vorbei ist es mit der flächigen<br />
gleichmäßigen Ausleuchtung mit Deckenleuchten<br />
und Pendelleuchten. State of the<br />
Art sind moderne Stehlampen von Firmen<br />
wie Zumtobel, Trilux oder Waldmann –<br />
mit direkter und indirekter Beleuchtung.<br />
Sie schaffen ebenso individuelle wie blendfreie<br />
Lichverhältnisse am Arbeitsplatz. Und<br />
mehr noch, ausgefuchste Stehlampen wie<br />
das Modell Lavigo von Waldmann steuern<br />
ihre Farbtemperatur analog zum Tageslicht<br />
– morgens ist das Licht strahlend kühl, gegen<br />
Abend wird es wärmer mit mehr Rotanteilen.<br />
Diese Simulation des natürlichen<br />
Lichts dient ebenfalls dazu, das Wohlbefinden<br />
am Arbeitsplatz zu bessern. <br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
BÜRO IM WANDEL<br />
Arbeitsumfeld wird wohnlicher<br />
Workshop „rethink the modular“ in Freiburg<br />
Junge Kreative sollen bei Designprojekten mitmischen können<br />
Vitra, der Trendsetter<br />
Wie der Arbeitsplatz der Zukunft ausschaut,<br />
ist in den vergangenen Jahrzehnten<br />
eingehend erforscht worden:<br />
veränderte Lebensarbeitszeiten, flexiblere<br />
Arbeitsmodelle, mehr Mobilität und nicht<br />
zuletzt der digitale Wandel haben für eine<br />
Vielzahl von Erkenntnissen gesorgt, die aus<br />
dem Büro mehr machen als eine Ansammlung<br />
von Einzelzellen oder eine unübersichtliche<br />
Großraumlandschaft.<br />
In Freiburg wird die Frage nach einer Büro-Gestaltung,<br />
die den „State of the art“<br />
verkörpert und auf lange Sicht haltbar ist,<br />
häufig in der Humboldtstraße 3 beantwortet,<br />
bei Arnold Einrichtungskultur:<br />
Gemeinsam mit namhaften Herstellern<br />
wie Vitra oder USM Haller geht man dort<br />
mehr als nur der Frage nach, in welchem<br />
Schreibtischstuhl sich am effektivsten der<br />
Arbeitstag aussitzen lässt.<br />
Wer mit Stefan Meier, dem Geschäftsführer<br />
von Arnold, und Sven Wehlmann<br />
spricht, der beim Birsfelder Weltunternehmen<br />
Vitra das „Workplace Development“<br />
für den südbadischen Raum verantwortet<br />
und eng mit den Freiburgern kooperiert,<br />
gewinnt rasch den Eindruck, dass die Be<br />
UNSER SORTIMENT:<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
Der erste Eindruck ist oft der Wichtigste<br />
ratung für neue Arbeitsumfelder hier fast<br />
einer komplexen Unternehmensberatung<br />
gleich kommt: Was Wehlmann heiter mit<br />
„mehr als Stuhl und Tisch“ bezeichnet, ist<br />
eine Konzeption, bei der häufig das sogenannte<br />
„Change Management“ wirkt. Oft<br />
seien es Firmen, die expandieren und mehr<br />
Fläche benötigen, zu etwa der Hälfte wird<br />
die Gestaltungslösung für den Bestand, zur<br />
anderen für einen Neubau gesucht.<br />
In zahlreichen Arbeitssitzungen mit ihren<br />
Kunden versuchen der Hersteller vitra,<br />
vor allem aber der Händler und Architekt<br />
Arnold auszuloten, wie die Laufwege<br />
im Unternehmen sind, wie Abteilungen<br />
aufgebaut werden können, wie sich eine<br />
Unternehmensveränderung in den Räumen<br />
abbildet und die Identität einer Firma<br />
am Arbeitsplatz zu erkennen ist. Für<br />
Wehlmann ist klar: Sowohl das Einzelbüro<br />
ist Vergangenheit, aber auch das klassische<br />
Großraumbüro funktioniert heute nicht<br />
mehr.<br />
Stefan Meier legt Wert darauf, dass die<br />
Menschen bei ihrer Arbeit „situativ“ zusammenkommen<br />
müssen, also hohe Flexibilität<br />
gefragt ist. Der alte Konferenzraum<br />
wird abgelöst von Stehecken und Lounges,<br />
in denen meist produktiver und schneller<br />
getagt wird. Ganz grundsätzlich gelte aber<br />
als Prinzip bei der Umgestaltung: „Wände<br />
fallen lassen“, wie Wehlmann es nennt,<br />
womit durchaus auch die eine oder andere<br />
Mauer in den Köpfen von<br />
Mitarbeitern und Firmenchefs<br />
gemeint sein dürfte.<br />
Bei den südbadischen Kunden,<br />
zu denen große Anwaltskanzleien<br />
wie Graf von<br />
Westphalen oder auch das<br />
Herzzentrum Bad Krozingen<br />
zählen, finden sich mit der<br />
Ettenheimer Softwareschmiede<br />
Bellin auch solche, für die Stefan Meier<br />
die Firmenräume ein nicht<br />
unerheblicher Bestandteil<br />
der Mitarbeiter-Werbung um<br />
Talente sind. Auch dass sich ein Arbeitgeber<br />
attraktiv aufstellen möchte, findet sich<br />
längst in der Einrichtungsidee einer Cafeteria<br />
wieder.<br />
Dass Arbeitsumfelder inzwischen deutlich<br />
„wohnlicher“ (Wehlmann) werden,<br />
was vermutlich nicht nur Effizienz und<br />
Überstunden, sondern auch der Kreativität<br />
geschuldet sein dürfte, erfahren seit<br />
vergangenen Herbst auch die Studenten,<br />
die Freiburgs neue Universitätsbibliothek<br />
nutzen. Unweit von Arnolds Schaufenstern<br />
in der Freiburger Innenstadt hat sich<br />
mit den von Vitra und Arnold<br />
eingerichteten Sitzecken fast<br />
ein weiterer Showroom für das<br />
Unternehmen etabliert, in dem<br />
die wohnlichen Möbel „Grand<br />
Repos“ und „Petit Repos“ im<br />
Rund-um-die-Uhr-Betrieb für<br />
einen ansehnlichen Lernort<br />
werben.<br />
Stefan Meiers jüngstes Projekt<br />
fand ebenfalls in einem<br />
studentischen Umfeld statt,<br />
allerdings hat sich auch sein<br />
Unternehmen dabei als „lernend“<br />
präsentieren können: gemeinsam<br />
mit einem anderen großen Namen aus der<br />
Welt des Design-Mobiliars, der Schweizer<br />
Firma USM feierte er den 50. Geburtstag<br />
eines absoluten Büroklassikers, des Modul-<br />
Systems „USM Haller“ mit einem studentischen<br />
Workshop in Freiburgs Güterbahnhalle.<br />
Das schicke Möbel, das jeder schon einmal<br />
in einer repräsentativen Arztpraxis, Anwaltskanzlei<br />
oder anderen Vorzeige-Büros<br />
gesehen hat, ist ein über Kugeln verbundenes<br />
Gestänge-System, mit dem sich endlose<br />
Erweiterungen vornehmen lassen. Entsprechend<br />
grenzenlos war auch die Fantasie der<br />
internationalen Studenten von Freiburgs<br />
„Hochschule für Kunst, Design und Musik“.<br />
Als Teil einer weltweiten Reihe durfte<br />
Stefan Meier in Freiburg den Workshop<br />
mit Kreativarbeitern an drei Wochenenden<br />
im November veranstalten und sehen,<br />
wie das Thema „Modularität“ in die Stadt<br />
getragen wurde: In Form von Videos, Programmiercodes,<br />
aber auch Architektur und<br />
Möbeldesign wurden in öffentlichen und<br />
privaten Einrichtungen reflektiert und neu<br />
gestaltet. Und auch hier die Erkenntnis<br />
gewonnen, dass Einrichtungsklassiker und<br />
Einrichtungskultur vor spannenden neuen<br />
Herausforderungen stehen. <br />
Die Arbeiten des studentischen Workshops<br />
von USM Haller sind im <strong>Dezember</strong> bei<br />
Arnold in der Freiburger Humboldtstraße 3<br />
ausgestellt, näheres zu Daten und Uhrzeiten<br />
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Märkte<br />
Märkte<br />
AHP MERKLE<br />
Moderne Architektur, tolle Büros<br />
Die Mitarbeiter schätzen vor allem auch das neue Kommunikationsangebot<br />
Für den Zylinderbauer AHP Merkle<br />
war 2010 ein entscheidendes Jahr.<br />
Das erfolgreiche unternehmen zog nach<br />
Gottenheim um – dort waren großzügige<br />
Moglichkeiten, um effizient und gut zu<br />
arbeiten. Heute verfügt Merkle über Arbeitsplätze,<br />
die in der Brfanche als vorbildlich<br />
gelten. Ein Gespräch mit Firmenchef<br />
Christen Merkle.<br />
netzwerk südbaden: Herr Merkle, seit 2010<br />
ist Ihr Unternehmen AHP Merkle in einen<br />
neuen Firmensitz in Gottenheim eingezogen.<br />
Nicht nur die Architektur der Gebäude ist<br />
nach modernsten Gesichtspunkten und dennoch<br />
kosteneffizient geplant worden, auch die<br />
Inneneinrichtung der Büros und das gesamte<br />
Bürokonzept wurden neu erstellt. Wie sind<br />
Sie seinerzeit an das Thema herangegangen,<br />
was waren Ihre Ziele und hatten Sie Berater?<br />
Christen Merkle: Wir haben das im Team<br />
gemeinsam gelöst: Architekt/Innenarchitektin,<br />
Josef Wolf von der Firma Kist (mit<br />
Beratung von der Firma Brunner, von der<br />
größtenteils die Büromöbel kommen) und<br />
ein sehr kleines Team von AHP Merkle.<br />
netzwerk südbaden: Können Sie noch erinnern,<br />
wie die Mitarbeiter auf das neue Bürokonzept<br />
reagiert haben. Schließlich ist Veränderung<br />
ja nicht immer beliebt. Gab es Skepsis<br />
gegen Themen wie Open Space und hat sich<br />
das inzwischen gelegt?<br />
Helle und moderne Arbeitsräume<br />
Christen Merkle: Nun ja, wir hatten ja eine<br />
Situation im früheren Büro, da hatten wir<br />
quasi schon „open space“. Ein sog. Großraumbüro.<br />
Oder, eher ein „Viele-Leute-Büro“.<br />
Deshalb war der Umzug nach Gottenheim<br />
damit verbunden, dass wir die Büros<br />
nach Abteilungen geplant haben. Unterm<br />
Strich für alle ruhiger und überschaubarer.<br />
Klar ist aber, dass Veränderung immer Zeit<br />
braucht. Die meisten Mitarbeiter haben<br />
sich bereits nach sehr kurzer Zeit umgestellt<br />
und fühlten sich sehr wohl. Ein paar<br />
wenige werden wohl immer noch behaupten,<br />
dass „früher alles besser“ war.<br />
Wir haben seit dem Umzug 2010 auch 60<br />
% mehr Mitarbeiter. Das bedeutet neben<br />
der räumlichen natürlich auch personell<br />
eine große Veränderung.<br />
netzwerk südbaden: Es geht ja nicht nur<br />
darum, dass sich Mitarbeiter in Büros wohlfühlen,<br />
es geht auch um Arbeitsabläufe, Kom-<br />
munikation und kurze Wege - ist Ihr Bürokonzept<br />
diesbezüglich aufgegangen?<br />
Christen Merkle: Ja und nein. Kommunikation<br />
war früher „einfacher“, weil alle in<br />
einem Raum waren. Aber, wer hat da wirklich<br />
das mitbekommen, was er wissen sollte?<br />
Es war viel lauter und unruhiger. Heute<br />
findet die Kommunikation in kleineren<br />
Bereichen statt und das viel geordneter<br />
und strukturierter. Für die abteilungs- und<br />
disziplinübergreifende Kommunikation<br />
haben wir verschiedene Möglichkeiten,<br />
die auch genutzt werden: Großer Kaffee-<br />
Bar-Bereich, größere und kleinere Besprechungsräume<br />
und -Inseln, auch die Kantine<br />
wird für die Kommunikation genutzt.<br />
Sagen wir so: Die Kommunikation findet<br />
geplanter statt und nicht wie früher durch<br />
Zuruf. Dann, wenn Kommunikation benötigt<br />
wird.<br />
netzwerk südbaden: Unternehmen wie Ihres<br />
stehen auch im Wettbewerb um die besten<br />
Köpfe. Denken Sie, dass Investitionen in eine<br />
moderne Büroweilt auch bei Themen wie<br />
Employer Branding eine Rolle spielen oder<br />
wird das überbewertet?<br />
Christen Merkle<br />
Christen Merkle: Ja, das spielt in jedem<br />
Fall eine wichtige Rolle. Klar ist, dass man<br />
grundsätzlich überall gut und gerne arbeiten<br />
kann, wenn man will. Aber wenn die<br />
Arbeitsumgebung freundlich, hell, praktisch<br />
und die Umgebung angenehm ist,<br />
dann fällt das schon viel leichter. Man<br />
arbeitet schließlich einen nicht unwesentlichen<br />
Teil der Lebenszeit an seinem Arbeitsplatz.<br />
Und wenn man da gerne hingeht,<br />
dann ist das doch ideal! Dazu gehört<br />
aber neben dem Raum- auch das Betriebsklima.<br />
Stimmt das nicht, sind die schönsten<br />
Räume sinnlos. Unterm Strich muss<br />
das Gesamtpaket stimmen, um die „besten<br />
Köpfe“ zu bekommen.<br />
netzwerk südbaden: Sie selbst sind weltweit<br />
unterwegs, gab es Büros in denen Sie zu Gast<br />
waren, die Sie besonders beeindruckt haben?<br />
Christen Merkle: Wenn ich über diese<br />
Frage nachdenke, dann muss ich ehrlicher<br />
Weise sagen, dass mir kein einziges Büro<br />
einfällt, das mir besser gefällt als mein<br />
Büro. Es ist für mich sehr schön, zurück<br />
nach Gottenheim zu kommen. Ich denke,<br />
dass wir hier schon etwas sehr Schönes, fast<br />
Besonderes geschaffen haben. Auf jeden<br />
Fall kann es mit sehr vielen Büros dieser<br />
Welt mithalten. Vielleicht sind unsere Mitarbeiter<br />
deswegen so gerne bei AHP Merkle???<br />
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62<br />
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Märkte<br />
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AHP MERKLE<br />
Moderne Arbeitswelten in Gottenheim<br />
Kommunikationsinseln sind ein wichtiger Teil des Bürokonzepts<br />
Multifunktionsraum zusammengelegt werden.<br />
Der separate Zugang auf der Nordseite<br />
ermöglicht außerbetriebliche Nutzungen.<br />
So profitieren neben den Mitarbeitern der<br />
AHP Merkle GmbH auch die Kunden des<br />
Unternehmens von den geschaffenen Räumen<br />
zur Schulung und Weiterbildung. Es<br />
war ein Anliegen des Unternehmens neben<br />
einer modernen und funktionalen Arbeitssituation<br />
eine Atmosphäre zu schaffen, in der<br />
sich die Mitarbeiter aufgehoben fühlen und<br />
sich mit dem Unternehmen gemeinsam<br />
weiterentwickeln können. Ebenso wurde<br />
im Produktionsbereich Augenmerk auf die<br />
Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter gelegt.<br />
Eine optimale Anordnung der Produktion<br />
von Wareneingang bis zum Versand erleichtert<br />
die Arbeitsabläufe. Darüber hinaus bietet<br />
die gewählte Nord-Südausrichtung der<br />
Produktionshalle die Möglichkeit die Halle<br />
über eine Shed-Oberlichtverglasung natürlich,<br />
gleichmäßig und blendfrei zu belichten.<br />
<br />
<br />
Die Präzision der Produkte der AHP<br />
Merkle GmbH spiegelt sich im Gebäude<br />
wider. Klare Linien im Verwaltungsbereich,<br />
Räume und Bereiche für Kommunikation.<br />
Architektur, die einem Werkstück gleicht.<br />
Reflektion von innen nach außen.<br />
Die Innenflächen des Verwaltungsgebäudes<br />
sind hautsächlich in klarem Sichtbeton<br />
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ausgeführt. Lichtbänder im Dach sorgen für<br />
die natürliche Belichtung von oben. Rund<br />
um das lichtdurchflutete Atrium erschließen<br />
sich die Büros der einzelnen Abteilungen –<br />
hier wurden dem Wunsch des Bauherren<br />
entsprechend auch „Kommunikationsinseln“<br />
geschaffen: das bedeutet Raum für den<br />
Austausch zwischen den Mitarbeitern für<br />
eine Kommunikation auf kurzem Weg. Im<br />
zweiten Bauabschnitt wurde das „Technikum“<br />
errichtet. Darin befindet sich eine helle,<br />
moderne Betriebskantine, in der für das<br />
leibliche Wohl der Mitarbeiter gesorgt wird<br />
und ein Schulungs- und Konferenzraum.<br />
Diese beiden Räume sind durch eine mobile<br />
Wand getrennt und können zu einem<br />
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Zertifizierung beweist hohe Kompetenz<br />
Interview mit Christoph und Christine Ernst von Büba Büro- und Industriereinigung GmbH<br />
In der Reinigungsbranche kommt es mehr<br />
denn je auf fachliche Kompetenz an. Die<br />
Freiburger Büba Büro- und Industriereinigung<br />
GmbH hat hat jetzt die neuesten Zertifizierungen.<br />
Sie belegen, dass das Unternehmen<br />
besonders breit aufgestellt ist. Wir<br />
sprachen mit den Geschäftsführern Christine<br />
und Christoph Ernst.<br />
netzwerk südbaden: Frau Ernst, Herr Ernst,<br />
Ihr Unternehmen arbeitet seit 4 Jahrzehnten in<br />
der Reinigungsbranche. Sie werben<br />
damit, die neuesten Zertifizierungen<br />
zu haben. Welche sind das genau?<br />
Christine Ernst: Unser Unternehmen<br />
wurde erstmals 2009 gemäß<br />
der ISO 9001:2008 (Qualitätsmanagement)<br />
mit integriertem HAC<br />
CP Konzept, sowie der ISO 14001<br />
(Umweltmanagement) zertifiziert.<br />
Zudem konnten wir einen Arbeitsund<br />
Gesundheitsschutz gemäß der<br />
BS OHSAS 18001:2007 bei unserer<br />
Rezertifizierung 2012 in unser<br />
Portfolio mit aufnehmen.<br />
Seit <strong>2015</strong> sind wir ebenfalls gemäß<br />
der ISO 16636:<strong>2015</strong> in der Schädlingsbekämpfung<br />
in den Bereichen<br />
Gesundheits- und Vorratsschutz,<br />
wie auch Holz- und Bautenschutz<br />
geprüft und zertifiziert. Darüber<br />
hinaus besitzen wir auch diverse<br />
Personenzertifikate: Unser Vater,<br />
Klaus Ernst, ist Sachverständiger<br />
für das Gebäudereiniger Handwerk, Sachverständiger<br />
zur Reinigung und Wartung von<br />
Photovoltaikanlagen sowie Sachverständiger<br />
zur Schimmelbekämpfung.<br />
netzwerk südbaden: Sind solche Zertifizierungen<br />
so etwas wie ein Qualitäts-Gütesiegel?<br />
Christoph Ernst: Als Gütesiegel kann eine<br />
Zertifizierung eingeordnet werden. Jedoch<br />
treffen unsere Zertifizierungen keine Aussagen<br />
über die Qualität eines Produktes, sondern<br />
über die Erbringung unserer Dienstleistung<br />
und unsere Firmenphilosophie. Wir<br />
sehen unser Qualitätsmanagement darüber<br />
hinaus als einen wichtigen Bestandteil unseres<br />
66<br />
Alltags; Qualitätsmanagement wird gelebt.<br />
Daneben verpflichtet es uns zur ständigen<br />
Verbesserung unserer Arbeitsabläufe, die<br />
mit Hilfe von Verfahrensanweisungen und<br />
untergeordneten Arbeitsanweisungen dokumentiert<br />
werden. Die Sicherstellung dieser<br />
Arbeitsabläufe wird durch regelmäßige interne<br />
wie auch externe Schulungen aktualisiert,<br />
verbessert und gefestigt.<br />
Kundenzufriedenheit erreichen wir über die<br />
Erfüllung der Kundenanforderungen und<br />
Christine und Christoph Ernst<br />
-wünsche. Dies drückt Qualität aus.<br />
netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden: Kostet so ein Zertifizierungsprozess<br />
nicht ungeheuer viel Geld und<br />
Zeit, lohnt sich das?<br />
Christine Ernst: Es lohnt sich schon deshalb,<br />
weil wir dadurch den Kunden und potenziellen<br />
Kunden einen Qualitätsstandard vermitteln<br />
können. Gerade in der Dienstleistung<br />
mit ausschließlich immateriellen Gütern<br />
müssen wir den Kunden auch im Angebot<br />
einen Qualitätsstandard vermitteln und dies<br />
erfolgt über die Zertifizierung. Zudem sind<br />
gewisse Zertifizierungen Standardkriterien in<br />
einem Angebot, ohne die wir als Unternehmen<br />
oftmals gar nicht berücksichtigt werden<br />
würden.<br />
netzwerk südbaden: Büba zeichnet sich auch<br />
damit aus, immer die neuesten Technologien<br />
einzusetzten. Auf den ersten Blick denkt man<br />
bei einer Reinigungsfirma nicht gerade an den<br />
Einsatz von Technologie, können Sie uns ein<br />
Beispiel nennen?<br />
Christoph Ernst: Nehmen wir zum Beispiel<br />
unser Gerät zur Graffiti-Entfernung. Mit diesem<br />
Reinigungsgerät kann Graffiti<br />
auf unterschiedlichen Materialien<br />
ohne Chemie und Wasser, dadurch<br />
material- und umweltschonend,<br />
entfernt werden.<br />
Oder unser neuestes Projekt zur<br />
Schimmelentfernung, das das gesamte<br />
Schimmelmaterial (Myzel)<br />
vollständig zerstört und aus dem<br />
Untergrund (Mauerwerk) entfernt.<br />
Es gibt nachweislich keine giftigen<br />
Rückstände, es sind alle europäischen<br />
Biozulassungen erfüllt und<br />
ist daher vielseitig anwendbar, sogar<br />
für den Einsatz im Lebensmittelbereich.<br />
netzwerk südbaden: Welche Rolle<br />
spielen denn die Mitarbeiter, wenn es<br />
um das Thema Qualität geht?<br />
Christine Ernst: Die Mitarbeiter<br />
sind maßgeblich am Qualitätsprozess<br />
beteiligt. Wie wir oben schon<br />
erwähnt haben, erreichen wir die Kundenzufriedenheit<br />
über die Erfüllung von Kundenanforderungen<br />
und -wünsche, sprich Qualität.<br />
Diese Qualität ist nur mit den entsprechenden<br />
Mitarbeitern zu erreichen, die gut ausgebildet<br />
und kontinuierlich weitergebildet werden.<br />
Dies trägt auch zur Motivation unserer<br />
Mitarbeiter selbst bei. Infolge von motivierten<br />
Mitarbeitern sinkt die Fluktuation und<br />
das Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter<br />
steigt. Ein Beispiel ist hierfür wohl eine<br />
unserer Reinigungskräfte, die seit 41 Jahren<br />
durchgehend bei uns im Unternehmen tätig<br />
ist. <br />
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La Vive<br />
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Neues fördern.<br />
Stadtentwicklung im Nordwesten<br />
lässt Baukultur entstehen.<br />
Impulsgeber war die Stadt mit ihrer Überlegung, den alten Platz am Siegesdenkmal wiederherzustellen.<br />
Damit entstand die Vision einer Stadtentwicklung, die den Nordwesten<br />
an urbanes, großstädtisches Leben anbindet. Gemeinsam gelang es, Freiburger Baukultur<br />
zu etablieren mit Bauten wie Kajo 192, Quartier Unterlinden mit<br />
dem Solitär, dem Colombi-Eck, Teil eines von Unmüssig ausgelobten<br />
Wettbewerbs, den Kleihues+Kleihues 2010 gewonnen haben und<br />
wozu auch das noch im Genehmigungsprozess befindliche La Vive<br />
gehört. In der Verlängerung der Kajo auf der anderen Seite des geplanten<br />
Platzes wird das Number One mit dem Hotel Motel One sowie das STILZ-Ensemble,<br />
bestehend aus Vorder- und Hinterhaus, entstehen. Projekte, die Maßstäbe setzen.<br />
STILZ<br />
Wir gestalten Freiburg.<br />
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MESSE<br />
„Markplatz Arbeit“ wieder erfolgreich<br />
as war eine gute Messe<br />
„Dfür uns“, bilanzierte Ann-<br />
Kathrin Freund von der TÜV-<br />
Süd-Akademie die erstmalige<br />
Messeteilnahme ihrer Fort- und<br />
Weiterbildungseinrichtung bei<br />
marktplatz: ARBEIT SÜDBA<br />
DEN in Freiburg. „Wir haben an<br />
beiden Messetagen sehr gute und<br />
konkrete Gespräche geführt, viele<br />
Anfragen nach unseren Angeboten<br />
registriert und hier eindeutig<br />
unsere Zielgruppe getroffen.<br />
Wir sind im kommenden Jahr<br />
auf jeden Fall erneut mit dabei!“<br />
Ähnlich positiv äußerten sich<br />
fast alle Aussteller der elften Auflage<br />
der Job- und Karrieremesse<br />
marktplatz: ARBEIT SÜDBA<br />
DEN in Freiburg.<br />
„Die Aussteller lobten in diesem<br />
Jahr erneut das hohe Niveau<br />
der Messebesucher“, bestätigte<br />
Projektleiterin Stefanie Salzer-<br />
Deckert zum Messeausklang.<br />
„Hierbei reichte die Bandbreite<br />
vom angehenden Schulabgänger<br />
auf Ausbildungssuche, der<br />
zusammen mit seinen Eltern<br />
auf Informationssuche ist, bis<br />
hin zur für uns neuen Besuchergruppe<br />
der Flüchtlinge, die sich<br />
aktiv um ihre Integration in den<br />
Arbeitsmarkt bemühen und hier<br />
auf offene Ohren bei den Ausstellern stießen.“<br />
Besonders gut angenommen wurden<br />
auch in diesem Jahr wieder klassische Messe-Features<br />
wie das Live-Bewerbertraining<br />
und das neu ins Programm integrierte<br />
Ausbildungskino mit Berufsporträts im<br />
Filmformat. „Für unsere Aussteller zählt<br />
angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels<br />
mehr denn je, dass sie bei uns mit<br />
wirklich interessierten Bewerbern in Kontakt<br />
kommen. Und unsere Besucher schätzen<br />
die große Bandbreite der Messe, die für<br />
die ganze Familie Anstöße in Sachen Karriere<br />
und Erfolg bringt“, so Veranstalter<br />
Manfred Kross.<br />
Die 11. Auflage der Messe lockte viele Besucher<br />
„Wir waren positiv überrascht von dieser<br />
Messe“, bestätigte Oliver Conrad vom Personalmarketing<br />
des Brandschutzunternehmens<br />
Hekatron in Sulzburg, das in diesem<br />
Jahr ebenfalls erstmalig bei marktplatz:<br />
ARBEIT SÜDBADEN mitmachte. „Sowohl<br />
die Qualität als auch die Quantität<br />
der Besucherinnen und Besucher stimmte,<br />
ich habe das Gefühl, dass praktisch jeder<br />
Messebesucher auch bei uns am Stand<br />
war.“ Und Prof. Ekkehart Meroth von der<br />
Dualen Hochschule Baden-Württemberg<br />
in Lörrach bilanzierte am Samstag: „Wir<br />
hatten eine sehr gute Resonanz, die Besucher<br />
kamen gut vorbereitet zu uns, zeitweise<br />
wurden wir an unserem Stand<br />
überrannt. Für einige Fachbereiche<br />
ist uns das Infomaterial ausgegangen.“<br />
Ähnliches berichtete am Samstag<br />
auch Ausbildungsleiter und<br />
Stammaussteller Christian Erhardt<br />
vom Handelskonzern<br />
LIDL: „Für uns war das eine der<br />
besten Ausgaben von Marktplatz<br />
Arbeit seit wir mit dabei sind!<br />
Vor allem am Freitag war die<br />
Qualität der möglichen Bewerber<br />
an unserem Stand sensationell,<br />
wir konnten mehrere konkrete<br />
Kontakte und Namen für weitere<br />
Gespräche gewinnen.“ Ausbildungsleiterin<br />
Bianca Schneider<br />
von „Kaiser´s Gute Backstube“<br />
in Ehrenkirchen bestätigte dieses<br />
Fazit: „Wir hatten gute Gespräche,<br />
trafen auf eine hohe Besucherqualität<br />
und wurden vom<br />
Messeteam rundum gut betreut.<br />
Als Bilanz nehmen wir mehrere<br />
neue Praktikanten und Vorstellungsgespräche<br />
mit nach Hause!“<br />
Die Messe marktplatz: ARBEIT<br />
SÜDBADEN wurde in diesem<br />
Jahr von rund 9.000 (2014:<br />
10.000) Menschen besucht. Der<br />
Besucherrückgang ging dabei vor<br />
allem auf die niedrigere Zahl an<br />
Schulklassen am Freitag zurück.<br />
Ein Umstand, den die Aussteller überwiegend<br />
positiv bewerteten, so Projektleiterin<br />
Stefanie Salzer-Deckert: „Die Motivation<br />
von Schülern, die die Messe im Klassenverband<br />
besuchen, ist im Vergleich zum<br />
individuellen Besuch - vor allem zusammen<br />
mit den Eltern - oftmals geringer.<br />
Das breit aufgestellte Konzept unserer<br />
Messe ist daher für unsere Aussteller von<br />
echtem Mehrwert gegenüber mancher<br />
reinen Ausbildungsmesse. Wir haben von<br />
mehreren Ausstellern gehört, dass sich an<br />
ihrem Stand sowohl die Kinder als auch die<br />
Eltern nach jeweils passenden Angeboten<br />
informiert haben.“ <br />
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Steuern & Recht kompakt<br />
Wer kennt nicht das Bild von ausländischen Lkw, die<br />
die deutschen Autobahnen für Ihre Transitbeförderung<br />
befahren müssen. Aber kann ein ausländischer<br />
Lkw-Fahrer für eine Fahrt z.B. von Bratislava nach Straßburg<br />
für den auf Deutschland entfallenden Strecken-und Zeitabschnitt<br />
den deutschen Mindestlohn beanspruchen? Müssen die<br />
ausländischen Speditions und Transportunternehmer die nach<br />
dem MiLoG vorgeschriebenen Arbeitszeitnachweise führen? Dabei<br />
betrifft diese Problematik nicht nur Transitfahrten sondern<br />
auch andere kurzfristige Arbeitseinsätze von Arbeitnehmern in<br />
Deutschland. Insbesondere erfreuen sich kurz Arbeitseinsätze in<br />
deutschen Stamm betrieben bei Arbeitnehmern ausländischer<br />
Tochtergesellschaften deutscher Unternehmen großer Beliebtheit,<br />
da nun der deutsche Mindestlohn zu zahlen sei.<br />
Nach Ansicht des Bundesarbeitsministeriums sind nach § 20<br />
MiLoG alle Arbeitgeber mit Sitz im In- und Ausland verpflichtet,<br />
ihren Anführungszeichen „im Inland beschäftigten Arbeitnehmern“<br />
den Mindestlohn zu bezahlen und die notwendigen<br />
Arbeitszeitnachweise zu führen. Damit sollen auch kurzzeitige<br />
Arbeitseinsätze in Deutschland sowie Transitfahrten erfasst sein.<br />
Es gelte „Deutscher Lohn auf deutscher Scholle“ (Thüsing, zit in<br />
FAZ v. 8.1.<strong>2015</strong>)<br />
Zutreffend ist es, dass es sich um eine Eingriffsnorm handelt und<br />
der Staat diese als so entscheidend zur Wahrung seiner Interessen<br />
ansieht, dass er diese Vorschriften auch gegen abweichendes Vertragsstatut<br />
durchsetzen möchte. Voraussetzung dafür ist jedoch,<br />
dass ein Sachverhalt mit einem hinreichenden Bezug zu dem<br />
normsetzenden Staat vorliegt. Dies ist bezüglich § 20 MiLoG<br />
für reine Transitfahrten oder andere sehr kurze Beschäftigungen<br />
in Deutschland zweifelhaft, da die konkrete Beschäftigung<br />
Deutschland als normsetzenden Staat sowohl in zeitlicher als<br />
auch sachlicher Hinsicht nur am Rande berührt. Darüber hinaus<br />
ist der Zweck des deutschen Mindestlohns in den oben genannten<br />
Konstellationen nicht einschlägig, da die betroffenen Arbeitnehmer<br />
in aller Regel ihre Existenzgrundlage nicht in Deutschland<br />
sichern müssen, so dass für die Anwendung des deutschen<br />
Mindestlohns kein Raum ist.<br />
Neben den oben genannten Argumenten ist das primäre Unionsrecht<br />
zu beachten. Die EU-Kommission hat am 19.5.<strong>2015</strong><br />
beschlossen, wegen der Anwendung des MiLoG im grenzüberschreitenden<br />
Verkehrssektor ein Vertragsverletzungsverfahren<br />
einzuleiten. Da die Anwendung des deutschen Mindestlohns auf<br />
nur kurzzeitig in Deutschland beschäftigte Arbeitnehmer deren<br />
ausländische Arbeitgeber unverhältnismäßig belastet und damit<br />
deren Dienstleistungsfreiheit unzulässig einschränken kann,<br />
kann dieses Vertragsverletzungsverfahren durchaus als erfolgversprechend<br />
anzusehen sein. Zwar hat der EuGH in ständiger<br />
Rechtsprechung die Anwendung von Mindestlöhnen des Zielstaats<br />
eine Arbeitnehmerentsendung unter dem Gesichtspunkt<br />
der Dienstleistungsfreiheit akzeptiert, allerdings gerade bei kurzen<br />
Arbeitseinsätzen in einem anderen Mitgliedstaat eine Ausnahme<br />
gemacht (Mazzoleni-Urteil):<br />
Nach EuGH kann die Anwendung der nationalen Vorschriften<br />
des Zielstaats einer Dienstleistung auf Unternehmen, die nur<br />
kurzzeitig Arbeitnehmer in einem anderen Mitgliedstaat einsetzen,<br />
unverhältnismäßig hohen zusätzlichen Verwaltungsaufwand<br />
generieren und zur Zahlung unterschiedlich hoher Entgelte an<br />
die Beschäftigten, die alle derselben Operationsbasis angehören<br />
und die gleiche Arbeitsleistung führen. Dies wiederum könne<br />
Spannungen zwischen den Beschäftigten auslösen und sogar die<br />
Kohärenz der im Niederlassungsmitgliedstaat geltenden Tarifverträge<br />
bedrohen.<br />
Die hinter diesem Urteil stehenden Wertungen sind wohl auf die<br />
Problematik der Transitfahrten sowie der sonstigen kurzfristigen<br />
Beschäftigungen in Deutschland übertragbar.<br />
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NO BUSINESS<br />
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Kurzzeitige Beschäftigung in Deutschland –<br />
gelten die Vorschriften zum Mindestlohn?<br />
70<br />
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Vor dem genannten Hintergrund wäre Deutschland gut beraten,<br />
die kurze Beschäftigung im Inland von der Mindestlohnpflicht<br />
auszunehmen, wie dies auch in den Mindestlohntarifverträgen,<br />
die nach dem Arbeitnehmer Entsendegesetz auf ausländische<br />
Arbeitgeber erstreckt werden, keine Anwendung auf bestimmte,<br />
im einzelnen aufgeführte Tätigkeiten, bei denen die Dauer der<br />
Entsendung acht Tage nicht übersteigt geregelt ist. Die Lösung<br />
der Problematik würde durch eine Schaffung eines Wertung Einklang<br />
zwischen entsende-und Mindestlohnrecht herzustellen. Im<br />
Übrigen könnte ein ergänzender Absatz von § 20 Mindestlohngesetz,<br />
der klarstellt, dass kurze Beschäftigung in Deutschland bis<br />
zur Dauer von z.B. acht Tagen nicht dem Mindestlohngesetze<br />
unterliegen, das eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren gegenstandslos<br />
machen.<br />
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Fragebogen<br />
wenn der Grenzgänger an mehr als 45 Tagen beruflich bedingt<br />
- nicht an seinen Wohnsitz zurückkehrt und/oder<br />
- ganztägig außerhalb der Grenzzone arbeitet.<br />
Im Einzelnen bedeutet dies:<br />
1. Eintägige Dienstreisen außerhalb der Grenzzone sind schädlich.<br />
Das gilt allerdings nur, wenn der Grenzgänger am gleichen Tag<br />
nicht noch im Grenzgebiet arbeitet. Bloße Transferreisen innerhalb<br />
der Grenzzone sind insoweit aber unbeachtlich.<br />
2. Mehrtägige Dienstreisen außerhalb der Grenzzone<br />
zählen grundsätzlich als schädliche Nichtrückkehrtage.<br />
Ausnahme Hinreisetage: Pendelt der Grenzgänger vor der Abreise<br />
zwischen seinem Wohnsitz und dem Arbeitsort in der Grenzzone,<br />
liegt kein schädlicher Reisetag vor.<br />
Ausnahme Rückreisetage: Arbeitet der Grenzgänger am Rückreisetag<br />
noch im Grenzgebiet, so liegt kein schädlicher Tag vor.<br />
3. Entfällt eine mehrtägige Dienstreise außerhalb der Grenzzone auf<br />
Wochenenden oder Feiertage, so liegen keine Nichtrückkehrtage<br />
vor, wenn die Arbeit an diesen Tagen weder vertraglich vereinbart<br />
Einfach mal nachgefragt ...<br />
Was ist Ihr Lieblingsreiseziel?<br />
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Und wohin möchten Sie unbedingt noch(mal) reisen?<br />
Südafrika<br />
Welche Musik hören Sie gerne?<br />
Italienische Musik; Laura Pausini<br />
Bei was bekommen Sie Heimatgefühle?<br />
Wenn ich von zu Hause weg bin und ich weiß,<br />
dass zu Hause Menschen auf mich warten<br />
Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Region?<br />
Innenstadt Freiburg<br />
D<br />
er Mittelstand in Baden ist ständig auf der Suche nach qualifizierten<br />
Fachkräften. Er rekrutiert deshalb nicht nur in<br />
Deutschland, sondern auch im benachbarten Elsass: Mehr als<br />
30.000 Personen pendeln mittlerweile für die Arbeit täglich nach<br />
Deutschland. Die mitunter sehr langen Anfahrtswege nehmen die<br />
Grenzgänger gerne in Kauf, da dieser Nachteil in den meisten Fällen<br />
durch das höhere Lohnniveau auf der deutschen Rheinseite kompensiert<br />
wird.<br />
Diese Win-win-Situation für beide Seiten wird auch steuerlich flankiert:<br />
Wohnt der Arbeitnehmer in den französischen Departemens<br />
57, 67 oder 68 und arbeitet er grundsätzlich im deutschen Grenzgebiet,<br />
d.h. nicht weiter als 30 km Luftlinie von der Grenze entfernt,<br />
so unterliegt er weiterhin der französischen Einkommensteuer und<br />
muss sich diesbezüglich nicht mit den mitunter deutlich komplizierteren<br />
deutschen Steuergesetzen auseinandersetzen. Ein weiterer<br />
Vorteil: Auch wenn die Einkommensteuerlast in Frankreich in den<br />
letzten Jahren durch die Regierung Hollande erhöht wurde, liegt sie<br />
immer noch unter dem Niveau der durchschnittlichen deutschen<br />
Steuerbelastung.<br />
Die Besteuerung findet grundsätzlich aber nur dann in Frankreich<br />
statt, wenn der Grenzgänger täglich an seinen Arbeitsort im deutschen<br />
Grenzgebiet pendelt und abends wieder an seinen Wohnort<br />
in Frankreich zurückkehrt. Sollte dies bei einem das ganze Jahr beschäftigten<br />
Grenzgänger an mehr als 45 Tagen nicht der Fall sein, so<br />
fällt das Besteuerungsrecht zurück nach Deutschland und das deutsche<br />
Finanzamt wird den Lohn des gesamten Jahres in Deutschland<br />
versteuern.<br />
Finanziell kann dies erhebliche Nachteile für den Grenzgänger mit<br />
sich bringen. Er unterliegt dann nämlich nicht nur dem höheren<br />
deutschen Steuerniveau. Als beschränkt Steuerpflichtiger wird er<br />
grundsätzlich auch nach der Lohnsteuerklasse I versteuert, unabhängig<br />
davon, ob er verheiratet oder für Kinder unterhaltsverpflichtet<br />
ist. Im internationalen Steuerrecht gilt der Grundsatz, dass familienbezogene<br />
Vergünstigungen nur im Ansässigkeitsstaat – hier in<br />
Frankreich – gewährt werden können. Unter gewissen Voraussetzungen<br />
können diese äußerst negativen Folgen durch einen Antrag<br />
auf unbeschränkte Steuerpflicht abgemildert werden.<br />
Aber auch für den Arbeitgeber kann dies eine unangenehme Situation<br />
darstellen, da das Finanzamt ihn in den meisten Fällen für<br />
die nicht einbehaltene Lohnsteuer in Haftung nimmt und er dann<br />
beim Grenzgänger die Einkommensteuer nachfordern muss. Dies<br />
wird nicht unbedingt zu einem positiven Betriebsklima führen.<br />
Deshalb sollten alle Beteiligten von Anfang an darauf achten, diese<br />
Situationen zu vermeiden.<br />
Dafür sollten sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber<br />
genau und regelmäßig aufzeichnen, ob der Grenzgänger möglicherweise<br />
die 45-Tage-Grenze überschreitet.<br />
Hierfür ist es notwendig zu wissen, in welchen Fällen die schädliche<br />
45-Tage-Grenze überschritten wird. Grundsätzlich ist dies der Fall,<br />
Der badische Mittelstand und<br />
seine elsässischen Grenzgänger<br />
ist noch vom Arbeitnehmer tatsächlich ausgeübt wird. Die Reisetätigkeit<br />
ist insoweit nicht als Arbeitstätigkeit anzusehen.<br />
4. Krankheitstage während einer mehrtägigen Dienstreise führen<br />
nicht zu Nichtrückkehrtagen.<br />
5. Ganztägige Arbeiten in Frankreich außerhalb der Grenzzone gelten<br />
als schädliche Tage.<br />
Die genaue Kenntnis dieser Definitionen erlaubt es bereits im laufenden<br />
Jahr zu erkennen, ob die 45-Tage-Grenze überschritten werden<br />
könnte. Unter Umständen können negative Folgen dann durch<br />
entsprechende Maßnahmen – zum Beispiel den Verzicht auf eine<br />
nicht unbedingt notwendige Reisetätigkeit – verhindert werden.<br />
Deshalb: Lassen Sie sich rechtzeitig beraten. Damit die Win-Win-<br />
Situation zwischen dem badischen Mittelstand und seinen Grenzgängern<br />
auch in Zukunft bestehen bleibt.<br />
Frank Wolf<br />
Rechtsanwalt/Steuerberater<br />
PwC Freiburg<br />
Wie heißen Sie mit vollem Namen?<br />
Christian Rönicke<br />
Wann und wo sind Sie geboren?<br />
22.02.1973, Freiburg i. Brsg.<br />
Wo arbeiten Sie und was ist Ihre Aufgabe?<br />
Selbstständig seit 2002 als freier Finanzierungsberater,<br />
Hypothekenmakler<br />
Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Fußballprofi<br />
Mit welchem Essen kann man Sie begeistern?<br />
Essen was mit Liebe und Leidenschaft zubereite<br />
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Lieber selbst kochen oder kochen lassen?<br />
Selber Kochen für/mit Freunden<br />
Was schauen Sie sich gerne an (TV)?<br />
„Geschichten“ / Filme, die aus dem Leben gegriffen<br />
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Was lesen Sie am liebsten?<br />
Fachlektüren aller Art<br />
Wie sind Sie mobil?<br />
Auto und früher noch Motorrad<br />
Was verbinden Sie mit <strong>Südbaden</strong>?<br />
Die Menschenfreundlichkeit und das gute Essen<br />
Was war bisher ihr größter „Fehler“ im Berufsleben?<br />
Auf Menschen gehört zu haben, die es nicht ehrlich<br />
mit mir gemeint haben<br />
Welchen Lebenstraum haben Sie sich schon erfüllt?<br />
Mich selbstständig gemacht zu haben und ein<br />
tolles Team um mich herum zu haben.<br />
Und welchen noch nicht?<br />
Wenn ich aus dem Berufsleben aussteige; ein<br />
schönes Landhaus in der Toscana.<br />
Was mögen/schätzen Sie an anderen?<br />
Verbindlichkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit<br />
Was mögen/schätzen andere an Ihnen?<br />
Verbindlichkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit<br />
„Das Wort zum Sonntag“ (Lebensmotto)?<br />
Die Person die Du jeden Morgen im Spiegel<br />
siehst ist einzig und allein für DEIN Leben verantwortlich<br />
!<br />
72 netzwerk südbaden<br />
netzwerk südbaden 73
Kultur<br />
Auf ein Neues<br />
Bestsellerliste<br />
Aufgeheizt<br />
Wer wie der Autor fünf Jahrzehnte in unterschiedlichen<br />
Positionen als Journalist<br />
tätig war, hat naturgemäß vieles erlebt. Wir<br />
reden hier gar nicht von der veränderten Technik,<br />
von der Revolution der Medien durch die<br />
digital gestützte Information. Wir reden hier<br />
über die Ereignisse, die ein Journalist begleitet.<br />
Reden wir hier nicht von der großen Politik,<br />
reden wir davon, was unseren Alltag in der Regel<br />
beherrscht. Das Lokale. Da ist uns schon<br />
allerhand untergekommen, zuletzt jener Dorfbürgermeister<br />
im Hotzenwald, der nach Gerichtserkenntnis<br />
selbst einen Anschlag auf sich<br />
inszeniert hat. Und nun sind wir plötzlich selbst<br />
mittendrin. Das Verwaltungsgericht Freiburg<br />
hat die Bürgermeisterwahl in Neuenburg für<br />
ungültig erklärt, weil kurz vor dieser Wahl ein<br />
Artikel im Gemeindeblatt erschienen war, der<br />
sich mit der Entwicklung des Standorts Neuenburg<br />
befasst und durchaus lobende Worte<br />
über den amtierenden Bürgermeister Joachim<br />
Schuster findet. Diesen Artikel hat der Autor<br />
dieser Glosse verfasst. Geschrieben worden war<br />
er für netzwerk südbaden. In dem Magazin<br />
werden regelmäßig Gemeinden in der Region<br />
vorgestellt, der Bürgermeister wird gefragt und<br />
viele Informationen über den jeweiligen Ort<br />
präsentiert. Das gehört zum normalen Alltagsgeschäft<br />
und ist in jeder Hinsicht unspektakulär.<br />
So wäre es wohl auch geblieben, hätte nicht<br />
das Neuenburger Stadtblatt – verantwortlich<br />
für dessen Inhalt ist der Bürgermeister – den<br />
Artikel nachgedruckt. Auch das ist keineswegs<br />
unüblich, schließlich freut man sich in den<br />
Rathäusern, wenn man in einem Medium erwähnt<br />
wird. Dass der Inhalt auch übermittelte,<br />
Bürgermeister Joachim Schuster mache einen<br />
guten Job, entspricht und entsprach der Meinung<br />
des Autors. Eine Wahlempfehlung war<br />
natürlich nicht in der Geschichte enthalten,<br />
was ja schon deshalb unsinnig gewesen wäre,<br />
weil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des<br />
Artikels erst ein Kandidat feststand, eben der<br />
amtierende Bürgermeister. Nun hat das Verwaltungsgericht<br />
genau diesen Artikel, der ja nie<br />
für das Gemeindeblatt vorgesehen war, zum<br />
Anlass genommen, die Bürgermeisterwahl in<br />
Neuenburg zu annullieren. Diese harmlose<br />
Story als wahlentscheidend zu bewerten – was<br />
hat die Juristen denn da geritten? Wir wissen<br />
es nicht, aber das tut jetzt kaum noch etwas<br />
zur Sache. Immerhin hat Bürgermeister Schuster<br />
nach anfänglichem Zögern jetzt erklärt, er<br />
werde sich wieder zur Wahl stellen. Eine gute<br />
Entscheidung. <br />
Jörg Hemmerich<br />
Belletristik<br />
Schami/Sophia oder Der Anfang aller Geschichten<br />
1 Hanser<br />
Moyes/Ein ganz neues Leben<br />
2 Rowohlt<br />
Bottini/Im weißen Kreis<br />
3 Dumont<br />
Sachbuch<br />
Abdel-Samad/Mohamed<br />
1 Droemer Knaur<br />
Kermani/Wer ist Wir?<br />
2<br />
Beck´sche Verlagsbuchhandlung<br />
Kermani/Ausnahmezustand<br />
3 Beck‘sche Verlagsbuchhandlung<br />
Biographien<br />
Mankell/Treibsand<br />
1 Zsolnay<br />
Lahme/Die Manns<br />
2 Fischer<br />
Lindgren/Die Menschheit hat den Verstand verloren<br />
3 Ullstein<br />
Regionales<br />
Freiburger Glückswichtel<br />
1 JOJO<br />
Gaymann/Typisch Badisch<br />
2 Belser<br />
Elsemann/Gaumenschmaus & Rachenputzer<br />
3 Rombach<br />
Taschenbücher Belletristik<br />
Link/Die Betrogene<br />
1 Goldmann<br />
Neuhaus/Die Lebenden und die Toten<br />
2<br />
Ullstein<br />
Strelecky/Das Café am Rande der Welt<br />
3<br />
dtv<br />
DVDs<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Das Salz der Erde<br />
Euro Video<br />
Verstehen Sie die Béliers?<br />
Concorde Video<br />
Honig im Kopf<br />
Warner Home Video<br />
Klassik-CDs<br />
Jonas Kaufmann/Nessun Dorma-The Puccini Album<br />
1 Sony Music<br />
Carminho/Canto<br />
2<br />
Warner Music<br />
Gerhaher, FBO / Mozart-Arias<br />
3 Sony Music<br />
Hörbuch<br />
Kling/Die Känguru-Chroniken<br />
1 Hoerbuch Hamburg<br />
Vermes/Er ist wieder da<br />
2 Lübb<br />
Mankell/Mord im Herbst<br />
3 DHV- der HÖR Verlag<br />
Zusammengestellt von der Buchhandlung Rombach,<br />
Freiburg<br />
Alle Titel – auch online – erhältlich unter<br />
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Im Schwarzwald hat es Ende November die<br />
ersten heftigen Schneefälle gegeben, Lastwagen<br />
im Höllental sind mit ihren Sommerreifen<br />
liegenblieben. Winter eben, keine<br />
Katastrophe. Es ist gleichwohl ein anderer<br />
Winter als in all den Jahren: Flüchtlinge<br />
müssen untergebracht werden, für Gemeinderäte,<br />
die ansonsten im <strong>Dezember</strong> gerne<br />
über die ausreichende Streusalzbevorratung<br />
debattieren, ein bisher unbekanntes Thema.<br />
„Alles wird anders“, hat kürzlich der<br />
renommierte Sozialwissenschaftler Professor<br />
Meinhard Miegel bei einem Kongress des<br />
Baden-Württembergischen Sparkassen- und<br />
Giroverbandes erklärt. Und der Freiburger<br />
Professor Bernd Raffelhüschen lieferte in der<br />
vergangenen Woche auch gleich nach, was<br />
vor allem anders wird: 900 Milliarden Euro<br />
werde der Flüchtlingszustrom innerhalb von<br />
sechs Jahren kosten und das nur, wenn es<br />
gut läuft. Die Integration der Flüchtlinge,<br />
die meistens deutlich schlechter qualifiziert<br />
seien als deutsche Arbeitnehmer, werde viele<br />
Jahre in Anspruch nehmen. Und eben:<br />
Flüchtlinge seien in vielen Fällen über Jahre<br />
Transfergeldempfänger aus der Steuerkasse,<br />
aber Steuern zahlten sie eher weniger. Der<br />
Professor wird da Recht haben, ebenso wie<br />
es stimmt, dass Deutschland ein Einwanderungsland<br />
ist, aber bis heute keine Einwanderungsgesetze<br />
kennt. Aber was ändern des<br />
Professors Erkenntnisse? Wir fürchten, nicht<br />
viel. Der Treck der Geschundenen und Heimatlosen<br />
wird weiter in Richtung Europa<br />
ziehen, Deutschland als Hauptwunschziel,<br />
wie die Grenzen auch beschaffen sein mögen.<br />
Dieser Winter wird die größte Herausforderung<br />
werden, wieviel Schnee auch im<br />
Schwarzwald fällt. In den Gemeinden wird<br />
der Ton schärfer, bis in die tiefste Provinz.<br />
Die Bürger von Wasenweiler, einem Teilort<br />
von Ihringen gehen zum Beispiel auf die<br />
Barrikaden – die ganze Flüchtlingslast lege<br />
man ihnen auf, die Ihringer täten nichts.<br />
So ähnlich geht’s auch anderwärts zu. Oder<br />
ganz anders als in Herbolzheim. Hier hat<br />
die Stadt in Windeseile feste Häuser für die<br />
Asylbewerber gebaut – Menschen sollten<br />
nicht in Zelten und Containern wohnen,<br />
sagt der CDU-Bürgermeister, schon gar<br />
nicht im Winter. Aber die Stimmung ist<br />
aufgeheizt in diesem Winter. Die Antwort,<br />
was Deutschland für ein Land sein wird,<br />
wenn 2016 die ersten lauen Frühlingswinde<br />
wehen, wagen wir nicht zu geben. hem<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Telefon 0761 21 82-11 11<br />
www.volksbank-freiburg.de/firmen<br />
Sprechen<br />
wir über Ihre<br />
Zukunft!<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
Volksbank<br />
Freiburg eG<br />
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netzwerk südbaden