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Netzwerk Südbaden - Dezember 2015

Netzwerk Südbaden - Dezemberausgabe 2015

Netzwerk Südbaden - Dezemberausgabe 2015

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<strong>Dezember</strong> <strong>2015</strong> | Preis: 4,90€Euro | E 2014<br />

netzwerk<br />

südbaden<br />

Menschen | Märkte | Meinungen<br />

Badisch bringt‘s<br />

Warum sich die Winzer heuer besonders freuen<br />

Vegan sürpfeln<br />

Badens Winzer haben <strong>2015</strong> mengenmäßig<br />

eine leicht unter dem Durchschnitt<br />

liegende Weinernte eingefahren. Aber die<br />

Zufriedenheit ist dennoch groß: die Qualität<br />

verheißt Spitzenwerte, schließlich<br />

waren die Trauben heuer besonders gesund.<br />

Kilian Schneider, der Präsident des<br />

Badischen Weinbauverbandes, erklärt im<br />

Interview mit netzwerk südbaden auch,<br />

warum Badens Winzer gut daran tun, über<br />

vegan ausgebauten Wein nachzudenken.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 5 u<br />

Dorf mit Charme<br />

Denzlingen ist mit mehr als 13.500 Einwohnern<br />

die drittgrößte Gemeinde im Landkreis<br />

Emmendingen. Viele Denzlinger schätzen<br />

aber auch die Nähe zu Freiburg, sie sind in<br />

wenigen Minuten am Hauptbahnhof. Bürgermeister<br />

Markus Hollemann sagt, dass<br />

sich in Denzlingen städtisches Leben mit<br />

dörflichem Charme vereine. Da ist sicher etwas<br />

dran. Denzlingen ist aber nicht nur ein<br />

begehrter Wohnort, auch viele kleine und<br />

mittlere Unternehmen haben hier ihren Sitz.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 30 u<br />

Büro, Büro<br />

So wie sich alles verändert, verändert sich<br />

auch die Arbeitswelt. Nicht nur, weil laut<br />

klappernde Schreibmaschinen verschwunden<br />

sind. Tatsächlich haben sich die Arbeitsbedingungen<br />

in den vergangenen Jahren<br />

grundlegend verändert. Kommunikation<br />

zwischen den Mitarbeitern spielt eine gewichtige<br />

Rolle – Unternehmen, die transparent<br />

arbeiten, machen auch bessere Geschäfte.<br />

Das prägt auch die Einrichtung und die<br />

Arbeitsumgebung.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 52 u


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Hausmitteilung<br />

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Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

es gibt ein Thema, da kann in Baden fast<br />

jeder mitreden. Wir reden vom Wein. Vor<br />

allem in <strong>Südbaden</strong>, wo auch ganze Landstriche<br />

von Reben geprägt werden. Und,<br />

das ist auch eine erfreuliche Erkenntnis,<br />

es gibt eigentlich keinen schlechten badischen<br />

Wein, das sagen auch Experten, aber<br />

es gibt natürlich gewaltige Qualitätsunterschiede.<br />

Es gibt Trends, es gibt Vorlieben,<br />

am Glase scheiden sich die Geister.<br />

Aber der Weinbau ist natürlich auch ein<br />

Wirtschaftsfaktor. Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.<br />

Rund 20.000 Menschen in<br />

Baden leben direkt von den Erträgen, die<br />

über den Wein erwirtschaftet werden. Für<br />

netzwerk südbaden ist das auch ein Anlass,<br />

zum Jahresende einmal etwas tiefer<br />

in die Szenerie einzutauchen. Wir haben<br />

auch mit Kilian Schneider gesprochen,<br />

dem Präsidenten des Badischen Weinbauverbandes.<br />

Er schildert in dem Interview<br />

auch, welche Strukturveränderungen auf<br />

die Branche zukommen, die ja auch vor<br />

ökonomischen Herausforderungen steht<br />

– so ist der Einsatz von voluminösen Vollernter-Maschinen<br />

heute zum Normalfall<br />

geworden, noch vor 10 Jahren galt das als<br />

Tabu. Und längst lächelt man beim Badischen<br />

Weinbauverband nicht mehr darüber,<br />

wenn veganer Wein gefordert wird –<br />

vielmehr wollen sich die Badener da lieber<br />

ohne ideologische Scheuklappen an die<br />

Spitze des Fortschritts stellen.<br />

Alles ist halt im Fluss, nicht nur im Weinbau.<br />

Wie sehr das auf unsere Region zutrifft,<br />

können Sie in dieser aktuellen Ausgabe<br />

nachlesen. Wir wünschen Ihnen viel<br />

Spaß bei der Lektüre. Und natürlich in<br />

Zeiten, in denen alles anders wird, auch ein<br />

wenig Durchatmen zu den Weihnachtsfeiertagen.<br />

Herzlichst<br />

netzwerk südbaden – die Herausgeber<br />

Daniel Schnitzler & Markus Hemmerich<br />

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3


Inhalt/Impressum<br />

Titel<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Hausmitteilung3<br />

TITEL<br />

Wein ist immer ein Top-Thema in Baden,<br />

insbesondere nach der aktuellen Ernte. Natürlich<br />

auch <strong>2015</strong>. Die Branche geht von<br />

Spitzenqualitäten aus, möglicherweise gibt<br />

es in der Spitze sogar bessere Weine als im<br />

ebenfalls superheißen Jahr 2003. Zu diesen<br />

und anderen Themen haben wir mit Kilian<br />

Schneider, dem Präsidenten des Badischen<br />

Weinbauverbandes gesprochen. Und auch<br />

darüber, welche Bewandtnis es mit veganem<br />

Wein hat und warum die Badener ihn<br />

wollen sollten. 5-15<br />

MÄRKTE<br />

Das Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen<br />

wird von Focus als spitze bewertet 18<br />

SC-Hauptversammlung: Harmonischer<br />

Verlauf, Warten auf das neue Stadion 22<br />

Sick in Waldkirch wird für vorbildliches<br />

Gesundheitsmanagement im Unternehmen<br />

ausgezeichnet 27<br />

Spendenmarathon mit Motoröl 28<br />

Der Verband seutscher Unternehmerinnen<br />

(VdU) hat sich bei Taifun Tofu umgesehen<br />

– und war beeindruckt 42<br />

Forum Planen Bauen: Die Zukunft des<br />

öffentlichen Raums stand im Mittelpunkt<br />

einer Fachtagung 46-47<br />

Pfaffenweiler hat mit dem Umbau der<br />

Batzenberghalle auch ein Zeichen für solide<br />

Planung gesetzt – die Kosten blieben<br />

exakt im Rahmen. 48-49<br />

Interview: Zur Zertifizierung beim Reinigungsunternehmen<br />

Büba 66<br />

Meldungen18/23/25/26/50<br />

DAS HANDWERK16<br />

ORTSPORTRAIT DENZLINGEN 30-41<br />

MENSCHEN 44-45<br />

SONDERTHEMA<br />

„MODERNE ARBEITSWELT 52-65<br />

STEUERN & RECHT KOMPAKT 70<br />

BLICKPUNKT MITTELSTAND 72<br />

NACHGEFRAGT<br />

Christian Roenicke, freier Finanzierungsberater<br />

und Hypothekenmakler 76<br />

KULTUR<br />

Bestseller 74<br />

MEINUNGEN<br />

Auf ein Neues 74<br />

Aufgeheizt74<br />

KOLUMNEN<br />

Klaus Wehrle 18<br />

Thomas Schmidt 23<br />

Irene Matzarakis 25<br />

Tobias Bobka 43<br />

Impressum<br />

netzwerk südbaden – Redaktion<br />

Marktplatz 7, 79206 Breisach<br />

Telefon 07667/9297943<br />

Herausgeber:<br />

Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />

Redaktion: Markus Hemmerich (V.i.S.d.P)<br />

Autoren:<br />

Stephan Elsemann, Daniela Frahm,<br />

Dr. Stefan Pawellek<br />

Kolumnisten:<br />

Tobias Bobka, Jan Burgahn, Marc Kaltenhäuser,<br />

Irene Matzarakis, Thomas Schmidt, Klaus Wehrle<br />

Fotografen: Albert Josef Schmidt, Petra Hemmerich,<br />

Markus Hemmerich<br />

Berater der Herausgeber: Jörg Hemmerich<br />

Herstellung: Büro44 GmbH, Breisach<br />

netzwerk südbaden GmbH<br />

Bayernstraße 10, 79100 Freiburg<br />

Telefon: 07 61/4500-0<br />

Telefax: 0761/4500-2120<br />

info@netzwerk-südbaden.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />

Anzeigen:<br />

Philipp Anton (verantw.)<br />

Telefon: 0761/4500-2018<br />

Druck: Hofmann Druck, Emmendingen<br />

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Registergericht: Amtsgericht Freiburg i. Br.<br />

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Warum „Bäpper“ so wichtig sind<br />

Gold- und Silbermedaillen bekommen 10 Prozent der badischen Weine<br />

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Wein ist ein Thema in Baden, ein Wichtiges.<br />

Das Weinanbaugebiet umfasst<br />

fast 16.000 Hektar Fläche, die Ernteergebnisse<br />

sind jedes Jahr unterschiedlich: <strong>2015</strong><br />

waren es schließlich nach dem Abschluss<br />

der Ernte 1,15 Millionen Hektoliter, ein<br />

bisschen mehr als zuvor prognostiziert. Es<br />

ist ein sehr guter Jahrgang, der Präsident<br />

des Badischen Weinbauverbandes Kilian<br />

Schneider hegt sogar die Hoffnung, dass<br />

daraus einige Spitzenweine dieses vor 15<br />

Jahren begonnenen Jahrtausends entstehen.<br />

Tatsächlich hat die Natur <strong>2015</strong> besonders<br />

gut mitgespielt – auch eine achtwöchige<br />

Hitzeperiode konnte den Reben<br />

nichts anhaben, junge Rebanlagen mussten<br />

allerdings auch bewässert werden. Im Ergebnis<br />

gab es zwar kleinere Traubenbeeren<br />

als sonst, aber dafür kerngesunde Trauben.<br />

„Ein Bilderbuchherbst wie gemalt“,<br />

schwärmt Geschäftsführer Peter Wohlfarth<br />

vom Badischen Weinbauverband immer<br />

noch. Mit vermutlich tollen Spitzenweinen,<br />

die jetzt in den Kellern heranreifen.<br />

Fakt ist freilich auch: Badens Winzer leben<br />

nicht vom Verkauf von Spitzenweinen, der<br />

normale Kunde ist preissensibel und nicht<br />

patriotisch. Vor dem Weinregal, in vielen<br />

Fällen ist es das eines Discounters, greift er<br />

auch schon mal nach alkoholisiertem Rebensaft<br />

aus anderen Regionen bis hin nach<br />

Übersee. Aber Fakt ist andererseits auch,<br />

dass das südlichste deutsche Weinanbaugebiet<br />

Spitzenweine braucht. Sie sind das Vehikel<br />

für die Weinvermarktung, sie werden<br />

besonders ausgezeichnet. 1977 Weine aus<br />

den Anbaugebieten Badens zwischen Taubertal,<br />

Kraichgau, Ortenau, Kaiserstuhl<br />

und Bodensee sind bei der Badischen Gebietsweinprämierung<br />

<strong>2015</strong> mit einer Goldoder<br />

Silbermedaille ausgezeichnet worden.<br />

2810 Weine hatten Winzergenossenschaften<br />

und Weingüter für das Prämierungsverfahren<br />

angestellt, 70 Prozent kamen<br />

zum Zuge. Es ist eine strenge Verprobung,<br />

die Verbraucher sollen sicher sein können,<br />

dass die Qualität, die Gold und Silbermedaillen<br />

vermuten lassen, auch in der Flasche<br />

enthalten ist. Es sind genau 10,2 Prozent<br />

(104 Millionen Liter) der im Vorjahr<br />

geernteten Weinmenge – die gelegentlich<br />

geringschätzig geäußerte Meinung, einen<br />

„Bäpper“ bekomme jeder, ist jedenfalls<br />

nicht zutreffend. Für Peter Wohlfarth, den<br />

Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes<br />

ist die Prämierung auch deshalb<br />

von Bedeutung, weil klar deklarierte Spitzenweine<br />

auch Kunden anlocken, die sich<br />

einfach ohne viel Aufwand orientieren wollen.<br />

Den gleichen Zweck verfolgt die Kür<br />

der badischen Top-Ten-Weine. Da werden<br />

die 10 besten Weine eines Jahrgangs von<br />

einer Jury benannt – ausschließlich tro­<br />

netzwerk südbaden<br />

netzwerk südbaden<br />

4 5


Titel<br />

ckene Rot- und Weißweine, dazu noch 10<br />

Edelsüße. Weingüter und Winzergenossenschaften<br />

werben natürlich mit solchen<br />

Auszeichnungen. Einziges Problem dabei:<br />

es machen längst nicht alle mit, die international<br />

in der Weinszene bekannten Spitzenweingüter<br />

eh nicht. So kommt es auch,<br />

dass die Ortenau regelmäßig die Spitze<br />

vor allen anderen Weinanbaugebieten bildet.<br />

In dieser Region um Offenburg sehen<br />

die Winzer die Chance, die Bekanntheit<br />

ihrer Produkte zu stärken. So liegen die<br />

Weinberge von 8 von 10 roten Spitzenweinen<br />

sämtlich in der Ortenau – darunter<br />

Weingüter wie Schloss Ortenberg und das<br />

Weingut Schwörer in Durbach oder Winzergenossenschaften<br />

wie die Oberkircher<br />

Winzer eG oder die Durbacher Winzer<br />

eG. Die einzigen beiden Top Ten-Weine<br />

vom Kaiserstuhl kommen aus Sasbach von<br />

der dortigen WG. Ein bisschen ausgeglichener<br />

schaut es bei den Weißweinen aus.<br />

Da gehören der Winzerverein Hagnau, das<br />

Weingut Zotz in Heitersheim, der Kaiserstühler<br />

Winzerverein Oberrotweil und das<br />

Weingut Wiedemann in Sasbach dazu.<br />

Und aus der Ortenau das Weingut Andreas<br />

Laible in Durbach, das Weingut Siegbert<br />

Bimmerle in Renchen und die Oberkircher<br />

Winzer eG. Eher bunt gemischt ist<br />

das Feld der 10 edelsüßen Top-Weine, deren<br />

Mengen freilich kaum von Bedeutung<br />

sind: Dreimal ist in diesem Segment allein<br />

das Weingut Andreas Laible aus Durbach<br />

vertreten, Spitzenweine dieser Katgegorie<br />

kommen aber auch von den Gengenbacher<br />

Winzern eG, vom Winzerkeller Auggener<br />

Schäf eG, von der Durbacher Winzergenossenschaft,<br />

von den Burkheimer Winzern<br />

EG, von der Winzergenossenschaft<br />

Achkarren sowie vom Weingut W. Löffler<br />

in Staufen-Wettelbrunn.<br />

Zum Medaillenreigen gehört alljährlich<br />

auch die Verleihung der Ehrenpreise für<br />

die besten Weinbaubetriebe in den jeweiligen<br />

Weinregionen. Da hat das Weingut<br />

Schwörer, Inhaber Josef Rohrer aus<br />

Durbach am besten abgeschnitten und<br />

den Ehrenpreis des Badischen Weinbauverbandes<br />

erhalten. Erstmals sind auch<br />

Staatsehrenpreise des Landes Baden-<br />

Württemberg verliehen worden – darunter<br />

auch drei Betriebe aus Baden: Das<br />

Weingut Schwörer Inhaber Josef Rohrer<br />

in Durbach (Betriebe bis 9.9 Hektar),<br />

Weingut Andreas Männle, Durbach (bis<br />

149,9 Hektar) und der Winzerverein<br />

Hagnau (ab 150 Hektar) <br />

<br />

6<br />

Kilian Schneider<br />

KILIAN SCHNEIDER<br />

Vegan ist kein Jux<br />

Die Strukturen im Weinbau verändern sich<br />

Im Gespräch mit netzwerk südbaden hat<br />

Badens Weinbaupräsident Kilian Schneider<br />

erklärt, warum die Winzer im Land mit<br />

der Weinernte <strong>2015</strong> besonders zufrieden<br />

sind, obwohl die Menge geringer ausgefallen<br />

ist. Vielleicht ist er sogar besser als der<br />

2003er, sagt Schneider. Aber Gesprächsstoff<br />

bei den Winzern ist nicht nur der neue Wein<br />

– es gibt auch einen Trend zu Strukturveränderungen,<br />

hin zu mehr Professionalität.<br />

netzwerk südbaden: Zunächst zum Erfreulichen.<br />

Die badische Weinernte <strong>2015</strong> ist ja<br />

jetzt mit 1,15 Millionen Hektolitern Wein<br />

doch noch erfreulicher ausgefallen, als eigentlich<br />

prognostiziert. Sie gehören zu denjenigen,<br />

die von diesem Wein mehr Potenzial erwarten<br />

als von dem vermeintlichen Jahrhundertjahrgang<br />

2003. Wann wissen Sie eigentlich genau,<br />

ob Sie da richtig liegen?<br />

Kilian Schneider: Das wird sich schon in<br />

den nächsten Wochen zeigen. Wir hatten<br />

ja eine sehr frühe Lese, die Weine sind jetzt<br />

netzwerk südbaden<br />

voll im Ausbau. Die Kellermeister gehen<br />

schon an die Klärung. Ich gehöre bis heute<br />

zu denen, die sagen, wir müssten mit dem<br />

<strong>2015</strong>er den 2003er schlagen. Die Witterung<br />

war in diesem Jahr doch nicht so extrem<br />

wie vor zwölf Jahren, wir hatten kurz<br />

vor der Ernte noch einmal Regen. Dann<br />

sind die Oechsle stehen geblieben. Wir<br />

hatten kühle Nächte, und dann ist einfach<br />

die Reife gekommen. Reife ist beim Wein<br />

ja einfach nicht nur in Oechslegraden zu<br />

messen, da gehört mehr dazu: eine kühle<br />

Nacht, auch mal ein Nebeltag. Die Natur<br />

ist uns da sehr entgegengekommen.<br />

netzwerk südbaden: Das gilt für Weiß- wie<br />

Rotweine?<br />

Kilian Schneider: Ja für die ganze Palette.<br />

Die Weißweine sind ja, was die Aromenausbildung<br />

betrifft, eher empfindlicher. Die<br />

Rotweine sind aufgrund der Gerbstoffe etwas<br />

einfacher. Aber beide Weine haben von<br />

diesem ungewöhnlichen Jahr profitiert.<br />

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Titel<br />

Titel<br />

netzwerk südbaden: Haben die badischen<br />

Winzer denn wirklich einen Vorteil, wenn<br />

der <strong>2015</strong>er ein Spitzenjahrgang wird? Die<br />

meisten kaufen doch Weine im mittleren und<br />

unteren Preissegment.<br />

Kilian Schneider: Es ist natürlich in allererster<br />

Linie für das Image gut. Wir werden<br />

die Preise nicht erhöhen können, es ist ein<br />

unglaublicher Druck auf dem Markt. Die<br />

Herausforderung wird sein, die eingelagerten<br />

Kabinett- und Spätlesen in diesem<br />

Umfeld preisgerecht verkaufen zu können.<br />

netzwerk südbaden: Ein großer Teil des<br />

Weins wird ja über Discounter und den<br />

großen Lebensmitteleinzelhandel verkauft.<br />

Spielt eigentlich der Direktverkauf auch eine<br />

Rolle?<br />

Kilian Schneider: Das ist sehr unterschiedlich.<br />

Bei Weingütern kommt es vor, dass der<br />

gesamte Bestand direkt an Kunden verkauft<br />

wird. Die Genossenschaft in Oberbergen,<br />

der ich angehöre, verkauft ungefähr 15 Prozent<br />

direkt. Das ist schon respektabel, aber<br />

wirklich nicht viel. Und für Großbetriebe<br />

wie den Badischen Winzerkeller kann es eh<br />

nur ein Randgeschäft sein.<br />

netzwerk südbaden: Kürzlich sind wieder<br />

die Medaillen für die besten badischen Weine<br />

vergeben worden.10 Prozent der Weine<br />

bekommen eine solche Auszeichnung. Dazu<br />

kommen noch die Top-10-Weine. Gleichzeitig<br />

lief im Radio eine offizielle Kampagne der<br />

Badischen Weinwerbung, in der es sinngemäß<br />

hieß, auf die Medaillen komme es gar<br />

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nicht an. Ist das für den Verbraucher nicht<br />

etwas verwirrend?<br />

Kilian Schneider: Wir sind, um es vorsichtig<br />

zu sagen, über diese Kampagne zurückhaltend<br />

begeistert. Es ist ja unsere Intention,<br />

die Badische Gebietsweinprämierung<br />

zu „der“ Weinprämierung zu machen. Wir<br />

sind darauf angewiesen, dass sich möglichst<br />

alle Betriebe beteiligen. Der Wettbewerb<br />

gewinnt ja auch durch eine große<br />

Beteiligung. Leider gibt es doch nicht wenige<br />

Betriebe, die einfach nicht teilnehmen<br />

und es geht natürlich auch um die Akzeptanz<br />

der Ergebnisse. Es ist ein Imageträger,<br />

Ihr Ansprechpartner in Sachen Wein und Sekt<br />

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eine Standortbestimmung für die Teilnehmer<br />

und es ist eine gute Orientierung für<br />

die Verbraucher. Dafür müssen wir in der<br />

Weinwirtschaft und bei den Winzern noch<br />

mehr werben.<br />

netzwerk südbaden: Sind Sie eigentlich mit<br />

der neuesten Werbekampagne für den Badischen<br />

Wein zufrieden?<br />

Kilian Schneider: Die Badische Weinwerbung<br />

ist eine rechtlich selbständige<br />

Organisation und entscheidet über die<br />

jeweiligen Kampagnen in ihren Gremien.<br />

Grundsätzlich bin ich froh, dass die badi­<br />

Winzerkeller Ehrenstetten<br />

Kirchbergstr. 9<br />

79238 Ehrenkirchen<br />

0 76 33 / 95 09 - 16<br />

sche Weinwerbung wieder zum Laufen gekommen ist. Vor fünf Jahren hatten wir<br />

Zweifel, ob das gelingt. Es ist auch dem Badischen Weinbauverband zuzuschreiben,<br />

dass wir auch Weingüter als Mitglieder gewinnen konnten. Bei uns basiert<br />

die Weinwerbung, anders als anderswo, auf völlig freiwilliger Basis. Das hat Vorteile,<br />

aber es schafft auch Probleme. Es wird eine große Herausforderung bleiben.<br />

netzwerk südbaden: Kommt in der Weinwerbung nicht manchmal das Emotionale<br />

zu kurz, Faktoren wie die Weinlandschaft, die Winzeroriginale, die Weindörfer als<br />

Bestandteil der Kultur der Region? In Freundschaft Baden. Was will uns das sagen?<br />

Kilian Schneider: Es schon so. Die Werbung muss den Kunden ansprechen, nicht<br />

den Winzer. Da erwarte ich natürlich von diesen Leuten in den Werbeagenturen,<br />

dass sie auch erfassen, was der Kunde will, was ihn für den Badischen Wein<br />

begeistern soll. Unsere Werbung muss immer wieder neu überdacht werden, sie<br />

muss die Leute ansprechen. Es gibt ja überall subregionale Werbeorganisationen<br />

wie das Ortenauer Weinparadies oder die Kaiserstühler Weinwerbung. Seit drei<br />

Jahren sind wir dabei, diese Aktivitäten professionell zu begleiten. Ein in die<br />

Organisation Schwarzwaldtourismus eingebundener Mitarbeiter sorgt seitdem<br />

dafür, gerade Dinge wie den Weintourismus voranzutreiben. Das ist eine tolle<br />

Sache und ein riesiger Gewinn für den Badischen Wein.<br />

netzwerk südbaden: Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? Dieses Jahr sind ja nicht<br />

einmal handwerklich ausgebildete Winzer- und Kellermeister freigesprochen worden.<br />

Kilian Schneider: Der zuständige Referent im Regierungspräsidium, Abteilungspräsident<br />

Dieter Blaeß, hat versichert, dass das gar nicht so außergewöhnlich sei.<br />

Tatsächlich geht die Zahl der Nachwuchskräfte in der klassischen praktischen<br />

Ausbildung im Weinbau aber zurück. Die Hochschulen sind alle voll, Weinbau<br />

als Studienfach gilt als höchst populär. Das gilt auch für die Technikerausbildung.<br />

Da sind übrigens sehr viele Winzertöchter und Söhne dabei, die eben einen anderen<br />

Bildungsweg beschritten haben als ihre Eltern. Nur werden wir irgendwann<br />

im badischen Weinbau neben den Akademikern auch wieder echte Praktiker<br />

brauchen. Die Betriebe werden größer und die brauchen den Winzermeister, der<br />

einen Betrieb mit 30, 40 Hektar auch wirklich führen kann. Vielleicht brauchen<br />

wir da auch ein neues Berufsbild.<br />

netzwerk südbaden: Wie verändern sich Strukturen? Fusionen gerade zwischen<br />

Winzergenossenschaften gab es ja schon viele. Gibt’s so etwas wie einen Zwang zur<br />

Größe?<br />

Kilian Schneider: Einen Zwang zur Größe gibt es nicht. Wir bekommen jedoch<br />

größere Erzeugerbetriebe, auch größere Genossenschaftsbetriebe. Insgesamt hat<br />

die Rebfläche in Baden ja nicht abgenommen. Nebenerwerbsbetriebe sind sicher<br />

nicht das alleinige Zukunftsmodell, aus vielen Gründen. Wir sind froh, wenn<br />

andere Betriebe diese Flächen übernehmen und im Weinbau halten. Die Professionalisierung<br />

wird zunehmen. Mit 5 Hektar Fläche wird sich kaum einer einen<br />

neuen Traktor für 80.000 Euro leisten können. In der Vermarktung ist Größe<br />

nicht das Alleinige. Gerade bei den Kleinen, auch bei kleinen Genossenschaften<br />

gibt es welche, die immer an der Spitze sind. Da stimmt alles. Wir haben in<br />

Baden aufgrund unserer Struktur mit Terrassen und Böschungspflege einfach höhere<br />

Erzeugungskosten. Da können wir mit den Rheinhessen und den Pfälzern<br />

einfach nicht mithalten. Von der Romantik kann der Winzer ja nicht leben.<br />

netzwerk südbaden: Wann werden die badischen Winzer veganen Wein anbieten?<br />

Kilian Schneider: Ich denke, demnächst. Wir sitzen da wirklich in den Startlöchern.<br />

Wir müssen die tierische Gelatine zur Mostvorklärung ersetzen, das ist<br />

kein Problem und den Leim vom Etikett und Karton ebenfalls von tierischen<br />

Stoffen befreien. Dann können wir badischen Winzer in diesem neuen Markt<br />

entscheidend mitmischen. Wir müssen nur noch unsere Mitglieder davon überzeugen,<br />

dass das kein Jux ist, sondern eine Möglichkeit, die Einzigartigkeit des<br />

Badischen Weins herauszustellen. <br />

<br />

netzwerk südbaden<br />

netzwerk südbaden<br />

8 9


Titel<br />

WEINWERBUNG<br />

„In Freundschaft Baden“ was sagt uns das?<br />

Das Für und Wider um die Sinnhaftigkeit der Werbung für den badischen Wein bleibt konstant<br />

Von Rudi Raschke<br />

Neue Märkte?<br />

Im Blick.<br />

Wie lassen sich das Lebensgefühl und<br />

das Kulturgut einer ganzen Region<br />

am besten in eine gemeinschaftliche Werbung<br />

packen? Eine, die Touristen wie Einheimische,<br />

internationale Gourmets wie<br />

vor-der-Haustür-Genießer am besten mit<br />

einer Handvoll Motiven begeistert?<br />

Dass dies nicht ganz leicht ist, zeigt der<br />

Schwarzwald: Eine Gegend, die stimmige<br />

Bilder im Kopf entfacht, regional<br />

überschaubar ist und dennoch nicht ganz<br />

einfach zu bewerben: Die Schwarzwald<br />

Touristik STG unternimmt viel Aufwand,<br />

um zwischen Titisee-Kitsch und Neo-Kuckucksuhr,<br />

Filettöpfle-Küche und Black<br />

Forest Lounge, zwischen Eventalarm und<br />

einsamem Wanderer möglichst viel unter<br />

den Bollenhut zu bekommen. Wobei selbst<br />

diese Mühen samt neuen Konzepten nicht<br />

ausschließen, dass Werbe-Desaster wie der<br />

Triberger Bürgermeister mit „geilen Bergen<br />

und feuchten Tälern“ den Schwarzwald<br />

zum Altherrenwitz erklären.<br />

Ungleich einfacher hat es Südtirol, seit<br />

Jahrzehnten ein stolzes Genuss-Pilgerziel<br />

und berühmt für Wein, Berge sowie Gasthäuser,<br />

bei denen man unfallfrei und mit<br />

hoher Basisqualität zum Vesper oder zu den<br />

Sternen greifen kann. Dazu werden Weine<br />

gereicht, bei denen selbst einfache Winzergenossenschaften<br />

Bestnoten in Weinbibeln<br />

wie dem „Gambero Rosso“ herbeikeltern.<br />

Von so einem Image kann das Weinland<br />

„Baden“ als Werbe-Schicksalsgemeinschaft<br />

nur träumen, nicht nur weil es mit 15.000<br />

Hektar die gut zehnfache Menge an Fläche<br />

gegenüber den Südtirol-Weinen zu bewerben<br />

hat, noch dazu mit einer unbezähmbar<br />

anmutenden Sortenvielfalt von Grauburgunder<br />

bis Klingelberger (Ortenauer<br />

Riesling). Sondern auch, weil es alles andere<br />

als ein regionales Gefühl ins Rennen<br />

schicken kann, wenn es darum geht, den<br />

ungleich bekannteren Kaiserstuhl neben<br />

dem Kraichgau auf Anzeigenspalten im<br />

Magazin der „Zeit“ oder anderen Blättern<br />

abzubilden. Keine „kompakte“ Region wie<br />

Ein voller Bottich wirbt<br />

beispielsweise die nach Rebflächen ebenbürtige<br />

Pfalz oder Rheinhessen – sondern<br />

ein 400 Kilometer langer Landstrich, der<br />

im Süden über Lörrach Richtung Bodensee<br />

und im Norden bis hinter Tauberbischofsheim<br />

reicht. Wobei mancher Anhänger des<br />

badischen Weins nicht wissen dürfte, dass<br />

es hier a) Wein gibt und b) diese Ecke noch<br />

zur selben Bundesland-Hälfte gehört.<br />

Die Frau, die dies alles zusammen halten<br />

muss, heißt Sonja Höferlin und sitzt in<br />

Freiburg bei der 2009 neu gegründeten<br />

„Badischen Wein GmbH“. Sie muss nicht<br />

nur die richtigen Bilder für das in die Jahrzehnte<br />

gekommene Motto „Von der Sonne<br />

verwöhnt“ finden, sondern auch immer<br />

wieder jene Winzergenossenschaften und<br />

privaten Weingüter in neun Weinbauregionen<br />

bei Laune halten, die mal mürrisch<br />

den Austritt aus der zentralen Promotion<br />

und später stolz den Wiedereintritt verkünden.<br />

Eingezahlt wird ob der unterschiedlichen<br />

Größen der Mitglieder nach Hektar.<br />

Höferlins Ziel ist es, „vor allem national<br />

die Aufmerksamkeit auf unsere badischen<br />

Weine, die Region und das Handwerk als<br />

Grundlage für die Qualität zu lenken.“<br />

Erfolgsmeldungen kreisen in erster Linie<br />

darum, ob nun große Abfüller wie die<br />

Bezirkskellerei Markgräflerland oder die<br />

WG Bötzingen wieder hinter dem kreisrunden<br />

„B“ versammelt werden können.<br />

Da die Winzer nicht verpflichtet seien, ihr<br />

Betriebsergebnis zu veröffentlichen, sagt<br />

Höferlin, sei lediglich eine Orientierung<br />

an den Marktanteil-Zahlen der GfK möglich,<br />

die auch die TV-Quoten und andere<br />

Konsumdaten erhebt. Und hier sei in den<br />

Ihr Betrieb wächst über die Grenzen.<br />

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10<br />

netzwerk südbaden


Titel<br />

vergangenen fünf Jahren eine Steigerung<br />

von 11 auf 13 Prozent realisiert worden.<br />

Was umso beachtlicher ist, als die Konkurrenz<br />

an Übersee-Weinen nicht kleiner wird<br />

und die Messungen bei Supermarktkunden<br />

stattfinden, wo der badische Wein zwischen<br />

den Billgst- und Premium-Tropfen<br />

angesiedelt ist.<br />

Zu den Einzahlern zählen auch Spätburgunder-Pioniere<br />

wie Joachim Heger vom<br />

Ihringer Weingut „Dr. Heger“, aber selbst<br />

solche Vorzeige-Mitglieder findet nur,<br />

wer sich durch die Landkarte von badischerwein.de<br />

sucht. Heger ist angetan von<br />

der Arbeit der Weinwerbung-Chefin, sie<br />

mache einen „sehr guten Job“ angesichts<br />

der „unterschiedlichsten Interessen und<br />

Märkte“. Man müsse „viele kleine Schritte<br />

tun“ mit einer Werbung, die der Berufsstand<br />

hier selbst unternehme, während es<br />

beispielsweise in Österreich oder Südtirol<br />

staatliche Förderung besorge. Letztlich<br />

könne aber alles nur Werbung für eine<br />

„Dachmarke“ sein.<br />

Das betont auch Hanspeter Johner, von<br />

den genannten Bötzingern, dienstältester<br />

Geschäftsführer einer Winzergenossenschaft<br />

in Baden. Er weiß ebenfalls um die<br />

nicht ganz leichte Aufgabe einer zentralen<br />

Weinvermarktung: es sei schwierig, „so ein<br />

großes Gebiet werblich abzudecken“, sagt<br />

Johner, der aber nicht auf die Werbung<br />

verzichten möchte: „Ein Ausruhen wäre<br />

gefährlich“ kommentiert er die nicht einfache<br />

badische Situation mit Wein für Günstigkonsumenten<br />

und Alleskenner, aber<br />

auch wenn er selbst „kein Freund vieler<br />

Anzeigen“ sei, sondern den Kunden direkt<br />

oder im Laden ansprechen möchte, betont<br />

auch er, dass „Werbung noch nie sinnlos<br />

gewesen ist“.<br />

Zurückhaltender wird er bei den aktuellen<br />

Motiven, seit dem Frühjahr 2014 von<br />

der Hamburger Werbeagentur „Scholz &<br />

Friends“ verantwortet, einer der fünf größten<br />

in Deutschland: Johner will sie nicht<br />

kommentieren, vermutlich hat er schon<br />

viele Debatten beim Viertele darüber erlebt.<br />

Was ja nichts Schlechtes heißt, wenn<br />

die Leute drüber reden.<br />

Objektiv betrachtet muss man allerdings<br />

sagen, dass die Werbung für den Badischen<br />

Wein, in der sich früher einmal ein echter<br />

Kellermeister und ein echter Koch an<br />

einem Fass zuprosteten, nur noch wenig<br />

mit den Menschen und ihrem Wein hier<br />

zu tun hat. Mit ihrem grellgelben Akzent<br />

auf die badische Sonne ist die Kampagne<br />

12<br />

Badische Weinwerbung – in den besten Blättern der Republik<br />

von „Scholz & Friends“ vermutlich das am<br />

knalligsten Ausgeleuchtete seit der Einführung<br />

von „Yello Strom“ Ende der 90er<br />

Jahre. Selbst wo es ausnahmsweise mal eine<br />

echt ausschauende Winzerrunde ins Bild<br />

geschafft hat, ist eine Strahlung einmontiert,<br />

die das Weinberg-Vesper ausschauen<br />

lässt wie das jüngste Gericht.<br />

Ansonsten sehen wir wenig badische Fotomodelle<br />

allen Alters in künstlich gebleichten<br />

Reben: ältere Herren, die der fröhliche<br />

Bruder von Dieter Hallervorden sein könnten,<br />

halten eine Enkelin in den Armen, die<br />

entfernt an die Sängerin und Sarkozy-Gattin<br />

Carla Bruni erinnert. Junge Frauen fassen<br />

mit Pinzettenfingern ein Weinglas und<br />

prosten am Flussufer Bohemien-Männern<br />

zu, die normal alles im Picknickkorb haben<br />

dürften, nur keinen badischen Wein. Ein<br />

mittelalter Anzugträger prostet mit einem<br />

sehr großen Burgunderglas zu und wirkt<br />

netzwerk südbaden<br />

so vertrautenerweckend wie ein Makler,<br />

der eine nicht mehr mögliche Provision<br />

feiert. Dazu eine junge Erfolgsmutter, die<br />

sonst zwischen Berliner Mitte und Hamburger<br />

Schanzenviertel für alles von der<br />

Vollwert- bis zur W-Lan-Anbindung posieren<br />

könnte. Sie ist das Aufmachermotiv<br />

der Badische-Wein-Website, die sich in die<br />

zwei eigenwillig gegliederten Hauptthemen<br />

(„Weinland Baden“ und „Weine genießen“)<br />

gabelt.<br />

Die Ende 2013 beauftragten Hamburger<br />

„Scholz & Friends“ scheinen jedenfalls alles<br />

zu können, nur kein Badisch: „Die Profilierung<br />

von Marken, die das Leben der<br />

Menschen mit Genuss bereichern, ist unsere<br />

große Leidenschaft. Der Gewinn der<br />

Marke Badischer Wein rundet diese Kompetenz<br />

ab.“ (Presseerklärung) So sprechen<br />

Leute, die leider nicht tief genug ins Glas<br />

geschaut haben.<br />

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Titel<br />

Titel<br />

Mit Blick auf die „Dachmarke“ ahnt man,<br />

dass andere als diese wenig authentische<br />

Kampagne die Werbekolonne bilden: Der<br />

badische Spätburgunder vom Kaiserstuhl<br />

beispielsweise, mit dem selbst in New Yorker<br />

Weinhandlungen vor wenigen Jahren<br />

„die badische Revolution“ aufs Neue ausgerufen<br />

wurde.<br />

Am Ende schaut es so aus, als würde die<br />

Musik für das Werbe-Lied vom „Badischen<br />

Wein“ vor allem im Südteil Badens<br />

gemacht: Hier gibt es nicht nur die prominenten<br />

Winzer in Gebieten wie Markgräflerland,<br />

Kaiserstuhl, dem Breisgau und<br />

der Ortenau, hier scheint auch der Großteil<br />

der Einzahlungen zu sprudeln. „Der<br />

Kaiserstuhl ist eigentlich bekannter als das<br />

Weinbaugebiet Baden“ unkt ein Winzer,<br />

der dieses Zitat nicht mit seinem Namen<br />

in Verbindung gebracht sehen mag. Die<br />

Aushängeschilder seien in <strong>Südbaden</strong>, sagt<br />

auch Hanspeter Johner, der dies nicht nur<br />

mit Renommee, sondern auch mit der<br />

Größe der Anbaugebiete begründet. Sonja<br />

Höferlin selbst erklärt es damit, dass 70<br />

Prozent der badischen Reben in einem 70<br />

km-Radius um Freiburg stünden.<br />

Es mag die Freiburger Sicht auf die Dinge<br />

Sonja Hoeferlin<br />

sein, aber vielleicht ist am Ende das riesige<br />

Weinbaugebiet namens „Baden“ doch<br />

ein etwas wackliges Konstrukt deutschen<br />

Weinrechts, bei dem sich nur hinter der<br />

Hälfte der Fassade richtig was verbirgt. Wo<br />

man auch hinsieht: In der „Alten Wache“<br />

am Freiburger Münsterplatz, einem ebenfalls<br />

von der Sonne verwöhnten Plätzchen,<br />

hat man sich selbst zum „Haus der badischen<br />

Weine“ ernannt, das bei näherem<br />

Hinsehen aber keinen Tropfen von oberhalb<br />

des Ortenau-Äquators ausschenkt.<br />

In der Freiburger Weinhandlung Drexler,<br />

zentral gelegen an den Kreuzungswegen<br />

von Ur-Badenern und 5-Sterne-Touristen,<br />

würden durchaus „badische Weine“<br />

verlangt, heißt es hinter der Ladentheke.<br />

Bei näherem Hinsehen seien dabei aber<br />

ausschließlich die südbadischen Tropfen<br />

gemeint, einen Wein aus dem Kraichgau,<br />

der Karlsruher Ecke oder aus dem Taubertal<br />

habe hier noch keiner gewünscht. Was<br />

im übrigen überhaupt nichts über deren<br />

Qualität aussagt, nur dass hier eben ganz<br />

unterschiedliche Leistungsträger in der selben<br />

Staffel antreten.<br />

Dass nicht jedem die Gemeinschaft, die<br />

„ein gutes Miteinander darstellt, aber ausbaufähig<br />

ist“ (Johner) so verlässlich erscheint,<br />

beweist übrigens eine WG aus der<br />

Ortenau: Wer versehentlich einen Bindestrich<br />

in „badischer-wein.de“ eingibt, landet<br />

dort: Die so-ähnlich-Adresse hat sich<br />

per Umleitung der Ortenauer Winzerkeller<br />

gesichert, zwar ein Mitglied der „Badische<br />

Wein Gmbh“, aber offenbar auch ein Vertreter,<br />

dem das regionale Hemd näher sitzt<br />

als die gesamtbadische Jacke. <br />

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Ludwig Binz ist ein Mann, für den eines<br />

fest steht: Die Verpackung machts! In<br />

der badischen Weinwirtschaft stand Binz,<br />

der im Kartoffeldorf Forchheim eine Verpackungs-<br />

und eine Logistikfirma betreibt,<br />

mit dieser Meinung aber lange Zeit ziemlich<br />

alleine da. Viele Winzer waren und<br />

sind immer noch der Überzeugung, dass<br />

sie allein für den Inhalt der Flaschen verantwortlich<br />

seien, nicht aber fürs Drumherum.<br />

Binz denkt da anders: „Wenn ich einen<br />

tollen Wein kaufe, will ich auch eine entsprechende<br />

Verpackung haben“, sagt er.<br />

Schließlich verkaufen Winzer ja nicht nur<br />

Wein, sondern auch „Emotionen“. Tatsächlich<br />

scheint es, als haben einige Winzer<br />

das kapiert. Wenn man durch die Hallen<br />

des Binzschen Unternehmens läuft, springen<br />

einem jedenfalls zahlreiche Logos von<br />

namhaften Winzern ins Auge. Eines hat<br />

sich Binz vielleicht sogar bei den Topwinzern<br />

der Region, deren Weine der passionierte<br />

Weinliebhaber Binz auch gerne<br />

trinkt, abgeschaut. Binz macht nicht auf<br />

Masse, er macht auf Qualität und setzt dabei<br />

auf Individualität. Die Verpackungen,<br />

die er entwirft, sind sicherlich ein bisschen<br />

teurer als Massenprodukte, aber sie unterstreichen<br />

in ihrer Wertigkeit eben auch die<br />

Wertigkeit des Produktes. Es gibt Branchen,<br />

da ist die Verpackung mehr wert als<br />

das eigentliche Produkt. Beim Wein ist das<br />

zum Glück nicht so. Ganz im Gegenteil, es<br />

kommt nicht selten vor, dass man Spitzenweine<br />

in Billigst-Verpackungen bekommt.<br />

Das findet Binz unpassend. Und immer<br />

mehr Winzer erkennen, dass sie ihr Produkt<br />

eben auch besser positionieren können,<br />

wenn neben dem Inhalt, dem Wein,<br />

auch die Verpackung stimmt.<br />

Eine ganz spezielle Verpackung hat Binz<br />

sich vor einigen Jahren ausgedacht, eine<br />

Weinbox mit 24 Fächern, in denen je ein<br />

0,25 Fläschen Wein ist, kurzum der perfekte<br />

Adventskalender.<br />

Die passenden Winzer hat er nun auch gefunden.<br />

Solche, die es mögen über den Tellerrand<br />

zu schauen, die dem gerade in der<br />

WEINVERPACKUNGEN<br />

Tolle Kiste<br />

Ludwig Binz hat einen Wein-Adventskalender erfunden<br />

Ludwig Binz und sein Adventskalender<br />

Weinwirtschaft verbreiteten Kirchturmdenken<br />

Adieu gesagt haben. Es handelt sich<br />

um die Generation Pinot, eine Jungwinzervereinigung<br />

mit derzeit 48 jungen Winzern<br />

aus Baden, die sich nach eigener Aussage<br />

zusammengeschlossen haben, „um Visionen<br />

im Weinbau und Vermarktung zu entwickeln“.<br />

Dass diese Verpackungsidee von<br />

Binz ein Hit ist, zeigte Anfang November<br />

auch die Prämierung der Generation Pinot<br />

als Jungwinzervereinigung des Jahres. Das<br />

hoben die Juroren der Deutschen Landwirtschaftgesellschaft<br />

(DLG) die Weinbox<br />

besonders hervor.<br />

„Als Erfinder der badischen Adventsbox<br />

und Initiator der ersten Stunde bin ich natürlich<br />

besonders stolz und freue mich über<br />

diese Auszeichnung sehr“, sagt Ludwig<br />

Binz. „Schon bei den ersten Gesprächen<br />

mit Generation Pinot-Specherin Bettina<br />

Schumann zeigte sich die Aufbruchstimmung<br />

und das Intresse an Innovation“ erinnert<br />

sich Binz. Es ist aber nicht nur die<br />

raffinierte, von Binz entwickelte Verpackung,<br />

die den Weinadventskalender zum<br />

hippen Produkt macht. Es ist sicher auch<br />

das gelungene Design,der Münchner Agentur<br />

merzpunkt.<br />

Insgesamt wollen Binz und die Jungwinzer<br />

2000 Exemplare der Weinbox unters Volk<br />

bringen. 89,00 Euro kostet das süffige Vorweihnachtsvergnügen.<br />

Und weil Binz, der<br />

schaffige Kaiserstühler, eben nicht nur Verpackungen<br />

kreiert, sondern auch gleich die<br />

ganze Logistik abwickelt – zu seinen Kunden<br />

zählen Unternehmen aus der Automobil-,<br />

Pharma- und Lebensmittelindustrie,<br />

sowie Verlage, Werbeagenturen und Druckereien<br />

– liefert er die Weinboxen auch<br />

von Forchheim aus in alle Welt. Bestellbar<br />

ist die Advents-Weinbox direkt bei www.<br />

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netzwerk südbaden 15


Das Handwerk<br />

AUSZEICHNUNGEN<br />

Handwerksunternehmen des Jahres<br />

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Die Welt aus der<br />

Enkelperspektive<br />

betrachten<br />

Gemeinsam<br />

stark mit<br />

Die „Handwerksunternehmen des Jahres“ <strong>2015</strong> mit den Laudatoren und Veranstaltern. Foto: Handwerkskammer Freiburg<br />

Sie sind Vorreiter und Vorbilder: Vier<br />

Handwerksbetriebe aus den Kreishandwerkerschaften<br />

im Kammerbezirk<br />

Freiburg wurden als „Handwerksunternehmen<br />

des Jahres“ <strong>2015</strong> ausgezeichnet.<br />

Der jährlich von der Handwerkskammer<br />

Freiburg vergebene Preis würdigt Betriebe,<br />

die sich mit innovativen Ideen und ausgewöhnlichem<br />

Engagement erfolgreich am<br />

Markt platziert haben und dabei Verantwortung<br />

für Mitarbeiter und Gesellschaft<br />

übernehmen. Das Handwerk stehe vor<br />

großen Aufgaben, machte Kammerpräsident<br />

Johannes Ullrich deutlich. „Wir<br />

können uns glücklich schätzen, diese gemeinsam<br />

mit so vorbildlichen Betrieben<br />

und engagierten Unternehmern anpacken<br />

zu können.“<br />

Eine prominent besetzte Jury aus Handwerk,<br />

Politik und Gesellschaft hatte die<br />

Gewinner aus den zahlreich eingegangenen<br />

Vorschlägen ausgewählt. Bei der feierlichen<br />

Preisverleihung in der Meckel-<br />

Halle der Sparkasse Freiburg nahmen<br />

alle Preisträger ihre Auszeichnung auf<br />

der Bühne entgegen. Die Offenburger<br />

Oberbürgermeisterin Edith Schreiner, der<br />

Landkreis Ortenau:<br />

Peter Huber Kältemaschinenbau<br />

GmbH aus Offenburg<br />

• gegründet 1968<br />

• 250 Mitarbeiter (in Offenburg)<br />

• 16 eingetragene Ausbildungsverhältnisse<br />

Landkreis Emmendingen:<br />

Schmolck GmbH & Co. KG aus Emmendingen<br />

• 1947 gegründet<br />

• 336 Mitarbeiter<br />

• 37 eingetragene Ausbildungsverhältnisse<br />

Die Preisträger<br />

Emmendinger Oberbürgermeister Stefan<br />

Schlatterer, der Freiburger Bürgermeister<br />

für Kultur, Jugend und Soziales und Integration<br />

Ulrich von Kirchbach und Handwerkskammerpräsident<br />

Johannes Ullrich<br />

hielten die Laudatio für die Preisträger.<br />

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald<br />

und Stadt Freiburg:<br />

Bäckerei Wolfgang Pfeifle GmbH &<br />

Co. KG aus Freiburg<br />

• gegründet 1906<br />

• 85 Mitarbeiter<br />

• 8 eingetragene Ausbildungsverhältnisse<br />

Landkreis Lörrach:<br />

Stöcklin & Schwab GmbH aus<br />

Grenzach-Wyhlen<br />

• gegründet 1960<br />

• 12 Mitarbeiter<br />

• 2 eingetragene Ausbildungsverhältnisse<br />

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© <strong>2015</strong> PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.<br />

„PwC“ bezieht sich auf die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitglieds gesellschaft der PricewaterhouseCoopers International<br />

Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.


Märkte<br />

Baden baut!<br />

Sackgasse<br />

HERZZENTRUM FREIBURG-BAD KROZINGEN<br />

Top Bewertung von Focus<br />

Die Anforderungen an Gebäude, wie sie<br />

die Politik derzeit in ihren Zukunftsszenarien<br />

artikuliert, werden ohne erheblichen<br />

Anteil an Technik nicht mehr<br />

funktionieren. Dabei spielt die mechanische<br />

Gebäudebe- und entlüftung eine<br />

wichtige Rolle. Durch eine unsachgemäße<br />

manuelle Lüftung geht deutlich<br />

mehr Energie verloren als durch die<br />

Gebäudehülle. Deren Qualität lässt<br />

sich relativ einfach<br />

durch Dämmstoffdicken<br />

definieren. Die<br />

Effekte einer dickeren<br />

Dämmung sind bei<br />

den jetzigen Standards<br />

kaum noch messbar.<br />

Klaus Wehrle<br />

Deshalb strebt man<br />

mit einer höheren<br />

technischen Ausstattung optimale Energieverbräuche<br />

an. Theoretisch betrachtet<br />

ist dies nachvollziehbar. In der Praxis<br />

sieht das jedoch oft ganz anders aus.<br />

Dies haben nun wissenschaftliche Studien<br />

ergeben. Die Theorie kann das Nutzerverhalten<br />

nur bedingt bewerten und<br />

schon gar nicht beeinflussen. Wie will<br />

man den Menschen vorschreiben, wie<br />

oft sie Fenster und Türen öffnen dürfen?<br />

Es gilt als erwiesen, dass die Nutzer die<br />

entscheidende Größe in diesem Szenario<br />

sind und die vorher berechneten Verbräuche<br />

um ein Vielfaches überschritten<br />

werden. Das heißt im Klartext, dass diese<br />

hochtechnisierten und hervorragend<br />

gedämmten Gebäude keine wesentlichen<br />

klimapolitischen Effekte erzielen<br />

und im Extremfall sogar schlechter abschneiden<br />

als Altbauten. Spätestens jetzt<br />

muss man offen diskutieren, welcher<br />

finanzielle Aufwand beim Bau solcher<br />

Wohnmaschinen entsteht und welcher<br />

messbare Nutzen dadurch für Klima<br />

und Gesellschaft geschaffen werden.<br />

Klaus Wehrle ist Architekt in Gutach und<br />

hat mehrfach in Fachzeitschriften publiziert.<br />

Wehrle ist Mitglied im Landesvorstand<br />

der Architektenkammer Baden-<br />

Württemberg.<br />

Top-Bewertung für Universitäts-Herzzentrum<br />

Freiburg∙Bad Krozingen: Laut<br />

dem Krankenhausranking des Magazins<br />

„Focus Gesundheit“ gehört die Klinik<br />

für Kardiologie und Angiologie II des<br />

Universitäts-Herzzentrums Freiburg-Bad<br />

Krozingen unter der Leitung von Prof. Dr.<br />

Franz-Josef Neumann im bundesweiten<br />

Vergleich zur Spitzengruppe des Bereichs<br />

Kardiologie.<br />

In allen Bewertungsfeldern – Reputation,<br />

Medizin-Score, Hygienestandards, Patientenzufriedenheit,<br />

Diabetiker-Angebot,<br />

Anzahl Fachärzte, Anzahl Pflegekräfte,<br />

Fallzahlen – hat die Bad Krozinger Klinik<br />

für Kardiologie und Angiologie Bestwerte<br />

erreicht, die Patientenzufriedenheit ist<br />

überdurchschnittlich.<br />

„Wir freuen uns besonders über die gute<br />

Bewertung in der Patientenzufriedenheit.<br />

Als eines der größten Herzzentren in<br />

Deutschland mit über 22.000 Patienten im<br />

Jahr an beiden Standorten steht bei uns die<br />

persönliche und herzliche Betreuung stets<br />

im Vordergrund“, so Prof. Dr. Franz-Josef<br />

Neumann, Ärztlicher Direktor der Klinik.<br />

Für den derzeit größten und umfangreichsten<br />

Vergleich Deutschlands „Die<br />

große Klinikliste 2016“ zogen die Focus-<br />

Redaktion sowie das unabhängige Rechercheinstitut<br />

MINQ Daten von mehr<br />

als 1.000 Krankenhäusern heran. Das Universitätsklinikum<br />

Freiburg gehört dabei zu<br />

den fünf besten Kliniken in Deutschland.<br />

Ausschlaggebend für die Platzierungen<br />

waren dem Magazin zufolge nachhaltige<br />

Behandlungserfolge bei Operationen,<br />

Komplikationsquoten, technische Ausstattung,<br />

die Anzahl betreuender Ärzte, Qualifikation<br />

der Pfleger sowie die Patientenzufriedenheit<br />

und der Hygienestandard der<br />

Häuser. Die Gesamt-Untersuchung deckt<br />

16 wichtige Fachbereiche und Erkrankungen<br />

ab – von Alzheimer, Kardiologie,<br />

Krebserkrankungen, Parkinson bis hin zu<br />

Risikogeburten und Zwangsstörungen. <br />

18<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

LANDKREIS EMMENDINGEN<br />

Beim Breitband Nummer 1 auf der Liste<br />

Der Landkreis Emmendingen will bei<br />

der Breitbandversorgung die Nase vorn<br />

haben – auch bei der Finanzierung des<br />

Projektes. Deshalb nutzte Landrat Hanno<br />

Hurth den Besuch von Verkehrsminister<br />

Alexander Dobrindt (CSU) zum Spatenstich<br />

für die B-294-Umfahrung in Winden<br />

und überreichte ihm den umfangreichen<br />

Antrag auf Förderung des Breitbandausbaus<br />

im Landkreis Emmendingen. Dobrindt<br />

ist als Chef des „Bundesministeriums<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur“<br />

auch für den Breitbandausbau zuständig.<br />

Unmittelbar vor Beginn des Spatenstichs<br />

nahm der Berliner Minister die Unterlagen<br />

entgegen.<br />

Der Landkreis Emmendingen dürfte damit<br />

der erste Landkreis sein, der die Antragsunterlagen<br />

eingereicht hat. Denn Landkreise<br />

und Kommunen können sich seit<br />

Mittwoch offiziell um Zuschüsse aus dem<br />

Förderprogramm der Bundesregierung für<br />

schnelle Breitband-Internetverbindungen<br />

im ländlichen Raum bewerben. Bis 2018<br />

soll nach den Plänen der Bundesregierung<br />

schnelles Internet in ganz Deutschland<br />

verfügbar sein.<br />

Der Bund stellt dafür insgesamt zwei Milliarden<br />

Euro bereit, wobei die einzelnen<br />

Vorhaben bis maximal 15 Millionen Euro<br />

Landrat Hanno Hurth überreichte Verkehrsminister Alexander Dobrindt den Antrag auf Fördermittel<br />

für den Breitbandausbau. Darüber freuen sich (von links nach rechts) Kreisrätin<br />

Pia Lach, Landrat Hanno Hurth, die Bundestagsabgeordneten Dr. Johannes Fechner, Elvira<br />

Drobinski-Weiß, Peter Weiß, Verkehrsminister Alexander Dobrindt und Landtagsabgeordneter<br />

und Kreisrat Marcel Schwer.<br />

gefördert werden können. Der Landkreis<br />

Emmendingen hat einen Antrag auf einen<br />

Zuschuss in Höhe von vier Millionen Euro<br />

gestellt, die nach den bisherigen Planungen<br />

für den Ausbau des Breitbandnetzes<br />

Foto: Landratsamt Emmendingen – Ulrich Spitzmüller<br />

benötigt werden. Mit dem weiteren Vorgehen<br />

zum Breitbandausbau im Landkreis<br />

Emmendingen wird sich der Kreistag voraussichtlich<br />

in seiner Sitzung am 14. <strong>Dezember</strong><br />

<strong>2015</strong> befassen. <br />

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20<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

SC FREIBURG JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />

Ein zufriedener Verein mit vielen Plänen<br />

Für den Stadionbau kann der SC schon große Summen aufs Konto legen<br />

Stadion ist das Top-Thema<br />

Die Jahreshauptversammlung der Mitglieder<br />

des SC Freiburg bleibt die friedlichste<br />

und ungewöhnlichste ihrer Art im<br />

deutschen Profifußball: kein einziger Antrag<br />

lag dem dreiköpfigen Vorstand um<br />

Präsident Fritz Keller im Freiburger Paulussaal<br />

vor, zur Aussprache meldete sich gerade<br />

einer der 320 stimmberechtigten Anwesenden,<br />

am Ende wurde der Aufsichtsrat<br />

einstimmig und der Ehrenrat mit einer<br />

Gegenstimme von den Mitgliedern entlastet.<br />

Nach rekordverdächtigen 85 Minuten<br />

setzte Keller zum Schlusswort an – der 1.<br />

FC Nürnberg hatte kürzlich für das gleiche<br />

Programm hart umkämpfte neun Stunden<br />

benötigt.<br />

Die weit wichtigeren Rekorde, die der Verein<br />

seinen Mitgliedern an diesem Abend<br />

bescherte, waren jene bei Umsatz und<br />

Jahresüberschuss: Oliver Leki, seit nunmehr<br />

einem Jahr beim SC Freiburg in<br />

Vorstandsfunktion für die Finanzen verantwortlich,<br />

präsentierte den auf 78,7 Mio €<br />

angewachsenen Jahresumsatz, der unterm<br />

Strich einen Überschuss von 13,2 Mio €<br />

(im Vorjahr 70,9 / 12,8) zugunsten der hohen<br />

Kante des Stadionbaus bringt, den der<br />

SC bei den Kosten des Baukörpers selbst<br />

stemmen wird. Leki unterstrich in seinem<br />

Bericht noch einmal mit vergleichsweise<br />

sehr hohen Anteilszahlen die Abhängigkeit<br />

des Sport-Club von Transfereinnahmen<br />

(23% des Umsatzes) und Erlösen aus<br />

TV-Lizenzen (44%). Hier soll der Neubau<br />

eine gesundere Gewichtung zugunsten von<br />

Zuschauer- und Vermarktungseinnahmen<br />

bringen.<br />

Erstmals nannte Leki dabei auch konkrete<br />

Fakten rund um den Stand des Stadionbaus<br />

im Freiburger Wolfswinkel: Für das erste<br />

Quartal 2016 stehe die Gründung der Stadionbau-Gesellschaft<br />

an, die sich mit sämtliche<br />

Eckdaten der Ausschreibung befasst.<br />

Die eigentliche Ausschreibung für den Bau<br />

müsse Mitte 2016 europaweit erfolgen.<br />

Leki geht davon aus, dass rund neun Architektenentwürfe<br />

näher betrachtet werden,<br />

ehe dann Mitte 2017 „die Bagger anrollen“<br />

sollen. Der Verein gehe weiterhin von einer<br />

Fertigstellung in der Spielzeit 2019/20<br />

aus – im übrigen nicht in Form der von der<br />

Grünen-Fraktion im Gemeinderat geforderten<br />

Komplett-Holz-Arena, die für den<br />

Verein finanziell nicht realisierbar sei, aber<br />

durchaus mit „Facetten aus Holz“ (Leki),<br />

beispielsweise in der Fassade.<br />

Fritz Keller hatte zuvor in seinem Bericht<br />

zu Beginn der Veranstaltung seinen ausführlichen<br />

Dank an Mitglieder und Verantwortliche<br />

des Clubs ausgesprochen und<br />

eine kurzen Einblick in die Abteilungen<br />

und Teams gegeben. Nur erfreuliche Fakten<br />

auch von ihm: Mit einer Mitgliederzahl<br />

von inzwischen mehr als 9.000, darunter<br />

sehr viele Jugendliche, ist der Sport-Club<br />

der mitgliederstärkste in ganz Baden. In<br />

seiner 45-minütige Rede ging Keller vor<br />

allem auf dieses Miteinander ein, das auch<br />

den entscheidenden Vorteil beim Bürgerentscheid<br />

am 1. Februar, dem vermutlich<br />

wichtigsten Ereignis des Geschäftsjahrs,<br />

gebracht hätte. Der Verein sei vielen eine<br />

„Heimat“, sagte Keller und verwies auch<br />

auf die vielen Aktivitäten im Corporate<br />

Social Responsibilty (CSR), die erstmals in<br />

einer Broschüre namens „Fußball ist mehr“<br />

an diesem Abend vorgelegt wurden - alle<br />

Unternehmungen des SC zwischen Bildung<br />

und Ökologie, die eben abseits des<br />

Profibetriebs stattfinden.<br />

Den Schlusspunkt setzte Dr. Heinrich<br />

Breit, der nunmehr in seiner Funktion als<br />

Chef des im Vorjahr geschaffenen Aufsichtsrats<br />

Zeugnis ablegen musste: Neben<br />

den Pflichtaufgaben, die er mit seinem acht<br />

Räten zu erledigen hatte, sei es vor allem<br />

gelungen, das Selbstverständnis zu festigen,<br />

dass man das operative Geschäft zwar<br />

kontrolliere, aber nicht hereinreden werde.<br />

Breit, der seine früheren Finanzberichte oft<br />

für eine umfassende „tour d’horizon“ in die<br />

Befindlichkeiten des SC Freiburg genutzt<br />

hatte, beließ es an diesem Abend bei einem<br />

Seitenhieb gegen einen namentlich nicht<br />

genannten Verein aus Baden-Württemberg<br />

(gemeint war der VfB Stuttgart), in dem<br />

nicht einmal ein Drittel der Mitgliederversammlung<br />

den Aufsichtsrat wie den<br />

Vorstand entlasten wollte. Daran anknüpfend<br />

verwies er auf den Gegenentwurf aus<br />

Freiburg, wo Aufsichtsräte eben nicht den<br />

Kontakt mit Medien zur Kritik am Tagesgeschäft<br />

suchten. Volle Zustimmung hierfür,<br />

auch in der abschließenden Abstimmung,<br />

in der Breits Gremium schließlich mit 100<br />

Prozent der Stimmen bestätigt wurde, noch<br />

ein Rekord.<br />

<br />

Seit November ist B3 Autoglas nun in<br />

Schallstadt ansässig. Das Unternehmen<br />

hat sich im neuen Gewerbegebiet Fischerinsel<br />

angesiedelt. Für Geschäftsführer<br />

Johannes Benzel ist der neue Standort ideal:<br />

„Schallstadt ist über die B3 in wenigen<br />

Minutern zu erreichen, das ist auch und<br />

gerade für unsere Freiburger Kunden bestens.<br />

Außerdem konnten die internen Arbeitsabläufe<br />

weiter optimiert werden und damit<br />

der Service für die Kunden nochmal<br />

deutlich verbessert werden und „darauf<br />

kommt es an: zufriedene Kunden“, sagt<br />

Benzel. Seine Firma B3 Autoglas repariert<br />

und tauscht nicht nur Autoscheiben aus<br />

und gibt 30 Jahre Garantie auf die Haltbarkeit<br />

der Reparatur und die Dichtigkeit<br />

der Scheibe bei Neueinbau. Benzel und<br />

sein Team stehen auch für Autofolierungen,<br />

Scheibentönungen und Klimaanlagenwartungen<br />

bereit. <br />

<br />

Am Abend schätzt man erst das Haus<br />

Mit diesem Zitat aus Faust umschreibt Johann Wolfgang von Goethe<br />

bereits vor etwa 220 Jahren das Gefühl, das uns mit dem eigenen Haus<br />

verbindet. Der Engländer spricht von „My home is my castle“ und schon<br />

immer war das Eigenheim die Heimstatt des anerkannten und aller Rechte<br />

teilhaftigen Bürgers. Doch wie steht es heute damit? Ist das eigene Haus aus<br />

der Mode gekommen? Ich erinnere mich noch gut an meine eigenen Anfänge<br />

in der Immobilienwirtschaft: Ende der 70er Jahre war das Reihenhaus<br />

der Neubau-Klassiker und der Verkaufsschlager schlechthin. Es entstanden<br />

in West-Deutschland ganze Reihenhaussiedlungen. Heute, genauer gesagt<br />

im Jahr 2014, wurden auf der Gemarkung Freiburg gerade einmal 6 Reihenhäuser<br />

neu gebaut und weniger als 100 gebrauchte Reihenhäuser haben<br />

den Eigentümer gewechselt. Ist das Reihenhaus tot? Bei insgesamt 2472 in<br />

Freiburg verkauften Immobilien ist das Reihenhaus mit einem Anteil von<br />

4% sicher nur noch ein Nischenprodukt. Was ist passiert? Den größten<br />

Anteil an der dramatisch veränderten Nachfrage hat sicher die gesellschaftliche<br />

Entwicklung. Das klassische Familienmodell, wie es noch in den 80er<br />

Jahren üblich war, hat ausgedient. Partnerschaften, oft ohne Trauschein, oft<br />

als lose Bindung und sehr oft ohne Kinder gewannen die Oberhand. Lange<br />

Ausbildungszeiten, höhere Mobilität, berufsaktive Frauen, der Wunsch in<br />

der Stadt zu leben und die „Spaßgesellschaft“ der 90er Jahre, haben die<br />

klassische Familie zum Auslaufmodell degeneriert und die Hauptnachfrage<br />

auf die Wohnung gelenkt. Wohnen im Reihenhaus galt zudem als spießig.<br />

B3 AUTOGLAS B3 SCHALLSTADT<br />

Erfolgreicher Umzug<br />

Wegen des knappen Baulandes waren Häuser auch für Viele schlicht nicht<br />

mehr finanzierbar. Den individuellen Eigenheimbau findet man noch im<br />

Umland von Freiburg und hier scheint, bedingt durch die historisch günstigen<br />

Zinsen, das Thema wieder Fahrt aufzunehmen. Gerade im Nördlichen<br />

Breisgau beobachten wir mit Staunen, wie rasch sich die Neubaugebiete<br />

der Gemeinden füllen. Ein Grund könnte die steigende Zahl der Geburten<br />

sein. Ein erfreuliches, ein Zukunft bejahendes Signal. In diesem Sinne wünsche<br />

ich mir wieder mehr Reihenhäuser.<br />

Es grüßt Sie herzlich Ihr Thomas Schmidt<br />

Thomas Schmidt ist Geschäftsführer der Sparkassen-Immobilien-Gesellschaft<br />

mbH Freiburg. Die Immobilientochter<br />

der größten Sparkasse in <strong>Südbaden</strong> ist gleichzeitig auch der<br />

größte Immobilienmakler der Region. Thomas Schmidt, der<br />

die Sparkassen-Immo seit vielen Jahren leitet, gilt als profunder<br />

Kenner der Immobilienszene in <strong>Südbaden</strong>. In diesem<br />

Jahr konnte die Immobiliengesellschaft der Sparkasse ihr<br />

40-jähriges Bestehen feiern. Thomas Schmidt ist davon überzeugt, dass sich das<br />

Bild des Maklers in den nächsten Jahren erheblich verändern werde - der Makler<br />

als Berater wird in der unübersichtlichen Immobilienszene immer wichtiger.<br />

22 netzwerk südbaden<br />

netzwerk südbaden 23


Märkte<br />

Geplatzt sind Gespräche über das Thema<br />

Fluglärm am Flugplatz Bremgarten. Bei<br />

dem von Bärbl Mielich (Grüne) moderierten<br />

runden Tisch gab es zwischen Vertretern<br />

der Anti-Fluglärm-Initiative AFLIG<br />

und dem Verein „Pro Flug“ kein Ergebnis.<br />

„Letztlich will AFLIG den Flugplatz zumachen<br />

lassen“, so Uwe Petermann von „Pro<br />

Flug“, und dies trotz der jüngst erzielten<br />

Kompromisse wie lärmärmere Anflugrouten<br />

und ein leiserer Flieger für die Fallschirmspringer<br />

für 1,5 Mio. Euro. AFLIG<br />

will mehr: Per Gesetzesinitiative soll es künftig<br />

keine Flüge vor 9 und nach 18 Uhr unter<br />

der Woche und keine Flüge mehr ab 13 Uhr<br />

am Samstag geben; auch Fallschirmspringen<br />

und Segelfliegen ist sonntags dann verboten.<br />

Die Fluglärmgegner berufen sich dabei auf<br />

den gesetzlich gewährleisteten Schutz der<br />

Feiertagsruhe. <br />

<br />

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Fluglärmgespräche geplatzt<br />

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24<br />

MITTAGSTISCH – VON 12 BIS 14 UHR<br />

Die „Krone“ in Staufen<br />

Gudula, Kurt und Volker Lahn sind mit Herz und Seele<br />

Gastronomen. Heimisch sollen sich die Gäste hier fühlen<br />

in ihrer Krone mitten im Städtle von Staufen. Gudula ist die<br />

Chefin des Hauses, hat alles im Blick und leitet den Service.<br />

Ihr Mann Kurt hat das Zepter in der Küche bereits seinem<br />

Sohn, dem Küchenmeister Volker übergeben, kocht jedoch<br />

nach wie vor mit und unterstützt seinen Sohn und auch seine<br />

Frau. Ein Familienbetrieb par excellence. Aber ohne ihre<br />

neun Mitarbeiter/innen könnten die Lahns den Betrieb nicht<br />

bewerkstelligen, denn neben der Gastronomie betreiben sie<br />

auch ein Hotel. Die Krone ist ein altes, traditionelles Gasthaus,<br />

erstmals erwähnt im Jahre 1520 und als einer der Schauplätze<br />

der Badischen Revolution 1848 als Gasthaus bekannt.<br />

Aus dieser Zeit stammt auch die Szene auf der Hausfassade<br />

wie es da heißt: Ich der Kronewirt von Staufen – ich duld es nicht, dass ich<br />

erschossen werde! War wohl mal ziemlich brenzlig für den Gastwirt.<br />

Zurück in die Gegenwart. Heute wird im historischen Ambiente der Gaststube<br />

die regionale badische Küche sowie leichte kreative Landhausküche serviert.<br />

Die Familie Lahn legt ganz viel Wert auf Nachhaltigkeit und regionale Produkte,<br />

wie beispielsweise Fische aus nachhaltigen Fanggründen, neuen Aquakulturen,<br />

Bio-Zertifikate, Geflügel aus dem Elsass, Kalb- und Lammfleisch aus<br />

St. Peter, Bio-Schweinefleisch vom Kaiserstuhl oder die zertifizierten Dithmarschen<br />

Gänse. Bis Weihnachten widmet der Küchenmeister Volker Lahn der<br />

Dithmarscher Gans seine volle Aufmerksamkeit in der Küche. Sie ist nämlich<br />

das kulinarische Highlight im November bis Weihnachten. Die Bezeichnung<br />

netzwerk südbaden<br />

begründet sich auf einer alten Landgänserasse, die vor rund 150<br />

Jahren auf einem kleinen Landstrich zwischen Elbe und Eider in<br />

einem der traditionellsten Gänsezuchtbetrieben Deutschlands<br />

herausgezüchtet wurde. Diese Gans wächst völlig stressfrei mit<br />

ganz viel Auslauf an frischer Luft auf. Dadurch hat sie einen hohen<br />

Muskelfleischanteil und wenig Fett. Durch viel natürliches<br />

Grünfutter wie Gras und Kräuter und ohne tierisches Mehl hat<br />

diese Gans auf dem Teller dann einen feinen, aromatischen Geschmack.<br />

Volker Lahn serviert die Gans gerne traditionell mit<br />

Rotkraut, Kartoffelkloß, Bratapfel und Maronensauce und dazu<br />

einen leckeren Rotwein von einem heimischen Weingut.<br />

Neben der Gans können aber auch beispielsweise die hausgemachten<br />

Wildbratwürste mit Sauerkrautspätzle und Preiselbeersenf<br />

oder die Ochsenzunge in Rahm mit Spätzle und Salat<br />

punkten. Die Speisekarte ist jedenfalls sehr vielseitig, aber nicht überladen.<br />

Der Küchenchef legt übrigens großen Wert darauf, dass auch Menschen mit<br />

Allergien oder Unverträglichkeiten bei ihm essen können und bespricht dies<br />

mit dem Gast. Und noch was: Im <strong>Dezember</strong> bieten die Lahns ein zusätzliches<br />

Adventsmenü an, davon gehen drei Euro an ein soziales Projekt. In diesem<br />

Jahr an die Kinder-Krebshilfe. <br />

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Die Krone, Hauptstr. 30, 79219 Staufen, Telefon: 07633-5840, info@diekrone.de,<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

Übernachtungsrekord<br />

im Freiburg-<br />

Tourismus <strong>2015</strong><br />

Laut Statistischem Landesamt verzeichnete<br />

der Freiburger Reiseverkehr, also<br />

die Summe aus Hotels, Gasthöfen, Pensionen,<br />

Campingplätzen und der Jugendherberge,<br />

in den ersten neun Monaten <strong>2015</strong><br />

insgesamt 1.119.800 Übernachtungen,<br />

davon 829.600 in der Sparte Hotels. Für<br />

Januar bis September <strong>2015</strong> liegt der Zuwachs<br />

der Übernachtungen im Vergleich<br />

zum Vorjahr im gesamten Reiseverkehr bei<br />

8,4 Prozent, in der Hotellerie bei 7,6 Prozent.<br />

Damit steht Freiburg im Vergleich<br />

zum gesamten Land überdurchschnittlich<br />

gut da: In Baden-Württemberg ist ein Zuwachs<br />

an Übernachtungen von 3,9 Prozent<br />

zu verzeichnen. FWTM-Geschäftsführer<br />

Bernd Dallmann prognostiziert<br />

deshalb auf Grundlage der Septemberzahlen:<br />

„Bis Jahresende können wir einen<br />

neuen Tourismusrekord in Höhe von 1,45<br />

Mio. Übernachtungen erreichen.“ Den<br />

letzten Rekord hatte Freiburg mit insgesamt<br />

1.404.800 Übernachtungen 2012<br />

vermeldet. Auch bei der Bettenauslastung<br />

lässt sich eine positive Bilanz für die ersten<br />

neun Monate <strong>2015</strong> ziehen: Mit 58,8<br />

Prozent hat sich die sehr gute Bettenauslastung<br />

im besagten Zeitraum gegenüber<br />

dem Vorjahr laut Statistischem Landesamt<br />

nochmals um 2,2 Prozentpunkte verbessert.<br />

<br />

GUTACH<br />

Zum Tod von Alex P. Gütermann<br />

Die Gutacher St. Michaels- Kirche war<br />

dicht besetzt, als die Familie, Freunde,<br />

Bekannte und Weggefährten Abschied von<br />

Alex P. Gütermann nahmen, der kurz nach<br />

seinem 87. Geburtstag im Kreise seiner Familie<br />

verstorben war.<br />

Alex P. Gütermann war mehr als nur ein<br />

Unternehmer – er war ein engagierter Mitbürger,<br />

der, seine Möglichkeiten nutzend,<br />

sich stets für das Gemeinwohl einsetzte.<br />

1928 geboren, begann er 1950 in der familieneigenen<br />

Nähgarn-Firma. Vier Jahrzehnte<br />

lang – bis 1993 – war er dort als Gesellschafter<br />

und Geschäftsführer tätig. Noch<br />

heute „schwärmen“ jene, die ihn während<br />

seiner Dienstzeit kannten, von seiner gewinnenden,<br />

freundlichen Art: Er habe – so<br />

kam es in den Reden anlässlich des Trauergottesdienst<br />

immer wieder zum Ausdruck –<br />

stets ein offenes Ohr für jeden gehabt, egal,<br />

ob Arbeiter oder Geschäftspartner, er habe<br />

stets sich bemüht, zu helfen, zu unterstützen,<br />

aufzubauen und als ein auf Harmonie<br />

bedachter Mensch für Ausgleich zu sorgen.<br />

Gutachs Bürgermeister Urban Singler unterstrich<br />

daher bei seiner Beschreibung des<br />

Wirkens Alex P. Gütermanns im örtlichen<br />

Gemeinderat – von 1971 bis 1999 war er<br />

für die Freien Wähler aktiv – dessen Fähigkeit,<br />

bei Dissonanzen vermittelnd und ausgleichend<br />

tätig zu werden.<br />

Dabei war er persönlich stets bescheiden<br />

und zurückhaltend. So trat er, der begeisterte<br />

Golfer, der mehr als 34 Jahre Präsident<br />

des Golfclubs Gütermann Gutach (GGG)<br />

war und von 1975 bis 1990 im Vorstand<br />

des baden-württembergischen Golfverbandes<br />

sowie des deutschen Golfverbandes tätig<br />

war, hinter die Ambitionen seiner Frau Marietta<br />

zurück: er begleitete sie als Caddy zu<br />

unzähligen Turnieren, hielt ihr dabei organisatorisch<br />

den Rücken frei und anerkannte<br />

ihre große golferische Leistung. Sein Nachfolger<br />

im Präsidentenamt des GGG, Horst<br />

Strecker, betonte denn auch, wie sehr sich<br />

Alex P. Gütermann persönlich zurücknehmen<br />

konnte, um einer von ihm geliebten<br />

Sache zu dienen und zum Erfolg zu verhelfen.<br />

Diese Liebe zur Sache erfuhr auch der<br />

SC Gutach-Bleibach, dessen Ehrenmitglied<br />

Alex P. Gütermann war.<br />

Alex P. Gütermann, der 1975 für sein Wirken<br />

mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande<br />

ausgezeichnet wurde und 1994 das Bundesverdienstkreuz<br />

erster Klasse erhielt, war<br />

ein Mensch, der – frei nach Konrad Adenauer,<br />

die Menschen nahm wie sie waren<br />

– „es gibt keine anderen!“ Dabei half ihm<br />

seine Gabe, Dinge zu verstehen und damit<br />

letztendlich auch zu verzeihen und – nicht<br />

zuletzt – sein trockener Humor. Wer Alex<br />

P. Gütermann kannte, weiß, welch großartigen<br />

Menschen Familie, Freunde, Bekannte<br />

und Weggefährten verloren haben. <br />

SICK ERHÄLT DEN CORPORATE HEALTH AWARD <strong>2015</strong><br />

Gesund und erfolgreich<br />

Die SICK AG hat den Corporate<br />

Health Award <strong>2015</strong><br />

als Gewinner in der Kategorie<br />

„Konsumgüter/Elektrotechnik“<br />

erhalten. Bei einer Rekordteilnahme<br />

von 380 Unternehmen<br />

in fünf Kategorien wurde der<br />

Sensorikspezialist für sein Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement<br />

(BGM) mit dem 1. Platz<br />

ausgezeichnet. Der Corporate<br />

Health Award wurde 2009 zum<br />

ersten Mal an zwölf Unternehmen<br />

in acht Branchen- und vier<br />

Sonderkategorien für vorbildliches<br />

BGM verliehen.<br />

Seit 2009 nimmt SICK regelmäßig<br />

am Award teil und wurde<br />

bereits im ersten Jahr mit<br />

dem Sonderpreis „Demografie“ für sein<br />

beispielhaftes Engagement zum Thema<br />

ausgezeichnet. Hierbei werden Struktur,<br />

Strategie und Leistungen des BGM geprüft<br />

und bewertet. Die Rückmeldungen aus<br />

dem Audit wurden bei SICK systematisch<br />

für die Weiterentwicklung des BGM genutzt.<br />

So konnte das Ergebnis kontinuierlich<br />

gesteigert werden, auf zuletzt 98 von<br />

möglichen 100 Punkten.<br />

Als Alleinstellungsmerkmale wurden von<br />

den Auditoren sowohl die Systematik als<br />

Corporate Health Award<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement ist besonders vorbildlich<br />

Freude bei Sick über dem Corporate Health Award <strong>2015</strong><br />

auch die Struktur und das Angebot des<br />

BGM bei SICK genannt. „Das BGM ist in<br />

die Leitphilosophie und Unternehmensziele<br />

fest integriert und wird durch die oberste<br />

Führungsebene direkt unterstützt“, urteilten<br />

die Auditoren. Lobend erwähnt wurden<br />

zudem das systematische Vorgehen und die<br />

standardisierte Optimierungsschleife im<br />

gesamten BGM.<br />

Vorstandsmitglied Dr. Martin Krämer ist<br />

stolz auf die Auszeichnung: „1952 erfand<br />

unser Firmengründer Dr. Erwin Sick den<br />

Lichtvorhang und revolutionierte dadurch<br />

den technischen Arbeitsschutz.<br />

Damit legte er den Grundstein für<br />

den Erfolg von SICK. Erhalt, Schutz<br />

und Förderung der Gesundheit des<br />

Menschen sind seither integraler Bestandteil<br />

unserer Unternehmensphilosophie.<br />

Der Gewinn des Corporate<br />

Health Awards bestätigt uns, dass wir<br />

dies konsequent und erfolgreich leben.<br />

Der Preis ist Ansporn, uns auch<br />

weiterhin umfassend für die Gesundheit<br />

unserer Mitarbeiter zu engagieren.“<br />

Das betriebliche Gesundheits- und<br />

Sozialmanagement (BGSM) bei SICK<br />

hat gemeinsam mit dem Betriebsärztlichen<br />

Dienst und dem Arbeitsschutz<br />

das Ziel, Gesundheit und Wohlbefinden<br />

aller Mitarbeitenden im Betrieb zu<br />

erhalten und zu fördern. Dazu entwickelt<br />

das Unternehmen systematisch Konzepte<br />

und Strukturen, in die alle betrieblichen<br />

Prozesse integriert sind. Hier gehören der<br />

Schutz des Menschen bei der Arbeit, die<br />

gesundheitsförderliche Gestaltung von<br />

Arbeitsbedingungen, Arbeitsinhalten und<br />

Arbeitsorganisation sowie die Wissensvermittlung<br />

dazu, um selbstbestimmt und<br />

gesundheitsförderlich zu handeln und den<br />

Arbeitsalltag bewältigen zu können. <br />

Der Corporate Health Award ist die führende Qualitätsinitiative für<br />

BGM im deutschsprachigen Raum. Das Qualitätsmodell BGM wurde<br />

2008 entwickelt und bildet die Grundlage für den Award – der<br />

gemeinsamen Initiative von EuPD Research, TÜV SÜD Life Service<br />

und Handelsblatt. Verschiedene BGM-Systeme werden anhand<br />

valider Qualitätskriterien miteinander in Verbindung gebracht.<br />

Dadurch können besondere Stärken und Optimierungspotenziale<br />

identifiziert werden. Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundesministeriums für Gesundheit.<br />

Den Corporate Health Award in der Kategorie „Konsumgüter/Elektrotechnik“<br />

nahm Renate Sick-Glaser entgegen – eine der beiden<br />

Töchter des Firmengründers Dr. Erwin Sick, die sich als Gesellschafterin<br />

besonders für das Thema Gesundheit im Unternehmen<br />

engagiert.<br />

SICK ist einer der weltweit führenden Hersteller von Sensoren und<br />

Sensorlösungen für industrielle Anwendungen. Das 1946 von Dr.-<br />

Ing. e. h. Erwin Sick gegründete Unternehmen mit Stammsitz in<br />

Waldkirch im Breisgau nahe Freiburg zählt zu den Technologieund<br />

Marktführern und ist mit mehr als 50 Tochtergesellschaften<br />

und Beteiligungen sowie zahlreichen Vertretungen rund um den<br />

Globus präsent. Im Geschäftsjahr 2014 beschäftigte SICK rund<br />

7.000 Mitarbeiter weltweit und erzielte einen Konzernumsatz von<br />

1.099,8 Mio. Euro. <br />

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26 27


Märkte<br />

WILLI SCHÜLER SPENDENMARATHON <strong>2015</strong><br />

Mit Motoröl Gutes tun<br />

Regionale Flüchtlingsinitiativen und Notleidende werden bedacht<br />

Martin Schüler hat den Willi Schüler<br />

Spendenmarathon gestartet. 1500 Literdosen<br />

des Spitzenmotorenöls FUCHS<br />

Titan GT1 Pro C-3 SAE 5W-30 wurden<br />

speziell für den Spendenmarathon eingekauft.<br />

Den Kunden wird die Möglichkeit<br />

gegeben, eine Dose für mindestens 9,99<br />

Euro inkl. MwSt. (gerne auch mehr) zu erwerben.<br />

Der komplette Verkaufserlös wird<br />

an vier Hilfsprojekte gespendet.<br />

netzwerk südbaden: Herr Schüler, wie kam<br />

es zu der Idee für den Spendenmarathon?<br />

Martin Schüler: Im Frühjahr bin ich stolzer<br />

Papa geworden, da ändert sich auf einen<br />

Schlag sehr viel! Man denkt mehr nach<br />

und beschäftigt sich schlagartig mit neuen<br />

Dingen. Im Sommer war dann die Flüchtlingskrise<br />

in den Medien sehr präsent. An<br />

das Bild des in der Türkei ertrunkenen dreijährigen<br />

Jungen erinnert sich fast jeder. Damals<br />

fiel mein Entschluss etwas tun zu wollen.<br />

Wobei ich gleichzeitig denke, dass es<br />

auch wichtig ist, regional zu helfen und die<br />

Notleidenden unserer Gesellschaft nicht zu<br />

vergessen.<br />

netzwerk südbaden: Herr Schüler, was ist<br />

das Besondere an diesem Spendenöl für den<br />

Spendenmarathon?<br />

Martin Schüler: Die Willi Schüler GmbH<br />

spendet seit Jahren immer zum Jahreswechsel<br />

Geld für einen guten Zweck und verzichtet<br />

auf üppige Weihnachtsgeschenke.<br />

Diesmal wollte ich nach dem Motto „Helfen<br />

macht glücklich“ auch unseren Kunden<br />

und Geschäftspartnern die Möglichkeit geben,<br />

sich an unserer Spendenidee zu beteiligen<br />

und aus dem Öl, was wir eingekauft<br />

haben, mehr zu machen. Ich habe hier bewusst<br />

ein Produkt gewählt, dass grundsätzlich<br />

in jeden PKW als Nachfüll-Öl passt.<br />

So soll eine Win-Win-Situation entstehen:<br />

Der Kunde bekommt ein Top-Produkt zu<br />

einem Top-Preis und tut dabei noch etwas<br />

Gutes, da der komplette Umsatz-Erlös gespendet<br />

wird.<br />

Martin Schüler<br />

netzwerk südbaden: Wie viele Dosen Spendenöl<br />

haben Sie eingekauft und mit welchem<br />

Erlös rechnen Sie?<br />

Martin Schüler: Die Auflage beträgt 1500<br />

Liter-Öldosen, wir rechnen mit einem Erlös<br />

von bis zu 15.000 Euro oder mehr – je<br />

nach Beteiligung. Der Hersteller FUCHS<br />

Schmierstoffe aus Mannheim fand die Idee<br />

so klasse, dass er sich an der Aktion spontan<br />

beteiligt hat.<br />

netzwerk südbaden: Wie sollen Bedürftige<br />

von dem Erlös profitieren?<br />

Martin Schüler: Wir haben uns vier Hilfsorganisationen<br />

ausgesucht, die sich jeweils<br />

um unterschiedliche Bedürftige unserer<br />

Gesellschaft kümmern.<br />

Malteser Ortsverband Ebringen<br />

Freiburger Essenstreff e.V.<br />

Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband<br />

Freiburg/Breisgau Hochschwarzwald e.V.<br />

Aktion Deutschland Hilft e.V.<br />

So wird ein Teil regionalen Flüchtlingsprojekten<br />

zugutekommen, aber auch ein großer<br />

Teil an andere notleidende Menschen<br />

in unserer Region gehen. Uns ist es wichtig<br />

vor Ort zu helfen.<br />

netzwerk südbaden: Wann kommt das<br />

Spendenöl in den Verkauf und wie kann man<br />

es kaufen?<br />

Martin Schüler: Das Spendenöl kann man<br />

bereits über verschiedene Kanäle kaufen:<br />

In unserem Online-Shop auf www.<br />

shop.oelschueler.de, in unserem Schmierstoff-Fachmarkt<br />

in der Alemannenstraße<br />

4-6 in Ebringen oder telefonisch unter<br />

07664/97170. Besonders freuen würde es<br />

uns natürlich, wenn sich noch andere Firmen<br />

beteiligen und das Spendenöl in ihren<br />

Verkauf aufnehmen. Frei nach dem Motto:<br />

Helfen Sie uns zu helfen!<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

Das Kultur- und Bürgerhaus imponiert auch in der nahen Großstadt<br />

Das Rettungszentrum ist für alles gerüstet<br />

DENZLINGEN<br />

Eine Kleinstadt mit dörflichem Charme<br />

Das Kultur- und Bürgerhaus stralt weit über die Gemeindegrenzen hinaus<br />

EXCELLENCE INSIDE<br />

KOMMT NICHT VON<br />

UNGEFÄHR.<br />

Denzlingen, mit knapp 13.500 Einwohnern<br />

die drittgrößte Gemeinde im Landkreis<br />

Emmendingen (nach Emmendingen<br />

und Waldkirch) hatte lange ein Imageproblem.<br />

Der Ort wurde als Schlafstadt Freiburgs<br />

eingestuft, eine Anreihung von Wohngebieten<br />

für all jene, die sich die nahe Großstadt<br />

nicht leisten konnten. Tatsächlich ist dieses<br />

Bild von Denzlingen ein sehr verkürztes.<br />

Die Wahrheit ist wohl eher, dass der Ort<br />

stürmisch gewachsen ist in den vergangenen<br />

Jahrzehnten – natürlich auch wegen seiner<br />

Nähe zur Großstadt aber auch wegen einer<br />

Infrastruktur, die Denzlingen zum bewährten<br />

und begehrten Wohn- und Arbeitsort<br />

macht. Seit 1970 hat sich die Einwohnerzahl<br />

Denzlingens mehr als verdoppelt. Aus<br />

der Gemeinde ist, so sagt es Bürgermeister<br />

Markus Hollemann, „eine Kleinstadt mit<br />

dörflichem Charme“ geworden. Unternehmen,<br />

die international aktiv sind, haben hier<br />

ihren Sitz, aber auch viele kleine mittelständische<br />

Betriebe. Die „Kleinstadt mit dörflichem<br />

Charme“ hat mit dem neuen Kultur-<br />

& Bürgerhaus nicht nur ein städtebauliches<br />

Glanzstück, sondern ein Veranstaltungszentrum,<br />

das in der ganzen Region einschließlich<br />

der Großstadt Freiburg mit attraktiven<br />

Veranstaltungen glänzt. Und dass der „Rebstock“<br />

in Denzlingen darüber hinaus bei<br />

Feinschmeckern im ganzen Land einen hervorragenden<br />

Ruf genießt, ist ja auch für die<br />

Einheimischen nicht ohne Bedeutung,<br />

So kann man weitermachen: Denzlingen<br />

als Unterzentrum und Sitz eines Verwaltungsverbandes<br />

mit den Gemeinden Vörstetten<br />

und Reute – das schafft Synergien<br />

und nebenbei die kuriose Situation, dass<br />

die Gemeinde Denzlingen nur einen einzigen<br />

Beamten beschäftigt, nämlich den<br />

Bürgermeister. Alle anderen sind für den<br />

Gemeindeverwaltungsverband tätig. Denzlingen<br />

als bedeutender Schulstandort ist<br />

ebenso ein Pfund, mit der die Gemeinde<br />

wuchern kann. Nicht nur aus dem Ort<br />

und den Verbandsgemeinden kommen die<br />

Schüler, sondern auch aus dem Glottertal,<br />

aus Buchholz und Sexau ebenfalls. Im Bildungszentrum<br />

sind das Gymnasium (578<br />

Schüler), die Realschule (635 Schüler) und<br />

die Werkrealschule (183 Schüler) untergebracht.<br />

Lange bevor das Politik wurde, hat<br />

man Inklusion in Denzlingen sehr ernst genommen,<br />

wobei Bürgermeister Hollemann<br />

überzeugt ist, dass es immer Kinder gibt, die<br />

einen „Schonraum“ brauchen und in Inklusionsklassen<br />

nicht besonders gut aufgehoben<br />

Sondern aus Denzlingen. Seit 1973<br />

setzt sich SCHÖLLY mit heute über<br />

600 Mitarbeitenden weltweit und<br />

mehr als 350 Mitarbeitenden in<br />

Denzlingen jeden Tag dafür ein,<br />

seinen Kunden herausragende<br />

Produkte im Bereich optoelektronischer<br />

Visualisierung zu bieten. SCHÖLLY<br />

versteht sich als Innovationspartner,<br />

wenn es um kundenspezifische<br />

Visualisierungssysteme für Medizin<br />

und Technik geht, welche die<br />

Möglichkeit schaffen, schwer<br />

zugängliche Stellen auf einen Monitor<br />

zu übertragen, zu betrachten und<br />

das Sichtbare anschließend zu<br />

bewerten oder zu behandeln.<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

Das Rathaus von Denzlingen<br />

wären. Denzlingen verdankt seinen Aufstieg<br />

in den vergangenen Jahren letztlich auch<br />

der Verkehrsgunst. Das „große Dorf“ wird<br />

gleich von zwei Bundesstraßen tangiert (B<br />

3 und B 294). Denzlinger sind in 11 Minuten<br />

mit dem Regionalexpress am Freiburger<br />

Hauptbahnhof – schneller schaffen es die<br />

Einwohner etlicher Freiburger Stadtteile<br />

nicht. Und der regionale Busverkehr hat ein<br />

Drehkreuz in Denzlingen. Hier sind etliche<br />

Linien miteinander vertaktet, der Öffentliche<br />

Personennahverkehr ist ein höchst attraktives<br />

Angebot für Pendler, die auf den<br />

täglichen Einsatz ihres Autos verzichten<br />

wollen.<br />

Für Markus Hollemann, seit sechs Jahren<br />

amtierender Bürgermeister der Großgemeinde,<br />

steht fest: Die richtigen Weichen<br />

sind schon von einem seiner Vorgänger zwischen<br />

1954 und 1972 gestellt worden. Albert<br />

Höfflin war damals Bürgermeister von<br />

Denzlingen und Abgeordneter der CDU im<br />

Stuttgarter Landtag. Höfflin, so resümiert<br />

Hollemann, erkannte schon sehr früh das<br />

Potenzial Denzlingens als eine der großen<br />

Nachbargemeinden der Großstadt Freiburg.<br />

Einst war die Gemeinde ja ein langgezogenes<br />

Straßendorf wie es viele gibt. Entlang der<br />

Hauptstraße war auch die Siedlungsachse –<br />

heute ist dort das Rathaus positioniert sowie<br />

größere Geschäfte und Praxen. Höfflin und<br />

alle Nachfolger setzten darauf, den Bürgern<br />

ein attraktives Wohnumfeld zu schaffen.<br />

Durchaus mit Folgen wie in anderen Gemeinden<br />

des Umlandes. Die Mietpreise reichen<br />

längst ans großstädtische Niveau heran<br />

und die Struktur der Einwohnerschaft hat<br />

sich gewandelt. In vielen Häusern, die in<br />

den 70er und 80er- Jahren für Familien mit<br />

Kindern gebaut worden waren, leben heute<br />

nur noch zwei, manchmal sogar nur eine<br />

Person. Denzlingen liegt in einer Statistik,<br />

die sich mit dem Wohnraum pro Einwohner<br />

beschäftigt, auf den vorderen Plätzen,<br />

Nr. 1 ist da das überalterte Baden-Baden.<br />

„Wir müssen uns um Generationengerechtigkeit<br />

kümmern“, sagt der Bürgermeister.<br />

Nicht nur für die Schulen – zum Beispiel<br />

für das Denzlinger Modell der Neuen Realschule<br />

– muss die Gemeinde viel Geld<br />

in die Hand nehmen. Denzlingen ist eine<br />

Kommune für die Familien mit Kindern,<br />

aber eben nicht nur. Auch die älteren Mitbürger<br />

sollen im Fokus bleiben und das<br />

geht, so Hollemann, „nicht nur mit dem<br />

Absenken von ein paar Bordsteinen“, um<br />

mit dem Rollator besser voranzukommen.<br />

Eine große Rolle spielt in diesem Zusammenhang<br />

die Anlauf-, Informations- und<br />

Vermittlungsstelle für bürgerschaftliches<br />

Engagement. (AIV). Sie ist das Bindeglied<br />

zwischen Personen und Organisationen,<br />

die tatkräftige Unterstützung brauchen<br />

und jenen, die Unterstützung unentgeltlich<br />

anbieten möchten – Denzlinger für<br />

Denzlingen nennt man dies im Rathaus.<br />

Die freiwilligen Initiativen stehen nicht<br />

Blick in die City<br />

Anz-HUMMELImage-184x127-4c-0915_Finish 11.09.15 10:26 Seite 1<br />

in Konkurrenz zu den vielfältigen sozialen<br />

Diensten, die in Denzlingen angeboten<br />

werden – sie sind eine Ergänzung. Bürgermeister<br />

Hollemann legt hier Wert auf<br />

Differenzierung. Er sieht wie sein Gemeinderat<br />

eine der großen Herausforderungen<br />

in der Lösung der aktuellen Flüchtlingsfrage.<br />

Da sei der Ort sehr früh dran gewesen,<br />

entsprechend tätig zu werden. Nur sei der<br />

Blick allein auf die Flüchtlinge etwas verkürzt.<br />

In Denzlingen gebe es auch andere<br />

Menschen am Rande der Gesellschaft, so<br />

Hollemann, um die sich die Gemeinde<br />

ebenfalls kümmern müsse. Beide sozialen<br />

Herausforderungen dürfe man nicht gegeneinander<br />

ausspielen – nicht im Land<br />

und nicht in der Gemeinde. Wohnmodule,<br />

also Container für Flüchtlinge oder<br />

Obdachlose seien sicher keine nachhaltigen<br />

Ansätze, die den Betroffenen und der<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

Gemeinde langfristig weiterhelfen könnten<br />

– zum würdigen Wohnen und Leben taugten<br />

Provisorien eher weniger.<br />

Es sind schon die großen gesellschaftlichen<br />

Probleme, die genauso in Denzlingen<br />

eine große Rolle spielen. Aber von<br />

Stillstand kann keine Rede sein, Denzlingen<br />

will sich als attraktive Kommune weiter<br />

entwickeln. Es gibt dafür einen höchst<br />

ehrgeizigen Plan. Ein neuer Ortsteil soll<br />

entstehen, letztlich auch, weil der Druck<br />

auf den Wohnungsmarkt nach wie vor<br />

groß ist. Käppelematten/Unterm Heidach<br />

heißt dieses rund 16 Hektar große Gebiet<br />

mitten in Denzlingen. Diese vorgesehene<br />

Bebauung wäre ein großer Wurf für<br />

das urbane Gesicht der Gemeinde. Das<br />

Kultur & Bürgerhaus und die Heidach-<br />

Neubaugebiete würden an die bestehenden<br />

Gemeindestrukturen herangerückt.<br />

Dafür gibt es nach einem Architektenwettbewerb<br />

ganz konkrete Pläne, die das<br />

Freiburger Büro Bower, Eith, Murken<br />

zusammen mit den Züricher Architekten<br />

Ammann Albers StadtWerke erarbeitet<br />

hat. In Denzlingen bleibt es spannend. <br />

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Und im Fokus der Patient – umringt von Chirurg und OP-<br />

Personal. Möglichst schonend mit kleinen Hautschnitten gelangen<br />

die Akteure mittels Endoskop und OP-Besteck an die zu operierende<br />

Stelle – die Instrumente stammen von Schölly aus Denzlingen.<br />

Ortswechsel: Laute Bohrgeräusche, Messwagen, Transportkräne,<br />

Druckluftwerkzeuge, hygienisch saubere Umgebung. Im Fokus die<br />

Flugzeugturbine – umringt von Servicetechnikern. Mit Hilfe einer<br />

Endoskoplösung gelangen sie in das Innere einer Turbine.<br />

Auch wenn man die beiden „Patienten“ aus OP und Montagehalle<br />

nicht vergleichen kann, so kann man doch Parallelen in der Herangehensweise<br />

von Chirurg und Servicetechniker erkennen. Beide wollen<br />

auf schonende Weise einen Zustand im Verborgenen betrachten<br />

und verbessern. In der Industrie spricht man von zerstörungsfreier<br />

Werkstoffprüfung. Ohne vorherige Demontage oder Zerstörung<br />

wird das Innere von Bauteilen und Anlagen endoskopisch auf mögliche<br />

Schäden kontrolliert. An dieser Stelle setzt die Schölly Fiberoptic<br />

GmbH mit ihrem Geschäftsbereich Visual Inspection an. Neben<br />

dem Geschäftsbereich Medical Endoscopy entwickelt das Unternehmen<br />

kundenspezifische Visualisierungslösungen für die Industrie.<br />

Dabei nutzt das Unternehmen seine technologische Kompetenz<br />

und transferiert in die Industrie, was sich seit Jahren in der Medizin<br />

bewährt hat – die 3D Technologie. Durch die 3D Visualisierung<br />

gelingt es, dass in der Instandhaltung nicht nur der innere Zustand<br />

auf Schäden zerstörungsfrei geprüft wird, sondern gleichzeitig eine<br />

Reparatur vorgenommen werden kann. Wie ein Chirurg im OP<br />

kann der Servicetechniker durch die räumliche Darstellung seines<br />

Arbeitsfeldes, komplexe Handgriffe überraschend einfach und in<br />

kurzer Zeit ausführen. Chirurgische Arbeit in der Montagehalle, die<br />

neben ermüdungsfreiem Arbeiten den Zeitfaktor für die Instandhaltung<br />

erheblich nach unten schraubt. Die Schölly Fiberoptic GmbH<br />

entwickelt im Bereich Visual Inspection nicht nur kundenspezifische<br />

Visualisierungslösungen, sondern bietet ein eigens entwickeltes Portfolio<br />

für die Branchen Luft-und Raumfahrt, Automotive, Energie /<br />

Kraftwerke, Security und Qualitätssicherung in der Produktion. <br />

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Märkte<br />

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Qualität und Präzision für die Märkte in der ganzen Welt<br />

Die Hummel AG ist ein renommierter<br />

Hersteller von Verbindungstechnik<br />

und Komponenten<br />

für die Bereiche Elektrotechnik,<br />

Elektronik und Heizsysteme.<br />

Seit mehr als 60 Jahren steht das<br />

mittelständische Familienunternehmen<br />

für Qualität, Präzision,<br />

Zuverlässigkeit und ein ausgeprägtes<br />

Servicebewusstsein. Die hohe<br />

Fertigungstiefe mit Entwicklung,<br />

Konstruktion, Werkzeugbau, Fertigung,<br />

Galvanik und Montage aus<br />

einer Hand bietet beste Voraussetzungen für<br />

eine hohe Kundenorientierung bei der Umsetzung<br />

individueller Lösungen.<br />

Das Unternehmen mit Stammsitz im südbadischen<br />

Denzlingen ist international ausgerichtet<br />

und verfügt über 14 eigenständige<br />

ausländische Tochtergesellschaften. Hinzu<br />

kommt ein weltweites Partnernetzwerk. So<br />

können Kunden auf der ganzen Welt schnell<br />

und flexibel mit den Lösungen und Produkten<br />

der Hummel AG bedient werden.<br />

Eine breite Produktpalette, ein ausgeprägtes<br />

Branchen-Know-how und viel Erfahrung<br />

kennzeichnen das südbadische Familienunternehmen.<br />

Das Produktspektrum:<br />

• Kabelverschraubungen für die Industrie<br />

und für explosionsgefährdete Bereiche<br />

• Rundsteckverbinder und Kabelkonfektionen<br />

für Automation und Antriebstechnik<br />

• Industriegehäuse<br />

• Heißkanalregler für die Kunststoffverarbeitung<br />

• Heizungszubehör, Pumpengruppen und<br />

SolarThermie für Großhandel und<br />

Handwerk<br />

• Kundenspezifische Teile aus Metall<br />

und Kunststoff<br />

• Touchsensoren, Touchpanels und<br />

Touchsysteme<br />

• Werkzeugformenbau<br />

Lösungen von Hummel werden<br />

eingesetzt im Maschinen- und Anlagenbau,<br />

in der Automation, im<br />

Transportgewerbe, im Energiesektor,<br />

im Bereich Food & Beverage<br />

sowie in der Heizungs- und Sanitärbranche.<br />

Besondere Bedeutung haben<br />

die Hummel-Produkte beim Einsatz in sogenannten<br />

„hazardous areas“. Das sind explosionsgefährdete<br />

Bereiche, wie sie häufig<br />

bei der Öl- und Gasproduktion oder in der<br />

Chemiebranche anzutreffen sind. Auch in<br />

hygienisch sensiblem Umfeld und in Bereichen<br />

extremer Temperaturen sind die Produkte<br />

anzutreffen. Die Hummel AG erfüllt<br />

höchste Ansprüche und kann die notwendigen<br />

Zulassungen und Zertifikate national<br />

und international vorweisen. <br />

Guter Standort für Mittelständler<br />

Für kleine und mittlere Unternehmen ist Denzlingen sicher ein idealer<br />

Standort. Die Nähe zur Universität in Freiburg, die Nähe zur Schweizer<br />

Wirtschaftsmetropole Basel spielen eine gewichtige Rolle. Und<br />

natürlich die Infrastruktur. Die hervorragende Verkehrsanbindung,<br />

aber auch der Umstand, dass Denzlingen ein begehrter Wohnort ist,<br />

sind für Standortentscheidungen ein gewichtiges Pfund.<br />

Wer auf die Liste der Unternehmen schaut, entdeckt eine große Vielfalt.<br />

Im globalen Geschäft ist zum Beispiel Schölly Fiberoptic vertreten.<br />

Das Familienunternehmen besetzt eine führende Rolle im Bereich<br />

der 3 D Endoskopietechnik. Zahlreiche Innovationen im Bereich<br />

der Medizintechnik sind schon von Denzlingen ausgegangen, 280<br />

Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen hier, 560 hochqualifizierte<br />

Spezialisten sind weltweit für Schölly tätig.<br />

Auch die Hummel AG ist global im Geschäft. Das 1948 gegründete<br />

Unternehmen beschäftigt mittlerweile über 500 Mitarbeiter – 14<br />

eigenständige Tochtergesellschaften gehören dazu. Hummel ist ein<br />

renommierter Hersteller von Verbindungstechnik und Komponenten<br />

für die Bereiche Elektrotechnik, Elektronik und Heizsysteme. Mittlerweile<br />

gehört das französische Traditionsunternehmen Jaeger Connecteurs<br />

ebenfalls zur Firmengruppe, das Stecker-Portfolio für die<br />

Industriekunden konnte dadurch stark ausgeweitet werden.<br />

Typisch für Denzlingen sind indes die kleineren, aber regional bedeutsamen<br />

mittelständischen Unternehmen. Für individuellen Innenausbau<br />

steht die Schreinerei Kiefer&Sohn GmbH, sie bekommt<br />

deutschlandweit Aufträge für komplexe Aufgabenstellungen im<br />

Bereich des Innenausbaus. Auch die Schreinerei Ringwald verfügt<br />

über ein breit angelegtes Portfolio. Ökologie spielt bei dem Meisterbetrieb<br />

eine große Rolle, das Angebot reicht vom Holzhaus bis zu<br />

den Produkten, die Kunden von einem qualifizierten Handwerksbetrieb<br />

erwarten. – Für präzisen Werkzeug- und Formenbau steht die<br />

Denzlinger Norbert Mühlan AG. Das vor einem Vierteljahrhundert gegründete<br />

Unternehmen verfügt über eigene Mess- und Prüfstationen.<br />

Nicht nur die Produktion von neuen Anlagen gehört zum Angebot von<br />

Mühlan, sondern auch die Instandsetzung gebrauchter Spritzgußformen.<br />

– Bei MBM One geht es um die Leidenschaft fürs Auto. Die Kfz-<br />

Meisterwerkstatt in Denzlingen bietet eine breite Palette rund ums<br />

Auto an – bis hin zu einer Rennsportkupplung aus Übersee – Mit vielen<br />

Unternehmen in Denzlingen haben die Stadtwerke Emmendingen<br />

mit ihren 47 Mitarbeitern zu tun. Der Energieversorger besorgt<br />

Firmen und Privathaushalten Strom und Gas, wobei die Stadtwerke<br />

immer versuchen, günstige Konditionen an die Kunden weiterzugeben.<br />

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sind viele Entscheidungen zu treffen. Aber<br />

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technischen Bestellungen über das Handling<br />

von Aussteller-Material bis hin zu Grafik und<br />

Werbetechnik. „Was uns auszeichnet, ist die<br />

Qualität unserer Messestände verbunden mit<br />

der hohen Flexibilität, mit der wir unseren<br />

Kunden den Rücken freihalten“, erläutert<br />

Inhaber Ralf Brotte seine Firmenphilosophie.<br />

„Wir erleben über Branchen hinweg, wie die<br />

Dynamik der Märkte zu immer kurzfristigeren<br />

Entscheidungen und Projektvorläufen<br />

führt, die für unsere Kunden oft eine hohe<br />

Belastung darstellen. Mit unserer schnellen<br />

Reaktionsfähigkeit und den umfassenden<br />

Serviceleistungen haben wir kontinuierlich<br />

unseren Kundenstamm erweitert“. Die Messespezialisten<br />

begleiten viele namhafte regionale<br />

und internationale Kunden bei ihren<br />

weltweiten Messeauftritten.<br />

<br />

Leistungselektronik für Hybridantriebe,<br />

Solarinverter, Filtermodule, Steckbaugruppen,<br />

Lichtwellenleitertechnik, Präzisionslösungen<br />

für Kunststoffspritzguss….<br />

Wenn es darum geht, bei Fachkräften<br />

und Entscheidern die Funktionalität und<br />

Vorteile technischer Produkte und Lösungen<br />

zu platzieren, haben Sie mit der<br />

EXTERNEN MARKETING & PR AB­<br />

TEILUNG einen professionellen Partner<br />

an Ihrer Seite. Die kleine aber feine Marketing<br />

& PR Agentur für die Industrie<br />

hat sich auf Technologie-Kommunikation<br />

spezialisiert. Zu den Schwerpunkten der<br />

2004 gegründeten Agentur gehören die<br />

klassische Fachpressearbeit, Produkt-PR<br />

sowie die Unterstützung von Marketing<br />

und Vertrieb.<br />

„Mit dem Blick von außen identifizieren<br />

und erarbeiten anzeige-184-128.ai wir mit 1 26.11.<strong>2015</strong> unseren 15:07:10 Kunden<br />

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presserelevante Themen, setzen komplexe<br />

Sachverhalte in verständliche Texte um<br />

und kümmern uns um die Verbreitung.<br />

Unsere Professionalität und Erfahrung im<br />

Umgang mit Themen, Texten und Journalisten<br />

garantieren eine gute PR für unsere<br />

Kunden“, erläutert Geschäftsführerin<br />

Annina Oppinger.<br />

„Vertraut mit der Terminologie im technischen<br />

Industrieumfeld stehen wir unseren<br />

Kunden oft auch als Sparringspartner bei<br />

der Entwicklung von Marketingstrategien,<br />

PR-Konzepten, Produkteinführungs-<br />

Kampagnen oder Kundenbindungs-<br />

Events zur Verfügung und unterstützen<br />

in der operativen Umsetzung“. Zu den<br />

Kunden der Agentur gehören internationale<br />

Technologieführer und große mittelständische<br />

Unternehmen aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen.<br />

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38<br />

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netzwerk südbaden 39


Märkte<br />

Märkte<br />

ZU GAST BEI FISCHER IN DENZLINGEN<br />

Beeindruckt von der Produktion<br />

WRF mit 80 Unternehmern im Gefolge ließ sich informieren<br />

KIEFER&SOHN GMBH<br />

Zwei Töchter gehören nun zur Spitze<br />

Nach über 50 Jahren ist die Kiefer &<br />

Sohn GmbH aus Denzlingen zum 01.<br />

Juli 2013 in die dritte Generation übergegangen.<br />

Roland Kiefer ist weiterhin Geschäftsführer<br />

und Gesellschafter. „Es ist ein<br />

erster Schritt in die Zukunft.“, so Roland<br />

Kiefer.<br />

Entgegen dem Firmennamen „Kiefer und<br />

Sohn“ sind es zwei Töchter, die den Antritt<br />

in die Geschäftsführung angehen. Sandra<br />

Kiefer, Diplom-Ingenieurin (BA), ist seit<br />

2005 in dem Unternehmen tätig und verantwortlich<br />

für die Kundenbetreuung und<br />

die Projektleitung. Ihre jüngere Schwester<br />

Nadine Kiefer, Bachelor of Science (BWL),<br />

übernimmt hingegen die kaufmännische<br />

Leitung. „Wir haben unsere Aufgabenbereiche<br />

klar abgegrenzt, um Streitereien zu<br />

vermeiden. Jeder ist für seinen Bereich zuständig<br />

und trägt somit auch die Verantwortung.“,<br />

so die 25-jährige Nadine Kiefer.<br />

Geschäftsführer und Vater Roland Kiefer<br />

möchte früh genug Verantwortung<br />

an seine Töchter abgeben. „Wir waren<br />

von Anfang an bei jeglichen Gesprächen<br />

– ob mit unserem Steuerberater oder mit<br />

der Bank – dabei“, so Sandra Kiefer. Der<br />

Handwerksbetrieb wurde 1959 mit zwei<br />

Mitarbeitern in einer kleinen Garage von<br />

Gerhard Kiefer gegründet. Mittlerweile ist<br />

das Team „30-Mann“ stark. Neben einer<br />

Innenarchitektin und einer Architektin,<br />

den Töchtern Sandra und Nadine Kiefer<br />

und deren Mutter Sonja Kiefer arbeiten<br />

momentan nur Männer in dem Unternehmen.<br />

Trotz der Übergabe an zwei Töchter<br />

soll der Firmenname Kiefer & Sohn weitergeführt<br />

werden.<br />

Bereits in der dritten Generation ist die<br />

Firma Kiefer & Sohn aus Denzlingen im<br />

Schreinerhandwerk tätig. Das mittelständische<br />

Familienunternehmen, das über 30<br />

Mitarbeiter beschäftigt, agiert im Raum<br />

Baden-Württemberg in den Bereichen<br />

Bank- und Büroeinrichtungen, Praxiseinrichtungen,<br />

Ladenbau, sowie auch im Privatkundenbereich.<br />

<br />

<br />

(v.l.n.r.): Dr. Bernd Dallmann, Hauptgeschäftsführer der WRF; Jürgen Grün, Geschäftsführer der Fischer-Gruppe; Landrat Hanno Hurth; Bürgermeister<br />

Markus Hollemann, Denzlingen.<br />

Landrat Hanno Hurth überreicht Jürgen<br />

Grün ein Willkommensgeschenk.<br />

Die Wirtschaftsförderung Region Freiburg<br />

(WRF) war zu Gast bei Fischer<br />

in Denzlingen. Gut 90 interessierte Unternehmer<br />

waren der Einladung in das<br />

Zweigwerk der Fischer Group, Waldachtal,<br />

gefolgt. Jürgen Grün, Geschäftsführer und<br />

Leiter des Fischer Product-Centers Chemie<br />

in Denzlingen gab einen Einblick in die<br />

innovative Unternehmensgruppe. Dabei<br />

erläuterte er die Erfolgsstory und beschrieb<br />

das Alleinstellungsmerkmal des Familienunternehmens.<br />

„Am Standort in Denzlingen<br />

entwickelt und produziert Fischer mit<br />

140 Mitarbeitern chemische Befestigungen,<br />

dabei vor allem Injektionskartuschen<br />

und Mörtelpatronen. Die kontinuierlich<br />

zweistelligen Wachstumszahlen haben die<br />

Produktion seither vervierfacht“, so Grün<br />

Fischer erzielte 2014 mit weltweit 4.160<br />

Mitarbeitern einen Umsatz von 661 Mio.<br />

Euro. Das Familienunternehmen umfasst<br />

43 eigenen Gesellschaften in 32 Ländern<br />

und exportiert seine Produkte aus den bereichen<br />

Befestigungstechnik, Automotive,<br />

Spielzeug („fischer-technik“) und Consultingt<br />

in über 100 Länder.<br />

Die WRF ist ein regionaler, solidarischer<br />

Zusammenschluss der Stadt Freiburg<br />

und der beiden angrenzenden Landkreise<br />

Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen,<br />

mit dem Ziel der Vernetzung von<br />

Wirtschaft und Politik sowie der Standortentwicklung<br />

und des Standortmarketings.<br />

Landrat Hanno Hurth begrüßte die Gäste<br />

in seiner Funktion als WRF-Vorstandsvorsitzender<br />

und wies auf den Mangel an<br />

Fachkräften in der hiesigen Wirtschaft hin:<br />

Manche Firmen könnten Aufträge nicht<br />

zeitnah abarbeiten, da ihnen die benötigten<br />

Mitarbeiter fehlten. Hurth wies in<br />

diesem Zusammenhang auf die Aktionen<br />

auch des WRF hin, Fachkräfte aus dem<br />

europäischen Ausland zu rekrutieren. Beim<br />

anschließenden Rundgang waren die Gäste<br />

beeindruckt von der Produktionstiefe in<br />

Denzlingen. <br />

<br />

Seit drei Generationen dreht sich bei dem Familienunternehmen<br />

Karl Hoch GmbH aus Denzlingen alles um Präzision. Traditionell<br />

in der Instandsetzung von Motoren zu Hause, widmet sich HOCH<br />

heute als Systemlieferant anspruchsvollen Aufgaben im<br />

Werkzeugmaschinen-, Anlagen- und Formenbau.<br />

Als Zentrum für Bearbeitung ist HOCH in den Bereichen Einzelteil und<br />

Kleinserien, Präzisionskomponenten, Baugruppen, Motoreninstandsetzung<br />

und Gelenkwellenbau tätig. Die Stärken des<br />

Unternehmens liegen in der Fertigung großer und hochpräziser<br />

Dreh-, Fräs- und Schleifteile, zum Teil aus hoch legierten Edelstählen.<br />

HOCH übernimmt als Systemlieferant den kompletten Service von<br />

der Fertigungsplanung über die Rohmaterialbeschaffung, die<br />

Vergabe der externen Bearbeitungsschritte bis hin zur kompletten<br />

Baugruppe. Flexibilität und Zuverlässigkeit haben bei uns oberste<br />

Priorität. Herausforderungen durch die Kunden hinsichtlich<br />

Komplexität, Genauigkeit und Schnelligkeit bringen Entwicklung und<br />

Know How. Um im Traditionsunternehmen up to date zu sein, werden<br />

bei HOCH im Rahmen des zertifiziertes Qualitätsmanagement-<br />

Systems die Abläufe ständig optimiert.<br />

Auf modernsten CNC-Bearbeitungszentren fertigen unsere<br />

erfahrenen Mitarbeiter Komponenten mit höchsten Qualitätsansprüchen.<br />

Sie sind unser Kapital und lassen HOCH guten Mutes<br />

in die Zukunft blicken.<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

VDU TRIFFT ...<br />

Taifun Tofu – nicht nur für Vegetarier<br />

Die größte Überraschung hielt die Firma<br />

Taifun für ihre Gäste vom Verband<br />

deutscher Unternehmerinnen (VdU) an<br />

der Küchentheke parat. Tofu in unterschiedlichsten<br />

Geschmackssorten wurde<br />

dort zubereitet und bedeutete für die Geschäftsfrauen<br />

teilweise den ersten sinnlichen<br />

Kontakt mit dem eiweißreichen<br />

pflanzlichen Lebensmittel oder zumindest<br />

die erste Erfahrung, dass es unterschiedlichste<br />

Varianten davon gibt. Hergestellt<br />

werden sie im Gewerbegebiet Freiburg-<br />

Hochdorf, wo sich die Life Food GmbH/<br />

Taifun Tofuprodukte inzwischen mehrere<br />

Standorte gesichert hat. In ihrer Reihe<br />

„Einblick“ erhielten die VdU-Frauen auf<br />

kurzweilige Art eine Zusammenfassung der<br />

Firmengeschichte.<br />

Und die ist durchaus beeindruckend. Mitte<br />

der 80er Jahre gründete der mittlerweile<br />

59-jährige Wolfgang Heck zusammen mit<br />

Wolfgang Kempff die Life Food GmbH.<br />

Die Sojabohnen wurden zunächst in gemieteten<br />

Kellerräumen bearbeitet und die Tofu-Produkte<br />

in der damals neu eröffneten<br />

Markthalle verkauft. Inzwischen ist Taifun<br />

europäischer Marktführer in Sachen Bio-<br />

Tofu, hat 230 Mitarbeiter, eigene Sojabauern<br />

und produziert jede Woche 100 Tonnen<br />

Tofu, das zu rund 30 Produkten verarbeitet<br />

Wolfang Heck<br />

Der Verband deutscher Unternehmerinnen auf Stippvisite<br />

Jesus Bastante, Alfons Graf, Elisabeth Huber, Wolfgang Heck und Bastian Bifl (v.l.n.r.)<br />

wird. Mitgründer Heck ist seit Oktober<br />

nicht mehr Geschäftsführer, sondern Vorstand<br />

der Heck-Unternehmensstiftung,<br />

in die er alle Geschäftsanteile eingebracht<br />

hat. Im Stiftungszweck sind die pflanzliche<br />

Eiweißversorgung, die ökologische<br />

Erzeugung, die Förderung einer gerechten<br />

Verteilung der natürlichen Ressourcen und<br />

die Prinzipien der Gleichwertigkeit festgeschrieben.<br />

Neue Geschäftsführerin ist die<br />

langjährige Mitarbeiterin Elisabeth Huber,<br />

die das Unternehmen zusammen mit dem<br />

bisherigen Geschäftsführer Alfons Graf leitet<br />

– oder Elisabeth und Alfons, wie Heck<br />

sagen würde. „Duzen gehört bei uns zur<br />

Firmenkultur“, erklärt der Taifun-Gründer.<br />

Deswegen stellt er den Ansprechpartner für<br />

die Vertragsbauern und den Vertriebsleiter<br />

auch nur als Fabian und Jesús vor. Agraringenieur<br />

Fabian von Beesten berichtet, dass<br />

die Sojabohnen anfangs noch aus Amerika<br />

importiert wurden. In Deutschland, Frankreich<br />

und Österreich sei erst 1997 mit dem<br />

Sojaanbau begonnen worden. Inzwischen<br />

beziehe das Unternehmen die Bohnen „von<br />

100 Bauern, die wir alle persönlich kennen“.<br />

Viele von ihnen seien am Oberrheingraben<br />

zu Hause. Taifun engagiert sich<br />

auch in der Forschung und Züchtung, und<br />

hat vor drei Jahren das Landwirtschaftliche<br />

Zentrum für Sojaanbau und Entwicklung<br />

(LZS) gegründet. „Es werden zum Beispiel<br />

Bohnen entwickelt, die sich für das deutsche<br />

Klima besonders gut eignen“, sagt von<br />

Beesten. In einem vom Bund mitfinanzierten<br />

Forschungsprojekt soll der Sojaanbau<br />

in Deutschland vorangetrieben werden.<br />

Wir bibbern jedes Jahr, ob wir genügend<br />

Bohnen haben“, sagt Heck. Trotz Hitze<br />

und Trockenheit ist die Ernte in diesem<br />

Sommer offenbar ganz gut ausgefallen. Die<br />

Nachfrage nach Tofu ist ständig gestiegen,<br />

Taifun hat den Umsatz innerhalb von zehn<br />

Jahren verdreifacht. „Vor 30 Jahren waren<br />

Tofu, bio und vegan noch exotische Wörter“,<br />

weiß Vertriebsleiter Bastante. Inzwischen<br />

muss er nicht mehr so viel erklären<br />

und auch keine Überzeugungsarbeit leisten.<br />

Er schätzt die Zahl der Kunden, die<br />

sich wöchentlich ein Stück Tofu kaufen,<br />

auf 500.000. Ihnen sei der achtsame Umgang<br />

mit der Natur und das Tierwohl wichtig.<br />

„Aber wir können nicht nur ideologisch<br />

unterwegs sein, sondern müssen auch ein<br />

Produkt haben, das schmeckt“, sagt Bastante.<br />

Die Zahl der Vegetarier beziffert Heck auf<br />

acht bis neun Millionen in Deutschland,<br />

der Anteil an Veganern steige und auch<br />

die Zahl der Flexitarier, die nur ab und zu<br />

Fleisch essen. Die VdU-Frauen geben den<br />

Taifun-Produkten durchweg gute Noten<br />

und versprechen – nicht nur aus Höflichkeit<br />

–, sie künftig mal in den Speiseplan<br />

einzubauen. Bastante kennt das bereits<br />

von Verkostungen bei Lebensmittel-Messen:<br />

„Das ist oft ein Aha-Effekt, dass Tofu<br />

schmeckt.“<br />

Daniela Frahm<br />

Bobkas Business<br />

Employer Branding: Arbeitgeber-Stars im Mittelstand<br />

Stars sind beliebt und begehrt – auch bei den High Potentials der<br />

Arbeitswelt. Arbeitgeber werden dagegen immer austauschbarer.<br />

Die Attraktivität Ihres Unternehmens als Arbeitgeber hat maßgeblichen<br />

Einfluss auf seine Leistungs- und Innovationskraft. Das hat eine aktuelle<br />

Studie der Universität St. Gallen im Auftrag des Zentrums für Arbeitgeberattraktivität<br />

eindrucksvoll bestätigt. Ihr Ziel als Personalverantwortlicher<br />

muss daher die „Adressbildung“, die Schaffung einer Marke sein.<br />

Employer Branding gilt bei Unternehmen zunehmend als Zauberformel<br />

im „War for Talents“. Ziel ist die Schaffung einer zugkräftigen Arbeitgebermarke.<br />

Der schon heute spürbare Mangel an Fachkräften und<br />

Hochqualifizierten lässt Mitarbeiter zu einem immer wertvolleren Teil<br />

des Wertschöpfungsprozesses werden. Ausgefallenes Recruiting und<br />

eine am Bedarf und dem Potenzial der einzelnen Mitarbeiter orientierte<br />

Personalentwicklung sind daher ebenso gefragt wie das Branding<br />

Ihres Unternehmens. Dabei gilt es, bei den relevanten Bezugsgruppen<br />

ein Vorstellungsbild von sich als Arbeitgeber zu etablieren, das sich klar<br />

von anderen Arbeitsgebern unterscheidet und von den eigenen Mitarbeitern<br />

als glaubwürdig empfunden wird. Das angestrebte Image muss<br />

gut überlegt sein. Schlüssel zum Erfolg ist die richtige Positionierung.<br />

Das gelingt vielen mittelständischen Arbeitgebern noch nicht – die<br />

Karrierewebsites und Stellenanzeigen wimmeln von austauschbaren<br />

Floskeln und sich ähnelnden Botschaften. Kommunikation birgt viele<br />

Fallstricke. Um bei Ihren Zielgruppen eine Punktlandung als Arbeitgeber<br />

zu erreichen, müssen Sie diese genau kennen. Sinnvoll ist eine pragmatische,<br />

operativ noch handelbare Segmentierung der Zielgruppen und<br />

die Ausdifferenzierung der zentralen Markenbotschaften nach Zielgruppen<br />

und anderen Kategorien, etwa Länder, Unternehmensbereiche oder<br />

Produktgruppen. So erarbeiten Sie eine Toolbox für die operative Kommunikation,<br />

die Ihr Leben als Personalverantwortlicher deutlich leichter<br />

macht. Hören Sie zudem hin, welche Themen Ihre Zielgruppen beschäftigen<br />

und integrieren Sie diese in Ihre Kommunikation. Kommunikation<br />

funktioniert immer dann am besten, wenn man nicht nur sendet, sondern<br />

Dialoge führt. Setzen Sie dabei auf eine Vielfalt von Kommunikationskanälen.<br />

Das Internet ist dabei Informationsmedium Nummer eins.<br />

Wer sich über eine Firma informieren will oder einen neuen Arbeitgeber<br />

sucht, schaut dort nach. Verkennen Sie nicht die Dimension des Themas<br />

Social Media. Die meisten glauben, es handele sich um einen weiteren<br />

Kanal im Marketing-Mix. Das ist zu kurz gedacht. Im Corporate Branding<br />

nutzen schon viele Unternehmen die Potenziale der neuen Medien.<br />

Im Employer Branding setzen die Personalabteilungen jedoch noch<br />

häufig auf die Spitze des Eisbergs: Sie zählen ihre Facebook-Fans und<br />

Twitter-Follower, trauen sich jedoch noch nicht in die digitalen Weiten<br />

des Social Webs hinaus, wo sie nicht mehr Gastgeber, sondern bei ihren<br />

Zielgruppen zu Gast sind. Doch da wäre am meisten Wertschöpfung<br />

zu erzielen. Binden Sie zudem Ihre Mitarbeiter in<br />

Ihre Markenbildung ein: Jeder Mitarbeiter ist ein<br />

glaubwürdigerer Kommunikator in eigener Sache<br />

als die beste PR-Abteilung. Viel Erfolg nun auf Ihrem<br />

Weg zum Arbeitgeber-Star!<br />

<br />

Tobias Bobka<br />

Unternehmensberater in Freiburg im Breisgau<br />

netzwerk südbaden<br />

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Menschen<br />

Menschen<br />

Dallmann erhält Wirtschaftsmedaille des Landes und hört auf<br />

Man solle aufhören, wenn es am schönsten<br />

ist. Was der Volksmund hier kundtut, gelingt<br />

jedoch den wenigsten. Einer dieser wenigen<br />

scheint der Freiburger Wirtschaftsförderer<br />

und Geschäftsführer der FWTM, Dr. Bernd<br />

Dallmann, zu sein. Nachdem Dallmann in der<br />

letzten Novemberwoche die Wirtschaftsmedaille<br />

des Landes Baden-Württemberg erhalten<br />

hat, bestätigte er gegenüber netzwerk<br />

südbaden, dass er seinen Vertrag, der zum<br />

30. November 2016 ausläuft, nicht verlängert<br />

hat. Er habe sich dafür entschieden nun aufzuhören,<br />

weil er noch einges vorhabe, sagte<br />

er gegenüber diesem Magazin. Tatsächlich<br />

ist es schwierig sich einen Mann wie Dallmann<br />

im Ruhestand vorzustellen. Einfacher<br />

fällt es da, sich den Mann, den man durchaus<br />

als Tausendsassa bezeichnen kann, an<br />

der Spitze irgendwelcher anderen Projekte<br />

zu sehen. Dallmann selbst denkt auch gar<br />

nicht an Ruhestand. „Ich habe sicher noch<br />

zehn Jahre, in denen ich beruflich tätig sein<br />

werde“, sagt er. Und er bestätigt, dass er<br />

weiterhin hier in der Region arbeiten und<br />

wirken will. „Klar werde ich hier bleiben, eine<br />

Küchenchef Oliver und Sous-Chef Christian<br />

Koch vom Gourmetrestaurant „s Herrehus“<br />

sind zum dritten Mal in Folge mit<br />

einem Stern im weltweit wichtigsten Gourmetführer<br />

„Guide Michelin“ ausgezeichnet<br />

worden. Das „s Herrehus“ ist eines von<br />

drei Freiburger Restaurants, die nun einen<br />

Michelin-Stern tragen: die „Zirbelstube“ im<br />

Colombi, sozusagen die „Altmeister“, und -<br />

<strong>2015</strong> neu dabei – die „Wolfshöhle“ in der<br />

Konviktstraße. <br />

<br />

Irgendwie ist das auch eine Leidensgeschichte.<br />

Der Badische Winzerkeller, 1954<br />

als Zentralgenossenschaft Badischer Winzergenossenschaften<br />

gegründet, versucht<br />

seit Jahren auch über personelle Neukonstruktionen<br />

im Vorstand an alte Erfolge anzuknüpfen.<br />

Einst in den 50er bis in die 70er-<br />

Jahre war Josef Frank, der erste Chef dieser<br />

größten Europäischen Genossenschaftskellerei,<br />

so etwas wie der König von Breisach.<br />

Die ZBW war erfolgreich, auch dank<br />

eines Massenweins namens Katzenstriegel,<br />

die badischen Winzer mochten auch die<br />

schiere Gigantomanie des Traubenvermarkters.<br />

Nach Franks Vorstellungen sollte die<br />

Dr. Bernd Dallmann<br />

Oliver Rausch<br />

schönere Region gibt es für mich nicht.“ Was<br />

genau Dallmann nach seiner FWTM Zeit machen<br />

wird, verät er nicht.<br />

Dass der Mann in den vergangenen drei<br />

Jahrzehnten durchaus einige Spuren in Freiburg<br />

und der Region hinterlassen hat, ist sicher<br />

unbestritten. Weil es für einen Nachruf<br />

aber deutlich zu früh ist, seien hier nur einige<br />

Stichworte genannt: Landesgartenschau,<br />

Konzerthaus, Messeneubau, Green City, ecetera<br />

pp. .<br />

Ein „lame duck“, eine lahme Ente zu sein,<br />

fürchtet Dallmann übrigens nicht. Zuviel liege<br />

in den nächsten Monaten an, sagt er. Tatsächlich<br />

scheint er Recht damit zu haben, die<br />

Dallmannsche To-Do-List liest sich jedenfalls<br />

gut gefüllt. Der Kopfbau am Messegelände –<br />

dort wird die FWTM künftig residieren – ist<br />

unter Dach und Fach, die Verträge hat Dallmann<br />

gerade unterschrieben, es ist für ihn<br />

„das wichtigste unter vielen anderen Projekten,<br />

die ich noch habe“, sagt er. Spatenstich<br />

soll im Sommer des nächsten Jahres sein.<br />

Außerdem treibt er gerade den Umzug des<br />

Gründerzentrums von der Wippertstraße in<br />

den Biotechpark voran, bringt ein neues Tourismuskonzept<br />

für Freiburg auf den Weg und<br />

auch das 30jährige Bestehen der FWTM und<br />

das 20ste Jahrestag der Konzerthauseröffnung<br />

stehen an. Langweilig wird es Bernd<br />

Dallmann also sicher nicht. <br />

Kapazität des Winzerkellers so ausgebaut<br />

werden, dass dieser den deutschen und internationalen<br />

Markt mit badischem Wein<br />

praktisch überfluten konnte. Die Winzer<br />

mussten den Wein lediglich noch abliefern,<br />

die ZBW würde zahlen. Das Modell funktionierte<br />

gut, aber der Markt wurde härter<br />

und enger. Wein aus aller Herren Länder<br />

drängte in den Markt, neue Vertriebsschienen<br />

kamen hinzu und 1982 starb Josef<br />

Frank mit seiner Familie bei einem Flugzeugabsturz.<br />

Es war auch eine Zäsur in der<br />

Geschichte des Winzerkellers. Der hatte<br />

längst außerhalb der Stadt auf einem riesigen<br />

Areal neu gebaut, eine gewaltige Kellerei<br />

und ein topmodernes Verwaltungsgebäude.<br />

Die Zeichen standen auf Größe, das<br />

ZBW-Management vermittelte dies auch<br />

zahlenmäßig. Ludwig Strub, schon ein Mitstreiter<br />

von Frank führte das Unternehmen<br />

fortan, aber mit der Ruhe und dem Ruhm<br />

der ZBW war es vorbei. Als Strub sich verabschiedete,<br />

stand fest, dass die Zentralgenossenschaft<br />

neue Wege gehen musste, um<br />

sich im Markt zu behaupten – einem Markt<br />

mit zwei Seiten. Einerseits die Weinkonsumenten,<br />

die den Breisacher Wein kaufen<br />

sollten, andererseits die Winzer, denen die<br />

Auszahlungspreise nicht reichten. Es wurden<br />

vielfältige Versuche gestartet, die große<br />

Genossenschaftskellerei auf Kurs zu halten.<br />

Eine Namensänderung in „Badischer<br />

Winzerkeller“ sollte die Größe vergessen<br />

machen, die man lange als besonders vorzeigbar<br />

empfunden hatte, der heimelige<br />

Begriff „Winzerkeller“ stand ja eher für<br />

Dr. Peter Schuster<br />

das Gegenteil. Und der Aufsichtsrat der<br />

Genossenschaft empfand es als besondere<br />

Herausforderung, eine Personalrochade<br />

nach der anderen im Vorstand vorzunehmen.<br />

Als letzter Alleinherrscher war Urban<br />

Lamprecht dann Chef des Winzerkellers,<br />

Weiterer Vorstand war Heinz Trogus sozusagen<br />

als jahrzehntelange Konstante des<br />

Kellereibetriebs. Nach Lamprechts Abgang<br />

installierte man zunächst ein Vorstandstrio,<br />

verkleinerte es dann wieder und trennte<br />

sich schließlich auch vom Vertriebsvorstand<br />

Walter Hilmert. Wieder wurde umbesetzt,<br />

Axel Hahn, zwar kein Weinmann, aber ein<br />

Manager mit Vertriebserfahrung in schwierigen<br />

Märkten. Er wurde Vorstandschef, in<br />

seiner Ägide trennte sich der Winzerkeller<br />

von allerlei Ballast unter anderem auch von<br />

dem „Hotel am Münster“, das mal ein Vorzeigehaus<br />

war. Hahn scheidet nun auf eigenen<br />

Wunsch aus, was wohl wirklich nicht<br />

nur eine freundliche Floskel ist, sondern<br />

offensichtlich stimmt. Nun führt der bisherige<br />

Kellervorstand Dr. Peter Schuster (60)<br />

den Winzerkeller als Vorstandschef. Er ist<br />

unbestritten ein Fachmann was die Weinbereitung<br />

betrifft, aber als Verkäufer muss<br />

er sich sicher noch bewähren. Und der<br />

Aufsichtsrat hat noch einen zweiten Vorstand<br />

bestellt, einen Ehrenamtlichen. Es<br />

ist Eckart Escher, ehemals Bürgermeister in<br />

Merdingen und bisher Aufsichtsratsvorsitzender.<br />

Er soll sich um interne Angelegenheiten<br />

kümmern. Vielleicht auch darum,<br />

den Winzern klarzumachen, dass der Markt<br />

die Preise bestimmt und die Wünsche der<br />

Traubenproduzenten da nachrangig rangieren.<br />

Es wird spannend bleiben beim Badischen<br />

Winzerkeller.<br />

Eckart Escher<br />

Der langjährige FWTM-Tourismusdirektor<br />

Wolfgang Schwehr geht zum Jahresende<br />

in den Ruhestand. Wolfgang Schwehr war<br />

seit 1977 beim Verkehrsamt der Stadt Freiburg,<br />

seit 1997 als Tourismusdirektor, Abteilungsleiter<br />

und Prokurist tätig. Mit dem<br />

Erreichen seines 63. Lebensjahres verlässt<br />

er die FWTM zum 31. <strong>Dezember</strong> diesen<br />

Jahres. Zum 1. Januar 2016 wird Franziska<br />

Pankow, derzeitige Leiterin Stabsstelle<br />

Geschäftsführung und Pressesprecherin der<br />

FWTM, neue Abteilungsleiterin Tourismus,<br />

Kongresse & Events. Unter der Leitung von<br />

Pankow stehen auch die Bereiche Kongressakquise<br />

und Kongressservice, Märkte<br />

und Events und das Location Office. Die<br />

gebürtige Freiburgerin hat nach einer Ausbildung<br />

zur Reiseverkehrskauffrau und einem<br />

VWL-Studium 2009 bei der FWTM<br />

zunächst den Bereich Wirtschaftsförderung,<br />

Dr. Franziska Pankow<br />

seit 2010 den Stab der Geschäftsführung,<br />

wo sie auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der FWTM ver-antwortete, übernommen.<br />

Ebenfalls FWTM-Abteilungsleiterin wird<br />

zum 1. Januar 2016 Lonieta Dylus. Die von<br />

der Diplomsozialarbeiterin und Kauffrau<br />

für Tourismus & Freizeit geleitete Tourist-<br />

Information am Rathausplatz erhält damit<br />

den Status einer Abteilung innerhalb der<br />

FWTM.<br />

Zusammen mit der langjährigen FWTM-<br />

Marketingleiterin Sabine Weber-Loewe<br />

werden Franziska Pankow und Lonieta<br />

Dylus zukünftig den Freiburg-Tourismus<br />

vertreten. Mit diesem Leitungsteam reagiert<br />

die FWTM auf die zukünftigen Herausforderungen<br />

des Freiburg-Tourismus. FWTM-<br />

Geschäftsführer Bernd Dallmann: „Heute<br />

benötigen Reisedestinationen kreative und<br />

umsetzungsstarke Fachleute in Management,<br />

Organisation, Marketing und Veranstaltungswesen.“<br />

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der FWTM wird zukünftig Annika<br />

Reinke im Stab der Geschäftsführung.<br />

Die Vollversammlung der Handwerkskammer<br />

Freiburg hat den Vorstand der<br />

Kammer komplettiert und die Geschäftsführung<br />

der Kammer gestärkt. Friedrich Sacherer<br />

ist nun neues Vorstandsmitglied. Das<br />

Gremium hat den Zentralheizungs- und<br />

Lüftungsbauermeister Sacherer mit großer<br />

Mehrheit (37 stimmberechtigte Vollversammlungsmitglieder<br />

anwesend – 34 Ja-<br />

Stimmen, 1 Nein-Stimme, 2 Enthaltungen)<br />

in den Vorstand der Kammer gewählt. Mit<br />

der Nachwahl des 51-Jährigen aus Vogtsburg-Oberrotweil<br />

ist das Gremium wieder<br />

komplett. Die Nachwahl war nötig geworden,<br />

weil sich Schneidermeisterin Cordula<br />

Lehrmann aus dem Vorstand zurückgezogen<br />

hatte. Zudem strukturierte die Vollversammlung<br />

die Geschäftsführung der Kammer<br />

neu. Mit großer Mehrheit wählte das<br />

Handwerksparlament Wolfram Seitz-Schüle<br />

zum Geschäftsführer des Geschäftsbereichs<br />

Handwerkspolitik / Wirtschaftspolitik und<br />

folgte damit der Empfehlung des Kammervorstandes.<br />

Seitz-Schüle ist damit gemäß<br />

dem „Freiburger Modell“ neben Rainer<br />

Botsch und Johannes Burger dritter gleichberechtigter<br />

Geschäftsführer. Die Kammer<br />

führte in diesem Zusammenhang eine Neuerung<br />

ein: Die Wahl zum Geschäftsführer<br />

ist befristet und an die Amtszeit des amtierenden<br />

Vorstands gebunden. <br />

netzwerk südbaden<br />

netzwerk südbaden<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

DIE ZUKUNFT DES ÖFFENTLICHEN RAUMS<br />

Wie Städte Standortvorteile nutzen<br />

Forum untersucht unterschiedliche Thesen zur Stadtplanung<br />

Gruppenbild der Referenten<br />

Forumsinitiatioren Fahle und Wurster<br />

Angeregte Gespräche<br />

stimmungen im Gemeinderat zum Thema<br />

offen gelegt.<br />

Im Fall Singen ging die Rekultivierung der<br />

City vor allem mit einem eigens kreierten<br />

Lichtkonzept eines Architekturbüros aus<br />

Winterthur einher. Uwe Rosol, Leiter des<br />

Stadtplanungsamts Singen, zeigte in einem<br />

sehr anschaulichen Beitrag, welche<br />

Qualitäten dieses Lichtkonzept für Bürger<br />

und Einzelhandel mit sich bringt. Eine<br />

Analyse hatte nicht nur 64 verschiedene<br />

Leuchtmittel im öffentlichen Raum Singens<br />

zutage gefördert, sondern auch deren<br />

Unwirksamkeit. Mit eigens entwickelten,<br />

sechs Meter hohen Stelzen förderte die Bodenseestadt<br />

nicht nur Orientierung und<br />

sichere Ausleuchtung, zugleich aber auch<br />

eine Akzentuierung, die dem Einzelhandel<br />

zugute kommt. Die Grundbeleuchtung<br />

war dabei nur der erste von drei Schritten,<br />

eine Attraktivitätssteigerung von Plätzen<br />

und Denkmälern sei der nächste gewesen,<br />

so Rosol, der mit ansehnlichen Fotos<br />

untermalen konnte, wie die Stadt am<br />

Hohen twiel auch die Zugänge zur Innenstadt<br />

wegweisend erhellen konnte.<br />

In einem waren sich jedoch am Ende alle<br />

Teilnehmer einig: Die Anforderungen an<br />

den öffentlichen Raum werden weiter wachsen<br />

– es sind weit mehr Gruppen, die diesen<br />

Raum künftig bespielen werden, nicht nur<br />

vor dem Hintergrund gewandelter Sozialstrukturen,<br />

auch die Migrationsbewegungen<br />

dieser Tage werden hierbei eine Rolle<br />

spielen. Dort, wo die Wissensgesellschaft<br />

und die kreative Klasse diesen Raum nutzen<br />

kann, während gleichzeitig auch die Privatisierung<br />

des öffentlichen Bereichs zunimmt,<br />

wie dies Bernd Fahle illustrierte, wird auch<br />

über den Erfolg der Städte in ihrem Kampf<br />

um Standortvorteile untereinander entschieden<br />

werden.<br />

<br />

Die „Zukunft des öffentlichen Raums“<br />

lautete der Titel einer Veranstaltung, zu<br />

der die Rechtsanwälte Wurster Weiss Käufer,<br />

W2K, aus Freiburg mit dem ebenfalls<br />

hier ansässigen Büro „fsp.stadplanung“ ins<br />

Bürgerhaus Seepark geladen hatten. Rund<br />

80 Teilnehmer, darunter viele Gemeinden<br />

aus <strong>Südbaden</strong> und Planungsbüros, kamen<br />

zu den Vorträgen, die sich mit der Bedeutung<br />

und Kultivierung innerstädtischer<br />

Orte beschäftigte. Dass die Bedeutung des<br />

öffentlichen Raums wichtiger denn je ist,<br />

zeigten die Fachvorträge, die Theorie und<br />

Praxis gelungener Stadtplanung präsentierte.<br />

In seinem Eingangsvortrag ging Bernd<br />

Fahle vom veranstaltenden Büro fsp dann<br />

auch darauf ein, welche Kriterien heute<br />

erfüllt sein müssen, damit Städte attraktiv<br />

erscheinen und sich Standortvorteile<br />

46<br />

verschaffen können. Fahle schlug einen<br />

großen Bogen von der antiken Agora, der<br />

„turbulenten Nutzung“ im Mittelalter<br />

über die prägenden Verkehrsmittel in der<br />

Gründerzeit bis hin zur heutigen Freizeitgesellschaft,<br />

in der viele Kriterien von Einzelhandel<br />

bis Bildungseinrichtung, aber<br />

gewandelte Biografien und Demografie<br />

den öffentlichen Raum zum Erfolgsfaktor<br />

machen. Dabei stellte er das Spannungsfeld<br />

vor, in dem sich Stadtplanung heute<br />

befindet und stellte zehn Thesen vor, die<br />

die „Renaissance der Zentren“ bestimmen.<br />

Von einer „Verödung der Innenstädte“, so<br />

das Thema eines Forums vor ungefähr 15<br />

Jahren, könne aktuell keine Rede mehr<br />

sein, zumindest nicht in weiten Teilen der<br />

Republik.<br />

Dass die Konzepte für die Innenstädte und<br />

die aufkommenden Fußgängerzonen vor<br />

netzwerk südbaden<br />

35 Jahren jedoch in der Gegenwart eine<br />

Rekultivierung benötigen, zeigten gleich<br />

die beiden folgenden Vorträge. Die Stadtplaner<br />

und die beauftragten Architekten<br />

der Gemeinden VS-Schwennigen und Singen<br />

demonstrierten, was es heute braucht,<br />

um die damals eingerichteten Zentren wieder<br />

lebendig erscheinen zu lassen.<br />

Im Fall VS-Schwenningen präsentierten<br />

der Architekt Uwe Schlenker und Erich<br />

Hargina vom Stadtbauamt Villingen-<br />

Schwenningen, wie sie mit Hilfe zahlreicher<br />

Details vom Bodenbelag bis zum<br />

Baumquartier eine Planung ausführten,<br />

bei der die Innenstadt eine Reihe von Plätzen<br />

in der Anmutung einer Perlenkette mit<br />

Wegen verknüpft und zu einem lebenswerten<br />

Ensemble fügt. Bei diesem Beitrag<br />

wurden auf ungeschminkte Weise auch die<br />

Tücken der Bürgerbeteiligung und der Ab­<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

PFAFFENWEILER<br />

Striktes Kostencontrolling ist wichtig<br />

Blick auf die Batzenberghalle<br />

Bürgermeister Hahn und Architekt Wehrle zur Geschichte der Batzenberghalle<br />

Schon vor Jahren war in der Schneckentalgemeinde<br />

Pfaffenweiler klar:<br />

Die Batzenberghalle, ein Gebäude aus<br />

den 70er-Jahren, Veranstaltungszentrum<br />

für den prominenten Weinort vor den<br />

Toren der Großstadt Freiburg, war mindestens<br />

ein Sanierungsfall. Vielleicht noch<br />

mehr. Schließlich entschloss man sich zum<br />

gründlichen Umbau mit einigem Bangen:<br />

sind die Kosten einzuhalten? Sie waren es.<br />

Der Gutacher Architekt Klaus Wehrle, dessen<br />

Büro mit der Projektabwicklung beauftragt<br />

wurde, hielt die vorgegebenen Kosten<br />

dank strengen Kostencontrollings sicher<br />

ein. Seit einem Jahr ist die Halle wieder im<br />

Betrieb. Wir haben uns mit Klaus Wehrle<br />

und Pfaffenweilers Bürgermeister Dieter<br />

Hahn unterhalten.<br />

netzwerk südbaden: Wie war denn eigentlich<br />

die Ausgangslage, dass Sie mit der Batzenberghalle<br />

etwas machen mussten?<br />

Dieter Hahn: Der Grund für den Umbau<br />

der Batzenberghalle war natürlich dem<br />

baulichen Zustand geschuldet. Die Halle<br />

ist ja ein Betonbau aus dem Jahre 1974 gewesen.<br />

Die Sanierungsbedürftigkeit stand<br />

schon seit einigen Jahren fest. Wir wussten<br />

auch, dass die gesamte Ausstattung<br />

verschlissen war, angefangen bei den Toiletten.<br />

Wir haben in Pfaffenweiler bereits<br />

2007 mit einem Projekt begonnen, das sich<br />

„Pfaffenweiler denkt die Zukunft“ nannte.<br />

Wir haben uns – auch Bürger und Vereinsvorstände<br />

– Gedanken gemacht, welche<br />

Großprojekte in Pfaffenweiler notwendig<br />

oder wünschenswert sind. Als primäres Ziel<br />

haben wir erkannt, aus der Batzenberghalle<br />

eine Mehrzweckhalle zu machen für Sport<br />

und Veranstaltungen. Daran sollte dann<br />

noch ein Vereinshaus für die Aktivitäten<br />

der kulturellen Vereine angedockt werden.<br />

Und dafür brauchten wir auch ein überzeugendes<br />

architektonisches Konzept ausgerichtet<br />

an einem Gesamtbudget.<br />

netzwerk südbaden: Wie ist denn das Budget<br />

festgelegt worden?<br />

Dieter Hahn: Wir haben uns bei der Auswahl<br />

des Planungsbüros sehr viel Zeit genommen<br />

und auch ein eher unübliches Bewerbungsverfahren<br />

auf den Weg gebracht.<br />

Wir hatten neun Architekturbüros eingeladen,<br />

die sich im Gemeinderat vorgestellt<br />

haben. Wir haben durch diesen Prozess<br />

auch erkennen können, wie die einzelnen<br />

Architekturbüros zu den Fragen des Kostencontrollings<br />

stehen.<br />

netzwerk südbaden: Herr Wehrle, Sie haben<br />

den Auftrag ja dann bekommen, sicher<br />

auch, weil Ihr Büro in Fragen des kommunalen<br />

Bauens ja viel Erfahrung hat. Konnten<br />

Sie denn tatsächlich von Anfang an feststellen,<br />

dass Sie mit dem vom Gemeinderat vorgegebenen<br />

Budget auch auskommen? Oder sind<br />

da sehr viele Unbekannte dabei?<br />

Klaus Wehrle: Wir haben das anhand der<br />

Pläne, die wir von der Gemeinde bekommen<br />

haben, sehr genau untersucht. Aber<br />

die Papierform ist zu wenig. Wir mussten<br />

das Gebäude genau untersuchen, seinen<br />

Zustand analysieren, die thermische Situation<br />

prüfen. Auch deshalb, weil das neue<br />

Raumprogramm ja eine wesentliche Erweiterung<br />

darstellte. Wir haben durchaus<br />

auch darüber nachgedacht, die alte Halle<br />

abzureißen und komplett neu zu bauen.<br />

Das wäre komfortabler aber eben deutlich<br />

teurer geworden, wir hätten 5,8 Millionen<br />

Euro ausgeben müssen. Das lag doch sehr<br />

weit entfernt von der Obergrenze, die sich<br />

die Gemeinde mit 3,6 Millionen Euro<br />

gesetzt hatte. Es gab ja auch noch eine<br />

Besonderheit, nämlich die Gründung der<br />

Halle. Es gibt dort nur schlecht tragfähige<br />

Böden, was für uns eine erhebliche Herausforderung,<br />

auch auf der Kostenseite<br />

war.<br />

netzwerk südbaden: Und wie haben Sie es<br />

dann geschafft, einerseits im Kostenrahmen<br />

zu bleiben und andererseits die Batzenberghalle<br />

so wie gewünscht umzubauen?<br />

Klaus Wehrle: Also man muss sagen, das<br />

Projekt war auch seitens der Gemeinde<br />

hervorragend vorbereitet. Es gab im Endeffekt<br />

ein klares Bauprogramm und wir<br />

haben es auch nicht auf die Erfüllung<br />

irgendwelcher Wunschkonzerte ankommen<br />

lassen. Wenn man Kosten einhalten<br />

will, kann man nicht alle Sonderwünsche<br />

erfüllen, wie sie Vereine nun mal haben.<br />

Dass die Standards stimmen müssen ist<br />

klar, wie zum Beispiel schallisolierte Musikräume.<br />

Wir haben – übrigens in bester<br />

Zusammenarbeit mit Bürgermeister und<br />

Gemeinderat – versucht, die Interessen<br />

der Gemeinde mit den Interessen der Vereine<br />

und sonstigen Nutzer deckungsgleich<br />

zu bekommen. Und dabei die Kosten im<br />

Griff zu behalten. Letzten Endes ist das ein<br />

Moderationsprozess, den ein Planer allein<br />

nicht leisten kann. Das muss der Bürgermeister<br />

besorgen. Egal ob das eine kleine<br />

Gemeinde wie Pfaffenweiler ist oder eine<br />

größere Stadt. Einer muss der Moderator<br />

sein und ich kann mir vorstellen, dass dies<br />

für den Verwaltungschef im Rathaus eine<br />

seiner größten Herausforderungen ist. Das<br />

ist hier hervorragend geglückt. Sonst wären<br />

die Begehrlichkeiten vielleicht auch aus<br />

dem Ruder gelaufen.<br />

netzwerk südbaden: War die Obergrenze<br />

von 3,6 Millionen Euro tatsächlich ein unübersteigbares<br />

Gebot?<br />

Dieter Hahn: Man muss das ganz realistisch<br />

sehen. Erst hatten wir ein Limit von 3,4<br />

Millionen Euro festgelegt, dann wurde<br />

Klaus Wehrle<br />

das auf 3,6 Millionen erhöht. Aber nur<br />

deshalb, weil es die Haushaltslage der Gemeinde<br />

auch erlaubt hat. Es ging darum,<br />

neue Turngeräte zu kaufen, einen neuen<br />

Wirtschaftsbereich. In dem ursprünglich<br />

festgelegten Rahmen wäre das nicht drin<br />

gewesen. Oder anders: wir haben den ursprünglichen<br />

Kostenrahmen strikt eingehalten,<br />

aber die günstige finanzielle Lage<br />

genutzt, einige Zusatzinvestitionen vorzunehmen.<br />

Wir haben uns ja mit dem Planern<br />

darauf verständigt, dass wir die Qualitätsstandards<br />

von vornherein festgelegen.<br />

Die konnten nie so beschaffen sein, dass<br />

unsere Halle ein Luxusgebäude wird, aber<br />

Dieter Hahn<br />

die Standards waren auf die Bedürfnisse<br />

der Hallenbenutzer zugeschnitten.<br />

netzwerk südbaden: Wurden alle Qualitätsentscheidungen<br />

schon im Vorfeld getroffen,<br />

oder auch während der Bauphase?<br />

Klaus Wehrle: Wir haben die groben Entscheidungen<br />

alle im Vorfeld getroffen.<br />

Dann haben wir so eine Art „Bemusterungs-Workshop“<br />

veranstaltet mit den<br />

Vereinen, und haben die auch verantwortlich<br />

in die Diskussion mit eingebunden.<br />

Wir haben verdeutlicht, dass das ständige<br />

Kostencontrolling nicht lästig, sondern<br />

sehr wichtig ist. Wir haben eine sehr klare<br />

Struktur des Kostencontrollings und wir<br />

arbeiten so, dass wir unserem Auftraggeber<br />

immer nachvollziehbare Abläufe präsentieren<br />

können und ihm damit Kostensicherheit<br />

bieten. Wir wissen schon vorher<br />

genau, was bei der Ausschreibung der einzelnen<br />

Gewerke herauskommen darf. Wir<br />

hatten ja tatsächlich wegen der schlechten<br />

Gründungslage und der angespannten<br />

Marktsituation beim Rohbau zunächst einen<br />

Ausreißer nach oben. Das wollten wir<br />

nicht und haben gegengesteuert. Zum Beispiel<br />

konnten wir durch sehr viel günstigere<br />

Kosten für die Fenster Mehrausgaben<br />

kompensieren. Der Auftraggeber, in diesem<br />

Fall die Gemeinde Pfaffenweiler, war<br />

ständig in Kenntnis, wie sich die Kosten<br />

entwickeln. Da gehört eine große Transparenz<br />

dazu. Dann muss man eben auch über<br />

Einsparungen reden, die nicht wesentlich<br />

mit der Qualität des Projekts zusammenhängen.<br />

netzwerk südbaden: Wie passiert’s dann,<br />

dass Kosten bei einigen öffentlichen Bauvorhaben<br />

aus dem Ruder laufen?<br />

Klaus Wehrle: Ich denke, dass viele Kommunen<br />

Projekte starten, ohne die Grundlagen<br />

richtig erarbeitet zu haben. Das<br />

war ganz einfach in Pfaffenweiler anders.<br />

Da wusste man von vornherein, was man<br />

wollte. Das bringt Kostensicherheit. Wir<br />

wissen – wie hier – schon vor dem Bauantrag,<br />

wohin die Reise geht, weil wir die<br />

Gewerke schon im Vorfeld exakt auch auf<br />

die späteren Kosten hin analysieren. Gerade<br />

bei der Batzenberghalle war das keine<br />

leichte Aufgabe, weil wir ja einerseits ein<br />

Bestandsgebäude hatten, andererseits Teile<br />

neu bauen mussten.<br />

Dieter Hahn: Man darf eben auch nicht<br />

hingehen und Kosten schönrechnen.<br />

Tricksen bringt nichts.<br />

<br />

netzwerk südbaden<br />

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Märkte<br />

NEUES BALLHAUS AUF DEM GANTER-AREAL<br />

Größte Tanzschule Europas in Freiburg<br />

Mit einer Fläche von 2.500m² wird das<br />

Ballhaus Freiburg die größte Tanzschule<br />

Europas – dies bestätigt der Deutsche<br />

Tanztrainer Verband der Professionals.<br />

Das neue Flaggschiff der Tanzschule Gutmann<br />

feiert im Januar 2016 Eröffnung mit<br />

einem großen Opening.<br />

Drei Jahre Planung, 14 Monaten Bauzeit<br />

und eine Investition von vier Mio. Euro – so<br />

die Eckwerte des Bauprojekts von Matthias<br />

Blattmann, Johnny Schmidt-Brinkmann<br />

und Christian Spengler. 1998 übernahmen<br />

die Partner die Freiburger Tanzschule Gutmann<br />

mit 400 Mitgliedern. Heute tanzen,<br />

über das Jahr verteilt, 8.000 Menschen in<br />

einem der 750 angebotenen Kurse. Durch<br />

die große Tanzbegeisterung in Freiburg<br />

und die Nähe zum Dreiländereck entstand<br />

die Idee für die größte Tanzschule Europas.<br />

Und so eröffnet in Kürze neben den Tanzsälen<br />

im Friedrichsbau, im Klangraum und<br />

in der Brombergstraße das neue Ballhaus<br />

Freiburg auf dem Ganter Areal, im Herzen<br />

der Stadt.<br />

Das große Opening findet vom 6. bis zum<br />

Matthias Blattmann<br />

10. Januar 2016 im Ballhaus Freiburg statt,<br />

und zwar mit folgenden Veranstaltungen:<br />

6. Januar: Party und Shows auf mehreren<br />

Tanzflächen für Jugendliche; 7. Januar:<br />

VIP-Special mit Flying Food, Champagnerempfang<br />

und Show für Erwachsene;<br />

8. Januar: Gala mit Shows und mehreren<br />

Tanzflächen für Erwachsene; 9. Januar,<br />

nachmittags: Tag der offenen Tür bei kostenlosem<br />

Eintritt; 9. Januar, abends: Gala<br />

mit Shows und mehreren Tanzflächen für<br />

Erwachsene und 10. Januar: Tag der offenen<br />

Tür bei kostenlosem Eintritt.<br />

Zur Eröffnung werden Stars und Freunde<br />

aus der Tanzszene wie Isabel Edvardsson,<br />

Europameisterin und zweifache Gewinnerin<br />

von Let‘s Dance, erwartet, ebenso<br />

Living Doll-Performer Johnman, ebenfalls<br />

mehrfacher Weltmeister seines Genres. Die<br />

reguläre „Ballhaus-Saison“ startet am 15.<br />

Januar. Jede Kursstufe wird täglich mehrmals<br />

angeboten. Die Zeiten kann jeder<br />

frei wählen und ohne Aufpreis an jedem<br />

Tag der Woche zum Tanzen kommen. Die<br />

kostenlose Kinderbetreuung hat täglich geöffnet,<br />

auch am Wochenende. Besonders<br />

Berufstätige und Eltern kleiner Kinder<br />

werden sich über diese Angebote freuen.<br />

Übrigens: Es ist wissenschaftlich erwiesen,<br />

dass allein Tanzen das Risiko an Demenz<br />

oder Alzheimer zu erkranken um bis zu 76<br />

Prozent senkt!<br />

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GLobaL vernetzt…<br />

überreGionaL tätiG und aktiv…<br />

reGionaL bodenständiG…<br />

Best of print<br />

ISTE-VERBAND<br />

Von schwarzen Steinen im grünen Freiburg<br />

Mit Enttäuschung und Unverständnis<br />

nimmt der Industrieverband Steine<br />

und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE)<br />

den Einbau von Basaltpflastersteinen aus<br />

Vietnam auf dem Platz der Alten Synagoge<br />

in Freiburg zur Kenntnis. „Es ist ein wirtschafts-<br />

und klimapolitisch völlig falsches Signal,<br />

welches Stadtverwaltung und Stadtrat<br />

hier senden!“, kommentiert ISTE-Hauptgeschäftsführer<br />

Thomas Beißwenger. „Gerade<br />

eine grün geführte Kommune hätte Material<br />

aus heimischen Quellen nehmen müssen.<br />

Kurze Transportwege und eine vorteilhafte<br />

CO2-Bilanz hätten den Ausschlag geben<br />

müssen. Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon<br />

hat hier ein richtiges Glaubwürdigkeitsproblem!“<br />

Der Freiburger Gemeinderat<br />

hatte vor zwei Jahren beschlossen, den 7000<br />

Quadratmeter messenden Platz zwischen<br />

Stadttheater und Unibibliothek mit 1000<br />

Tonnen Kleinpflaster aus Basalt zu belegen.<br />

Die gewünschte Farbe und Qualität gebe es<br />

nur in Vietnam. Beißwenger: „Das stimmt<br />

nicht. Der ISTE hat sofort vorgeschlagen,<br />

Basaltlava aus der Vulkaneifel einzusetzen.<br />

Die hätte nur einige Hundert und nicht viele<br />

Tausend Kilometer transportiert werden<br />

müssen!“ Diesen Vorschlag habe die Stadt<br />

Freiburg abgelehnt mit der Begründung,<br />

der Basalt aus der Eifel sei „nicht schwarz<br />

genug“. Beißwenger: „Vielleicht war der<br />

deutsche Basalt für den Geschmack der Freiburger<br />

Oberen nicht schwarz genug. Aber<br />

der vietnamesische sollte für die Freiburger<br />

Bürger und vor allem die Wähler der Grünen<br />

nicht grün genug sein!“<br />

Eine Studie zur CO2-Bilanz von Naturwerksteinen<br />

der Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaft Rottenburg a.N. habe erst<br />

kürzlich klar ergeben, dass neue Steine ein<br />

bis zu fünfzehn Mal höheres Treibhausgaspotential<br />

haben, wenn sie aus weit entfernten<br />

Weltgegenden importiert werden.<br />

Der ISTE bietet der Freiburger Stadtspitze<br />

mit Blick auf die Zukunft einen fachlichen<br />

Austausch an. Beißwenger: „Es nützt nichts,<br />

nach dieser falschen Entscheidung für vietnamesischen<br />

Basalt zu jammern. Es wäre<br />

aber gut, wenn alle Beteiligten daraus lernen<br />

würden und es künftig nicht mehr zu Transporten<br />

von Baumaterial rund um die Welt<br />

kommen würde, zumal in einer grün geführten<br />

Kommune!“<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

MODERNE ARBEITSWELT<br />

Die neue Leichtigkeit im Büro<br />

Der Mensch und seine Gewohnheiten stehen im Mittelpunkt<br />

Von Stephan Elsemann<br />

Die moderne Arbeitwelt ist in Bewegung<br />

geraten. Wie nie zuvor steht der arbeitende<br />

Mensch im Büro im Mittelpunkt des<br />

Interesses von Einrichtern und Innenarchitekten.<br />

Er soll sich wohlfühlen in seiner<br />

Umgebung, denn zufriedene Mitarbeiter<br />

arbeiten besser und bleiben länger gesund.<br />

Ergonomie, Akustik und Licht stehen im<br />

Fokus der neuen Entwicklung. Dies ist<br />

übereinstimmend aus südbadischen Unternehmen<br />

zu hören, die sich mit der Einrichtung<br />

von Büros befassen. „‚Mal weg vom<br />

Schreibtisch und sich für eine halbe Stunde<br />

mit dem iPad aufs Sofa setzen, nachdenken,<br />

neue Ideen entwickeln“, so skizziert<br />

Hans-Jörg Kies Verkaufsleiter bei Büro<br />

& Objekt die neue Leichtigkeit im Büro.<br />

Und die neuen Bürolandschaften machen<br />

es möglich. Will man „kreative junge Talente,<br />

die in der ganzen Welt studieren,“<br />

an sein Unternehmen binden, so ist ein<br />

angenehmes Arbeitsumfeld unabdingbar.<br />

So sieht es Hans-Jörg Dinkel, einer der Geschäftsführer<br />

von officeplus, ein Freiburger<br />

Spezialist für moderne Büroeinrichtungen.<br />

Wie so etwas dann aussehen kann, ist in<br />

der brandneuen Freiburger Universitätsbibliothek<br />

zu begutachten – mit einem<br />

‚Lounge-System‘ der Firma Brunner. Diese<br />

Entwicklung ist so neu, dass sich eine<br />

zündende Bezeichnung dafür noch nicht<br />

gefunden hat: Pausenmöbel, Akustikinsel,<br />

informelle Zone oder Lounge-System<br />

– was auch immer sich durchsetzen wird<br />

– alle diese Erholungsbereiche oder Orte<br />

für den Gedankenaustausch – sie brauchen<br />

auch Platz.<br />

Büro & Objekt - auf beiden Füßen vor dem Schreibtisch<br />

netzwerk südbaden<br />

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Märkte<br />

Stühle von Giroflex sind chic und gleichzeitig ergonomisch ideal<br />

Und weil Büroflächen nicht von alleine<br />

wachsen, will mit der nutzbaren Fläche<br />

sorgsam umgegangen werden. „Früher am<br />

Bau dran zu sein“ ist für Heiko Meier von<br />

officeplus wie für die anderen Einrichter<br />

die beste Voraussetzung, die Kunden zufriedenzustellen.<br />

Frühzeitige, sorgfältige<br />

Planung erspart teure Nachrüstungen und<br />

Umbauten in Nachhinein. Aus diesem<br />

Grund beschäftigt officeplus eigene Innenarchitekten.<br />

Auch Max Werner, Chef der<br />

ip20 Einrichten GmbH setzt auf individuelle<br />

und frühzeitige Planung bei der Einrichtung<br />

eines Büros: „Eine Anwaltspraxis<br />

erfordert nun einmal andere Lösungen<br />

als eine Werbeagentur.“ Um die individuellen<br />

Kundenwünsche bedarfsgerecht<br />

umzusetzen, unterhält ip20 sogar eine eigene<br />

Schreinerei mit neun festangestellten<br />

Schreinern. Bei der cleveren Organisation<br />

moderner Arbeitswelten leisten Trennwandsysteme<br />

Erstaunliches. Sie gliedern<br />

Räumlichkeiten und machen sie für unterschiedlichste<br />

Zwecke optimal nutzbar. Sie<br />

sollen schön sein und vielfach auch transparent,<br />

denn in einem hellen und lichtdurchfluteten<br />

Büro arbeitet es sich nun<br />

einmal besser. Vor allem akustisch wirksam<br />

müssen Trennwände sein. Wenn der Lärm<br />

nicht geschluckt wird, „baut er sich nicht<br />

ab“, ist dauerhaft präsent und verursacht<br />

„Kopfschmerzen“ bei den Mitarbeitern.<br />

Das sagt Annette Stoß, Marketingleiterin<br />

der Oberkircher Firma PANraumsysteme,<br />

ein Spezialist für Trennwand-Systeme und<br />

Schrankwände. Dieser „leise Lärm“ wurde<br />

in einer umfangreichen Untersuchung<br />

des Fraunhofer Instituts für Bauphysik<br />

in Stuttgart als Quelle für großes Unbehagen<br />

bei der Büroarbeit diagnostiziert.<br />

Mehr akustische Privatheit ist das Ziel,<br />

damit man nicht ungewollt das Gespräch<br />

der Kollegen mit anhören muss, wohl<br />

wissend, dass diese die eigenen Gespräche<br />

ebenfalls mithören. PANraumsysteme<br />

war mit anderen Firmen an der Untersuchung<br />

beteiligt und setzt deren Ergebnisse<br />

nun in seinen Produkten um. Gesundheit,<br />

Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der<br />

Büroarbeiter müssen mit Flächen-, Energie-<br />

und Ressourcen einer Immobilie verbunden<br />

werden, um den Anforderungen<br />

einer modernen Arbeitswelt zu genügen.<br />

Die Balance zu finden und als gesunde,<br />

leistungsfördernde Umgebung zu definieren,<br />

ist eine zentrale Voraussetzung für die<br />

Gesundheit und das Wohlbefinden der<br />

Mitarbeiter. Eine besondere akustische Herausforderung<br />

stellen Räume im Raum dar,<br />

die als Besprechungsräume, sowie auch als<br />

Unser Sitzmöbel-Partner:<br />

54<br />

netzwerk südbaden


Märkte<br />

Märkte<br />

office plus bietet Möbel für vielfältige Konferenzmöglichkeiten<br />

Rückzugs- und Erholungsräume fungieren.<br />

Sie müssen nicht nur von der Umgebung<br />

akustisch abgekoppelt werden, sondern<br />

auch effizient und dabei geräuscharm<br />

belüftet werden. Nur zu gerne übertragen<br />

sich Geräusche durch die Lüftungsanlage<br />

von innen nach außen und umgekehrt.<br />

Waldmann setzt auf modernes Lampendesign<br />

„Schallübertrag“ nennt man dieses unerwünschte<br />

Phänomen. Annette Stoß ist<br />

stolz darauf, dass in ihrem PANcube, einer<br />

flexiblen Denkzelle fürs Büro, eine fast<br />

unhörbare Umluftanlage mit effizienter<br />

Geräuschdämmung verbunden werden<br />

konnte. Bei allen akustischen Qualitäten<br />

müssen moderne Stellwandsysteme nicht<br />

nur allergrößte Flexibilität bei der Aufstellung<br />

gewährleisten, sondern auch einen<br />

leichten Zugang zur dahinter verborgenen<br />

Technik und Verkabelung erlauben. Denn<br />

gerade die IT ist häufigen Veränderungen<br />

unterworfen. Dies geschieht vielfach mit<br />

Paneelen, die sich beidseitig clipsen lassen<br />

und so einen leichten Zugang zur Verkabelung<br />

gewähren. Die gewünschte Variabilität<br />

der Büroarbeit wird unterstützt durch<br />

neue Technik bei den Essentials eines jeden<br />

Büros, den Tischen und Stühlen. Höhenverstellbare<br />

Schreibtische haben sich seit<br />

langem durchgesetzt und auch die elektrisch<br />

höhenverstellbare Version ist auf dem<br />

Vormarsch. Letztere waren vor rund 15<br />

Jahren noch unerschwinglich. Per Knopfdruck<br />

fährt so ein Tisch auf vorprogrammierte<br />

Arbeitshöhen herauf oder herunter.<br />

Zeitraubendes Kurbeln ist passé. Dies ist<br />

besonders interessant, wenn mehrere Mitarbeiter<br />

sich einen Arbeitsplatz teilen. Und<br />

es lässt sich mit der Investition in einen solchen<br />

Schreibtisch sogar Geld sparen, denn<br />

Mitarbeiter etwa aus dem Außendienst, die<br />

sich einen Arbeitsplatz teilen, können den<br />

Tisch blitzschnell an ihre persönlichen Verhältnisse<br />

anpassen. Und auch bei der Technik<br />

des Drehstuhls hat sich einiges getan.<br />

ip20 - kommunikativ und zweckmäßig<br />

Raum fŸr Ziele. Zeit fŸr Genuss.<br />

Das Caritas Tagungszentrum in Freiburg beeindruckt durch den Charme seiner<br />

Gründerzeit-Villa mit Blick über die Stadt. Bei uns fi nden Sie ein Wohlfühlambiente,<br />

das Sie sowohl bei Ihren Tagungszielen inspiriert als auch Ihren Wunsch nach<br />

Kultur, Landschaft, Genuss oder städtischem Flair erfüllt.<br />

Bei Giroflex in der Schweiz hat man einen<br />

Drehstuhl entwickelt, der sich automatisch<br />

beim Hinsetzen an Personen unterschiedlichen<br />

Gewichts anpasst. Umständliches<br />

Einstellen, wie gehabt mit Knöpfen und<br />

Hebeln, entfällt auch hier. Besonders stolz<br />

ist Stefan Jauernig, der Vertriebschef von<br />

Giroflex auf die nachhaltige Konstruktion<br />

des Giroflex-Sessels. Er kommt ohne<br />

Verbundmaterialien und Kleber aus. Zu<br />

motivieren in Bewegung zu bleiben, auch<br />

beim Sitzen, ist das Ziel aller modernen<br />

Drehstuhlkonstruktionen. „Die beste Sitzposition<br />

ist immer die nächste“. So bringt<br />

es Hans Jürgen Kies von Büro & Objekt<br />

auf den Punkt und demonstriert an seinem<br />

eigenen Tisch, wie gut sich daran stehend,<br />

sitzend und auch knieend arbeiten lässt.<br />

Auch bei Büro & Objekt ist man ganz auf<br />

die neue Vielfalt im Büro eingestellt. Ingrid<br />

Bündtner, Chefin des Freiburger Unternehmens<br />

und Projektleiter Kies demonstrieren<br />

das eindrücklich an einem erhöhten<br />

Besprechungstisch, der zum Sitzen mit<br />

Barhockern ausgestattet ist, aber auch hoch<br />

genug ist, dass man stehend daran arbeiten<br />

kann. Stehende Mitarbeiter können mit<br />

Sitzenden zusammenarbeiten, der gewohnte<br />

Höhenunterschied wird aufgehoben<br />

und der Gedankenaustausch erleichtert.<br />

Am meisten hat sich in den vergangenen<br />

Jahren bei der Beleuchtung getan. LED-<br />

Beleuchtung ist heute Trumpf, nicht nur<br />

wegen der immensen Energierersparnis,<br />

sondern vor allem auch wegen der nahezu<br />

unerschöpflichen Variationsmöglichkeiten.<br />

So lassen sich Räume nach unterschiedlichen<br />

Einsatzzwecken farbtemperieren –<br />

kaltweiß im Büro, warmweiß etwa in einer<br />

Arztpraxis. Vorbei ist es mit der flächigen<br />

gleichmäßigen Ausleuchtung mit Deckenleuchten<br />

und Pendelleuchten. State of the<br />

Art sind moderne Stehlampen von Firmen<br />

wie Zumtobel, Trilux oder Waldmann –<br />

mit direkter und indirekter Beleuchtung.<br />

Sie schaffen ebenso individuelle wie blendfreie<br />

Lichverhältnisse am Arbeitsplatz. Und<br />

mehr noch, ausgefuchste Stehlampen wie<br />

das Modell Lavigo von Waldmann steuern<br />

ihre Farbtemperatur analog zum Tageslicht<br />

– morgens ist das Licht strahlend kühl, gegen<br />

Abend wird es wärmer mit mehr Rotanteilen.<br />

Diese Simulation des natürlichen<br />

Lichts dient ebenfalls dazu, das Wohlbefinden<br />

am Arbeitsplatz zu bessern. <br />

Caritas Tagungszentrum<br />

15 Tagungsräume mit modernster<br />

Tagungstechnik für 2 bis 140 Personen<br />

von 19 qm bis 185 qm<br />

53 Zimmer / 59 Betten<br />

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Fax: 0049 (0)761 200-1802<br />

Mail: tagungszentrum@caritas.de<br />

Web: www.caritas-tagungszentrum.de<br />

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Wintererstraße 17-19<br />

79104 Freiburg i.Br.<br />

Deutschland<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

BÜRO IM WANDEL<br />

Arbeitsumfeld wird wohnlicher<br />

Workshop „rethink the modular“ in Freiburg<br />

Junge Kreative sollen bei Designprojekten mitmischen können<br />

Vitra, der Trendsetter<br />

Wie der Arbeitsplatz der Zukunft ausschaut,<br />

ist in den vergangenen Jahrzehnten<br />

eingehend erforscht worden:<br />

veränderte Lebensarbeitszeiten, flexiblere<br />

Arbeitsmodelle, mehr Mobilität und nicht<br />

zuletzt der digitale Wandel haben für eine<br />

Vielzahl von Erkenntnissen gesorgt, die aus<br />

dem Büro mehr machen als eine Ansammlung<br />

von Einzelzellen oder eine unübersichtliche<br />

Großraumlandschaft.<br />

In Freiburg wird die Frage nach einer Büro-Gestaltung,<br />

die den „State of the art“<br />

verkörpert und auf lange Sicht haltbar ist,<br />

häufig in der Humboldtstraße 3 beantwortet,<br />

bei Arnold Einrichtungskultur:<br />

Gemeinsam mit namhaften Herstellern<br />

wie Vitra oder USM Haller geht man dort<br />

mehr als nur der Frage nach, in welchem<br />

Schreibtischstuhl sich am effektivsten der<br />

Arbeitstag aussitzen lässt.<br />

Wer mit Stefan Meier, dem Geschäftsführer<br />

von Arnold, und Sven Wehlmann<br />

spricht, der beim Birsfelder Weltunternehmen<br />

Vitra das „Workplace Development“<br />

für den südbadischen Raum verantwortet<br />

und eng mit den Freiburgern kooperiert,<br />

gewinnt rasch den Eindruck, dass die Be­<br />

UNSER SORTIMENT:<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

Der erste Eindruck ist oft der Wichtigste<br />

ratung für neue Arbeitsumfelder hier fast<br />

einer komplexen Unternehmensberatung<br />

gleich kommt: Was Wehlmann heiter mit<br />

„mehr als Stuhl und Tisch“ bezeichnet, ist<br />

eine Konzeption, bei der häufig das sogenannte<br />

„Change Management“ wirkt. Oft<br />

seien es Firmen, die expandieren und mehr<br />

Fläche benötigen, zu etwa der Hälfte wird<br />

die Gestaltungslösung für den Bestand, zur<br />

anderen für einen Neubau gesucht.<br />

In zahlreichen Arbeitssitzungen mit ihren<br />

Kunden versuchen der Hersteller vitra,<br />

vor allem aber der Händler und Architekt<br />

Arnold auszuloten, wie die Laufwege<br />

im Unternehmen sind, wie Abteilungen<br />

aufgebaut werden können, wie sich eine<br />

Unternehmensveränderung in den Räumen<br />

abbildet und die Identität einer Firma<br />

am Arbeitsplatz zu erkennen ist. Für<br />

Wehlmann ist klar: Sowohl das Einzelbüro<br />

ist Vergangenheit, aber auch das klassische<br />

Großraumbüro funktioniert heute nicht<br />

mehr.<br />

Stefan Meier legt Wert darauf, dass die<br />

Menschen bei ihrer Arbeit „situativ“ zusammenkommen<br />

müssen, also hohe Flexibilität<br />

gefragt ist. Der alte Konferenzraum<br />

wird abgelöst von Stehecken und Lounges,<br />

in denen meist produktiver und schneller<br />

getagt wird. Ganz grundsätzlich gelte aber<br />

als Prinzip bei der Umgestaltung: „Wände<br />

fallen lassen“, wie Wehlmann es nennt,<br />

womit durchaus auch die eine oder andere<br />

Mauer in den Köpfen von<br />

Mitarbeitern und Firmenchefs<br />

gemeint sein dürfte.<br />

Bei den südbadischen Kunden,<br />

zu denen große Anwaltskanzleien<br />

wie Graf von<br />

Westphalen oder auch das<br />

Herzzentrum Bad Krozingen<br />

zählen, finden sich mit der<br />

Ettenheimer Softwareschmiede<br />

Bellin auch solche, für die Stefan Meier<br />

die Firmenräume ein nicht<br />

unerheblicher Bestandteil<br />

der Mitarbeiter-Werbung um<br />

Talente sind. Auch dass sich ein Arbeitgeber<br />

attraktiv aufstellen möchte, findet sich<br />

längst in der Einrichtungsidee einer Cafeteria<br />

wieder.<br />

Dass Arbeitsumfelder inzwischen deutlich<br />

„wohnlicher“ (Wehlmann) werden,<br />

was vermutlich nicht nur Effizienz und<br />

Überstunden, sondern auch der Kreativität<br />

geschuldet sein dürfte, erfahren seit<br />

vergangenen Herbst auch die Studenten,<br />

die Freiburgs neue Universitätsbibliothek<br />

nutzen. Unweit von Arnolds Schaufenstern<br />

in der Freiburger Innenstadt hat sich<br />

mit den von Vitra und Arnold<br />

eingerichteten Sitzecken fast<br />

ein weiterer Showroom für das<br />

Unternehmen etabliert, in dem<br />

die wohnlichen Möbel „Grand<br />

Repos“ und „Petit Repos“ im<br />

Rund-um-die-Uhr-Betrieb für<br />

einen ansehnlichen Lernort<br />

werben.<br />

Stefan Meiers jüngstes Projekt<br />

fand ebenfalls in einem<br />

studentischen Umfeld statt,<br />

allerdings hat sich auch sein<br />

Unternehmen dabei als „lernend“<br />

präsentieren können: gemeinsam<br />

mit einem anderen großen Namen aus der<br />

Welt des Design-Mobiliars, der Schweizer<br />

Firma USM feierte er den 50. Geburtstag<br />

eines absoluten Büroklassikers, des Modul-<br />

Systems „USM Haller“ mit einem studentischen<br />

Workshop in Freiburgs Güterbahnhalle.<br />

Das schicke Möbel, das jeder schon einmal<br />

in einer repräsentativen Arztpraxis, Anwaltskanzlei<br />

oder anderen Vorzeige-Büros<br />

gesehen hat, ist ein über Kugeln verbundenes<br />

Gestänge-System, mit dem sich endlose<br />

Erweiterungen vornehmen lassen. Entsprechend<br />

grenzenlos war auch die Fantasie der<br />

internationalen Studenten von Freiburgs<br />

„Hochschule für Kunst, Design und Musik“.<br />

Als Teil einer weltweiten Reihe durfte<br />

Stefan Meier in Freiburg den Workshop<br />

mit Kreativarbeitern an drei Wochenenden<br />

im November veranstalten und sehen,<br />

wie das Thema „Modularität“ in die Stadt<br />

getragen wurde: In Form von Videos, Programmiercodes,<br />

aber auch Architektur und<br />

Möbeldesign wurden in öffentlichen und<br />

privaten Einrichtungen reflektiert und neu<br />

gestaltet. Und auch hier die Erkenntnis<br />

gewonnen, dass Einrichtungsklassiker und<br />

Einrichtungskultur vor spannenden neuen<br />

Herausforderungen stehen. <br />

Die Arbeiten des studentischen Workshops<br />

von USM Haller sind im <strong>Dezember</strong> bei<br />

Arnold in der Freiburger Humboldtstraße 3<br />

ausgestellt, näheres zu Daten und Uhrzeiten<br />

unter http://www.einrichtungskultur.com<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

AHP MERKLE<br />

Moderne Architektur, tolle Büros<br />

Die Mitarbeiter schätzen vor allem auch das neue Kommunikationsangebot<br />

Für den Zylinderbauer AHP Merkle<br />

war 2010 ein entscheidendes Jahr.<br />

Das erfolgreiche unternehmen zog nach<br />

Gottenheim um – dort waren großzügige<br />

Moglichkeiten, um effizient und gut zu<br />

arbeiten. Heute verfügt Merkle über Arbeitsplätze,<br />

die in der Brfanche als vorbildlich<br />

gelten. Ein Gespräch mit Firmenchef<br />

Christen Merkle.<br />

netzwerk südbaden: Herr Merkle, seit 2010<br />

ist Ihr Unternehmen AHP Merkle in einen<br />

neuen Firmensitz in Gottenheim eingezogen.<br />

Nicht nur die Architektur der Gebäude ist<br />

nach modernsten Gesichtspunkten und dennoch<br />

kosteneffizient geplant worden, auch die<br />

Inneneinrichtung der Büros und das gesamte<br />

Bürokonzept wurden neu erstellt. Wie sind<br />

Sie seinerzeit an das Thema herangegangen,<br />

was waren Ihre Ziele und hatten Sie Berater?<br />

Christen Merkle: Wir haben das im Team<br />

gemeinsam gelöst: Architekt/Innenarchitektin,<br />

Josef Wolf von der Firma Kist (mit<br />

Beratung von der Firma Brunner, von der<br />

größtenteils die Büromöbel kommen) und<br />

ein sehr kleines Team von AHP Merkle.<br />

netzwerk südbaden: Können Sie noch erinnern,<br />

wie die Mitarbeiter auf das neue Bürokonzept<br />

reagiert haben. Schließlich ist Veränderung<br />

ja nicht immer beliebt. Gab es Skepsis<br />

gegen Themen wie Open Space und hat sich<br />

das inzwischen gelegt?<br />

Helle und moderne Arbeitsräume<br />

Christen Merkle: Nun ja, wir hatten ja eine<br />

Situation im früheren Büro, da hatten wir<br />

quasi schon „open space“. Ein sog. Großraumbüro.<br />

Oder, eher ein „Viele-Leute-Büro“.<br />

Deshalb war der Umzug nach Gottenheim<br />

damit verbunden, dass wir die Büros<br />

nach Abteilungen geplant haben. Unterm<br />

Strich für alle ruhiger und überschaubarer.<br />

Klar ist aber, dass Veränderung immer Zeit<br />

braucht. Die meisten Mitarbeiter haben<br />

sich bereits nach sehr kurzer Zeit umgestellt<br />

und fühlten sich sehr wohl. Ein paar<br />

wenige werden wohl immer noch behaupten,<br />

dass „früher alles besser“ war.<br />

Wir haben seit dem Umzug 2010 auch 60<br />

% mehr Mitarbeiter. Das bedeutet neben<br />

der räumlichen natürlich auch personell<br />

eine große Veränderung.<br />

netzwerk südbaden: Es geht ja nicht nur<br />

darum, dass sich Mitarbeiter in Büros wohlfühlen,<br />

es geht auch um Arbeitsabläufe, Kom-<br />

munikation und kurze Wege - ist Ihr Bürokonzept<br />

diesbezüglich aufgegangen?<br />

Christen Merkle: Ja und nein. Kommunikation<br />

war früher „einfacher“, weil alle in<br />

einem Raum waren. Aber, wer hat da wirklich<br />

das mitbekommen, was er wissen sollte?<br />

Es war viel lauter und unruhiger. Heute<br />

findet die Kommunikation in kleineren<br />

Bereichen statt und das viel geordneter<br />

und strukturierter. Für die abteilungs- und<br />

disziplinübergreifende Kommunikation<br />

haben wir verschiedene Möglichkeiten,<br />

die auch genutzt werden: Großer Kaffee-<br />

Bar-Bereich, größere und kleinere Besprechungsräume<br />

und -Inseln, auch die Kantine<br />

wird für die Kommunikation genutzt.<br />

Sagen wir so: Die Kommunikation findet<br />

geplanter statt und nicht wie früher durch<br />

Zuruf. Dann, wenn Kommunikation benötigt<br />

wird.<br />

netzwerk südbaden: Unternehmen wie Ihres<br />

stehen auch im Wettbewerb um die besten<br />

Köpfe. Denken Sie, dass Investitionen in eine<br />

moderne Büroweilt auch bei Themen wie<br />

Employer Branding eine Rolle spielen oder<br />

wird das überbewertet?<br />

Christen Merkle<br />

Christen Merkle: Ja, das spielt in jedem<br />

Fall eine wichtige Rolle. Klar ist, dass man<br />

grundsätzlich überall gut und gerne arbeiten<br />

kann, wenn man will. Aber wenn die<br />

Arbeitsumgebung freundlich, hell, praktisch<br />

und die Umgebung angenehm ist,<br />

dann fällt das schon viel leichter. Man<br />

arbeitet schließlich einen nicht unwesentlichen<br />

Teil der Lebenszeit an seinem Arbeitsplatz.<br />

Und wenn man da gerne hingeht,<br />

dann ist das doch ideal! Dazu gehört<br />

aber neben dem Raum- auch das Betriebsklima.<br />

Stimmt das nicht, sind die schönsten<br />

Räume sinnlos. Unterm Strich muss<br />

das Gesamtpaket stimmen, um die „besten<br />

Köpfe“ zu bekommen.<br />

netzwerk südbaden: Sie selbst sind weltweit<br />

unterwegs, gab es Büros in denen Sie zu Gast<br />

waren, die Sie besonders beeindruckt haben?<br />

Christen Merkle: Wenn ich über diese<br />

Frage nachdenke, dann muss ich ehrlicher<br />

Weise sagen, dass mir kein einziges Büro<br />

einfällt, das mir besser gefällt als mein<br />

Büro. Es ist für mich sehr schön, zurück<br />

nach Gottenheim zu kommen. Ich denke,<br />

dass wir hier schon etwas sehr Schönes, fast<br />

Besonderes geschaffen haben. Auf jeden<br />

Fall kann es mit sehr vielen Büros dieser<br />

Welt mithalten. Vielleicht sind unsere Mitarbeiter<br />

deswegen so gerne bei AHP Merkle???<br />

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62<br />

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Märkte<br />

Märkte<br />

AHP MERKLE<br />

Moderne Arbeitswelten in Gottenheim<br />

Kommunikationsinseln sind ein wichtiger Teil des Bürokonzepts<br />

Multifunktionsraum zusammengelegt werden.<br />

Der separate Zugang auf der Nordseite<br />

ermöglicht außerbetriebliche Nutzungen.<br />

So profitieren neben den Mitarbeitern der<br />

AHP Merkle GmbH auch die Kunden des<br />

Unternehmens von den geschaffenen Räumen<br />

zur Schulung und Weiterbildung. Es<br />

war ein Anliegen des Unternehmens neben<br />

einer modernen und funktionalen Arbeitssituation<br />

eine Atmosphäre zu schaffen, in der<br />

sich die Mitarbeiter aufgehoben fühlen und<br />

sich mit dem Unternehmen gemeinsam<br />

weiterentwickeln können. Ebenso wurde<br />

im Produktionsbereich Augenmerk auf die<br />

Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter gelegt.<br />

Eine optimale Anordnung der Produktion<br />

von Wareneingang bis zum Versand erleichtert<br />

die Arbeitsabläufe. Darüber hinaus bietet<br />

die gewählte Nord-Südausrichtung der<br />

Produktionshalle die Möglichkeit die Halle<br />

über eine Shed-Oberlichtverglasung natürlich,<br />

gleichmäßig und blendfrei zu belichten.<br />

<br />

<br />

Die Präzision der Produkte der AHP<br />

Merkle GmbH spiegelt sich im Gebäude<br />

wider. Klare Linien im Verwaltungsbereich,<br />

Räume und Bereiche für Kommunikation.<br />

Architektur, die einem Werkstück gleicht.<br />

Reflektion von innen nach außen.<br />

Die Innenflächen des Verwaltungsgebäudes<br />

sind hautsächlich in klarem Sichtbeton<br />

Rettungszentrum Denzlingen<br />

ausgeführt. Lichtbänder im Dach sorgen für<br />

die natürliche Belichtung von oben. Rund<br />

um das lichtdurchflutete Atrium erschließen<br />

sich die Büros der einzelnen Abteilungen –<br />

hier wurden dem Wunsch des Bauherren<br />

entsprechend auch „Kommunikationsinseln“<br />

geschaffen: das bedeutet Raum für den<br />

Austausch zwischen den Mitarbeitern für<br />

eine Kommunikation auf kurzem Weg. Im<br />

zweiten Bauabschnitt wurde das „Technikum“<br />

errichtet. Darin befindet sich eine helle,<br />

moderne Betriebskantine, in der für das<br />

leibliche Wohl der Mitarbeiter gesorgt wird<br />

und ein Schulungs- und Konferenzraum.<br />

Diese beiden Räume sind durch eine mobile<br />

Wand getrennt und können zu einem<br />

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Märkte<br />

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Quartier Unterlinden<br />

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FIT IN VIELEN BEREICHEN<br />

Zertifizierung beweist hohe Kompetenz<br />

Interview mit Christoph und Christine Ernst von Büba Büro- und Industriereinigung GmbH<br />

In der Reinigungsbranche kommt es mehr<br />

denn je auf fachliche Kompetenz an. Die<br />

Freiburger Büba Büro- und Industriereinigung<br />

GmbH hat hat jetzt die neuesten Zertifizierungen.<br />

Sie belegen, dass das Unternehmen<br />

besonders breit aufgestellt ist. Wir<br />

sprachen mit den Geschäftsführern Christine<br />

und Christoph Ernst.<br />

netzwerk südbaden: Frau Ernst, Herr Ernst,<br />

Ihr Unternehmen arbeitet seit 4 Jahrzehnten in<br />

der Reinigungsbranche. Sie werben<br />

damit, die neuesten Zertifizierungen<br />

zu haben. Welche sind das genau?<br />

Christine Ernst: Unser Unternehmen<br />

wurde erstmals 2009 gemäß<br />

der ISO 9001:2008 (Qualitätsmanagement)<br />

mit integriertem HAC­<br />

CP Konzept, sowie der ISO 14001<br />

(Umweltmanagement) zertifiziert.<br />

Zudem konnten wir einen Arbeitsund<br />

Gesundheitsschutz gemäß der<br />

BS OHSAS 18001:2007 bei unserer<br />

Rezertifizierung 2012 in unser<br />

Portfolio mit aufnehmen.<br />

Seit <strong>2015</strong> sind wir ebenfalls gemäß<br />

der ISO 16636:<strong>2015</strong> in der Schädlingsbekämpfung<br />

in den Bereichen<br />

Gesundheits- und Vorratsschutz,<br />

wie auch Holz- und Bautenschutz<br />

geprüft und zertifiziert. Darüber<br />

hinaus besitzen wir auch diverse<br />

Personenzertifikate: Unser Vater,<br />

Klaus Ernst, ist Sachverständiger<br />

für das Gebäudereiniger Handwerk, Sachverständiger<br />

zur Reinigung und Wartung von<br />

Photovoltaikanlagen sowie Sachverständiger<br />

zur Schimmelbekämpfung.<br />

netzwerk südbaden: Sind solche Zertifizierungen<br />

so etwas wie ein Qualitäts-Gütesiegel?<br />

Christoph Ernst: Als Gütesiegel kann eine<br />

Zertifizierung eingeordnet werden. Jedoch<br />

treffen unsere Zertifizierungen keine Aussagen<br />

über die Qualität eines Produktes, sondern<br />

über die Erbringung unserer Dienstleistung<br />

und unsere Firmenphilosophie. Wir<br />

sehen unser Qualitätsmanagement darüber<br />

hinaus als einen wichtigen Bestandteil unseres<br />

66<br />

Alltags; Qualitätsmanagement wird gelebt.<br />

Daneben verpflichtet es uns zur ständigen<br />

Verbesserung unserer Arbeitsabläufe, die<br />

mit Hilfe von Verfahrensanweisungen und<br />

untergeordneten Arbeitsanweisungen dokumentiert<br />

werden. Die Sicherstellung dieser<br />

Arbeitsabläufe wird durch regelmäßige interne<br />

wie auch externe Schulungen aktualisiert,<br />

verbessert und gefestigt.<br />

Kundenzufriedenheit erreichen wir über die<br />

Erfüllung der Kundenanforderungen und<br />

Christine und Christoph Ernst<br />

-wünsche. Dies drückt Qualität aus.<br />

netzwerk südbaden<br />

netzwerk südbaden: Kostet so ein Zertifizierungsprozess<br />

nicht ungeheuer viel Geld und<br />

Zeit, lohnt sich das?<br />

Christine Ernst: Es lohnt sich schon deshalb,<br />

weil wir dadurch den Kunden und potenziellen<br />

Kunden einen Qualitätsstandard vermitteln<br />

können. Gerade in der Dienstleistung<br />

mit ausschließlich immateriellen Gütern<br />

müssen wir den Kunden auch im Angebot<br />

einen Qualitätsstandard vermitteln und dies<br />

erfolgt über die Zertifizierung. Zudem sind<br />

gewisse Zertifizierungen Standardkriterien in<br />

einem Angebot, ohne die wir als Unternehmen<br />

oftmals gar nicht berücksichtigt werden<br />

würden.<br />

netzwerk südbaden: Büba zeichnet sich auch<br />

damit aus, immer die neuesten Technologien<br />

einzusetzten. Auf den ersten Blick denkt man<br />

bei einer Reinigungsfirma nicht gerade an den<br />

Einsatz von Technologie, können Sie uns ein<br />

Beispiel nennen?<br />

Christoph Ernst: Nehmen wir zum Beispiel<br />

unser Gerät zur Graffiti-Entfernung. Mit diesem<br />

Reinigungsgerät kann Graffiti<br />

auf unterschiedlichen Materialien<br />

ohne Chemie und Wasser, dadurch<br />

material- und umweltschonend,<br />

entfernt werden.<br />

Oder unser neuestes Projekt zur<br />

Schimmelentfernung, das das gesamte<br />

Schimmelmaterial (Myzel)<br />

vollständig zerstört und aus dem<br />

Untergrund (Mauerwerk) entfernt.<br />

Es gibt nachweislich keine giftigen<br />

Rückstände, es sind alle europäischen<br />

Biozulassungen erfüllt und<br />

ist daher vielseitig anwendbar, sogar<br />

für den Einsatz im Lebensmittelbereich.<br />

netzwerk südbaden: Welche Rolle<br />

spielen denn die Mitarbeiter, wenn es<br />

um das Thema Qualität geht?<br />

Christine Ernst: Die Mitarbeiter<br />

sind maßgeblich am Qualitätsprozess<br />

beteiligt. Wie wir oben schon<br />

erwähnt haben, erreichen wir die Kundenzufriedenheit<br />

über die Erfüllung von Kundenanforderungen<br />

und -wünsche, sprich Qualität.<br />

Diese Qualität ist nur mit den entsprechenden<br />

Mitarbeitern zu erreichen, die gut ausgebildet<br />

und kontinuierlich weitergebildet werden.<br />

Dies trägt auch zur Motivation unserer<br />

Mitarbeiter selbst bei. Infolge von motivierten<br />

Mitarbeitern sinkt die Fluktuation und<br />

das Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter<br />

steigt. Ein Beispiel ist hierfür wohl eine<br />

unserer Reinigungskräfte, die seit 41 Jahren<br />

durchgehend bei uns im Unternehmen tätig<br />

ist. <br />

<br />

La Vive<br />

Number One<br />

Neues fördern.<br />

Stadtentwicklung im Nordwesten<br />

lässt Baukultur entstehen.<br />

Impulsgeber war die Stadt mit ihrer Überlegung, den alten Platz am Siegesdenkmal wiederherzustellen.<br />

Damit entstand die Vision einer Stadtentwicklung, die den Nordwesten<br />

an urbanes, großstädtisches Leben anbindet. Gemeinsam gelang es, Freiburger Baukultur<br />

zu etablieren mit Bauten wie Kajo 192, Quartier Unterlinden mit<br />

dem Solitär, dem Colombi-Eck, Teil eines von Unmüssig ausgelobten<br />

Wettbewerbs, den Kleihues+Kleihues 2010 gewonnen haben und<br />

wozu auch das noch im Genehmigungsprozess befindliche La Vive<br />

gehört. In der Verlängerung der Kajo auf der anderen Seite des geplanten<br />

Platzes wird das Number One mit dem Hotel Motel One sowie das STILZ-Ensemble,<br />

bestehend aus Vorder- und Hinterhaus, entstehen. Projekte, die Maßstäbe setzen.<br />

STILZ<br />

Wir gestalten Freiburg.<br />

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Märkte<br />

MESSE<br />

„Markplatz Arbeit“ wieder erfolgreich<br />

as war eine gute Messe<br />

„Dfür uns“, bilanzierte Ann-<br />

Kathrin Freund von der TÜV-<br />

Süd-Akademie die erstmalige<br />

Messeteilnahme ihrer Fort- und<br />

Weiterbildungseinrichtung bei<br />

marktplatz: ARBEIT SÜDBA­<br />

DEN in Freiburg. „Wir haben an<br />

beiden Messetagen sehr gute und<br />

konkrete Gespräche geführt, viele<br />

Anfragen nach unseren Angeboten<br />

registriert und hier eindeutig<br />

unsere Zielgruppe getroffen.<br />

Wir sind im kommenden Jahr<br />

auf jeden Fall erneut mit dabei!“<br />

Ähnlich positiv äußerten sich<br />

fast alle Aussteller der elften Auflage<br />

der Job- und Karrieremesse<br />

marktplatz: ARBEIT SÜDBA­<br />

DEN in Freiburg.<br />

„Die Aussteller lobten in diesem<br />

Jahr erneut das hohe Niveau<br />

der Messebesucher“, bestätigte<br />

Projektleiterin Stefanie Salzer-<br />

Deckert zum Messeausklang.<br />

„Hierbei reichte die Bandbreite<br />

vom angehenden Schulabgänger<br />

auf Ausbildungssuche, der<br />

zusammen mit seinen Eltern<br />

auf Informationssuche ist, bis<br />

hin zur für uns neuen Besuchergruppe<br />

der Flüchtlinge, die sich<br />

aktiv um ihre Integration in den<br />

Arbeitsmarkt bemühen und hier<br />

auf offene Ohren bei den Ausstellern stießen.“<br />

Besonders gut angenommen wurden<br />

auch in diesem Jahr wieder klassische Messe-Features<br />

wie das Live-Bewerbertraining<br />

und das neu ins Programm integrierte<br />

Ausbildungskino mit Berufsporträts im<br />

Filmformat. „Für unsere Aussteller zählt<br />

angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels<br />

mehr denn je, dass sie bei uns mit<br />

wirklich interessierten Bewerbern in Kontakt<br />

kommen. Und unsere Besucher schätzen<br />

die große Bandbreite der Messe, die für<br />

die ganze Familie Anstöße in Sachen Karriere<br />

und Erfolg bringt“, so Veranstalter<br />

Manfred Kross.<br />

Die 11. Auflage der Messe lockte viele Besucher<br />

„Wir waren positiv überrascht von dieser<br />

Messe“, bestätigte Oliver Conrad vom Personalmarketing<br />

des Brandschutzunternehmens<br />

Hekatron in Sulzburg, das in diesem<br />

Jahr ebenfalls erstmalig bei marktplatz:<br />

ARBEIT SÜDBADEN mitmachte. „Sowohl<br />

die Qualität als auch die Quantität<br />

der Besucherinnen und Besucher stimmte,<br />

ich habe das Gefühl, dass praktisch jeder<br />

Messebesucher auch bei uns am Stand<br />

war.“ Und Prof. Ekkehart Meroth von der<br />

Dualen Hochschule Baden-Württemberg<br />

in Lörrach bilanzierte am Samstag: „Wir<br />

hatten eine sehr gute Resonanz, die Besucher<br />

kamen gut vorbereitet zu uns, zeitweise<br />

wurden wir an unserem Stand<br />

überrannt. Für einige Fachbereiche<br />

ist uns das Infomaterial ausgegangen.“<br />

Ähnliches berichtete am Samstag<br />

auch Ausbildungsleiter und<br />

Stammaussteller Christian Erhardt<br />

vom Handelskonzern<br />

LIDL: „Für uns war das eine der<br />

besten Ausgaben von Marktplatz<br />

Arbeit seit wir mit dabei sind!<br />

Vor allem am Freitag war die<br />

Qualität der möglichen Bewerber<br />

an unserem Stand sensationell,<br />

wir konnten mehrere konkrete<br />

Kontakte und Namen für weitere<br />

Gespräche gewinnen.“ Ausbildungsleiterin<br />

Bianca Schneider<br />

von „Kaiser´s Gute Backstube“<br />

in Ehrenkirchen bestätigte dieses<br />

Fazit: „Wir hatten gute Gespräche,<br />

trafen auf eine hohe Besucherqualität<br />

und wurden vom<br />

Messeteam rundum gut betreut.<br />

Als Bilanz nehmen wir mehrere<br />

neue Praktikanten und Vorstellungsgespräche<br />

mit nach Hause!“<br />

Die Messe marktplatz: ARBEIT<br />

SÜDBADEN wurde in diesem<br />

Jahr von rund 9.000 (2014:<br />

10.000) Menschen besucht. Der<br />

Besucherrückgang ging dabei vor<br />

allem auf die niedrigere Zahl an<br />

Schulklassen am Freitag zurück.<br />

Ein Umstand, den die Aussteller überwiegend<br />

positiv bewerteten, so Projektleiterin<br />

Stefanie Salzer-Deckert: „Die Motivation<br />

von Schülern, die die Messe im Klassenverband<br />

besuchen, ist im Vergleich zum<br />

individuellen Besuch - vor allem zusammen<br />

mit den Eltern - oftmals geringer.<br />

Das breit aufgestellte Konzept unserer<br />

Messe ist daher für unsere Aussteller von<br />

echtem Mehrwert gegenüber mancher<br />

reinen Ausbildungsmesse. Wir haben von<br />

mehreren Ausstellern gehört, dass sich an<br />

ihrem Stand sowohl die Kinder als auch die<br />

Eltern nach jeweils passenden Angeboten<br />

informiert haben.“ <br />

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68<br />

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Steuern & Recht kompakt<br />

Wer kennt nicht das Bild von ausländischen Lkw, die<br />

die deutschen Autobahnen für Ihre Transitbeförderung<br />

befahren müssen. Aber kann ein ausländischer<br />

Lkw-Fahrer für eine Fahrt z.B. von Bratislava nach Straßburg<br />

für den auf Deutschland entfallenden Strecken-und Zeitabschnitt<br />

den deutschen Mindestlohn beanspruchen? Müssen die<br />

ausländischen Speditions und Transportunternehmer die nach<br />

dem MiLoG vorgeschriebenen Arbeitszeitnachweise führen? Dabei<br />

betrifft diese Problematik nicht nur Transitfahrten sondern<br />

auch andere kurzfristige Arbeitseinsätze von Arbeitnehmern in<br />

Deutschland. Insbesondere erfreuen sich kurz Arbeitseinsätze in<br />

deutschen Stamm betrieben bei Arbeitnehmern ausländischer<br />

Tochtergesellschaften deutscher Unternehmen großer Beliebtheit,<br />

da nun der deutsche Mindestlohn zu zahlen sei.<br />

Nach Ansicht des Bundesarbeitsministeriums sind nach § 20<br />

MiLoG alle Arbeitgeber mit Sitz im In- und Ausland verpflichtet,<br />

ihren Anführungszeichen „im Inland beschäftigten Arbeitnehmern“<br />

den Mindestlohn zu bezahlen und die notwendigen<br />

Arbeitszeitnachweise zu führen. Damit sollen auch kurzzeitige<br />

Arbeitseinsätze in Deutschland sowie Transitfahrten erfasst sein.<br />

Es gelte „Deutscher Lohn auf deutscher Scholle“ (Thüsing, zit in<br />

FAZ v. 8.1.<strong>2015</strong>)<br />

Zutreffend ist es, dass es sich um eine Eingriffsnorm handelt und<br />

der Staat diese als so entscheidend zur Wahrung seiner Interessen<br />

ansieht, dass er diese Vorschriften auch gegen abweichendes Vertragsstatut<br />

durchsetzen möchte. Voraussetzung dafür ist jedoch,<br />

dass ein Sachverhalt mit einem hinreichenden Bezug zu dem<br />

normsetzenden Staat vorliegt. Dies ist bezüglich § 20 MiLoG<br />

für reine Transitfahrten oder andere sehr kurze Beschäftigungen<br />

in Deutschland zweifelhaft, da die konkrete Beschäftigung<br />

Deutschland als normsetzenden Staat sowohl in zeitlicher als<br />

auch sachlicher Hinsicht nur am Rande berührt. Darüber hinaus<br />

ist der Zweck des deutschen Mindestlohns in den oben genannten<br />

Konstellationen nicht einschlägig, da die betroffenen Arbeitnehmer<br />

in aller Regel ihre Existenzgrundlage nicht in Deutschland<br />

sichern müssen, so dass für die Anwendung des deutschen<br />

Mindestlohns kein Raum ist.<br />

Neben den oben genannten Argumenten ist das primäre Unionsrecht<br />

zu beachten. Die EU-Kommission hat am 19.5.<strong>2015</strong><br />

beschlossen, wegen der Anwendung des MiLoG im grenzüberschreitenden<br />

Verkehrssektor ein Vertragsverletzungsverfahren<br />

einzuleiten. Da die Anwendung des deutschen Mindestlohns auf<br />

nur kurzzeitig in Deutschland beschäftigte Arbeitnehmer deren<br />

ausländische Arbeitgeber unverhältnismäßig belastet und damit<br />

deren Dienstleistungsfreiheit unzulässig einschränken kann,<br />

kann dieses Vertragsverletzungsverfahren durchaus als erfolgversprechend<br />

anzusehen sein. Zwar hat der EuGH in ständiger<br />

Rechtsprechung die Anwendung von Mindestlöhnen des Zielstaats<br />

eine Arbeitnehmerentsendung unter dem Gesichtspunkt<br />

der Dienstleistungsfreiheit akzeptiert, allerdings gerade bei kurzen<br />

Arbeitseinsätzen in einem anderen Mitgliedstaat eine Ausnahme<br />

gemacht (Mazzoleni-Urteil):<br />

Nach EuGH kann die Anwendung der nationalen Vorschriften<br />

des Zielstaats einer Dienstleistung auf Unternehmen, die nur<br />

kurzzeitig Arbeitnehmer in einem anderen Mitgliedstaat einsetzen,<br />

unverhältnismäßig hohen zusätzlichen Verwaltungsaufwand<br />

generieren und zur Zahlung unterschiedlich hoher Entgelte an<br />

die Beschäftigten, die alle derselben Operationsbasis angehören<br />

und die gleiche Arbeitsleistung führen. Dies wiederum könne<br />

Spannungen zwischen den Beschäftigten auslösen und sogar die<br />

Kohärenz der im Niederlassungsmitgliedstaat geltenden Tarifverträge<br />

bedrohen.<br />

Die hinter diesem Urteil stehenden Wertungen sind wohl auf die<br />

Problematik der Transitfahrten sowie der sonstigen kurzfristigen<br />

Beschäftigungen in Deutschland übertragbar.<br />

DER NEUE JAGUAR XF<br />

NO BUSINESS<br />

AS USUAL.<br />

Kurzzeitige Beschäftigung in Deutschland –<br />

gelten die Vorschriften zum Mindestlohn?<br />

70<br />

netzwerk südbaden<br />

Vor dem genannten Hintergrund wäre Deutschland gut beraten,<br />

die kurze Beschäftigung im Inland von der Mindestlohnpflicht<br />

auszunehmen, wie dies auch in den Mindestlohntarifverträgen,<br />

die nach dem Arbeitnehmer Entsendegesetz auf ausländische<br />

Arbeitgeber erstreckt werden, keine Anwendung auf bestimmte,<br />

im einzelnen aufgeführte Tätigkeiten, bei denen die Dauer der<br />

Entsendung acht Tage nicht übersteigt geregelt ist. Die Lösung<br />

der Problematik würde durch eine Schaffung eines Wertung Einklang<br />

zwischen entsende-und Mindestlohnrecht herzustellen. Im<br />

Übrigen könnte ein ergänzender Absatz von § 20 Mindestlohngesetz,<br />

der klarstellt, dass kurze Beschäftigung in Deutschland bis<br />

zur Dauer von z.B. acht Tagen nicht dem Mindestlohngesetze<br />

unterliegen, das eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren gegenstandslos<br />

machen.<br />

JUDr. Carsten Dehmer<br />

Rechtsanwalt,<br />

Fachanwalt für Steuerrecht<br />

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hocheffizienter Ingenium Dieselmotor erreicht einen Kraftstoffverbrauch<br />

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Blickpunkt Mittelstand<br />

Fragebogen<br />

wenn der Grenzgänger an mehr als 45 Tagen beruflich bedingt<br />

- nicht an seinen Wohnsitz zurückkehrt und/oder<br />

- ganztägig außerhalb der Grenzzone arbeitet.<br />

Im Einzelnen bedeutet dies:<br />

1. Eintägige Dienstreisen außerhalb der Grenzzone sind schädlich.<br />

Das gilt allerdings nur, wenn der Grenzgänger am gleichen Tag<br />

nicht noch im Grenzgebiet arbeitet. Bloße Transferreisen innerhalb<br />

der Grenzzone sind insoweit aber unbeachtlich.<br />

2. Mehrtägige Dienstreisen außerhalb der Grenzzone<br />

zählen grundsätzlich als schädliche Nichtrückkehrtage.<br />

Ausnahme Hinreisetage: Pendelt der Grenzgänger vor der Abreise<br />

zwischen seinem Wohnsitz und dem Arbeitsort in der Grenzzone,<br />

liegt kein schädlicher Reisetag vor.<br />

Ausnahme Rückreisetage: Arbeitet der Grenzgänger am Rückreisetag<br />

noch im Grenzgebiet, so liegt kein schädlicher Tag vor.<br />

3. Entfällt eine mehrtägige Dienstreise außerhalb der Grenzzone auf<br />

Wochenenden oder Feiertage, so liegen keine Nichtrückkehrtage<br />

vor, wenn die Arbeit an diesen Tagen weder vertraglich vereinbart<br />

Einfach mal nachgefragt ...<br />

Was ist Ihr Lieblingsreiseziel?<br />

Südafrika<br />

Und wohin möchten Sie unbedingt noch(mal) reisen?<br />

Südafrika<br />

Welche Musik hören Sie gerne?<br />

Italienische Musik; Laura Pausini<br />

Bei was bekommen Sie Heimatgefühle?<br />

Wenn ich von zu Hause weg bin und ich weiß,<br />

dass zu Hause Menschen auf mich warten<br />

Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Region?<br />

Innenstadt Freiburg<br />

D<br />

er Mittelstand in Baden ist ständig auf der Suche nach qualifizierten<br />

Fachkräften. Er rekrutiert deshalb nicht nur in<br />

Deutschland, sondern auch im benachbarten Elsass: Mehr als<br />

30.000 Personen pendeln mittlerweile für die Arbeit täglich nach<br />

Deutschland. Die mitunter sehr langen Anfahrtswege nehmen die<br />

Grenzgänger gerne in Kauf, da dieser Nachteil in den meisten Fällen<br />

durch das höhere Lohnniveau auf der deutschen Rheinseite kompensiert<br />

wird.<br />

Diese Win-win-Situation für beide Seiten wird auch steuerlich flankiert:<br />

Wohnt der Arbeitnehmer in den französischen Departemens<br />

57, 67 oder 68 und arbeitet er grundsätzlich im deutschen Grenzgebiet,<br />

d.h. nicht weiter als 30 km Luftlinie von der Grenze entfernt,<br />

so unterliegt er weiterhin der französischen Einkommensteuer und<br />

muss sich diesbezüglich nicht mit den mitunter deutlich komplizierteren<br />

deutschen Steuergesetzen auseinandersetzen. Ein weiterer<br />

Vorteil: Auch wenn die Einkommensteuerlast in Frankreich in den<br />

letzten Jahren durch die Regierung Hollande erhöht wurde, liegt sie<br />

immer noch unter dem Niveau der durchschnittlichen deutschen<br />

Steuerbelastung.<br />

Die Besteuerung findet grundsätzlich aber nur dann in Frankreich<br />

statt, wenn der Grenzgänger täglich an seinen Arbeitsort im deutschen<br />

Grenzgebiet pendelt und abends wieder an seinen Wohnort<br />

in Frankreich zurückkehrt. Sollte dies bei einem das ganze Jahr beschäftigten<br />

Grenzgänger an mehr als 45 Tagen nicht der Fall sein, so<br />

fällt das Besteuerungsrecht zurück nach Deutschland und das deutsche<br />

Finanzamt wird den Lohn des gesamten Jahres in Deutschland<br />

versteuern.<br />

Finanziell kann dies erhebliche Nachteile für den Grenzgänger mit<br />

sich bringen. Er unterliegt dann nämlich nicht nur dem höheren<br />

deutschen Steuerniveau. Als beschränkt Steuerpflichtiger wird er<br />

grundsätzlich auch nach der Lohnsteuerklasse I versteuert, unabhängig<br />

davon, ob er verheiratet oder für Kinder unterhaltsverpflichtet<br />

ist. Im internationalen Steuerrecht gilt der Grundsatz, dass familienbezogene<br />

Vergünstigungen nur im Ansässigkeitsstaat – hier in<br />

Frankreich – gewährt werden können. Unter gewissen Voraussetzungen<br />

können diese äußerst negativen Folgen durch einen Antrag<br />

auf unbeschränkte Steuerpflicht abgemildert werden.<br />

Aber auch für den Arbeitgeber kann dies eine unangenehme Situation<br />

darstellen, da das Finanzamt ihn in den meisten Fällen für<br />

die nicht einbehaltene Lohnsteuer in Haftung nimmt und er dann<br />

beim Grenzgänger die Einkommensteuer nachfordern muss. Dies<br />

wird nicht unbedingt zu einem positiven Betriebsklima führen.<br />

Deshalb sollten alle Beteiligten von Anfang an darauf achten, diese<br />

Situationen zu vermeiden.<br />

Dafür sollten sowohl der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber<br />

genau und regelmäßig aufzeichnen, ob der Grenzgänger möglicherweise<br />

die 45-Tage-Grenze überschreitet.<br />

Hierfür ist es notwendig zu wissen, in welchen Fällen die schädliche<br />

45-Tage-Grenze überschritten wird. Grundsätzlich ist dies der Fall,<br />

Der badische Mittelstand und<br />

seine elsässischen Grenzgänger<br />

ist noch vom Arbeitnehmer tatsächlich ausgeübt wird. Die Reisetätigkeit<br />

ist insoweit nicht als Arbeitstätigkeit anzusehen.<br />

4. Krankheitstage während einer mehrtägigen Dienstreise führen<br />

nicht zu Nichtrückkehrtagen.<br />

5. Ganztägige Arbeiten in Frankreich außerhalb der Grenzzone gelten<br />

als schädliche Tage.<br />

Die genaue Kenntnis dieser Definitionen erlaubt es bereits im laufenden<br />

Jahr zu erkennen, ob die 45-Tage-Grenze überschritten werden<br />

könnte. Unter Umständen können negative Folgen dann durch<br />

entsprechende Maßnahmen – zum Beispiel den Verzicht auf eine<br />

nicht unbedingt notwendige Reisetätigkeit – verhindert werden.<br />

Deshalb: Lassen Sie sich rechtzeitig beraten. Damit die Win-Win-<br />

Situation zwischen dem badischen Mittelstand und seinen Grenzgängern<br />

auch in Zukunft bestehen bleibt.<br />

Frank Wolf<br />

Rechtsanwalt/Steuerberater<br />

PwC Freiburg<br />

Wie heißen Sie mit vollem Namen?<br />

Christian Rönicke<br />

Wann und wo sind Sie geboren?<br />

22.02.1973, Freiburg i. Brsg.<br />

Wo arbeiten Sie und was ist Ihre Aufgabe?<br />

Selbstständig seit 2002 als freier Finanzierungsberater,<br />

Hypothekenmakler<br />

Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />

Fußballprofi<br />

Mit welchem Essen kann man Sie begeistern?<br />

Essen was mit Liebe und Leidenschaft zubereite<br />

worden ist<br />

Lieber selbst kochen oder kochen lassen?<br />

Selber Kochen für/mit Freunden<br />

Was schauen Sie sich gerne an (TV)?<br />

„Geschichten“ / Filme, die aus dem Leben gegriffen<br />

sind<br />

Was lesen Sie am liebsten?<br />

Fachlektüren aller Art<br />

Wie sind Sie mobil?<br />

Auto und früher noch Motorrad<br />

Was verbinden Sie mit <strong>Südbaden</strong>?<br />

Die Menschenfreundlichkeit und das gute Essen<br />

Was war bisher ihr größter „Fehler“ im Berufsleben?<br />

Auf Menschen gehört zu haben, die es nicht ehrlich<br />

mit mir gemeint haben<br />

Welchen Lebenstraum haben Sie sich schon erfüllt?<br />

Mich selbstständig gemacht zu haben und ein<br />

tolles Team um mich herum zu haben.<br />

Und welchen noch nicht?<br />

Wenn ich aus dem Berufsleben aussteige; ein<br />

schönes Landhaus in der Toscana.<br />

Was mögen/schätzen Sie an anderen?<br />

Verbindlichkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit<br />

Was mögen/schätzen andere an Ihnen?<br />

Verbindlichkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit<br />

„Das Wort zum Sonntag“ (Lebensmotto)?<br />

Die Person die Du jeden Morgen im Spiegel<br />

siehst ist einzig und allein für DEIN Leben verantwortlich<br />

!<br />

72 netzwerk südbaden<br />

netzwerk südbaden 73


Kultur<br />

Auf ein Neues<br />

Bestsellerliste<br />

Aufgeheizt<br />

Wer wie der Autor fünf Jahrzehnte in unterschiedlichen<br />

Positionen als Journalist<br />

tätig war, hat naturgemäß vieles erlebt. Wir<br />

reden hier gar nicht von der veränderten Technik,<br />

von der Revolution der Medien durch die<br />

digital gestützte Information. Wir reden hier<br />

über die Ereignisse, die ein Journalist begleitet.<br />

Reden wir hier nicht von der großen Politik,<br />

reden wir davon, was unseren Alltag in der Regel<br />

beherrscht. Das Lokale. Da ist uns schon<br />

allerhand untergekommen, zuletzt jener Dorfbürgermeister<br />

im Hotzenwald, der nach Gerichtserkenntnis<br />

selbst einen Anschlag auf sich<br />

inszeniert hat. Und nun sind wir plötzlich selbst<br />

mittendrin. Das Verwaltungsgericht Freiburg<br />

hat die Bürgermeisterwahl in Neuenburg für<br />

ungültig erklärt, weil kurz vor dieser Wahl ein<br />

Artikel im Gemeindeblatt erschienen war, der<br />

sich mit der Entwicklung des Standorts Neuenburg<br />

befasst und durchaus lobende Worte<br />

über den amtierenden Bürgermeister Joachim<br />

Schuster findet. Diesen Artikel hat der Autor<br />

dieser Glosse verfasst. Geschrieben worden war<br />

er für netzwerk südbaden. In dem Magazin<br />

werden regelmäßig Gemeinden in der Region<br />

vorgestellt, der Bürgermeister wird gefragt und<br />

viele Informationen über den jeweiligen Ort<br />

präsentiert. Das gehört zum normalen Alltagsgeschäft<br />

und ist in jeder Hinsicht unspektakulär.<br />

So wäre es wohl auch geblieben, hätte nicht<br />

das Neuenburger Stadtblatt – verantwortlich<br />

für dessen Inhalt ist der Bürgermeister – den<br />

Artikel nachgedruckt. Auch das ist keineswegs<br />

unüblich, schließlich freut man sich in den<br />

Rathäusern, wenn man in einem Medium erwähnt<br />

wird. Dass der Inhalt auch übermittelte,<br />

Bürgermeister Joachim Schuster mache einen<br />

guten Job, entspricht und entsprach der Meinung<br />

des Autors. Eine Wahlempfehlung war<br />

natürlich nicht in der Geschichte enthalten,<br />

was ja schon deshalb unsinnig gewesen wäre,<br />

weil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des<br />

Artikels erst ein Kandidat feststand, eben der<br />

amtierende Bürgermeister. Nun hat das Verwaltungsgericht<br />

genau diesen Artikel, der ja nie<br />

für das Gemeindeblatt vorgesehen war, zum<br />

Anlass genommen, die Bürgermeisterwahl in<br />

Neuenburg zu annullieren. Diese harmlose<br />

Story als wahlentscheidend zu bewerten – was<br />

hat die Juristen denn da geritten? Wir wissen<br />

es nicht, aber das tut jetzt kaum noch etwas<br />

zur Sache. Immerhin hat Bürgermeister Schuster<br />

nach anfänglichem Zögern jetzt erklärt, er<br />

werde sich wieder zur Wahl stellen. Eine gute<br />

Entscheidung. <br />

Jörg Hemmerich<br />

Belletristik<br />

Schami/Sophia oder Der Anfang aller Geschichten<br />

1 Hanser<br />

Moyes/Ein ganz neues Leben<br />

2 Rowohlt<br />

Bottini/Im weißen Kreis<br />

3 Dumont<br />

Sachbuch<br />

Abdel-Samad/Mohamed<br />

1 Droemer Knaur<br />

Kermani/Wer ist Wir?<br />

2<br />

Beck´sche Verlagsbuchhandlung<br />

Kermani/Ausnahmezustand<br />

3 Beck‘sche Verlagsbuchhandlung<br />

Biographien<br />

Mankell/Treibsand<br />

1 Zsolnay<br />

Lahme/Die Manns<br />

2 Fischer<br />

Lindgren/Die Menschheit hat den Verstand verloren<br />

3 Ullstein<br />

Regionales<br />

Freiburger Glückswichtel<br />

1 JOJO<br />

Gaymann/Typisch Badisch<br />

2 Belser<br />

Elsemann/Gaumenschmaus & Rachenputzer<br />

3 Rombach<br />

Taschenbücher Belletristik<br />

Link/Die Betrogene<br />

1 Goldmann<br />

Neuhaus/Die Lebenden und die Toten<br />

2<br />

Ullstein<br />

Strelecky/Das Café am Rande der Welt<br />

3<br />

dtv<br />

DVDs<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Das Salz der Erde<br />

Euro Video<br />

Verstehen Sie die Béliers?<br />

Concorde Video<br />

Honig im Kopf<br />

Warner Home Video<br />

Klassik-CDs<br />

Jonas Kaufmann/Nessun Dorma-The Puccini Album<br />

1 Sony Music<br />

Carminho/Canto<br />

2<br />

Warner Music<br />

Gerhaher, FBO / Mozart-Arias<br />

3 Sony Music<br />

Hörbuch<br />

Kling/Die Känguru-Chroniken<br />

1 Hoerbuch Hamburg<br />

Vermes/Er ist wieder da<br />

2 Lübb<br />

Mankell/Mord im Herbst<br />

3 DHV- der HÖR Verlag<br />

Zusammengestellt von der Buchhandlung Rombach,<br />

Freiburg<br />

Alle Titel – auch online – erhältlich unter<br />

www.buchhandlung-rombach.de<br />

Im Schwarzwald hat es Ende November die<br />

ersten heftigen Schneefälle gegeben, Lastwagen<br />

im Höllental sind mit ihren Sommerreifen<br />

liegenblieben. Winter eben, keine<br />

Katastrophe. Es ist gleichwohl ein anderer<br />

Winter als in all den Jahren: Flüchtlinge<br />

müssen untergebracht werden, für Gemeinderäte,<br />

die ansonsten im <strong>Dezember</strong> gerne<br />

über die ausreichende Streusalzbevorratung<br />

debattieren, ein bisher unbekanntes Thema.<br />

„Alles wird anders“, hat kürzlich der<br />

renommierte Sozialwissenschaftler Professor<br />

Meinhard Miegel bei einem Kongress des<br />

Baden-Württembergischen Sparkassen- und<br />

Giroverbandes erklärt. Und der Freiburger<br />

Professor Bernd Raffelhüschen lieferte in der<br />

vergangenen Woche auch gleich nach, was<br />

vor allem anders wird: 900 Milliarden Euro<br />

werde der Flüchtlingszustrom innerhalb von<br />

sechs Jahren kosten und das nur, wenn es<br />

gut läuft. Die Integration der Flüchtlinge,<br />

die meistens deutlich schlechter qualifiziert<br />

seien als deutsche Arbeitnehmer, werde viele<br />

Jahre in Anspruch nehmen. Und eben:<br />

Flüchtlinge seien in vielen Fällen über Jahre<br />

Transfergeldempfänger aus der Steuerkasse,<br />

aber Steuern zahlten sie eher weniger. Der<br />

Professor wird da Recht haben, ebenso wie<br />

es stimmt, dass Deutschland ein Einwanderungsland<br />

ist, aber bis heute keine Einwanderungsgesetze<br />

kennt. Aber was ändern des<br />

Professors Erkenntnisse? Wir fürchten, nicht<br />

viel. Der Treck der Geschundenen und Heimatlosen<br />

wird weiter in Richtung Europa<br />

ziehen, Deutschland als Hauptwunschziel,<br />

wie die Grenzen auch beschaffen sein mögen.<br />

Dieser Winter wird die größte Herausforderung<br />

werden, wieviel Schnee auch im<br />

Schwarzwald fällt. In den Gemeinden wird<br />

der Ton schärfer, bis in die tiefste Provinz.<br />

Die Bürger von Wasenweiler, einem Teilort<br />

von Ihringen gehen zum Beispiel auf die<br />

Barrikaden – die ganze Flüchtlingslast lege<br />

man ihnen auf, die Ihringer täten nichts.<br />

So ähnlich geht’s auch anderwärts zu. Oder<br />

ganz anders als in Herbolzheim. Hier hat<br />

die Stadt in Windeseile feste Häuser für die<br />

Asylbewerber gebaut – Menschen sollten<br />

nicht in Zelten und Containern wohnen,<br />

sagt der CDU-Bürgermeister, schon gar<br />

nicht im Winter. Aber die Stimmung ist<br />

aufgeheizt in diesem Winter. Die Antwort,<br />

was Deutschland für ein Land sein wird,<br />

wenn 2016 die ersten lauen Frühlingswinde<br />

wehen, wagen wir nicht zu geben. hem<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Telefon 0761 21 82-11 11<br />

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Freiburg eG<br />

74<br />

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