Überflutungsschäden im Küstenhinterland nach ... - Stephan Mai
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Auszug aus: Wasserwirtschaft , Heft 11, S. 23 – 27, Wiesbaden 2004<br />
Tabelle 2: Zuordnung der Wertkategorien zu der ATKIS-Nutzungsklassifikation<br />
Wertkategorie/<br />
Wirtschaftsbereich<br />
und verbundene Werte<br />
Einwohner<br />
Einwohner,<br />
Wohnkapital, Hausrat,<br />
PKW-Werte<br />
2111 Wohnbaufläche<br />
und verbundene Werte<br />
Wirtschaftstätigkeit<br />
und Forstwirt-<br />
Land-<br />
schaft, Fischerei<br />
(NAV, VV ohne Vieh)<br />
Zugeordnete ATKIS-Objektarten<br />
2113 Fläche gemischter Nutzung (50% gegenüber 2111)<br />
2113 Fläche gemischter Nutzung (außerhalb städtischer Ortslagen)<br />
Gärtnerei<br />
2132<br />
Hafen; soweit als Fischereihafen ausgewiesen)<br />
(3401<br />
(Viehvermögen) 4102 Grünland (Attribut FKT 2730: landwirtschaftliche Nutzung)<br />
(BWS)<br />
Bergbau<br />
(NAV, VV, BWS)<br />
Energie- und Wasserversorgung<br />
(NAV, VV, BWS)<br />
Verarbeitendes Gewerbe,<br />
Baugewerbe<br />
(NAV, VV, BWS)<br />
Handel<br />
(NAV, VV)<br />
Gastgewerbe<br />
(NAV, VV)<br />
Verkehr und Nachrichten-<br />
übermittlung<br />
(NAV, VV)<br />
Handel, Gastgewerbe und Ver-<br />
kehr<br />
(BWS)<br />
Finanzierung, Vermietung<br />
und Unternehmensdienst-<br />
leistungen<br />
(NAV, VV, BWS)<br />
Öffentliche und Private<br />
Dienstleister<br />
(NAV, VV, BWS)<br />
Infrastruktur<br />
Straßen<br />
Bahnlinien<br />
Öffentliche Freiflächen<br />
Bodenwerte<br />
Wohnbauland<br />
2113 Fläche gemischter Nutzung (außerhalb städtischer Ortslagen)<br />
2132 Gärtnerei<br />
4101 Ackerland<br />
4102 Grünland (Attribut FKT 2730: landwirtschaftliche Nutzung)<br />
4103 Gartenland<br />
4107 Wald, Forst<br />
4109 Sonderkultur<br />
2121 Bergbaubetrieb<br />
2128 Förderanlage<br />
2126 Kraftwerk<br />
2127 Umspannstation<br />
2133 Heizwerk<br />
2134 Wasserwerk<br />
2112 Industrie- und Gewerbefläche (abzgl. 2121-2135, 3401) 50%<br />
2123 Raffinerie<br />
2124 Werft<br />
2112 Industrie- und Gewerbefläche (abzgl. 2121-2135, 3401) 25%<br />
2113 Fläche gemischter Nutzung (innerhalb städtischer Ortslagen)<br />
2113 Fläche gemischter Nutzung<br />
2112 Industrie- und Gewerbefläche (abzgl. 2121-2135, 3401) 25%<br />
(BWS 50%)<br />
2112 Industrie- und Gewerbeflächen (innerhalb 3401 Hafen)<br />
2113 Fläche gemischter Nutzung (innerhalb städtischer Ortslagen)<br />
3301 Flughafen<br />
Bahnhofsanlage<br />
3501<br />
Hafen: relevante Flächen in 2112 enthalten)<br />
(3401<br />
Fläche gemischter Nutzung (innerhalb städtischer Ortslagen)<br />
2113<br />
Ausstellungs-, Messegelände)<br />
(2131<br />
2114 Fläche besonderer funktionaler Prägung<br />
2129 Kläranlage (kein VV)<br />
2135 Abfallbehandlungsanlage (kein VV)<br />
2201 Sportanlage (kein VV)<br />
3101 Straße<br />
3105 Straßenkörper<br />
3201 Schienenbahn<br />
3205 Bahnstrecke<br />
2227 Grünanlage<br />
beide Attribut WDM:<br />
1301 Bundesautobahn<br />
1303 Bundesstraße<br />
1305 Landesstraße<br />
1306 Kreisstraße<br />
1307 Gemeindestraße<br />
beide Attribut BKT:<br />
1100 Eisenbahn<br />
3103 Platz (außerhalb 2112 Industrie- du Gewerbefläche)<br />
2111 Wohnbaufläche<br />
2113 Flächen gemischter Nutzung (außerhalb städtischer Ortslagen)<br />
Gewerbebauland 2112 Industrie- und Gewerbeflächen<br />
Citylagen 2113 Flächen gemischter Nutzung (innerhalb städtischer Ortslagen)<br />
Ackerland 4101 Ackerland<br />
Grünland 4102 Grünland (Attribut FKT 2730: landwirtschaftliche Nutzung)<br />
NAV: Nettoanlagevermögen; VV: Vorratsvermögen; BWS: Bruttowertschöpfung<br />
- 26 -<br />
mögensbestand stellt den max<strong>im</strong>al zu<br />
erwartenden Schaden dar. Jedoch ist<br />
aufgrund der geringen Wassertiefen <strong>im</strong><br />
Überflutungsgebiet und der in etwa 200 m<br />
Entfernung vom Deichbruch geringen<br />
Strömungsgeschwindigkeiten der Schädigungsgrad<br />
bzw. Schadensanteil <strong>im</strong> Küstengebiet<br />
sehr viel geringer. Typische<br />
Schadensfunktionen für die verschiedenen<br />
Wertkategorien sind in Abb. 5 dargestellt.<br />
Der Gesamtschaden der in den Abb. 1<br />
dargestellten Überflutung des Hinterlands<br />
<strong>nach</strong> Deichbruch ergibt sich unter Verwendung<br />
der Schadensfunktionen durch<br />
Überlagerung der max<strong>im</strong>alen Wassertiefe<br />
mit dem in Abb. 4 gegebenen Vermögensbestand<br />
zu ca. 31 Mio. EUR [7].<br />
Entlang der niedersächsischen Küste<br />
weist der <strong>nach</strong> Deichbruch zu erwartende<br />
Überflutungsschaden erhebliche Unterschiede<br />
auf. Abb. 6 weist den Überflutungsschaden<br />
bei Deichbruch an verschiedenen<br />
Positionen entlang der Küste<br />
zwischen Bremerhaven und Cuxhaven mit<br />
Werten zwischen 12 Mio. EUR und 90<br />
Mio. EUR aus.<br />
5 Ausblick<br />
Die regionale Abhängigkeit des bei<br />
Deichbruch an der niedersächsischen<br />
Küste zu erwartenden Sach- bzw. Personenschadens<br />
findet derzeit nur unzureichend<br />
Eingang in die Bemessung von<br />
Küstenschutzsystemen. Eine <strong>im</strong> Sinne der<br />
Schadensmin<strong>im</strong>ierung opt<strong>im</strong>ale Allokation<br />
der Küstenschutzmittel erfolgt daher<br />
nicht, obwohl sie angesichts der angespannten<br />
Lage der öffentlichen Haushalte<br />
<strong>im</strong>mer notwendiger wird.<br />
Zur weiteren Verbesserung der vorgestellten<br />
Methodik zur mesoskaligen Ermittlung<br />
des Überflutungsschadens werden<br />
derzeit Geomarketing-Daten bei der<br />
Schadenspotentialanalyse sowie Laserscan-Daten<br />
bei der Überflutungsflächenanalyse<br />
eingesetzt.<br />
Die Integration sämtlicher Teilaspekte der<br />
Ausweisung des Überflutungsrisikos<br />
erfolgt derzeit in dem GIS-basierten<br />
EntscheidungshilfesystemRISK (Risikoinformationssystem<br />
Küste) [8].<br />
Literatur<br />
[1] Kleeberg, H.-B.: Zur Hochwasser-<br />
Risikozonierung der deutschen Versicherungswirtschaft,<br />
in: Tagungsband der<br />
Nürnberger Wasserwirtschaftstage, 2001,<br />
S. 39 – 50.<br />
[2] Kramer, J., Liese, R., Lüders, K.: Die<br />
Sturmflut vom 16./17. Februar 1962 <strong>im</strong><br />
niedersächsischen Küstengebiet, in: Die<br />
Küste, Jg. 10 (1962), H. 1, S. 17 – 54.