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Hutzn Stubn Naila: Stationäres Hospiz und Hospizverein<br />
Zwei Institutionen,ein Ziel<br />
Naila-DenUnterschiedzwischen<br />
stationärem Hospiz und Hospizverein,ihrejeweiligeAufgabe,ihr<br />
Wirken und ihre Anliegen stellten<br />
die Öffentlichkeitsreferentin des<br />
Hospizes Naila,Dorothee Leiner,<br />
und der Vorsitzende des Hospizvereins<br />
Bad Steben, Naila, Selbitz,<br />
Matthias Roth, den Frauen<br />
der Hutzn Stubn Naila im Pfarrsaalvor.<br />
Dorothee Leinersprachzunächst<br />
von anfänglichen Schwierigkeiten<br />
des im Januar 2009 in Naila<br />
eingerichteten stationären Hospizes<br />
im ehemaligen Verwaltungsgebäude<br />
Martinsberg, das<br />
entsprechend saniert und erweitert<br />
wurde. Das Diakoniewerk<br />
Martinsberg ist Träger des Hospizes<br />
mit inzwischen 8 Einzelzimmern<br />
mit sanitärem Bereich,<br />
einer Wohnküche für eventuell<br />
gemeinschaftliche Nahrungszubereitung,einemRaumderStille,<br />
2Terrassen, einem kleinen Park<br />
und Übernachtungsmöglichkeiten<br />
für Angehörige. Ein WintergartenistinPlanung.<br />
Inzwischen hat der Hospizgedanke<br />
mehr und mehr im gesellschaftlichen<br />
Denken Platz gefunden.<br />
Das Hauptziel ist, das Sterben<br />
wieder als wichtigen Teil des<br />
Lebens ins öffentliche Bewusstseinzurufen.<br />
Dorothee Leiner sprach trotz des<br />
nahenden Todes der Hausgäste<br />
vom Bemühen um Freude und<br />
Fröhlichkeit im Hospiz Naila, das<br />
sicheinesgutenRufeserfreutund<br />
mit Pflegegästen auch aus Thüringen<br />
und Sachsen belegt ist.<br />
UnabhängigvonNationalitätund<br />
Spendenübergabe von 200 Euro an: Dorothee Leiner,Hospiz Naila, durch<br />
Anni Hampl und Marianne Kraus, Gymnastik- und Hutzn-Gruppe, Hospizvereins-Vorsitzender<br />
Matthias Roth und seine Stellvertreterin Gabriele<br />
Hüfner (von links)<br />
Religionstehtesallenoffen,diein<br />
derletztenLebensphasezuHause<br />
nicht mehrgepflegt werden können,<br />
nachdem eine Versorgung<br />
im Krankenhaus nicht mehr notwendig<br />
ist. Heimbewohnern<br />
steht diese Option inder Regel<br />
nichtoffen.<br />
Hospiz heißt, so Referentin<br />
Leiner, den Schwerstkranken<br />
nichtzutherapieren,sondernvon<br />
denSymptomenfreizuhalten,ihn<br />
schmerzfrei zu stellen, durch<br />
Pflege und Medizin das Wohlbefinden<br />
zu optimieren, die individuellen<br />
Bedürfnisse auf der körperlichen,<br />
psychischen, sozialen<br />
und spirituellen Ebene einzubeziehen.<br />
Das interdisziplinäre<br />
Team der Helfenden aus Pflegepersonal,<br />
Ärzten, Seelsorgern<br />
und Therapeuten verfügt über<br />
gründliche Kenntnisse in der<br />
Symptomkontrolle der Palliativmedizin,<br />
insbesondere der<br />
Herzlichen Dank<br />
für alle Zeichen der Anteilnahme und Freundschaft, die wir anlässlich<br />
des Todes meines lieben Mannes<br />
erfahren durften.<br />
Günter Kulms<br />
Besonderer Dank gilt Herrn Pfarrer Masella, dem Kirchenchor,<br />
dem Hospiz in Naila sowie den Schwestern der Station M4 im<br />
Sana Klinikum Hof.<br />
Schwarzenbach am Wald, im Januar 2016<br />
Monika Kulms mit Familie<br />
Schmerztherapie rund um die<br />
Uhr. Den trauernden Angehörigen<br />
kann auch nach dem Todesfall<br />
unterstützende Trauerbegleitungangeboten<br />
werden.Eine<br />
empfohlene Patientenverfügung<br />
als Selbstbestimmung des Hospizgastes<br />
wird voll berücksichtigt.<br />
Als Voraussetzung für die<br />
Hospizaufnahme gilt die persönliche<br />
Entscheidung, die Bescheinigung<br />
des Arztes, die Kostenübernahme<br />
durch die Krankenkasse<br />
und die AufnahmemöglichkeitdesHospizes.<br />
Die Finanzierung des kostenintensiven<br />
Hospizaufenthaltes erfolgt<br />
zu 95 Prozent durch die<br />
Kranken- bzw. Pflegekassen und<br />
zu 5Prozent durch das Diakoniewerk<br />
Martinsberg mit seinem<br />
Vorsitzenden Karl Bayer. Diese 5<br />
Prozent müssen durch Spenden<br />
aus der Bevölkerung, von Vereinen,<br />
durch Benefizveranstaltungen<br />
etc. aufgebrachtwerden. Damit<br />
leitete Dorothee Leiner zum<br />
ehrenamtlichen Dienst in der<br />
Hospizbewegungüber.<br />
Der Vorsitzende des Hospizvereins<br />
Bad Steben, Naila, Selbitz,<br />
Matthias Roth, begleitet von seiner<br />
Stellvertreterin Gabriele<br />
Hüfner, stellte den Hospizverein<br />
als völlig eigenständige Organisation<br />
vor, die mit Alten- und<br />
Pflegeeinrichtungen, ambulanten<br />
Pflegediensten des Klinikums,<br />
dem stationären Hospiz,<br />
durch palliative Beratung und<br />
Begleitung und mit dem Kinderhospizdienst<br />
Erlangen ehrenamtlichzusammenarbeiten.<br />
Der Hospizverein bietet Schulungen<br />
in einem einjährigen<br />
Samstagskurs für ehrenamtliche<br />
Hospiz-Helfer an. An die Interessenten<br />
werden keine speziellen<br />
beruflichen Voraussetzungen<br />
gestellt. Sie werden durch eine<br />
speziell ausgebildete Pflegefachkraft<br />
betreut, die mit den Betroffenen<br />
den jeweiligen Hilfsbedarf<br />
bespricht, notfalls auch in Absprache<br />
mit dem Hausarzt. Die<br />
Helfer sind für ihren ehrenamtlichen<br />
Dienst versichert, Fahrtunkostenwerdenersetzt.<br />
Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter<br />
ersetzen keine Pflegekräfte,<br />
sonder bringen Zeit für Gespräche,SorgenundNötemitund<br />
versuchen dadurch Alltag, Freude<br />
und Zuversicht aufrecht zu erhalten,<br />
und zwar zu Haus, im<br />
Pflegeheim oder Krankenhaus.<br />
Ein Trauercafé dient der BetreuungdertrauerndenAngehörigen.<br />
Die Schweigepflicht ist Voraussetzung<br />
für alles Gesprochene,<br />
versichert der Koordinator und<br />
Vorsitzende des Hospizvereins,<br />
Matthias Roth. Er bat um Mitgliedschaft<br />
mit einem jährlichen<br />
Mitgliedsbeitrag von 20 Euro, aus<br />
dem sich neben Spenden die ehrenamtliche<br />
Arbeit des Hospizvereinsfinanziert.<br />
Hutzn Stubn- und Gymnastikleiterin<br />
Marianne Kraus dankte für<br />
die umfangreiche Information<br />
und überreichte zusammen mit<br />
Anni Hampl an Dorothee Leiner<br />
vom Hospiz Naila und an Hospizvereinsvorsitzenden<br />
Matthias<br />
RotheineSpendeüber200Euro.<br />
12<br />
Wir im Frankenwald