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Oberliga Baden-Württemberg
SV Oberachern – SV Sandhausen U23 2:6 (0:2)
(RM) Trotz eines Eckenverhältnisses von 8:1 kassierte der SV Oberachern eine herbe 2:6 Klatsche gegen
Mitaufsteiger Sandhausen. Der Sieg der U23 des Zweitligisten war zwar hochverdient, fiel aber auch um das eine
oder andere Tor zu hoch aus.
Die Achertäler trafen dabei allerdings auf einen Gegner, der abgesehen von kleinen Schwächen in der Defensive,
an diesem Tag so gut wie alles richtig machte, und stets zum richtigen Zeitpunkt ins SVO-Gehäuse traf, sehr zur
Freude ihres Trainers Kristjan Glibo: „Riesenkompliment an meine Mannschaft. Wir waren total effektiv, haben
unsere Chancen brutal ausgenutzt und den SVO heute auch auf dem falschen Fuß erwischt“.
SVO-Coach Thomas Leberer hatte noch vor dem Spiel vor den schnellen Umschaltbewegungen der ballsicheren
Gäste gewarnt, und er sollte Recht behalten: „Es passierte genau das, was wir nicht wollten. Die ersten 25 Minuten
waren in Ordnung. Dass es nach dem 0:2 schwer werden würde, war mir klar“.
Allerdings machte man es dem Gegner in einigen Situationen auch viel zu einfach. Vor allem die starke rechte
Gästeseite, auf der Beniamino Fellini, einer der stärksten Akteure auf dem Platz, oft schalten und walten konnte
wie er wollte. bereitete dem SVO immer wieder großes Kopfzerbrechen.
In der 29. Minute zog er völlig unbedrängt eine weite Flanke nach innen. Luca Graciotti fackelte am langen Pfosten
nicht lange und ließ Christian Miesch im SVO-Kasten beim 0:1 keine Abwehrmöglichkeit ließ. Nur drei Minuten
später traf Moritz Kuhn ebenso unbedrängt mit einem platzierten Flachschuss aus 20 Metern zum 0:2.
Zuvor waren es jedoch die Gastgeber, die vor 300 Zuschauern ein Übergewicht besaßen und sich auch einige gute
Chancen erarbeiten konnten. Im Anschluss an eine von Marcel Stern getretene Ecke strich der Kopfball des völlig
freistehenden Kapitäns Sinan Gülsoy nur um Zentimeter über den Sandhausener Kasten. Das hätte nach 20
Minuten eigentlich die Führung sein müssen und die wäre zu diesem Zeitpunkt auch durchaus verdient gewesen.
Die Bemühungen des SVO, nach dem Wechsel den Anschlusstreffer zu erzielen, wurden in Minute 53 schnell über
den Haufen geworfen. Einmal mehr war es Fellini, der mit einem weiten Diagonalball den mitgelaufenen Luca
Graciotti erreichte. Dieser passte aus vollem Lauf nach innen und Moritz Kuhn traf mit seinem zweiten Treffer an
diesem Trag zum vorentscheidenden 0:3. Ein sehenswerter Konter über drei Stationen, der in jedem Fußball-
Lehrfilm seinen Platz finden würde.
Es spricht für die gute Moral der jungen Leberer-Elf, dass sie ihr Heil weiterhin in der Offensive suchte. Sebastian
Brauns 1:3 nach einer Stunde weckte neue Hoffnungen, doch nur drei Minuten später die erneute kalte Dusche. Im
Anschluss an einen Freistoß traf Konrad Görich zum 1:4. Domagoj Petric verkürzte in der 77. Minute auf 2:4, weil
Rick Wulle den Ball nach einer Aktion des eingewechselten Cedric Krebs nach vorne abprallen ließ. Es war der
einzige Fehler des ansonsten sicheren Gästekeepers.
Dann kam beim SVO auch noch das Pech hinzu. Ein Schuss des eingewechselten Benjamin Sailer fälschte Nicola
Leberer unhaltbar für Miesch zum 2:5 ab (86.). Sekunden vor dem Abpfiff des umsichtig leitenden Schiedsrichters
Kai Marc Lechner (Wernau) erhöhte Sandro Bradara gegen jetzt resignierende Gastgeber auf 2:6.
Für den SVO eine kleine Lehrstunde, dennoch blickt man bei den Achertälern optimistisch in die Zukunft. „Wir
fahren am Samstag zum Tabellenführer nach Hollenbach und werden dort alles geben, um einen Punkt
mitzunehmen. Wenn nicht, wird die Welt in Oberachern aber auch nicht untergehen“, so Trainer Thomas Leberer.
SV Oberachern: Miesch, Kopf (64. C. Krebs), Gülsoy (73. Sattelberger), Stern, M. Krebs (64. Huber), Petric,
Leberer, Walica, Braun (81. Dörflinger), Gataric, Schwenk
SV Sandhausen U23: Wulle, Doufas (67. Sailer), Görich, Graciotti, Malchow, Schaaf, Kuhn (84. S. Bradara), Fellini
(82. T. Bradara), Biedermann, Weber (88. Mamba), Kochendörfer
Tore: 0:1 Graciotti (29.), 0:2 Kuhn (32.), 0:3 Kuhn (53.), 1:3 Braun (60.), 1:4 Görich (63.), 2:4 Petric (77.), 2:5 Sailer
(86.), 2:6 T. Bradara (90.)
Schiedsrichter: Kai Marc Lechner (Wernau)
Gelbe Karten: 1/1
Zuschauer: 300