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MAI 2016<br />

SWR2 TANDEM<br />

VATERSTERBEN<br />

Hörspiel von Mario Salazar<br />

Fotos links: Colourbox rechts: Karoline Bofinger; Colourbox<br />

dementen Vater wieder abnehmen würde, denn der<br />

sucht seine längst verstorbenen Kaninchen und regelmäßig<br />

das Weite. Mitten in diesen Turbulenzen schlägt<br />

Sohnemann Juri zu Hause auf, zusammen mit Nadja,<br />

seiner schwangeren Freundin. Juri weiß noch nichts<br />

von seinem Glück, und auch sonst bieten sich der ewige<br />

Nachwuchskünstler und die arbeitslose Schauspielerin<br />

in ihrem Dasein zwischen Projektanträgen und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />

eher nicht als Beistand in der<br />

Krise an. Also nimmt Ina die Fäden wieder in die Hand,<br />

zuerst muss ein neuer Karnickelstall gebaut werden …<br />

Dirk Laucke<br />

geboren 1982, aufgewachsen in Halle<br />

(Saale), studierte Psychologie in Leipzig<br />

und Szenisches Schreiben an der Universität<br />

der Künste in Berlin. 2004 wurde er<br />

als Nachwuchsautor zu den Salzburger<br />

Festspielen eingeladen. Laucke erhielt di -<br />

verse Auszeichnungen und Preise, u.a.<br />

2006 den Kleist-Förderpreis und 2010 den<br />

Dramatikerpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft. 2007<br />

wurde er von »Theater Heute« zum Autor des Jahres gewählt.<br />

2007, 2010 und 2015 war Laucke für den renommierten Mülheimer<br />

Dramatikerpreis nominiert. Zahlreiche Hörspiele, darunter<br />

»alter ford escort dunkelblau« (MDR 2008), das 2009 bei den Zonser<br />

Hörspieltagen als bestes regionales Hörspiel ausgezeichnet<br />

wurde. 2015 erschien sein Roman »Mit sozialistischem Grusz«.<br />

Regie N.N.<br />

Produktion SWR 2016<br />

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel<br />

SO 08.05.16 ⁄ 18.20 UHR URSENDUNG CA. 80<br />

Der Vater ist tot. Er sitzt atemlos auf dem Sofa. Der Fernseher<br />

läuft. Die Zigarettenschachteln stapeln sich auf<br />

dem Wohnzimmertisch. Wie fühlt sich das an, wenn der<br />

Sohn neben dem toten Vater sitzt? Das Warten auf die<br />

Leichenträger. Den toten Vater im Arm. Die Tage bis zur<br />

Beerdigung. Die Tage, an denen der Vater zur Erinnerung<br />

wird. Das Reden über Hitler und Ludendorff. Die Feldherrnhalle.<br />

John Wayne und Buddy Holly. Anna sagt: »Mit<br />

deinem Vater wird auch ein bisschen Zweiter Weltkrieg<br />

zu Grabe geführt.« Und der andere Vater? Auch der ist<br />

tot! Seit 30 Jahren. Aus der DDR verwiesen. Nach Chile<br />

heimgekehrt. Die sozialistische Revolution an Pinochet<br />

verloren. Von der Ehefrau verraten. Und der Sohn wartet,<br />

hat immer gewartet auf den toten Vater, der in Chile lebt.<br />

Mario Salazar<br />

geboren 1980 in Berlin, studierte Politikwissenschaft, Nordamerikastudien<br />

und Lateinamerikanistik in Berlin und Santiago de Chile,<br />

später Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut<br />

Leip zig. Er lebt in Berlin und schreibt The a terstücke.<br />

Regie Karin Hutzler<br />

Produktion SWR 2015<br />

Audio unter SWR.de/swr2/hoerspiel<br />

DI 10.05.16 ⁄ 19.20 UHR URSENDUNG CA. 25<br />

SWR2 HÖRSPIEL&<strong>FEATURE</strong> ⁄ 71

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