Jesus Christus: Tot oder lebendig?
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HEUKELBACH<br />
BIBLIOTHEK<br />
BÜCHER MIT DENEN WIR LEBEN<br />
John Blanchard<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>:<br />
<strong>Tot</strong> <strong>oder</strong><br />
<strong>lebendig</strong>?
John Blanchard<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>:<br />
<strong>Tot</strong> <strong>oder</strong> <strong>lebendig</strong>?
2<br />
Die Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach arbeitet überkonfessionell und möchte<br />
zum vorurteilsfreien Lesen der Bibel als dem gültigen Wort Gottes ermutigen. Damit leistet<br />
sie einen Beitrag zur Weitergabe des Evangeliums, der guten Botschaft von <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>.<br />
Die Stiftung distanziert sich von Sekten jeder Art. Die Publikationen der Stiftung sind<br />
unverkäuflich und dürfen nur kostenfrei weitergegeben werden. Die Weitergabe erfolgt in<br />
Eigenverantwortung der verteilenden Privatperson, Einrichtung <strong>oder</strong> Gemeinde.<br />
IMPRESSUM<br />
Titel des englischen Originals:<br />
<strong>Jesus</strong>: Dead or Alive?<br />
© 2009 John Blanchard.<br />
Originally published by EP Books.<br />
Translated & printed by permission.<br />
All rights reserved.<br />
© der deutschen Ausgabe 2011:<br />
Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach,<br />
51700 Bergneustadt, Germany<br />
Übersetzung: Michelle Träger,<br />
Mücke-Sellnrod<br />
Umschlaggestaltung und Satz:<br />
Lucian Binder, Meinerzhagen<br />
Druck: GGP Media GmbH, Pößneck<br />
Auflage-Nr.: TB02 10 1408 3<br />
Printed in Germany
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Der Bericht 8<br />
Die fehlende Person 10<br />
Kopf in den Sand 11<br />
Die Sache mit Wundern 13<br />
Nahtod-Erfahrungen? 15<br />
Schlechte Beleuchtung? 21<br />
Grabräuber? 23<br />
Die Zeugen 28<br />
… und dann Paulus 30<br />
Alle Lügner? 31<br />
Alles nur Fantasie? 32<br />
Wunschdenken? 35<br />
Geistergeschichten? 36<br />
Ausführliche Berichterstattung 38<br />
Der Terrorist 42<br />
Leben nach dem Tod? 46<br />
Nur heiße Luft? 47<br />
Alle im selben Boot 49<br />
Auf frischer Tat ertappt? 50<br />
Die 9. Spalte 52<br />
Der Stellvertreter 55<br />
Das Schicksal der <strong>Tot</strong>en 57<br />
Eine sinnlose Weltanschauung 58<br />
Neue Menschen; eine neue Bewegung 61<br />
Veränderungen 65<br />
Das weitergehende Vermächtnis 67<br />
Der Gottesmann 69<br />
Und was nun? 70<br />
Und hier ist die Einladung an Sie 77
4<br />
Vorwort<br />
Das Christentum steht <strong>oder</strong> fällt mit einem geradezu<br />
unfassbaren Ereignis – der leibhaftigen Auferstehung<br />
Jesu Christi aus den <strong>Tot</strong>en. Wenn er nicht mehr ist als<br />
eine Handvoll Staub und Knochen irgendwo in Israels<br />
Boden, dann kann sich auch der christliche Glaube<br />
gleich mit beerdigen lassen. Kein Wunder also, dass<br />
Kritiker und Skeptiker immer schon versucht haben,<br />
die Auferstehung Jesu umzudeuten <strong>oder</strong> sogar wegzuerklären.<br />
Wir sind sehr dankbar, dass wir mit dem Buch von<br />
Dr. John Blanchard eine kurze, aber sehr fundierte<br />
Antwort auf die oft gestellten Fragen der Zweifler veröffentlichen<br />
können. Die Auferstehung Jesu Christi<br />
war und ist der Mittelpunkt der biblischen Botschaft.<br />
Die Apostel und die frühen Gemeinden sprachen viel<br />
häufiger von der Auferstehung als wir das in unseren<br />
Kirchen und Gemeinden heute tun. In den Predigten
5<br />
der Apostel, wie sie uns in der Apostelgeschichte<br />
überliefert werden, nimmt die Auferstehung eine<br />
zentrale Stellung ein. Darum versuchten es die<br />
Feinde des biblischen Glaubens immer schon, die<br />
Berichte über dieses Ereignis und letztlich das Ereignis<br />
selbst in Zweifel zu ziehen.<br />
John Blanchard greift in diesem Buch alle gängigen<br />
Leugnungsversuche der Auferstehung Jesu auf und<br />
widerlegt sie mit viel Geduld und einer gewinnenden<br />
Offenheit. Betrachten Sie die Beweise und Erklärungen<br />
und urteilen Sie selbst. <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> ist<br />
wahrhaftig auferstanden und das hat Auswirkungen<br />
auf das Leben aller Menschen!<br />
Wir wünschen Ihnen Gottes Segen bei der Lektüre<br />
und würden uns freuen, Ihnen weitere kostenlose<br />
Literatur zusenden zu dürfen.<br />
Ihre Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach.
6<br />
In Kapstadt führte ich vor einiger Zeit ein längeres Gespräch<br />
mit einem Atheisten. Kurz bevor ich zu einem<br />
anderen Termin aufbrechen musste, stellte ich<br />
ihm eine letzte Frage: „Was denken Sie über <strong>Jesus</strong><br />
<strong>Christus</strong>?“ Ohne zu zögern, antwortete er mir: „Ich<br />
bin mir nicht ganz sicher, aber letztendlich hängt alles<br />
davon ab, ob er von den <strong>Tot</strong>en auferstanden ist<br />
<strong>oder</strong> nicht.“<br />
Obwohl er die Existenz Gottes und den Bericht der Bibel,<br />
dass Gott in <strong>Jesus</strong> als Mensch in diese Welt gekommen<br />
ist, leugnete, war er trotzdem überzeugt, dass alle Fragen<br />
um <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> letztendlich von der einen Frage abhängen:<br />
Ist er wieder auferstanden, nachdem er hingerichtet,<br />
für tot erklärt und begraben worden war? Leider konnte<br />
ich den Studenten nicht mehr fragen, wie er zu diesem<br />
Schluss gekommen war, aber er hatte absolut recht – von<br />
dieser einen Frage hängt alles ab.<br />
Erstens, die Integrität und Zuverlässigkeit des gesamten<br />
Neuen Testaments hängt von dieser Frage ab: Ist <strong>Jesus</strong><br />
von den <strong>Tot</strong>en auferstanden <strong>oder</strong> nicht. Das Neue Testament<br />
behauptet dies immer wieder. 95% der neutesta-
7<br />
mentlichen Schreiber beziehen sich auf die Auferstehung;<br />
niemals wird dies als Mythos, Legende <strong>oder</strong> Theorie, sondern<br />
immer als ein historisches Ereignis angesehen. Einer<br />
dieser Schreiber war der Arzt Lukas, den Sir William<br />
Ramsay, ein Gründungsmitglied der Britischen Akademie,<br />
‚den größten Historiker‘ 1 nennt. In einem seiner zwei Bücher<br />
im Neuen Testament schreibt Lukas: „Ich bin allem<br />
von Anfang an genau nachgegangen“ (Lukas 1,3). In seinem<br />
anderen Buch spricht er von ‚vielen sicheren Kennzeichen‘<br />
(Apostelgeschichte 1,3), dass <strong>Jesus</strong> aus den <strong>Tot</strong>en auferstanden<br />
ist. Wenn <strong>Jesus</strong> nicht wieder auferstanden ist, hat<br />
nicht nur dieser Zeuge unrecht, sondern auch das ganze<br />
Neue Testament, weil diese Behauptung so oft wiederholt<br />
wird. Dann hat die Auferstehung keinen größeren historischen<br />
Wert als ein Märchen.<br />
Zweitens, wenn <strong>Jesus</strong> nicht auferstanden ist, war er entweder<br />
ein Narr <strong>oder</strong> ein Lügner, der alle getäuscht hat,<br />
denn er sprach nie von seinem Tod, ohne auch auf seine<br />
Auferstehung hinzuweisen. Denn wenn jemand sagt, dass<br />
er sterben wird, dann ist das nichts Besonderes. Wenn<br />
aber jemand behaupten würde, dass er nach seinem Tod<br />
und Begräbnis wieder aufersteht, dann würden wir denken,<br />
dieser Mensch braucht einen Psychiater. Aber <strong>Jesus</strong><br />
hat mit seinen Nachfolgern nicht nur wiederholt von seinem<br />
Tod gesprochen, sondern er hat auch den genauen<br />
Zeitpunkt genannt, wann er wieder auferstehen würde.<br />
Sogar seine Feinde erinnerten sich, dass er gesagt hatte:<br />
„Nach drei Tagen werde ich auferstehen“ (Matthäus 27,63)<br />
und, wie wir noch feststellen werden, überzeugten sie<br />
auch Pilatus, das Grab Jesu ausreichend zu sichern, damit<br />
nicht die Nachfolger Jesu den Leib stehlen und damit seine<br />
Auferstehung vortäuschen würden.<br />
Außerdem, wenn man <strong>Jesus</strong> als Narr <strong>oder</strong> Lügner bezeichnen<br />
würde, entspräche das nicht seinem Leben, seiner<br />
außerordentlichen Integrität, seiner Güte, seiner Weisheit<br />
und seiner geistigen Ausgewogenheit. Selbst der britische<br />
Autor H.G. Wells, der sich als ‚Ungläubiger‘ bezeichnet,
8<br />
gab zu, dass ‚<strong>Jesus</strong> an erster Stelle steht‘, wenn es darum<br />
geht, die Größe einer Person an ihren historischen Maßstäben<br />
zu messen. 2<br />
Aber ist <strong>Jesus</strong> wirklich wieder ins Leben zurückgekommen,<br />
nachdem er starb und begraben wurde? Um das zu klären,<br />
müssen wir den Hintergrund der Auferstehungsgeschichte<br />
einmal näher betrachten, und zwar so, wie die Bibel den Tod<br />
und das Begräbnis von <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> beschreibt.<br />
Der Bericht<br />
Obwohl es keinen einzigen Beweis für die Anschuldigungen<br />
der Ankläger gab, wurde <strong>Jesus</strong> für mehrere Verbrechen<br />
beschuldigt – von Aufrührerei bis hin zur Gotteslästerung.<br />
Nach mehreren Verhören wurde er vor Pontius<br />
Pilatus, den römischen Statthalter von Judäa, gebracht,<br />
der ihn kreuzigen ließ. Nachdem <strong>Jesus</strong> gefoltert und<br />
verspottet worden war, marschierten die römischen Soldaten<br />
mit <strong>Jesus</strong> zu einem Ort namens Golgatha, der außerhalb<br />
von Jerusalem lag. Dort kreuzigten sie ihn. Die<br />
Kreuzigung war ein barbarischer Akt der Hinrichtung, die<br />
durch das jüdische Gesetz verboten war, aber von den Römern<br />
praktiziert wurde. Die Opfer hingen oft tagelang am<br />
Pilatus sprach zu<br />
ihnen: „Ihr sollt eine<br />
Wache haben.<br />
Geht hin, sichert es,<br />
so gut ihr könnt!“<br />
(Matthäus 27,65)
9<br />
Kreuz, bevor sie starben.<br />
Kurz nachdem <strong>Jesus</strong> gestorben<br />
war, wurde er in<br />
ein nahegelegenes Grab<br />
gelegt. Am nächsten Tag<br />
erinnerten die jüdischen<br />
Religionsführer Pilatus<br />
daran, dass <strong>Jesus</strong> prophezeit<br />
hatte, nach drei Tagen<br />
von den <strong>Tot</strong>en aufzuerstehen.<br />
Sie wollten verhindern, dass seine Nachfolger den<br />
Leib holten und dann behaupteten, dass <strong>Jesus</strong> wieder von<br />
den <strong>Tot</strong>en auferstanden sei. Deshalb baten sie Pilatus,<br />
das Grab besonders zu sichern. Pilatus stimmte zu und<br />
schickte zusätzliche Soldaten hin, um ‚das Grab, so gut sie<br />
konnten, zu sichern‘ (Matthäus 27,65). Ein riesiger Stein<br />
wurde vor die Öffnung des Grabes gerollt und mit dem<br />
Siegel des Statthalters versehen. Dann wurde es rund um<br />
die Uhr bewacht, damit sich niemand an dem Grab <strong>oder</strong><br />
dessen Inhalt zu schaffen machen konnte.<br />
<strong>Jesus</strong> starb an einem Freitag gegen 15.00 Uhr, und seine<br />
Nachfolger, die treue Juden waren, stellten sicher, dass er<br />
vor 18.00 Uhr begraben wurde: Denn dann begann der<br />
Sabbat. Am Sonntagmorgen, einen Tag nach dem Sabbat,<br />
gingen drei Frauen (zwei Frauen mit Namen Maria und<br />
Salome) zum Grab. Als sie dort ankamen, stand keine Wache<br />
da, das Siegel war aufgebrochen und der Stein weggerollt.<br />
Verständlicherweise waren sie entsetzt. Plötzlich<br />
jedoch erschien ein Engel, der ihnen sagte: „Fürchtet euch<br />
nicht! Ich weiß wohl, dass ihr <strong>Jesus</strong>, den Gekreuzigten, sucht.<br />
Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat.<br />
Kommt her, seht den Ort, wo der Herr gelegen hat. Und geht<br />
schnell hin und sagt seinen Jüngern, dass er aus den <strong>Tot</strong>en<br />
auferstanden ist“ (Matthäus 28,5-7). Als sie auf dem Weg<br />
zurück zur Stadt waren, begegnete ihnen <strong>Jesus</strong> und sagte<br />
zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Geht hin, verkündet meinen<br />
Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen sollen; dort werden sie<br />
mich sehen“ (Matthäus 28,10).
10<br />
Die fehlende Person<br />
Wie immer wir über diese Vorfälle auch denken mögen,<br />
eins müssen wir festhalten: Der Leib war am Sonntagmorgen<br />
verschwunden. Mindestens fünf Personen, die an diesem<br />
Tag zu dem Grab gegangen waren (nach den Frauen<br />
gingen noch zwei andere Jünger zur Gruft), bestätigten<br />
dies. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass dies damals von<br />
jemandem geleugnet wurde, und 2000 Jahre später hat<br />
immer noch keiner einen glaubwürdigen Beweis erbracht,<br />
dass dies nicht stimmen könnte.<br />
Auf der anderen Seite gab es noch einen entscheidenden<br />
Grund zu glauben, dass die Zeugen die Wahrheit sagten.<br />
Einige Wochen später verkündigten seine Jünger unter Lebensgefahr,<br />
dass <strong>Jesus</strong> von den <strong>Tot</strong>en auferstanden sei.<br />
Wenn das Grab aber nicht leer gewesen wäre, hätten die<br />
Behörden doch nur das Grab mit dem Leib präsentieren<br />
müssen, um damit zu beweisen, dass die Jünger unrecht<br />
hatten. Der Theologe Paul Althaus sagt, die Behauptung<br />
von dem leeren Grab hätte nicht einen einzigen Tag <strong>oder</strong><br />
auch nur eine Stunde in Jerusalem aufrechterhalten werden<br />
können, wenn es nicht wirklich der Fall gewesen wäre. 3
11<br />
Das leere Grab ist kein Beweis,<br />
dass <strong>Jesus</strong> tatsächlich<br />
auferstanden ist, aber<br />
es ist lächerlich zu glauben,<br />
die Jünger würden ihr<br />
Leben riskieren, um von<br />
der Auferstehung Jesu zu<br />
predigen, wenn sein Leib<br />
nur einige Hundert Meter<br />
entfernt gelegen hätte.<br />
Das leere Grab ist ein kleiner,<br />
aber sehr wichtiger<br />
Indizienbeweis, den nicht<br />
einmal seine Feinde leugnen<br />
konnten.<br />
Der biblische Bericht ist eindeutig – aber ist <strong>Jesus</strong> wirklich<br />
auferstanden? Diesem Thema kann man sich auf mindestens<br />
zwei Arten nähern.<br />
Kopf in den Sand<br />
Die eine ist z.B., die ganze Angelegenheit völlig zu ignorieren.<br />
Heute gehört der Evolutionsbiologe Richard Dawkins<br />
zu den bekanntesten Atheisten der Welt. Einige seiner<br />
früheren Bücher beinhalten Angriffe gegen Menschen, die<br />
an Gott glauben. In seinem Buch Der Gotteswahn, das im<br />
Original 2006 erschien, startet er aber einen Großangriff<br />
gegen alle Glaubensrichtungen mit nur einem Ziel: „Wenn<br />
ich durch mein Buch das erreiche, was ich beabsichtige,<br />
dann wird man es als religiöser Leser anfangen und als<br />
Atheist beenden.“ 4<br />
Zu Beginn stellt er fest: „Ich greife nicht eine besondere<br />
Vorstellung von Gott an. Ich attackiere Gott, alle Götter,<br />
alles, was übernatürlich ist.“ 5 Eine Seite weiter schreibt er<br />
aber: „Wenn nicht anders vermerkt, meine ich vorwiegend
12<br />
das Christentum …“ 6 Und etwas später wird er noch konkreter:<br />
Es gibt „keinen Beweis“ 7 für Gottes Existenz; die<br />
Bibel sei eine „chaotisch zusammen gewürfelte Sammlung<br />
von ungeordneten Dokumenten“ 8 ; „der einzige Unterschied<br />
zwischen dem Da Vinci Code und dem Evangelium<br />
ist, dass das Evangelium eine alte Erfindung und der<br />
Da Vinci Code eine m<strong>oder</strong>ne Erfindung ist“. 9 Die zentrale<br />
Botschaft des Christentums sei „total durchgeknallt und<br />
bösartig“. 10 In Bezug auf <strong>Jesus</strong> meint er, er habe „wahrscheinlich<br />
existiert“. 11 Aber dass er nach seinem Tod und<br />
Begräbnis wieder auferstanden ist, sei völlig „absurd“. 12<br />
Dawkins´ Standpunkt ist klar, aber da die Auferstehung<br />
Jesu unmittelbar mit der Glaubwürdigkeit der gesamten<br />
Bibel in Zusammenhang steht, sollte man erwarten, dass<br />
Dawkins seine besten Argumente seiner eigenen Frage<br />
widmet: „Ist <strong>Jesus</strong> drei Tage nach seiner Kreuzigung wieder<br />
<strong>lebendig</strong> geworden?“ 13 Nachdem er die entscheidende<br />
Frage gestellt hat – wie ausführlich setzt er sich dann damit<br />
auseinander? Wie viel Zeit wendet er auf, um seinen<br />
Standpunkt zu beweisen? Wo ist die Beweisführung, um<br />
zu zeigen, dass die Auferstehung nie stattgefunden hat?<br />
Diese Fragen haben eine einfache Antwort: Er hat keine<br />
Beweise!<br />
Das ist doch wirklich erstaunlich! Die Auferstehung Jesu<br />
als ‚absurd‘ zu bezeichnen, ist eine Sache, sie aber zu ignorieren,<br />
ist lächerlich. Der britische Autor Andrew Wilson<br />
trifft den Nagel auf den Kopf. In seinem Buch Getäuscht<br />
von Dawkins? sagt er: „Sich über die Argumente einiger<br />
Menschen für die Existenz Gottes lustig zu machen, dabei<br />
aber die Auferstehung Jesu zu ignorieren und dann zu<br />
meinen, damit die Basis für den Glauben an Gott abgeschafft<br />
zu haben, das ist so, als vertreibt man die Mäuse<br />
aus dem Wohnzimmer und behauptet, es gäbe keine Tiere<br />
im Haus, während ein grinsender Elefant auf dem Sofa<br />
sitzt.“ 14<br />
Dawkins liebt es, den Glauben der Christen anzugreifen.<br />
Einmal vergleicht er die Christen, die an Gottes Schöp-
13<br />
fung des Universums glauben, mit „ignoranten kläffenden<br />
Hunden“. Im Daily Telegraph nannte er den biblischen<br />
Glauben „schändlich, verachtenswert und veraltet“. 15 Obwohl<br />
Dawkins in seinem Buch Der Gotteswahn auf fast<br />
400 Seiten Gott und den Glauben an ihn angreift, erwähnt<br />
er kaum die Auferstehung Jesu und befasst sich auch<br />
nicht mit deren Beweisen. Es ist schon erstaunlich, dass<br />
er sich auf 15 Seiten mit der sexuellen Ethik (zugegebenermaßen<br />
ein wichtiges Thema) auseinandersetzt, aber<br />
keine 15 Worte braucht, um die Grundlage des christlichen<br />
Glaubens anzusprechen. Was auch immer der Grund sein<br />
mag, warum er dieses Thema ausspart – die Auferstehung<br />
Jesu zu ignorieren, ist keine vernünftige Option, und alle,<br />
die ähnlich denken wie Dawkins, machen den gleichen<br />
Fehler wie er.<br />
Die Sache mit Wundern<br />
Es wird auch immer wieder behauptet, dass <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />
gar nicht aus den <strong>Tot</strong>en auferstehen konnte, denn<br />
das wäre ein Wunder und ‚Wunder gibt es nicht‘. Im 18.<br />
Jahrhundert vertrat der<br />
Skeptiker David Hume<br />
diese Meinung. Er sagte,<br />
wenn alle zuverlässigen<br />
Historiker behauptet hätten,<br />
dass am 1. Januar<br />
1600 Königin Elisabeth<br />
gestorben, begraben und<br />
nach einem Monat wieder<br />
aufgetaucht wäre, ihren<br />
Thron wieder eingenommen<br />
und über England<br />
noch einmal 3 Jahre geherrscht<br />
hätte, würde er<br />
es nicht glauben; er würde<br />
davon ausgehen, dass<br />
David Hume © wikimedia
14<br />
es hierfür eine andere Erklärung geben muss. Er meinte,<br />
dass es nur ein wahres Wunder gibt, und zwar dass Menschen<br />
überhaupt an Wunder glauben. Das hört sich klug<br />
an, ist es das aber auch?<br />
Im Brockhaus Lexikon wird ‚Wunder‘ wie folgt definiert:<br />
„Ein außergewöhnliches, den Naturgesetzen <strong>oder</strong> aller<br />
Erfahrung widersprechendes Geschehen, Ereignis.“ 16 Aber<br />
genau da hört es für viele Menschen auf. Sie glauben, dass<br />
es nichts gibt, was die Naturgesetze außer Kraft setzt. Da<br />
nun die Auferstehung Jesu ein Wunder wäre, hat sie nie<br />
stattgefunden.<br />
Wenn das stimmt, dann hat nicht nur die Auferstehung<br />
nie stattgefunden, sondern auch die mehr als 200 anderen<br />
Wunder nicht, die in der Bibel erwähnt werden. Aber<br />
das macht keinen Sinn, denn so werden Wunder von vornherein<br />
ausgeschlossen, ohne sie genauer zu untersuchen.<br />
Eine ehrliche Annäherung an ein scheinbares Wunder geschieht<br />
nicht durch eine grundsätzliche Ablehnung von<br />
Wundern, sondern indem man den Beweisen nachgeht.<br />
Deuten sie auf ein Wunder hin, dann sprengt ihre Erklärung<br />
auch Naturgesetze. Das von vornherein auszuschließen,<br />
ist weder sorgfältig noch ehrlich.<br />
„Jemand der nicht<br />
an Wunder glaubt,<br />
ist kein Realist!“<br />
David Ben-Gurion<br />
(1886-1973)
15<br />
Tatsache ist, dass Naturgesetze von sich aus gar nichts bewirken<br />
können. Sie beschreiben lediglich, wie Dinge normalerweise<br />
ablaufen. Derjenige, der an Gott glaubt, geht<br />
noch weiter, indem er sagt, was Gott normalerweise tut.<br />
Wenn es Gott gibt und wenn er die Naturgesetze schuf,<br />
dann kann er sie auch übertreten <strong>oder</strong> ganz außer Kraft<br />
setzen. Wenn er das ganze Weltall erschaffen hat und<br />
über allen Gesetzen steht, dann ist es für ihn auch kein<br />
Problem, einen <strong>Tot</strong>en wieder ins Leben zurückzubringen.<br />
Das ist der Hintergrund einer Erklärung von 13 prominenten<br />
Wissenschaftlern 1984 in der Times. Die meisten von<br />
ihnen waren Universitätsprofessoren und sie schrieben:<br />
„Es ist unlogisch, mithilfe der Wissenschaft gegen Wunder<br />
zu argumentieren. Ob Wunder geschehen können<br />
<strong>oder</strong> nicht, ist beides ein Akt des Glaubens. Das sollte also<br />
unterstrichen werden, dass Wissenschaft (basierend auf<br />
Beobachtungen von Präzedenzfällen) zu diesem Thema<br />
nichts beizutragen hat.“ 17 Man leugnet die Auferstehung<br />
Jesu, weil ein Wunder keinen wissenschaftlichen Sinn ergibt.<br />
Wunder richten sich aber nicht gegen die Natur, sondern<br />
sie stehen über ihr und wenn man deren Möglichkeit<br />
leugnet, verkauft man Ignoranz als Intelligenz. Wundern<br />
begegnet man am besten, wenn man alle Vorurteile zur<br />
Seite legt und ganz offen und unvoreingenommen fragt:<br />
Ist es geschehen? Im Fall der Auferstehung Jesu wurden<br />
einige interessante Alternativen vorgestellt.<br />
Nahtod-Erfahrungen?<br />
Es gab schon immer ein faszinierendes Interesse an sogenannten<br />
Nahtod-Erfahrungen, und manche vermuten,<br />
dass es sich auch bei <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> um dieses Phänomen<br />
gehandelt haben muss. Im frühen 18. Jahrhundert<br />
behauptete der Theologe Heinrich Paulus, dass <strong>Jesus</strong> am<br />
Kreuz ins Koma gefallen sei. Später sei er in der Kühle<br />
des Grabes wieder erwacht und aus dem Grab gestie-
16<br />
gen. Danach hat er seinen<br />
Jüngern vorgetäuscht, er<br />
sei von den <strong>Tot</strong>en auferstanden.<br />
Etwas später<br />
behauptete ein anderer<br />
Theologe, Karl Friedrich<br />
Bahrdt, dass <strong>Jesus</strong> seinen<br />
Tod vorgetäuscht hat,<br />
indem er von dem Arzt<br />
Lukas Medikamente bekommen<br />
hätte. Später sei<br />
er dann von einem seiner<br />
Jünger wiederbelebt worden.<br />
Ebenfalls im 18. Jahrhundert<br />
behauptete der Theologe Karl Venturini: <strong>Jesus</strong><br />
sei Mitglied eines Geheimbundes gewesen. Seine Unterstützer<br />
wären weiß gekleidet zum Grab gegangen, hätten<br />
<strong>Jesus</strong> darin stöhnen hören, die Wachen verjagt, um anschließend<br />
ihren Freund zu retten. Das sind Varianten der<br />
sogenannten Verschwörungstheorie. Allerdings lassen die<br />
körperlichen Qualen, die <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> in den Stunden<br />
vor seinem Begräbnis hatte erleiden müssen, diese Mutmaßungen<br />
völlig abwegig erscheinen.<br />
Zuerst hatte Pilatus <strong>Jesus</strong> schlagen und ‚geißeln‘ lassen<br />
(Matthäus 27,26). Eine Geißel war eine kurze Peitsche mit<br />
mehreren Lederriemen, in die Metall- <strong>oder</strong> Glassplitter<br />
<strong>oder</strong> kleine Metallkugeln eingeflochten waren. Das Opfer<br />
wurde in gebeugter Haltung gefesselt, damit die Peitschenriemen<br />
den Rücken richtig trafen. Diese Strafe war<br />
so bestialisch, dass kleine Fleischstücke aus dem Körper<br />
herausgerissen wurden. Manchmal rissen die Muskeln<br />
des Opfers und die Knochen kamen zum Vorschein. Auch<br />
kam es vor, dass man mit der Geißel den Kopf traf und die<br />
Augen herausriss. Manche Opfer wurden buchstäblich zu<br />
Tode gegeißelt.<br />
Der Blutverlust Jesu Christi wurde dadurch noch verstärkt,<br />
dass man eine Dornenkrone auf seinen Kopf drückte (Mat-
17<br />
thäus 27,29) und mit einem Stock darauf schlug. Dann<br />
führte man ihn zur Kreuzigung. Es gibt unterschiedliche<br />
Ausführungen über Einzelheiten zur Praxis einer Kreuzigung.<br />
Fakt ist, dass man die Opfer nackt auszog, die<br />
Handgelenke <strong>oder</strong> Hände an einen Querbalken nagelte,<br />
der dann an einem im Boden stehenden Pfosten befestigt<br />
wurde. Danach wurden die Füße der Opfer an den Pfosten<br />
genagelt. An den fixierten Armen hing das Gewicht<br />
des Körpers, wodurch sich nach einiger Zeit die Gelenke<br />
ausrenkten. Das Atmen war dadurch sehr erschwert.<br />
Wenn das Einatmen noch gerade möglich war, so war das<br />
Ausatmen nahezu unmöglich. Das Opfer versuchte, sich<br />
dazu auf den angenagelten Füßen aufzurichten, was seine<br />
Qualen noch vergrößerte. Es kam kontinuierlich zu einem<br />
zunehmenden Sauerstoffmangel, der noch mehr Luftnot<br />
verursachte und die Organe, besonders Herz, Nieren und<br />
Gehirn, versagen ließ. Die Menschen starben langsam,<br />
manchmal tagelang, qualvoll den Erstickungstod <strong>oder</strong><br />
vorher bzw. gleichzeitig an Herzversagen und, je nach<br />
Grad der Verletzungen durch die vorherige Folter (Geißelung)<br />
durch Verbluten.<br />
Gleichzeitig mit <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> wurden zwei Verbrecher<br />
gekreuzigt. Da die Juden nicht wollten, dass die Leiber<br />
über den Sabbat am Kreuz hingen, baten sie Pilatus, dass<br />
die Beine der Gekreuzigten gebrochen werden (Johannes<br />
19,31). Dadurch konnten sie sich zum Luftholen nicht mehr<br />
auf ihren Füßen aufrichten und der Tod trat schneller ein.
18<br />
Pilatus gab seine Erlaubnis und die Schienbeine der beiden<br />
Mitgekreuzigten wurden gebrochen. Als die Soldaten<br />
zu <strong>Jesus</strong> kamen, sahen sie, dass er bereits gestorben war<br />
(Johannes 19,33), aber sie wollten sicher gehen und so<br />
rammte ein Soldat einen Speer in die Seite von <strong>Jesus</strong> und<br />
„Blut und Wasser kam heraus“ (Johannes 19,34).<br />
Mediziner haben für diese Beschreibung zwei mögliche<br />
Erklärungen: Wenn das Herz eines Menschen aufhört zu<br />
schlagen, gerinnt das Blut in den Herzkammern relativ<br />
schnell und teilt sich in Plasma und rote Blutkörperchen<br />
auf. Außerdem sammelte sich schon vorher bei der zunehmenden<br />
Herzschwäche (wegen Sauerstoffmangels,<br />
wie zuvor beschrieben) und dem Unterdruck zwischen<br />
Rippenfell und Lunge Gewebewasser im Brustkorb an.<br />
Wenn der Soldat nun <strong>Jesus</strong> mit dem Speer in Herz- und<br />
Lungennähe gestochen hat, wären diese beiden Flüssigkeiten<br />
ausgetreten, die ein Laie als ‚Blut und Wasser‘ beschrieben<br />
hätte.<br />
Die andere Erklärung ist, dass aufgrund des schrecklichen<br />
Traumas, das <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> vor und während der Kreuzigung<br />
erdulden musste, sich möglicherweise Flüssigkeit<br />
im Herzbeutel bildete und<br />
die Herzkammern durch<br />
Blut vergrößert wurden.<br />
Ein Speer, der diese Organe<br />
kurz nach Eintritt<br />
des Todes getroffen hätte,<br />
hätte einen Abfluss von<br />
‚Blut und Wasser‘ ausgelöst.<br />
Was auch immer die medizinische<br />
Erklärung hierfür<br />
sein mag, die Worte<br />
von Johannes sind wahr,<br />
und er schildert eine weitere<br />
Bestätigung, dass Je-
19<br />
sus wirklich tot war. Joseph, ein reicher Anhänger Jesu,<br />
ging an diesem Abend zu Pilatus und bat um Erlaubnis,<br />
den Leib Jesu zum Begräbnis abnehmen zu dürfen. Die<br />
Bibel beschreibt dies so: „Pilatus aber wunderte sich, dass<br />
er schon gestorben sein sollte, und er ließ den Hauptmann<br />
herbeirufen und fragte ihn, ob er schon lange gestorben sei.<br />
Und als er es von dem Hauptmann erfahren hatte, überließ<br />
er Joseph den Leib“ (Markus 15,44-45). Pilatus schien Joseph<br />
nicht zu glauben, dass <strong>Jesus</strong> bereits gestorben war,<br />
denn er ließ es sich zuerst von dem Hauptmann, der die<br />
Kreuzigung überwacht hatte, bestätigen. Erst danach gab<br />
er den toten Leib frei. Joseph wickelte den Leib Jesu in<br />
Leinentücher und legte ihn in eine unbenutzte Gruft, die<br />
er für sein eigenes Begräbnis hatte herstellen lassen. Die<br />
Gruft war in Stein gehauen und befand sich in einem Garten<br />
ganz in der Nähe. Mindestens zwei Frauen, beide mit<br />
Namen Maria, waren Zeugen dieses Begräbnisses.<br />
Was wollen uns die verschiedenen Verschwörungstheorien<br />
glauben machen? Dass <strong>Jesus</strong> noch lebte, nachdem er<br />
völlig erschöpft, traumatisiert und mit einem immensen<br />
Blutverlust nach sechs Stunden am Kreuz ohnmächtig geworden<br />
und seine Seite mit einem Speer aufgerissen worden<br />
war? Und niemand soll bemerkt haben, dass <strong>Jesus</strong><br />
noch geatmet hatte, während man ihn vom Kreuz genommen,<br />
ihn in den Garten gebracht, in Grabtücher gewickelt<br />
und in ein Grab gelegt hat?
20<br />
Ein kaltes Grab war ganz<br />
bestimmt keine Intensivstation,<br />
aber dennoch ist<br />
<strong>Jesus</strong> angeblich innerhalb<br />
der nächsten 36 Stunden<br />
aus dem Koma erwacht,<br />
entledigte sich wie ein<br />
Entfesselungskünstler seiner<br />
enggewickelten, mit<br />
Myrrhe und Aloe getränkten<br />
Grabtücher, die mehr<br />
als 34 kg wogen (Johannes<br />
19,39). Dann rollte er den riesigen Grabstein vor dem<br />
Grab weg, zerbrach das Siegel von Pilatus, überwältigte<br />
die römischen Wachen und floh in die Stadt – wahrscheinlich<br />
sogar nackt, denn die Leinentücher waren ja zurückgelassen<br />
worden. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem er seine<br />
Jünger traf, hatte er sich erstaunlich schnell erholt. Er<br />
machte nicht den Eindruck, als ob er am Rand des Todes<br />
gewesen war und dringend einen Arzt brauchte, sondern<br />
vielmehr, dass er den Tod besiegt und zu einer strahlend<br />
neuen Dimension des Lebens durchgedrungen war.<br />
Abgesehen von allen anderen Schwierigkeiten, die mit einer<br />
Verschwörungstheorie verbunden sind, wäre der letzte<br />
Satz Beweis genug, sie als völlig abwegig bloßzustellen.<br />
Es würde bedeuten, dass <strong>Jesus</strong> nach einem vollkommen<br />
sündlosen Leben (Hebräer 4,15) seine engsten Freunde<br />
hinters Licht führte und ihnen eine riesige Lüge auftischte.<br />
Wobei er zudem wusste, dass man sie wegen ihres<br />
Glaubens an ihn rücksichtslos verfolgen und schließlich<br />
zu Tode bringen würde.<br />
Über die Auferstehung Jesu gab es mehr Verschwörungstheorien<br />
als über das Attentat auf den amerikanischen<br />
Präsidenten John F. Kennedy in Dallas/Texas am 22. November<br />
1963. Manche Theorien über Kennedy sind zum<br />
Teil glaubhaft, die Verschwörungstheorie über die Auferstehung<br />
Jesu Christi jedoch nicht.
21<br />
Schlechte Beleuchtung?<br />
1907 hatte der britische Gelehrte Kirsopp Lake einen anderen<br />
raffinierten Vorschlag. Anders als die Vertreter der<br />
Verschwörungstheorie akzeptierte er, dass <strong>Jesus</strong>, wie berichtet,<br />
gestorben und begraben worden ist. Die Bibel berichtet<br />
uns, dass am ersten Sonntagmorgen drei Frauen<br />
zu dem Grab gingen, um in der Morgendämmerung den<br />
Leib einzubalsamieren (Lukas 24,1). Als Lake dies aber las,<br />
hatte er eine wundersame Eingebung: Die emotional aufgewühlten<br />
Frauen verliefen sich in der Dämmerung und<br />
gingen zu einer falschen Gruft.<br />
Auf den ersten Blick könnte es so gewesen sein, aber<br />
beim genaueren Nachdenken scheint dieses Versehen<br />
unhaltbar zu sein. Es ist eine Sache zu glauben, dass<br />
die drei aufgewühlten Frauen die falsche Abzweigung<br />
nahmen, weil es noch dämmrig war, aber es passt nicht<br />
zu dem, was anschließend berichtet wird. Als sie zurück<br />
in die Stadt liefen und den Jüngern berichteten, rannten<br />
Petrus und Johannes zum Grab, um sich selbst zu<br />
überzeugen. Gingen auch sie zum falschen Grab – am<br />
Rembrandt: Grablegung
22<br />
helllichten Tag? Wohl kaum. Später kam eine der Marias<br />
zurück. Hatte sie sich schon wieder verlaufen? Auch<br />
die anderen Frauen kamen wieder zurück. Machten sie<br />
den gleichen Fehler noch einmal? Außerdem hätten sich<br />
Gerüchte über eine Auferstehung in Windeseile herumgesprochen.<br />
Wollen wir wirklich glauben, dass an diesem<br />
Sonntagmorgen der Friedhof von Menschen wimmelte,<br />
die alle auf der Suche nach einem offenen Grab waren,<br />
und dass keiner von ihnen das richtige finden konnte?<br />
Und noch eine Frage: Warum hat niemand bei Joseph,<br />
dem Grabeigentümer, nachgefragt? Ist es vorstellbar, dass<br />
sich Joseph sein Grab sorgsam aussuchen, einen lieben<br />
Freund hineinlegen und dann vergessen würde, wo das<br />
Grab war? Selbst wenn es so gewesen wäre, wären die<br />
jüdischen Obersten, die <strong>Jesus</strong> zu Tode verfolgt hatten,<br />
doch gern behilflich gewesen.<br />
Wie dem auch sei, Kirsopp Lake geht über diese Fragen<br />
schnell hinweg und lässt die weitere Aussage der Bibel<br />
außen vor, denn wir lesen weiter, dass die Frauen einen<br />
Engel trafen. Ohne es näher zu begründen, sagt Lake,<br />
dies sei kein Engel gewesen, sondern ein Gärtner, der den<br />
Frauen sagte: „Ihr sucht <strong>Jesus</strong>, er ist nicht hier.“ Dies würde<br />
zu der Theorie des ‚falschen Grabes‘ passen, aber Lake<br />
lässt hier bewusst das weg, was der Engel laut Bibel weiter<br />
gesagt hat: „Er ist auferstanden.“ Er stützt seine Behauptung<br />
auf den ersten Teil der Aussage des Engels, schreibt<br />
sie einem Gärtner zu und lässt den zweiten Teil einfach<br />
unter den Tisch fallen. Dadurch verändert er bewusst den<br />
Sinn der Aussage.<br />
Noch etwas anderes macht die Theorie von Lake zunichte.<br />
Zwei der Frauen waren nämlich vor 36 Stunden beim<br />
Begräbnis dabei und ‚sahen zu, wohin er gelegt wurde‘<br />
(Markus 15,47). Das Wort, das mit ‚Zusehen‘ übersetzt<br />
wird, bedeutet wörtlich ‚mit Interesse und Absicht genau<br />
hinschauen, auf Einzelheiten achten‘. Wenn wir das im<br />
Hinterkopf behalten, hätten dann beide Marias die Stelle<br />
vergessen, wo sie doch zuvor so genau zugesehen hatten?
23<br />
Lake versucht hier zu argumentieren: „Es ist doch sehr<br />
zu bezweifeln, dass sie bei dem Begräbnis so nahe am<br />
Grab gewesen sind … Es ist wahrscheinlicher, dass sie von<br />
Weitem zugesehen haben.“ 19 Auch mit dieser Aussage befindet<br />
er sich auf sehr dünnem Eis, denn die Bibel erwähnt<br />
ausdrücklich, dass die Frauen „sich das Grab ansahen und<br />
wie sein Leib hineingelegt wurde“ (Lukas 23,55). Wie hätten<br />
sie das aus der Ferne beobachten können? Wieder versucht<br />
Lake, seine Theorien zu begründen, indem er einfach<br />
Bibelaussagen weglässt, die seine Erklärungen als<br />
Lüge enttarnen würden.<br />
Grabräuber?<br />
Eine weitere Ansicht stützt sich auf die Theorie, dass der<br />
Leib Jesu irgendwann zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen<br />
aus dem Grab<br />
entfernt wurde. Das wäre<br />
eine Erklärung, warum es<br />
leer war, als die Frauen<br />
früh am Sonntagmorgen<br />
dorthin kamen. Aber wurde<br />
das Grab ausgeraubt?<br />
Hierfür gibt es vier Erklärungsversuche.<br />
Der erste wäre, dass eine<br />
<strong>oder</strong> mehrere Personen den<br />
Leib gestohlen haben; jedoch<br />
hat bisher niemand<br />
eine Erklärung zum Motiv<br />
<strong>oder</strong> zur Gelegenheit der<br />
Tat, geschweige denn eine<br />
Erklärung, wie er <strong>oder</strong> sie<br />
eine bewaffnete römische<br />
Wache hätten überwältigen<br />
können. Zum Motiv:
24<br />
<strong>Jesus</strong> war kein reicher Mann, dem man wertvolle Gegenstände<br />
mit ins Grab gegeben hätte – im Gegenteil. Die<br />
Bibel erwähnt weiterhin, dass die Grabtücher im Grab<br />
zurückgeblieben waren, d.h. alles, was geraubt worden<br />
wäre, wäre der nackte Leib Jesu gewesen. Warum sollte<br />
das jemand tun? Sir J.N.D. Anderson, Professor of Oriental<br />
Law der Universität London, sagte: „Einen Juden aus<br />
damaliger Zeit konnte man wohl kaum des Diebstahls von<br />
Leichen zu Versuchszwecken bezichtigen!“ 20<br />
Weitere ‚Verdächtige‘ waren die römischen Behörden. Sie<br />
hatten die einmalige Gelegenheit, denn sie waren für das<br />
Grab und dessen Inhalt verantwortlich. Aber welches<br />
Motiv sollten sie gehabt<br />
haben? Nervös darüber,<br />
dass einige sonderbare<br />
Dinge passieren könnten,<br />
hatte Pilatus für maximale<br />
Sicherung gesorgt: Er<br />
versah das Grab mit einer<br />
bewaffneten römischen<br />
Wache und mit seinem<br />
eigenen Siegel. Das Brechen<br />
des Siegels wurde<br />
mit dem Tode bestraft.<br />
Was wäre gewonnen,<br />
wenn man den Leib Jesu<br />
woanders hingebracht<br />
hätte? Pilatus wollte den<br />
Fall so schnell wie möglich<br />
loswerden und seine<br />
Hände in Unschuld waschen<br />
(Matthäus 27,24).<br />
Warum also sollte er den Leib beseitigen? Dieser Theorie<br />
fehlt ebenfalls jede Grundlage. Hätten die Römer den Leib<br />
Jesu gehabt, hätten sie ihn sofort präsentieren können, als<br />
die Jünger anfingen zu behaupten, dass <strong>Jesus</strong> von den <strong>Tot</strong>en<br />
auferstanden war – und das Christentum wäre sofort<br />
in sich zusammengefallen.
25<br />
Der dritte Erklärungsversuch besagt, dass die jüdischen<br />
religiösen Führer den Leib gestohlen haben. Sie hätten mit<br />
Sicherheit das stärkste Motiv gehabt. Da <strong>Jesus</strong> behauptete,<br />
die Prophezeiung seines Todes und seiner Auferstehung<br />
am dritten Tag erfüllen zu wollen (Markus 8,31), hätten<br />
sie seinen Leib nur vier Tage unter Verschluss halten<br />
müssen und die ganze ‚<strong>Jesus</strong>-Bewegung‘ wäre sofort im<br />
Sand verlaufen.<br />
Warum haben sie das nicht getan? Als die Jünger anfingen<br />
von der Auferstehung zu predigen, ließen die religiösen<br />
Führer sie verhaften, foltern und exekutieren. Das wäre<br />
unnötig gewesen, wenn sie den Leib hätten präsentieren<br />
können. Der schottische Theologe Professor Andrew Fairbairn<br />
hat es sehr treffend formuliert: „Das Schweigen der<br />
Juden ist so bedeutungsvoll wie das Reden der Christen.“ 21<br />
Die vierten Verdächtigen sind Jesu eigene Jünger. Aber<br />
auch hier finden wir kein Motiv und keine Gelegenheit. Ihr<br />
Führer war tot und lag im Grab eines seiner Anhänger, der<br />
ein angesehenes Ratsmitglied war (Markus 15,43). Warum<br />
sollten sie den Leib irgendwo anders hinbringen? Außerdem<br />
hätten sie dazu auch kaum eine Gelegenheit gehabt.<br />
Als <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> verhaftet wurde, verließen ihn alle seine<br />
Jünger und flohen (Markus 15,40). Und nach seiner Hinrichtung<br />
saßen sie aus Angst vor den Juden hinter ver-
26<br />
schlossenen Türen (Johannes 20,19), weil sie befürchten<br />
mussten, die Nächsten zu sein. Kann man sich ernsthaft<br />
vorstellen, dass dieser verängstigte Haufen Jünger plötzlich<br />
den Mut hatte, zum Grab zu gehen, die Wache anzugreifen,<br />
die Todesstrafe zu riskieren, weil sie das Siegel<br />
aufgebrochen hatten, und das alles nur, um einen toten<br />
Körper zu stehlen, der ja im Grab eines Anhängers schon<br />
in Sicherheit war? Wenn sie es getan haben sollten, warum<br />
gibt es keinen Bericht, dass sie für dieses Vergehen<br />
zur Rechenschaft gezogen wurden?<br />
Die Vorstellung, dass die Jünger Diebe sein sollten, wirft<br />
nämlich noch zwei weitere Fragen auf: Die erste ist eine<br />
Frage der Ethik. Diese Männer waren von <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />
stark beeinflusst worden und ihr Leben hatte sich komplett<br />
verändert. Einer von ihnen schrieb später einmal,<br />
dass man „seine Zunge und seine Lippen vom Bösen zurückhalten<br />
und nicht Trug reden solle“ (1. Petrus 3,10), um<br />
ein Leben unter Gottes Segen führen zu können. Es ist<br />
schwer vorstellbar, dass Männer, deren moralische Maßstäbe<br />
sich dermaßen verändert hatten, nun ihre Predigten<br />
auf selbst erdachten Lügengeschichten aufbauen würden.<br />
Die zweite Frage ist eine Frage der Psychologie. Kurz nach<br />
der Auferstehung wurden diese wenigen ungläubigen und<br />
deprimierten Männer zu einer dynamischen, furchtlosen<br />
Gruppe von Gläubigen. Sie waren bereit, sich der Verfol-<br />
Rembrandt: Das leere Grab
27<br />
gung, Inhaftierung und<br />
Hinrichtung zu stellen,<br />
anstatt ihre Überzeugungen<br />
zu verleugnen. Als ihnen<br />
gedroht wurde, nicht<br />
weiter von der Auferstehung<br />
Jesu zu predigen,<br />
antworteten sie: „Man<br />
muss Gott mehr gehorchen<br />
als den Menschen“ (Apostelgeschichte<br />
5,29). Und<br />
sie predigten trotzdem<br />
weiter!<br />
Diese Veränderung war<br />
es, die Charles Colson von<br />
der Wahrheit der Auferstehung<br />
Jesu überzeugte. Colson war der Chefberater des<br />
amerikanischen Präsidenten Richard Nixon (1969-1974)<br />
und tief in die Watergate-Affäre verstrickt. Am 17. Juni<br />
1972 war in das Hauptquartier der Demokratischen Partei<br />
Watergate in Washington D.C. eingebrochen worden.<br />
Das Verbrechen sollte vertuscht werden, aber innerhalb<br />
eines Monats nachdem das Gerichtsverfahren begonnen<br />
hatte, stellten sich drei der Beteiligten und trugen somit<br />
zur Aufdeckung der Verschwörung bei. Später schrieb Colson,<br />
nachdem er Christ geworden war: „Was ich in der<br />
Watergate-Affäre erlebt habe, war die Unfähigkeit mächtiger<br />
und motivierter Männer, eine Verschwörung aufrechtzuerhalten,<br />
die auf einer Lüge aufgebaut ist … Dennoch<br />
nahmen die Jünger Jesu ihre mögliche Hinrichtung in<br />
Kauf, weil sie tatsächlich gesehen hatten, dass <strong>Jesus</strong> von<br />
den <strong>Tot</strong>en auferstanden war. Es gab keine Verschwörung.<br />
Menschen geben nicht ihre Behaglichkeit auf und schon<br />
gar nicht ihr Leben für etwas, wovon sie wissen, dass es<br />
nicht stimmt.“ 22 Das ist enorm wichtig. Manchmal sind<br />
Menschen bereit, für ihre Überzeugung zu sterben (das<br />
haben viele Fanatiker getan), aber niemand wäre bereit, für<br />
eine Sache zu sterben, von der er weiß, dass sie falsch ist.<br />
Watergate © wikimedia
28<br />
Die Zeugen<br />
So viel zu den verschiedenen Erklärungsversuchen über<br />
das, was geschehen sein könnte – aber sie alle widersprechen<br />
dem stärksten Beweis in der Bibel dafür, dass die<br />
Auferstehung Jesu wirklich stattgefunden hat: Die Tatsache,<br />
dass er nach seinem Tod und seiner Grablegung verschiedenen<br />
Leuten an unterschiedlichen Orten erschienen<br />
ist.<br />
Sechs verschiedene Zeugen berichten unabhängig voneinander<br />
von elf unterschiedlichen Gelegenheiten, bei denen<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> Menschen während eines Zeitraums<br />
von 40 Tagen (Apg. 1, 3) erschienen ist. Zwei Ereignisse<br />
haben wir bereits behandelt, aber der Vollständigkeit halber<br />
werden sie hier noch einmal mit erwähnt.<br />
Mit eigenen Augen gesehen:<br />
Markus berichtet uns, dass <strong>Jesus</strong> nach seiner Auferstehung<br />
zuerst Maria Magdalena, von welcher er<br />
sieben Dämonen ausgetrieben hatte, erschienen ist<br />
(Markus 16,9).<br />
„<strong>Jesus</strong> traf sie“ – das ist eine Gruppe von Frauen, die<br />
zurück nach Jerusalem eilten, um den Jüngern von<br />
dem leeren Grab und dem, was der Engel gesagt hatte,<br />
zu berichten (Matthäus 28,9).<br />
Später am gleichen Tag, als zwei Jünger auf dem Weg<br />
nach Emmaus waren, einem Dorf, das ca. 5 km von Jerusalem<br />
entfernt war, „nahte sich <strong>Jesus</strong> und ging mit ihnen“<br />
(Lukas 24,15).
29<br />
Nachdem diese Jünger mit <strong>Jesus</strong> gegessen hatten,<br />
eilten sie nach Jerusalem zurück, um es den anderen<br />
Jüngern zu erzählen. Aber bevor sie das taten, wurde<br />
ihnen gesagt: „Der Herr ist wahrhaftig auferstanden,<br />
und er ist dem Simon erschienen!“ (Lukas 24,34).<br />
Während die Jünger ganz aufgeregt über dieses außergewöhnliche<br />
Ereignis sprachen, „trat <strong>Jesus</strong> selbst in<br />
ihre Mitte, und er sprach zu ihnen: ‚Friede sei mit euch!’“<br />
(Lukas 24,36).<br />
Eine Woche später, als sich die Jünger in demselben<br />
Haus versteckten, „kam <strong>Jesus</strong> und trat in ihre Mitte<br />
und sprach: Friede sei mit euch!“ (Johannes 20,26).<br />
Später „offenbarte sich <strong>Jesus</strong> seinen Jüngern am See Tiberias“<br />
(Johannes 21,1).<br />
Bei einer anderen Gelegenheit „ist <strong>Jesus</strong> mehr als 500<br />
Brüdern (d. h. <strong>Christus</strong>gläubigen) auf einmal erschienen“<br />
(1. Korinther 15,6).<br />
Er „erschien auch dem Jakobus“ (1. Korinther 15,7).<br />
Dann erschien er den elf Jüngern, als sie auf einem Berg<br />
in Galiläa waren: „Und als sie ihn sahen, warfen sie sich<br />
anbetend vor ihm nieder“ (Matthäus 28,17).<br />
Schließlich berichtet der Arzt Lukas, dass <strong>Jesus</strong> die<br />
Jünger sieben Wochen nach seiner Auferstehung „hinaus<br />
bis nach Betanien geleitet hat und nachdem er ihnen<br />
noch einige wichtige Dinge gesagt hatte, schied er<br />
von ihnen und wurde aufgehoben in den Himmel“ (Lukas<br />
24,50-51).
30<br />
… und dann Paulus<br />
Die ersten Leiter der christlichen Gemeinde wurden Apostel<br />
genannt. Sie „mussten Zeugen seiner Auferstehung<br />
sein“ (Apostelgeschichte 1,22). Der Apostel Paulus war in<br />
diesem Sinne nie ein solcher Zeuge, weil er zur Zeit der<br />
Auferstehung Jesu noch zu den Feinden der Christen gehörte.<br />
Als er aber einige Jahre später alle Menschen aufzählte,<br />
die <strong>Jesus</strong> begegnet waren, fügt er hinzu: „… zuletzt<br />
erschien er auch mir“ (1. Korinther 15,8). Das war lange,<br />
nachdem <strong>Jesus</strong> in den Himmel aufgefahren war. Paulus<br />
fügt außerdem hinzu: „Denn ich bin der geringste von den<br />
Aposteln, der ich nicht wert bin, ein Apostel zu heißen, weil<br />
ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe“ (1. Korinther 15,9).<br />
Trotz seiner Vergangenheit als religiöser Terrorist scheint<br />
er Gottes Gnade herausstellen zu wollen. Sein Anspruch,<br />
<strong>Jesus</strong> gesehen zu haben, ist genauso wie bei allen elf<br />
erwähnten Fällen gerechtfertigt. Als die Menschen in<br />
Korinth seinen Status und seine Autorität infrage stellten,<br />
antwortete er, ohne zu zögern: „Bin ich nicht Apostel?<br />
Habe ich nicht unseren Herrn <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> gesehen?“<br />
(1. Korinther 9,1).
31<br />
Alle Lügner?<br />
Der Beweis, dass <strong>Jesus</strong><br />
nach seinem Tod <strong>lebendig</strong><br />
gesehen wurde, ist<br />
beeindruckend. Das konnte<br />
aber nicht verhindern,<br />
dass er infrage gestellt<br />
und verleugnet wurde.<br />
Es wird sogar behauptet,<br />
dass die Zeugen gelogen<br />
haben. Es gibt nicht den<br />
Hauch eines Hinweises,<br />
der diese Behauptung<br />
stützen würde – und was<br />
für ein Motiv könnten die<br />
Zeugen gehabt haben, so<br />
zu handeln? Schließlich<br />
brachte es sie in ernste Schwierigkeiten zu behaupten,<br />
dass sie ihn nach seinem Tod <strong>lebendig</strong> gesehen haben.<br />
Allein Paulus´ Erlebnis widerlegt die Annahme, dass sie<br />
gelogen haben könnten, als sie sagten, dass sie <strong>Jesus</strong> nach<br />
seiner Auferstehung begegnet sind. Paulus war einmal ein<br />
gefürchteter Verfolger der Christen. Einer, der mit Erlaubnis<br />
der Obersten der Juden „Drohung und Mord gegen die<br />
Jünger des Herrn geschnaubt hatte“ (Apostelgeschichte<br />
9,1). Nach seiner Bekehrung zu <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> konnte er<br />
sich praktisch nirgendwo blicken lassen, ohne Angst um<br />
sein Leben haben zu müssen. Mit anderen Worten: Sein<br />
Dienst als Apostel brachte ihn „in Gefahren vom eigenen<br />
Volk, in Gefahren in der Stadt, in Gefahren in der Wüste,<br />
in Gefahren auf dem Meer, in Gefahren unter falschen Brüdern;<br />
in Arbeit und Mühe, oftmals in Nachtwachen, in Hunger<br />
und Durst; oftmals in Fasten, in Kälte und Blöße“ (2.<br />
Korinther 11,26-27). Kann man sich vorstellen, dass er sich<br />
absichtlich dem allen ausgeliefert hat und letztlich bereit<br />
war, für etwas zu sterben, von dem er wusste, dass er es
32<br />
sich ausgedacht hat? Niemals. Jeder gute Psychologe würde<br />
gleich sehen, wie hier der Hase läuft. Menschen lügen<br />
manchmal, um aus Schwierigkeiten herauszukommen,<br />
aber sie würden niemals lügen, um welche zu bekommen.<br />
Alles nur Fantasie?<br />
Ein weiterer Angriff auf die sogenannten Erscheinungen<br />
ist, sie als Halluzinationen abzutun, die aufgrund der<br />
traumatischen Erlebnisse der Jünger nach dem Tod ihres<br />
Herrn entstanden sind. Das ist leicht zu behaupten, aber<br />
unmöglich zu beweisen. Halluzinationen passen sich bestimmten<br />
Gesetzen an, wobei in diesem Fall keines davon<br />
zutrifft. Der Mediziner Professor A. Rendle Short sagt:<br />
„Die Erscheinungen des Auferstandenen widersprechen<br />
jedem bekannten Gesetz von Visionen.“ 23<br />
Erstens, Halluzinationen treten vorwiegend bei Menschen<br />
auf, die als ‚neurotisch‘, wenn nicht gar als ‚psychotisch‘<br />
bezeichnet werden können. Die Menschen aber, die behaupteten<br />
<strong>Jesus</strong> gesehen zu haben, waren nicht nur ver-
33<br />
zweifelte Frauen, sondern auch der hitzköpfige Johannes,<br />
der energische Petrus, der Beamte Matthäus, ein brillanter<br />
Intellektueller wie Paulus sowie ein sturer Skeptiker<br />
wie Thomas. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass sie neurotisch<br />
<strong>oder</strong> psychotisch waren.<br />
Zweitens, Halluzinationen geschehen gewöhnlich in vertrauten<br />
Umgebungen und zu Zeiten, in denen die Betroffenen<br />
in sentimentalen Emotionen und Erinnerungen<br />
schweben. <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> erschien diesen Menschen aber<br />
kaum an den Orten, wo er zuvor mit seinen Jüngern war.<br />
Er erschien in einem Garten, in einem Haus, an der Straße,<br />
auf dem Land, am Seeufer und auf einem Berg – und<br />
das auch zu verschiedenen Tageszeiten.<br />
Drittens, Halluzinationen knüpfen an das Unterbewusstsein<br />
einer Person an und sind deshalb sehr individuell.<br />
Die Bibel berichtet uns jedoch, dass <strong>Jesus</strong> nicht nur Einzelne<br />
getroffen hat, sondern zwei, drei, sieben und einmal<br />
sogar mehr als 500<br />
Menschen gleichzeitig. Es<br />
mag Leute geben, die ehrlicherweise<br />
behaupten,<br />
etwas Ungewöhnliches<br />
und Einzigartiges gesehen<br />
zu haben, aber noch<br />
nie hat man gehört, dass<br />
500 Personen dieselbe<br />
Sinnestäuschung auf einmal<br />
gehabt haben. Mein<br />
Freund sprach einmal in<br />
einer Studentenversammlung<br />
vor mehr als 200<br />
Personen. Plötzlich zog<br />
er eine Schere heraus und<br />
schnitt die Krawatte des<br />
Schulleiters ab (das war<br />
zuvor abgesprochen!).<br />
Dann wandte er sich den
34<br />
Studenten zu und sagte: „Stellt euch vor, ihr trefft auf dem<br />
Heimweg einen Freund, der heute Morgen nicht hier war<br />
und erzählt ihm, dass der Redner die Krawatte des Schulleiters<br />
abgeschnitten hat. Er würde denken, ihr wollt ihn<br />
auf den Arm nehmen. Aber angenommen, zwei <strong>oder</strong> drei<br />
Mitstudenten würden ihm das Gleiche erzählen und am<br />
darauffolgenden Tag 30 weitere Mitschüler ebenso. Wenn<br />
nun alle 200 Studenten, die hier sind, ihm die gleiche Geschichte<br />
berichteten, hätte er dann noch Grund zu zweifeln?<br />
So sind 500 Menschen, die behaupten, sie haben <strong>Jesus</strong><br />
nach seinem Tod gesehen, ein absolut starker Beweis<br />
für die Wahrheit ihrer Aussage.“<br />
Als Paulus die ‚mehr als 500‘ erwähnte, sagte er „von denen<br />
die meisten noch leben“ (1. Korinther 15,6). Auch wenn<br />
die Menschen Paulus nicht geglaubt hätten, so hätte man<br />
die Hälfte von ihnen befragen können und jeder hätte das<br />
Gleiche behauptet. Die Schwierigkeit für den Skeptiker ist<br />
nicht zu erklären, warum so viele Leute diese Halluzination<br />
hatten, sondern warum es unter all diesen Leuten keinen<br />
Einzigen gab, der sie nicht hatte! Der amerikanische Theologe<br />
J. Gresham Machen war von der Auferstehung überzeugt<br />
und meinte einmal ironisch: „Wenn all diese Leute<br />
halluzinierten, als sie behaupteten, <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> nach<br />
seinem Tod lebend gesehen zu haben, wäre die christliche<br />
Gemeinde nie entstanden, wenn es einen kompetenten<br />
Neurologen gegeben hätte, der sie behandelt hätte.“
35<br />
Wunschdenken?<br />
Ein drittes Argument gegen die Auferstehung behauptet,<br />
dass die Zeugen so von dem Wunsch beseelt waren, dass<br />
<strong>Jesus</strong> wieder zurückkam, dass für sie ihr Wunschdenken<br />
Wirklichkeit wurde. Immer noch behaupten viele Leute,<br />
Elvis Presley lebend gesehen zu haben, obwohl er bereits<br />
1977 gestorben ist. Es gibt sogar ein entsprechendes<br />
Internetforum, das<br />
Menschen vorbereitet,<br />
nicht überrascht zu sein,<br />
wenn sie ‚den King‘ in ihrem<br />
örtlichen Supermarkt<br />
<strong>oder</strong> im Swimmingpool<br />
des Nachbarn sehen.<br />
Bei der Auferstehung Jesu<br />
handelt es sich allerdings<br />
um eine ganz andere Qualität,<br />
denn seine Nachfolger<br />
erwarteten nicht, dass<br />
ihr Herr wieder <strong>lebendig</strong><br />
werden würde. Die ersten<br />
Frauen gingen zum Grab,<br />
um ihn einzubalsamieren<br />
und nicht, um ihn zu umarmen. Als Maria den Jüngern<br />
erzählt hatte, dass sie <strong>Jesus</strong> gesehen hatten, ‚glaubten sie<br />
es nicht‘ (Markus 16,11). Einer der Jünger mit Namen Thomas<br />
ging sogar noch weiter und sagte: „Wenn ich nicht<br />
an seinen Händen das Nägelmal sehe und meinen Finger in<br />
das Nägelmal lege und meine Hand in seine Seite lege, so<br />
werde ich es niemals glauben!“ (Johannes 20,25). Das war<br />
alles andere als Wunschdenken! Markus spricht von einer<br />
anderen Gelegenheit, bei der <strong>Jesus</strong> ihnen während eines<br />
Essens erschien und „ihren Unglauben und die Härte ihres<br />
Herzens tadelte, dass sie denen, die ihn auferstanden gesehen<br />
hatten, nicht geglaubt hatten“ (Markus 16,14). Selbst<br />
noch einige Wochen später, nachdem mittlerweile die
36<br />
meisten seiner Anhänger von seiner Auferstehung überzeugt<br />
waren, „zweifelten noch einige“ (Matthäus 28,17).<br />
Keines dieser Ereignisse lässt darauf schließen, dass sie<br />
überdreht waren. Paulus schreibt, dass er <strong>Jesus</strong> lange Zeit,<br />
nachdem die erste Begeisterung über seine Auferstehung<br />
abgeebbt war, gesehen hatte – und das, nachdem er das<br />
Ganze bereits für eine Lüge gehalten hatte. Diese Auferstehung<br />
war nicht nur das Letzte, was er erwartet hatte,<br />
nein, er wollte es auch ganz und gar nicht. Deshalb kann<br />
man kaum behaupten, dass er vom Wunschdenken einer<br />
Auferstehung erfüllt war, die ihn dann halluzinieren ließ.<br />
Diese ersten Christen waren äußerst skeptisch, bis sie<br />
vom Gegenteil überzeugt waren und es nicht mehr leugnen<br />
konnten.<br />
Geistergeschichten?<br />
Der Theologe Karl Theodor Keim startete im 19. Jahrhundert<br />
einen weiteren Angriff auf die Auferstehung, indem<br />
er behauptete, die Jünger hätten einen Geist <strong>oder</strong> ein Gespenst<br />
gesehen. Wenn wir aber die Bibel dagegen halten,<br />
fällt auch diese Idee in sich zusammen. Als <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />
die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus traf, aß er<br />
mit ihnen. „Er nahm das Brot, sprach den Segen, brach es<br />
und gab es ihnen“ (Lukas 24,30). Dieser Vorfall ‚vermasselt‘<br />
Keims Vorschlag, denn bekannterweise gehen Geister<br />
nicht umher und verteilen Essen!
37<br />
Als <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> seine Jünger in ihrem Versteck besuchte,<br />
hatten sie schreckliche Angst, aber er sagte ihnen:<br />
„Was seid ihr so erschrocken, und warum steigen Zweifel auf<br />
in euren Herzen? Seht an meinen Händen und meinen Füßen,<br />
dass ich es bin! Rührt mich an und schaut, denn ein<br />
Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich es<br />
habe!“ (Lukas 24,38-39). „Da sie aber noch nicht glaubten<br />
vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt<br />
ihr etwas zu essen hier? Da reichten sie ihm ein Stück gebratenen<br />
Fisch und etwas Wabenhonig. Und er nahm es und<br />
aß vor ihnen“ (Lukas 24,41-43). <strong>Jesus</strong> forderte ihre Sinne<br />
heraus – sehen, hören und fühlen –, um ihnen zu zeigen,<br />
dass er kein körperloser Geist war.<br />
<strong>Jesus</strong> spricht: „Seht<br />
an meinen Händen<br />
und meinen Füßen,<br />
dass ich es bin!“<br />
(Lukas 24,39)<br />
Auf die gleiche Weise ging er auch mit Thomas um: „Reiche<br />
deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche<br />
deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht<br />
ungläubig, sondern gläubig!“ (Johannes 20,27). Später am<br />
See Genezareth lud <strong>Jesus</strong> sieben seiner Jünger ein und<br />
sagte: „Kommt zum Frühstück!“ (Johannes 21,12). Das hatte<br />
Petrus so beeindruckt, dass er später von sich und den<br />
Aposteln schrieb, „die wir mit ihm gegessen und getrunken<br />
haben nach seiner Auferstehung aus den <strong>Tot</strong>en“ (Apostelgeschichte<br />
10,41).
38<br />
Das alles sagt uns, dass <strong>Jesus</strong> nach seiner Auferstehung einen<br />
physischen Körper aus Fleisch und Blut hatte, jedoch<br />
ohne die natürlichen Einschränkungen. Sein verwandelter<br />
Körper verließ die Leichentücher, ohne sie zu berühren. Er<br />
konnte durch Wände gehen und dennoch essen. Wenn er<br />
wollte, konnte er erscheinen <strong>oder</strong> wieder verschwinden. Er<br />
konnte in einen Raum hineingehen, ohne durch eine Tür<br />
<strong>oder</strong> ein Fenster zu müssen, und dennoch waren die Narben<br />
seiner Kreuzigung an Händen, Füßen und der Seite zu<br />
sehen. Das könnte erklären, warum einige, denen er begegnete,<br />
ihn nicht sofort<br />
erkannten. Sein Auferstehungsleib<br />
war vergleichbar<br />
mit seinem Körper vor<br />
seinem Tod, aber dennoch<br />
nicht identisch mit diesem.<br />
Die Tatsache, dass<br />
wir es nicht verstehen<br />
können, ist kein Grund, es<br />
zu leugnen. Die Auferstehung<br />
Jesu ist definitiv keine<br />
Geistergeschichte.<br />
Der neuzeitliche britische Autor John Benton hat recht,<br />
wenn er sagt: „Seit 2000 Jahren versuchen Menschen, Erklärungen<br />
für die Auferstehungsberichte zu finden, aber<br />
nie wurde eine annähernd plausible Erklärung gefunden.<br />
Das spricht doch für sich!“ 26<br />
Ausführliche<br />
Berichterstattung<br />
Es gibt vier leicht zu übersehende Tatsachen die die Wahrheit<br />
der Auferstehungsgeschichte bestätigen. Die erste<br />
Tatsache ist, dass es gar keinen Bericht über das eigentliche<br />
Geschehen gibt. Das sieht aus wie ein schwacher Hin-
39<br />
weis, ist aber genau das Gegenteil. Hätten die Apostel die<br />
Auferstehung erfunden, ist es schwer vorstellbar, dass sie<br />
keinen Augenzeugenbericht geliefert haben, gespickt mit<br />
ausgeschmückten Beschreibungen. Aber sie berichten gar<br />
nichts darüber und dieses Schweigen ist bezeichnend!<br />
Zweitens, als Petrus am Sonntagmorgen in das Grab ging,<br />
„sah er die Tücher daliegen und das Schweißtuch, das auf<br />
seinem Haupt war, nicht bei den Tüchern liegen, sondern<br />
für sich zusammengewickelt an einem besonderen Ort“ (Johannes<br />
20,6-7). Kurze Zeit später bestätigt Johannes die<br />
Aussage von Petrus. Auf den ersten Blick scheint es unwichtig<br />
zu sein, wo die Tücher lagen. Dem ist aber nicht<br />
so. Das Wort ‚liegen‘ (zweimal im Zusammenhang mit<br />
den Leinentüchern) gibt ein griechisches Wort wieder,<br />
das gewöhnlich gebraucht wurde, wenn etwas bewusst<br />
an einem bestimmten Ort abgelegt worden ist. Der Begriff<br />
für das zusammengelegte Schweißtuch bedeutet so<br />
viel wie ‚aufgewickelt‘. 27 Die Grabtücher sahen aus wie der<br />
leere Kokon einer Raupe. Das widerspricht der Verschwörungstheorie<br />
<strong>oder</strong> einer Nahtod-Erfahrung, nach welcher<br />
<strong>Jesus</strong> sich erholt und sich aus den ‚bleischweren‘ Grabtüchern<br />
gewunden hätte. 28 Es ist auch kaum vorstellbar,<br />
dass <strong>Jesus</strong> die Tücher ordentlich zusammengelegt hatte.
40<br />
Wären Grabräuber (Römer, Juden <strong>oder</strong> Jünger) das Risiko<br />
einer Verhaftung eingegangen, indem sie zuvor noch alles<br />
schön zusammengelegt hätten? Sicher nicht.<br />
Stattdessen sahen die Grabtücher so aus, als wären sie<br />
vom Körper abgeglitten, als er sie verließ. So jedenfalls<br />
empfand es Johannes, von dem geschrieben steht, dass<br />
er „sah und glaubte“ (Johannes 20,8). Und was ihn überzeugt<br />
hatte, war nicht allein die Tatsache, dass der Leib<br />
nicht mehr da war, sondern dass er sah, wie die Grabtücher<br />
zurückgelassen worden waren.<br />
Drittens, die Auferstehungsgeschichte gewinnt an Glaubwürdigkeit,<br />
indem sich <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> zuerst einer Frau<br />
zeigt. Für uns in der m<strong>oder</strong>nen westlichen Kultur scheint<br />
das keine besondere Sache zu sein, aber im Mittleren Osten<br />
vor 2000 Jahren war das sehr bedeutend, denn Frauen<br />
galten damals nicht sehr viel. Der Autor Michael Green<br />
sagt: „Frauen waren Niemande; sie waren Besitztümer<br />
und konnten in manchen Fällen sogar verkauft werden; sie<br />
durften nicht einmal als Zeugen vor Gericht aussagen.“ 29
41<br />
Das mag zum Teil erklären,<br />
warum die Worte der<br />
Frauen den Jüngern „wie<br />
ein Märchen“ vorkamen<br />
(Lukas 24,11) und sie ihnen<br />
nicht glaubten, als sie<br />
ihnen erzählten, dass sie<br />
<strong>Jesus</strong> gesehen haben. Ihre<br />
Reaktion glich der des<br />
Philosophen Celsus im 2.<br />
Jahrhundert: „Er zog die<br />
Auferstehung ins Lächerliche<br />
als etwas, das auf<br />
den Aussagen einer hysterischen<br />
Frau beruhte.“ 30<br />
Das Letzte, womit die Jünger<br />
rechneten, war, dass<br />
<strong>Jesus</strong> von den <strong>Tot</strong>en auferstehen würde. Und schon gar<br />
nicht würden sie den Worten einer Frau Glauben schenken.<br />
Hätten die Frauen diese Geschichte erfunden, dann<br />
hätte man ihnen mit Sicherheit keine Bedeutung beigemessen.<br />
Aulus Cornelius Celsus © wikimedia<br />
Viertens, obwohl alle vier Evangelien von der Auferstehung<br />
berichten, kann man keine genaue Abfolge der Geschehnisse<br />
nachvollziehen. Was hier zuerst wie ein Manko<br />
aussieht, erweist sich schlussendlich doch als das Gegenteil.<br />
Hätten die vier Schreiber die Geschichte erfunden,<br />
hätten sie doch sichergestellt, dass ihre Versionen genau<br />
zusammenpassen, sodass sie alle das Gleiche vertraten.<br />
Aber ihre Versionen unterscheiden sich voneinander – bis<br />
auf die einstimmige Tatsache, dass das Grab leer war und<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> <strong>lebendig</strong> gesehen worden ist.<br />
Vor Gericht mögen Zeugen die Wahrheit über einen Vorfall<br />
aus ihrer Perspektive erzählen, dennoch kann jede<br />
Aussage den Schwerpunkt auf eine andere Einzelheit legen,<br />
ohne der grundlegenden Wahrheit dessen, was passiert<br />
ist, zu widersprechen. Andererseits stimmen sogar
42<br />
Kriminelle ihre Aussagen aufeinander ab, ohne dass dies<br />
bei Gericht auffallen würde.<br />
Zeitungsberichte über ein sportliches Ereignis können so<br />
unterschiedlich sein, dass man sich beim Lesen manchmal<br />
fragt, ob die Reporter alle dasselbe Spiel gesehen haben.<br />
Aber alle nennen den gleichen Spielendstand. Genauso ist<br />
es mit den vier wichtigsten Berichten über die Auferstehung:<br />
Sie unterscheiden sich in den Details – aber was am<br />
Ende zählt, ist: <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> ist auferstanden.<br />
Der Terrorist<br />
Eine der bedeutendsten Aussagen über die Auferstehung<br />
Jesu, die je gemacht wurde, stammt aus der Feder des<br />
Apostels Paulus – und das bei seinem Hintergrund! Sein<br />
Geburtsname war Saulus. Etwa um das Jahr 10 v. Chr. wurde<br />
er in Tarsus geboren, einer Universitätsstadt, die ein<br />
Handelszentrum in dem Gebiet der heutigen Türkei war.<br />
Damals war Tarsus die Hauptstadt der römischen Provinz<br />
Cilicien in Kleinasien. Paulus´<br />
Eltern waren fromme<br />
Juden und konnten ihren<br />
Stammbaum bis zum<br />
Stamm Benjamin im Alten<br />
Testament zurückverfolgen.<br />
Er war von Geburt<br />
an Jude und entsprechend<br />
dem jüdischen Gesetz am<br />
achten Tag beschnitten<br />
worden.<br />
Nach seiner religiösen<br />
Ausbildung in Tarsus zog<br />
er nach Jerusalem, um<br />
bei Gamaliel, einem der<br />
bedeutendsten Rabbiner,<br />
zu studieren. Noch als
43<br />
„Nachdem sie<br />
Paulus gesteinigt<br />
hatten…“<br />
(Apostelgeschichte<br />
14,19)<br />
Student schloss er sich der strengsten jüdischen Sekte an<br />
und wurde ein Pharisäer. Als solcher akzeptierte er das gesamte<br />
Alte Testament als Gottes Gesetz und widerstand<br />
allen, die einen lockeren Umgang mit den alten Schriften<br />
pflegten.<br />
Als die christliche Gemeinde entstand, sah er sie als eine<br />
Bedrohung für den jüdischen Glauben. Er glaubte, dass<br />
Gott eines Tages den verheißenen Messias (den <strong>Christus</strong><br />
Gottes) senden würde, um die Verheißungen des Alten<br />
Testaments zu erfüllen und schließlich ein vollkommenes<br />
und ewiges Reich aufzurichten. Ungefähr 400 Jahre<br />
nach der letzten alttestamentlichen Prophezeiung tauchte<br />
plötzlich <strong>Jesus</strong> auf und behauptete, der verheißene Messias<br />
zu sein und dass sich alle Prophetien auf ihn beziehen<br />
(siehe Lukas 4,16-30). Die ersten Christen glaubten nicht<br />
nur, dass <strong>Jesus</strong> die Wahrheit sagt, sondern auch, dass er<br />
nach seinem Tod auferstanden ist und damit bestätigte,<br />
dass er sowohl Mensch als auch Gott war.<br />
Das war der springende Punkt. Es war für Paulus unvorstellbar,<br />
dass der Sohn eines Zimmermanns aus dem kleinen<br />
Dorf Nazareth, das nicht einmal im Alten Testament<br />
erwähnt wird, und der wie ein Schwerverbrecher hinge-
44<br />
richtet worden war, gleichzeitig Gott und Mensch sein<br />
sollte. Er war fest entschlossen, diejenigen zu vernichten,<br />
die auf einmal jemanden anbeteten, den er für einen Gotteslästerer<br />
hielt. So machte er es sich zur Aufgabe, Christen<br />
zu suchen und zu vernichten.<br />
Er begann, in Jerusalem Christen aus ihren Häusern zu<br />
treiben und ins Gefängnis werfen zu lassen (siehe Apostelgeschichte<br />
8,3). Später zog er mit bewaffneten Männern,<br />
im Auftrag der Hohenpriester, bis zur Stadt Damaskus<br />
in Syrien. Wo immer er Christen fand, zog er sie vor<br />
Gericht und versuchte, sie zur Gotteslästerung zu provozieren;<br />
<strong>oder</strong> trieb sie ‚rasend vor Zorn‘ (Apostelgeschichte<br />
26,11) zurück nach Jerusalem, um sie unter Strafe zu stellen.<br />
Was in manchen Fällen auch Todesstrafe hieß. Stephanus,<br />
einer der frühen Christenprediger, bekam dies als<br />
Erster zu spüren. Paulus hatte seinem Tod ‚zugestimmt‘<br />
(Apostelgeschichte 8,1).
45<br />
Dann geschah jedoch etwas Erstaunliches – Saulus wurde<br />
Christ! Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen:<br />
Er war nicht für die Wahrheit, sondern gegen die Wahrheit<br />
vorgegangen, als er den christlichen Glauben so grausam<br />
verfolgt hatte. <strong>Jesus</strong> war wirklich Gott, er war wirklich in<br />
diese Welt gekommen, um Männer und Frauen wieder<br />
in die Gemeinschaft mit ihrem Schöpfer zu bringen; sein<br />
Tod am Kreuz war wirklich ein Akt göttlicher Liebe, indem<br />
er zur Sühnung der Sünde der Menschheit gestorben war.<br />
Dann ist er wirklich von den <strong>Tot</strong>en auferstanden und ein<br />
<strong>lebendig</strong>er Retter für die geworden, die ihr Vertrauen auf<br />
ihn setzen.<br />
Aber noch viel mehr: Der Verfolger Saulus wurde ein Prediger<br />
des Glaubens, den er vorher zerstören wollte. Unter<br />
seinem römischen Namen Paulus schrieb er mehr über<br />
die Auferstehung als jeder andere Schreiber des Neuen<br />
Testaments. Ein Abschnitt zeigt dies besonders deutlich:<br />
Wenn aber <strong>Christus</strong> verkündigt wird, dass er aus den<br />
<strong>Tot</strong>en auferstanden ist, wieso sagen dann etliche unter<br />
euch, es gebe keine Auferstehung der <strong>Tot</strong>en? Wenn<br />
es wirklich keine Auferstehung der <strong>Tot</strong>en gibt, so ist<br />
auch <strong>Christus</strong> nicht auferstanden! Wenn aber <strong>Christus</strong><br />
nicht auferstanden ist, so ist unsere Verkündigung vergeblich,<br />
und vergeblich auch euer Glaube! Wir werden<br />
aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir<br />
von Gott bezeugt haben, dass er <strong>Christus</strong> auferweckt<br />
hat, während er ihn doch nicht auferweckt hat, wenn<br />
wirklich <strong>Tot</strong>e nicht auferweckt werden! Denn wenn<br />
<strong>Tot</strong>e nicht auferweckt werden, so ist auch <strong>Christus</strong><br />
nicht auferweckt worden. Ist aber <strong>Christus</strong> nicht auferweckt<br />
worden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr<br />
noch in euren Sünden; dann sind auch die in <strong>Christus</strong><br />
Entschlafenen verloren. Wenn wir nur in diesem Leben<br />
auf <strong>Christus</strong> hoffen, so sind wir die elendesten unter allen<br />
Menschen!<br />
(1. Korinther 15,12-19)
46<br />
Leben nach dem Tod?<br />
Der britische Philosoph Bertrand Russell hatte eine einfache<br />
Sicht über das Leben nach dem Tod: So etwas gibt es<br />
nicht! Mit seinen Worten: „Wenn ich sterbe, verrotte ich<br />
und nichts von meinem Ego soll überleben.“ 31 Das nennt<br />
man Annihilation (Seelentod). Diese Lehre mancher Sekten<br />
besagt, dass es nur dieses Leben hier auf der Erde gibt<br />
und dass nach dem Tod nichts mehr kommt. Unsere Seelen<br />
werden im Augenblick unseres Todes wie eine Kerze<br />
ausgepustet und unsere Körper zerfallen allmählich.<br />
Paulus betont, wenn das wahr wäre, würde das Christentum<br />
in sich zusammenfallen, denn es gründet sich auf die<br />
leibliche Auferstehung Jesu: „Wenn aber <strong>Christus</strong> verkündigt<br />
wird, dass er aus den <strong>Tot</strong>en auferstanden ist, wieso sagen<br />
dann etliche unter euch, es gebe keine Auferstehung der<br />
<strong>Tot</strong>en? Wenn es wirklich keine Auferstehung der <strong>Tot</strong>en gibt,<br />
so ist auch <strong>Christus</strong> nicht auferstanden!“ (V. 12-13).<br />
Paulus macht hier sehr logisch deutlich, was die Folge<br />
wäre: Wenn <strong>Jesus</strong> noch immer im Grab wäre, dann basierte<br />
der christliche Glaube lediglich auf einem von Menschen<br />
gemachten moralischen <strong>oder</strong> religiösen System,<br />
aufgebaut auf einer riesigen Lüge.
47<br />
Nur heiße Luft?<br />
Paulus führt dann eine Liste mit Argumenten an, die die<br />
Folge dieser Annahme wären:<br />
„… dann ist unsere Verkündigung vergeblich“ (V. 14). Paulus<br />
ist einer von den Aposteln, die den auferstandenen <strong>Jesus</strong><br />
gesehen haben und von ihm beauftragt wurden, seine<br />
Botschaft in die Welt zu tragen. Wenn Paulus sagt, dass<br />
ihre Verkündigung ohne die Auferstehung vergeblich gewesen<br />
wäre, meint er nicht, dass sie stillos <strong>oder</strong> kraftlos<br />
gewesen wäre, sondern dass sie völlig nutzlos gewesen<br />
wäre. Das Wort ‚vergeblich‘ gibt das griechische Wort ‚kenos‘<br />
wieder, was so viel bedeutet wie ‚leer‘ <strong>oder</strong> ‚hohl‘.<br />
Wenn <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> nicht auferstanden wäre, dann wären<br />
die Berichte darüber nicht einmal das Papyrus wert gewesen,<br />
auf das sie geschrieben wurden.<br />
Paulus übertreibt nicht. Als der Apostel Petrus die erste<br />
überlieferte Predigt der christlichen Gemeinde hielt (Apostelgeschichte<br />
2,14-41), drehte sich mehr als die Hälfte<br />
davon um die Auferstehung Jesu. Ihre Schlüsselaussage<br />
war: „ihn hat Gott auferweckt“ (Apostelgeschichte<br />
2,24+32). Von da an drehten sich die Predigten der Apostel<br />
um die Auferstehung: „Und mit großer Kraft legten die<br />
Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung des Herrn <strong>Jesus</strong>“<br />
(Apo stelgeschichte 4,33). Einige Verse vor dem Abschnitt,<br />
den wir betrachten, betont Paulus als wichtigste Tatsache
48<br />
mit oberster Priorität, dass <strong>Jesus</strong> starb, begraben wurde<br />
und „dass er auferstanden ist am dritten Tag“ (1. Korinther<br />
15,3+4). Indem Paulus diese Ereignisse so hervorhebt,<br />
macht er seinen Lesern deutlich, dass unabhängig von<br />
allem, was er sie außerdem lehrte – sei es über Anbetung,<br />
persönliche Moralvorstellungen, Verhalten in der<br />
Arbeitswelt, Familienleben <strong>oder</strong> andere Bereiche –, nichts<br />
so wichtig war wie der Tod, das Begräbnis und die Auferstehung<br />
von <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>.<br />
Das dürfen wir nicht außer Acht lassen! Die ersten Christenprediger<br />
fielen nicht aus dem religiösen Rahmen, weil<br />
sie eine neue Anbetungsart vertraten <strong>oder</strong> vorschlugen,<br />
mit bestimmten Moralvorstellungen anders umzugehen,<br />
sondern weil sie „das Volk lehrten und in <strong>Jesus</strong> die Auferstehung<br />
aus den <strong>Tot</strong>en verkündigten“ (Apostelgeschichte<br />
4,2). Das war kein sensationelles „Extra“ zur Begeisterung<br />
der Masse; es war der Kern der gesamten Botschaft,<br />
nicht nur der Apostel, sondern aller Schreiber des Neuen<br />
Testaments. Der Mittelpunkt ihrer Lehre war keine Mo-
49<br />
ral, sondern ein Ereignis. Und wenn dieses Ereignis nie<br />
stattgefunden hat, können wir das Neue Testament in<br />
den Reißwolf befördern. Der schottische Gelehrte James<br />
S. Stewart schrieb über die Auferstehung Jesu: „Das ist<br />
kein Anhängsel des Glaubens. Es ist die Grundlage des<br />
Glaubens!“<br />
Alle im selben Boot<br />
Paulus wird noch deutlicher, wenn er sagt: „und euer Glaube<br />
ist vergeblich“ (1. Korinther 15,14). Dieses Thema betraf<br />
nicht nur die ersten Christenprediger, sondern jeden (und<br />
schon bald waren es Tausende), der ihre Verkündigung<br />
hörte und sich daraufhin zu <strong>Christus</strong> bekannte. Wenn <strong>Jesus</strong><br />
niemals von den <strong>Tot</strong>en auferstanden ist, haben nicht<br />
nur die Apostel kompletten Unsinn erzählt, sondern auch<br />
alle anderen sind hinters Licht geführt worden und setzten<br />
ihre Hoffnung auf eine Fata Morgana. Einige Verse<br />
vorher schreibt Paulus den Christen in Korinth, dass sie<br />
in dem Evangelium (in dem die Auferstehung der Höhepunkt<br />
ist) „fest stehen“ (1.<br />
Korinther 15,1). Der christliche<br />
Glaube beansprucht,<br />
auf Fakten zu beruhen.<br />
Aber wenn der größte Fakt<br />
ein erdachtes Gebilde<br />
war, dann ‚standen‘ diese<br />
ersten Christen nirgendwo.<br />
Sie hingen mit ihrem<br />
Glauben in der Luft und<br />
hatten nichts, worauf sie<br />
sich stützen konnten.<br />
Das Gleiche würde für alle<br />
gelten, die seitdem Christen<br />
geworden sind, einschließlich<br />
der Millionen
50<br />
Christen, die heute leben. Ganz zu schweigen von weiteren<br />
Folgen, die hieraus resultieren würden: Ohne die Auferstehung<br />
Jesu wären die Millionen christlichen Märtyrer<br />
(im 20. Jahrhundert mehr als je zuvor) umsonst gestorben.<br />
Auch die großen Reformatoren wie Johannes Calvin,<br />
Thomas Cranmer, John Knox, Martin Luther und William<br />
Tyndale hätten dann besser daran getan, die Kirche zu zerstören,<br />
als sie zu reformieren, da sie auf Lügen aufgebaut<br />
war. Es würde auch bedeuten, dass jedes christliche Kirchengebäude,<br />
angefangen von der prächtigsten Kathedrale<br />
bis hin zur kleinsten Missionshütte, das Denkmal eines<br />
Märchens ist. Jeder Prediger,<br />
der die Bibel als Gottes<br />
Wort lehrt, ginge dann<br />
mit verdrehten Geschichten<br />
hausieren. Jeder Gottesdienst<br />
wäre eine Farce.<br />
Jedes Osterfest würde an<br />
ein Ereignis erinnern, das<br />
nie stattgefunden hat.<br />
Eine Behauptung, dass <strong>Jesus</strong><br />
heute nur eine Handvoll<br />
Knochen und Staub<br />
ist, die irgendwo im Staub<br />
im Mittleren Osten begraben<br />
sind, hätte ungeheuerliche<br />
Auswirkungen.<br />
Auf frischer Tat ertappt?<br />
Die nächste Aussage von Paulus ist noch ernster: „Wir<br />
werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil<br />
wir von Gott bezeugt haben, dass er <strong>Christus</strong> auferweckt hat,<br />
während er ihn doch nicht auferweckt hat, wenn wirklich<br />
<strong>Tot</strong>e nicht auferweckt werden!“ (V. 15). Das Wort ‘erfunden‘<br />
bedeutet hier so viel wie ‚erwischt‘, wie ein Verbrecher auf<br />
frischer Tat ertappt wird; während das Wort ‚bezeugt‘ so
51<br />
Wissentliches<br />
Lügen über Gott<br />
käme einem Verbrechen<br />
gleich<br />
viel Bedeutung hat, wie wenn ein Zeuge vor Gericht aussagen<br />
würde. Paulus will damit sagen, wenn er und die<br />
anderen Apostel behaupten, dass Gott den Herrn <strong>Jesus</strong><br />
aus den <strong>Tot</strong>en auferweckt hat, obwohl er nicht auferweckt<br />
wurde, wäre das vergleichbar mit einem Meineid. Das<br />
ist ein ernstes Vergehen, das schwer bestraft wird. Aber<br />
wissentlich Lügen über Gott zu verbreiten, ist noch viel<br />
schlimmer.<br />
Für Paulus wäre so etwas absolut undenkbar gewesen. Als<br />
„ein Hebräer von Hebräern“ (Philipper 3,5) floss der Glaube<br />
an Gott durch seine Adern, und als ein ausgezeichneter<br />
Gelehrter des Alten Testaments war sein Wissen über<br />
Gott außergewöhnlich. Er glaubte, dass Gott der Schöpfer<br />
und Erhalter des Universums ist (siehe 1. Mose 1,1 und 2.<br />
Chronika 2,11) – absolut heilig (siehe Jesaja 6, 1+3), allwissend<br />
(siehe Hiob 37,16) und Richter der Menschen (siehe<br />
Psalm 7,12). An einer anderen Stelle lehrte Paulus, dass<br />
der Tag kommen würde, an dem jeder von uns „Gott Rechenschaft<br />
geben wird“ (Römer 14,12). Deswegen ist es unmöglich,<br />
dass Paulus bewusst ein falsches Zeugnis gegen<br />
Gott ablegen, geschweige denn, dass er seinen gesamten<br />
Dienst auf eine gotteslästerliche Lüge gründen würde.
52<br />
Die 9. Spalte<br />
Nachdem Paulus in Vers 16 deutlich gemacht hat, dass<br />
„wenn <strong>Tot</strong>e nicht auferweckt werden, auch <strong>Christus</strong> nicht<br />
auferweckt worden ist“, geht er jetzt noch einen Schritt<br />
weiter: „Ist aber <strong>Christus</strong> nicht auferweckt worden, so ist<br />
euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden“ (V.<br />
17). Das Wort ‚nichtig‘ unterscheidet sich fast unmerklich<br />
von dem Wort ‚vergeblich‘, welches er zuvor gebraucht<br />
hatte in Bezug auf die Verkündigung der Apostel und den<br />
Glauben der Zuhörer. Im Urtext steht das Wort ‚mataia‘.<br />
Es bezeichnet etwas, das zu nichts zu gebrauchen ist,<br />
weil es nicht halten kann, was es verspricht. Wenn wir verstehen,<br />
warum Paulus dieses Wort hier verwendet, dann<br />
dringen wir zum Kern der christlichen Botschaft vor, nämlich<br />
warum <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />
überhaupt gestorben ist.<br />
Von 1948 bis 1954 arbeitete<br />
ich auf dem Standesamt<br />
meiner Heimatinsel<br />
Guernsey. Ich werde nie<br />
vergessen, was ich beim<br />
Lesen von Todesurkunden<br />
empfunden habe. Die<br />
ersten acht Spalten (Geburtsdatum,<br />
Name, Alter,<br />
Angaben zu Eltern usw.)<br />
überflog ich schnell. Doch<br />
in der nächsten Spalte<br />
blieb ich oft hängen: Todesursache.<br />
Am Tag vor<br />
seinem Tod noch <strong>lebendig</strong><br />
– vielleicht schwebte<br />
er noch nicht einmal in<br />
Lebensgefahr –, stand in<br />
Spalte 9, was dazu geführt<br />
hatte, dass nun alles
53<br />
anders war. Auch nach 50 Jahren sehe ich einige der Wörter<br />
noch vor mir, manchmal ganz kompliziert in medizinischen<br />
Fachbegriffen, manchmal auch mit einem einzigen<br />
traurigen Wort wie „Krebs“. Was immer in Spalte 9 stand,<br />
erklärte, wie ein Mensch<br />
zu Tode gekommen war.<br />
Aber warum? Warum betrifft<br />
der Tod jeden, egal<br />
welchen Rang und Namen<br />
er hat, ob Alt <strong>oder</strong> Jung,<br />
ob Reich <strong>oder</strong> Arm. Warum<br />
gleicht die ganze Welt<br />
einem Krankenhaus voller<br />
Todeskandidaten? Die<br />
Antwort ist der Schlüssel<br />
zu Paulus´ Lehre von der<br />
Auferstehung Jesu.<br />
Die Bibel sagt uns, dass<br />
der erste Mensch Adam<br />
„im Bilde Gottes“ geschaffen<br />
wurde (1. Mose 1,27).<br />
Das heißt nicht, dass er<br />
Gottes Größe <strong>oder</strong> Statur hatte, denn „Gott ist Geist“ (Johannes<br />
4,24). Aber der Mensch war ein moralisches und<br />
geistliches Wesen und trotz aller Menschlichkeit das vollkommene<br />
Abbild eines heiligen Gottes. Er war aber keine<br />
Marionette, die nur das tat, was Gott wollte. Adam und<br />
seine Frau Eva konnten frei das tun und lassen, was sie<br />
wollten. Sie konnten ihrem Schöpfer entweder gehorchen<br />
<strong>oder</strong> auch nicht. Eine gewisse Zeit lebten sie auch im vollkommenen<br />
Gehorsam gegenüber Gott, in harmonischer<br />
Übereinstimmung mit seinem Willen. Sie genossen das,<br />
was Gott ihnen so liebevoll und großzügig gab.<br />
Dann kam die Katastrophe. Um es mit den Worten der<br />
Bibel auszudrücken: „Die Sünde kam in die Welt … und mit<br />
der Sünde der Tod“ (Römer 5,12). Als Adam und Eva sündigten,<br />
war das Ergebnis katastrophal und kann mit einem
54<br />
Wort zusammengefasst werden: ‚Tod‘. Wir müssen beachten,<br />
dass die Bibel mit ‚Tod‘ niemals ‚das Ende‘, sondern<br />
‚Trennung‘ meint – die Trennung von der Quelle des Lebens.<br />
Die Todesstrafe, die also auf die Sünde folgte, hatte<br />
zwei verschiedene Auswirkungen: den geistlichen Tod<br />
(dadurch wurden ihre Seelen sofort von Gott getrennt und<br />
ihre vollkommene Gemeinschaft, die sie mit Gott hatten,<br />
endete) und den physischen Tod (ihre Seelen würden einmal<br />
ihren gestorbenen Körper verlassen).<br />
Die Sünde veränderte den Lauf der gesamten Menschheitsgeschichte,<br />
denn durch Adam, den ersten Vertreter<br />
der menschlichen Rasse, wurden seine Schuld und seine<br />
Verdorbenheit an alle nachfolgenden Generationen weitervererbt.<br />
Adams Kinder wurden ‚ihm selbst gleich, nach<br />
seinem Bild‘ geboren (1. Mose 5,3), d.h. alle Menschen<br />
entsprechen dem gefallenen, geistlich-sündigen Zustand<br />
ihres „Stammvaters<br />
Adam“ – mit<br />
der gleichen tödlichen<br />
Folge. Paulus<br />
drückt es so aus: „in<br />
Adam sterben alle“<br />
(1. Korinther 15,22).<br />
Die Tatsache, dass<br />
Sie und ich sterben<br />
werden, zeigt,<br />
dass die menschliche<br />
Rasse ein Ganzes<br />
ist: Adam ist<br />
die Wurzel und wir<br />
sind die Zweige. Es<br />
macht aber keinen<br />
Sinn, Adam hierfür<br />
die Schuld zu geben,<br />
denn auch abgesehen<br />
von seiner<br />
Sünde haben wir<br />
selbst genug Schuld
55<br />
auf uns geladen, die uns verdammt: „Wenn wir sagen, dass<br />
wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die<br />
Wahrheit ist nicht in uns“ (1. Johannes 1,8). Die Bibel lehrt<br />
uns auch, dass die Sünde den Menschen in diesem und in<br />
dem zukünftigen Leben von Gott trennt. Als Ort für diese<br />
furchtbare Trennung von Gott nennt die Bibel am häufigsten<br />
das Wort ‚Hölle‘. <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> selbst hat mehr über<br />
die Hölle als über den Himmel gesprochen. Er warnte die<br />
Menschen immer wieder vor deren schrecklicher Realität,<br />
weil er nicht will, dass auch nur einer von uns dort endet.<br />
Der Stellvertreter<br />
Wenn wir die Wahrheit<br />
über die Sünde und deren<br />
Folgen nicht verstehen,<br />
dann werden wir auch<br />
nicht die Bedeutung der<br />
Geburt Jesu, seines Lebens<br />
und Sterbens sowie<br />
seiner Auferstehung begreifen.<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> ist<br />
in die Welt gekommen,<br />
um Sünder zu erretten<br />
(1. Timotheus 1,15). Seine<br />
Zeugung war übernatürlich,<br />
und so gelangte er<br />
außerhalb der Naturgesetze<br />
durch das Handeln Gottes im Mutterleib einer Jungfrau<br />
zur Geburt. <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> ist also göttlich und wurde<br />
menschlich. Gott zeigt uns in der Bibel die Einzigartigkeit<br />
des Lebens Jesu. Sein Leben war nicht einfach, aber<br />
dennoch sündlos und damit heilig, unschuldig und unbefleckt<br />
(Hebräer 7,26). In der Bibel erklärt Gott, dass alle<br />
Menschen unter dem Gesetz <strong>oder</strong> der Gesetzmäßigkeit<br />
der Sünde und des Todes stehen und darin verurteilt sind.<br />
Weil <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> ohne Sünde war und nicht unter die-
56<br />
sem Gesetz stand, konnte er sein Leben zur Rettung von<br />
Sündern hingeben. Als er am Kreuz starb, erlitt er unsere<br />
Todesstrafe. Er hat die Strafe ertragen, die jeder Mensch<br />
verdient hat. In der Bibel heißt es: „Auch <strong>Christus</strong> hat einmal<br />
für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten,<br />
damit er uns zu Gott führte“ (1. Petrus 3,18). Er bezahlte mit<br />
dieser Strafe den Lohn für unsere Sünden (Römer 6,23a).<br />
So kann Gott dem Menschen vergeben, die Trennung zwischen<br />
Gott und Mensch aufheben und ihn in die Familie<br />
Gottes aufnehmen. Die Auferstehung Jesu ist der Beweis<br />
dafür, dass die Strafe bezahlt wurde. Jeder Mensch, der<br />
darin <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> vertraut, bekommt die „Gnadengabe<br />
(Geschenk) Gottes … ewiges Leben“ (Römer 6,23b).<br />
Das ist die Kernaussage der biblischen Lehre und der Botschaft<br />
der Apostel – die Auferstehung ist der Beweis. Paulus<br />
machte seinen Lesern klar, wenn <strong>Jesus</strong> nicht von den<br />
<strong>Tot</strong>en auferstanden ist, „seid ihr noch in euren Sünden“.<br />
Und wenn der Glaube noch so echt sei, wenn die Sünden<br />
ungesühnt blieben, würde die ‚ewige Strafe‘ die Folge sein<br />
(Matthäus 25,46). Wenn <strong>Jesus</strong> mit seiner Auferstehung<br />
nicht bestätigt hätte, dass die Sünden vergeben wurden<br />
und man somit in einer ewigen Gemeinschaft mit Gott<br />
steht, dann würden die Menschen noch immer einem<br />
Hirngespinst nachjagen.
57<br />
Das Schicksal der <strong>Tot</strong>en<br />
Paulus fügt noch eine andere offensichtliche Tatsache an:<br />
wenn <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> nicht von den <strong>Tot</strong>en auferstanden<br />
wäre, „dann wären die in <strong>Christus</strong> Entschlafenen verloren“<br />
(V. 18). ‚In <strong>Christus</strong> entschlafen‘ war die Beschreibung der<br />
frühen Christen für die christusgläubigen Menschen, die<br />
gestorben waren. So wie ein schlafender Mensch noch<br />
existiert, so existiert auch der gestorbene Mensch weiter;<br />
die Christen glaubten schon immer, dass die Menschen,<br />
die ‚in <strong>Christus</strong>‘ gestorben waren, nun auch mit <strong>Christus</strong><br />
in seiner Auferstehung vereint sind und somit gemeinsam<br />
mit ihm im Himmel weiterleben. Wenn <strong>Jesus</strong> jedoch nicht<br />
auferstanden wäre, hätten sein Leben und sein Sterben<br />
nichts bezweckt und die an ihn gläubigen Menschen wären<br />
‚verloren‘, d.h. niemand würde am Tag des Gerichts<br />
als Stellvertreter zwischen ihnen und dem heiligen Gott<br />
stehen. Sie hätten zwar<br />
mit der Hoffnung auf den<br />
herrlichen Himmel gelebt,<br />
wären dann aber gestorben,<br />
um für ewig in der<br />
Hölle verdammt zu sein.<br />
1813 zog der junge amerikanische<br />
Missionar Adoniram<br />
Judson nach Burma<br />
(heute Myanmar). Dort<br />
begegneten ihm viele Widerstände.<br />
Er wurde von<br />
tropischen Krankheiten<br />
geplagt, erlebte den frühen<br />
Tod seiner ersten<br />
und zweiten Frau und drei<br />
seiner Kinder. Im ersten<br />
anglo-burmesischen Krieg<br />
wurde er gefoltert und verbrachte<br />
mehr als ein Jahr<br />
Adoniram Judson © wikipedia
58<br />
in einem verrotteten Gefängnis. Manchmal wurde er sogar<br />
an seinen Füßen aufgehängt und seine Schultern und sein<br />
Kopf berührten nicht den Boden. Er brauchte 24 Jahre,<br />
um die Bibel ins Burmesische zu übersetzen und stellte<br />
ein burmesisch-englisches Wörterbuch zusammen. Sein<br />
Arbeitspensum war enorm, und als er starb, hinterließ er<br />
100 gegründete Gemeinden und mehr als 8000 Gläubige.<br />
Kurz vor seinem Tod sagte er noch: „Meine Arbeit bin ich<br />
nicht müde und auch die Welt habe ich nicht satt, aber<br />
wenn mein Herr mich ruft, bin ich gern bereit zu gehen.“<br />
Wenn aber <strong>Jesus</strong> nicht von den <strong>Tot</strong>en auferstanden und in<br />
den Himmel gegangen wäre, dann wären Judsons Anstrengungen<br />
alle umsonst gewesen und seine Hoffnung auf die<br />
Herrlichkeit vergeblich.<br />
Eine sinnlose<br />
Weltanschauung<br />
Laut Paulus hätte es weitere Auswirkungen, wenn es<br />
keine Auferstehung gäbe: „Wenn wir nur in diesem Leben<br />
auf <strong>Christus</strong> hoffen, so sind wir die elendesten unter allen<br />
Menschen“ (1. Korinter 15,19). Paulus ist hier sehr deutlich.<br />
Wenn es nur diese Welt gäbe, wäre es zwecklos für<br />
Christen, in der Erwartung auf etwas Kommendes zu leben.<br />
Dann können wir leben, wie wir wollen, nehmen hier
59<br />
alles mit, was nur geht, ungeachtet jeglicher moralischer<br />
und ewiger Konsequenzen. Wenn wir eh wie Tiere sterben,<br />
dann können wir auch wie Tiere leben! Corliss Lamont, ein<br />
zeitgenössischer Humanist, drückte es so aus: „Wenn wir<br />
hier sind, dann wollen wir leben, wie wir wollen, denn bald<br />
ist alles vorbei!“ 32 Paulus war sich bewusst, dass viele so<br />
dachten und daher zitierte er ein altes Sprichwort, dem<br />
auch heute noch Millionen von Menschen zustimmen:<br />
„Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!“<br />
(1. Korinther 15,32).<br />
Aber Paulus und seine<br />
Mitchristen dachten völlig<br />
anders: Ihre Lebensanschauung<br />
und ihr Lebensstil<br />
richteten sich ganz und<br />
gar auf die Überzeugung,<br />
dass dieses Leben hier nur<br />
die Vorbereitung auf ein<br />
zukünftiges Leben ist. In<br />
einer unsicheren Welt hatten<br />
sie ihre Augen auf den<br />
Himmel gerichtet, „auf die<br />
Stadt, welche Grundfesten<br />
hat, deren Baumeister und<br />
Schöpfer Gott ist“ (Hebräer<br />
11,10). Sie waren überzeugt,<br />
dass „die Welt und<br />
ihre Lust vergeht; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt<br />
in Ewigkeit“ (1. Johannes 2,17).<br />
Vor allem aber waren sie überzeugt von dem, was <strong>Jesus</strong><br />
seinen Jüngern kurz vor seinem Tod gesagt hatte: „Ich<br />
gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten“ (Johannes 14,2).<br />
Er hatte die Wahrheit gesagt und bezog sich damit auf den<br />
herrlichen Himmel, wo „der Tod nicht mehr sein wird, weder<br />
Leid noch Geschrei noch Schmerz“ (Offenbarung 21,4).<br />
Wenn <strong>Jesus</strong> aber nicht auferstanden ist, wäre er nirgendwo<br />
hingegangen und hätte auch nichts für jemanden vor-
60<br />
bereiten können. Stattdessen wäre er einfach gestorben<br />
und wie jeder andere in seinem Grab verwest.<br />
Noch aus einem anderen Grund meinte Paulus, dass die<br />
Christen zu bemitleiden wären, wenn <strong>Jesus</strong> nicht auferstanden<br />
ist: In den ersten Jahren mussten sie oft harte<br />
Auseinandersetzungen und Verfolgung wegen ihres Glaubens<br />
erdulden. In dem Buch Foxe’s Book of Martyrs wird<br />
beschrieben, dass Johannes der einzige Apostel war, der<br />
eines natürlichen Todes gestorben ist. Alle anderen seien<br />
aufgrund ihres Glaubens an <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> hingerichtet<br />
worden. Man sagt, der Apostel Petrus sei mit dem Kopf<br />
nach unten gekreuzigt worden. Römische Kaiser ließen<br />
Christen in Fellen von wilden Tieren einnähen und dann<br />
Hunden vorwerfen. Andere wurden gefoltert, enthauptet,<br />
gekreuzigt und bei <strong>lebendig</strong>em Leib gekocht. Während der<br />
ersten 300 Jahre der christlichen Kirche wurden mindestens<br />
10000 Gläubige getötet, weil sie an <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />
glaubten. Paulus selbst war „stündlich in Gefahr“ (1. Korinther<br />
15,30) und sagte, er habe „über die Maßen viele Schläge<br />
ausgehalten“, „mit Ruten geschlagen, gesteinigt, durch<br />
Arbeit und Mühe, oftmals<br />
in Nachtwachen, in Hunger<br />
und Durst; oftmals in<br />
Fasten, in Kälte und Blöße“<br />
(2. Korinther 11, 23-27).<br />
Schließlich war er nach<br />
Rom gebracht worden,<br />
und der Überlieferung<br />
nach sei er auf Befehl des<br />
Kaisers Nero enthauptet<br />
worden. Warum hätte sich<br />
Paulus dem allen freiwillig<br />
aussetzen sollen, wenn er<br />
wusste, dass <strong>Jesus</strong> tot sei?<br />
Auch heute – 2000 Jahre<br />
später – werden immer<br />
noch viele Christen wegen
61<br />
ihres Glaubens unter Druck gesetzt, verfolgt und getötet.<br />
In manchen Ländern bedeutet es das Todesurteil, wenn<br />
man sich von einer anderen Religion zum Christentum bekehrt.<br />
Ein neuerer Bericht von World Evangelical Alliance<br />
Religious Commission zeigt auf: „Buchstäblich einige<br />
Hunderttausend werden heute getötet, misshandelt, als<br />
Sklaven verkauft, eingekerkert, gefoltert, bedroht, diskriminiert<br />
und verhaftet, nur weil sie Christen sind. Nur wegen<br />
ihres Glaubens sind sie bis zu einem unbegreiflichen<br />
Ausmaß Verfolgung und<br />
Leid ausgesetzt … Unvorstellbar:<br />
Mehr als 200<br />
Millionen Menschen aus<br />
über 60 Ländern werden<br />
ihrer Grundrechte beraubt<br />
und das aus einem einzigen<br />
Grund: Weil sie Christen<br />
sind.“<br />
Wenn <strong>Jesus</strong> jedoch nicht<br />
aus den <strong>Tot</strong>en auferstanden<br />
wäre, wären alle diese<br />
Schmerzen und Leiden<br />
umsonst gewesen, und<br />
alle Leidtragenden wären<br />
einem gewaltigen üblen<br />
Scherz auf den Leim gegangen. Kein Wunder, dass Paulus<br />
sagte, dass „ohne die Auferstehung Jesu die Christen die<br />
elendesten aller Menschen“ wären.<br />
Neue Menschen;<br />
eine neue Bewegung<br />
Der schottische Gelehrte Professor F. F. Bruce behauptete:<br />
„Wenn <strong>Jesus</strong> nicht von den <strong>Tot</strong>en auferstanden wäre,<br />
hätten wir wahrscheinlich nie von ihm gehört.“ 33 Damit
62<br />
könnte er recht haben. Tatsache ist, dass es um das Jahr<br />
32 n. Chr. eine neue Bewegung gab. Sie begann mit einer<br />
Handvoll Männern, die glaubten, dass <strong>Jesus</strong> von den <strong>Tot</strong>en<br />
auferstanden ist. Einige Tage zuvor hatten sie noch<br />
schreckliche Angst gehabt, was mit ihnen als Jünger Jesu<br />
geschehen würde. Doch nach der Auferstehung kamen<br />
sie aus ihren Verstecken und riskierten ihr Leben, indem<br />
sie predigten, dass <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> lebt. Ihr Hauptredner<br />
war Petrus, der sieben Wochen vorher nicht nur <strong>Jesus</strong> verlassen,<br />
sondern sogar geleugnet hatte, ihn überhaupt zu<br />
kennen (Lukas 22,54-62). Als Petrus jedoch zusammen<br />
mit Johannes festgenommen und verhört worden war,<br />
wunderten sich ihre Ankläger über deren ‚Freimütigkeit‘<br />
(Apostelgeschichte 4,13). Alle Apostel erlebten diese Veränderung<br />
und weder das drohende Gefängnis noch Todesstrafen<br />
konnten sie aufhalten. Sie waren mutlos und<br />
enttäuscht gewesen, aber dann waren sie zuversichtlich<br />
und mutig. Eine erstaunliche Wandlung von Feigheit zum<br />
Mut war es, was Professor J.N.D. Anderson überzeugte,<br />
denn das war „bei Weitem der stärkste Beweis für die Auferstehung“.<br />
34
63<br />
Schon bald waren Unzählige andere hinzugekommen. Am<br />
allerersten Tag des öffentlichen Predigens wurden etwa<br />
3000 Menschen hinzugetan (Apostelgeschichte 2,41).<br />
Bald danach stieg die Zahl der Männer auf 5000 an (Apostelgeschichte<br />
4,4). Trotz der andauernden Verfolgung<br />
wuchs die Zahl der Gemeinden, zuerst nur örtlich, dann<br />
aber im ganzen Römischen Reich. Kaiser Nero machte die<br />
Christen zu Sündenböcken des verheerenden Großfeuers<br />
in Rom im Jahre 64 und ließ sie daraufhin foltern, <strong>lebendig</strong><br />
verbrennen <strong>oder</strong> den Löwen vorwerfen. Unzählige wurden<br />
während der nächsten 300 Jahre wegen ihres Glaubens<br />
hingerichtet, aber dennoch – gerade wegen ihres Mutes<br />
und ihrer Überzeugung – wurden viele Menschen zum<br />
Glauben hingeführt. Der im 3. Jahrhundert vom Heidenzum<br />
Christentum konvertierte Theologe Tertullian sagte:<br />
„Das Blut der Märtyrer ist der Samen der Gemeinde.“<br />
Bis zum Beginn des 4.<br />
Jahrhunderts hatte sich<br />
das Christentum so weit<br />
verbreitet und die Gesellschaft<br />
dermaßen beeinflusst,<br />
dass im Jahre 313<br />
Kaiser Konstantin, der<br />
sich auch zum christlichen<br />
Glauben bekannte,<br />
das Christentum als<br />
anerkannte Religion des<br />
Römischen Reiches deklarierte.<br />
Bis zum Jahre<br />
395 wurde es zur einzigen<br />
offiziellen Staatsreligion.<br />
Man muss aber sagen,<br />
dass die Christen dadurch<br />
eher geschwächt als gestärkt<br />
wurden. Durch die<br />
„Verstaatlichung“ wurde<br />
der christliche Glaube<br />
mehr eine kulturelle als
64<br />
eine persönliche Angelegenheit. Aber trotzdem ist es bemerkenswert,<br />
dass das Christentum innerhalb von 400<br />
Jahren eine so große Anerkennung fand – und das auch<br />
noch durch den Staat, der den Gründer des Christentums,<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>, hatte hinrichten lassen.<br />
Was war das Geheimnis dieser Ausbreitung? Das Christentum<br />
lehrte nichts Neues über Gott, den Ursprung des<br />
Menschen <strong>oder</strong> über die Schöpfung des Universums. Es<br />
gab auch nichts Revolutionäres in Bezug auf Fragen der<br />
Gesellschaft. Das Einzige, was herausragte, war die Auferstehung<br />
Jesu. Der Historiker Robert Linder hat recht, wenn<br />
er sagt: „Es wäre schwer vorstellbar, dass es das Christentum<br />
gäbe, wenn nicht die ersten Christen so fest von der<br />
leiblichen Auferstehung Jesu überzeugt gewesen wären.<br />
Sie waren sich sicher, dass ihr Herr den Tod besiegt hatte<br />
und vielen von ihnen persönlich erschienen war. Nur<br />
dieser Auferstehungsglaube erklärt den Enthusiasmus<br />
dieser kleinen verängstigten Gruppe nach Jesu Himmelfahrt.<br />
Dieser Glaube befähigte sie auch, alle Hindernisse<br />
für eine weltweite Missionierung aus dem Weg zu räumen.<br />
Ein paar niedergeschlagene Nachfolger wurden zur<br />
dynamischsten Bewegung der gesamten Menschheitsgeschichte.“<br />
35 Die Auferstehung –<br />
der einzige Antrieb<br />
einer völlig<br />
neuen Bewegung
65<br />
Veränderungen<br />
Dieser neue Glaube brachte entscheidende Veränderungen<br />
in Bezug auf religiöse Bräuche mit sich. Die Juden<br />
beachteten das vierte Gebot (2. Mose 20,8-11): Sie hielten<br />
den Sabbat (Samstag) als einen Tag der Ruhe und<br />
Anbetung. Dennoch gaben die ersten Christen, die allesamt<br />
fromme Juden waren, den Sabbat auf und trafen sich<br />
von nun an immer sonntags, „dem ersten Tag der Woche“<br />
(Apostelgeschichte 20,7). Damit gedachten sie des Tages<br />
der Auferstehung Jesu von den <strong>Tot</strong>en. In der gesamten<br />
Geschichte gibt es keine Parallelen, aber ein einfaches Beispiel<br />
macht das Prinzip<br />
deutlich: Am 9. Mai 1945<br />
war meine Heimatinsel<br />
Guernsey von der deutschen<br />
Besatzung befreit<br />
worden. Mein Vater war<br />
bei den Zuschauern, als<br />
die britischen Truppen<br />
landeten. Als ich drei Monate<br />
später wieder auf die<br />
Insel kam (ich war Kriegsevakuierter),<br />
hätte ich<br />
meinen Vater und Tausende<br />
von Augenzeugen niemals<br />
überzeugen können,<br />
dass die Befreiung nicht stattgefunden hatte. Auch in den<br />
folgenden Jahren hätte ich sie nicht davon überzeugen<br />
können, dass am Jahrestag der Befreiung in der örtlichen<br />
Kirche ein Ereignis gefeiert wurde, das nie stattgefunden<br />
haben soll.<br />
Es gab andere bedeutende Veränderungen. Seit fast 2000<br />
Jahren war die Beschneidung ein Zeichen zum Eintritt in<br />
die Familie Gottes gewesen. Die ersten Christen praktizierten<br />
die Beschneidung nicht mehr. Stattdessen wurde<br />
jeder, der sich zu <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> bekehrte, als sichtbares
66<br />
Zeugnis seines Glaubens<br />
getauft. Paulus erklärt<br />
auch warum: „Wir sind also<br />
mit ihm begraben worden<br />
durch die Taufe in den Tod,<br />
damit, gleichwie <strong>Christus</strong><br />
durch die Herrlichkeit des<br />
Vaters aus den <strong>Tot</strong>en auferweckt<br />
worden ist, so auch<br />
wir in einem neuen Leben<br />
wandeln“ (Römer 6,4).<br />
Es war eine riesige Bewegung,<br />
althergebrachte<br />
Traditionen umzukehren<br />
– und alles fing mit und<br />
durch die Auferstehung<br />
an.<br />
Hier noch ein Beispiel:<br />
Jahrhundertelang hatten<br />
die Juden das Passah gefeiert<br />
in Erinnerung an die Befreiung ihrer Vorfahren aus<br />
der 400 Jahre langen Sklaverei in Ägypten. Die ersten<br />
Christen übernahmen aber das, was der Herr <strong>Jesus</strong> bei<br />
seinem letzten Passahfest neu einführte: das Abendmahl,<br />
manchmal auch Brotbrechen genannt. Es war von <strong>Jesus</strong><br />
<strong>Christus</strong> am Abend vor seiner Hinrichtung eingesetzt<br />
worden. Dabei hatte er seinen Jüngern erklärt, dass das<br />
Brot und der Wein seinen Leib und sein Blut symbolisch<br />
darstellten. Sie sollten es feiern „zu seinem Gedächtnis“<br />
(Lukas 22,19). Bald schon taten es die ersten Christen<br />
regelmäßig „mit jubelnder Freude und redlichem Herzen“<br />
(Apostelgeschichte 2,46, NeÜ).<br />
Der christliche Sonntag, die Taufe und das Abendmahl<br />
sind also eng verbunden mit der Auferstehung Jesu und<br />
keins von ihnen macht ohne sie einen Sinn. Jemand sagte<br />
einmal: „Die christliche Gemeinde ist von der Auferstehung<br />
durchdrungen.“ 36
67<br />
Das weitergehende<br />
Vermächtnis<br />
Heutzutage zählen sich weltweit mehr als 2 Milliarden<br />
Menschen zur christlichen Religion, und diese Zahl steigt<br />
täglich um mehrere Tausend an. In China, Korea und Südamerika<br />
wächst die Zahl der Christen immens und färbt<br />
die Religionskarte der Welt neu ein. Aber die Verbreitung<br />
des Christentums verlief nicht immer gleichmäßig. Es gab<br />
große Umbrüche, wie z.B. die Reformation im 16. Jahrhundert<br />
und andere ‚Erweckungszeiten‘. Aber es gab auch<br />
Zeiten, die von Niedergang und Boshaftigkeit geprägt waren,<br />
wie z.B. die berüchtigten Kreuzzüge zwischen dem<br />
11. und dem 13. Jahrhundert, in denen der Name Christi<br />
furchtbar missbraucht wurde. Doch trotz aller Schwankungen<br />
und aller Schwächen wächst das Christentum und<br />
hat einen gewaltigen positiven Einfluss in der Welt.<br />
Keine andere Bewegung <strong>oder</strong> Religion hat in größerem<br />
Umfang zu solchen Veränderungen beigetragen. Es wurden<br />
Schulen, Krankenhäuser,<br />
Einrichtungen für<br />
Obdachlose und Arme gegründet.<br />
Der Sklavenhandel<br />
wurde abgeschafft,<br />
die Arbeitsbedingungen<br />
in Mühlen und Minen<br />
und die Verhältnisse in<br />
Gefängnissen verbessert.<br />
Christen sind Vorbilder<br />
in der Fürsorge für Blinde,<br />
Taube, Waisen und<br />
Witwen, Arme und Hungernde,<br />
Verlassene und<br />
Benachteiligte, Heimatund<br />
Hilflose, Kranke und<br />
Sterbende.
68<br />
Viele Menschen außerhalb<br />
des Christentums<br />
sind ebenfalls in ähnlichen<br />
Einrichtungen aktiv,<br />
aber keine andere Gruppe<br />
trägt so viel zum menschlichen<br />
Wohlergehen bei<br />
wie die Christen – und keine<br />
hätte besseren Grund<br />
dazu. Warum sollte man<br />
Opfer zum Wohl anderer<br />
bringen, wenn am Ende<br />
die Menschheit sowieso<br />
ausstirbt und nichts<br />
von dem, was wir heute<br />
tun, Auswirkung auf die<br />
Ewigkeit hätte? Also auch<br />
die Aktivität von Generationen<br />
von Christen im<br />
Dienst für andere ist die<br />
Folge der Auferstehung Jesu Christi. Durch sie wuchs<br />
eine dynamische Liebe zu anderen Menschen, die ihresgleichen<br />
sucht. Hätte die Auferstehung niemals stattgefunden,<br />
könnte man sich das nicht erklären. Man könnte<br />
sich auch nicht erklären, wie die christliche Gemeinde<br />
überhaupt entstanden ist. Der amerikanische Prediger D.<br />
James Kennedy hat es einmal so ausgedrückt: „So wie<br />
der Grand Canyon nicht dadurch entstanden ist, dass ein<br />
Indianer einen Stock hinter sich her gezogen hat, so ist<br />
auch die christliche Gemeinde nicht durch einen Mythos<br />
entstanden.“ 37<br />
Der Beweis der Auferstehung Jesu hat viele berühmte<br />
und kluge Männer überzeugt. Im Testament von Lord<br />
Lyndhurst, einem der scharfsinnigsten Männer der<br />
Rechtsgeschichte Englands, stand: „Ich weiß genau, was<br />
Beweise sind, und ich sage Ihnen, die massiven Beweise<br />
der Auferstehung konnten noch nie widerlegt werden.“ 38<br />
Lord Darling, ehemaliger britischer Oberrichter, stellt fest:
69<br />
„Es gibt so überzeugende Beweise, positive wie negative,<br />
dass kein halbwegs vernünftiger Richter auf dieser Welt<br />
in der Lage wäre, ein Urteil gegen die Wahrhaftigkeit der<br />
Auferstehung Jesu zu fällen.“ 39<br />
Der Gottesmann<br />
Bevor wir weitergehen, ist es wichtig, dass wir uns daran<br />
erinnern, dass <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> in jeder Hinsicht ein echter<br />
Mensch war. „Er war aus der Nachkommenschaft Davids<br />
gekommen nach dem Fleisch“ (Römer 1,3) und, obwohl er<br />
keinen menschlichen Vater hatte, war er „geboren von einer<br />
Frau“ (Galater 4,4). Er musste wie jedes andere Kind<br />
gestillt, gefüttert, gewaschen und erzogen werden. Er<br />
war ein Teenager und wuchs zu einem Mann heran. Bis<br />
zum Alter von etwa 30 Jahren war er praktisch völlig unbekannt.<br />
In einer Menschenmenge war er wahrscheinlich<br />
völlig unauffällig. Seine Gefühlswelt war bestimmt genauso<br />
von Höhen und Tiefen geprägt wie die von anderen<br />
Menschen: Wir lesen, dass er „frohlockte“ (Lukas 10,21),<br />
dass er von Angst und von Grauen gepackt wurde (Markus<br />
14,33). Er wusste, was<br />
es heißt „in allem versucht<br />
zu werden“ – und dennoch<br />
blieb er „ohne Sünde“<br />
(Hebräer 4,15). Genauso<br />
wie seine Empfängnis<br />
einzigartig war, war auch<br />
sein Leben einzigartig.<br />
Ebenso unvergleichlich ist<br />
sein freiwilliger Tod zur<br />
Sühnung der Sünden der<br />
Menschen.<br />
Doch die Auferstehung<br />
geht weit über seine<br />
Menschlichkeit hinaus.
70<br />
Die Bibel sagt uns, dass „er sich durch die Auferstehung<br />
aus den <strong>Tot</strong>en und in der Kraft des Heiligen Geistes als Sohn<br />
Gottes erwiesen hat“ (Römer 1,4). Das heißt nicht, dass<br />
die Auferstehung <strong>Jesus</strong> zu Gottes Sohn machte; sie zeigte,<br />
dass er es war. Die Auferstehung machte etwas offenbar,<br />
was bereits seit Ewigkeiten bekannt war, nicht erst seit<br />
dem Ostersonntag. Die Auferstehung bewies die wahre<br />
Identität Jesu. Die Bibel bestätigt uns, dass er sowohl<br />
‚Sohn des Menschen‘ (Johannes 1,51) als auch ‚Gottes Sohn‘<br />
ist. Die Bezeichnung ‚Sohn des Menschen‘ beschreibt seine<br />
Menschlichkeit; die Bezeichnung ‚Gottes Sohn‘ seine Göttlichkeit.<br />
‚Gottes Sohn‘ bedeutet, dass <strong>Jesus</strong> eine der drei<br />
Personen der Gottheit ist (Gott, der Vater, der Sohn und<br />
der Heilige Geist). Für unser begrenztes Denken mag dies<br />
rätselhaft klingen, aber die Bibel macht sehr deutlich, dass<br />
<strong>Jesus</strong> Gottes Sohn und damit wahrhaftiger Gott ist.<br />
Und was nun?<br />
Wer jetzt die Frage „Und was nun?“ stellt, wird augenblicklich<br />
herausgefordert. Die Tatsache, dass <strong>Jesus</strong> Gottes<br />
Sohn ist, fordert zu einer persönlichen Stellungnahme<br />
heraus.
71<br />
Erstens, alle Ansprüche Jesu sind wahr. Er sagte: „Ich bin<br />
das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis<br />
wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben“<br />
(Johannes 8,12). Diese Aussage widerspricht der gängigen<br />
Vorstellung, dass jeder seinen eigenen Standpunkt<br />
wählen kann und niemand ihm widersprechen darf. Im<br />
Gegenteil, <strong>Jesus</strong> sagte während seines irdischen Lebens,<br />
dass er Gott widerspiegele, in welchem „Licht ist und gar<br />
keine Finsternis“ (1. Johannes 1,5).<br />
Bei anderer Gelegenheit sagte <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> von sich:<br />
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand<br />
kommt zum Vater als nur durch mich!“ (Johannes 14,6).<br />
Niemals zuvor hat jemand solch eine radikale Behauptung<br />
aufgestellt. <strong>Jesus</strong> stellte unmissverständlich klar, dass es<br />
keinen anderen Weg gibt, um mit Gott in Gemeinschaft zu<br />
kommen. Dies steht der allgemeinen Meinung entgegen,<br />
dass alle Religionen zu Gott führen. Man muss keinem<br />
philosophischen System folgen, keine besonderen Rituale<br />
und Zeremonien über sich ergehen lassen <strong>oder</strong> ‚sein Bestes<br />
geben‘, um zu dem einen wahren Gott zu kommen.<br />
Der einzige Weg ist eine persönliche Beziehung zu <strong>Jesus</strong><br />
<strong>Christus</strong>, „welcher in die Welt gekommen ist, um Sünder zu<br />
retten“ (1. Timotheus 1,15), und der sein vollkommenes<br />
Leben für Sünder gegeben<br />
hat: „Der Gerechte für die<br />
Ungerechten, damit er uns<br />
zu Gott führte“ (1. Petrus<br />
3,18).<br />
Zweitens, alle seine Warnungen<br />
sind wahr. Gott,<br />
der Vater sandte <strong>Jesus</strong> mit<br />
einem ‚Rettungsauftrag‘<br />
in diese Welt, „nicht um<br />
die Welt zu richten (verurteilen),<br />
sondern damit<br />
die Welt durch ihn gerettet
72<br />
werde“ (Johannes 3,17). <strong>Jesus</strong> machte immer wieder deutlich,<br />
dass wir in schrecklicher Gefahr stehen, wenn wir<br />
auf uns allein gestellt sind. Er lehrte, dass „jeder, der die<br />
Sünde tut, ein Knecht der Sünde ist“ (Johannes 8,34). Oft<br />
gehen die Menschen leichtfertig mit der Sünde um, aber<br />
der Herr <strong>Jesus</strong> stellte klar, dass man nicht mit der Sünde<br />
spielen darf, denn sie knechtet uns und wir haben keine<br />
Möglichkeit, ihr zu entfliehen. Derjenige, der das leugnet,<br />
ist ein Ignorant und belügt sich selbst.<br />
Eine ähnliche Warnung hat <strong>Jesus</strong> ausgesprochen, als er<br />
sagte, dass er in die Welt gekommen ist, „um zu suchen<br />
und zu erretten, was verloren ist“ (Lukas 19,10). Das macht<br />
nicht nur unseren Zustand deutlich, sondern zeigt auch,<br />
was geschieht, wenn wir daraus nicht die richtigen Konsequenzen<br />
ziehen und ewig verloren gehen. Wir müssen die<br />
schreckliche Strafe zahlen, die ein heiliger und gerechter<br />
Gott für die Sünde fordert.<br />
Noch deutlicher wurde <strong>Jesus</strong>, als er auf den Tag des Gerichts<br />
zu sprechen kam,<br />
an dem die gesamte<br />
Menschheit vor ihm stehen<br />
wird, und er zu denen,<br />
die nicht an ihn glauben,<br />
sagen wird: „Geht hinweg<br />
von mir, ihr Verfluchten, in<br />
das ewige Feuer, das dem<br />
Teufel und seinen Engeln<br />
bereitet ist“ (Matthäus<br />
25,41).<br />
Nachdem <strong>Jesus</strong> sich den<br />
Menschen vorgestellt<br />
hatte, warnte er seine Zuhörer:<br />
„… wenn ihr nicht<br />
glaubt, dass ich es bin, so<br />
werdet ihr in euren Sünden<br />
sterben“ (Johannes 8,24).
73<br />
‚In euren Sünden sterben‘ heißt, dass man mit allen seinen<br />
Sünden (Denken, Reden und Tun) sterben wird und<br />
dann von Gott für diese Sünden gerichtet wird. Gott sagt,<br />
„dass niemals etwas Unreines in den Himmel hineinkommen<br />
wird“ (Offenbarung 21,27). Denen, die <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> ablehnten,<br />
sagte er in seiner unmissverständlichen Art: „Ihr<br />
werdet in eurer Sünde sterben“ (Johannes 8,21). Männer<br />
und Frauen werden nicht nur wegen ihrer sündigen Gedanken,<br />
Worte und Taten verdammt, sondern wegen ihrer<br />
größten Sünde, nämlich der Ablehnung der Rettung durch<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>.<br />
Diese Warnung betrifft auch jeden von uns heute: „… wer<br />
aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er nicht an<br />
den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat“<br />
(Johannes 3,18).<br />
Alle diese Warnungen sind furchtbar und schrecklich, und<br />
sie zu ignorieren, käme einem geistlichen Selbstmord<br />
gleich. Sie zeigen uns etwas über Gottes große Liebe, indem<br />
er seinen Sohn zu uns gesandt hat, um uns vor den<br />
Schrecken der Sünde zu warnen und um uns gleichzeitig<br />
den einzigen Rettungsweg aufzuzeigen: Der Glaube an seinen<br />
Sohn und dessen Sühnetod und seine Auferstehung.
74<br />
Drittens, alle Versprechen<br />
Gottes sind wahr. Gott<br />
gab in der Bibel Hunderte<br />
von „großen und kostbaren<br />
Versprechen (Verheißungen)“<br />
(2. Petrus 1,4).<br />
Viele von ihnen wurden<br />
direkt von <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />
ausgesprochen. Der Herr<br />
<strong>Jesus</strong> machte denen Hoffnung,<br />
die sich mit religiösen<br />
Vorschriften und Bestimmungen<br />
quälten und<br />
hofften, durch ihre Werke<br />
mit Gott in Ordnung zu kommen. <strong>Jesus</strong> versprach ihnen:<br />
„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und<br />
ich werde euch Ruhe geben!“ (Matthäus 11,28). Jeder, der<br />
sich heute von seinen religiösen Vorstellungen und eigenen<br />
Anstrengungen löst und sich <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> anvertraut,<br />
findet Frieden des Herzens, innere Zufriedenheit<br />
und die Gewissheit, dass ihm vergeben wurde.<br />
Und noch ein Versprechen gibt er uns: „Wer mein Wort<br />
hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges<br />
Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod<br />
zum Leben hindurchgedrungen“ (Johannes 5,24). Für den<br />
echten Christen beginnt das ewige Leben nicht erst nach<br />
dessen Tod, sondern in dem Moment, in dem er sein Vertrauen<br />
auf <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> setzt. Für einen Christen ist die<br />
Verdammnis am Tag des Gerichts unmöglich geworden,<br />
weil der Herr <strong>Jesus</strong> bereits die volle Strafe für seine Sünden<br />
bezahlt hat. Wer zu <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> gehört, braucht<br />
den ewigen, furchtbaren Tod mit ewiger Verdammnis<br />
nicht zu fürchten, weil sein Retter <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> diesen<br />
Tod schon erduldet hat.<br />
Weiterhin sagte der Herr <strong>Jesus</strong>: „Ich bin die Auferstehung<br />
und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn<br />
er stirbt“ (Johannes 11,25). Für viele Menschen hat der Tod
etwas Schreckliches an sich. Das hat sicher etwas mit<br />
der Angst vor dem Ungewissen und der Begegnung mit<br />
Gott zu tun. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere sagte der<br />
britische Rennfahrer Stirling Moss, bekannt für Mut und<br />
Furchtlosigkeit, in einem Interview: „Ich habe Angst vor<br />
dem Tod. Ich weiß, es bedeutet, dass man seinen Schöpfer<br />
trifft, und eigentlich sollte man davor keine Angst haben,<br />
aber ich habe sie!“ Jemand, der sein Vertrauen auf<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> gesetzt hat und errettet ist, braucht keine<br />
Angst zu haben. Wie schon einmal zitiert, machte Paulus<br />
deutlich, was wäre, wenn <strong>Jesus</strong> nicht von den <strong>Tot</strong>en auferstanden<br />
wäre. Aber dann fügte er noch hinzu: „Nun aber<br />
ist <strong>Christus</strong> aus den <strong>Tot</strong>en auferweckt; er ist der Erstling der<br />
Entschlafenen geworden“ (1. Korinther 15,20). Sicherlich<br />
wussten Paulus´ Leser, was ‚Erstlinge‘ waren. Es waren die<br />
ersten und besten Früchte einer Ernte, die die Israeliten<br />
als Dankopfer Gott darbringen sollten (5. Mose 26,1-19).<br />
Diese Früchte standen stellvertretend für alles Folgende,<br />
was geerntet wurde. Und Paulus sagte, dass <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />
nicht nur im Tod, sondern auch in der Auferstehung<br />
der Stellvertreter für die Menschen ist, die an ihn glauben.<br />
C.S. Lewis schrieb: „Er hat eine Tür weit aufgestoßen, die<br />
seit dem Tod des ersten Menschen geschlossen war.“ 40<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> tat das für alle, aber es wird nur denen angerechnet,<br />
die an ihn glauben. Seine Auferstehung ist die<br />
Garantie für die Auferstehung aller Menschen, die durch<br />
den Glauben an <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> wiedergeboren sind.<br />
75
76<br />
Paulus erklärt weiter: „Denn weil der Tod durch einen<br />
Menschen kam, so kommt auch die Auferstehung der <strong>Tot</strong>en<br />
durch einen Menschen; denn gleichwie in Adam alle<br />
sterben, so werden auch in <strong>Christus</strong> alle <strong>lebendig</strong> gemacht<br />
werden“ (1. Korinther 15,21-22). Wie wir bereits gesehen<br />
haben, war Adam der Vertreter der gesamten Menschheit<br />
(Adam heißt übersetzt „Mensch“). Alle Menschen<br />
existierten durch ihn, und durch seine Sünden sündigte<br />
die gesamte Menschheit. Das ist der Grund, warum wir<br />
als seine Nachkommen auch seine Erben sind, nicht nur<br />
in Leid und Krankheit, sondern auch im physischen und<br />
geistlichen Tod.<br />
Aber hier ist die gute Nachricht für alle, die ihr Vertrauen<br />
und ihren Glauben auf <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> setzen. Weil der<br />
Herr <strong>Jesus</strong> ihr Stellvertreter ist, haben sie Anteil an allem,<br />
was er möglich gemacht hat. So wie es einen direkten Zusammenhang<br />
zwischen Adams Tod und dem Tod seiner<br />
Nachkommen gibt, so gibt es auch einen Zusammenhang<br />
zwischen Jesu Auferstehung und der Auferstehung derer,<br />
für die er gestorben ist. Er besiegte den Tod; also werden<br />
auch sie ihn besiegen. Er kehrte in den Himmel zurück,<br />
also werden auch sie in den Himmel kommen. Wer durch<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> gerettet wurde, wird ganz sicher die Ewigkeit<br />
mit <strong>Jesus</strong> im Himmel verbringen. Die Bibel geht sogar<br />
noch weiter, denn sie sagt: „… sie werden ihm, <strong>Jesus</strong>, gleichgestaltet<br />
sein“ (1. Johannes 3,2). Was für ein atemberaubendes<br />
Versprechen! So wie der erste Adam damals das<br />
Elend eines ewigen Todes über die Menschheit gebracht<br />
hat, so wird <strong>Jesus</strong> – die Bibel<br />
nennt ihn „den letzten<br />
Adam“ (1. Korinther 15,45)<br />
– alle Herrlichkeiten des<br />
ewigen Lebens denen geben,<br />
die an ihn glauben<br />
und durch ihn errettet<br />
werden. In der gesamten<br />
Bibel gibt es kein größeres<br />
Versprechen!
77<br />
Und hier ist<br />
die Einladung an Sie<br />
Gottes Versprechen sind oft an Aufforderungen geknüpft.<br />
Das bedeutet nicht: „Mach, wie du meinst …“ Gott verspricht:<br />
„Und sucht ihr mich, so werdet ihr mich finden,<br />
ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir, so werde<br />
ich mich von euch finden lassen“ (Jeremia 29,13-14). Aber<br />
er gibt auch die klare Aufforderung: „Sucht den HERRN,<br />
solange er zu finden ist; ruft ihn an, während er nahe ist!“<br />
(Jesaja 55,6). Wie ist Ihre Reaktion? Gottes Versprechen<br />
und seine Befehle zu ignorieren, ist wie ein Schlag in Gottes<br />
Angesicht und besiegelt damit Ihr ewiges Schicksal.<br />
Wenn Sie aber seinem Versprechen glauben und auf seine<br />
Aufforderungen eingehen, dann werden Sie feststellen:<br />
„… die Gnadengabe (Geschenk) Gottes ist das ewige Leben<br />
in <strong>Christus</strong> <strong>Jesus</strong>, unserem Herrn“ (Römer 6,23).<br />
Sagen Sie ihm im Gebet, dass Sie mit ihm leben möchten<br />
und bitten Sie ihn, dass er Ihnen Ihre Schuld und Sünden<br />
vergibt.<br />
Bitten Sie den Herrn <strong>Jesus</strong>, Ihnen zu helfen, sich von Ihren<br />
Sünden abzuwenden und Ihr Vertrauen auf ihn zu setzen,<br />
auf den einen, der „der wahrhaftige Gott und das ewige Leben<br />
ist“ (1. Johannes 5,20).
78<br />
Sie können sich auch weiter informieren. Fordern Sie einfach<br />
die folgenden kostenlosen Schriften an:<br />
Wozu brauchen wir <strong>Jesus</strong>?<br />
Auch wenn in unserem Leben vielleicht<br />
manches glatt laufen mag: Jeder<br />
Mensch braucht <strong>Jesus</strong>. Dieses Heft erklärt<br />
warum.<br />
Broschüre, 48 Seiten,<br />
Bestellnummer IH18<br />
Das Johannes-Evangelium<br />
Dieses Johannes-Evangelium stammt<br />
aus der Schlachter 2000 Bibelübersetzung<br />
der Schweizer Bibelgesellschaft.<br />
Die evangelistischen Anmerkungen<br />
von Werner Heukelbach, dem Gründer<br />
des Missionswerks, haben das<br />
Ziel, Menschen den Weg zu einer<br />
persönlichen Beziehung zu <strong>Jesus</strong><br />
<strong>Christus</strong> zu zeigen.<br />
Taschenbuch, 64 Seiten,<br />
Bestellnummer SK01
79<br />
So erreichen Sie uns:<br />
Schreiben Sie uns. Wir sind gern für Sie da.<br />
Deutschland<br />
Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach<br />
51700 Bergneustadt<br />
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3-Minuten-Andacht:<br />
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Deutschland 0180 / 5 64 77 46 *<br />
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* Die Rufnummer ist deutschlandweit zum normalen Festnetzttarif zu erreichen. Bei Flatrate ohne zusätzliche Kosten.<br />
Andernfalls bitte Telefonanbieter anfragen.
80<br />
Anhang<br />
1 W.M. Ramsay, The Bearing of Recent Discovery on<br />
the Truthfulness of the New Testament, Hodder &<br />
Stoughton, S. 222.<br />
2 Zitiert von Bernard Ramm, Protestant Christian<br />
Evidences, Moody Press, S. 163<br />
3 Paul Althaus, Die Wahrheit des kirchlichen<br />
Osterglaubens<br />
4 Richard Dawkins Der Gotteswahn, Bantam Press,<br />
im Englischen S. 5<br />
5 Ebd. S. 36 (im Englischen)<br />
6 Ebd. S. 37 (im Englischen)<br />
7 Ebd. S. 59 (im Englischen)<br />
8 Ebd. S. 237 (im Englischen)<br />
9 Ebd. S. 97 (im Englischen)<br />
10 Ebd. S. 253 (im Englischen)<br />
11 Ebd. S. 97 (im Englischen)<br />
12 Ebd. S. 157 (im Englischen)<br />
13 Ebd. S. 59 (im Englischen)<br />
14 Andrew Wilson, Getäuscht von Dawkins? Monarch<br />
Books, S. 82 (im Englischen)<br />
15 Daily Telegraph vom 12. April 1996<br />
16 Der Brockhaus Lexikon, S. 990<br />
17 The Times vom 13. Juli 1984<br />
18 W.E. Vine, Expository Dictionary of the New<br />
Testament Words<br />
19 Kirsopp Lake, The Historical Evidence for the<br />
Resurrection of <strong>Jesus</strong><br />
20 J.N.D. Anderson, <strong>Jesus</strong> Christ: The Witness of<br />
History, InterVersity Press, S. 129<br />
21 A. Fairbairn, Studies in the Life of Christ<br />
22 Charles A. Colson, Kingdoms in Conflict, Hodder &<br />
Stoughton, S. 70<br />
23 A. Rendle Short, Why Believe? InterVarsity Press,<br />
S. 51<br />
24 J.R. W. Stott, Basic Christianity<br />
25 Zitiert von E.F. Kevan , The Resurrection of Christ<br />
26 John Benton, Is Christianity True? Evangelical<br />
Press, S. 76<br />
27 James Montgomery Boice, God the Redeemer,<br />
InterVarsity Press, S. 242<br />
28 Chrysostom, zitiert von J.C. Ryle, Expository<br />
Thought on the Gospels, Vol. 4, Baker Book House,<br />
S. 361<br />
29 Michael Green, Matthew for Today, Hodder &<br />
Stoughton, S. 291<br />
30 Celsus, The True Doctrine<br />
31 The Basic Writings of Bertrand Russell, ed. Robert<br />
E. Egner and Lester E. Denonn, Simon and Schuster,<br />
S. 370<br />
32 Moody Monthly, September 1980<br />
33 F.F. Bruce, The Real <strong>Jesus</strong>, Hodder & Stoughton,<br />
S. 118<br />
34 Anderson, <strong>Jesus</strong> Christ: The Witness of History,<br />
S. 146<br />
35 Robert D. Linder, ‘Introduction: The Christian<br />
Centuries’ in The History of Christianity, Lion<br />
Publishing, S. xii<br />
36 E.G. Robinson, Christian Theology<br />
37 D. James Kennedy, The Gates of Hell Shall Not<br />
Prevail, Thomas Nelson Publishers. S. 21<br />
38 Zitiert von Wilbur M. Smith, Christian Apologetics<br />
39 Zitiert von Michael Green, Man Alive!, InterVarsity<br />
Press, S. 54<br />
40 C.S. Lewis, Miracles, Fontana B., S. 149
HEUKELBACH<br />
BIBLIOTHEK<br />
BÜCHER MIT DENEN WIR LEBEN<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>: <strong>Tot</strong> <strong>oder</strong> <strong>lebendig</strong>?<br />
Das Christentum steht <strong>oder</strong> fällt mit einem geradezu unfassbaren<br />
Ereignis – der leibhaftigen Auferstehung Jesu Christi<br />
aus den <strong>Tot</strong>en. Wenn er nicht mehr ist als eine Handvoll<br />
Staub und Knochen irgendwo in Israels Boden, dann kann<br />
sich auch der christliche Glaube gleich mit beerdigen lassen.<br />
Kein Wunder, dass die Auferstehung immer schon von Kritikern<br />
und Skeptikern angegriffen wurde. Der Autor gibt allen<br />
kritischen Argumenten überzeugende Antworten in Bezug<br />
auf den Eckstein des christlichen Glaubens. Er führt durch<br />
die biblischen Berichte und erklärt, warum die Auferstehung<br />
Jesu unangreifbar ist und warum sie das größte Ereignis in<br />
der Menschheitsgeschichte ist.<br />
Der Autor. Dr. John Blanchard ist ein international bekannter<br />
Bibellehrer, Apologet und Autor. Er schrieb über 30 Bücher.<br />
Sein Titel „Ultimate Questions“ (dt. „Von größter Bedeutung“,<br />
CLV Bielefeld) wurde in über 60 Sprachen übersetzt<br />
und erschien in einer Gesamtauflage von über 14 Millionen<br />
Exemplaren. John Blanchard gehört zur Banstead Community<br />
Church in Surrey Village, England, wo er auch lebt, seitdem<br />
seine Frau im Februar 2010 verstarb, um den zu sehen,<br />
an den sie geglaubt hat: den auferstandenen <strong>Christus</strong>.