Willkommen im Luhg Holiday Leseprobe

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Angela mir zuflüsterte, wie unheimlich die Männer und Frauen auf den Bildern doch aussahen. “Vor allem der hier”, wisperte ich zurück und wies auf einen Mann mit schulterlangem schwarzen Haar, Hakennase und stechendem Blick. Angela schüttelte sich und der Verwalter schloss die erste Tür auf. Er ging voran und zündete die Kerze auf dem Nachttisch an. Außerdem gab es noch ein riesiges Bett mit einem schweren weinroten Samtvorhang, passend zu den Gardinen, einen großen alten Schrank aus dunklem Holz und zwei Stühle. Das war alles. Aber mehr brauchten wir ja eigentlich auch nicht für die eine Nacht. “Angela und Sabrina, ihr könnt euch hier einrichten und wir nehmen mit Jan das andere Zimmer.” Ich wäre lieber mit Jan zusammen in einem Zimmer gewesen, aber das würden sie nie zulassen. Nicht nur weil ich ein Mädchen war, sondern eher weil wir die ganze Nacht Unfug getrieben hätten, statt zu schlafen. Mit Jan hätte ich das ganze Haus inspizieren können, sobald das Männlein sich zurückgezogen hatte. Mit Angela ging so etwas nicht. Meine Schwester war artig, nicht so wie ich, die wilder war als eine ganze Horde von Jungen, wie Mama gern behauptete. Tatsächlich hatte ich schon so manches auf dem Kerbholz und einen guten Nachfolger in meinem Bruder, der jeden Mist mitmachte. So hatte ich eine Zwille und Pfeil und Bogen gebastelt, saß mit Vorliebe in den Bäumen, spielte leidenschaftlich Fußball und Murmeln und verschmähte Puppen jeder Art. Mit diesen steifen Kunsstoffwesen hatte ich noch nie etwas anfangen können, außer ihnen Bärte aufzumalen. Inzwischen hatte Papa uns unsere Handkoffer mit dem Nötigsten gebracht. Viel mehr hatten wir auch nicht dabei, da wir eigentlich nur wie jedes Jahr Tante Minna über Weihnachten einen Kurzbesuch abstatten wollten, weil die doch immer so allein war über die Festtage. Wie langweilig! Stattdessen saßen wir nun hier im Luhg Holiday ohne Stromanschluss, Telefon und Internetverbindung fest. Ich machte mich also auf eine öde Nacht gefasst, zumal Jan mit den Eltern in dem Zimmer gegenüber verschwunden war, das genauso eingerichtet war wie unseres, nur dass die Gardinen und der Vorhang über dem Bett dunkelgrün statt weinrot waren. Die Nacht schlich dahin. Ich konnte anhand der alten Standuhr auf dem Flur erkennen, wie spät es war. Ding-Ding-Ding und dann zweimal Dong. Viertel vor zwei. Unruhig warf ich mich herum und stieß Angela versehentlich dabei meinen Ellenbogen in die Seite. “Gib endlich Ruh”, brummte sie verschlafen. Ich wartete. Nach einer mir endlos erscheinenden Weile ertönten gleichmäßige leise Schnarchgeräusche aus dem Bett neben mir. Vorsichtig richtete ich mich auf. Das alte Gestell knarrte protestierend und ich hielt einen
Moment die Luft an, bevor ich die Beine ausstreckte und mit den Füßen vorsichtig nach meinen Hausschuhen angelte. Dann erhob ich mich und tastete mich langsam in die Richtung, in der ich die Tür vermutete. Die Dunkelheit im Raum machte es mir nicht einfach, doch endlich stieß ich mit dem Arm an den Türknauf. Ganz langsam drückte ich ihn herunter. Auf dem Flur war es düster und kalt. Ich fröstelte in meinem dünnen Schlafanzug. Daheim hatten wir Zentralheizung, da erübrigten sich dicke Klamotten. Durch das Fenster am Ende des langen Korridors schien fahl der Mond, so konnte ich zumindest sehen, wo ich mich befand. ,Unheimlich’, dachte ich. Der Mond war fast voll und unwillkürlich musste ich an die Werwolfgeschichten denken, die ich so gern las. Schaudernd schlich ich weiter. Ich fühlte etwas und meine Nackenhaare stellten sich auf. Es war aber schon zu spät. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und eine Stimme flüsterte: “Keinen Schritt weiter.” Ende der Leseprobe. Wenn Ihnen die Leseprobe gefallen hat, würde ich mich über einen Besuch auf meiner Webseite http://christineerdic.jimdo.com/ sehr freuen. Willommen im Luhg Holiday können sie bei Amazon direkt herunterladen : http://www.amazon.de/Willkommen-Luhg-Holiday-Christine-Erdi%C3%A7- ebook/dp/B00SVGYD12/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1424977522&sr=1- 1&keywords=willkommen+im+luhg Ein zweiter Teil und ein Print als Sammelband sind in Planung. Mit freundlichen Grüßen, Christine Erdiç
Seite 2 und 3: Willkommen im Luhg Holiday Christin
Seite 4 und 5: Willkommen im Luhg Holiday Das Luhg

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