Sheltiefreund SF84
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Der <strong>Sheltiefreund</strong> – Ausgabe SF 84<br />
Pressen sehr schmerzt, da sich der<br />
Kot im Dickdarm anstaut und verhärtet.<br />
Liegt eine ausgeprägte Entzündung<br />
der Analdrüse vor, sind die Schmerzen<br />
gegebenenfalls so stark, dass er sich<br />
nicht mehr auf sein Gesäß setzt oder<br />
nur noch selten läuft. Äußerlich lassen<br />
sich entzündete Analdrüsen daran erkennen,<br />
dass der Bereich des Analbeutels<br />
geschwollen und rötlich gefärbt<br />
ist. Weil die Afterregion nicht steril ist,<br />
wandern Bakterien in die verstopften<br />
Analbeutel. Das Sekret wird eitrig und<br />
blutig, der Hund bekommt Fieber. Außerdem<br />
kann sich ein Abszess bilden,<br />
der nach außen durchbricht.<br />
Was macht der Tierarzt?<br />
Der Veterinär entleert die verstopften<br />
Analbeutel durch Druck von außen und<br />
von innen. Bei einer Entzündung wird<br />
mit einer stumpfen Kanüle desinfizierende<br />
oder antibiotische Lösung in die<br />
Analbeutel gespritzt. In schweren Fällen<br />
bekommt der Hund zusätzlich orale<br />
Antibiotika und Schmerzmittel. Wenn<br />
sich ein Abszess gebildet hat, muss<br />
dieser gespalten und gespült werden.<br />
Wenn alles nichts hilft und das Problem<br />
mit der Analdrüse chronisch wird,<br />
kann die Entfernung der Analbeutel<br />
sinnvoll sein. Problem: Gerade wenn<br />
die Analdrüsen beidseitig samt Beutel<br />
entfernt werden müssen, kann durch<br />
Verletzung des Schließmuskels eine<br />
Kotinkontinenz auftreten.<br />
Ist regelmäßiges Ausdrucken sinnvoll?<br />
Bei manchen Hunden klappt die Entleerung<br />
einfach nicht automatisch auf<br />
natürlichem Weg. Um Entzündungen<br />
zu vermeiden, müssen dann die Analdrüsenbeutel<br />
regelmäßig durch den<br />
Menschen entleert werden. Entweder<br />
bringt man seinen Hund in solchen<br />
Fällen in regelmäßigen Abständen<br />
zum Tierarzt oder man lässt sich vom<br />
Tierarzt die Prozedur zeigen und versucht<br />
es selbst.<br />
Die gefüllten Analbeutel sind rechts<br />
und links des Afters zu fühlen. Drücken<br />
Sie vorsichtig, aber fest genug jeden<br />
Beutel mit Daumen und Zeigefinger<br />
und massieren nach oben aus. Achtung!<br />
Immer Gummihandschuhe tragen<br />
und Zellstoff bereithalten, damit der<br />
zähe, stinkende Brei nicht in die Wohnung<br />
tropft. Und belohnen sie Ihren<br />
Hund, wenn er diese Prozedur einigermaßen<br />
ruhig über sich ergehen<br />
lässt, denn dieser Bereich ist sehr<br />
schmerzempfindlich.<br />
Empfehlung!<br />
Sollten Sie einen Hund haben, der zur<br />
Analdrüsenverstopfung neigt, so ist die<br />
Anwendung von Anal Enzym in Kombination<br />
mit Digest Powder empfehlenswert,<br />
um einer chronischen Entzündung<br />
vorzubeugen. Anal Enzym<br />
beugt einer Entzündung oder Abszessbildung<br />
vor, wirkt aber auch direkt<br />
auf eine akute Analdrüsenentzündung<br />
oder bei schon gebildeten<br />
Abszessen.<br />
Anal Enzym gibt man zwei Wochen<br />
lang, jeweils eine halbe Stunde vor<br />
oder nach dem Fressen. Das Digest<br />
Powder sorgt für eine bessere Verdauung,<br />
wodurch der Kot härter wird und<br />
die Analdrüsen wieder regelmäßig<br />
beim Stuhlgang entleert werden. Das<br />
Pulver wird einfach über das Futter<br />
gestreut. Für einen optimalen Erfolg<br />
werden beide Präparate drei Monate<br />
lang verabreicht.<br />
Ich hoffe, dass dieser Artikel mehr<br />
Wissen über den nicht so gerne gesehenen<br />
Bereich und ein dadurch oft<br />
seltsam wirkendes Verhalten des Hundes<br />
vermitteln kann.<br />
Ingrid Reichert<br />
Quellennachweis:<br />
Anette Schneider, wetnose Hundeschule<br />
www:naturheilkunde-bei-tieren.de<br />
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