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Bundesverkehrswegeplan 2030

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Investitionskosten<br />

Zentrale Bedeutung für das Ergebnis der NKA haben die Investitionskosten der zu bewertenden<br />

Vorhaben. Vor dem Hintergrund der im Zeitablauf teilweise dramatischen Kostensteigerungen bei<br />

Verkehrsinfrastrukturprojekten wurde beim BVWP <strong>2030</strong> besonderer Wert auf die Abschätzung<br />

realistischer Investitionskosten gelegt. Angemeldete Vorhaben mussten deshalb gewisse<br />

verkehrsträgerspezifische Mindeststandards erfüllen, die gegenüber dem BVWP 2003 deutlich verschärft<br />

wurden. So wurden die Projektanmelder beispielsweise gebeten, dem BMVI neben einer<br />

Projektbeschreibung auch eventuell bereits durchgeführte Untersuchungen zur Verfügung zu stellen. Für<br />

den Verkehrsträger Straße wurden von den Auftragsverwaltungen der Länder vertiefende Informationen<br />

angefordert, z. B. digitale Lage- und ggf. Höhenpläne, Standorte und Ausmaße von Bauwerken sowie<br />

detaillierte Kostenschätzungen.<br />

Bei der Straße wurden zudem alle angemeldeten Vorhaben durch externe Gutachter hinsichtlich ihrer<br />

Umweltverträglichkeit und der angegebenen Kosten geprüft. Aus dieser Prüfung ließen sich<br />

beispielsweise eventuelle Trassenanpassungen ableiten, z. B. deren Verlegung, Tunnel oder zusätzliche<br />

Brücken über Schutzgebiete. Bei der Schiene wurden für die Projekte durch externe Gutachter umsetzbare<br />

Trassenverläufe und deren Kosten abgeschätzt. Damit konnten deutlich realistischere Investitionskosten<br />

für die einzelnen Vorhaben als in der Vergangenheit errechnet werden.<br />

Nutzenkomponenten<br />

Um die Nutzenkomponenten des Moduls A bestimmen zu können, waren verkehrliche Grundlagendaten<br />

für das Prognosejahr <strong>2030</strong> erforderlich. Diese als Verkehrsmengengerüst bezeichneten Daten beinhalten<br />

beispielsweise Informationen zur Verkehrsbelastung der einzelnen Strecken des Verkehrsnetzes für den<br />

Bezugs- und die Planfälle. Das Verkehrsmengengerüst wurde auf Basis der verkehrsträgerübergreifenden<br />

Verkehrsprognose <strong>2030</strong> und deren Umlegung auf die Netze der drei betrachteten Verkehrsträger<br />

bestimmt. Mit Hilfe dieser ermittelten Verkehrsmengengerüste wurden die nachfolgenden<br />

Nutzenkomponenten bewertet.<br />

Veränderung der Betriebskosten (NB)<br />

Die Betriebskosten der Nutzen-Kosten-Analyse umfassen diejenigen Kosten, die aus dem Betrieb von<br />

Fahr- bzw. Flugzeugen und See- und Binnenschiffen anfallen. Verkehrsprojekte können diese<br />

Betriebskosten beeinflussen, indem durch sie z. B. Betriebs- und Fahrleistungen reduziert werden.<br />

Veränderung der Reisezeit (NRZ)<br />

Reisezeiten im Personenverkehr können von den Reisenden nicht oder nur teilweise für andere, ggf.<br />

produktive Zwecke genutzt werden. Sie sind daher aus gesamtwirtschaftlicher Sicht mit Kosten<br />

verbunden. Verkehrsprojekte können auf unterschiedliche Art und Weise zur Veränderung der<br />

Reisezeiten und damit einhergehenden Nutzen im Verkehrsnetz beitragen.<br />

Veränderung der Transportzeitnutzen der Ladung (NTZ)<br />

Über die Nutzenkomponente NTZ werden Veränderungen der Transportzeit im Güterverkehr<br />

berücksichtigt. Güter binden z. B. während des Transportvorgangs Kapital, das nicht anderweitig<br />

produktiv genutzt werden kann. Die Transportzeiten sind daher mit Kosten verbunden. Projektbedingte<br />

Veränderungen dieser Kosten werden als Nutzen der Projekte interpretiert.<br />

Veränderung der Zuverlässigkeit (NZ)<br />

Verkehrsprojekte können nicht allein die Reise- oder Transportzeit auf einer Route verändern, sondern<br />

auch einen Einfluss auf die Zuverlässigkeit dieser Route haben. Dabei wird unter Zuverlässigkeit bzw.<br />

Unzuverlässigkeit in erster Näherung die Abweichung von einem erwarteten Mittelwert der Reise- oder<br />

Transportzeit verstanden. Unzuverlässige Routen werden von den Verkehrsteilnehmern oftmals dadurch<br />

kompensiert, dass ein früherer Abfahrtszeitpunkt gewählt wird, um mögliche Verzögerungen aufzufangen.<br />

<strong>Bundesverkehrswegeplan</strong> <strong>2030</strong> 60

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