30.03.2016 Aufrufe

IBOmagazin_1_2016

Das IBOmagazin bedient als fachlich orientiertes Printmedium Österreichs führende Köpfe auf dem Gebiet der Baubiologie und -ökologie ebenso wie den privaten Bauherrn mit aktueller Information aus den Bereichen Forschung, Architektur und Planung sowie über innovative Produkte.

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Weiterbildung<br />

ConClip<br />

Das vom EU-Programm für lebenslanges Lernen, Leonardo da Vinci, geförderte Projekt<br />

ConClip zielt darauf ab, das Wissen von MitarbeiterInnen in der Baubranche zu<br />

aktualisieren.<br />

Innovative Gebäude, wie Niedrigenergie- Passivhäuser und<br />

Niedrigstenergiehäuser, werden immer mehr zur Regel. Bis<br />

2020 sollen laut EU-Gebäuderichtlinie „Fast-Nullenergie-Gebäude“<br />

zum Standard werden. Hohe Gebäude-Standards und führende<br />

europäische Gebäudetechnologien ermöglichen Gebäude,<br />

welche Energiekosten sparen, umweltfreundlich sind und außergewöhnliche<br />

gesundheitliche Vorteile für die Bewohner bieten.<br />

Innovative Gebäude sind also auf Schiene in eine große Zukunft.<br />

Die größte Herausforderung für den weiteren Erfolg der neuen<br />

Gebäude-Standards sind Baufehler und Mängel, die auf der Baustelle<br />

passieren. Die Expertenbefragung „Zukunft Bauen“ von<br />

2014, durchgeführt von der Unternehmensberatung Mag. Siegfried<br />

Wirth in Kooperation mit „klima:aktiv Bauen & Sanieren“,<br />

zeigt: von insgesamt 19 Herausforderungen der Baubranche sind<br />

Baufehler und die daraus resultierenden Mängel und Schäden die<br />

Nummer eins und größte Herausforderung.<br />

Die Hauptursache für diese Entwicklung sind die erhöhten Anforderungen<br />

beim Bau von innovativen Gebäuden - sei es die erforderliche<br />

Luftdichtheit, erhöhte Wärmedämmwerte oder der<br />

Feuchtigkeitsschutz. Vorstellungen, die nicht mehr dem Stand der<br />

Technik entsprechen sowie Unsicherheiten oder Ungenauigkeiten<br />

in der Errichtung von innovativen Gebäuden lassen die Wahrscheinlichkeit<br />

von Bauschäden sogar steigen. Abhilfe könnte<br />

nach Einschätzung der Befragten am ehesten Aus- und Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter der ausführenden Unternehmen schaffen.<br />

Die kostenlose Videoplattform ConClip will diesen Defiziten entgegenwirken.<br />

Das vom EU-Programm für lebenslanges Lernen, Leonardo<br />

da Vinci, geförderte Projekt ConClip zielt darauf ab, das Wissen<br />

von MitarbeiterInnen in der Baubranche zu aktualisieren. Con-<br />

Clip bietet sofortigen und einfachen Zugang über das Handy für die<br />

Arbeit an der Baustelle mittels einer Reihe von kurzen, mehrsprachigen<br />

Videoclips und vermittelt dadurch Bau-Know-how für Handwerker<br />

und Bauleiter an Ort und Stelle und „just-in-time“.<br />

Die ConClip-Videos für Handys werden in acht am häufigsten in<br />

der Baupraxis gesprochenen Sprachen angeboten. Einerseits in<br />

Deutsch, English, Dänisch, Französisch anderseits auch in osteuropäischen<br />

Sprachen wie Polnisch, Kroatisch und Serbisch und<br />

zusätzlich in türkischer Sprache. Die ConClips zu den häufigsten<br />

Baumängeln – zum Beispiel zu den Themen Dämmung oder Luftdichte<br />

– bieten dadurch unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten:<br />

Einerseits helfen sie Fehler beim Bau von Niedrig- und Passivhäusern<br />

zu vermeiden. Andererseits können die Videos zur Weiterbildung<br />

von ArbeiterInnen in Form eines Training-Tools in ihrer<br />

jeweiligen Muttersprache verwendet werden.<br />

Weiters hilft die ConClip-Platform, die Unterschiede in den nationalen<br />

Qualitätsstandards für die Passivhaus-Bauweise in Europa zu<br />

überbrücken. ConClip bringt die Expertise von zehn europäischen<br />

Organisationen aus dem Bildungssektor der Bauwirtschaft zusammen,<br />

indem sie ein Format bereitstellt, das international von beruflichen<br />

Aus- und Weiterbildungseinrichtungen in ganz Europa von<br />

der ConClip Website ohne zusätzliche Kosten abgerufen werden<br />

kann.<br />

Zusätzlich werden ConClip-Schulungen für Beschäftigte in der<br />

Baubranche und in der beruflichen Ausbildung ermöglicht. Begleitendes<br />

Material zu den Videos – wie Beispielprojekte, Links<br />

oder Unterrichtspakete - stehen außerdem auf der ConClip-Website<br />

zur Verfügung.<br />

Partner für Weiterentwicklung gesucht<br />

Neben der Donau-Universität Krems mit dem Department für<br />

Bauen und Umwelt sind das Energieinstitut der Wirtschaft als<br />

Projektleiter und die Bauakademie Lehrbauhof Salzburg die österreichischen<br />

Kooperationspartner dieses Projekts. Weitere Partner<br />

aus der Bauwirtschaft, Gewerbeschulen und Ausbilder sowie Interessengruppen<br />

werden gesucht – sie können an der Weiterentwicklung<br />

der Plattform mitwirken.<br />

Die kostenlose Videoplattform www.conclip.eu geht Ende März <strong>2016</strong> online.<br />

The project has been funded with support from the European Commission.<br />

Mag. arch. Richard Sickinger<br />

Donau-Universität Krems<br />

richard.sickinger@donau-uni.ac.at<br />

<strong>IBOmagazin</strong> 1/16 23

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