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Eine umfassende Broschüre des Institut für Hochenergiephysik - HEPHY zum Thema Teilchenphysik

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DUNKLE MATERIE 27 %<br />

Das Bild zeigt die Verteilung<br />

der Dunklen Materie im<br />

Universum, gemessen durch<br />

die Ablenkung des Lichts im<br />

Schwerefeld der Dunklen<br />

Materie. Der Bereich links<br />

entspricht der heutigen Verteilung,<br />

rechts der Verteilung<br />

der Dunklen Materie im<br />

frühen Universum.<br />

MATERIE 5 %<br />

DAS CRESST-EXPERIMENT<br />

In einem der größten Untergrundlaboratorien der Welt, dem LNGS (Laboratori<br />

Nazionali del Gran Sasso), befindet sich das CRESST-Experiment (Cryogenic<br />

Rare Event Search with Superconducting Thermometers), das versucht, die<br />

Existenz von Dunkler Materie zu bestätigen.<br />

DUNKLE ENERGIE 68 %<br />

ZUSAMMENSETZUNG UNSERES<br />

HEUTIGEN UNIVERSUMS<br />

DIE DUNKLE SEITE<br />

DES UNIVERSUMS<br />

Die Materie unseres Universums wird dominiert von<br />

der sogenannten Dunklen Materie, die man nur aus<br />

indirekten Beobachtungen kennt. Die Existenz der<br />

Dunklen Materie ist eindeutig belegt. Sie wird zum<br />

Beispiel durch ihre Gravitationswirkung auf astronomische<br />

Objekte oder durch die Ablenkung von<br />

Lichtstrahlen indirekt erkennbar.<br />

Die derzeit favorisierte Erklärung der Dunklen Materie ist die Existenz bisher<br />

unentdeckter Elementarteilchen. Das CRESST-Experiment soll diese Teilchen<br />

durch ihre Wechselwirkungen mit dem Detektor nachweisen. Dieser extrem<br />

empfindliche Detektor ist im Untergrundlabor in 1400 Metern Tiefe aufgebaut,<br />

um ihn gegen störende kosmische Höhenstrahlung und natürliche Radioaktivität<br />

abzuschirmen.<br />

Kern des Experiments sind Kristalle aus Kalzium-Wolframat. Diese werden bei<br />

einer Temperatur knapp über dem absoluten Nullpunkt (−273,15 °C) betrieben.<br />

Diese tiefen Temperaturen sind nötig, um die minimale Temperaturänderung,<br />

die durch die Wechselwirkung der Teilchen mit dem Detektormaterial entsteht,<br />

messen zu können. Wenn ein Teilchen mit dem Kristall wechselwirkt und damit<br />

in dem Kristall Energie deponiert, wird diese Energie in Wärme umgewandelt und<br />

nachgewiesen. Gleichzeitig erzeugt die Wechselwirkung im Kristall auch Licht.<br />

Die Menge des erzeugten Lichts erlaubt es, zwischen verschiedenen Teilchenarten<br />

zu unterscheiden.<br />

Sollte die Suche nach Dunkler Materie erfolgreich verlaufen, würden sich Astronomie<br />

und Teilchenphysik, die beiden Disziplinen der Physik, die sich mit dem<br />

ganz Großen und dem ganz Kleinen befassen, ergänzen und uns eine neue<br />

Sicht auf die Beschaffenheit des Universums ermöglichen.<br />

Nur etwa fünf Prozent unseres Universums besteht<br />

aus der uns bekannten Materie, wie sie im Standardmodell<br />

beschrieben ist. Der Rest ist Dunkle<br />

Materie und Dunkle Energie. Mit einer ganzen Reihe<br />

von Experimenten wird derzeit versucht, Dunkle<br />

Materie aus unserer Galaxis in Form von Rückstoßstreuprozessen<br />

an Atomkernen auch direkt zu<br />

beobachten. Außerdem erhoffen sich die Forscherinnen<br />

und Forscher, in Teilchenbeschleunigern<br />

Dunkle Materie im Labor zu produzieren. Gestützt<br />

von astrophysikalischen Beobachtungen arbeiten<br />

Teilchenphysikerinnen und Teilchenphysiker<br />

daran, die Teilchennatur der Dunklen Materie zu<br />

entschlüsseln.<br />

DETEKTOR<br />

Einbau der Kalzium-<br />

Wolframat-Kristalle in<br />

das CRESST-Experiment<br />

im Gran Sasso Untergrundlabor<br />

MAILAND<br />

LNGS<br />

GRAN-SASSO<br />

Noch geheimnisvoller als die Dunkle Materie ist die<br />

Dunkle Energie. Dieses Energiefeld beherrscht das<br />

heutige Universum. Es wirkt der Schwerkraft entgegen<br />

und beschleunigt damit die Ausdehnung<br />

des Universums.<br />

GRAN SASSO MASSIV<br />

ROM<br />

1400 METER<br />

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