6 UNSERE TRAINER DER RESERVETEAMS InTEAM Liebe Blausteiner Handball-Fans, WIR konnten zwischen den Feiertagen mit den beiden Trainern Sebastian Schmid und Stephan Lerch ein Interview führen. Nicht die Reserve sondern die Perspektive stand dabei dem WIR-Gefühl vorne an. Viel Spaß beim Lesen, euer Mediateam! Basti, der kurzfristige Wechsel von André, hat einige Lücken hinterlassen. War es für dich klar, dass du als Trainer einspringst? Was sind deine Ziele? Basti: Zuerst einmal möchte ich sagen, dass WIR von der Mannschaft dieses Szenario nicht haben kommen sehen und André als Trainer und als Spieler in der Rückrunde vermissen werden. Dennoch mussten WIR diesen Umstand akzeptieren und uns voll auf die restliche Saison konzentrieren. Daher wurde schnell gehandelt und eine zufriedenstellende Lösung gefunden. Nach meiner Operation trainierte ich eigentlich gerade an meinem „Spieler“-Comeback, als der Verein auf mich zu kam und fragte, ob ich mir das Traineramt vorstellen könnte. Ich habe ehrlich gesagt nicht lange überlegen müssen und zugesagt. Es handelt sich schließlich um meinen „Herzensverein“, den TSV Blaustein. Mein Ziel als Trainer ist es, jeden einzelnen Spieler bestmöglich individuell zu fördern und zu fordern. Wenn die körperliche Basis aufgebaut ist, wird jeder einzelne in das Mannschaftsgefüge integriert und das Spielsystem geformt. Das hört sich vielleicht simpel an, ist aber nicht ganz so leicht. Die Mannschaft spielt schließlich schon seit einem halben Jahr so zusammen, wie sie nun besteht. Aber die persönliche und sportliche Entwicklung jedes Einzelnen und die der Mannschaft im Ganzen, steht für mich im Fokus. In diesem Jahr hat man das Gefühl, dass der Zusammenhalt zwischen der Ersten und Zweiten Mannschaft wieder besser geworden ist. Warum war das in der Vergangenheit nicht so? Basti: Ich würde sagen, dass das WIR-Gefühl im ganzen Verein wieder mehr Präsenz angenommen hat. Aus meiner Sicht waren in der Vergangenheit die 1. und 2. Mannschaft zwei völlig autarke Mannschaften. Jede Mannschaft hatte genügend Spieler zur Verfügung und völlig unterschiedliche Trainer <strong>–</strong> was nicht negativ anzusehen ist. Beide hatten kaum Probleme mit Ausfällen. Niemand war eigentlich so richtig auf den anderen angewiesen. Mit der Zufriedenheit der eigenen Mannschaft hat sich dann ein eigenständiges „Leben“ entwickelt. Es wird automatisch weniger kommuniziert, da es ja auch „mannschaftlich“ betrachtet, nichts zu reden gibt. Nun haben WIR eine komplett andere Situation: WIR haben junge und ehemalige Spieler als Trainer eingesetzt die sich seit Jahren bestens kennen und miteinander gespielt haben. Da ist die Kommunikationsebene und die gleiche Spielphilosophie schon eine ganz andere. Es gibt sicherlich Schlimmeres, als den Trainer der 1. Mannschaft als Spieler in der TT zu haben. Dieser Stellenwert „Trainer der Ersten“ ist natürlich nicht weg zu reden, dennoch würde ich sagen, dass der persönliche Charakter von Tim und die „noch“ vorhandene Qualität als Spieler den größeren Ausschlag für die „gute Stimmung und dem Basti schmunzelt und Verhältnis“ gibt. Aber meinte: Sorry Tim! nicht nur Tim, auch Spieler der letztjährigen TTT wie u.a. Simme, Staube, Abu, Chrissi, welche das WIR-Gefühl kennen und auch vorleben, tragen hierzu bei. Ehemalige WL-Spieler wie André, Matze und auch mir, spielen aber auch eine Rolle. ;-) Stephan, du bist schon seit einigen Jahren für unsere Dritte verantwortlich. Kannst du diese Veränderungen innerhalb des TSV auch bei der TTT bemerken? Stephan: Selbstverständlich merkt man die Veränderungen beim TSV auch in der dritten Mannschaft. Die TTT hat zwar nicht so viele Berührungspunkte mit der Ersten Mannschaft im Vergleich zur Zweiten, jedoch ist grundsätzlich die Stimmung immer gut und man kennt und schätzt sich untereinander. Die TT war Herbstmeister und das mit den diesen personellen Problemen. Langfristig muss sich daran was ändern, oder?! Basti: Unser erfolgreiches Abschneiden in der Hinrunde war sicherlich aufgrund der zu be- wältigen Herausforderungen nicht in dieser Form zu erwarten. Um diese kurz zu erläutern: Nach den kurzfristigen Abgängen etlicher Spieler (der vorhandene Rest waren lediglich drei Spieler). Das berufliche Ausscheiden von M. Beschoner, die Verletzungen von M. Baumann und mir. Einige vorhandene Studenten, Schichtarbeitern und Wochendsarbeiter etc. haben WIR dennoch gut kompensiert und sind näher zusammen gerückt. Ein wenig Glück hatten WIR auch und es kam der ein oder andere Spieler vor und auch während der Saison hinzu. Dennoch haben wir momentan permanent diese Problematik zu bewältigen. Mein kurzfristiges Ziel ist es, jeden einsatzfähigen Spieler der evtl. nochmal Blut lecken will zu reaktivieren. Die vorhandene Mannschaft mehr zu motivieren und zu pushen. Längerfristig: WIR müssen das Klischee einer „2. Mannschaft“ von uns wegstoßen und uns als „Leistungsförderungsmannschaft“ sehen und auch so benennen, denn unsere TT spielt keinen „AH-Handball“. Ein Vorschlag zur Verbesserung wäre zudem der Übergang der Jugendspieler in den Aktivbereich zu vereinfachen, indem sie bereits früher in den Trainingsbetrieb der T, TT oder TTT einsteigen. Denn der aktive Handballsport ist und bleibt ein anderer Sport als der Jugendhandball. Hier spielt auch die Jugendspielklasse kaum eine Rolle. Die Integrierung und Anpassung ist immer schwierig, da schadet es nicht schon mal „vorbeigeschaut“ zu haben. Gäbe es nicht die Möglichkeit aus der TTT den ein oder anderen noch mit an Board zu bekommen? Stephan, würdest du das unterstützen? Stephan: Es sind sicherlich noch in der TTT Spieler im Kader, die auf jeden Fall das Zeug haben auch in der TT spielen zu können. Auf der einen Seite unterstütze ich jeden Spieler, der nach Höherem strebt und sich handballerisch verändern und weiterentwickeln möchte. Auf der anderen Seite hätten sich das die Spieler vor der Saison überlegen müssen, denn im laufenden Spielbetrieb kann die Dritte keinen Weggang eines Spielers mehr verkraften, denn viele Stammspieler aus den vergangenen Jahren bilden heute schon den Kern der 2. Mannschaft und sollten noch ein oder zwei Spieler in der Zweiten spielen wollen, wäre die TTT nicht mehr in der Lage den Spielbetrieb adäquat aufrecht zu erhalten. Durch die vielen Abgänge der Spieler in die zweite Herrenmannschaft sieht man 7 seit Beginn der Saison schon, dass die Spielerdecke der TTT sehr dünn ist und berufliche, oder schlimmer noch verletzungsbedingte Ausfälle nur schwer bis überhaupt nicht kompensierbar sind. Basti: Wenn ein Spieler der dritten Mannschaft meine oben aufgeführten Punkte gelesen hat, und sich diese Herausforderung stellen will, darf er sehr gerne vorbeikommen. Bei uns ist jeder willkommen. Einzige Bedingung: Einstandskiste mit 0,5 Liter Flaschen :-). Stephan, die TTT hat in ihrem Trainingslager wieder unterschiedlichste Sportarten ausprobiert. Denkst du, dass das der Erfolg und den Zusammenhalt innerhalb der TTT ausmacht? Stephan: Das Trainingslager der TTT ist „legendär“ und ich denke, dass die Mischung aus Sport und Spaß diese „Veranstaltung“ ausmacht. Es kommen die Spieler zusammen, die Lust drauf haben einen angenehmen Tag zu verbringen und auch ehemalige und verletzte Spieler des TSV sind sehr gern gesehene Gäste im Trainingslager. Der Zusammenhalt der Dritten und Zweiten ist meiner Meinung nach leicht zu erklären: Es sind viele Stammspieler der TTT seit dieser Saison (wieder) im Dienste der TT und deshalb kennt und schätzt man sich untereinander. Jeder ist herzlich Willkommen in der TTT, denn hier steht der Leistungsdruck nicht an vorderster Position sondern das WIR. Natürlich will man immer gut sein, Spiele für sich entscheiden, aber die Prioritäten der TTT liegen im Gegensatz zur 1. und 2. Mannschaft woanders. Ihr seid diese Saison nicht ganz so erfolgreich gestartet. Was war los? Stephan: Das Ziel der TTT ist immer den Spaß