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Hallo, da bin ich Steinfurt

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Wissenswertes<br />

fürjunge Familien<br />

August 2016<br />

9<br />

Zu zweit zum Zahnarzt<br />

Vor, während und nach der Schwangerschaft die Mundhygiene n<strong>ich</strong>t vergessen<br />

Von Sebastian Rohling<br />

Jede Schwangerschaft kostet<br />

ein Zahn –dieser Spruch hat<br />

aus zahnmedizinischer S<strong>ich</strong>t<br />

keine Daseinsberechtigung<br />

mehr.Vorausgesetzt, diewerdende<br />

Mutter kümmert s<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t nur um ihr Baby, sondern<br />

auch um ihre Zähne.<br />

r. med. dent. Wilfried<br />

DBeckmann ist Vorstandsmitglied<br />

bei der<br />

Zahnärztekammer Westfalen<br />

Lippe. „Eine Schwangerschaft<br />

bedeutet immer<br />

auch, <strong>da</strong>ss der Hormonhaushalt<br />

der Frau durcheinandergewirbelt<br />

wird.<br />

Durch ihren stärkeren Einfluss<br />

werden auch die Organe<br />

stärker durchblutet, Gefäße<br />

schwellen an und Bindegewebe<br />

lockert s<strong>ich</strong>“, erklärtereinen<br />

Teil des Veränderungsprozesses<br />

im Körper<br />

einer Schwangeren. Das gelte<br />

auch für die Mundhöhle,<br />

wo <strong>da</strong>s Zahnfleisch durchlässiger<br />

würde. Die mögl<strong>ich</strong>e<br />

Folge: Das Zahnfleisch<br />

entzündets<strong>ich</strong>, es kommt zu<br />

Zahnfleischbluten.<br />

Experten empfehlen, <strong>da</strong>ss<br />

Frauen ihrem Zahnarzt bereits<br />

vom Schwangerschaftswunsch<br />

ber<strong>ich</strong>ten.<br />

Dabei sollten sie n<strong>ich</strong>t nur<br />

ihre eigene Gesundheit im<br />

Fokus haben: „Studien haben<br />

gezeigt, <strong>da</strong>ss ein Zusammenhang<br />

zwischen einer<br />

Frühgeburt oder einer Geburt<br />

von Reifgeborenen mit<br />

Untergew<strong>ich</strong>t und Parodontalerkrankungen,<br />

also Erkrankungen<br />

des Zahnhalteapparates<br />

besteht“, so Beckmann.<br />

Entsprechend w<strong>ich</strong>tig<br />

sei es, deswegen schon<br />

im Vorfeld für ein gesundes<br />

Mundklima zu sorgen.<br />

Kommt es während einer<br />

Schwangerschaft zuProblemen<br />

mit den Zähnen, können<br />

moderne Diagnostik<br />

und Therapieverfahren helfen,<br />

ohne die Gesundheit<br />

des Ungeborenen zu gefährden.<br />

So wirdbei der Lokalanästhesie<br />

nur sehr wenig<br />

und punktuell<br />

Schmerzmittel verabre<strong>ich</strong>t<br />

und auch <strong>da</strong>s<br />

Röntgen istsehr viel<br />

strahlungsärmer<br />

als in der Vergangenheit.<br />

„Dennoch versuchen<br />

wir bei<br />

einer Schwangeren<br />

vom<br />

Röntgen abzusehen.<br />

Stattdessen<br />

wird <strong>da</strong>nn mittels<br />

elektrischer Widerstandsmessung<br />

geprüft,<br />

wie stark die<br />

Entzündung schon<br />

fortgeschritten<br />

ist“, ergänzt der Experte.<br />

Selbst komplizierte<br />

Eingriffe<br />

wie eine Wurzelbehandlung<br />

sind so<br />

während der neun<br />

Monate mögl<strong>ich</strong>.<br />

Wie bei n<strong>ich</strong>t<br />

schwangeren Men-<br />

Die neue Nummer<br />

Frauen und Hebammen besser vernetzen<br />

und ein Jahr istesher,<strong>da</strong><br />

Rstand an dieser Stelle ein<br />

Artikel über die Gründung<br />

des Hebammennetzwerkes<br />

Münsterland. Aber heute ist<br />

es endl<strong>ich</strong> soweit. Ein Büroraum<br />

wurde angemietet, die<br />

Finanzierung einer Teilzeitkraftist<br />

durch die Fördergelder<br />

für <strong>da</strong>s Projekt „Hebammenzentrale“<br />

vonder Stadt<br />

Münster für drei Jahreges<strong>ich</strong>ert<br />

und die Telefonnummer<br />

endl<strong>ich</strong> freigeschaltete.<br />

Telefonischer<br />

ist <strong>da</strong>s<br />

Netzwerk unter<br />

0251/760235<br />

37. erre<strong>ich</strong>bar.<br />

Die<br />

Bürozei-<br />

ten sind montags, mittwochssowie<br />

donnerstags jeweils<br />

von10bis 13 Uhr.WeitereInfos<br />

sowie den Link zur<br />

Hebammenliste finden Interessierte<br />

auf der Homepage.<br />

(sr)<br />

www.hebammennetzwerkmuensterland.de<br />

Foto: Sebastian Rohling<br />

GEBURTSHILFE IM FRANZISKUS<br />

Foto: proDente e.V./JohannPeterKierz<br />

schen auch, bedeutet<br />

eine Entzündung<br />

der Zahnwurzel<br />

längst n<strong>ich</strong>t<br />

mehr auch den<br />

Verlust des Zahnes.<br />

Moderne<br />

Wurzelbehandlungen<br />

können auchin<br />

schwierigen Fällen<br />

die auslösenden<br />

Bakterien<br />

wirkungsvoll<br />

stoppen.<br />

Das Prozedere<br />

nennt<br />

BAUCHENTSCHEIDUNG MIT VERSTAND<br />

www.sfh-muenster.de<br />

www.geburten-muenster.de<br />

www.elternschule-muenster.de<br />

s<strong>ich</strong> Wurzelkanalbehand-<br />

lung. Gerade werdende<br />

Mütter profitieren von den<br />

modernen Behandlungsmethoden,<br />

die zum einen <strong>da</strong>s<br />

röntgen überflüssig machen<br />

können, als auch von der<br />

Aufbereitung des Entzündungsherdes<br />

selbst. Denn<br />

modernste Werkzeug trägt<br />

<strong>da</strong>zu bei, <strong>da</strong>ss nach der Säuberung<br />

und Spülung der<br />

Wurzelkanäle mit Ultraschallunterstützung<br />

medikamentöse<br />

Einlage seltener<br />

werden. „Für die Wurzelfüllung<br />

wird heute meist Guttapercha,<br />

eine gummiartige<br />

Masse aus Palmsaft, in Kom<strong>bin</strong>ation<br />

mit einem Versiegelungszement<br />

benutzt“,<br />

nennt Wilfried Beckmann<br />

einen weiteren Punkt, der<br />

körperschonenden Wurzelbehandlung.<br />

Egal ob mit oder ohne zusätzl<strong>ich</strong>en<br />

Termin beim<br />

Zahnarzt. Nach der Geburt<br />

nimmt die Bedeutung der<br />

Mundhygiene n<strong>ich</strong>t ab. Im<br />

Gegenteil: „Mütter sollten<br />

keine kariösen Zähne im<br />

Mund haben. Denn diese<br />

enthalten Bakterien, die auf<br />

<strong>da</strong>s Baby übertragen werden,<br />

wenn die Mutter den<br />

Breilöffel oder den Schnuller<br />

ableckt“, so der Zahnarzt.<br />

„Schlechte Zähne in der Familie<br />

haben somit n<strong>ich</strong>ts<br />

mit der Genetik zu tun. Vielmehr<br />

geht es um die generelle<br />

Akzeptanz vonZahnhygiene<br />

und der Regelmäßigen<br />

Kontrolle.“ Das Gle<strong>ich</strong>e gilt<br />

aber auch für die Väter.<br />

Eine Einr<strong>ich</strong>tung der St.Franziskus-Stiftung Münster

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