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Jahresbericht 2015 der Stiftung Liebenau

Der Jahresbericht 2015 der Stiftung Liebenau informiert über die Aufgabenfelder, die Organisation und Unternehmenskennzahlen.

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Anstifter<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter


Überblick <strong>2015</strong><br />

A: Summe <strong>der</strong> Einzeldaten ohne Berücksichtigung <strong>der</strong> Beteiligungsquoten<br />

B: Summe <strong>der</strong> Einzeldaten unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Beteiligungsquoten<br />

Altenhilfe | Deutschland<br />

Altenhilfe | Österreich<br />

Altenhilfe | Schweiz<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

A<br />

B<br />

Standortkommunen 96<br />

Einrichtungen und Dienste 303<br />

Mitarbeiter/-innen <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (Kopfzahlen)* 7 011 6 289<br />

Ehrenamtliche 2 363 2 316<br />

Erlös (in TEUR), konsolidiert 310.363<br />

* Hinzu kommen:<br />

Mitarbeiter/-innen Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk/Roncalli 35 12<br />

Mitarbeiter/-innen Fondazione S. Elisabetta 153 50<br />

Mitarbeiter/-innen Franz von Assisi 705 118<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

Altenhilfe | Italien<br />

Altenhilfe | Slowakei<br />

A<br />

Standortkommunen 6<br />

Einrichtungen und Dienste 10<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 315<br />

Ehrenamtliche 295<br />

Erlös (in TEUR), konsolidiert 13.012<br />

Gesundheit<br />

Bildung<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

fortbilden & entwickeln<br />

St. Martin<br />

Sozialwissenschaftliches<br />

Gymnasium gGmbH<br />

Institut für<br />

Soziale Berufe gGmbH<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

A<br />

Standortkommunen 4<br />

Einrichtungen und Dienste 4<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 189<br />

Ehrenamtliche 28<br />

Erlös (in TEUR), konsolidiert 10.657<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>** – <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist –<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

A B<br />

Standortkommunen 104<br />

Einrichtungen und Dienste 317<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 8 408 6 925<br />

Ehrenamtliche 2 733 2 596<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

** einschließlich aller Tochtergesellschaften, Beteiligungen und sonstigen<br />

zugeordneten Rechtsträger<br />

Bürgerstiftung<br />

Deggenhausertal<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Fondaziun S. Elisabetta<br />

Bürgerstiftung<br />

Maikammer<br />

Stand: Juli 2016. Aufgeführt sind alle operativ tätigen Tochtergesellschaften sowie <strong>Stiftung</strong>en und<br />

sonstige zugeordnete Rechtsträger <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter.<br />

Bürgerstiftung<br />

Bad Grönenbach<br />

Ausführliche Fakten aus den verschiedenen Tätigkeitsbereichen<br />

befinden sich auf den Seiten 34 und 35.


Inhalt<br />

Vorwort<br />

3<br />

Vorwort<br />

4<br />

6<br />

8<br />

24<br />

26<br />

30<br />

32<br />

Bericht des Aufsichtsrates <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Bericht des Vorstandes <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Spiritualität <strong>der</strong> Einfallslosigkeit<br />

Räume für Menschen<br />

Bericht des Aufsichtsrates <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

mit <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Bericht des <strong>Stiftung</strong>srates <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

34<br />

Kennzahlen <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist |<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

36<br />

38<br />

40<br />

43<br />

44<br />

46<br />

47<br />

48<br />

50<br />

52<br />

55<br />

56<br />

58<br />

60<br />

61<br />

Altenhilfe<br />

Kleine Häuser – ganz persönlich<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Deutschland; <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Österreich<br />

Casa Leben im Alter<br />

<strong>Liebenau</strong> Schweiz, Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter, Schweiz<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Therapie mit Farben und Formen<br />

St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen;<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Christliches Sozialwerk<br />

Gesundheit<br />

Inklusion – ein Experiment<br />

St. Lukas-Klinik; <strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

wir leben in bewegten Zeiten – und sind mittendrin. In allen unseren Aufgabenfel<strong>der</strong>n verän<strong>der</strong>n sich die Rahmenbedingungen,<br />

durch gesellschaftliche Entwicklungen, aber auch durch gesetzliche Än<strong>der</strong>ungen, die sich unmittelbar<br />

auf unsere Arbeit für die Menschen, die wir betreuen, auswirken. Wir reagieren, beziehen Position, gestalten mit.<br />

Um unsere Fachlichkeit permanent weiterzuentwickeln und sie an sich verän<strong>der</strong>nde gesellschaftliche Ansprüche und<br />

Vorstellungen anzupassen, tauschen wir uns mit an<strong>der</strong>en Fachleuten aus. Auf politischer Ebene bilden wir Bündnisse,<br />

bewegen gemeinsam etwas und setzen Impulse. Wir gehen Partnerschaften mit lokalen Akteuren ein, weil wir erkennen,<br />

dass „Insellösungen“ keine gesellschaftliche Zukunft mehr haben. Auch durch unsere Tätigkeit in sechs europäischen<br />

Län<strong>der</strong>n mit ganz unterschiedlichen Bedingungen sind wir in Bewegung, lernen wir voneinan<strong>der</strong>.<br />

Titelfoto: Felix Kästle; Retusche: BrainDesign<br />

62<br />

64<br />

66<br />

68<br />

68<br />

69<br />

70<br />

72<br />

74<br />

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76<br />

77<br />

78<br />

80<br />

82<br />

83<br />

84<br />

86<br />

87<br />

87<br />

88<br />

90<br />

92<br />

93<br />

94<br />

94<br />

95<br />

96<br />

101<br />

101<br />

102<br />

Bildung<br />

Autismus: So gelingt <strong>der</strong> Berufseinstieg<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

fortbilden & entwickeln<br />

St. Martin Sozialwissenschaftliches Gymnasium<br />

Institut für Soziale Berufe<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien<br />

Kin<strong>der</strong>hospizarbeit – stärkt Familien<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

RheinMainBildung<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

Franz von Assisi<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Miteinan<strong>der</strong> arbeiten<br />

<strong>Liebenau</strong> Service<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservice<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Forstbetriebe<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

Bürgerstiftungen – Motoren des Quartiers<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in Würde<br />

Bürgerstiftungen Oberteuringen, Eriskirch, Deggenhausertal, Maikammer, Bad Grönenbach<br />

Ansprechpartner und Kontaktdaten<br />

Internetadressen<br />

Impressum<br />

Standorte<br />

Seit ihren Ursprüngen ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in Bewegung, „schafft Wandel“ wie Kaplan Adolf Aich sagte, als er<br />

beabsichtigte, aus dem Schloss <strong>Liebenau</strong> eine „Zufluchtsstätte“ zu machen. Diese Idee einer „Zufluchtsstätte“<br />

verstehen wir heute so, dass wir jedem Menschen, <strong>der</strong> von uns betreut und begleitet wird, individuell begegnen und<br />

einen eigenen, passenden Weg finden. Ganz unabhängig davon, an welchem Ort diese Betreuung und Begleitung<br />

stattfindet. Geleitet werden wir dabei stets von unserem Leitwort „In unserer Mitte – Der Mensch“.<br />

Am Anfang unserer Bemühungen um eine individuelle Lösung stehen immer Gespräche, in denen wir uns Fragen<br />

stellen. Wie können beispielsweise die diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Menschen mit Autismusspektrumstörungen<br />

in unserem Berufsbildungswerk dazu verhelfen, dass junge Menschen ihren Weg gehen? Aber<br />

auch die großen Fragen stellen wir uns immer wie<strong>der</strong>: Was können wir tun, um die Bedingungen von Teilhabe zu<br />

ermöglichen, ob für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, alte o<strong>der</strong> kranke Menschen? Wie können wir mit unserer Erfahrung<br />

und unserem Wissen ein Miteinan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunft gestalten? Und schließlich: Was können und müssen wir tun, um<br />

weiterhin beweglich zu bleiben?<br />

Erfahren Sie in diesem <strong>Jahresbericht</strong>, welche Wege wir gehen und gegangen sind. Es hat sich viel bewegt im Jahr <strong>2015</strong>.<br />

Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll Dr. Markus Nachbaur<br />

vorwort<br />

3


Bericht des Aufsichtsrates<br />

bundespolitischen Fragestellungen (unter an<strong>der</strong>em Landesheimpersonalverordnung und Pflegestärkungsgesetz)<br />

sowie den Strategien <strong>der</strong> Altenhilfe Deutschland und Österreich auseinan<strong>der</strong>. Außerdem wurden diverse<br />

politische Gespräche vor- und nachbereitet und die Flüchtlingshilfe thematisiert.<br />

Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> nahm im Geschäftsjahr <strong>2015</strong> die ihm nach dem <strong>Stiftung</strong>sgesetz von<br />

Baden-Württemberg, <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sordnung <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart, <strong>der</strong> Satzung sowie <strong>der</strong> Geschäftsordnung<br />

obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahr. Als unabhängiges Kontrollorgan im Sinne von § 8 Abs. 2<br />

des <strong>Stiftung</strong>sgesetzes von Baden-Württemberg begleitete er den Vorstand während des Geschäftsjahres kontrollierend<br />

und beratend und genehmigte die zustimmungspflichtigen Maßnahmen und Geschäfte.<br />

Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten in diesem Rahmen vertrauensvoll zum Wohle <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> zusammen. Der<br />

Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die aktuellen Geschehnisse und Entwicklungen im <strong>Stiftung</strong>sverbund<br />

sowie über die laufenden Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen<br />

informiert. Auf dieser Grundlage werden gemeinsam Grundsätze und Aufgabenschwerpunkte <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong>stätigkeit erörtert.<br />

Zusammensetzung des Aufsichtsrates<br />

Am 20. März <strong>2015</strong> wurde Dr. Gabriele Nußbaumer, Vizepräsidentin des Vorarlberger Landtages, in den Aufsichtsrat<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gewählt. Sie bereichert diesen nicht nur durch ihre politischen, journalistischen und<br />

juristischen Kompetenzen, son<strong>der</strong>n unter an<strong>der</strong>em als Präsidentin <strong>der</strong> Lebenshilfe Vorarlberg auch durch ihre<br />

fachlichen Kenntnisse im Bereich <strong>der</strong> Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen. Der Aufsichtsrat, <strong>der</strong> laut Satzung<br />

(§ 8 Abs. 1) aus 9 bis 15 natürlichen Personen besteht, hatte somit im Jahr <strong>2015</strong> 15 Mitglie<strong>der</strong>. Am 9. Oktober<br />

<strong>2015</strong> wurde <strong>der</strong> Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Joachim Senn für weitere fünf Jahre in den Aufsichtsrat sowie<br />

zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates wie<strong>der</strong>gewählt.<br />

Beratungen und Genehmigungen<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2015</strong> trat <strong>der</strong> Aufsichtsrat zu vier regulären Aufsichtsratssitzungen zusammen. Wichtige Themen<br />

waren neben <strong>der</strong> allgemeinen Geschäftsentwicklung die Umwandlung <strong>der</strong> Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil<br />

in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft nach schweizerischem Recht (<strong>Liebenau</strong> Schweiz gemeinnützige<br />

AG), die Gründung einer Tochtergesellschaft in Italien (<strong>Liebenau</strong> Italia impresa sociale S.r.l.) und die Vorstellung<br />

des Markenleitpapieres <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihrer gemeinnützigen Tochtergesellschaften. Von Bedeutung<br />

waren außerdem die Gründung des Vereins Netzwerk: Soziales neu gestalten (SONG), die Strategie <strong>der</strong> St. Lukas-<br />

Klinik, die Mitarbeiterumfrage im Kontext des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und die Organisationsentwicklung<br />

im Bereich <strong>der</strong> gemeinnützigen und gewerblichen Gesellschaften <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Nicht<br />

zuletzt setzte sich das Gremium mit <strong>der</strong> Flüchtlingsthematik, dem Thema Social Return on Investment (SROI)<br />

und ethischen Fragestellungen wie <strong>der</strong> Stellungnahme des Ethikkomitees <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zur Beihilfe<br />

zum Suizid und den strategischen Leitlinien zur Inklusion auseinan<strong>der</strong>.<br />

1<br />

Aufsichtsratsreise<br />

Die Aufsichtsratsreise im Jahr <strong>2015</strong> führte Vorstand und Aufsichtsrat in das pfälzische Maikammer. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Reise besuchten sie dort das Pflegeheim Haus St. Pirmin und die Wohnanlage nach dem Konzept „Lebensräume<br />

für Jung und Alt“ sowie das Heim für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung St. Damiano und die Tagesklinik Bernsteinstraße<br />

in Stuttgart. Die Reisen bieten dem Aufsichtsrat die Gelegenheit, einen Eindruck von <strong>der</strong> operativen<br />

Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zu bekommen. Darüber hinaus finden sich bei den Reisen stets Gelegenheiten zum<br />

Austausch mit wichtigen Partnern <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>.<br />

Entlastung des Vorstandes<br />

Der Jahresabschluss <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wurde 2014 von <strong>der</strong> Rettenmayr Treuhand GmbH geprüft. Diese erteilte<br />

für das Rechnungsjahr 2014 den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Auf dieser Grundlage stellte <strong>der</strong> Aufsichtsrat<br />

den Jahresabschluss 2014 fest und erteilte dem Vorstand die Entlastung.<br />

Die Jahresabschlüsse <strong>der</strong> verbundenen Unternehmen wurden zustimmend zur Kenntnis genommen. Für das kommende<br />

Rechnungsjahr 2016 beauftragte <strong>der</strong> Aufsichtsrat die Rettenmayr Treuhand GmbH, Schwäbisch Gmünd,<br />

mit <strong>der</strong> Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Holding.<br />

Dank an den Vorstand, Mitarbeiter und Partner<br />

Der Aufsichtsrat bedankt sich bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihrer Gesellschaften für ihr großes Engagement und ihren steten Einsatz. Nur durch sie<br />

kann die <strong>Stiftung</strong> vielen Menschen mit fachlich fundierten und innovativen Leistungen und Angeboten in unterschiedlichen<br />

Lebenssituationen und Problemlagen zur Seite stehen. Ein beson<strong>der</strong>er Dank gilt in diesem Rahmen<br />

den Vorständen Prälat Michael H. F. Brock, Dr. Berthold Broll und Dr. Markus Nachbaur.<br />

Darüber hinaus gilt <strong>der</strong> Dank des Aufsichtsrates allen Partnern aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft<br />

sowie allen Freunden, För<strong>der</strong>ern und Spen<strong>der</strong>n, die die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> unterstützen. Ohne ihren<br />

Beitrag wäre eine so vielfältige und umfassende Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> nicht möglich.<br />

Dr. Joachim Senn<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Aufsichtsrates<br />

Jubiläum<br />

Aufsichtsräte unter den Gästen zur Feier<br />

des 25-jährigen Bestehens <strong>der</strong><br />

<strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe<br />

Arbeit in den Ausschüssen<br />

Neben <strong>der</strong> Arbeit im Plenum fanden themen- und anlassbezogene Ausschusssitzungen statt: Zweimal tagte <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsausschuss, zweimal <strong>der</strong> Ausschuss Soziale Dienste und einmal <strong>der</strong> Personalausschuss. Die Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Ausschüsse ist es insbeson<strong>der</strong>e, die Diskussionen und Beschlüsse im Plenum des Aufsichtsrates vorzubereiten<br />

und <strong>der</strong>en Ausführung zu überwachen. So befasste sich <strong>der</strong> Wirtschaftsausschuss unter Einbeziehung <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfer<br />

umfassend mit dem Konzernjahresabschluss und den Jahresabschlüssen <strong>der</strong> Tochtergesellschaften<br />

für das Geschäftsjahr 2014 sowie den Wirtschaftsplänen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihrer Gesellschaften für das<br />

Jahr 2016. Schwerpunkte waren zudem die Entwicklung <strong>der</strong> Pflegesätze sowie das Thema Fachkräftemangel. Der<br />

Ausschuss Soziale Dienste setzte sich intensiv mit den aktuellen sozialpolitischen Reformvorhaben, landes- und<br />

Neues Gesicht<br />

Dr. Gabriele Nußbaumer ist neues Mitglied<br />

im Aufsichtsrat.<br />

4 aufsichtsrat stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

aufsichtsrat stiftung <strong>Liebenau</strong> 5


Mitglie<strong>der</strong> des Aufsichtsrates<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Vorstandes<br />

Stand: Juli 2016 Stand: Juli 2016<br />

Dr. Joachim Senn<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Aufsichtsrates<br />

Verleger<br />

Mitglied seit<br />

5. Dezember 1990<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> seit<br />

9. Dezember 1996<br />

Professor<br />

Dr. Volker Faust<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Facharzt für<br />

Neurologie,<br />

Psychiatrie und<br />

Psychotherapie,<br />

Medizinaldirektor i. R.<br />

Mitglied seit<br />

12. Februar 1993<br />

Franz Bernhard Bühler<br />

Vorstand <strong>der</strong><br />

Sparkasse Bodensee<br />

Mitglied seit<br />

28. Juni 1996<br />

Tanja Gönner<br />

Vorstandssprecherin<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft für<br />

Internationale<br />

Zusammenarbeit (GIZ)<br />

Mitglied seit<br />

20. Juli 2012<br />

Domkapitular<br />

Matthäus Karrer<br />

Domkapitel Diözese<br />

Rottenburg-Stuttgart<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Paul Locherer<br />

Bürgermeister a.D.,<br />

Landtagsabgeordneter<br />

2006–2016 und<br />

Ehrenzeichenträger<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Mitglied seit<br />

20. Juli 2012<br />

Lic. iur. Emil Nisple<br />

Rechtsanwalt und Alt-<br />

Vizepräsident<br />

des Kantonsgerichts<br />

Appenzell-<br />

Innerrhoden<br />

Mitglied seit<br />

18. Juni 2010<br />

Dr. Gabriele<br />

Nußbaumer<br />

Vizepräsidentin des<br />

Vorarlberger Landtags<br />

Mitglied seit<br />

20. März <strong>2015</strong><br />

Sr. M. Birgit Reutemann<br />

Schulleiterin<br />

Mädchengymnasium<br />

und -realschule<br />

St. Gertrudis in<br />

Ellwangen,<br />

Kloster Sießen<br />

Mitglied seit<br />

20. März 1998<br />

Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll<br />

Vorstand seit<br />

1. Mai 2011<br />

Vorstand seit<br />

1. Januar 2002<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Vorstand seit<br />

10. Oktober 2005<br />

Dekan<br />

Sigmund Schänzle<br />

Dekanat Biberach<br />

Katholische<br />

Kirchengemeinde<br />

St. Georg,<br />

Ochsenhausen<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Professor<br />

Dr. Bruno Schmid<br />

Ehemaliger<br />

Professor für Katholische<br />

Theologie/<br />

Religionspädagogik<br />

(Schwerpunkt<br />

Religionspädagogik<br />

und theologische<br />

Ethik) an <strong>der</strong><br />

PH Weingarten<br />

Mitglied seit<br />

10. Dezember 1993<br />

Dekan<br />

Ekkehard Schmid<br />

Dekanat<br />

Allgäu-Oberschwaben<br />

Basilikagemeinde<br />

St. Martin,<br />

Weingarten<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Dr. Franz Steinle<br />

Präsident des<br />

Oberlandesgerichts<br />

Stuttgart<br />

Mitglied seit<br />

19. Januar 2007<br />

S. D. Johannes<br />

Fürst von<br />

Waldburg-Wolfegg-<br />

Waldsee<br />

Unternehmensgruppe<br />

Waldburg-Wolfegg<br />

Mitglied seit<br />

17. Dezember 1998<br />

I. K. H. Mathilde<br />

Fürstin von<br />

Waldburg-Zeil<br />

Mitglied seit<br />

19. September 1997<br />

6<br />

mitglie<strong>der</strong> aufsichtsrat und vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

mitglie<strong>der</strong> aufsichtsrat und vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

7


Bericht des Vorstandes<br />

persönliches Wohlbefinden erfor<strong>der</strong>lich ist. Je<strong>der</strong> Mensch muss am gesellschaftlichen Leben teilhaben können,<br />

darf keine soziale Diskriminierung erfahren. Aber auch Schutz- und Rückzugsbedürfnisse sind zu berücksichtigen.<br />

Mit Dankbarkeit blicken wir zurück auf ein gelungenes Jahr <strong>2015</strong>, das 145. Jahr des Bestehens <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Getragen vom christlichen Verständnis unserer Arbeit, konnten wir unsere fachlichen Angebote weiter ausbauen,<br />

sie im Sinne <strong>der</strong> Menschen gestalten, denen unsere partnerschaftliche Hilfe und Solidarität gilt, und trotz<br />

erschwerter Rahmenbedingungen wirtschaftlich arbeiten. Möglich war das, weil engagierte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter ihre Menschlichkeit und ihre Fachlichkeit in den Dienst unserer gemeinsamen Sache gestellt haben:<br />

Menschen ein Leben in weitgehen<strong>der</strong> Autonomie und Teilhabe an <strong>der</strong> Gesellschaft zu ermöglichen.<br />

Fachliche Entwicklungen<br />

Auf dem Weg zur Inklusion<br />

Das Thema Inklusion war <strong>2015</strong> erneut eines <strong>der</strong> wichtigsten Fachthemen. Der Auftrag <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention<br />

zur Ermöglichung von Teilhabe für alle Menschen und zum Abbau von Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

ist <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Verpflichtung und Antrieb zugleich. Wir verstehen uns als Inklusionsför<strong>der</strong>er,<br />

sind uns aber auch darüber im Klaren, dass inklusives Bewusstsein und inklusive Praxis nicht über Nacht<br />

entstehen können. In einem kontinuierlichen Diskussionsprozess reflektieren wir nötige Anpassungen unserer<br />

Fachkonzepte und Strukturen und unseres Selbstverständnisses.<br />

Als strategische Leitlinie für die Unternehmensentwicklung haben wir gemeinsam mit Geschäftsführungen und dem<br />

Ethikkomitee <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> im Jahr <strong>2015</strong> ein Positionspapier zur Inklusion verabschiedet. Es dient <strong>der</strong><br />

Bewusstseinsbildung aller Beteiligten und mündet in konkreten Leitsätzen zum Thema Inklusion. Eine Kultur des<br />

Miteinan<strong>der</strong>s in den Einrichtungen und Diensten ist dafür unerlässlich, ebenso wie die Orientierung am Handeln Jesu.<br />

Gelungene Inklusion muss an vier Kriterien gemessen werden: Die Selbstbestimmung des Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

muss respektiert werden. Er muss fachlich kompetente För<strong>der</strong>ung und Fürsorge erfahren, soweit das für sein<br />

Räume für Inklusion und Teilhabe<br />

Die Entwicklung neuer Wohn- und Arbeitsformen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung findet ihren Nie<strong>der</strong>schlag auch<br />

in neuen Gebäuden, wobei zwischen Planung, Standortsuche, Baubeginn und Einweihung oft mehrere Jahre liegen.<br />

Fertiggestellt wurden im Jahr <strong>2015</strong> ein neues Wohnhaus in Friedrichshafen und in Bad Waldsee ein Bildungs-,<br />

Begegnungs- und För<strong>der</strong>zentrum (in gemeinsamer Trägerschaft mit den Integrations-Werkstätten Oberschwaben).<br />

In Uhldingen-Mühlhofen hat <strong>der</strong> Bau eines Wohnhauses und eines Bildungs-, Begegnungs- und För<strong>der</strong>zentrums<br />

begonnen. Im Landkreis Ludwigsburg erhielt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> den Zuschlag für die Einrichtung eines<br />

gemeindeintegrierten Wohnheims für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Behin<strong>der</strong>ung. In Ravensburg schließlich wurde<br />

ein innovatives Kooperationsprojekt beschlossen: Gemeinsam mit <strong>der</strong> Vorarlberger Unternehmensgruppe PRISMA<br />

wird ein neuartiges, impulsgebendes Arbeitsumfeld geschaffen, in dem an einem Standort für Unternehmen aus<br />

<strong>der</strong> Technologie- und Kreativwirtschaft ein För<strong>der</strong>bereich für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen integriert wird. Mit<br />

solchen Angeboten schließen wir Lücken im Bereich <strong>der</strong> regionalen För<strong>der</strong>angebote, beson<strong>der</strong>s für Menschen mit<br />

hohem Unterstützungsbedarf.<br />

Darüber hinaus konnten wir in vielen Gemeinden unsere inklusiven Nachbarschaftsprojekte fortsetzen. Ziel ist,<br />

Modelle zu entwickeln, wie im Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure Inklusion im Gemeinwesen gelingen kann.<br />

Differenzierung im Gesundheitsbereich<br />

Die Impulse <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention werden auch im Bereich Gesundheit aufgegriffen. Auf die gleichbleibend<br />

hohe Nachfrage nach medizinisch-therapeutischen Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung reagiert die<br />

<strong>Stiftung</strong> mit <strong>der</strong> Entwicklung neuer, dezentraler und differenzierter Angebote, am Standort <strong>Liebenau</strong> ebenso wie<br />

in an<strong>der</strong>en Kommunen. <strong>2015</strong> wurden acht Plätze für eine psychiatrische und psychotherapeutische Tagesklinik in<br />

<strong>Liebenau</strong> genehmigt. In <strong>der</strong> oberschwäbischen Gemeinde Vogt wurden erste Gespräche zur Einrichtung eines therapeutischen<br />

Wohnheimes aufgenommen, die 2016 zu einem positiven Abschluss kamen. In Stuttgart-Bad Cannstatt<br />

konnten die Vorplanungen für ein solches therapeutisches Wohnheim auf dem Gelände <strong>der</strong> Kirchengemeinde<br />

St. Peter abgeschlossen werden. Das Haus ergänzt die Angebote des Hauses St. Damiano, das die <strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

seit 2009 in Bad Cannstatt betreiben.<br />

Gleichstellung<br />

Zum Tag <strong>der</strong> Gleichstellung organisieren Werkstattund<br />

Heimbeiräte einen Infostand auf dem Wochenmarkt<br />

in Meckenbeuren.<br />

Bad Waldsee<br />

Das neue Bildungs-,<br />

Begegnungs- und För<strong>der</strong>zentrum<br />

(BBF): ein tagesstrukturierendes<br />

Arbeitsangebot<br />

für Menschen<br />

mit hohem Unterstützungsbedarf.<br />

Teilhabe durch Verständigung<br />

Die St. Gallus-Hilfe richtet eine Beratungsstelle für Unterstützte<br />

Kommunikation ein.<br />

8 vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong> 9


Bildung: Brücken zum Regelschulsystem<br />

Um Teilhabe und Inklusion geht es auch im Aufgabenfeld Bildung. Im vergangenen Jahr wurde das Tätigkeitsspektrum<br />

erneut erweitert. So hat das Berufsbildungswerk Adolf Aich zusätzlich zu den bisherigen Zielgruppen<br />

auch für die Gruppe <strong>der</strong> unbegleiteten min<strong>der</strong>jährigen Auslän<strong>der</strong> neue Bildungswege erschlossen. Zudem wurden<br />

die Verbindungen zum Regelschulsystem ausgebaut: Im Juni <strong>2015</strong> wurde die Trägergesellschaft für das Katholische<br />

Freie Sozialwissenschaftliche Gymnasium St. Martin gegründet. Gesellschafter sind neben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

die Bodensee-Schule St. Martin und die Sießener Schulen mit ihrer Realschule St. Elisabeth. Bereits zum Schuljahr<br />

2014/<strong>2015</strong> waren die ersten Schüler aufgenommen worden, die an diesem beruflichen Gymnasium in drei<br />

Schuljahren das Abitur erwerben können. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> möchte mit diesem Engagement Ausgangsbedingungen<br />

schaffen, um ausgehend vom christlichen Menschenbild beispielhaft Modelle inklusiven Lernens zu<br />

entwickeln, zu erproben und zu leben.<br />

Kooperationen im Quartier<br />

Für unsere Arbeit gewinnt die Kooperation mit an<strong>der</strong>en Akteuren im Quartier zunehmend an Bedeutung. Das betrifft<br />

die Weiterentwicklung unserer Hilfen für ältere Menschen ebenso wie die für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung –<br />

eine Herausfor<strong>der</strong>ung nicht nur für die fachliche, son<strong>der</strong>n auch für die strukturelle Entwicklung innerhalb <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Zu beobachten ist das beispielsweise in <strong>der</strong> württembergischen Gemeinde Oberteuringen. Hier wurden <strong>2015</strong><br />

wesentliche Entscheidungen getroffen für die Gestaltung eines „Lebensraum-Campus“, in dem verschiedenste<br />

soziale Einrichtungen in unterschiedlichen Trägerschaften ein neuartiges Zusammenleben ermöglichen sollen.<br />

Elemente sind die „Lebensräume für Jung und Alt“, ein Kin<strong>der</strong>haus, ein Familientreff, ein Bildungs-, Begegnungsund<br />

För<strong>der</strong>zentrum für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, ein Haus <strong>der</strong> Pflege für ältere Menschen und ein Wohnhaus<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Hinzu kommen Räume für Begegnung, eine Mediathek und ein Café. Das Projekt<br />

„Inklusives Oberteuringen“ findet regionale und überregionale Beachtung.<br />

Impulse für das Gemeinwesen<br />

Wesentliche Impulse für die Quartiersarbeit waren bereits vor 20 Jahren mit <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong> ersten generationenübergreifenden<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“ gesetzt worden. Bei <strong>der</strong> Jubiläumsfeier im Juli <strong>2015</strong> wurde dann<br />

auch von vielen Seiten bestätigt, dass die in den Lebensräumen entwickelte „Beteiligungskultur“ wie<strong>der</strong>um Sozial-<br />

kapital bildet, also eigene Kräfte entwickelt, die wie<strong>der</strong>um dem Gemeinwesen zur Verfügung stehen. Ein weiteres<br />

Beispiel quartiersorientierter Innovationen ist die Wohnanlage Blumenegg in Bregenz. Hier wurde in Kooperation<br />

mit mehreren lokalen Akteuren ein neues Wohnangebot für ältere Menschen errichtet, das passgenaue, individuelle<br />

Unterstützung bietet.<br />

Soziale Zukunft Wohnquartier<br />

In solchen Partnerschaften mit Kommunen bringt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ihr fachliches Know-how und ihre langjährige<br />

Erfahrung sinnvoll ein, wenn es darum geht, neue soziale Konzepte für die Daseinsvorsorge zu entwickeln –<br />

Konzepte, die angesichts <strong>der</strong> demografischen Entwicklungen dringend benötigt werden. Mit <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> wohnortund<br />

quartiersnahen Versorgung hilfebedürftiger Menschen in einer älter werdenden, inklusionsorientierten<br />

Gesellschaft beschäftigte sich ein Fachgespräch in Ulm, zu dem die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gemeinsam mit weiteren<br />

Partnern in Baden-Württemberg eingeladen hatte.<br />

Nach innovativen Antworten auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen des demografischen Wandels sucht auch das „Netzwerk:<br />

Soziales neu gestalten“ (SONG), in dem sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> bereits 2006 mit Akteuren aus <strong>der</strong> deutschen<br />

Sozialwirtschaft zusammengeschlossen hat. SONG hat mit seinen Ansätzen für Sozialraum- und Quartierskonzepte<br />

wegweisende Impulse gegeben. Konzepte für neue Wohnformen im Alter gehören ebenso dazu wie die Idee eines<br />

lokalen Hilfenetzes von Bürgern, professionellen Dienstleistern und technischen Assistenzangeboten im Wohnquartier.<br />

Mit <strong>der</strong> Gründung eines eingetragenen Vereins mit Sitz in Meckenbeuren wurde <strong>2015</strong> <strong>der</strong> Grundstein<br />

gelegt für die weitere Entwicklung des Netzwerks.<br />

Ortsentwicklung in <strong>Liebenau</strong>, Hegenberg und Rosenharz<br />

Auch unsere Stammorte <strong>Liebenau</strong>, Hegenberg und Rosenharz betrachten wir unter Quartiersaspekten. An allen<br />

drei Orten wurden in den vergangenen Jahren Entwicklungsprozesse eingeleitet, zum einen mit dem Ziel <strong>der</strong><br />

Dezentralisierung, zum an<strong>der</strong>en, um fachliche Kompetenzzentren einzurichten, die die Angebote verschiedener<br />

Fachdisziplinen vernetzen. In <strong>der</strong> Ortschaft Rosenharz findet ein umfassen<strong>der</strong> Umbau statt, erste Teilziele sind<br />

bereits erreicht. Zwei neue Wohnhäuser sind fertiggestellt. Im November <strong>2015</strong> wurde an Stelle des früheren För<strong>der</strong>bereichs<br />

ein neues Bildungs-, Begegnungs- und För<strong>der</strong>zentrum (BBF) eröffnet. Die Ortsentwicklung Hegenberg<br />

befindet sich <strong>der</strong>zeit noch in <strong>der</strong> Planungsphase. Das ehemalige Kin<strong>der</strong>- und Jugenddorf soll konzeptionell und<br />

baulich mo<strong>der</strong>nisiert und zu einem Heilpädagogischen Zentrum entwickelt werden. In <strong>Liebenau</strong> wurde <strong>2015</strong> die<br />

Gut belegt<br />

Die Ausbildung und Berufsvorbereitung<br />

im Berufsbildungswerk Adolf Aich erfreut<br />

sich einer hohen Nachfrage.<br />

Dialogisches Lernen<br />

Fester Bestandteil des Marchtaler Plans am<br />

Sozialwissenschaftlichen Gymnasium ist das<br />

Lernen im<br />

Gespräch.<br />

Doppeljubiläum<br />

Gemeindepflegehaus und die „Lebensräume für<br />

Jung und Alt“ in Dußlingen feiern ihr 10-jähriges<br />

Bestehen.<br />

10 vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

11


Mo<strong>der</strong>nisierung und <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik abgeschlossen. Im nächsten Schritt werden die Verwaltungsgebäude<br />

erweitert und saniert, um auf diese Weise die <strong>der</strong>zeit auf verschiedene Standorte verteilten Bereiche<br />

räumlich sinnvoll zusammenzufassen, Arbeitsabläufe zu vereinfachen und zeitgemäße, technisch gut ausgestattete<br />

Arbeitsplätze zu schaffen.<br />

Dienstleistungsunternehmen<br />

Der gesellschaftliche Wandel wirkt sich auch auf die Dienstleistungsunternehmen im <strong>Stiftung</strong>sverbund aus. Sie<br />

erbringen seit vielen Jahren Serviceleistungen von <strong>der</strong> Betriebstechnik über Catering und Informationstechnologie<br />

bis zum Textilservice für die sozialen <strong>Stiftung</strong>sunternehmen, aber auch für externe Kunden und schaffen<br />

dabei attraktive Arbeitsplätze, gerade auch für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Der Trend zur Dezentralisierung und<br />

Regionalisierung, aber auch unsere inklusiven und quartiersorientierten Strategien erfor<strong>der</strong>n eine Überprüfung<br />

<strong>der</strong> bisherigen Geschäftsmodelle. Im vergangenen Jahr haben wir einen entsprechenden Organisationsentwicklungsprozess<br />

eingeleitet. Schnittstellen zwischen den gemeinnützigen und gewerblichen Gesellschaften wurden<br />

analysiert, Verän<strong>der</strong>ungsbedarfe festgestellt. Mit ersten Umsetzungsschritten rechnen wir im laufenden Jahr.<br />

Neue Aktivitäten in Europa<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> baut ihre Tätigkeit in Europa weiter aus und reagiert damit auf die Zunahme von Trägeranfragen<br />

aus an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n. Seit vielen Jahren beobachten wir, dass ein solches grenzüberschreitendes<br />

Engagement allen Beteiligten einen hohen Wissenszuwachs und wechselseitige innovative Impulse ermöglicht.<br />

In <strong>der</strong> Schweiz wurde im November <strong>2015</strong> die Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil zur <strong>Liebenau</strong> Schweiz<br />

gemeinnützige AG umfirmiert. Das Sozialunternehmen mit Sitz in St. Gallen wird sich sozialen Aufgaben in den<br />

Bereichen Erziehung, Bildung, Beschäftigung, Heilbehandlung, Betreuung und Pflege von hilfebedürftigen Menschen<br />

widmen. In diesem Rahmen übernimmt sie auch das Management <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter. In<br />

Klagenfurt (Kärnten) wurden <strong>2015</strong> die Rahmenverträge für die erste generationenübergreifende Wohnanlage nach<br />

dem Modell <strong>der</strong> „Lebensräume für Jung und Alt“ unterschrieben. Bereits im Mai 2016 wurde sie eröffnet. Realisiert<br />

wird sie von <strong>der</strong> Diözese Gurk. Die <strong>Stiftung</strong> unterstützt und begleitet dieses Pilotprojekt.<br />

In Italien wurden <strong>2015</strong> die Vorbereitungen für die Gründung einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft weitgehend<br />

abgeschlossen, sodass wir im März 2016 die gemeinnützige <strong>Liebenau</strong> Italia impresa sociale S.r.l. gründen<br />

konnten. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> weitet damit ihr bisheriges Engagement in Südtirol, wo sie vor sechs Jahren<br />

gemeinsam mit <strong>der</strong> Diözese Bozen-Brixen die Fondazione S. Elisabetta gegründet hat, auf ganz Italien aus.<br />

Das Jahr <strong>2015</strong> in Zahlen<br />

Mit 15 Tochtergesellschaften, 12 Beteiligungsgesellschaften und vier weiteren zugeordneten Rechtsträgern (Vereine,<br />

selbstständige <strong>Stiftung</strong>en) war die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> <strong>2015</strong> in sechs europäischen Län<strong>der</strong>n mit 303 sozialen<br />

Diensten und Einrichtungen in 96 Standortkommunen tätig. Auf die <strong>Stiftung</strong> selbst und ihre 100-prozentigen<br />

Tochtergesellschaften entfallen 196 Einrichtungen und Dienste in 66 Städten und Gemeinden. Über die Beteiligungsgesellschaften<br />

und weitere zugeordnete Unternehmen kommen 107 Einrichtungen und Dienste in 30 Standortkommunen<br />

hinzu. Unter Mitwirkung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> entstehen in unseren Standortkommunen auch<br />

zunehmend Bürgerstiftungen, die wichtige soziale Aufgaben übernehmen. Mehr als 17 000 Menschen haben <strong>2015</strong><br />

ein Angebot <strong>der</strong> verschiedenen Unternehmen in Anspruch genommen. (Mehrfache Zählung ist möglich, wenn<br />

zum Beispiel Betreuung im Wohn- und im Arbeitsbereich erfolgt.)<br />

Politisches Engagement für betreute Menschen<br />

Rahmenbedingungen in <strong>der</strong> Pflege gestalten<br />

Zum Wesen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gehört es, dass sie sich nicht auf die fachliche Umsetzung politischer Vorgaben<br />

beschränkt, son<strong>der</strong>n sich auf allen politischen Ebenen für eine Mitgestaltung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen stark<br />

macht – und zwar immer im Interesse <strong>der</strong> Menschen, denen ihre Arbeit gewidmet ist.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Altenhilfe Deutschland waren es vor allem zwei Gesetzesvorhaben, die <strong>2015</strong> unsere Aufmerksamkeit<br />

gefor<strong>der</strong>t haben: auf Bundesebene das im Januar 2016 in Kraft getretene Pflegestärkungsgesetz II (PSG II)<br />

und auf Landesebene die Landesheimpersonalverordnung (LPersVO) für Baden-Württemberg. Das PSG II antwortet<br />

mit <strong>der</strong> Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs (fünf Pflegegrade statt bisher drei Pflegestufen) auf<br />

die gestiegenen Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Betreuung von Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Und es stärkt die<br />

teilstationäre und ambulante Betreuung. Beides hatte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Trägern und<br />

Fachverbänden seit langem angemahnt, um älteren Menschen bedarfsgerechte, individuell zugeschnittene Hilfe<br />

anbieten zu können. Grundsätzlich sind die Neuregelungen daher zu begrüßen. Wir sehen allerdings noch Steuerungsbedarf<br />

in <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Umsetzung. Vor allem müssen die Verfahren zur Personalbemessung zügig entwickelt<br />

werden, damit wir im Hinblick auf die Personalausstattung nun auf die neu definierten Pflegegrade reagieren<br />

können. Auch die künftige Rolle <strong>der</strong> Kommunen in <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> lokalen Infrastruktur und die Schnittstelle<br />

zur Einglie<strong>der</strong>ungshilfe muss geklärt werden.<br />

Gedenken<br />

Euthanasie-Gedenktag<br />

mit Auszubildenden<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Feine.Kost<br />

Eine neue Kostform für Menschen mit<br />

Schluckbeschwerden bereichert das<br />

Angebot <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> Service.<br />

„Lebensräume“<br />

jetzt auch in Kärnten<br />

Dr. Beate Prettner, Soziallandesrätin<br />

und Stellvertreterin des Landeshauptmanns,<br />

Diözesanbischof Alois Schwarz<br />

und Dr. Berthold Broll, Vorstand <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, unterzeichnen den<br />

Kooperationsvertrag für die „Lebensräume<br />

für Jung und Alt“ in Klagenfurt.<br />

Rechts die Projektleiterin <strong>der</strong> Diözese,<br />

Andrea Enzinger.<br />

Neu in <strong>der</strong> Schweiz<br />

Genossenschaft Dorfplatz wird zu <strong>Liebenau</strong> Schweiz.<br />

12 vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

13


Neue Personalmodelle für die Altenhilfe<br />

Vor Verabschiedung <strong>der</strong> LPersVO, die im Februar 2016 in Kraft getreten ist, hatte sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in<br />

politischen Gesprächen und schriftlich wie<strong>der</strong>holt zu Wort gemeldet, um zu verhin<strong>der</strong>n, dass mit den neuen Personalvorgaben<br />

zu den schon jetzt hohen Belastungen durch administrative Auflagen noch fachliche Verschlechterungen<br />

hinzukommen. Erfreulicherweise hat sich die Landesregierung hier <strong>der</strong> Sichtweise <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

angenähert und die Flexibilität in punkto Personaleinsatz nicht so stark eingeschränkt wie befürchtet. Zu starre<br />

Vorgaben würden das Führen kleiner Heime, wie sie im ländlichen Raum sinnvoll und nötig sind, erschweren.<br />

Gerade auf diesem Feld – dem Betrieb kleiner Pflegeeinrichtungen im ländlichen Bereich – hat die Altenhilfe <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> einen Schwerpunkt gesetzt (siehe auch S. 36). Ihr Konzept <strong>der</strong> Wohn- und Pflegegemeinschaft<br />

entspricht den beson<strong>der</strong>en fachlichen und wirtschaftlichen Anfor<strong>der</strong>ungen kleinräumiger Strukturen. In diesen<br />

Einrichtungen sind die Bereiche Hauswirtschaft, Pflege und Betreuung eng miteinan<strong>der</strong> verknüpft, die Mitarbeiter<br />

arbeiten bereichsübergreifend, orientiert am gemeinsamen Ziel, dass sich die Bewohner wohl fühlen. Fachlich<br />

getrennt bleiben nur definierte Tätigkeiten, Reinigung und Hygiene einerseits, Medikamentenversorgung und<br />

Behandlungspflege an<strong>der</strong>erseits.<br />

Teilhabe muss alle Bedürfnisse berücksichtigen<br />

Das Bundesteilhabegesetz wirft seine Schatten voraus. Wir beteiligen uns bereits jetzt aktiv an <strong>der</strong> politischen<br />

Diskussion mit dem Ziel, dass tatsächlich eine qualitative Weiterentwicklung zum Teilhaberecht ermöglicht wird<br />

und dabei auch die Bedürfnisse <strong>der</strong> Menschen mit komplexem Hilfebedarf angemessen berücksichtigt werden. Für<br />

diesen Personenkreis ist eine qualitativ hochwertige Betreuung nur gewährleistet, wenn Fachlichkeit und Leistungsrecht<br />

räumlich zusammengebracht werden, damit Fachzentren zur umfassenden, interdisziplinären Begleitung<br />

eingerichtet und finanziert werden können.<br />

Dialog mit <strong>der</strong> Politik<br />

Um einen Transfer von Praxiserfahrungen in die Politik zu beför<strong>der</strong>n, laden wir regelmäßig politische Entscheidungsträger<br />

in die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ein. Erfreut darüber, dass dieses Angebot auf großes Interesse stößt, konnten<br />

wir im Jahr <strong>2015</strong> zahlreiche Gäste an unseren Standorten begrüßen.<br />

In <strong>Liebenau</strong> informierten sich <strong>der</strong> damalige baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />

Alexan<strong>der</strong> Bonde zusammen mit Katrin Göring-Eckardt, Vorsitzende <strong>der</strong> Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die<br />

Grünen, und Manfred Lucha, damals Landtagsabgeordneter, heute Minister für Soziales und Integration in Baden-<br />

Württemberg, über die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Zum Austausch über aktuelle politische Fragen waren <strong>der</strong><br />

CDU-Landtagsabgeordnete August Schuler und <strong>der</strong> CDU-Bundestagsabgeordnete Waldemar Westermayer zu Gast.<br />

Um gesetzliche Neuregelungen in <strong>der</strong> Alten- und Behin<strong>der</strong>tenhilfe ging es in Gesprächen mit dem FDP-Landtagsabgeordneten<br />

Jochen Haußmann und dem Ravensburger FDP-Kreisvorsitzenden Benjamin Strasser. Das beabsichtigte<br />

Bundesteilhabegesetz für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen stand im Zentrum des Besuchs von Ministerialdirigent<br />

Dr. Rolf Schmachtenberg aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Der SPD-Bundestagsabgeordnete<br />

Martin Gerster informierte sich über die Tierhaltung in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Und auch <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />

Meckenbeuren traf sich zu einem Vor-Ort-Besuch in <strong>Liebenau</strong>.<br />

Im Franziskuszentrum Friedrichshafen machte sich <strong>der</strong> CDU-Bundestagsabgeordnete Lothar Riebsamen ein Bild<br />

von <strong>der</strong> stationären Hospizarbeit. Ebenfalls im Franziskuszentrum tauschte sich die baden-württembergische<br />

Staatsrätin Gisela Erler mit <strong>Stiftung</strong>svertretern und engagierten Bürgern über das Ehrenamt aus. Der badenwürttembergische<br />

Landtagspräsident Wilfried Klenk besuchte gemeinsam mit dem bisherigen CDU-Landtagsabgeordneten<br />

Paul Locherer und seinem Nachfolger Raimund Haser das Haus St. Katharina in Leutkirch. Über die<br />

Arbeit des Berufsbildungswerks Adolf Aich (BBW) informierte sich <strong>der</strong> baden-württembergische FDP-Landtagsabgeordnete<br />

Dr. Timm Kern.<br />

Gesetzesvorhaben in Europa<br />

Politisches Engagement ist für die international tätige <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> nicht auf Deutschland beschränkt. Mit<br />

großem Interesse haben wir die Verän<strong>der</strong>ungen im österreichischen <strong>Stiftung</strong>srecht verfolgt. Die Gründung einer<br />

gemeinnützigen <strong>Stiftung</strong> und die Absetzbarkeit von Spenden an <strong>Stiftung</strong>en wurde gesetzlich vereinfacht, damit<br />

wurde für die Zivilgesellschaft eine neue, hinsichtlich Nachhaltigkeit und Wirksamkeit höchst attraktive Organisationsform<br />

neben dem Vereinsrecht geschaffen.<br />

Auf europäischer Ebene haben wir vor allem die Frage <strong>der</strong> Gemeinnützigkeit im Blick und stehen dazu in regem<br />

Austausch mit an<strong>der</strong>en <strong>Stiftung</strong>en. Im Bereich des EU-Beihilferechts sind staatliche Beihilfen grundsätzlich verboten,<br />

da diese den freien Wettbewerb beeinträchtigen. Sollte das im gemeinnützigen Bereich wirksam werden,<br />

besteht die Gefahr, dass bestimmte Leistungen nicht mehr wie heute erbracht werden können. Das betrifft vor<br />

allem Dienstleistungen, die mit Hilfe von Einnahmen aus Zweckbetrieben finanziert werden. Sie können nur funktionieren,<br />

wenn diese Einnahmen nicht steuerpflichtig werden.<br />

Konzept <strong>der</strong> Zukunft<br />

Auch für die Wohn- und Pflegegemeinschaften<br />

braucht die <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe gutes Personal.<br />

In Bewegung<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> lädt<br />

ein zum Einführungstag für<br />

neue Führungskräfte.<br />

Mitarbeiterfest <strong>2015</strong><br />

Das illuminierte <strong>Liebenau</strong>er Schloss bildet die<br />

Kulisse für ein stimmungsvolles Fest.<br />

14 vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong> 15


Mitarbeiter: Träger von Verantwortung und Innovation<br />

Handeln aus christlicher Nächstenliebe<br />

Arbeit von Menschen für Menschen<br />

Im Kern unserer sozialen Arbeit steht die Beziehung zwischen Menschen, in <strong>der</strong> christliche Nächstenliebe sichtund<br />

erlebbar wird. Diese Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen, auch in Krisensituationen, dem an<strong>der</strong>en verlässlicher<br />

Partner zu sein und dabei auch die eigenen Bedürfnisse im Blick zu behalten – eine solche Aufgabe<br />

kann nur gelingen, weil sie von engagierten Menschen mit fachlichem Know-how und persönlichem Einsatz getragen<br />

wird. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt dafür unser ausdrücklicher Dank. Auch die Ehrenamtlichen,<br />

die sich in unterschiedlichster Weise auf die Begegnung mit alten, kranken, unterstützungsbedürftigen<br />

Menschen einlassen und dort helfen, wo Hilfe nottut, verdienen unsere Hochachtung.<br />

Im Jahr <strong>2015</strong> waren insgesamt 6 469 Personen in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> einschließlich aller Tochtergesellschaften,<br />

zugeordneten Unternehmen und sonstigen Rechtsträger beschäftigt (berücksichtigt jeweils gemäß <strong>der</strong> Beteiligungsquote).<br />

Auf die Fachbereiche verteilen sie sich wie folgt: Altenhilfe rund 40 Prozent, Hilfe für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung rund 28 Prozent, Gesundheit rund 7 Prozent, Bildung 7 Prozent, Dienstleistungsunternehmen 12 Prozent.<br />

Hinzu kommen mehr als 2 300 ehrenamtlich Tätige. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihre 100-Prozent-Töchter<br />

beschäftigen zu 75 Prozent Frauen, 67 Prozent arbeiten in Teilzeit, 59 Prozent <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind katholisch, 19 Prozent evangelisch, 6 Prozent gehören einer an<strong>der</strong>en Religionsgemeinschaft an. Die<br />

Ausbildungsquote beträgt 6 Prozent. (Alle Zahlen sind gerundet.)<br />

Fachkräfte dringend benötigt<br />

Auszubildende und Fachkräfte zu gewinnen, bleibt eine <strong>der</strong> größten Herausfor<strong>der</strong>ungen im Sozialbereich. Zusätzlich<br />

zu unseren eigenen Bemühungen, neue Wege zur Ansprache von potenziellen Mitarbeitern und zur internen<br />

Qualifizierung zu entwickeln, erwarten wir von <strong>der</strong> Reform <strong>der</strong> Pflegeberufe, die im vergangenen Jahr eingehend<br />

diskutiert wurde, eine realistische Chance zur dringend notwendigen Aufwertung dieser Berufsfel<strong>der</strong>. Die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> steht <strong>der</strong> geplanten generalistischen Pflegeausbildung grundsätzlich positiv gegenüber, wenn die nötigen<br />

Voraussetzungen zufriedenstellend geklärt werden. Allerdings wird dies auch zu einer Vereinheitlichung <strong>der</strong> Vergütungsstrukturen<br />

führen müssen. Das kommt <strong>der</strong> Attraktivität <strong>der</strong> Altenpflege zwar zugute, an<strong>der</strong>erseits verschärft<br />

es die Frage <strong>der</strong> Finanzierung von Pflege.<br />

Christlichkeit prägt die <strong>Stiftung</strong><br />

Die Wurzel <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> liegt im Auftrag zur christlichen Nächstenliebe. Ihre Grün<strong>der</strong> schufen sie als<br />

„eine reine Privatanstalt […], hervorgegangen aus <strong>der</strong> freithätigen, christlichen Liebe, […] und stets auf katholischer,<br />

kirchlicher Grundlage (ruhend)“, so die Satzung aus dem Jahr 1873. Zuwendung, Empathie, Partnerschaftlichkeit<br />

und Solidarität prägen seither unser Handeln – nicht allein gegenüber den Menschen, die unsere Hilfe in<br />

Anspruch nehmen, son<strong>der</strong>n gegenüber allen Menschen, die an <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> beteiligt sind.<br />

Implementierung christlicher Werte<br />

Das Leitziel einer christlichen Unternehmenskultur wird auch in <strong>der</strong> Personalentwicklung berücksichtigt. Neben<br />

regelmäßigen Fortbildungen für Seelsorge-Fachkräfte werden auch in an<strong>der</strong>en Veranstaltungen und Kursen ethische<br />

und religiöse Themen integriert. Der Implementierung christlicher Werte dienen auch zahlreiche Veröffentlichungen<br />

– Abdrucke und Audioeinspielungen von Predigten, Positionspapiere des Ethikkomitees, Bücher zur<br />

Auslegung <strong>der</strong> Bibel. Auf diese Weise bezieht die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Position zu religiösen Fragen und vermittelt<br />

ihr christliches Verständnis <strong>der</strong> sozialen Arbeit nach innen und außen.<br />

Umfassendes Seelsorge-Verständnis<br />

In allen fachlichen Bereichen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> war und ist die Seelsorge ein wichtiger Bestandteil, den wir<br />

aus unserem Selbstverständnis heraus zum Schwerpunkt genommen und bisher aus <strong>Stiftung</strong>smitteln geleistet<br />

haben. Zugrunde liegt ein umfassendes Verständnis von Seelsorge, gemäß dem Leitwort <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

„In unserer Mitte – Der Mensch“. Neben den Seelsorge-Beauftragten und -Verantwortlichen ist je<strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

und jede Mitarbeiterin an <strong>der</strong> Seelsorge beteiligt.<br />

Auf drei Ebenen wird Seelsorge in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wirksam. Auf <strong>der</strong> existenziellen Ebene begleitet sie in<br />

allen Lebenssituationen, unterstützt in Krisen und bei Fragen <strong>der</strong> Identitätsfindung. Auf <strong>der</strong> zweiten Ebene<br />

stellen sich die Seelsorger den indirekten o<strong>der</strong> direkten religiösen Fragen <strong>der</strong> Klienten, geben Orientierung bei<br />

<strong>der</strong> religiösen Suche und vermitteln, wenn nötig, den Kontakt zu Seelsorgern an<strong>der</strong>er Religionen. Die dritte,<br />

spezifisch christliche Ebene umfasst die bewährten seelsorglichen Angebote <strong>der</strong> katholischen Kirche: Gebet,<br />

Startschuss<br />

130 neue<br />

Auszubildende<br />

beginnen ihre<br />

Ausbildung in<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> und<br />

ihren Tochtergesellschaften.<br />

Festtag<br />

Weihbischof Dr. Johannes Kreidler (rechts) spendet 13 jungen Menschen, die<br />

von <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe begleitet werden, das Sakrament <strong>der</strong> Firmung.<br />

Gemeinsame Fachtagung<br />

Prof. Dr. Wolfram Höfling bei <strong>der</strong> Fachtagung<br />

zum Thema „Assistierter Suizid“ an <strong>der</strong><br />

Philosophisch-Theologischen Hochschule in<br />

Vallendar. Zu diesem Thema hatten das Ethik-<br />

Institut und <strong>der</strong> Kooperationskreis Ethik<br />

eingeladen.<br />

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vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

17


Religionsunterricht, Gottesdienst. An fast allen unserer Standorte finden wöchentliche Gottesdienste statt,<br />

Kapellen und Andachtsräume gehören zur baulichen Ausstattung aller neu erbauten Wohn- und Pflegeeinrichtungen.<br />

Jede festliche Veranstaltung wird mit einem Gottesdienst eröffnet, hinzu kommen Gedenkfeiern und Kirchenkonzerte.<br />

För<strong>der</strong>ung durch die Diözese<br />

Diese bedeutende Aufgabe ist im vergangenen Jahr von <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart anerkannt und in ein<br />

diözesanes För<strong>der</strong>programm aufgenommen worden. Zusammen mit an<strong>der</strong>en Trägern hatte sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

schon seit längerem für eine solche För<strong>der</strong>ung aus Kirchensteuermitteln stark gemacht, ausgehend von <strong>der</strong><br />

Auffassung, dass soziale Einrichtungen im Bereich <strong>der</strong> Kirche ebenso Träger von Seelsorge sind wie beispielsweise<br />

Kirchengemeinden. Wie an<strong>der</strong>e soziale Einrichtungen im Bereich <strong>der</strong> Diözese wird die <strong>Stiftung</strong> für das Jahr <strong>2015</strong><br />

nach einem festen Verteilungsschlüssel geför<strong>der</strong>t. Bezuschusst werden seelsorgliche Angebote in umfassendem<br />

Sinne, <strong>der</strong>en Gestaltung nach wie vor in unserer Verantwortung liegt.<br />

Obdach für geflüchtete Menschen<br />

Aus christlicher Verantwortung heraus haben wir uns im Herbst <strong>2015</strong> entschieden, in <strong>Liebenau</strong> Menschen aufzunehmen,<br />

die vor Krieg und Verfolgung geflüchtet sind. Für 13 Familien aus Syrien und dem Irak hat <strong>der</strong> Bodenseekreis<br />

eine Flüchtlingsunterkunft im Gallussaal und in <strong>der</strong> Kirche St. Maria eingerichtet. Zwei erfahrene Mitarbeiter<br />

wurden mit <strong>der</strong> Flüchtlingssozialarbeit beauftragt, eine weitere Mitarbeiterin hat den Aufbau und die Koordination<br />

eines Ehrenamtnetzwerks übernommen. Die Gottesdienste <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> finden in <strong>der</strong> Schlosskapelle statt. Auch<br />

in an<strong>der</strong>en Bereichen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> gibt es Hilfsangebote für geflüchtete Menschen. In Hegenberg und im Berufsbildungswerk<br />

Adolf Aich wohnen unbegleitete Min<strong>der</strong>jährige. Das Berufsbildungswerk hat außerdem vielfältige Bildungsmaßnahmen<br />

eingerichtet. In Rosenharz werden ebenfalls Räume für Flüchtlingsfamilien angeboten. Arbeitsmöglichkeiten<br />

für geflüchtete Menschen bieten die <strong>Liebenau</strong> Service und die <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe.<br />

Die Hilfe für Menschen in Not ist Daseinszweck <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> seit ihrer Gründung. Sie unterscheidet nicht<br />

nach Nationalität und Religion. Dass wir unsere fachlichen und räumlichen Möglichkeiten nutzen, um in dieser<br />

Notsituation Hilfe zu leisten, ist für uns eine Selbstverständlichkeit – eine Überzeugung, die auch die Mitarbeiter<br />

und Ehrenamtlichen teilen, die sich für die Flüchtlinge engagieren.<br />

Wirtschaftlich handeln<br />

Jahresergebnis abhängig von Leistungsentgelten<br />

Die fachliche Weiterentwicklung, die regionale Ausweitung und die Verän<strong>der</strong>ung leistungsrechtlicher und politischer<br />

Rahmenbedingungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>stätigkeit finden sich auch im Jahresergebnis wie<strong>der</strong>.<br />

Die Erlöse <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihrer Tochter- und Beteiligungsunternehmen (konsolidiert) betrugen<br />

310.363 TEUR, rund vier Prozent mehr als 2014. Diese Steigerung entspricht in etwa <strong>der</strong> Steigerung von Leistungsentgelten<br />

sowie <strong>der</strong> Ausweitung von Angeboten. In Deutschland wurden rund 85,4 Prozent <strong>der</strong> Erlöse<br />

erzielt, 13,3 Prozent entfallen auf Österreich, 1,1 Prozent auf die Schweiz, 0,2 Prozent auf sonstige Län<strong>der</strong>. Die<br />

Erlöse stammen zu etwa 77 Prozent aus Betreuungsleistungen. Rund 10 Prozent sind Nebenleistungen, vor allem<br />

Dienstleistungen und Produkte im Rahmen <strong>der</strong> Ausbildung und Beschäftigung in Werkstätten und Betrieben.<br />

Weitere 4 Prozent stammen aus laufenden öffentlichen Zuweisungen und Zuschüssen für laufende Ausgaben.<br />

Hinzu kommen sonstige betriebliche Erträge, Erstattungen von Versicherungen, Mieten und Spenden. Die Aufwendungen<br />

teilen sich auf in Personalaufwendungen (rund 70 Prozent), Betriebsausgaben, Materialien, laufende<br />

Instandhaltungskosten und ähnliches.<br />

Qualität muss bezahlt werden<br />

In Deutschland spielen für das Jahresergebnis drei Faktoren eine beson<strong>der</strong>e Rolle: Belegungszahlen, Pflegesätze,<br />

Investitionen. Die hohe Nachfrage nach unseren Leistungen und die durchgängig sehr gute Belegung unserer Einrichtungen<br />

führt dazu, dass wir trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein noch zufriedenstellendes Ergebnis<br />

erzielt haben. Wir sehen darin eine Bestätigung für unser Bemühen um eine hohe fachliche Qualität, gewährleistet<br />

durch gut ausgebildete, tarifgerecht entlohnte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und mo<strong>der</strong>ne, gut ausgestattete<br />

Einrichtungen und Dienste.<br />

Diese Qualität hat natürlich ihren Preis. Um eine Berücksichtigung <strong>der</strong> tariflichen Lohnstrukturen in den Pflegesätzen<br />

haben wir viele Jahre, auch gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Trägern, verhandelt und gestritten. Über gerichtliche<br />

Entscheidungen wurde <strong>2015</strong> endlich eine Refinanzierung erreicht. Nach wie vor ungeklärt ist allerdings die Refinanzierung<br />

behördlicher Vorgaben, zum Beispiel zum Brandschutz, zum Bau o<strong>der</strong> zur Dokumentation in <strong>der</strong> Pflege.<br />

Vesperkirche<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

aus <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

engagieren sich bei <strong>der</strong><br />

Vesperkirche in Ravensburg<br />

für einen guten Zweck.<br />

Begegnung bei Bewegung<br />

Spendenwan<strong>der</strong>ung mit Schauspielerin und <strong>Stiftung</strong>sbotschafterin<br />

Ursula Cantieni.<br />

Unterkunft für Flüchtlinge<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> nimmt Flüchtlinge auf und bietet<br />

ihnen Unterstützung und Hilfe.<br />

18 vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

19


Investieren im Spannungsfeld<br />

33,5 Mio. Euro wurden im Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> im Jahr <strong>2015</strong> in den Bau und die Sanierung neuer Wohn-,<br />

Werkstatt- und Betriebsgebäude investiert. Allerdings werden auch hier die Rahmenbedingungen zunehmend<br />

enger. Momentan sehen wir das größte Spannungsfeld im Bereich <strong>der</strong> Finanzierung dezentraler, inklusiver Wohnund<br />

Pflegeheime. Solche kleineren, wohnortnahen Häuser entsprechen dem Wunsch <strong>der</strong> Menschen, in ihrer angestammten<br />

Wohnumgebung zu bleiben. Ihre Erstellung verursacht jedoch höhere Kosten, sowohl im Bau als auch<br />

im Unterhalt. Synergie-Effekte großer Standorte fehlen. Auch schlagen die hohen Grundstückskosten in Zentrumslagen<br />

zu Buche. Diese gestiegenen Kosten werden durch öffentliche Zuschüsse nur teilweise gedeckt und bilden<br />

sich auch in den verhandelten Kostensätzen nicht vollständig ab. Mit Sorge beobachten wir, dass die Kostenrichtwerte<br />

oft weit hinter den Ist-Kosten zurückbleiben. Immer wie<strong>der</strong> kommt es zu Auseinan<strong>der</strong>setzungen mit den<br />

Kostenträgern über die Angemessenheit von Baukosten, über Nutzungsdauer, nötige Instandhaltungsaufwendungen,<br />

Finanzierungskosten und ähnliches.<br />

Hinzu kommen die privaten Spen<strong>der</strong>, Service-Clubs und Unternehmen, die teils schon seit vielen Jahren die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> unterstützen. Insgesamt flossen <strong>2015</strong> rund 550.000 Euro Spendenmittel in die Finanzierung sozialer<br />

Projekte. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> selbst erhielt rund 273.000 Euro, die zum großen Teil zur Finanzierung von<br />

Projekten des <strong>Liebenau</strong>er Netzwerks Familie verwendet wurden. Hier erreichen die Spenden eine hohe Wirksamkeit,<br />

denn sie ermöglichen flexible, nie<strong>der</strong>schwellige Angebote, in denen mit viel ehrenamtlichem Einsatz Belastungssituationen<br />

aufgefangen und Krisen verhin<strong>der</strong>t werden. Mit rund 264.000 Euro unterstützten Spen<strong>der</strong> direkt<br />

die Tochtergesellschaften <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Den größten Anteil erhielt das stationäre Hospiz im Franziskuszentrum<br />

Friedrichshafen.<br />

Zudem wurden Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen ausgebaut, sei es in dem Angebot sozialer Tage für Auszubildende<br />

o<strong>der</strong> kreativ-künstlerischer Begegnungen in <strong>der</strong> Kreativwerkstatt Rosenharz. Dort war beispielsweise<br />

die HypoVereinsbank bereits mehrmals zu Gast und stellt die Werke Rosenharzer Künstler in ihren Filialen aus.<br />

Allen Zuschussgebern und Spen<strong>der</strong>n sind wir in herzlicher Dankbarkeit verbunden.<br />

Ungeklärte Finanzierung <strong>der</strong> Stammorte<br />

Eine weitere Herausfor<strong>der</strong>ung bleibt die so genannte Konversion unserer Stammorte in Baden-Württemberg. Im<br />

Zuge <strong>der</strong> Dezentralisierung sinken hier die Platzzahlen und damit auch die Mittel, die über den Investitionskostensatz<br />

fließen. Die Gebäude werden jedoch noch genutzt, denn <strong>der</strong> Umwandlungsprozess kann nicht von heute auf<br />

morgen geschehen. Zudem sorgen die Vorgaben <strong>der</strong> Landesheimbauverordnung aktuell für Sanierungsbedarf.<br />

Ungeklärt ist ebenso, wie mit <strong>der</strong> Infrastruktur – Straßen, Kanälen, Beleuchtung, Heizsystemen – solcher Standorte<br />

künftig umzugehen ist. Auch hier stehen wir, gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Trägern und Verbänden, bereits seit einigen<br />

Jahren in Verhandlungen. Bei Kommunen, Landkreisen und Regierungspräsidium stoßen wir auf großes Verständnis<br />

und hohe Kooperationsbereitschaft. Auf dieser regionalen Ebene ist die Finanzierung <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten Konversion<br />

jedoch nicht zu leisten. Eine Lösung für diesen Umwandlungsprozess kann nur auf Landesebene entwickelt werden.<br />

Personalien<br />

Ehrenzeichen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Mit dem Ehrenzeichen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wurden <strong>2015</strong> zwei Menschen gewürdigt, die sich in beson<strong>der</strong>em Maße<br />

für die Anliegen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> und <strong>der</strong> von ihr betreuten Menschen verdient gemacht haben: Alois Gohm, ehemaliger<br />

Bürgermeister von Bermatingen, hat 13 Jahre im Auftrag des <strong>Stiftung</strong>svorstands vor allem im Bereich Gemeinwesenarbeit<br />

und Bürgerstiftungen gewirkt.<br />

Sr. Canisia Maurer, Generalsekretärin <strong>der</strong> St. Josefskongregation Ursberg, wurde für ihren langjährigen Einsatz für die<br />

Anliegen von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und ihr Engagement im Christlichen Sozialwerk (CSW) in Dresden geehrt.<br />

För<strong>der</strong>er helfen<br />

Unverzichtbar für die bauliche Umsetzung unserer fachlichen Ziele sind die För<strong>der</strong>mittel, die wir <strong>2015</strong> vom Kommunalverband<br />

für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, von Aktion Mensch, von <strong>der</strong> Deutschen Klassenlotterie, <strong>der</strong><br />

Glücksspirale und von <strong>der</strong> Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz erhalten haben. Zuschüsse in Höhe von<br />

rund 2,5 Mio. Euro flossen an die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, <strong>der</strong> größte Teil in die Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Neue Führungskräfte<br />

In <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik hat es <strong>2015</strong> einen Generationenwechsel gegeben. Die beiden langjährigen<br />

Geschäftsführer Dr. Edgar Kessler und Wolfgang Oppolzer wurden in den Ruhestand verabschiedet. Ihre Nachfolger<br />

sind Irmgard Möhrle-Schmäh, langjährige Verwaltungsleiterin, und Sebastian Schlaich, bisher Chefarzt <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie.<br />

Kreativität<br />

Die Kreativwerkstatt <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Arbeitswelten lädt Firmen<br />

zum gemeinsamen Malen ein.<br />

Netzwerker geehrt<br />

Alois Gohm wird mit dem Ehrenzeichen<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ausgezeichnet.<br />

Brückenbauerin geehrt<br />

Sr. Canisia Maurer erhält Ehrenzeichen<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

20<br />

vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

21


In <strong>der</strong> deutschen Altenhilfe <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gab es ebenfalls einen Wechsel. Gerhard Schiele ist altershalber<br />

aus <strong>der</strong> Geschäftsführung ausgeschieden und konzentriert sich zukünftig auf fachliche Projekte im <strong>Stiftung</strong>sverbund.<br />

Sein Nachfolger wurde Dr. Alexan<strong>der</strong> Lahl, bisher Geschäftsführer des Katholischen Stadtdekanats Stuttgart,<br />

<strong>der</strong> die Geschäftsführung zusammen mit Stefanie Locher verantwortet.<br />

Im Berufsbildungswerk Adolf Aich verstärkt <strong>der</strong> bisherige Prokurist Christian Braun die Geschäftsführung, um <strong>der</strong><br />

gewachsenen Komplexität <strong>der</strong> Aufgaben Rechnung zu tragen.<br />

Auch in den <strong>Stiftung</strong>sabteilungen gab es personelle Verän<strong>der</strong>ungen. Als Leiter <strong>der</strong> Stabsstelle Ethik folgt Dr. Bernhard<br />

Preusche auf Dr. Hans-Martin Brüll, <strong>der</strong> in den Ruhestand verabschiedet wurde. Christoph Möhle hat die Leitung<br />

<strong>der</strong> neu strukturierten Abteilung Kommunikation und Marketing übernommen. Ulrich Dobler, bisher Referent<br />

Sozialpolitik, hat seinen Aufgabenbereich erweitert und verantwortet die Stabsstelle Politik und Internationales.<br />

Mit großem Respekt und Anerkennung für ihren fachlich und menschlich hohen Einsatz verabschieden wir die<br />

bisherigen Führungskräfte. Ihren Nachfolgern wünschen wir gutes Gelingen für die neue Aufgabe.<br />

Ausblick<br />

Markenstärkung im Fokus<br />

Im kommenden Jahr möchten wir ein Vorhaben zum Abschluss bringen, mit dem wir uns in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

bereits seit geraumer Zeit intensiv beschäftigt haben. Mit einem tiefgreifenden Markenstärkungsprozess sollen<br />

die gemeinsamen Werte und die Identifikation mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gestärkt werden. Ein einheitliches<br />

Erscheinungsbild soll zukünftig die gemeinsame Herkunft <strong>der</strong> vielfältigen fachlichen Leistungen wie<strong>der</strong> stärker<br />

verdeutlichen und allen Zielgruppen klare Orientierung und Wie<strong>der</strong>erkennbarkeit bieten.<br />

Im ersten Schritt haben Vorstand und leitende Mitarbeiter in einem knapp zweijährigen Analyse- und Diskussionsprozess<br />

den bewährten Markenkern <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> neu fundiert und formuliert. Wissenschaftlich<br />

aufbereitet wurde <strong>der</strong> Prozess in einer markensoziologischen Analyse des Büros für Markenentwicklung Hamburg.<br />

Ihre Ergebnisse präsentierten die Markensoziologen im November <strong>2015</strong> in einem Markenleitpapier für die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihre gemeinnützigen Tochtergesellschaften. Darin wird – auf <strong>der</strong> Basis zahlreicher Interviews<br />

und Auswertung verschiedenster schriftlicher Unterlagen, von <strong>der</strong> Gründungssatzung bis zu aktuellen<br />

Veröffentlichungen – deutlich herausgearbeitet, dass die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> als Dachmarke prägend ist für alle<br />

gemeinnützigen Tochtergesellschaften. Diese wie<strong>der</strong>um bilden, je nach Tätigkeitsbereich, die differenzierte und<br />

vielfältige Fachlichkeit ab. Diese Fachlichkeit und die Vielfalt <strong>der</strong> Angebote und Einrichtungen in Verbindung mit<br />

<strong>der</strong> christlichen Grundhaltung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>, ihrer wirtschaftlichen Solidität und ihrem umfassenden Engagement<br />

ermöglichen größtmögliche Autonomie und Selbstbestimmung für den Einzelnen. Im Laufe des Jahres 2016<br />

werden wir diese Markenarchitektur nun für Kommunikation und Marketing konzeptionell aufbereiten.<br />

Dank<br />

Wir danken allen, die die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> im vergangenen Jahr getragen haben: allen haupt- und<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihren Vertretungsgremien für ihren engagierten, verlässlichen<br />

Einsatz, den Führungskräften für ihre Bereitschaft zu Verantwortung und Gestaltung, den Mitglie<strong>der</strong>n<br />

des Aufsichtsrates für ihre große Unterstützung. Dankbar sind wir dafür, dass sich die Bewohner und Beschäftigten<br />

unserer Einrichtungen, ihre Angehörigen und gesetzlichen Vertreter mit Aufmerksamkeit und Interesse in die<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Angebote einbringen. Wertvoll ist für uns die konstruktive Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> kirchlichen<br />

<strong>Stiftung</strong>saufsicht, mit Kostenträgern, Behörden und politisch Verantwortlichen. Die Partnerschaft mit an<strong>der</strong>en<br />

Trägern, Institutionen und Verbänden ist unverzichtbar, um die Rahmenbedingungen <strong>der</strong> sozialen Arbeit mit zu<br />

gestalten und so die Wirksamkeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>stätigkeit langfristig zu sichern. Und wir danken den För<strong>der</strong>ern <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> für ihre teils langjährige Begleitung.<br />

Mit <strong>der</strong> tatkräftigen Mitwirkung aller<br />

Beteiligten werden wir auch in Zukunft<br />

alles dafür tun, die Aufgaben <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zum Nutzen <strong>der</strong> ihr<br />

anvertrauten Menschen zu erfüllen.<br />

Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll Dr. Markus Nachbaur<br />

Eigener Honig<br />

Ein emsiges Bienenvolk bietet in <strong>der</strong><br />

Werkstatt <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Arbeitswelten<br />

in Rosenharz interessante Arbeitsplätze.<br />

Mit Gottes Segen<br />

Die Paten des Ambulanten Kin<strong>der</strong>hospizdienstes<br />

werden ausgesendet.<br />

Meilenstein in <strong>der</strong> Markenentwicklung<br />

Die Markensoziologen Dr. Oliver Errichiello und<br />

Dr. Arnd Zschiesche übergeben dem Vorstand mit<br />

dem Markenleitpapier das Handwerkszeug für den<br />

Markenstärkungsprozess, den die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

angestoßen hat.<br />

22 vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong><br />

vorstand stiftung <strong>Liebenau</strong> 23


Spiritualität <strong>der</strong> Einfallslosigkeit<br />

Mühelos kann ich bei mir und an<strong>der</strong>en beschreiben:<br />

Tage, Situationen, Augenblicke, manchmal<br />

auch Monate und Jahre, in denen ständig etwas hereinbricht<br />

in meinem Leben – einfällt – sozusagen.<br />

Geplantes und Ungeplantes. Das fängt im normalen Alltag<br />

an. Meist beginnt es geplant. Die Arbeit unserer<br />

sechs, acht o<strong>der</strong> zehn Stunden am Tag sind getaktet.<br />

Beim einen von uns in Stunden und Termine, beim<br />

nächsten in Produktionsabläufe, bei an<strong>der</strong>en in Dienstleistungen,<br />

die an bestimmte Qualitäten und Abläufe<br />

gebunden sind. Das könnte ich beschreiben bei Menschen,<br />

die in <strong>der</strong> Verwaltung arbeiten, aber auch bei<br />

Menschen, die Dienst tun in einem unserer Pflegeheime<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Begleitung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

In <strong>der</strong> Schule bei Lehrern und Schülern, in Werkstätten,<br />

in ambulanten o<strong>der</strong> stationären Settings. Die<br />

geplanten Elemente des Tages sind eng, und wir übersehen,<br />

dass meist täglich irgendeine Situation, ein<br />

Mensch, ein Ruf o<strong>der</strong> eine Notwendigkeit uns zwingt,<br />

unsere Taktungen noch enger zu setzen, noch mehr in<br />

einen Tag hineinzupacken, als er ohnehin schon planerisch<br />

vertragen würde. Und dabei kommt uns vieles<br />

dann vor wie Einfälle, Hereinbrechendes, Hinzukommendes,<br />

Ungeplantes, Notwendiges. Manchmal ist dieses<br />

Gefühl sogar schon bei Kin<strong>der</strong>n zu sehen und zu erleben,<br />

die völlig an<strong>der</strong>s aufgewachsen sind als wir in<br />

unserer Jugendzeit. Da war freie Zeit eingeplant. Aufstehen,<br />

Waschen, Frühstück, Schule, Schularbeiten –<br />

das kannten wir auch – eingetaktete Zeit. Aber meist<br />

und zu allermeist war am Tag auch noch freie Zeit,<br />

Freizeit. Wenn Sie so wollen einfallslose Zeit. Zeit für<br />

uns zum Spielen, zum Tun o<strong>der</strong> Nichtstun.<br />

O<strong>der</strong> etwa, wenn uns selbst eine Krankheit überfällt,<br />

die ebenfalls nicht geplant sein kann, schon gar nicht<br />

gewollt. Auch sie kann im Erleben sein wie ein Hereinbrechen,<br />

Hereinfallen in unsere Vorstellung, unser<br />

Leben gestalten zu dürfen. Das, was ich beschreibe,<br />

sind keine Son<strong>der</strong>situationen des Lebens, son<strong>der</strong>n ein<br />

Stück weit Normalität. Menschsein eben. Mit all seinen<br />

geplanten und nicht geplanten Einfällen. Aber ein Immer-<br />

Mehr des Hereinfallens, des Überfallen-Werdens des<br />

Lebens ist menschlich auf Dauer nicht erträglich und<br />

auch nicht gesund, weil – erlauben Sie mir den Begriff<br />

aus <strong>der</strong> Mathematik – ein additiv gelebtes Leben, also<br />

eines, wo immer mehr hinzukommt, irgendwann zu<br />

einem Lebensberg und einer Lebensaufgabe wird, die<br />

auf uns einstürzt, weil uns immer mehr einfällt, auffällt,<br />

hineinfällt in unser Leben.<br />

Ich plädiere für eine Spiritualität <strong>der</strong> Einfallslosigkeit.<br />

Jedenfalls hin und wie<strong>der</strong>. Wir müssen eingeübt, einstudiert<br />

und auch gelernt haben – etwa mit uns selbst<br />

o<strong>der</strong> einem Kreis, <strong>der</strong> zu uns gehört – auch einfallslos<br />

zu leben. Was ich meine, sind etwa Zeiten <strong>der</strong> Stille,<br />

Zeiten, die ungeplant sind, Zeiten <strong>der</strong> Ruhe, <strong>der</strong> Besinnung,<br />

des Ausruhens, des Wie<strong>der</strong>-zu-Kräften-Kommens.<br />

Mir fällt auf, wie Jesus, dem wir folgen, immer wie<strong>der</strong><br />

neu für sich selber sein kann. Er zieht sich zurück auf<br />

einen Berg, er fährt hinüber ans an<strong>der</strong>e Ufer des Sees.<br />

Er spricht immer wie<strong>der</strong> davon, dass er auch allein sein<br />

möchte. Ich denke, um Kraft zu schöpfen für die vielen<br />

Einfälle, die im Leben dann wie<strong>der</strong> warten. Menschen,<br />

um die er sich kümmert, Menschen, zu denen er spricht,<br />

Menschen, mit denen er Gemeinschaft hält. Ja, ich<br />

bin davon überzeugt: Wer es zulässt, dass sein Leben<br />

immer nur die Aneinan<strong>der</strong>reihung und Aufhäufung<br />

von neuen Einfällen wird, wird irgendwann einmal<br />

zusammenbrechen. Die Einfälle werden dann zu Ausfällen<br />

werden. In den Gedanken, in <strong>der</strong> Kraft, in <strong>der</strong><br />

Sehnsucht, in <strong>der</strong> Bereitschaft, für sich und an<strong>der</strong>e<br />

da zu sein. Einfallslose Zeit ist auch geschützte Zeit.<br />

Menschen – und das gönne ich jedem von uns – brauchen<br />

auch Zeiten, in denen nichts einfallen kann,<br />

einfallen muss. Einmal nicht denken, einmal nicht für<br />

jemand sorgen, einmal nicht Anstrengung und Arbeit,<br />

einmal nicht nur Fürsorge, Hektik, Achtsamkeit und<br />

Leistung. Einfallslose Zeit kann sehr kreativ sein.<br />

Das kann Urlaub bedeuten, das kann Stille bedeuten,<br />

Musik, Nähe, Zeit zum Auftanken an Leib und Seele. Ja,<br />

das wünsche ich uns hin und wie<strong>der</strong>: Eine Spiritualität<br />

<strong>der</strong> Einfallslosigkeit.<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Vorstand<br />

24<br />

Und schließlich beispielhaft: Was ist, wenn über uns<br />

hereinbricht, mitten in unserer Alltäglichkeit geplanter,<br />

verplanter Zeit, dass ein Todesfall uns erreicht, wir<br />

herausgerissen werden aus unserer Normalität. Konfrontiert<br />

werden damit, wie schnell alles zu Ende sein<br />

kann und Trauer uns überkommt. Und wir meinen<br />

zusätzlich bewältigen zu können, was doch eigentlich<br />

dann Hauptsache wäre: Trauer, Tränen, Begleitung.<br />

Und wir versuchen, uns zu disziplinieren.<br />

25<br />

Fotos: Fotolia –Dragonimages, Nastya Tepikina; Fotocollage: BrainDesign


äume für menschen<br />

Andreas Hoch ist immer in<br />

Bewegung – er braucht sie.<br />

Herumlaufen, Gegenstände<br />

gegen Wände schlagen gehören<br />

zu seinem Naturell. Seit 32<br />

Jahren lebt er auf <strong>der</strong> Wohngruppe<br />

Stefan 01. Vor knapp<br />

zehn Jahren wurde die Wohngruppe<br />

nach dem Würzburger<br />

Modell umgebaut. Es entstanden<br />

Räume im Raum, Nischen,<br />

in die sich die Bewohner zurückziehen<br />

können, wenn sie wollen.<br />

Seit dem Umbau ist Andreas<br />

ruhiger geworden. Er macht<br />

einen stabileren Eindruck.<br />

26 27<br />

Foto: Felix Kästle


äume für menschen<br />

Räume für Menschen<br />

Spatenstiche, Richtfeste, Einweihungen: Jedes Jahr gibt es in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mehrere davon.<br />

Als Träger sozialer Einrichtungen plant und baut die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mit ihrer eigenen Bauabteilung<br />

viele ihrer Häuser selbst. Häuser für Menschen: Pflegeheime, Wohnheime und Werkstätten<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen. Das sind erst einmal Räume mit bestimmten Funktionen. Die<br />

entscheidende Frage ist jedoch: Wie wird ein Raum zum Lebensraum, zum Raum für Menschen?<br />

Das „Würzburger Modell“, nach dem inzwischen einige Wohngruppen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

umgebaut wurden, ist eine Möglichkeit.<br />

Das „Würzburger Modell“<br />

Das „Würzburger Modell“ wurde zwischen 1986 und 1991 von Professor Wolfgang Mahlke in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>der</strong> Architekturwerkstatt Würzburg entwickelt. Mit dem Konzept „Bauen für Geborgenheit“ und dem gleichnamigen<br />

Verein verfolgt es Prinzipien, die als Grundlage für eine gute Entwicklung und für Lebensqualität angesehen<br />

werden und sich im Wohnraum wie<strong>der</strong> finden sollen. www.bauen-fuer-geborgenheit.de<br />

Wohnst du noch o<strong>der</strong> lebst du schon? Diese Frage<br />

eines großen Möbelhauses kann nur deshalb ins<br />

Schwarze treffen, weil sie ein menschliches Grundbedürfnis<br />

anspricht. Nämlich, sich wohlzufühlen in den<br />

eigenen vier Wänden, die man individuell gestaltet.<br />

Die Menschen, die wir stationär betreuen, können oft<br />

nur in begrenztem Maße ihr Wohnumfeld selbst gestalten,<br />

da sie in Gemeinschaftseinrichtungen leben und<br />

arbeiten. Zum Beispiel im Altenpflegeheim.<br />

Gemeinschaftsräume<br />

Menschen brauchen aber nicht nur ihren Lebens-<br />

Raum. Darauf zielen auch Vorgaben <strong>der</strong> Heimbauverordnung,<br />

die in den Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

sukzessive umgesetzt werden. Zur Wohn- und<br />

Lebensqualität gehört eine Mischung aus Gemeinschaft<br />

und Privat- und Intimsphäre, Kontakte und<br />

das Gefühl von Geborgenheit. Die kann kein Raum<br />

allein bieten. Hier setzen pflegerische Konzepte an.<br />

Eine Möglichkeit in <strong>der</strong> Altenhilfe ist das Konzept <strong>der</strong><br />

Wohn- und Pflegegemeinschaften, das wir in Österreich<br />

bereits seit Jahren praktizieren und mit dem wir<br />

auch in Deutschland mittlerweile gute Erfahrungen<br />

gemacht haben. Eine offene Bauweise sowie Barrierefreiheit<br />

schaffen dafür den baulichen Rahmen.<br />

„Würzburger Modell“<br />

Das „Würzburger Modell“ ist ein weiteres Beispiel<br />

dafür, wie bauliches und pflegerisch-pädagogisches<br />

Konzept ineinan<strong>der</strong>greifen und sich gegenseitig<br />

bedingen. Dahinter steckt die Philosophie, über die<br />

räumliche Umgebung das Wohlbefinden und das Verhalten<br />

von Menschen positiv zu beeinflussen. Vor<br />

allem Menschen mit zwanghaftem Verhalten, starker<br />

Unruhe, Fremd- und Autoaggression profitieren<br />

davon. Im Kin<strong>der</strong>- und Jugendbereich und auf Wohngruppen<br />

für erwachsene Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

im Hegenberg, wurde dieses Konzept in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Schreinerei des Berufsbildungswerkes<br />

Adolf Aich umgesetzt.<br />

Räume im Raum<br />

Große Räume werden zum Beispiel in kleine überschaubare<br />

Einheiten aufgeteilt. So entstehen Räume<br />

im Raum, übersichtliche Einheiten, die Halt und<br />

Struktur geben und in die sich die Bewohner zurückziehen<br />

können. Essecke und Wohnbereich wurden<br />

voneinan<strong>der</strong> getrennt, Nischen im Gemeinschaftsbereich<br />

eingerichtet. So können sich die Bewohner in<br />

unterschiedlichen Bereichen <strong>der</strong> Gemeinschaftsräume<br />

aufhalten, ohne sich gegenseitig zu stören. Ein<br />

Bewohner <strong>der</strong> Wohngruppe Stefan 01 zum Beispiel,<br />

<strong>der</strong> nicht hören und sehen kann. Er hält sich tagsüber<br />

gern in diesen Nischen auf, zieht eine Decke über den<br />

Kopf und liegt dort stundenlang. In seinem Zimmer<br />

wäre er allein, so scheint er die Gemeinschaft <strong>der</strong> Mitbewohner<br />

zu spüren.<br />

Verän<strong>der</strong>tes Verhalten<br />

Sehr profitiert hat Mitbewohner Andreas Hoch. Der<br />

42-Jährige kam als Kind mit zehn Jahren in die Wohngruppe.<br />

Seine Verhaltensauffälligkeiten sind seit dem<br />

Umbau <strong>der</strong> Wohngruppe deutlich zurückgegangen. Er<br />

klopft nicht mehr so oft an Scheiben und lässt früher<br />

von Gegenständen ab, ohne sie zu beschädigen. Auch<br />

Zimmereinschlüsse sind deutlich seltener geworden.<br />

Er mag es außerdem, mit den an den Gängen <strong>der</strong> Wohngruppe<br />

befestigten Geräten zu spielen: Er schmiegt<br />

sich im Vorbeigehen an den beweglichen Spiegel,<br />

erzeugt Farbspiele mit <strong>der</strong> bunten Drehscheibe, beobachtet<br />

und hört.<br />

Natürliches Material<br />

Holz – zusammen mit abwaschbaren Polstern – ist das<br />

fast ausschließlich verwendete Material in den nach<br />

dem „Würzburger Modell“ umgebauten Räumen. Es soll<br />

ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben.<br />

Auch wenn aufgrund von aggressivem Verhalten kaum<br />

dekorative Elemente vorzufinden sind. Alles ist fest<br />

und stabil verankert.<br />

Fachkräfte gestalten<br />

Die Beispiele machen deutlich: Nach <strong>der</strong> Standortwahl<br />

für neue Häuser, den Bauanträgen für Neu- und<br />

Umbauten, <strong>der</strong> detaillierten Planung des Ablaufs und<br />

den tatsächlichen Bauarbeiten steht erstmal ein Gebäude<br />

o<strong>der</strong> ein renoviertes Haus. Die konkrete Arbeit<br />

mit und für die Menschen, die die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

betreut und begleitet, beginnt erst dann. Pflegekräfte,<br />

Gruppenmitarbeiter gestalten den Alltag, zusammen<br />

mit den Bewohnern o<strong>der</strong> Nutzern. Jeden Tag aufs<br />

Neue.<br />

28 29


Bericht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Hospital zum Heiligen Geist<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist in Kißlegg ist die älteste rechtsfähige <strong>Stiftung</strong> bürgerlichen Rechts im Landkreis Ravensburg. Sie<br />

von Waldburg-Wolfegg-Waldsee und des<br />

wurde im Jahr 1575 von Hans Ulrich von Schellenberg und seiner Gattin Anna von Weiler gegründet. Mit <strong>der</strong> Verehelichung <strong>der</strong> Maria Anna<br />

Regierungspräsidenten Dr. Jörg Schmidt<br />

von Schellenberg ging die Kuratur für die <strong>Stiftung</strong> im Jahr 1708 auf das heutige Fürstliche Haus zu Waldburg-Wolfegg-Waldsee über und<br />

wurden die Feierlichkeiten bei einem<br />

wurde im Jahr 1999 auf die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> übertragen.<br />

festlichen Abend fortgesetzt. Anekdoten<br />

aus <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> und<br />

Tätigkeitsspektrum<br />

Musik aus den entsprechenden Jahrhun-<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist ist ein aus christlicher Motivation heraus entstandenes unabhängiges Sozial-, Gesundheits- und<br />

<strong>der</strong>ten bildeten den Rahmen dafür.<br />

Bildungsunternehmen. In enger Verbundenheit mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und <strong>der</strong> schweizerischen <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter setzt sich<br />

die <strong>Stiftung</strong> für Menschen ein, die <strong>der</strong> Hilfe bedürfen, im Sinne einer möglichst umfassenden Teilhabe an <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist ist Mehrheitsgesellschafterin (80 Prozent) <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH,<br />

gemeinsam mit <strong>der</strong> Deutschen Provinz <strong>der</strong> Salvatorianer, mit Einrichtungen und Diensten in Kißlegg, Bad Wurzach und Wolfegg. Sie ist seit<br />

S. D. Johannes<br />

Fürst von Waldburg-<br />

Wolfegg-Waldsee<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Aufsichtsrates<br />

Prälat<br />

Michael H. F. Brock<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

Kurator <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Jahresbeginn <strong>2015</strong> zudem alleinige Gesellschafterin <strong>der</strong> RheinMainBildung gemeinnützige GmbH, die in Frankfurt und Offenbach tätig ist,<br />

und seit <strong>2015</strong> außerdem Trägerin des Betreuungsdienstes ZUHAUSE. Darüber hinaus ist sie Treuhän<strong>der</strong>in für die rechtlich unselbständige<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach.<br />

Aufsichtsrat<br />

2010 erhielt die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist, die bis dahin auf <strong>der</strong> Grundlage ihres <strong>Stiftung</strong>sbriefs arbeitete, eine Satzung. Seitdem<br />

wird die Aufsicht über die <strong>Stiftung</strong> von einem eigenständigen Aufsichtsrat wahrgenommen, <strong>der</strong> <strong>2015</strong> fünfzehn Mitglie<strong>der</strong> umfasste. Am<br />

24.7.<strong>2015</strong> wurde Dr. Gabriele Nußbaumer als fünfzehntes Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt.<br />

Im Jahr <strong>2015</strong> fanden zwei reguläre Aufsichtsratssitzungen und zwei Wirtschaftsausschusssitzungen statt. Neben allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Fragestellungen waren wichtige Themen unter an<strong>der</strong>em die Strategie <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> sowie die Anpassung des Satzungszweckes im Gesellschaftsvertrag<br />

<strong>der</strong> RheinMainBildung. Über die laufenden Geschäftsvorgänge berichtet <strong>der</strong> Vorstand dem Aufsichtsrat während des Geschäftsjahres<br />

sowohl schriftlich als auch mündlich.<br />

440-jähriges Jubiläum<br />

Im festlichen Rahmen des Kißlegger Neuen Schlosses feierte die <strong>Stiftung</strong> Anfang Dezember mit zahlreichen Gästen ihr 440-jähriges Jubiläum.<br />

Nach einem Festgottesdienst in <strong>der</strong> Heilig-Geist-Kapelle und Grußworten unter an<strong>der</strong>em des Aufsichtsratsvorsitzenden S. D. Johannes Fürst<br />

Bericht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal<br />

Schloss Bad Wurzach<br />

Aufgabe <strong>der</strong> 2004 gegründeten, rechtlich unselbständigen <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal<br />

Schloss Bad Wurzach ist, das als bedeutendes Monument barocker Architektur anerkannte<br />

Schloss Bad Wurzach zu erhalten. Mittlerweile nimmt das Schloss als Ort <strong>der</strong> Bildung,<br />

Begegnung, Spiritualität und sozialen Arbeit einen wichtigen Platz in <strong>der</strong> Stadt<br />

Bad Wurzach und <strong>der</strong> Region ein.<br />

Jubiläum<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist besteht seit 440 Jahren.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die Investitionen zur Erweiterung <strong>der</strong> Brandmeldeanlage führten im Berichtsjahr <strong>2015</strong><br />

zu einem wirtschaftlichen Defizit. Für den zukünftigen Erhalt des Schlosses ist die <strong>Stiftung</strong><br />

Kulturdenkmal weiterhin auf Spenden angewiesen.<br />

Mieteinnahmen werden erzielt durch das Institut für Soziale Berufe, die Oberstufe und das Hochbegabteninstitut des Salvatorkollegs sowie<br />

durch die im Westflügel angesiedelten 13 Heimgebundenen Wohnungen, die an das von <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter betriebene Pflegeheim<br />

neben dem Schloss angebunden sind. Darüber hinaus wird das Dachgeschoss des Ostflügels vorübergehend von <strong>der</strong> Stadt Bad Wurzach<br />

als Ausweichquartier für das Naturschutzzentrum genutzt.<br />

Personalwechsel<br />

Kurt Widmaier, von 1999 bis <strong>2015</strong> Landrat des Landkreises Ravensburg,<br />

schied im Jahr <strong>2015</strong> aus dem Kuratorium aus. Neu in das Kuratorium<br />

berufen wurde Dr. Alexan<strong>der</strong> Lahl als Nachfolger von Stefanie<br />

Locher. Zum 1. Januar 2016 hat Steffen Braun die Geschäftsführung<br />

für die <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal von Philip Kling übernommen.<br />

Spendenkonto: Kreissparkasse Ravensburg<br />

IBAN: DE65 6505 0110 0000 1575 06<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Kuratoriumsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer<br />

bis 31.12.<strong>2015</strong><br />

Steffen Braun<br />

Geschäftsführer<br />

seit 1.1.2016<br />

30 stiftung hospital zum heiligen geist stiftung kulturdenkmal schloss bad wurzach<br />

31


Bericht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter mit Sitz in Goldach im Schweizer Kanton St. Gallen wurde 1982 gegründet. Seit 2004 arbeitet die <strong>Stiftung</strong><br />

Helios mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in Partnerschaft zusammen. Letztere hat Ende <strong>2015</strong> die <strong>Liebenau</strong> Schweiz gemeinnützige Aktiengesellschaft<br />

(gAG) als Nachfolgegesellschaft <strong>der</strong> Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil ins Leben gerufen und so ihr Engagement in <strong>der</strong> Schweiz auf<br />

eine neue Grundlage gestellt. Seitdem ist die <strong>Liebenau</strong> Schweiz per Managementvertrag für die Geschäftsführung <strong>der</strong> beiden zur <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter gehörenden Pflegeheime in Brunna<strong>der</strong>n und Goldach sowie den ambulanten Dienst zuständig.<br />

Tätigkeit des <strong>Stiftung</strong>srates<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter wird von einem achtköpfigen <strong>Stiftung</strong>srat verwaltet und nach außen vertreten. Die <strong>Stiftung</strong>sratsmitglie<strong>der</strong><br />

stammen aus <strong>der</strong> Schweiz, aus Deutschland und aus Österreich. Im Berichtsjahr fanden mehrere Sitzungen und eine Klausur statt, in welchen<br />

die strategische Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios geplant und ausgearbeitet wurde.<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sarbeit<br />

Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Stiftung</strong>srates<br />

In enger Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> Schweiz setzt sich die selbstständige und gemeinnützige <strong>Stiftung</strong> Helios für die Entwicklung von<br />

mo<strong>der</strong>nen Pflegekonzepten ein und realisiert das Hausgemeinschaftsmodell in ihren Pflegeheimen in Goldach und Brunna<strong>der</strong>n. In ständigem<br />

Dr. Berthold Broll (Mitglied seit 2004)<br />

Austausch mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> berücksichtigt sie aktuelle gerontologische Forschungsergebnisse und versteht sich als Kooperations-<br />

<strong>Stiftung</strong>sratspräsident<br />

partner von den Gemeinden und sonstigen Akteuren bei <strong>der</strong> Gestaltung des Gemeinwesens. Mit <strong>der</strong> Spitex (spitalexterne Hilfe und Pflege)<br />

Tübach und Steinach bietet die <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter auch ambulante Pflegeleistungen an.<br />

Lic. jur. Emil Nisple (Mitglied seit 1982)<br />

Vizepräsident<br />

Entwicklungen im Geschäftsjahr <strong>2015</strong><br />

Nach einer sechsjährigen Planungs- und vierjährigen Bauphase wurde das „Haus am Necker“ Ende Juni mit einem Tag <strong>der</strong> offenen Tür feier-<br />

Prälat Michael H. F. Brock (Mitglied seit 2011)<br />

lich eingeweiht. Vom Altbau des 1971 erbauten Alters- und Pflegeheims steht heute nur noch das Mehrzweckgebäude mit <strong>der</strong> vor 10 Jahren<br />

sanierten Küche, dem Cafe Neckerstube, dem Saal, <strong>der</strong> Spitex und den neun Seniorenwohnungen. Angeglie<strong>der</strong>t wurden zwei miteinan<strong>der</strong> verbundene<br />

Neubautrakte.<br />

Dr. Christa Köppel (Mitglied seit 2012)<br />

Verena Kubat-Müller (Mitglied seit 1992)<br />

Marguerite Meier-Waldstein (Mitglied seit 1989)<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Präsident des<br />

<strong>Stiftung</strong>srates<br />

Lic. iur. Emil Nisple<br />

Vizepräsident des<br />

<strong>Stiftung</strong>srates<br />

Klaus Müller (Mitglied seit 2004)<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Dr. Markus Nachbaur (Mitglied seit 2007)<br />

Aufgrund <strong>der</strong> fortdauernden Umbau- und Reorganistationsmaßnahmen am Standort Brunna<strong>der</strong>n ergaben sich Mehraufwendungen, die zu<br />

einem Defizit führten. Dieses wurde von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios getragen. Insgesamt erwirtschaftete die gesamte <strong>Stiftung</strong> Helios einen kleinen<br />

Überschuss.<br />

Eröffnung<br />

Die 68 Bewohner leben in fünf familiären Wohngruppen.<br />

Der Klassiker<br />

Das gemeinsame Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spielen sorgt für unterhaltsame Stunden.<br />

Brunna<strong>der</strong>n<br />

Die Bauarbeiten am Seniorenheim Neckertal sind<br />

abgeschlossen.<br />

32 stiftung helios – leben im alter stiftung helios – leben im alter 33


Kennzahlen <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist |<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Tätigkeitsbereiche<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

(Zahlen in TEUR) 2014 <strong>2015</strong><br />

Erlöse 298.889 310.363<br />

Personalaufwand 201.485 211.692<br />

Bilanzsumme 659.629 675.429<br />

EK-Quote 64,7% 65,1%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 77,2% 77,3%<br />

Investitionen 41.301 33.518<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 6 166 6 289<br />

Ehrenamtliche 2 055 2 316<br />

Die konsolidierte Bilanz für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gesamt umfasst:<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

Holding, St. Gallus-Hilfe gGmbH, <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung gGmbH, St. Lukas-Klinik gGmbH, <strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

gGmbH, Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH<br />

(Deutschland), <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH<br />

(Österreich), St. Anna-Sozialzentren gGmbH (Österreich), St. Anna-<br />

Service gGmbH (Österreich), <strong>Liebenau</strong> Schweiz gAG, <strong>Liebenau</strong> Investment<br />

S.r.l., <strong>Liebenau</strong> Service GmbH, <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice<br />

GmbH, <strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH i. L., <strong>Liebenau</strong> Objektservice<br />

GmbH, <strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH, <strong>Liebenau</strong> Timberland Management<br />

Inc., <strong>Liebenau</strong> Timberland LLC<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

Christliches Sozialwerk gGmbH, Casa Leben im Alter gGmbH, Casa Sozialeinrichtungen<br />

gGmbH, St. Nikolaus Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz gGmbH,<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gGmbH,<br />

SH Development s.r.o., Dom Seniorov n.o.<br />

3. Equity<br />

LBU Systemhaus AG, Institut für Soziale Berufe gGmbH, St. Martin Sozialwissenschaftliches<br />

Gymnasium gGmbH<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Holding<br />

Altenhilfe<br />

(Zahlen in TEUR) 2014 <strong>2015</strong><br />

Erlöse 119.171 123.098<br />

Personalaufwand 71.964 76.530<br />

Bilanzsumme 74.855 75.131<br />

EK-Quote 26,3% 28,3%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 41,5% 42,9%<br />

Investitionen 3.100 4.404<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 2 479 2 560<br />

Ehrenamtliche 1 611 1 841<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

St. Anna-Hilfe gGmbH (Deutschland), <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH (Österreich), St. Anna-Sozialzentren<br />

gGmbH (Österreich), St. Anna-Service gGmbH (Österreich),<br />

<strong>Liebenau</strong> Schweiz gAG<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

Casa Leben im Alter gGmbH, Casa Sozialeinrichtungen gGmbH,<br />

SH Development s.r.o., Dom Seniorov n.o.<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

(Zahlen in TEUR) 2014 <strong>2015</strong><br />

Erlöse 95.777 100.972<br />

Personalaufwand 67.738 71.128<br />

Bilanzsumme 49.650 52.352<br />

EK-Quote 47,7% 47,2%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 76,0% 72,8%<br />

Investitionen 3.300 1.729<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 804 1 831<br />

Ehrenamtliche 445 469<br />

Bildung<br />

(Zahlen in TEUR) 2014 <strong>2015</strong><br />

Erlöse 27.249 29.580<br />

Personalaufwand 17.470 18.850<br />

Bilanzsumme 11.132 12.176<br />

EK-Quote 15,3% 14,0%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 28,8% 25,8%<br />

Investitionen 500 765<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 383 438<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH<br />

Dienstleistungsgesellschaften<br />

(Zahlen in TEUR) 2014 <strong>2015</strong><br />

Erlöse 32.967 32.687<br />

Personalaufwand 16.710 16.715<br />

Bilanzsumme 7.120 7.538<br />

EK-Quote 43,1% 45,4%<br />

EK-Quote inkl. SoPo – –<br />

Investitionen 710 1.520<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 821 778<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH, <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice<br />

GmbH, <strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Teamwork Kommunikation GmbH i. L., <strong>Liebenau</strong> Objektservice<br />

GmbH, <strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

(Zahlen in TEUR) 2014* <strong>2015</strong><br />

Erlöse 10.104 13.012<br />

Personalaufwand 5.740 8.015<br />

Bilanzsumme 17.885 18.164<br />

EK-Quote 66,4% 67,0%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 78,2% 77,3%<br />

Investitionen 155 587<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 233 315<br />

Ehrenamtliche 150 295<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist, Heilig Geist – Leben im<br />

Alter gGmbH, RheinMainBildung gGmbH<br />

*2014 ohne RheinMainBildung gGmbH<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

(Zahlen in TEUR) 2014 <strong>2015</strong><br />

Erlöse 8.675 10.657<br />

Personalaufwand 6.513 8.104<br />

Bilanzsumme 9.569 10.331<br />

EK-Quote 19,9% 20,0%<br />

EK-Quote inkl. SoPo – –<br />

Investitionen 330 269<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 168 189<br />

Ehrenamtliche 28 28<br />

(Zahlen in TEUR) 2014 <strong>2015</strong><br />

Erlöse 48.067 47.122<br />

Aufwendungen/Betriebsaufwand 43.266 43.621<br />

Anlagevermögen 512.763 521.607<br />

Umlaufvermögen 40.584 42.107<br />

EK-Quote 68,3% 68,7%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 78,0% 78,4%<br />

Verbindlichkeiten 121.739 121.887<br />

Bilanzsumme 553.347 563.714<br />

Investitionen in Sachanlagevermögen 24.040 24.482<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 152 155<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

St. Gallus-Hilfe gGmbH, <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung gGmbH<br />

2. Quotenkonsolidierung<br />

Christliches Sozialwerk gGmbH<br />

Gesundheit<br />

(Zahlen in TEUR) 2014 <strong>2015</strong><br />

Erlöse 27.256 27.913<br />

Personalaufwand 18.725 19.439<br />

Bilanzsumme 11.179 11.809<br />

EK-Quote 47,1% 49,1%<br />

EK-Quote inkl. SoPo 52,8% 54,5%<br />

Investitionen 250 366<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 472 474<br />

1.<br />

2.<br />

Vollkonsolidierung<br />

St. Lukas-Klinik gGmbH, <strong>Liebenau</strong> Kliniken gGmbH<br />

Quotenkonsolidierung<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gGmbH<br />

34 kennzahlen<br />

kennzahlen<br />

35


Altenhilfe<br />

Seit kurzem ist das Haus St. Martin<br />

in Ailingen die Heimat von Maria Metzger.<br />

Die 78-Jährige ist auf Grund ihrer<br />

Parkinson-Erkrankung in ihrer Bewegung<br />

eingeschränkt. Die regelmäßige Gymnastikstunde<br />

im Haus ist ihr aber ein<br />

wichtiges Anliegen, und sie beteiligt sich<br />

konzentriert an den Übungen. Besuche<br />

bei Freundinnen innerhalb des Hauses<br />

macht sie selbstständig mit Hilfe ihres<br />

Rollators. Obwohl sie mitunter auch<br />

Hilfe benötigt, will sie nicht auf Gewohnheiten<br />

verzichten, wie den Gang zum<br />

Friseur im Ort o<strong>der</strong> zum Wochenmarkt.<br />

Mit ihrem Mut zur Bewegung erhält sie<br />

sich ein großes Stück ihrer Autonomie.<br />

36<br />

37<br />

Foto: Felix Kästle


Altenhilfe<br />

Kleine Häuser – ganz persönlich<br />

Menschen brauchen an<strong>der</strong>e Menschen – auch im Alter. Beim Begriff Pflegeheim denken aber viele<br />

an Einsamkeit und Abgeschobensein. Mit <strong>der</strong> Realität in den Einrichtungen <strong>der</strong> Altenhilfe <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hat dieses Bild nichts zu tun. Ihre überschaubaren Häuser, die in die jeweilige<br />

Kommune eingebettet sind, bieten viele Kontaktmöglichkeiten. Angehörigen und Gemeindemitglie<strong>der</strong>n<br />

stehen sie je<strong>der</strong>zeit offen. Für individuelle Bedürfnisse bieten sie viel Freiraum. Ein<br />

Beispiel: das Haus St. Martin in Friedrichshafen-Ailingen.<br />

Im Kreis sitzen zwölf Senioren. Gegenseitig sollen<br />

sie sich den weichen Ball zuwerfen und dabei Tiere<br />

mit wechselnden Anfangsbuchstaben nennen. Beim<br />

nächsten Mal sind Vornamen das Thema. Kurzweilig<br />

sind die Übungen. Rasch ist die Gymnastikstunde um.<br />

Bis zum Mittagessen bleibt noch etwas Zeit. Maria<br />

Metzger kehrt für eine Weile in ihr Zimmer zurück.<br />

Traumhaft ist <strong>der</strong> Blick aus ihrem Fenster: Alpenpanorama,<br />

soweit das Auge reicht. Ein Stück vom Bodensee<br />

ist zu sehen. Über dem kreist ein Zeppelin am blauen<br />

Himmel. Seit Anfang Dezember 2014 wohnt die Seniorin<br />

im Haus St. Martin in Ailingen. „Ich habe hier alles,<br />

was ich brauche“, sagt sie überzeugt und zufrieden.<br />

„Am Anfang“, sagt sie und stockt dabei etwas, „da<br />

dachte ich: Jetzt werde ich abgeschoben.“ Doch dann<br />

erhellt sich ihr Blick. „Das hat sich aber ganz schnell<br />

geän<strong>der</strong>t.“ Schon nach einer Woche habe sie sich pudelwohl<br />

gefühlt in dem neuen Haus. „Die Mitarbeiter sind<br />

alle freundlich und hilfsbereit. Sie nehmen einen auch<br />

mal in den Arm und sagen, das schaffen wir schon.<br />

Alle“, sagt die zierliche Dame mit Nachdruck, „alle<br />

sind sehr nett. Keinen kann man ausschließen.“ Ihre<br />

Tochter und ihr Sohn, die für die 78-Jährige das Haus<br />

ausgewählt haben, kommen sie regelmäßig besuchen.<br />

Meist täglich im Wechsel. Außerdem hat sie seit ihrem<br />

Einzug auch Freundschaften geschlossen. „Dann fahre<br />

ich mal nach hinten, um einen Besuch zu machen“,<br />

erläutert sie den Ausflug im Haus mit dem Rollator.<br />

Größere Zufriedenheit<br />

Bei <strong>der</strong> Entwicklung des Konzeptes <strong>der</strong> kleinen Häuser<br />

standen für die Verantwortlichen die Einbindung in<br />

die Gemeinde und das Leben in kleineren Einheiten<br />

im Mittelpunkt. „Wir sind uns sicher, dass sich ältere<br />

Menschen in überschaubaren Wohneinheiten wohler<br />

fühlen“, erklärt Stefanie Locher (Geschäftsführerin<br />

<strong>der</strong> deutschen Altenhilfe <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>). „Das<br />

familienähnliche Zusammenleben wirkt <strong>der</strong> Vereinsamung<br />

entgegen. Es bietet den Bewohnern ein hohes<br />

Maß an Lebensqualität.“<br />

Stefanie Locher nennt auch Gründe, die gegen eine<br />

Standortwahl sprechen können und die auch schon zur<br />

Ablehnung geführt haben: wenn etwa ein mögliches<br />

Grundstück auf <strong>der</strong> „Grünen Wiese“ zu abgelegen ist<br />

o<strong>der</strong> wenn in <strong>der</strong> Gemeinde kein geeignetes Grundstück<br />

mit etwa 3 000 Quadratmetern zur Verfügung<br />

steht. In zu kleinen Gemeinden mit unter 3 000 Einwohnern<br />

kann das Konzept aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht nicht verwirklicht werden. Auch Anfragen aus<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n, in denen es keine Pflegeheime <strong>der</strong><br />

<strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe gibt, können oft nicht positiv<br />

beschieden werden. Wirtschaftlichkeit und Synergieeffekte<br />

sind erst im Verbund von zwei bis drei Häusern<br />

gegeben.<br />

In einer Pilotstudie <strong>der</strong> Dualen Hochschule Stuttgart<br />

wurden bei Befragungen von Angehörigen in sieben<br />

Häusern Tendenzen deutlich, die für kleinere<br />

Wohngemeinschaften sprechen. Bei <strong>der</strong> Pflege und<br />

Betreuung zeigten sie eine höhere Zufriedenheit als in<br />

klassischen<br />

größeren Pflegeheimen. Zu den positiv bewerteten<br />

Punkten gehören unter an<strong>der</strong>em die Verlässlichkeit<br />

und das Eingehen auf die Wünsche <strong>der</strong> Bewohner<br />

ebenso wie die Möglichkeit, die eigenen Gewohnheiten<br />

auszuleben und die Zuwendung <strong>der</strong> Mitarbeiter.<br />

Offene Türen<br />

Von ihrer Ausbildung und ihrer Berufserfahrung kennt<br />

die Pflegedienstleiterin Nicole Goeft größere Häuser.<br />

Der Unterschied liegt für sie klar auf <strong>der</strong> Hand: „Es<br />

ist viel persönlicher hier. Man kennt die Angehörigen<br />

schnell, die aus- und eingehen.“ Überhaupt stehen<br />

die Türen für Angehörige immer offen, was auch oft<br />

genutzt wird. Vor allem wenn es einem Elternteil nicht<br />

gut geht, bleiben manche auch mal bis in die Nacht<br />

hinein. „Die Angehörigen bewegen sich bei uns im<br />

Haus ganz frei.“ Welchen Spielraum Bewohner und<br />

Angehörige haben, beschreibt ein nicht ganz gewöhnliches<br />

Beispiel einer Frau, <strong>der</strong>en Lebensgefährte im<br />

Haus lebt. „Bei ihren Besuchen nutzen die beiden die<br />

Möglichkeit, gemeinsam zu kochen“, erklärt Nicole<br />

Goeft. Voraussetzung sei selbstverständlich, dass die<br />

Wohnküche frei ist. Eine Freiheit, die dem Paar ein<br />

großes Stück Autonomie beschert.<br />

36 Menschen leben im Haus St. Martin. Jede Mitarbeiterin<br />

und je<strong>der</strong> Mitarbeiter ist Ansprechpartner für die<br />

„Das familienähnliche Zusammenleben<br />

wirkt <strong>der</strong> Vereinsamung entgegen.<br />

Es bietet den Bewohnern<br />

ein hohes Maß an Lebensqualität.“<br />

Stefanie Locher, Geschäftsführerin<br />

„Es ist viel persönlicher hier. Man kennt die Angehörigen<br />

schnell, die aus- und eingehen.“<br />

Nicole Goeft, Pflegedienstleiterin, Haus St. Martin, Ailingen<br />

Bewohner und die Angehörigen, was nicht nur Maria<br />

Metzger sehr schätzt. Zum Konzept <strong>der</strong> „Kleinen Häuser“<br />

gehört, dass sie zentral liegen und dass sie offen<br />

sind. Dadurch sind auch Kontakte nach außen möglich.<br />

Bäcker und Geschäfte können von den mobilen<br />

Bewohnern auch zu Fuß erreicht werden. Die Bewohner<br />

gehen mindestens jede zweite Woche mit Begleitung<br />

auf den örtlichen Wochenmarkt. Maria Metzger, die<br />

wegen ihrer Parkinson-Erkrankung nicht mehr sehr gut<br />

zu Fuß ist, wird zum Friseur begleitet. Ist ihre Frisur<br />

gerichtet, erhält die Wohngemeinschaft einen Anruf,<br />

dass sie jemand abholen kann.<br />

Ins Haus kommen auch ehrenamtlich Engagierte. Eine<br />

Frau hilft zum Beispiel beim Servieren des Mittagessens.<br />

Eine an<strong>der</strong>e kommt zu Besuch und unterhält<br />

sich mit einzelnen Bewohnern. Die katholischen und<br />

evangelischen Pfarrer übernehmen seelsorgerische<br />

Aufgaben und gestalten regelmäßig Gottesdienste im<br />

Haus. Diese werden gerne auch von externen Gemeindemitglie<strong>der</strong>n<br />

besucht. Beim Sommerfest singen Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong><br />

und bieten auch unter dem Jahr Gesangseinlagen.<br />

Der Männer-Chor und eine Ziehharmonika-<br />

Spielerin kommen ebenfalls ins Haus. Jahreszeitliche<br />

Feste bieten Gelegenheit zum regen Austausch zwischen<br />

den Bewohnern von Haus St. Martin und Gemeindemitglie<strong>der</strong>n.<br />

Was Angehörige zufrieden macht:<br />

• Gute Wohnbedingungen<br />

• Freundlichkeit <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

• Zuwendung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

• Möglichkeit individuelle Gewohnheiten zu leben<br />

(aus: Prof. Dr. Anke Simon: Subjektive Versorgungsqualität<br />

in Pflegeheimen des alternativen Hausgemeinschaftskonzepts.<br />

Georg Thieme Verlag KG,<br />

Stuttgart 2014; S. 344–350)<br />

38 Altenhilfe<br />

Altenhilfe<br />

39


St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH, Deutschland<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Stefanie Locher<br />

Geschäftsführerin<br />

Die St. Anna-Hilfe und die <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter betreiben im <strong>Stiftung</strong>sverbund den größten Teil <strong>der</strong><br />

stationären Altenpflegeeinrichtungen, Sozialstationen und ergänzenden Wohnformen wie den Heimgebundenen<br />

Wohnungen. Das Portfolio wird ergänzt durch weitere Angebote wie Wohnen mit Service, ein Hospiz,<br />

eine Seniorenwohngemeinschaft, ambulant betreute Wohnformen, Tages-, Kurzzeit- und Schwerstpflege.<br />

Neben den generationenübergreifenden Wohnanlagen nach dem Konzept „Lebensräume für Jung und Alt“<br />

werden Quartiersprojekte umgesetzt.<br />

25 Jahre <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe<br />

Rasch kamen neue Altenheime dazu, und neue Kon-<br />

Im Berichtsjahr konnte die <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe auf<br />

zepte wurden entwickelt, um auf die demografische<br />

25 Betriebsjahre zurückblicken. Sie startete im Jahr<br />

Entwicklung zu antworten. Im Jahr <strong>2015</strong> zählte die<br />

1990 mit dem Haus St. Antonius in Friedrichshafen.<br />

<strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe in Deutschland 30 Altenpflegeheime.<br />

Alle sind neu gebaut o<strong>der</strong> umfänglich saniert<br />

St. Anna-Hilfe, Deutschland<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

und somit auf einem mo<strong>der</strong>nen Stand <strong>der</strong> Altenpflege.<br />

Außerdem gehören 28 Wohnanlagen nach dem Konzept<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“, fünf Sozialstationen<br />

Dr. Alexan<strong>der</strong> Lahl<br />

Geschäftsführer<br />

(seit 1.11.<strong>2015</strong>)<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

Bewohner in Heimen<br />

3 334 3 418<br />

(Dauer-, Kurzzeit- und Schwerstpflege)<br />

Gäste Tagesbetreuung 83 74<br />

Gäste Hospiz 89 100<br />

Patienten/Kunden Sozialstationen 827 837<br />

Mieter Heimgebundene Wohnungen 322 323<br />

Bewohner Wohnanlagen<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“<br />

1 414 1 448<br />

und viele spezielle Angebote wie das Stationäre Hospiz<br />

sowie Betreuungsdienste und Quartiersprojekte dazu.<br />

Die stationäre Pflege und das generationenübergreifende<br />

Wohnen in den Lebensräumen sind stark in die<br />

jeweilige Kommune eingebunden. Die Verantwortlichen<br />

vor Ort stehen hinter den Konzepten <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er<br />

Altenhilfe. Sie sind wichtige und starke Partner bei <strong>der</strong><br />

Versorgung und Begleitung alter Menschen und ihrer<br />

Familien.<br />

Bewohner Wohnanlagen „Leben am See“ 124 124<br />

Die <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe entwickelt laufend neue<br />

Gerhard Schiele<br />

Geschäftsführer<br />

(bis 31.10.<strong>2015</strong>)<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 30 30<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 1 620 1 618<br />

Schwerstpflegeplätze 46 25<br />

Plätze Tagesbetreuung 60 60<br />

Plätze Hospiz 9 9<br />

Standorte Heimgebundene Wohnungen 19 20<br />

Anzahl Heimgebundene Wohnungen 241 248<br />

fachliche Konzepte. So werden zum Beispiel die<br />

Erkenntnisse und Erfahrungen aus den Lebensräumen<br />

in Quartiersprojekte übertragen und neue Betreuungsleistungen<br />

angeboten, die es älteren Menschen erlauben,<br />

möglichst lange zu Hause wohnen zu können.<br />

Freiheitsentziehende Maßnahmen reduziert<br />

Innerhalb von nur drei Jahren konnte die <strong>Liebenau</strong>er<br />

Altenhilfe die freiheitsentziehenden Maßnahmen in<br />

den stationären Einrichtungen von 26,9 auf 11,6 Prozent<br />

deutlich reduzieren. Der Bundesreferenzwert <strong>der</strong><br />

Uni Bielefeld liegt im Vergleich dazu bei 28,6 Prozent.<br />

Zurückzuführen ist <strong>der</strong> deutliche Rückgang vor allem<br />

Strukturierte Informationssammlung (SIS)<br />

In <strong>der</strong> Pflege und Betreuung ist es ein Anliegen, die<br />

unverzichtbare Dokumentation möglichst einfach und<br />

überschaubar zu gestalten. Die „Strukturierte Informationssammlung“<br />

(SIS) könnte zu dieser Entbürokratisierung<br />

beitragen und den Pflegefachkräften<br />

mehr Zeit für die Bewohner einräumen.<br />

Wohnanlagen<br />

26 28<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“<br />

Anzahl <strong>der</strong> Wohnungen 832 852<br />

Wohnanlagen „Leben am See“ 2 2<br />

Wohnungen „Leben am See“ 73 73<br />

Sozialstationen 3 5<br />

auf den reduzierten Einsatz von Bettseitenschutz.<br />

Dies konnte durch die Schulung und Sensibilisierung<br />

<strong>der</strong> Fachkräfte – aber auch durch die Anwendung neuer<br />

Methoden – erreicht werden. Neben dem Einsatz von<br />

Nie<strong>der</strong>flurbetten, die tiefer eingestellt werden können,<br />

werden Sturzmatten und Sturzkissen eingesetzt. Dies<br />

In vier stationären Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe<br />

wird SIS <strong>der</strong>zeit geprüft. Einzelne Pflegefachkräfte<br />

arbeiten sowohl nach diesem neuen Verfahren als auch<br />

nach <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe gängigen Methode.<br />

Nach <strong>der</strong> umfänglichen Projektphase und Evaluierung<br />

wird betriebsweit entschieden, nach welcher Methode<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 612 1 713<br />

Ehrenamtliche 1 290 1 543<br />

gibt sowohl dem sorgetragenden Mitarbeiter als auch<br />

dem Bewohner eine gewisse Sicherheit.<br />

künftig dokumentiert wird. Ein erstes Ergebnis zeigt,<br />

dass sowohl die Fachkräfte als auch Bewohner und<br />

Angehörige die Form des Gesprächs, das bei SIS wichtiger<br />

Bestandteil ist, als sehr wertschätzend erleben.<br />

40 Altenhilfe Altenhilfe<br />

41


Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist (80 % Beteiligung), Deutsche Provinz <strong>der</strong> Salvatorianer (20 % Beteiligung)<br />

Zu den Angeboten <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter gehört neben den stationären Pflegeeinrichtungen mit<br />

Heimgebundenen Wohnungen eine Sozialstation, die mit ihren Leistungen Menschen zu Hause versorgt.<br />

Zusätzlich betreibt die Gesellschaft eine Einrichtung in Wolfegg-Neutann, die sich auf die Begleitung von<br />

Menschen mit schweren demenziellen Erkrankungen spezialisiert hat. Die Heilig Geist – Leben im Alter gehört<br />

zur <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe.<br />

Stefanie Locher<br />

Geschäftsführerin<br />

Wohnen im Schloss<br />

Im Schloss Bad Wurzach bietet die Heilig Geist – Leben<br />

im Alter 13 Heimgebundene Wohnungen an. Die hellen,<br />

geschmackvollen Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen<br />

zeichnen sich durch ihre Geräumigkeit und die zentrale<br />

Lage aus. Sowohl Alleinstehende als auch Ehepaare<br />

haben hier die Möglichkeit, in unmittelbarer Nähe des<br />

Pflegeheims Stift zum Heiligen Geist selbstständig zu<br />

leben. Morgens schaut regelmäßig eine Fachkraft vor-<br />

Führungskräfteentwicklung<br />

„Persönliche Rollenentwicklung“. In weiteren Modulen<br />

Dr. Alexan<strong>der</strong> Lahl<br />

Geschäftsführer<br />

(seit 1.11.<strong>2015</strong>)<br />

bei. Das gibt Sicherheit, ebenso wie die Notrufanlage<br />

in <strong>der</strong> Wohnung. Die Mieter können den Mittagstisch<br />

im Schloss nutzen sowie an kulturellen Veranstaltungen<br />

Das mit <strong>der</strong> Abteilung fortbilden & entwickeln <strong>der</strong> Stif-<br />

wie „Fachbezogene Qualifizierungsbausteine“ und<br />

und Heim-Festen teilnehmen. Pflegeheim und Sozial-<br />

tung <strong>Liebenau</strong> aufgelegte Führungskräfteentwick-<br />

„Intensivqualifikation“ können sie ihr Wissen weiter<br />

station vermitteln auch weitere Dienste und beraten in<br />

lungsprogramm (FKE) wurde <strong>2015</strong> weiter umgesetzt.<br />

steigern. Die fachlich anspruchsvolle Modul-Fortbildung<br />

Alltagsfragen.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter absolvierten erfolg-<br />

dient nicht nur den beruflichen Karrierechancen.<br />

reich die ersten Module „Grundqualifikation“ und<br />

Mitarbeiter, die weniger den beruflichen Aufstieg im<br />

Blick haben, können die Fortbildungen auch zur per-<br />

Träger- und Praxisstandards<br />

sönlichen Stärkung nutzen. Für Einrichtungs- und<br />

Pflegedienstleitungen bietet das Modul „Lebenslanges<br />

Lernen“ die Reflexion <strong>der</strong> eigenen Führungsrolle.<br />

Rund 30 bis 40 Mitarbeiter bilden sich im Rahmen <strong>der</strong><br />

Führungskräfteentwicklung in allen angebotenen<br />

Modulen laufend fort.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Gerhard Schiele<br />

Geschäftsführer<br />

(bis 31.10.<strong>2015</strong>)<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

Bewohner in Heimen<br />

322 376<br />

(Dauer-, Kurzzeitpflege)<br />

Patienten/Kunden Sozialstation 218 218<br />

Mieter Heimgebundene Wohnungen 47 47<br />

Die <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe hat für die stationären Einrichtungen<br />

in Deutschland Träger- und Praxisstandards<br />

eingeführt. Die für alle Häuser verbindlichen<br />

Trägerstandards enthalten Mindestvorgaben, die unter<br />

an<strong>der</strong>em rechtliche und wissenschaftliche Kriterien<br />

berücksichtigen. Die Praxisstandards wie<strong>der</strong>um lassen<br />

den einzelnen Einrichtungen einen gewissen Gestaltungsspielraum.<br />

Drei Häuser haben zum Beispiel Exper-<br />

Die verschiedenen Angebote <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> – Leben im<br />

Alter sind gut nachgefragt. Das Unternehmen ist aufgrund<br />

einer steigenden Auslastung wirtschaftlich solide<br />

aufgestellt. Der Umsatz wurde im Berichtsjahr verglichen<br />

mit dem Vorjahr erhöht.<br />

Die St. Anna-Hilfe konnte ein positives Ergebnis erzielen.<br />

Belastend wirken die hohen Beiträge zur Altersvorsorge<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter. Die wirtschaftliche Situation<br />

ist dennoch positiv. Für die kommenden Jahre ist eine<br />

Stabilität zu erwarten.<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 3 3<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 187 187<br />

Schwerstpflegeplätze 30 30<br />

Heimgebundene Wohnungen 36 36<br />

Sozialstationen 1 1<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 232 239<br />

Ehrenamtliche 150 295<br />

tenstandards wie Dekubitusprophylaxe, chronische<br />

Schmerzen und freiheitsentziehende Maßnahmen<br />

unter die Lupe genommen. Ihre Praxisbeschreibungen<br />

werden den an<strong>der</strong>en Einrichtungen zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die Nachfrage nach den vielfältigen stationären und<br />

ambulanten Angeboten bei <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im<br />

Alter ist unverän<strong>der</strong>t hoch. Daher konnte im Berichtsjahr<br />

<strong>2015</strong> ein positives Ergebnis verbucht werden.<br />

42 Altenhilfe Altenhilfe<br />

43


St. Anna-Hilfe für ältere Menschen gemeinnützige GmbH, Österreich<br />

Die St. Anna-Hilfe betreibt in Vorarlberg und Oberösterreich zehn Altenpflegeheime mit rund 600 Pflegeplätzen,<br />

eine Wohnanlage „Lebensräume für Jung und Alt“, eine Pflegewohngemeinschaft (16 Wohnungen),<br />

Betreutes Wohnen (20 Wohnungen), insgesamt 36 Heimgebundene Wohnungen an vier Standorten sowie eine<br />

Einrichtung für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in Spittal an <strong>der</strong> Drau in Kärnten.<br />

Klaus Müller<br />

Geschäftsführer<br />

Neue Wohnangebote in Bregenz<br />

Im Bregenzer Stadtteil Vorkloster ist die mo<strong>der</strong>ne Wohn-<br />

<strong>2015</strong> eine Pflegewohngemeinschaft mit 16 Wohnungen<br />

eröffnet: Die leicht pflegebedürftigen Senioren<br />

anlage Blumenegg mit rund 200 Miet- und Eigentums-<br />

(Pflegestufe 1 bis 3 von sieben) leben in barrierefreien<br />

wohnungen in sechs Wohnblöcken entstanden. Inmitten<br />

Ein-Zimmer-Wohnungen. Sie erhalten Unterstützung<br />

dieses neuen Quartiers hat die St. Anna-Hilfe im Juli<br />

und Sicherheit rund um die Uhr sowie eine Vielfalt<br />

gemeinschaftlicher Angebote. Außerdem bietet die<br />

St. Anna-Hilfe Mietern von 20 weiteren Wohnungen<br />

St. Anna-Hilfe, Österreich<br />

St. Anna-Service<br />

Dienstleistungen nach dem Konzept des Betreuten<br />

Wohnens: Diese rüstigen Senioren erhalten neben dem<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

Bewohner in Heimen<br />

927 909<br />

(Dauer- und Kurzzeitpflege)<br />

Gäste Tagesbetreuung 8 8<br />

Mieter Heimgebundene Wohnungen 36 36<br />

eigenen Wohnraum auch Unterstützung in Pflege und<br />

Hauswirtschaft und profitieren vom Zusammenleben<br />

in <strong>der</strong> Gemeinschaft mit an<strong>der</strong>en Mietern.<br />

Quartiersmanagement übernommen<br />

Im Auftrag <strong>der</strong> Landeshauptstadt Bregenz hat die<br />

Bewohner Wohnanlagen<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“<br />

59 89<br />

St. Anna-Hilfe das Quartiersmanagement für die neue<br />

Siedlung übernommen. Zuständig für die proaktive<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Altenpflegeheime 10 10<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 562 562<br />

Heimgebundene Wohnungen 36 36<br />

Gestaltung des Zusammenlebens ist Gemeinwesenarbeiterin<br />

Christine Helbock, die zugleich auch die<br />

beiden Teams <strong>der</strong> Pflegewohngemeinschaft und des<br />

Betreuten Wohnens leitet. Gemeinsame Aktivitäten,<br />

Treffpunkt für Jung und Alt“, bestätigt nicht nur Chris-<br />

für die im Bau o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Planung befindlichen Pflege-<br />

Wohnanlagen<br />

1 1<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“<br />

Pflegewohngemeinschaft – 1<br />

Wohnungen Pflegewohngemeinschaft – 16<br />

Betreuungseinrichtungen für<br />

1 1<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Plätze Wohnwelt 18 18<br />

Plätze Arbeitswelt 24 24<br />

Veranstaltungen und Feste finden in den Gemeinschaftsräumen<br />

im Erdgeschoss von Haus B statt, wo<br />

auch die Pflegewohngemeinschaft untergebracht ist.<br />

Das Konzept von Stadt Bregenz, St. Anna-Hilfe und<br />

Architektengruppe Dietrich Untertrifaller ging auf:<br />

„Die Pflegewohngemeinschaft ist eine Drehscheibe, ein<br />

tine Helbock, son<strong>der</strong>n auch Erich Meyer, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Wohnbauselbsthilfe, die die von <strong>der</strong> St. Anna-<br />

Hilfe betreuten Wohnungen und Gemeinschaftsräume<br />

vermietet.<br />

Zehn Jahre Hausgemeinschaften<br />

Alltagsnah und individuell: Seit zehn Jahren leben die<br />

heime in St. Gallenkirch und Bartholomäberg.<br />

Hohe Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Sehr erfreulich war, dass sich die Mitarbeiter <strong>der</strong> St. Anna-<br />

Hilfe bei einer stiftungsweiten Umfrage überdurchschnittlich<br />

zufrieden über ihre Arbeitsbedingungen<br />

und die Unternehmenskultur geäußert haben. Ent-<br />

Dienstleistungen St. Anna-Service<br />

Frühstück/Mittagessen 339 448 319 421<br />

Abendessen (plus Extra) 204 354 213 386<br />

älteren Menschen in den damals neu erstellten Häusern<br />

in Stadl-Paura, Gmunden und Nüzi<strong>der</strong>s nach dem Konzept<br />

<strong>der</strong> Hausgemeinschaften in kleinen, familiären<br />

Gruppen. In <strong>der</strong> Wohnküche ihres Wohnbereichs küm-<br />

wicklungsbedarf zeigte sich bei <strong>der</strong> Vorbeugung von<br />

Rücken- und Gelenkproblemen. Entsprechende Projekte<br />

sind im Rahmen eines aktiven Gesundheitsmanagements<br />

bereits eingeleitet worden.<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 644 650<br />

davon: Mitarbeiter/-innen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

(geför<strong>der</strong>te Arbeitsplätze)<br />

8 8<br />

mert sich eine Alltagsmanagerin um das Essen sowie<br />

den Haushalt und ist ständige Ansprechperson. Die<br />

Bewohner sehen, hören und riechen, was vor sich geht,<br />

beteiligen sich nach den eigenen Wünschen und<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die wirtschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen konnten insgesamt<br />

sehr zufriedenstellend bewältigt werden. Darüber<br />

Ehrenamtliche 290 259<br />

Fähigkeiten o<strong>der</strong> sind einfach dabei. Das Konzept hat<br />

hinaus haben sich alle Einrichtungen <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe<br />

sich bewährt und bildet die konzeptionelle Grundlage<br />

auch inhaltlich gut weiterentwickelt.<br />

44 Altenhilfe Altenhilfe<br />

45


Casa Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien (49 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (40 % Beteiligung),<br />

Bankhaus Schelhammer und Schattera (2 % Beteiligung)<br />

<strong>Liebenau</strong> Schweiz gemeinnützige AG<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter, Schweiz<br />

Die Casa Leben im Alter betreibt in Wien und Nie<strong>der</strong>österreich vier Pflegewohnhäuser und einen Privatkin<strong>der</strong>garten.<br />

Die Organisation verwaltet zusätzlich eine Einrichtung <strong>der</strong> Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien in Baden<br />

bei Wien per Managementvertrag. Des Weiteren ist die Casa Leben im Alter Betreiber <strong>der</strong> Tochtergesellschaft<br />

Dom Seniorov Pezinok mit einem Pflegewohnhaus in <strong>der</strong> Slowakei.<br />

Die <strong>Liebenau</strong> Schweiz mit Sitz in St. Gallen ist die Nachfolgegesellschaft <strong>der</strong> Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil<br />

und eine 100-prozentige Tochter <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Sie betreibt ein Pflegeheim mit integriertem<br />

Kurzentrum, öffentlichem Soleschwimmbad und Rehabilitationsbetrieb für ältere Menschen. Per<br />

Managementvertrag ist sie außerdem für die Geschäftsführung <strong>der</strong> beiden zur <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

gehörenden Pflegeheime in Brunna<strong>der</strong>n und Goldach zuständig.<br />

Markus Platzer<br />

Geschäftsführer<br />

Wachstum und Jubiläum<br />

Grund zum Feiern gab es im Wiener Pflegewohnhaus<br />

Teleios-Preis <strong>2015</strong>: Die Projekte Wissensmanagement,<br />

Gemeinschaftsgarten sowie Hospizkultur und Palliative<br />

Thomas Häseli<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

Zukunftsfähige Strukturen<br />

(68 Einzelzimmer aufgeteilt in fünf Wohngruppen)<br />

Casa Kagran anlässlich des fünfjährigen Bestehens.<br />

Care sind Belege für die Innovationskraft sowie das<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> pflegt seit 2004 eine enge Partner-<br />

wurden nun auch die neun heimgebundenen Woh-<br />

Gleichzeitig ging <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> neuen Häuser in Kirchberg<br />

Qualitäts- und Nachhaltigkeitsbestreben des Unter-<br />

schaft mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter mit Sitz<br />

nungen und ein Stützpunkt für den örtlichen Spitex-<br />

an <strong>der</strong> Pielach sowie im Wiener Sonnwendviertel, wo <strong>der</strong><br />

nehmens. Einen wichtigen Schwerpunkt stellte auch<br />

in Goldach und war seit 2007 Mitglied <strong>der</strong> Genossen-<br />

Dienst realisiert und feierlich eingeweiht.<br />

offizielle Spatenstich im März <strong>2015</strong> erfolgte, zügig<br />

das betriebliche Gesundheitsmanagement dar.<br />

schaft Dorfplatz Oberhelfenschwil. Im Oktober <strong>2015</strong><br />

voran. Ein wichtiger Meilenstein war die Übernahme<br />

hat sie die restlichen Anteile <strong>der</strong> Genossenschaft über-<br />

Leitungswechsel in Brunna<strong>der</strong>n und Goldach<br />

sämtlicher Anteile an <strong>der</strong> SH Development durch die<br />

Am Puls <strong>der</strong> Zeit<br />

nommen und diese zur <strong>Liebenau</strong> Schweiz umgewan-<br />

Seit September <strong>2015</strong> ist Andrea Kleger neue Haus- und<br />

Casa Sozialeinrichtungen im Juni. Eine weitere Markt-<br />

Das neue Tool Qualitätsaudit und Pflegevisite setzt ein-<br />

delt. So erhält die vor 26 Jahren gegründete Genossen-<br />

Pflegedienstleiterin im Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n. Der<br />

Klaus Müller<br />

Geschäftsführer<br />

erschließung in <strong>der</strong> Slowakei im Bereich Altenpflege ist<br />

geplant.<br />

heitliche Qualitätsstandards. Das Dienstplanprogramm<br />

UPI wurde Ende des Jahres voll etabliert und das Projekt<br />

elektronische Pflegedokumentation gestartet. Der<br />

Renate Klein<br />

Verwaltungsrat<br />

schaft eine neue, zukunftsfähige Struktur, die ihr ein<br />

weiteres fachliches und regionales Wachstum ermöglicht.<br />

Die neue Rechtsform ermöglicht nicht nur die Bei-<br />

langjährige Hausleiter Anton Hirschi ist in den wohlverdienten<br />

Ruhestand gegangen. Im Haus Helios in<br />

Goldach ergänzt Laura Moitzi die Haus- und Pflege-<br />

Ausgezeichnetes Unternehmen<br />

Privatkin<strong>der</strong>garten Casa Waldkloster ist nun mit eigenem<br />

behaltung des gemeinnützigen Charakters, son<strong>der</strong>n<br />

dienstleitung und ist gemeinsam mit dem langjährigen<br />

Im Rahmen des Wiener Staatspreises nahm die Casa<br />

Internet-Auftritt (www.casa-kin<strong>der</strong>garten.at) und<br />

auch eine Erweiterung des Aufgabenbereichs. (Siehe<br />

Hausleiter Karl Eugster für das Haus Helios sowie den<br />

die Nominierung als familien- und frauenfreundliches<br />

Logo vertreten.<br />

auch S. 12)<br />

ambulanten Pflegedienst Spitex in Tübach und Stei-<br />

Unternehmen im Bereich Non-Profit entgegen. Außer-<br />

nach zuständig.<br />

dem verlieh Bundesminister Rudolf Hundstorfer den<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Abschluss <strong>der</strong> Bauarbeiten<br />

Wiener Pflegeeinrichtungen das Zertifikat „berufund-<br />

Das Unternehmen hat das Jahr <strong>2015</strong> mit einem positi-<br />

Die Bauarbeiten am Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n konnten<br />

familie“. Dazu kam die dreifache Nominierung zum<br />

ven Betriebsergebnis abgeschlossen.<br />

im Laufe des Berichtsjahres abgeschlossen werden:<br />

Klaus Müller<br />

Verwaltungsrat<br />

Neben dem neuen Pflegeheim <strong>der</strong> Gemeinde Neckertal<br />

Casa Leben im Alter<br />

<strong>Liebenau</strong> Schweiz<br />

Bewohner<br />

Bewohner/-innen (Langzeitund<br />

Kurzzeitpflege)<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

353 (381)* 354 (384)*<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 4 (5)* 4 (5)*<br />

Lang- und Kurzzeitpflegeplätze 362 (394)* 364 (396)*<br />

Heimgebundene Wohnungen 21 21<br />

Kin<strong>der</strong>gartenplätze 85 85<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 316 (333)* 308 (328)*<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter 62 79<br />

( )*: inklusive Haus Baden<br />

Dom Seniorov Pezinok<br />

Bewohner<br />

Bewohner/-innen (Langzeitund<br />

Kurzzeitpflege)<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

76 76<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 1 1<br />

Lang- und Kurzzeitpflegeplätze 78 78<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 30 31<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter 0 0<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

Bewohner in Dauerpflege 45 38<br />

Bewohner Pflegewohnungen 5 5<br />

Gäste Rehabilitation 111 75<br />

Gäste Soleschwimmbad/Vitalcenter 20 000 20 000<br />

* zusätzlich Gruppen, die pauschal erfasst<br />

werden<br />

** Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil<br />

Platzzahlen<br />

Dauerpflegeplätze und Rehabilitation 40 40<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 50 50<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Bewohner, Kunden<br />

Bewohner (Dauer- und Kurzzeitpflege) 137 137<br />

Kunden Sozialstation (Spitex) 67 67<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 2 2<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 123 123<br />

Sozialstationen (Spitex) 2 2<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 168 189<br />

Freiwillige Mitarbeiter 28 28<br />

46 Altenhilfe Altenhilfe 47


Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Die Tagesstruktur <strong>der</strong> Kreativwerkstatt Rosenharz ermöglicht<br />

Eva Tettey-Enyo an einer Gemeinschaft teilzuhaben und dennoch<br />

ganz bei sich sein zu können. Der För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich<br />

widmet sich dem kreativen Malen und Gestalten. Oft ist es<br />

nur ein schmaler Grat, den perfekten Zeitpunkt auszuloten, <strong>der</strong><br />

es Eva Tettey-Eny erlaubt, Gefallen an ihrem Tun zu finden. Es<br />

48<br />

gelingt immer öfters. Was die 57-Jährige mit Worten nicht sagen<br />

kann, bringt sie mit dem Pinsel zum Ausdruck. Ihre Bil<strong>der</strong> sind<br />

eine Explosion an Farben, erzählen von einer Frau mit einer<br />

starken Persönlichkeit.<br />

49<br />

Foto: Felix Kästle; Retusche: BrainDesign


Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Therapie mit Farben und Formen<br />

Immer geht es um den Dialog mit den Beschäftigten, wenn die Kunsttherapeutin Irmgard Steg-<br />

mann aus <strong>der</strong> Kreativwerkstatt berichtet. Wenn Worte nicht zur Verfügung stehen, erlauben es die<br />

kreativen Prozesse in <strong>der</strong> Werkstatt, sich kraftvoll mit starken Farben auszudrücken. Aus dieser<br />

Kommunikation heraus entstehen Bil<strong>der</strong>, Karten und Skulpturen, die manchmal auch in Cafés,<br />

Bankfilialen und Galerien ausgestellt werden. Auch Kooperationen mit Schulen und Firmen sind<br />

Teil <strong>der</strong> Therapie.<br />

einbringen kann. Eva Tettey-Enyo hat sehr bewusst<br />

den Rückzugsort in <strong>der</strong> Kreativwerkstatt gesucht und<br />

gefunden. In erster Linie beschäftigt sie sich mit ihren<br />

Zeitschriften, ist eine eifrige und konsequente Leserin,<br />

interessiert sich ganz beson<strong>der</strong>s für Tiere und verfügt<br />

über ein breites Allgemeinwissen, mit dem sie bei Quizspielen<br />

wie<strong>der</strong>holt die Mitarbeiter aussticht.<br />

Ein inklusiver Ort<br />

Im letzten Jahr stellte die Kreativwerkstatt in <strong>der</strong> „Linse“<br />

Anerkennung für das was sie tun und leisten, ist wichtig<br />

für die Menschen, die wir begleiten“, bestätigt<br />

Markus Harant, Leitung För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich<br />

Rosenharz.<br />

Beson<strong>der</strong>e Qualität des Miteinan<strong>der</strong>s<br />

Schon früh erkannte die Geschäftsleitung <strong>der</strong> St. Gallus-<br />

Hilfe, dass die Kunst ein Plateau ist, wo sich Menschen<br />

ohne Vorbehalte begegnen können, wo <strong>der</strong> Umgang<br />

leicht fällt und man voneinan<strong>der</strong> profitieren kann.<br />

in Weingarten aus, in <strong>der</strong> HypoVereinsbank Filiale<br />

Beim gemeinsamen Malen staunten die Führungskräfte<br />

Ravensburg, wirkte bei <strong>der</strong> Weihnachtsausstellung im<br />

über den Mut <strong>der</strong> Beschäftigten zur Farbe, waren von<br />

Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen mit und erntete in<br />

ihren Ideen begeistert und von dem Miteinan<strong>der</strong>, wo<br />

Kunsttherapie als Chance<br />

Das Kreative war schon immer ein Schwerpunkt im<br />

diesem Jahr in Markdorf viel Lob mit <strong>der</strong> Ausstellung<br />

„Wirklich – Unwirklich“ in <strong>der</strong> Stadtgalerie. Die fröhlichen<br />

Bil<strong>der</strong> in starken Farben begeisterten die Besu-<br />

je<strong>der</strong> geschätzt und akzeptiert wird, so wie er ist. Nicht<br />

alle können ihren eigenen Ausdruck mit Farben, mit<br />

Pappmaché o<strong>der</strong> Ton bildhaft gestalten. Die künstle-<br />

För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe.<br />

cher und weckten vielerorts das Interesse, mehr über<br />

rische Form entsteht im Miteinan<strong>der</strong>, wie beim gemein-<br />

Daraus entwickelte sich im Jahr 2010 die Kreativwerk-<br />

die Kreativwerkstatt zu erfahren. Führungskräfte <strong>der</strong><br />

samen Malen. Der eine malt großflächig den Hinter-<br />

statt Rosenharz. 17 Menschen mit hohem Unterstüt-<br />

HypoVereinsbank Württemberg Ost malten zusammen<br />

grund eines Bildes. Der an<strong>der</strong>e gestaltet das Bild, wie<br />

zungsbedarf werden dort begleitet. „Ohne Malen mag<br />

mit den Beschäftigten großformatige Bil<strong>der</strong> für eine<br />

Renate Hoffmann mit ihren Kreidezeichnungen. Auch<br />

ich nicht leben“, sagt Monika Krug. Auch wenn sie oft<br />

Ausstellung. Diese Begegnung beeindruckte nicht nur<br />

bei den Figuren aus Ton o<strong>der</strong> Pappmaché sind alle be-<br />

nicht die Kraft hat, den Pinsel zu halten. Renate Hoff-<br />

die Banker. Auf beson<strong>der</strong>e Art war auch Eva Tettey-<br />

teiligt. Die einen reißen das Papier, an<strong>der</strong>e schneiden,<br />

mann setzt ausschließlich Akzente, skizziert sekunden-<br />

Enyo von diesem unkomplizierten Miteinan<strong>der</strong> ange-<br />

kleistern, kleben, wählen die Farben, streichen an<br />

schnell ihre Figuren auf die Leinwand. Dagegen ver-<br />

tan. Sie wurde aus ihrer Lethargie geweckt, die es ihr<br />

o<strong>der</strong> bedienen die Papierschneidemaschine. Je<strong>der</strong><br />

sinkt Anita Bru<strong>der</strong> regelrecht in ihre Malerei, arbeitet<br />

nur selten erlaubt, an einer Gemeinschaft teilzuhaben.<br />

findet seinen Arbeitsplatz, nimmt ganz bewusst sein<br />

am liebsten ohne Pause an ihren Bil<strong>der</strong>n. Auch Claudia<br />

Dannenmann malt eigene Werke, aber nicht jeden Tag.<br />

Oft dauert es lange, bis sie in die notwendige Ruhe<br />

Lob und Anerkennung<br />

Zum ersten Mal war sie daran interessiert, bei einer<br />

eigenes Können wahr: bewusst gesetzte Akzente – wie<br />

rote Schuhe –, eigenwillige Formen und Farben. Am<br />

Ende ist jede Skulptur ein Unikat.<br />

findet, um vor ihrer Staffelei zu verweilen und kreativ<br />

tätig zu sein.<br />

Wohlfühlorte<br />

Viele Beschäftigte arbeiten schon lange mit Kunst-<br />

Vernissage <strong>der</strong> Kreativwerkstatt dabei zu sein. Zum<br />

ersten Mal nahm sie ganz bewusst einen Pinsel in die<br />

Hand, um ihr eigenes Bild zu malen, entdeckte ihre<br />

Lieblingsfarben Rosa und Lila. Wenn Eva Tettey-Enyo<br />

„Ja“ zum Malen sagt, geht Kunsttherapeutin Irmgard<br />

Das Ich entfalten<br />

Morgens, wenn <strong>der</strong> Tag im För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich<br />

beginnt, steht nicht immer für alle <strong>der</strong> kreative<br />

Prozess im Vor<strong>der</strong>grund. Während Anita Bru<strong>der</strong> sofort<br />

therapeutin Irmgard Stegmann zusammen. An<strong>der</strong>e wie<br />

Stegmann mit ihr in den kleineren Werkraum nebenan,<br />

und ausschließlich malen kann und will, müssen<br />

Eva Tettey-Enyo haben sich im Rahmen eines Prakti-<br />

legt eine CD mit alten Rockklassikern auf. Beide sitzen<br />

an<strong>der</strong>e erst ihren Drang, sich zu bewegen, ausleben.<br />

kums selbstbestimmt für die Tagesstruktur in <strong>der</strong> Kreativ-<br />

sie dann vor <strong>der</strong> Staffelei, besprechen gemeinsam das<br />

Für Eva Tettey-Enyo beginnt <strong>der</strong> Tag mit dem behut-<br />

werkstatt entschieden. Für viele beginnt <strong>der</strong> Tag mit<br />

Bild und die weitere Vorgehensweise. Die Kunstthera-<br />

samen Annähern an die Gemeinschaft in <strong>der</strong> Kreativ-<br />

kleinen Ritualen. Manche müssen erst beobachten und<br />

peutin bietet Farben an und macht Mut, starke Akzente<br />

werkstatt. Erst nach dem Vertiefen in ihre Zeitungen<br />

aus <strong>der</strong> Sofaecke heraus sichten, ob, wann und mit<br />

zu setzen, und Eva Tettey-Enyo widmet sich eine kurze<br />

entscheidet sie, wieviel Distanz sie braucht und wie<br />

wem sie eine Begegnung erlauben. Die eigene Integra-<br />

Weile konzentriert ihrem Werk. „Es macht Spaß“, sagt<br />

viel Nähe sie erlauben kann. Der gemeinsame Tag mit<br />

tion in die große Gemeinschaft fiel oft nicht leicht.<br />

sie, auch wenn es ihr nicht leicht fällt, den Pinsel zu<br />

Mittagstisch gibt Struktur und Sicherheit. Der kreative<br />

Durch die Vertrautheit mit dem Team, durch die inten-<br />

halten und zu führen. Stolz und selbstbewusst hat sie an<br />

Prozess ist immer ein Gemeinschaftswerk, das von<br />

sive Begleitung <strong>der</strong> Mitarbeiter hat je<strong>der</strong> Beschäftigte<br />

<strong>der</strong> Vernissage in <strong>der</strong> HypoVereinsbank teilgenommen.<br />

dem Team <strong>der</strong> Werkstatt angestoßen wird, und doch<br />

seinen Platz gefunden, wo er sich aktiv und selbstbe-<br />

„Das Auftreten in <strong>der</strong> Öffentlichkeit, das bewusste<br />

bestimmt wird von dem eigenständigen Handeln, Tun<br />

stimmt in die Tagesstruktur, in die kreativen Prozesse<br />

Gesehenwerden als Kunstschaffende, das Lob und die<br />

und Erleben <strong>der</strong> Beschäftigten.<br />

50 51


St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Gallus-Hilfe und die <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung sind Träger von Diensten und<br />

Einrichtungen für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behin<strong>der</strong>ungen. Neben stationären, ambulanten<br />

und gemeindeintegrierten Wohnmöglichkeiten bieten sie differenzierte schulische und erzieherische Hilfen<br />

sowie vielfältige Ausbildungs-, För<strong>der</strong>- und Arbeitsplätze, eine Reihe von Freizeitaktivitäten sowie Hilfen für<br />

Familien mit einem Angehörigen mit Behin<strong>der</strong>ung im Rahmen des <strong>Liebenau</strong>er Netzwerks Familie.<br />

Jörg Munk<br />

Geschäftsführer<br />

Weiterentwicklung des Ortes Rosenharz<br />

Die Ortsentwicklung Rosenharz ist im vergangenen<br />

öffentliche Investitionsför<strong>der</strong>ung aus dem Topf „innovativ<br />

und inklusiv“, son<strong>der</strong>n auch eine För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

St. Gallus-Hilfe<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Jahr ein gutes Stück vorangekommen. Die umfängliche<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung des Hauses St. Vinzenz-West wurde<br />

abgeschlossen und die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

freuen sich über die attraktiven, fast neuen Wohnräumlichkeiten.<br />

Auf dem Gelände von drei ehemaligen<br />

Wohnheimen wurde <strong>der</strong> neue För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich<br />

erstellt. Er bietet nun für 46 Menschen mit<br />

hohem und komplexem Hilfebedarf die Möglichkeit<br />

zur individuellen tagesstrukturierenden För<strong>der</strong>ung an.<br />

Parallel hierzu wurden die Außenanlagen zwischen <strong>der</strong><br />

Kirche, <strong>der</strong> Cafeteria und dem neuen För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich<br />

barrierefrei neu erstellt.<br />

Mehr gemeindeintegrierte Hilfen<br />

Im engen Zusammenspiel mit <strong>der</strong> Kirchengemeinde<br />

St. Petrus Canisius wurde das neue Gebäude in <strong>der</strong><br />

Marienstraße 16 in Friedrichshafen zur Nutzung durch<br />

die Sozialstation (im Erdgeschoss) und 18 Bewohne-<br />

sozialräumlichen Arbeit durch das Sozialministerium<br />

aus dem Programm „Impulse Inklusion“. Im Rahmen<br />

des 9. Kongresses <strong>der</strong> Sozialwirtschaft wurde das Projekt<br />

als Gewinner ausgezeichnet, für die Entwicklung<br />

eines inklusiven Quartiers für Menschen mit und ohne<br />

Behin<strong>der</strong>ung, junge Familien, Singles und Senioren<br />

ohne Son<strong>der</strong>räume.<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Betreute Menschen – Lebensbereich<br />

Wohnen<br />

Stationäre Hilfen<br />

für Erwachsene in Wohnheimen<br />

665 659<br />

(<strong>Liebenau</strong>, Hegenberg, Rosenharz)<br />

für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche (Hegenberg) 96 96<br />

gemeindeintegrierte Wohnhäuser/ 284 292<br />

Wohngemeinschaften<br />

Ambulant Betreutes Wohnen 202 214<br />

Betreutes Wohnen in Familien<br />

Erwachsene 72 71<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 30 35<br />

Leistungen im Rahmen des persönlichen<br />

Budgets<br />

39 42<br />

Betreute Menschen – Lebensbereiche<br />

Schule, Bildung, Arbeit, För<strong>der</strong>ung<br />

(z. T. Doppelnennungen mit dem Lebensbereich<br />

Wohnen)<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Familienunterstützende Dienste<br />

Einzel-, Gruppen-, Familienangebote * 638 655<br />

betreute Familien <strong>der</strong> sozial-<br />

37 28<br />

medizinischen Kin<strong>der</strong>nachsorge<br />

*mit allen Angeboten <strong>der</strong> Ferien- und<br />

Freizeitbetreuung<br />

Einrichtungen & Dienste<br />

Wohnhäuser in <strong>Liebenau</strong>, Hegenberg und 16 16<br />

Rosenharz<br />

Gemeindeintegrierte Wohnhäuser/Wohngemeinschaften<br />

20 20<br />

Betriebsstätten <strong>der</strong> WfbM 6 6<br />

Schulen 3 6<br />

Beratungs- und Unterstützungsdienste 17 17<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 368 1 385<br />

Ehrenamtliche 445 469<br />

rinnen und Bewohner in sieben barrierefreien Wohnungen<br />

übergeben. Die sehr zentrale und doch ruhige<br />

Lage ermöglicht die fußläufige Nutzung <strong>der</strong> hervorragenden<br />

Infrastruktur in <strong>der</strong> Innenstadt.<br />

Im Spätherbst konnte ebenfalls die neue Bildungs-,<br />

Begegnungs- und För<strong>der</strong>stätte (BBF) in Bad Waldsee<br />

unter Beisein von Eltern, Angehörigen und Vertretern<br />

<strong>der</strong> Stadt und <strong>der</strong> Kirchengemeinde eingeweiht<br />

Einbezogen sein und mitwirken können<br />

Um den Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung auch außerhalb<br />

<strong>der</strong> festgelegten Mitwirkungsgremien Stimme und<br />

Gewicht zu geben, hat die St. Gallus-Hilfe im vergangenen<br />

Jahr auf ehrenamtlicher Basis die Einrichtung<br />

einer Fürsprecher- und Ombudsstelle initiiert. Die<br />

Betroffenen können damit in einem vertraulichen<br />

Frühför<strong>der</strong>- und Beratungsstelle 189 181<br />

Schüler <strong>der</strong> Don-Bosco-Schule 175 179<br />

Bereich geistige Entwicklung 95 99<br />

Bereich sozial-emotionale Entwicklung 39 40<br />

und Lernen<br />

in kooperativen Organisationsformen 19 28<br />

in berufsvorbereiten<strong>der</strong> Einrichtung (BVE): 12 20<br />

in Schule für Kranke 41 40<br />

Tagesbetreuung externer Schüler 5 5<br />

In acht Städten und Gemeinden wurde in enger Koopera-<br />

tion mit Vereinen, kommunalen Einrichtungen, Kirchen-<br />

gemeinden und an<strong>der</strong>en Trägern in kreativer und spielerischer<br />

Weise Begegnung und Austausch zwischen<br />

Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung ermöglicht.<br />

In einer gut besuchten Fachtagung „Unter sich – Unter<br />

werden. Im engen Zusammenspiel mit den Integrationswerkstätten<br />

Oberschwaben (IWO) erhalten 48<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung individuelle Bildungs-,<br />

Arbeits- und tagesför<strong>der</strong>nde Angebote.<br />

Für zwei weitere Einrichtungen, die Teil des inklusiven<br />

Quartierprojektes Oberteuringen sind, konnten im<br />

vergangenen Jahr die notwendigen öffentlichen För<strong>der</strong>verfahren<br />

abgeschlossen werden. Das Modellpro-<br />

Rahmen ihre Sorgen, aber auch Wünsche und Entwicklungsperspektiven<br />

mit lebenserfahrenen Personen<br />

austauschen.<br />

Um <strong>der</strong> Lebenssituation von geistig- und mehrfachbehin<strong>der</strong>ten<br />

Menschen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen,<br />

hat die St. Gallus-Hilfe im vergangenen Jahr<br />

mit Hilfe von Aktion Mensch und an<strong>der</strong>en Unterstützern<br />

zwölf unterschiedliche Inklusionsprojekte ange-<br />

Integrationsberatung in<br />

90 86<br />

Regelkin<strong>der</strong>gärten/-schulen<br />

Berufsbildungsbereich 73 67<br />

Arbeitsbereich WfbM 336 339<br />

in Betriebsstätten <strong>der</strong> WfbM 314 306<br />

auf betriebsintegrierten Arbeitsplätzen 22 33<br />

Qualifizierungsmaßnahmen/KoBV 11 11<br />

För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereiche 324 336<br />

Tagesbetreuung Senioren 232 232<br />

uns“ suchten wir unter aktiver Einbindung von Prof.<br />

Dr. Theo Klaus und Dr. Jan Glasenapp und zehn unterschiedlichen<br />

Themenworkshops nach fachpraktischen<br />

Zugängen, um Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf<br />

im Alltag Partizipation und Mitwirkung<br />

zu ermöglichen.<br />

jekt „Inklusives Oberteuringen“ erhielt nicht nur eine<br />

stoßen.<br />

52 Hilfe für menschen mit behin<strong>der</strong>ung<br />

Hilfe für menschen mit behin<strong>der</strong>ung<br />

53


Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH (CSW)<br />

St. Josefskongregation Ursberg (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Peter Leuwer<br />

Geschäftsführer<br />

Das Christliche Sozialwerk (CSW) ist das einzige landesweit tätige karitative Sozialunternehmen im Freistaat<br />

Sachsen. Schwerpunkt seiner Tätigkeit sind differenzierte und standortspezifische stationäre und ambulante<br />

Angebote <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe. Aber auch Leistungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe sowie Bildungsangebote<br />

für Schülerinnen und Schüler und pädagogische Fachkräfte gehören zum umfänglichen Angebotsspektrum des<br />

Christlichen Sozialwerks. Der Pferde- und Straußenhof bei Zwickau ermöglicht Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ein<br />

Leben und Arbeiten in beson<strong>der</strong>em Umfeld.<br />

Große Nachfrage<br />

ständigung und Inklusion von Menschen mit Unter-<br />

Auch im Jahr <strong>2015</strong> wurden unsere Leistungsangebote<br />

stützungsbedarf wurden durch die Rahmenbedingun-<br />

in allen Geschäftsbereichen intensiv nachgefragt.<br />

gen <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe im Freistaat Sachsen er-<br />

Werkstattplätze, Außenwohnplätze, För<strong>der</strong>einheiten<br />

schwert. Zur Sicherung <strong>der</strong> Qualität bedarfsgerechter<br />

in <strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>ung sowie die Schulassistenz konnten<br />

För<strong>der</strong>angebote mussten wir gerichtlich und außer-<br />

gegenüber dem Vorjahr nochmals gesteigert werden.<br />

gerichtlich gegen die zum Teil rechtswidrige Bewilli-<br />

Lediglich die Zahl belegter Plätze im vollstationären<br />

gungspraxis <strong>der</strong> Leistungsträger im Freistaat vorgehen.<br />

Wohnen war rückläufig, da die Leistungsträger freie<br />

Mit zahlreichen erfolgreichen Verfahren vor Verwal-<br />

Plätze trotz Nachfrage auch weiterhin mit deutlicher<br />

tungs- und Sozialgerichten konnten wir Verbesserun-<br />

Verzögerung wie<strong>der</strong>belegen. Angebote zur Verselbst-<br />

gen bei <strong>der</strong> Personalbemessung, <strong>der</strong> Hilfebedarfsfeststellung<br />

sowie bei <strong>der</strong> Refinanzierung <strong>der</strong> von uns<br />

Organisatorisch neu aufgestellt<br />

Bretter <strong>der</strong> oberschwäbischen Welt bespielen, vermit-<br />

gezahlten Tariflöhne durchsetzen. Weitere Rechts-<br />

Absehbare Verän<strong>der</strong>ungen benötigen einen för<strong>der</strong>lichen<br />

Rahmen. Entsprechend diesem Leitgedanken hat die<br />

teln in eindrucksvoller Weise die oftmals mit Vorurteilen<br />

behafteten Sichtweisen von nicht behin<strong>der</strong>ten<br />

Christliches Sozialwerk (CSW)<br />

fragen sind noch gerichtsanhängig.<br />

St. Gallus-Hilfe im vergangenen Jahr einen Organisationsentwicklungsprozess<br />

planerisch abgeschlossen.<br />

Zentrale Leitgedanken für diesen Prozess waren die<br />

Sozialraumorientierung, die Profilierung unserer<br />

Arbeit mit Blick auf komplexe Hilfebedarfe, die stärkere<br />

Kooperation <strong>der</strong> gallusinternen Fachbereiche<br />

Menschen.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Zur Verbesserung <strong>der</strong> innerbetrieblichen Transparenz<br />

und Kommunikation wurde zum Jahresende das interne<br />

EDV-Portal Sharepoint eingeführt. Mit <strong>der</strong> Einführung<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Lebensbereich Wohnen<br />

Bewohner/-innen 665 668<br />

Wohnheime 10 10<br />

Betreute Wohngruppen 17 17<br />

Ambulant Betreutes Wohnen 132 128<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die erfolgreiche Durchsetzung unserer Vergütungsansprüche<br />

trug zu einem deutlichen Anstieg <strong>der</strong> Betreuungserlöse<br />

bei. Die gute Ertragslage ermöglichte es dem<br />

CSW, weiter in die Infrastruktur, die Aus- und Fortbildung<br />

unserer Fachkräfte sowie den Ausbau <strong>der</strong> Ange-<br />

und die aktive Vernetzung mit externen Akteuren im<br />

Gemeinwesen. Die schrittweise Umsetzung <strong>der</strong> neuen<br />

Struktur erfolgt im Jahr 2016.<br />

einer neuen Arbeitszeitplanungs- und Abrechnungssoftware<br />

konnten wir im vergangenen Jahr einen<br />

großen Schritt in Richtung Vereinfachung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />

und Verbesserung <strong>der</strong> Arbeitsbedingun-<br />

Lebensbereich Arbeiten<br />

Mitarbeiter/-innen WfbM 1 130 1 172<br />

Werkstätten 5 5<br />

Standorte 11 11<br />

bote zu investieren. So konnten unter an<strong>der</strong>em mit <strong>der</strong><br />

Erweiterung <strong>der</strong> Kamenzer Werkstatt sowie dem Neubau<br />

eines För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereiches in Dresden<br />

wichtige Bauprojekte in Angriff genommen werden. Für<br />

Kultur und Kreativität schafft Zugänge<br />

gen umsetzen.<br />

die kommenden Jahre erwarten wir eine unverän<strong>der</strong>t<br />

Ein wichtiges Medium zur Stärkung <strong>der</strong> Teilhabemöglichkeiten<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ist die<br />

künstlerische und kulturelle Arbeit. Ein gutes Beispiel<br />

hierfür ist die Arbeit unserer Kreativwerkstatt<br />

in Rosenharz. Hier entstehen in einem gestalterisch<br />

begleiteten Prozess Kunstwerke, in denen sich die<br />

Insgesamt ist die finanzielle Situation als herausfor<strong>der</strong>nd<br />

zu bezeichnen. Die fachlich gefor<strong>der</strong>ten Standardverbesserungen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e im stationären<br />

Kontext, werden in ihrer betriebswirtschaftlichen<br />

Konsequenz oftmals nicht zu Ende gedacht. Daraus<br />

resultiert eine steigende Zahl von nicht geeinigten<br />

Bereich Lernen<br />

Kin<strong>der</strong> und Schüler 650 648<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten 2 2<br />

För<strong>der</strong>schule 1 1<br />

Fachdienst 1 1<br />

Interdisziplinäre Frühför<strong>der</strong>ung 1 1<br />

gute Auftragslage in allen Geschäftsbereichen. Wachsen<br />

wird <strong>der</strong> Bedarf an begleiteten, individuellen Wohnformen.<br />

Der Zuzug von Migranten und Asylsuchenden<br />

sorgt allerdings für einen hohen Druck auf dem Wohnungsmarkt.<br />

Es bedarf daher größter Anstrengungen,<br />

mit den Leistungsträgern bedarfsgerechte Versorgungs-<br />

Künstlerinnen und Künstler mit Behin<strong>der</strong>ung individuell<br />

ausdrücken können. Die Kunstwerke fanden in<br />

Leistungsvereinbarungs- und Vergütungsverhandlungen<br />

mit den jeweils zuständigen Kostenträgern. Von<br />

Standorte in Sachsen 10 10<br />

konzepte abzustimmen und ausreichende Finanzierungsbedingungen<br />

auszuhandeln, um geeigneten<br />

mehreren Ausstellungen eine sehr positive öffentliche<br />

Resonanz. Die Theatergruppe „Die Außergewöhnlichen“,<br />

Seiten <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe versuchen wir mit <strong>der</strong> Einrichtung<br />

eines eigenständigen Entgeltverhandlungs-<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 840 838<br />

Wohnraum schaffen zu können.<br />

in <strong>der</strong> Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung die<br />

ressorts darauf die passenden Antworten zu finden.<br />

54 Hilfe für menschen mit behin<strong>der</strong>ung<br />

Hilfe für menschen mit behin<strong>der</strong>ung<br />

55


gesundheit<br />

Seit gut zwei Jahren lebt Rebekka* auf <strong>der</strong> Wohngruppe LEO 21 und hat den Umzug <strong>der</strong><br />

Wohngruppe von <strong>Liebenau</strong> nach Friedrichshafen-Ailingen miterlebt. Besser findet sie dort<br />

die Nähe zu Friedrichshafen. Auch, dass sie mehr Freiheiten hat und zum Beispiel Fahrrad<br />

fahren kann, gefällt ihr. Zum Entspannen hört sie gern Bravo Hits. Ihr Lieblingssong ist<br />

„Faded“ von Alan Walker. Ihr Traumberuf ist Kin<strong>der</strong>krankenschwester.<br />

*Name von <strong>der</strong> Redaktion geän<strong>der</strong>t<br />

56 57<br />

Foto: Felix Kästle


gesundheit<br />

Inklusion – ein Experiment<br />

Sozialtherapeutische Wohngruppe und Inklusion –<br />

ein Wi<strong>der</strong>spruch?<br />

Wer lebt in einem sozialtherapeutischen Heim?<br />

Inklusion ist in aller Munde. Das Bewusstsein dafür, dass Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ein Recht auf<br />

Teilhabe haben, ist in Gesellschaft und Politik angekommen. Da gilt es schon fast als unanständig,<br />

auch Grenzen aufzuzeigen. Die vorübergehende Unterbringung <strong>der</strong> sozialtherapeutischen Wohngruppe<br />

für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche „Leo“ <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik in <strong>Liebenau</strong> in Räumlichkeiten eines<br />

früheren Altenpflegeheimes <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in Ailingen-Berg ermöglichte sozusagen Inklusion<br />

relativ geschlossenes System<br />

kein/kaum Zugang zu<br />

gesellschaftlichen Teilsystemen<br />

Außensteuerung<br />

< ..... ><br />

< ..... ><br />

< ..... ><br />

Offenheit<br />

Teilhabe<br />

Selbstbestimmung<br />

Menschen mit vorwiegend seelischer Behin<strong>der</strong>ung<br />

mit zusätzlicher intellektueller Einschränkung<br />

Menschen mit psychiatrischen Störungsbil<strong>der</strong>n wie<br />

Entwicklungsabweichungen und Verhaltensauffälligkeiten<br />

(Diagnose nach Kriterien des Internationalen<br />

Klassifikationsschemas)<br />

Menschen mit Beeinträchtigungen, die sie daran<br />

hin<strong>der</strong>n, alterstypische Entwicklungsaufgaben zu<br />

bewältigen und ihrem Entwicklungsstand entsprechend<br />

auf Probe. Und brachte Erkenntnisse …<br />

zu leben<br />

Odyssee durch Einrichtungen<br />

Um das Beson<strong>der</strong>e dieser Inklusion auf Probe zu ver-<br />

Befristete Unterbringung<br />

Mit <strong>der</strong> Unterbringung in einer sozialtherapeutischen<br />

Versorgung. Auch die Beschulung erfolgt in einem <strong>der</strong><br />

Wohngruppe vergleichbaren Rahmen.<br />

vom Setting in einer Klinik. „Wir haben festgestellt,<br />

dass es doch gewisse Dinge braucht, um die Idee einer<br />

stehen, muss man wissen, wer eigentlich in einer sozialtherapeutischen<br />

Wohngruppe lebt. Da ist zum Beispiel<br />

Marie S.: Bevor sie auf die Wohngruppe Leo kam, hatte<br />

Wohngruppe, die im allgemeinen nicht auf Dauer angelegt<br />

ist, soll ihnen ein „angemessener Lebensraum<br />

geboten werden, währenddessen durch För<strong>der</strong>ung und<br />

Inklusion auf Probe<br />

So weit, so gut. Vor diesem Hintergrund war es mehr<br />

sozialtherapeutischen Außenwohngruppe inklusiv<br />

umzusetzen“, stellt Sebastian Schlaich, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> St. Lukas-Klinik fest. Alle Beteiligten müssten zur<br />

sie bereits eine Odyssee hinter sich. Lebte auf Wohn-<br />

therapeutische Intervention die Verhaltensweisen <strong>der</strong><br />

als spannend, das „Experiment“ einzugehen, den ein-<br />

Öffnung bereit sein, für Kontakte im Umfeld brauche<br />

gruppen für Menschen mit einer Behin<strong>der</strong>ung, hatte<br />

betroffenen Menschen so beeinflusst werden, dass<br />

gespielten Rahmen des Sozialtherapeutischen Wohn-<br />

es Kreativität. Schließlich müsse man auch realistisch<br />

bereits mehrere Aufenthalte in psychiatrischen Klini-<br />

eine Einglie<strong>der</strong>ung in allgemeine Betreuungsformen<br />

heims in <strong>Liebenau</strong> – mit <strong>der</strong> beschriebenen Infrastruk-<br />

sein, was die Bewohnerschaft angehe. Ungenügend<br />

ken hinter sich. Und immer „klappte es nicht gut“,<br />

(wie<strong>der</strong>) möglich wird.“ So <strong>der</strong> Wortlaut <strong>der</strong> Verein-<br />

tur – für eine Weile zu verlassen. Grund war die not-<br />

vorbereitet könne es leicht zu Überfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

wie sie selbst sagt. „Ich konnte mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

barung zwischen Kommunalverband für Jugend und<br />

wendige Renovierung <strong>der</strong> Räumlichkeiten nach <strong>der</strong><br />

Bewohner wie auch <strong>der</strong> Umgebung kommen. Sehr<br />

machen, was ich wollte, hatte zu viel Freiheiten auf<br />

Soziales Baden-Württemberg und <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik.<br />

Landesheimbauverordnung. Die gesamte Wohngruppe<br />

wichtig für den Sicherheit gebenden Rahmen sei auch<br />

einmal.“ Wenn bei Marie etwas nicht klappt, fängt<br />

sie an sich zu ritzen. Spätestens dann merkt sie auch<br />

selbst, dass sie überfor<strong>der</strong>t ist. Doch dann hat sie sich<br />

bereits Wunden zugefügt, die Narben hinterlassen.<br />

Sozialunverträgliches Verhalten<br />

Die Diagnosen und Verhaltensauffälligkeiten <strong>der</strong> Kin-<br />

Betreuungssetting<br />

Die Lebens- und Betreuungsbedingungen sollen dem<br />

Entwicklungsstand beziehungsweise den sozial-emotionalen<br />

und/o<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ungsspezifischen Bedürfnissen<br />

und Fähigkeiten <strong>der</strong> Bewohner entsprechen. Ziel<br />

soll es sein, dass die Bewohner durch therapeutische<br />

mit den zuständigen Betreuern zog in die neuen Räumlichkeiten<br />

nach Ailingen um.<br />

Erfahrungen<br />

Die Euphorie war groß. Würde <strong>der</strong> äußere Anlass <strong>der</strong><br />

Renovierung Erkenntnisse in puncto Inklusion <strong>der</strong><br />

Bewohner in sozialtherapeutischen Heimen bringen?<br />

eine geeignete Tagesstruktur, idealerweise in unmittelbarer<br />

Nähe. Fest steht für ihn jedoch: Öffnung ist nur<br />

intensiv gestützt und geschützt möglich.<br />

Das Fazit<br />

Das „Experiment“ bietet eine gute Grundlage für eine<br />

differenzierte Betrachtung von Inklusion, wie sie die<br />

<strong>der</strong> und Jugendlichen einer sozialtherapeutischen<br />

Interventionen und Umgebungsvariablen zu einer Ent-<br />

Ist eine „ganz normale“ Inklusion in Form einer sozial-<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> auch in ihrem Positionspapier for-<br />

Wohngruppe sind sehr heterogen. Allen gemeinsam<br />

wicklung kommen können und damit wie<strong>der</strong> Teil einer<br />

therapeutischen Außenwohngruppe möglich? Bereits<br />

muliert hat. (Siehe Seite 8) Eine sozialtherapeutische<br />

ist jedoch, dass die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

Gemeinschaft sind.<br />

nach kurzer Zeit stellte sich leise ein Gefühl von Ernüch-<br />

Außenwohngruppe scheint möglich in Form einer<br />

schwere, sozialunverträgliche Verhaltensprobleme<br />

Dazu wird ein Rahmen geschaffen, <strong>der</strong> Sicherheit und<br />

terung ein. Bewährtes im alten Umfeld sorgte bei<br />

punktuellen Öffnung eines relativ geschlossenen Sys-<br />

entwickelt haben. Daher konnten sie im häuslichen<br />

Orientierung geben soll. Das bedeutet vor allem ein<br />

manchen Bewohnern für Stabilität, die nicht 1:1 über-<br />

tems. Fest steht laut Schlaich aber auch: „Nicht allen<br />

Umfeld beziehungsweise auf einer konventionell aus-<br />

hohes Maß an Struktur durch gleichbleibende Abläufe<br />

tragen werden konnte. Und nicht alle Bewohner kamen<br />

Betroffenen, die eine Versorgung in einer sozialthera-<br />

gestatteten Wohngruppe o<strong>der</strong> in Son<strong>der</strong>schulen nicht<br />

und Transparenz von Regeln. Wichtig ist die Anbin-<br />

gut klar mit den neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen, die eine<br />

peutischen Wohngruppe brauchen, kann man in einer<br />

mehr betreut werden.<br />

dung an eine ärztliche beziehungsweise psychiatrische<br />

Außenwohngruppe mit sich bringt, wie das unge-<br />

inklusiven Außenwohngruppe gerecht werden. Und<br />

wohnte, neue Umfeld, Begegnungen mit Fremden.<br />

nicht alle können davon profitieren. Das Schutz- und<br />

Voraussetzungen<br />

Kennzeichen einer Außenwohngruppe ist, dass sie in<br />

Fürsorgebedürfnis ist im Einzelfall für das Wohl <strong>der</strong><br />

Betroffenen höher zu bewerten als die Teilhabe am<br />

voll-inklusiven gesellschaftlichen Leben.“<br />

einem Umfeld verankert ist, das sich unterscheidet<br />

58<br />

59


St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung),<br />

Mariaberg-Fachkliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung)<br />

Die St. Lukas-Klinik im Verbund mit den <strong>Liebenau</strong> Kliniken ist eine Fachklinik und ein sozialtherapeutisches<br />

Die Gesellschaft für Entwicklungspsychi-<br />

Zentrum für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen, die körperlich o<strong>der</strong> psychisch erkrankt sind. Unsere Klinik verfügt über<br />

atrie und Integration ist mit ihrer Tages-<br />

Abteilungen für Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, für Erwachsenenpsychiatrie und Innere<br />

klinik Bernsteinstraße in Stuttgart ein<br />

Medizin. Eng verbunden mit dem klinischen Bereich sind die sozialtherapeutischen Wohngruppen unseres Heim-<br />

Kooperationsunternehmen <strong>der</strong> Mariaberg-<br />

bereiches. Unsere Ambulanzen bieten allgemeinmedizinische, kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrische, neurologische,<br />

Fachkliniken und <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> Kliniken.<br />

erwachsenenpsychiatrische und gerontopsychiatrische Behandlungen. Sämtliche Angebote haben einen regio-<br />

In <strong>der</strong> kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischen<br />

Irmgard Möhrle-Schmäh<br />

Geschäftsführerin<br />

St. Lukas-Klinik<br />

(seit 1.3.<strong>2015</strong>)<br />

nalen Bezug. Wegen unseres Charakters als Spezialklinik und Kompetenzzentrum sind wir auch überregional tätig.<br />

Sebastian Schlaich<br />

Geschäftsführer<br />

(seit 1.4.2016)<br />

Tagesklinik im Stuttgarter Süden behandeln<br />

wir Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Intelligenzmin<strong>der</strong>ung<br />

und gleichzeitig bestehenden<br />

behandlungsbedürftigen psychi-<br />

burg fortsetzen zu können. Unsere Jugendwohngruppe<br />

schen Erkrankungen. Die Tagesklinik hat<br />

musste im Rahmen <strong>der</strong> Umbauarbeiten ihre bisherigen<br />

20 Behandlungsplätze. Sie ist in ihrer Auf-<br />

Räume verlassen und ist seit Ende 2014 in einer provi-<br />

gabenstellung und Konzeption die einzige<br />

sorischen Unterkunft in Ailingen-Berg untergebracht.<br />

ihrer Art in Deutschland.<br />

Die damit verbundenen Erfahrungen, unter dezentralen<br />

und inklusiven Bedingungen unsere Kompetenzen<br />

Sebastian Schlaich<br />

Geschäftsführer<br />

St. Lukas-Klinik<br />

(seit 1.3.<strong>2015</strong>)<br />

<strong>Liebenau</strong>-Kliniken<br />

(seit 1.4.2016)<br />

St. Lukas-Klinik<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

Wechsel in <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

Zum 1. März <strong>2015</strong> gaben Wolfgang Oppolzer und<br />

weiterzuentwickeln, sind für die zukünftige Ausrichtung<br />

unserer sozialtherapeutischen Arbeit wertvoll.<br />

Anerkennung unserer fachlichen Arbeit<br />

Durch die Wahl von Dr. Brian Barrett, Oberarzt in <strong>der</strong><br />

Allgemeinpsychiatrie, in die Vorstände zweier Fachge-<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Geschäftsführer<br />

(bis 31.3.2016)<br />

Die in naher Zukunft anstehende Än<strong>der</strong>ung<br />

des Vergütungssystems für Psychiatrien in das<br />

pauschalierende Entgeltsystem PEPP stellte<br />

im Jahr <strong>2015</strong> eine <strong>der</strong> größten Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

für die Tagesklinik dar und wird auch<br />

künftig zusätzliche Arbeitskraft beanspruchen.<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Geschäftsführer<br />

(St. Lukas-Klinik<br />

bis 31.3.2016<br />

<strong>Liebenau</strong>-Kliniken<br />

bis 31.3.2016)<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Betreute Menschen<br />

stationär im Krankenhaus<br />

Innere Medizin 497 433<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie 188 180<br />

Erwachsenenpsychiatrie 170 167<br />

in sozialstationären Bereichen 207 207<br />

ambulant behandelt (Scheine)<br />

Allgemeinmedizinische Ambulanz 3 629 3 601<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrische 469 503<br />

Ambulanz<br />

Erwachsenenpsychiatrische Ambulanz 1 441 1 376<br />

Physiotherapie 2 100 2 100<br />

Dr. Edgar Kessler die Geschäftsführung <strong>der</strong> St. Lukas-<br />

Klinik altersbedingt an Irmgard Möhrle-Schmäh, bislang<br />

Verwaltungsleiterin <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik, und<br />

Sebastian Schlaich, Chefarzt <strong>der</strong> kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrischen<br />

Abteilung, ab. In einer feierlichen<br />

Veranstaltung mit zahlreichen Gästen wurde <strong>der</strong> Stabwechsel<br />

vollzogen.<br />

Erneuerung <strong>der</strong> Gebäude<br />

Nicht nur personell, auch räumlich sind wir in einem<br />

Erneuerungsprozess. Um unsere Gebäudestruktur <strong>der</strong><br />

ab 2019 gültigen neuen Landesheimbauverordnung<br />

anzupassen, machten wir im Jahr <strong>2015</strong> mit <strong>der</strong> Reno-<br />

sellschaften, die sich um die Belange von Menschen<br />

mit einer geistigen Behin<strong>der</strong>ung und psychischen Störungen<br />

engagieren, wurde die fachliche und inhaltliche<br />

Bedeutung unserer kleinen, aber doch sehr erfolgreichen<br />

Klinik in <strong>der</strong> Fachwelt unterstrichen. So sitzt<br />

Dr. Barrett nun in den Führungsgremien <strong>der</strong> Deutschen<br />

Gesellschaft für seelische Gesundheit bei Menschen<br />

mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung e. V. (DGSGB) und <strong>der</strong> European<br />

Association for Mental Health in Intellectual<br />

Disability (EAMHID). In <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie<br />

wurde uns durch die erstmalige Ausrichtung des<br />

so genannten Vierteljahrestreffens <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendpsychiater in Baden-Württemberg ebenfalls<br />

Dr. Martin Menzel<br />

Geschäftsführer<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> ambulanten Behandlungsangebote<br />

schritt weiter voran. Bestehende<br />

Strukturen wurden nachhaltig etabliert, um<br />

dem steigenden Bedarf im ambulanten Bereich<br />

gerecht zu werden. Die ersten Psychotherapeutinnen<br />

im Praktikum wurden gut im Klinikalltag<br />

angenommen.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die Belegung <strong>der</strong> Tagesklinik war <strong>2015</strong> aufgrund des hohen Bedarfs<br />

durchgängig gewährleistet. Durch die steigende Zahl <strong>der</strong> Anfragen<br />

kam es zu Wartezeiten.<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Geschäftsführer<br />

(St. Lukas-Klinik<br />

bis 28.2.<strong>2015</strong>)<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Krankenhausbetten<br />

Innere Medizin 20 20<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie 22 22<br />

Erwachsenenpsychiatrie 20 20<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 455 457<br />

vierung unserer Wohngruppe GBH 21 und einem Neubau<br />

an unserem Hof in Weiler einen Anfang. In Stuttgart<br />

planen wir – aufgrund <strong>der</strong> erfolgreichen Arbeit<br />

in unserem Heim St. Damiano und <strong>der</strong> entsprechend<br />

hohen Nachfrage – ebenfalls einen Neubau. Da unser<br />

Heim in Weingarten den Bedingungen <strong>der</strong> neuen Verordnung<br />

nicht mehr angepasst werden kann, sind wir<br />

mit <strong>der</strong> Gemeinde Vogt im Gespräch, um dort nach 2019<br />

die Versorgung <strong>der</strong> Bewohner aus dem Landkreis Ravens-<br />

die Anerkennung als bedeutende Facheinrichtung<br />

im Lande entgegengebracht. Neben all diesen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

und Erneuerungen waren unsere Angebote<br />

sowohl im Bereich <strong>der</strong> Klinik wie auch im Bereich des<br />

sozialtherapeutischen Heimes stark nachgefragt.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Wirtschaftlich können wir auf ein zufriedenstellendes<br />

Jahr zurückblicken.<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Behandelte Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 93 100<br />

Tagesklinik Plätze 20 20<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 34 34<br />

60 gesundheit<br />

gesundheit<br />

61


ildung<br />

62<br />

Hier bewegt sich was! Im Schreinerzentrum des Berufsbildungswerkes Adolf Aich (BBW) bauen<br />

junge Menschen mit beson<strong>der</strong>em Teilhabe- und För<strong>der</strong>bedarf tatkräftig an ihrer persönlichen<br />

und beruflichen Zukunft. Sie können dabei auf die volle Unterstützung eines ganzen Expertenteams<br />

um sie herum zählen – insbeson<strong>der</strong>e wenn sie von einer Autismus-Spektrum-Störung<br />

betroffen sind. Auch Alexan<strong>der</strong> Gernegroß, Teilnehmer <strong>der</strong> Berufsvorbereitung, hofft, dass<br />

er sein erstes wichtiges Etappenziel bald erreicht: ausbildungsreif sein und dann direkt in<br />

eine Lehre einsteigen.<br />

63<br />

Foto: Felix Kästle


ildung<br />

Autismus: So gelingt <strong>der</strong> Berufseinstieg<br />

Ausbildung und Job trotz Autismus? Das Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW) <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> bildet <strong>der</strong>zeit rund 70 junge Menschen mit dieser Diagnose aus und beweist seit Jahren<br />

mit guten Vermittlungsquoten, dass dies durchaus möglich ist – mit <strong>der</strong> entsprechenden Förde-<br />

rung und fachlichen Begleitung.<br />

Für Martin B. war schon vor seinem Start in seine<br />

Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB)<br />

im BBW klar: Koch wolle er werden, schließlich koche<br />

er zuhause ja gerne. Der Stress und die Hektik in <strong>der</strong><br />

Küche? An das alles dachte er nicht bei seinem vorschnellen<br />

Berufswunsch. Das sei ganz typisch für<br />

Jugendliche mit einer Autismus-Spektrum-Störung,<br />

erklärt BBW-Psychologin Gabriele Schnei<strong>der</strong>. „Viele<br />

wollen auch gleich den Beruf ergreifen, in dem sie ein<br />

erstes Praktikum gemacht haben.“ Dabei gibt es vielleicht<br />

bessere Alternativen. Diese lernte auch Martin B.<br />

im Laufe seiner BvB kennen, schnupperte in die verschiedensten<br />

Berufsfel<strong>der</strong> hinein und beließ es<br />

schließlich beim Kochen als Hobby. Stattdessen entschied<br />

er sich für eine Ausbildung zum Fachlageristen.<br />

Hier kam er gut zurecht, das Arbeitsumfeld stimmte,<br />

und es machte ihm Spaß. „Grundsätzlich sollte man<br />

die Neigungen und Wünsche <strong>der</strong> autistischen Jugendlichen<br />

berücksichtigen und versuchen, eine Tätigkeit<br />

zu finden, die zu ihren Stärken und Spezialinteressen<br />

passt“, betont Schnei<strong>der</strong> die Wichtigkeit <strong>der</strong> Berufswahl.<br />

Pauschale Job-Empfehlungen könne man zwar<br />

nicht aussprechen, und doch gebe es bestimmte typische<br />

Berufsfel<strong>der</strong>, die für viele Autisten beson<strong>der</strong>s<br />

attraktiv seien. Lager-Jobs gehören dazu, und auch<br />

<strong>der</strong> IT-Bereich, da hier „klar strukturierte Arbeitsabläufe<br />

möglich sind, die eine geringere Flexibilität und<br />

eher weniger kommunikative Kompetenzen erfor<strong>der</strong>n“.<br />

Spezialisten in Sachen Autismus<br />

So heißt es wörtlich in <strong>der</strong> BBW-eigenen Autismus-<br />

Konzeption. Kernaussage: „Menschen mit Autismus-<br />

Spektrum-Störungen können eine Ausbildung erfolgreich<br />

absolvieren und sind auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

integrierbar.“ Und das steht nicht nur auf dem<br />

Papier, das beweist das BBW Jahr für Jahr und hat sich<br />

längst als hochspezialisiertes Kompetenzzentrum für<br />

Menschen mit beson<strong>der</strong>em Teilhabe- und För<strong>der</strong>bedarf –<br />

insbeson<strong>der</strong>e auch in Sachen Autismus – etabliert.<br />

Aktuell betreut das BBW in Ravensburg rund 70 Autisten.<br />

Tendenz steigend. Doch nicht nur die Zahl dieser<br />

Teilnehmer nimmt zu. Auch ihr Betreuungsaufwand<br />

wird immer höher – und damit die Hürden auf dem Weg<br />

in den Arbeitsmarkt. Um diese zu meistern, braucht<br />

es viel Geduld, Know-how und eine Infrastruktur, wie<br />

sie eine Einrichtung wie das BBW unter einem Dach<br />

vereint. Hier kümmert sich ein eingespieltes Team aus<br />

Psychologen, Sozialpädagogen, Ausbil<strong>der</strong>n, Lehrern<br />

sowie einem Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiater um die<br />

jungen Menschen.<br />

Individuelles För<strong>der</strong>paket wird geschnürt<br />

Am Anfang stand auch für Martin B. die Eignungsdiagnostik.<br />

Sie bildet die Basis für den weiteren För<strong>der</strong>plan<br />

im BBW. Aufbauend auf den Fertigkeiten und Neigungen<br />

des einzelnen Jugendlichen werden die persönlichen<br />

Ressourcen genutzt und geför<strong>der</strong>t. Defizite<br />

werden kompensiert, Alternativen für etwaige Verhaltensprobleme<br />

erarbeitet. Im Falle von Martin B. ging<br />

es zum Beispiel darum, seinen Umgang mit Kritik und<br />

generell seine sozialen Kompetenzen zu verbessern,<br />

ihn damit fit zu machen für den Alltag am Arbeitsplatz.<br />

Neben einem gezielten Coaching durchlief er mehrere<br />

Wohnformen – vom BBW-Internat über die Außenwohngruppe<br />

bis hin zum eigenen Appartement in <strong>der</strong> Stadt –<br />

und wurde dabei Schritt für Schritt immer selbstständiger.<br />

Das theoretische Rüstzeug für seinen Beruf<br />

erhielt er in <strong>der</strong> BBW-Son<strong>der</strong>berufsschule, <strong>der</strong> Josef-<br />

Wilhelm-Schule. Auch dort finden junge Autisten ein<br />

optimales Lernumfeld vor und erhalten zum Beispiel<br />

zusätzlichen Stütz- und För<strong>der</strong>unterricht. Ob im Klassen-<br />

zimmer, in <strong>der</strong> Werkstatt o<strong>der</strong> im Wohnheim: Stabile<br />

Rahmenbedingungen sind für Menschen wie Martin B.<br />

das A und O. So wird auf feste Abläufe sowie eine reizarme<br />

Umgebung geachtet. Das heißt zum Beispiel, auf<br />

unnötige Dekoration am Arbeitsplatz zu verzichten,<br />

Raumteiler zu installieren und den Lärmpegel so gering<br />

wie möglich zu halten. Darüber hinaus werden Auszeiten<br />

gewährt, Ruhe-Zonen eingerichtet. Es gibt autismusspezifische<br />

Wohngruppen und entsprechende Freizeitangebote.<br />

Netzwerk von Bildungsprofis<br />

Um das Zusammenspiel aller För<strong>der</strong>maßnahmen kümmert<br />

sich – wie bei jedem Jugendlichen im BBW – <strong>der</strong><br />

jeweilige Bildungsbegleiter. Diese sozialpädagogischen<br />

Fachkräfte dienen auch als Art „Übersetzer“, um die<br />

im Umgang von Autisten mit Nicht-Autisten immer<br />

wie<strong>der</strong> entstehenden Missverständnisse auszuräumen.<br />

O<strong>der</strong> sie organisieren den passenden Praktikumsplatz,<br />

helfen beim Umgang mit Behörden und Kostenträgern,<br />

stehen im Kontakt mit dem Jugendamt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Agentur<br />

für Arbeit und koordinieren weitere Hilfen. Eng<br />

begleitet wird <strong>der</strong> Ausbildungsalltag von Autisten insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch vom BBW-Fachdienst Diagnostik und<br />

Entwicklung. Dieser gestaltet den medizinisch-therapeutischen<br />

Prozess. „Von ihrem ersten Tag im BBW bis<br />

zu ihrem letzten erhalten diese Menschen von uns ein<br />

individuell angepasstes Coaching – sowohl einzeln als<br />

auch in <strong>der</strong> Gruppe“, erklärt Fachdienstleiter Dr. Stefan<br />

Thelemann. Und im Fall einer akuten Krise sind die<br />

BBW-Psychologen dank <strong>der</strong> kurzen Wege schnell zur<br />

Stelle. Mögliche Schwierigkeiten bekommen Gabriele<br />

Schnei<strong>der</strong> und ihre Kollegen ohnehin mit, stehen sie<br />

doch in regelmäßigem Austausch mit den Ausbil<strong>der</strong>n<br />

und Lehrkräften.<br />

Nischen auf dem Arbeitsmarkt nutzen<br />

Bei den Prüfungen ist Schnei<strong>der</strong> mitunter sogar selbst<br />

anwesend – als Begleitperson. Eine solche dürfen<br />

Prüflinge mit Autismus im Rahmen des Nachteilsausgleichs<br />

in <strong>der</strong> Regel mitbringen. Dabei klärt die BBW-<br />

Psychologin die Prüfer zum Beispiel darüber auf, keine<br />

unklaren o<strong>der</strong> doppelten Fragen zu stellen und damit<br />

ihr Gegenüber in die Bredouille zu bringen. Was den<br />

Lernstoff angeht, gibt es natürlich auch für Autisten<br />

keine Extrawurst. Die Leistungsnachweise müssen erbracht<br />

werden. Und das schaffen immer wie<strong>der</strong> auch<br />

Jugendliche, die einst als fast aussichtslose Fälle<br />

galten. Doch finden sie dann auch einen Arbeitsplatz?<br />

Damit auch dieser letzte Schritt ins Berufsleben gelingt,<br />

gibt es Bewerbertraining und Hilfe bei <strong>der</strong> Jobvermittlung.<br />

Auch den Führerschein können die Autisten<br />

direkt in <strong>der</strong> neuen hauseigenen BBW-Fahrschule<br />

machen. Ihre Jobchancen stehen dann nicht schlecht.<br />

„Über frühzeitige Vermittlungspraktika können – wenn<br />

die Rahmenbedingungen stimmen – Nischen auf dem<br />

allgemeinen Arbeitsmarkt gefunden werden, die den<br />

Fähigkeiten und Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> Absolventen entsprechen“,<br />

weiß Dr. Thelemann.<br />

Martins Erfolgsgeschichte<br />

Eine ausgesprochen gute Perspektive hat auch Martin<br />

B. Er hat nicht nur seine Ausbildung im BBW mit Erfolg<br />

beendet, son<strong>der</strong>n inzwischen sogar ein BWL-Studium<br />

begonnen. Gabriele Schnei<strong>der</strong> kann von mehreren solcher<br />

Erfolgsstorys berichten. Doch natürlich endet<br />

nicht jede Geschichte an <strong>der</strong> Uni. Bei an<strong>der</strong>en jugendlichen<br />

Autisten ist es aufgrund <strong>der</strong> Schwere ihrer<br />

Beeinträchtigungen fraglich, ob sie überhaupt eine<br />

Ausbildung schaffen. Sicher ist aber: Im BBW wird<br />

alles versucht, ihnen den Berufseinstieg und damit<br />

Teilhabe zu ermöglichen.<br />

Fachlich gut vernetzt<br />

Dabei hat sich das BBW mit Kliniken, Therapeuten,<br />

Jugendpsychiatern und an<strong>der</strong>en Fachleuten bestens<br />

vernetzt. So ist man Mitglied im Kompetenznetzwerk<br />

Autismus Bodensee-Oberschwaben und richtet jedes<br />

Jahr dessen Fachtag aus. Darüber hinaus ist das BBW<br />

<strong>der</strong>zeit dabei, in einem Fachausschuss zusammen mit<br />

an<strong>der</strong>en Berufsbildungswerken und dem Elternverein<br />

Autismus e. V. ein Qualitätssiegel für Berufsbildungswerke<br />

in Sachen Autismus zu entwickeln und damit<br />

eine Zertifizierung zu ermöglichen, berichtet Dr. Thelemann.<br />

Schon jetzt eilt dem BBW in Sachen Autismus<br />

ein sehr guter Ruf voraus. Die Folge: Aus dem ganzen<br />

Bundesgebiet kommen mittlerweile betroffene Jugendliche<br />

zur Ausbildung ins Ravensburger Berufsbildungswerk.<br />

64<br />

65


Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH (BBW)<br />

Das Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW) bietet vornehmlich für junge Menschen mit beson<strong>der</strong>em För<strong>der</strong>und<br />

Teilhabebedarf Maßnahmen zur Berufsvorbereitung, Qualifizierung und Ausbildung. Außerdem ist das<br />

BBW freier Träger <strong>der</strong> Jugendhilfe.<br />

Stabile Belegung<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW)<br />

Herbert Lüdtke<br />

Geschäftsführer<br />

Schon im Vorjahr hatte sich die zuvor von großer Unsicherheit<br />

geprägte Situation des BBW mit einer guten<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Neubelegung etwas entspannt. Dieser positive Trend<br />

setzte sich <strong>2015</strong> fort. Sowohl an unserem Hauptsitz<br />

in Ravensburg als auch am Standort Ulm verzeichneten<br />

wir erfreuliche Anmeldezahlen bei Ausbildung<br />

und Berufsvorbereitung. Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben ist<br />

die außerordentlich gute Belegung im Wohnbereich –<br />

sowohl im Rahmen von Ausbildungs- als auch in den<br />

Betreute Teilnehmer<br />

Ausbildung<br />

BBW Ravensburg 210 225<br />

RAZ integrativ Ravensburg 81 87<br />

RAZ integrativ Ulm 60 65<br />

Sonstige Ausbildungsmaßnahmen 293 263<br />

Absolventen Ausbildung 106 114<br />

Erster Schultag in <strong>der</strong> Josef-Wilhelm-Schule des BBW für eine Gruppe junger Flüchtlinge: In dieser speziellen Version des Vorqualifizierungsjahres Arbeit/Beruf für Menschen ohne<br />

Deutschkenntnisse (VABO) steht insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Spracherwerb im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Christian Braun<br />

Geschäftsführer<br />

(seit 1.7.<strong>2015</strong>)<br />

Jugendhilfemaßnahmen. Zu dieser Entwicklung trugen<br />

insbeson<strong>der</strong>e auch die neuen Wohngruppen <strong>der</strong> so<br />

genannten Unbegleiteten min<strong>der</strong>jährigen Auslän<strong>der</strong>innen<br />

und Auslän<strong>der</strong> (UmA) bei.<br />

Flüchtlinge im Berufsbildungswerk<br />

Generell wurde die Flüchtlingsnot im Laufe des Berichtsjahres<br />

zu einem ganz zentralen Thema für das BBW. Als<br />

Vermittlungsquote in Prozent*<br />

im erlernten Beruf 63 49<br />

berufsfremd 7 4<br />

Weiterbildung 14 11<br />

nicht suchend 0 1<br />

arbeitsuchend 16 9<br />

unbekannt 0 6<br />

*nur Absolventen <strong>der</strong> BBW-Maßnahme<br />

o<strong>der</strong> Somalia im Wohnheim richteten wir <strong>2015</strong> auch<br />

die ersten speziellen Berufsvorbereitungsklassen für<br />

junge Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse (VABO)<br />

ein. Darüber hinaus wurden weitere Qualifizierungsmaßnahmen<br />

wie „Impuls F“ zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sprachlichen,<br />

sozialen und beruflichen Integration aufgelegt.<br />

Es ist davon auszugehen, dass das Thema Flücht-<br />

Problemfall Schulfinanzierung<br />

In Sachen Finanzierung wurde vom Dachverband <strong>der</strong><br />

deutschen Berufsbildungswerke (BAG BBW) ein gelungener<br />

neuer Rahmenvertrag mit dem Hauptkostenträger<br />

unserer Maßnahmen, <strong>der</strong> Bundesagentur für<br />

Arbeit, vereinbart. Allerdings ist noch kein gemeinsames<br />

Preis-Kosten-Modell ausgehandelt. Das steht im<br />

Komplexeinrichtung an <strong>der</strong> Schnittstelle von Schule<br />

und Beruf übernahmen wir in dieser Sache gesell-<br />

Berufsvorbereitung<br />

in Berufsvorbereitung Ravensburg 70 77<br />

linge auch weiterhin die Berufsbildungswerke intensiv<br />

beschäftigen wird. Für das Jahr 2016 wurden bereits<br />

Laufe des Jahres 2016 an. Eine weitere offene Frage<br />

ist nach wie vor die unzureichende Refinanzierung<br />

schaftliche Verantwortung und stellten Ressourcen<br />

in Berufsvorbereitung Ulm 20 20<br />

zusätzliche VABO-Klassen, Kurse und Maßnahmen auf<br />

unserer privaten Son<strong>der</strong>berufs- und Son<strong>der</strong>berufs-<br />

und Know-how zur Verfügung. Dazu entwickelten wir<br />

umfangreiche Maßnahmenpakete. Neben <strong>der</strong> Unterbringung<br />

von Jugendlichen aus Län<strong>der</strong>n wie Syrien<br />

Son<strong>der</strong>berufsvorbereitungsjahr (VAB) 87 88<br />

Ravensburg<br />

Son<strong>der</strong>berufsvorbereitungsjahr (VAB) Ulm 39 39<br />

VABO (Beschulung von Flüchtlingen) – 36<br />

den Weg gebracht.<br />

Inklusionsschlüssel BBW<br />

Neben <strong>der</strong> seit Jahren praktizierten Öffnung gegen-<br />

fachschulen. Obwohl diese sich an eine deutlich an<strong>der</strong>e<br />

Klientel richten als die allgemeinen öffentlichen Berufsschulen,<br />

werden sie diesen in punkto Bezuschussung<br />

gleichgestellt. Dabei halten wir Strukturen und Raum-<br />

Sonstige<br />

Externe Schüler Ravensburg 110 115<br />

Externe Schüler Ulm 33 36<br />

Arbeitserprobung 33 35<br />

über neuen Zielgruppen wie Flüchtlingen o<strong>der</strong> nichtbehin<strong>der</strong>ten<br />

Umschülern und beruflichen Wie<strong>der</strong>einsteigern<br />

schärfte das BBW sein Profil als „Inklusionsschlüssel“<br />

und als Spezialist im Umgang mit psychischen<br />

Störungen. Dazu zählt zum Beispiel eine eigene<br />

angebote vor, die einem son<strong>der</strong>pädagogischen Bildungsund<br />

Beratungszentrum mit Internat (Schule am Heim)<br />

entsprechen.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Wohnbereich<br />

Konzeption in Sachen Autismus. Da immer mehr solcher<br />

Das Jahr <strong>2015</strong> war für das BBW bei einem leichten Minus-<br />

BBW-Wohnheim 173 199<br />

Menschen mit beson<strong>der</strong>s hohem För<strong>der</strong>- und Teilhabe-<br />

ergebnis ein wirtschaftlich nicht befriedigendes Jahr,<br />

Jugendhilfe-Wohnheim (inklusive UmA) 68 95<br />

bedarf zu uns kommen, steigen gleichzeitig die Her-<br />

wobei eine leichte Erlössteigerung von rund 2,6 Prozent<br />

ausfor<strong>der</strong>ungen für eine erfolgreiche Vermittlung in<br />

erreicht werden konnte. Vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

Kooperationsbetriebe 225 232<br />

den allgemeinen Arbeitsmarkt. Um darauf zu reagieren,<br />

ordentlichen Neubelegung, <strong>der</strong> gemeisterten Heraus-<br />

Im BBW können Jugendliche während ihrer Ausbildung auch den<br />

Autoführerschein machen. Fahrlehrer Nicola Paradiso ist bereit für<br />

die nächste Fahrstunde.<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 383 438<br />

intensivierten wir das Bewerbertraining. Und um die<br />

Mobilität unserer Absolventen und damit ihre Berufschancen<br />

zu verbessern, haben wir seit <strong>2015</strong> auch eine<br />

eigene BBW-Fahrschule mit an Bord.<br />

for<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Begleitung, Bildung und Betreuung<br />

vieler junger Menschen und einer weiterhin guten Integrationsquote<br />

war es dennoch ein erfolgreiches Jahr,<br />

weil <strong>der</strong> Unternehmensauftrag umgesetzt werden konnte.<br />

66 bildung<br />

bildung<br />

67


fortbilden und entwickeln (f&e)<br />

St. Martin Sozialwissenschaftliches<br />

Gymnasium<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Bodenseeschule St. Martin (51 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

(32 % Beteiligung), Sießener Schulen gGmbH (17 % Beteiligung)<br />

Institut für Soziale Berufe gemeinützige GmbH (IfSB)<br />

Kongregation <strong>der</strong> Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz Allensbach-Hegne (25 % Beteiligung),<br />

Kongregation <strong>der</strong> Franziskanerinnen von Sießen e. V. (25 % Beteiligung), St. Elisabeth-<strong>Stiftung</strong> Bad Waldsee (25 % Beteiligung),<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (25 % Beteiligung)<br />

Die Abteilung fortbilden & entwickeln<br />

Das Katholische Freie Sozialwissen-<br />

Das Institut für Soziale Berufe (IfSB) mit seinen Unterrichtsstandorten Ravensburg, Wangen und Bad Wurzach<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> bietet Fort- und<br />

schaftliche Gymnasium ist ein Projekt<br />

bildet Fachkräfte in verschiedenen sozialpädagogischen und -pflegerischen Arbeitsfel<strong>der</strong>n aus und bietet<br />

Weiterbildung für Führungskräfte, Mitar-<br />

von drei starken Partnern aus <strong>der</strong> Region.<br />

zudem Fachweiterbildungen und Zusatzqualifikationen an.<br />

beiter, bürgerschaftlich Engagierte und<br />

Sie bieten in Kooperation in Friedrichsha-<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

fen eine gymnasiale Oberstufe mit sozialwissenschaftlichem<br />

Profil an.<br />

Ausbau des Angebotes<br />

assistenten-Ausbildung. Damit erfüllte sich die Erwar-<br />

Willibald Hafner-Laux<br />

Abteilungsleiter<br />

Als regionaler Anbieter einer Einführungs-<br />

Gerhard Schöll<br />

Geschäftsführer<br />

Kurt Brust<br />

Geschäftsführer<br />

Das Ausbildungs-, Fort- und Weiterbildungsangebot<br />

des IfSB wurde <strong>2015</strong> weiterentwickelt und nochmals<br />

tung, dass sich mit diesem nie<strong>der</strong>schwelligem Angebot<br />

Hauptschüler ansprechen lassen, eine erste Berufsaus-<br />

veranstaltung und zweier Weiterbildungen<br />

Eigenständigkeit und Selbstorganisation sind nur zwei Eigenschaften,<br />

deutlich ausgebaut. Die Gesamtschülerzahl erhöhte<br />

bildung mit dem Erwerb <strong>der</strong> Fachschulreife zu verbinden.<br />

beteiligte sich f&e an „Kompetent für Inklu-<br />

die unsere Schülerinnen und Schüler in den Lernbüros erlernen<br />

sich dabei im Schuljahr <strong>2015</strong>/2016 leicht von 1 254<br />

An <strong>der</strong> Berufsfachschule für Altenpflege in Wangen<br />

sion“, einem Projekt <strong>der</strong> Liga <strong>der</strong> freien Wohl-<br />

und über die Jahre bis zum Abitur anwenden sollen. Unsere ganz-<br />

auf 1 273. Das Berufspraktikum absolvierten 120 Fach-<br />

nahmen elf Menschen mit Migrationshintergrund das<br />

fahrtspflege und des Sozialministeriums in<br />

heitliche Sicht auf den Menschen zeigt sich auch in Rückmeldun-<br />

schüler. Eine weitere Klasse für Erzieherinnen und<br />

Angebot einer neuen zweijährigen Berufsfachschule<br />

Baden-Württemberg. Zu den weiteren Ange-<br />

gen zu allen Bereichen des Schulalltages. So findet zum Halbjahr<br />

Erzieher mit praxisintegrierter Ausbildung (PIA)<br />

für Altenpflegehilfe an. Sie bekommen neben dem<br />

boten im Jahr <strong>2015</strong> zählten die zertifizierte<br />

ein Schülersprechtag statt, an dem Schüler und Lehrer im gemein-<br />

komplettierte das Angebot <strong>der</strong> Fachschule für Sozial-<br />

Fachunterricht noch Zusatzunterricht in Deutsch und<br />

Basisqualifikation „Wundexperte“ (in Zusam-<br />

samen Gespräch auf Stärken und Herausfor<strong>der</strong>ungen des Einzelnen<br />

pädagogik, die nun insgesamt 15 Klassen umfasst.<br />

Landeskunde.<br />

menarbeit mit <strong>der</strong> Akademie „Wundmitte“)<br />

eingehen. Des Weiteren erhalten unsere Schülerinnen und Schüler<br />

Die Europaklasse, die in diesem Schuljahr krank-<br />

sowie die Zusatzausbildung „Aufwind“ für das<br />

soziale Training mit gemobbten Kin<strong>der</strong>n und<br />

zum Schuljahresende zusätzlich zum Zeugnis einen persönlichen<br />

Brief, <strong>der</strong> noch einmal auf das vergangene Jahr zurückblickt und<br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer<br />

heitsbedingt nicht angeboten werden konnte, ist für<br />

2016/2017 wie<strong>der</strong> eingeplant. Der Antrag auf entspre-<br />

Jugendlichen. Auf Initiative des ambulan-<br />

Perspektiven für kommende Aufgaben aufzeigt. Um die Jugend-<br />

chende Gel<strong>der</strong> <strong>der</strong> EU wurde bewilligt.<br />

ten Kin<strong>der</strong>hospizdienstes Amalie wurde die<br />

lichen auf die Anfor<strong>der</strong>ungen eines Studiums und <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

kleine Basisqualifikation „Trauernde Kin<strong>der</strong><br />

Arbeitswelt vorzubereiten, arbeiten wir gemeinsam in einem mo<strong>der</strong>-<br />

Neue Ausbildungen kommen an<br />

und Jugendliche begleiten“ in Kooperation<br />

nen, technisch bestens ausgestatteten Umfeld.<br />

An <strong>der</strong> Fachschule für Heilerziehungspflege startete<br />

mit <strong>der</strong> Katholischen Erwachsenbildung Kreis<br />

<strong>2015</strong> mit 24 Berufsfachschülern ein zweiter Kurs <strong>der</strong><br />

Ravensburg und dem Dekanat Allgäu-Ober-<br />

Schulleben<br />

erst seit dem Vorjahr angebotenen Heilerziehungs-<br />

schwaben gestartet. Darüber hinaus haben<br />

Unser Gymnasium ist aber mehr als „nur“ Schule. Wir verstehen es<br />

zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer die<br />

als einen Lebensraum, in dem die Schülerinnen und Schüler vielfäl-<br />

„Führungswerkstatt“ <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

tige Anregungen erhalten, um sich persönlich weiterzuentwickeln.<br />

Institut für Soziale Berufe (IfSB)<br />

abgeschlossen und ihre Projekte präsentiert.<br />

fortbilden & entwickeln (f&e)<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Leistungen<br />

Zahl <strong>der</strong> Fortbildungen 179 163<br />

Zahl <strong>der</strong> Weiterbildungen 16 17<br />

Teilnehmer/-innen an<br />

2 130 2 333<br />

Fortbildungen<br />

Teilnehmer/-innen an<br />

289 298<br />

Weiterbildungen<br />

Teilnehmer-Fortbildungstage 8 457 8 068<br />

Konstant sind dabei die Strukturelemente des Marchtaler Plans:<br />

Morgenkreis, Vernetzter Unterricht, freie Studien zur Erstellung <strong>der</strong><br />

gleichwertigen Lernleistung (GFS), Lernbüros, dialogisches Lernen<br />

und das Philosophisch-Theologische Forum.<br />

In diesem Sinne haben außerunterrichtliche Veranstaltungen bei<br />

uns einen hohen Stellenwert.<br />

St. Martin Sozialwissenschaftliches Gymnasium<br />

<strong>2015</strong><br />

Schüler/-innen (Schuljahr 2014/<strong>2015</strong>) 106<br />

davon in zwei Eingangsklassen 56<br />

davon in zwei Klassen JG 1 50<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Fachschüler<br />

Fachschule für Sozialpädagogik<br />

Fachrichtung Erzieher/-innen 274 307<br />

zzgl. Berufskolleg 83 72<br />

Fachrichtung Jugend- und Heimerziehung 166 160<br />

Fachrichtung Heilerziehungspflege 279 292<br />

Fachschule für Altenpflege (inkl. HEP-AP-Kurs) 252 257<br />

Fachschule für Organisation und Führung 90 92<br />

Heilpädagogik 70 65<br />

Anerkennungsjahr 141 120<br />

Fortbildungen 616 756<br />

Berufsfachschule BFQ 36 28<br />

Neubau vor dem Abschluss<br />

Nach an<strong>der</strong>thalbjähriger Bauzeit wird <strong>der</strong> Erweiterungsbau<br />

des IfSB in Ravensburg im Juli 2016 fertiggestellt<br />

und damit ein nahezu zehnjähriger Renovierungs- und<br />

Neubauprozess am Institut vorerst abgeschlossen.<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen 3 3<br />

Dozenten/-innen 149 173<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Lehrer/-innen 20<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 83 90<br />

Nebenamtliche Dozenten/-innen 100 100<br />

68 bildung<br />

bildung<br />

69


Hilfen für kin<strong>der</strong>, jugendliche und familien<br />

Wenn Nick aus dem Haus geht,<br />

um zu kicken, dann konzentriert<br />

er sich nur auf das Spiel. Die<br />

Bewegung bringt ihn auf an<strong>der</strong>e<br />

Gedanken, denn seine Schwester<br />

ist unheilbar krank. Fußball ist<br />

seine große Leidenschaft, aber<br />

alleine macht das Drippeln und<br />

Schießen nur halb so viel Spaß.<br />

Als <strong>der</strong> ambulante Kin<strong>der</strong>hospizdienst<br />

einen <strong>der</strong> wenigen männlichen<br />

Paten zu Geschwisterkind<br />

Nick schickte, war dieser überglücklich.<br />

Beim Passen sind sie<br />

mittlerweile ein eingespieltes<br />

Team und auch sonst bringt Pate<br />

Benjamin durch verschiedene<br />

Aktivitäten eine Menge Bewegung<br />

in Nicks Leben.<br />

70<br />

71<br />

Foto: Felix Kästle


Hilfen für kin<strong>der</strong>, jugendliche und familien<br />

Kin<strong>der</strong>hospizarbeit – stärkt Familien<br />

Wenn Kin<strong>der</strong> von Sterben und Tod betroffen sind, brauchen sie und ihre Familien beson<strong>der</strong>e Unterstützung,<br />

denn plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Vieles wächst ihnen über den Kopf. Sie sind<br />

unsicher und hilflos. Um diese Hilflosigkeit aufzufangen, die Familien und ihr Umfeld zu stärken<br />

und die Angehörigen zu entlasten, wurde vor sechs Jahren <strong>der</strong> Ambulante Kin<strong>der</strong>hospizdienst<br />

Amalie ins Leben gerufen.<br />

Trauergruppe für Kin<strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> trauern an<strong>der</strong>s. Sie erleben den Verlust eines nahestehenden Menschen oft ganz an<strong>der</strong>s als die Erwachsenen<br />

und reagieren auf beson<strong>der</strong>e Weise darauf. Nicht immer finden sie in ihrem Umfeld Verständnis und Unterstützung<br />

in ihrer Trauer. Deshalb hat <strong>der</strong> Ambulante Kin<strong>der</strong>hospizdienst für den Bodenseekreis und den Landkreis<br />

Ravensburg mit Unterstützung <strong>der</strong> Sonja-Reischmann-<strong>Stiftung</strong> ein spezielles Angebot zur Trauerbegleitung<br />

für Kin<strong>der</strong> im Alter von 6 bis 12 Jahren entwickelt: die Kin<strong>der</strong>trauergruppen „Ich schenk dir einen Sonnenstrahl“.<br />

Die Kin<strong>der</strong>trauergruppen, geleitet von je zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und einem Mitarbeiter, die<br />

speziell zu diesem Thema geschult sind, treffen sich einmal monatlich. „Der Bedarf für eine Trauergruppe ergab<br />

sich aus Gesprächen mit betroffenen Familien, aber auch Jugendämter und Beratungsstellen in <strong>der</strong> Region haben<br />

bereits nach solchen Angeboten gefragt“, berichtet Koordinatorin Barbara Weiland. Die trauernden Kin<strong>der</strong><br />

finden einen geschützten Ort für die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit dem schweren Verlust. „Wir sind Ansprechpartner<br />

außerhalb <strong>der</strong> Familie“, erklärt Ingrid Rauch, Leiterin <strong>der</strong> Trauergruppe Ravensburg. „Es finden sich Kin<strong>der</strong>, die<br />

in <strong>der</strong> gleichen Situation stecken. Das ist ein großer Schatz.“<br />

In kreativen und kunsttherapeutischen Angeboten beschäftigen sie sich mit Themen rund um den Tod und die<br />

Trauer. „Wir ermutigen die Kin<strong>der</strong>, ihre eigenen Stärken zu finden und einen eigenen Umgang mit dem Verlust“,<br />

so Ingrid Rauch. „Die Trauer bleibt, sie wird leichter, aber sie gehört in Zukunft dazu.“ In <strong>der</strong> Trauergruppe sollen<br />

die Kin<strong>der</strong> deshalb das Rüstzeug bekommen mit ihrer Trauer umzugehen.<br />

In aller Ruhe geht <strong>der</strong> 14-jährige Nick die Regale<br />

im Spielzeugladen durch. Schon seit einer Stunde<br />

sucht er das passende Geschenk für eine Geburtstagsfeier.<br />

Er genießt es, die Zeit zu haben, sich alles genau<br />

anzusehen. Wenn er mit seiner Familie in <strong>der</strong> Stadt ist,<br />

dann geht das nicht, aber Benjamin Grimm, sein Pate<br />

vom Kin<strong>der</strong>hospizdienst, hat Geduld und Zeit mitgebracht.<br />

Nick ist das älteste von drei Kin<strong>der</strong>n. Sein kleiner<br />

Bru<strong>der</strong> ist erst vier Jahre alt und seine Schwester ist<br />

unheilbar erkrankt. „Diese Erkrankung nahm in <strong>der</strong><br />

Familie viel Raum ein und die beiden gesunden Kin<strong>der</strong><br />

mussten automatisch Rücksicht nehmen. Als die Familie<br />

merkte, dass Nick irgendwie zu kurz kam, wandte sie<br />

sich an uns“, erinnern sich Elisabeth Mogg und Barbara<br />

Weiland, Koordinatorinnen vom Ambulanten Kin<strong>der</strong>hospizdienst<br />

Amalie, einem gemeinsamen Projekt <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und <strong>der</strong> Malteser. „Sie fragten speziell<br />

nach einem jungen männlichen Paten, <strong>der</strong> mit Nick<br />

Fußball spielt, in den Wald o<strong>der</strong> mit zum Angeln geht.“<br />

Helfen, wo es notwendig ist<br />

Der Ambulante Kin<strong>der</strong>hospizdienst begleitet im Landkreis<br />

Ravensburg und im Bodenseekreis Familien mit<br />

Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen, in denen Sterben, Tod und<br />

Trauer unmittelbare Lebensrealität sind. Dazu zählen<br />

vor allem Familien mit einem lebensverkürzend o<strong>der</strong><br />

lebensbedrohlich erkrankten Kind, aber auch Kin<strong>der</strong>,<br />

die von einem Elternteil Abschied nehmen müssen.<br />

„Kin<strong>der</strong> mit schweren Erkrankungen sollen in vertrauter<br />

Umgebung und nicht im Krankenhaus sterben<br />

o<strong>der</strong> gesund werden dürfen. Hierfür braucht es Menschen,<br />

die diese Familien in <strong>der</strong> äußerst belastenden<br />

Situation begleiten. Dafür gibt es unsere Patinnen und<br />

Paten“, sagt Koordinatorin für den Bodenseekreis,<br />

Barbara Weiland.<br />

Bevor jedoch ein Einsatz in einer Familie stattfinden<br />

kann, werden die ehrenamtlichen Kräfte in einem rund<br />

100 Stunden dauernden Qualifizierungskurs speziell<br />

geschult. Die Patinnen und Paten wollen Normalität im<br />

Alltag ermöglichen und übernehmen Aufgaben, für die<br />

in den Familien wenig Zeit bleibt. Sie schenken den<br />

Kin<strong>der</strong>n drei bis vier Stunden Zeit pro Woche und entlasten<br />

so die Familien, helfen aber auch bei organisatorischen<br />

Schwierigkeiten o<strong>der</strong> stehen als Gesprächspartner<br />

zur Verfügung. „Auf beide Landkreise gesehen<br />

arbeiten wir momentan mit 36 Ehrenamtlichen“, so<br />

Elisabeth Mogg, Koordinatorin für den Landkreis<br />

Ravensburg. Die Begleitung durch Amalie kann mit<br />

dem Tag <strong>der</strong> Diagnosestellung beginnen und ist bis zu<br />

einem Jahr über den Tag des Todes hinaus möglich, auf<br />

Wunsch <strong>der</strong> Familien auch länger. Für die betroffenen<br />

Familien ist das Angebot kostenlos. Der Kin<strong>der</strong>hospizdienst<br />

finanziert sich größtenteils durch Spenden und<br />

Kooperationen mit <strong>Stiftung</strong>en.<br />

Amalie arbeitet in einem Netzwerk eng zusammen mit<br />

an<strong>der</strong>en Partnern wie ambulantem Kin<strong>der</strong>krankenpflegedienst,<br />

Ärzten, Seelsorgern, Teams <strong>der</strong> spezialisierten<br />

ambulanten Palliativversorgung (SAPV), an<strong>der</strong>en Hospizdiensten,<br />

Jugendämtern und Selbsthilfegruppen. Die<br />

Netzwerkpartner vermitteln einerseits Familien an den<br />

ambulanten Kin<strong>der</strong>hospizdienst, zum an<strong>der</strong>en können<br />

die Paten bei weiterem Hilfebedarf in den Familien an<br />

entsprechende Partner vermitteln. Eine enge Zusammenarbeit<br />

gibt es innerhalb des <strong>Stiftung</strong>sverbundes<br />

mit den Partnern des <strong>Liebenau</strong>er Netzwerks Familie,<br />

etwa <strong>der</strong> Sozialmedizinischen Nachsorge, <strong>der</strong> Geschwis-<br />

terzeit o<strong>der</strong> dem Angebot „wellcome“. Seit zwei Jahren<br />

gibt es außerdem eine Kooperation mit <strong>der</strong> Sonja-<br />

Reischmann-<strong>Stiftung</strong>, die den Aufbau und die Durchführung<br />

von zwei Kin<strong>der</strong>trauergruppen finanziert.<br />

Zahlen und Fakten<br />

• Jährlich betreut Amalie etwa 20 Familien,<br />

davon etwa die Hälfte als Trauerbegleitung<br />

beim Tod von Elternteilen.<br />

• In beiden Landkreisen sind 36 Ehrenamtliche<br />

im Einsatz, davon 34 als Paten in den Familien<br />

und zwei unterstützen die Koordinatorinnen<br />

bei <strong>der</strong> Büroarbeit.<br />

• längster Einsatz in einer Familie: fünf Jahre,<br />

kürzester Einsatz: drei Wochen<br />

• In den letzten zwei Jahren haben 36 Kin<strong>der</strong><br />

Trauergruppen in Ravensburg und Friedrichshafen<br />

neun Monate lang besucht. Aktuell sind<br />

neun Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gruppe im Bodenseekreis<br />

und sieben Kin<strong>der</strong> im Landkreis Ravensburg.<br />

• In den beiden Landkreisen gibt es außer den<br />

beiden Kin<strong>der</strong>trauergruppen von Amalie.<br />

keine Gruppenangebote für trauernde Kin<strong>der</strong>.<br />

72<br />

73


<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

RheinMainBildung gemeinnützige GmbH<br />

Das <strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie ist eine fachliche Klammer aller Dienste und Einrichtungen innerhalb des<br />

<strong>Stiftung</strong>sverbundes, die Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien sicherstellen. Ihre gemeinsame Vision:<br />

Alle Kin<strong>der</strong> und Familien sollen möglichst uneingeschränkt teilhaben können am gesellschaftlichen Leben und<br />

an den Regelangeboten <strong>der</strong> Bildung, Erziehung und Betreuung. Das gilt vor allem auch für Familien, <strong>der</strong>en Alltag<br />

durch eine schwere Krankheit o<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung eines Kindes o<strong>der</strong> psychosoziale Belastungen erschwert ist.<br />

Die RheinMainBildung ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

und wurde zum 1. Januar <strong>2015</strong> vom Pädagogischen Bildungswerk e. V., Frankfurt am Main übernommen. Sie<br />

setzt sich ein für Menschen, <strong>der</strong>en gesellschaftliche Teilhabe aus unterschiedlichen Gründen erschwert ist –<br />

insbeson<strong>der</strong>e für Familien mit hohen psychosozialen Belastungen, in denen min<strong>der</strong>jährige Kin<strong>der</strong>n leben. Die<br />

RheinMainBildung ist Träger von ambulanten Hilfen zur Erziehung sowie für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />

Abhängigkeitserkrankungen. Mit drei Standorten ist sie in den Frankfurter Stadtteilen Sachsenhausen und Ost-<br />

Christoph Gräf<br />

Koordinator <strong>Liebenau</strong>er<br />

Netzwerk Familie<br />

Auch im Jahr <strong>2015</strong> waren unsere präventiven Hilfen<br />

und familienentlastenden Angebote wie etwa die inter-<br />

Das Team <strong>der</strong> Sozialmedizinischen Nachsorge kümmerte<br />

sich um Familien im Übergang von klinischer Versor-<br />

Jörg Munk<br />

Geschäftsführer<br />

end verankert, wobei sich die Dienstleistungen auf Klienten im gesamten Stadtgebiet beziehen. Außerdem ist<br />

die Gesellschaft Schulträger <strong>der</strong> Marianne-Frostig-Schule in Offenbach, einer staatlich anerkannten Grund-,<br />

Haupt- und Realschule mit beson<strong>der</strong>er pädagogischer Prägung.<br />

disziplinäre Frühför<strong>der</strong>- und Beratungsstelle für Eltern<br />

gung in die eigene Häuslichkeit. Der ambulante Kin<strong>der</strong>-<br />

und Kind stark nachgefragt. Mit Hilfe von 42 Ehren-<br />

hospizdienst Amalie richtete Ende <strong>2015</strong> ein Büro im<br />

amtlichen griff „wellcome“ zahlreichen Eltern im<br />

Gemeindepsychiatrischen Zentrum Friedrichshafen<br />

Optimierung <strong>der</strong> ambulanten Hilfen<br />

ersten Lebensjahr ihres Neugeborenen unter die Arme.<br />

ein. Neu ist auch das Angebot einer Kin<strong>der</strong>trauergruppe<br />

Nach <strong>der</strong> Übernahme leitete die neue Geschäftsfüh-<br />

im sogenannten „grünen<br />

rung organisatorische Optimierungsmaßnahmen ein –<br />

Klassenzimmer“ <strong>der</strong><br />

begleitet von einem intensiven Austausch zum Selbst-<br />

Stadt Friedrichshafen.<br />

verständnis und zur Identifikation <strong>der</strong> Mitarbeitenden<br />

An psychosozial hoch<br />

belastete Familien richtet<br />

Christoph Gräf<br />

Prokurist<br />

mit dem Unternehmen. Neben den ambulanten Hilfen<br />

wurde <strong>2015</strong> erstmals ein Ferienprogramm für Kin<strong>der</strong><br />

sich „Familienzeit“ – ein<br />

mit und ohne Behin<strong>der</strong>ungen an <strong>der</strong> Marianne-Frostig-<br />

neues Kooperationspro-<br />

Schule angeboten. Mit den Pflegekassen wurde eine<br />

jekt mit dem Familiener-<br />

Vereinbarung für die Erbringung niedrigschwelliger<br />

holungswerk <strong>der</strong> Diözese<br />

Betreuungsleistungen getroffen.<br />

Rottenburg-Stuttgart.<br />

Der För<strong>der</strong>antrag an die<br />

Steigende Schülerzahlen<br />

Kin<strong>der</strong>landstiftung wurde<br />

Bereits kurz nach <strong>der</strong> Entscheidung für eine Übernahme<br />

positiv beschieden, so-<br />

<strong>der</strong> RheinMainBildung im Frühjahr 2014 waren erste<br />

dass ab 2016 Familienbil-<br />

Gespräche mit Eltern, dem Kollegium und den Schülern<br />

werden. Angestrebt wird eine deutlich höhere Schüler-<br />

dungswochenenden im<br />

<strong>der</strong> Marianne-Frostig-Schule sowie dem Schulamt<br />

zahl, um mit den Elternbeiträgen und den staatlichen<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Hilfen für Familien<br />

Familienferiendorf Langenargen stattfinden können.<br />

Stark nachgefragt von Familien waren <strong>2015</strong> auch wie<strong>der</strong><br />

die Ferien- und Freizeitgebote. Über 400 Kin<strong>der</strong>,<br />

geführt worden – als Signal für eine sichere Zukunft<br />

<strong>der</strong> Schule. Zur Steigerung <strong>der</strong> Attraktivität wurden<br />

die Elternbeiträge abgesenkt und die Aufnahmegebühr<br />

Zuschüssen den laufenden Betrieb ausreichend finanzieren<br />

zu können. Die Rahmenbedingungen für eine<br />

solche Entwicklung sind gut. In Hessen besuchen <strong>der</strong>-<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Sozialmedizinische Nachsorge 37 33<br />

Frühför<strong>der</strong>ung (laufende För<strong>der</strong>ungen) 189 208<br />

wellcome (begleitete Familien) 52 62<br />

Fachdienst Teilhabe 150 128<br />

Amalie – Ambulanter Kin<strong>der</strong>hospizdienst<br />

18 18<br />

(begleitete Familien)<br />

Trauergruppe (Teilnehmer) 23 28<br />

Geschwisterzeit (Teilnehmer) 32 32<br />

Samstags- und Ferienbetreuung<br />

Hegenberg und Wangen (Teilnehmer)<br />

160 250<br />

davon mehr als 80 Kin<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ungen, wurden<br />

in zwölf Ferienwochen von über 50 Ehrenamtlichen<br />

unter Anleitung erfahrener Fachkräfte betreut.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die finanzielle Situation blieb im Vergleich zum Vorjahr<br />

strukturell unverän<strong>der</strong>t. Während ein großer Teil<br />

<strong>der</strong> Netzwerk-Dienste über Leistungen <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungs-<br />

und Jugendhilfe o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Krankenversicherung<br />

finanziert ist, sind die Frühen Hilfen und die Angebote<br />

abgeschafft. Zum Stichtag 1. November <strong>2015</strong> konnte<br />

die Schülerzahl auf 116 (Vorjahr: 106) gesteigert<br />

RheinMainBildung<br />

<strong>2015</strong><br />

Begleitete Familien in den Hilfen zur Erziehung 64<br />

Begleitete Familien in <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe 23<br />

Begleitete Menschen mit Abhängigkeits-<br />

23<br />

erkrankungen<br />

zeit etwa 41 000 von insgesamt 678 000 Schülern eine<br />

Privatschule, Tendenz steigend. Die Kin<strong>der</strong>zahlen in<br />

Frankfurt und Offenbach sind ebenfalls seit Jahren<br />

ansteigend. Der Bedarf an zusätzlichen allgemeinbildenden<br />

Schulen ist also gegeben.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die RheinMainBildung schloss das Geschäftsjahr <strong>2015</strong><br />

mit einem Verlust in Höhe von 94.000 Euro ab. Die Vermögens-<br />

und Finanzlage war durch Son<strong>der</strong>einflüsse<br />

davon Kin<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ung 42 51<br />

Familienzeit (Familien) – 6<br />

zur Entlastung von Eltern auf Spenden angewiesen. Ein<br />

Großteil <strong>der</strong> Erlöse aus den <strong>Liebenau</strong>er Spendenaktionen<br />

Schüler zum Stichtag 1.11.<strong>2015</strong> 116<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahl) 68<br />

aus <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Gesellschaft geprägt. Für die<br />

Zukunft wird von einer positiven und stabilen Ent-<br />

floss im Jahr <strong>2015</strong> in diese Projekte.<br />

wicklung ausgegangen.<br />

74 hilfen für kin<strong>der</strong>, jugendliche und familien<br />

hilfen für kin<strong>der</strong>, jugendliche und familien<br />

75


St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz gemeinnützige GmbH<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH<br />

Süddeutsche Kin<strong>der</strong>hospiz-<strong>Stiftung</strong> (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Franziskanerinnen <strong>der</strong> ewigen Anbetung Schwäbisch Gmünd e. V. (33 % Beteiligung),<br />

Kongregation <strong>der</strong> Franziskanerinnen vom Kloster Sießen (25 % Beteiligung),<br />

<strong>Stiftung</strong> St. Vinzentiuspflege Donzdorf (25 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (17 % Beteiligung)<br />

Das Kin<strong>der</strong>hospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach im Allgäu ist eine Anlauf- und Erholungsstätte für Familien<br />

Die Franz von Assisi Gesellschaft umfasst im Bereich <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe und Schulen die Canisius-<br />

mit unheilbar und lebensverkürzend erkrankten Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen. Es begleitet die ganze Familie<br />

und Vinzentius-Einrichtungen in den Regionen Ostalbkreis und Landkreis Göppingen sowie die St. Josef<br />

während <strong>der</strong> verbleibenden Lebenszeit des erkrankten Kindes, in <strong>der</strong> Sterbephase und über den Tod des erkrankten<br />

Gesellschaft im Stadtgebiet Stuttgart. Sie ist außerdem beteiligt an St. Loreto, Institut für Soziale Berufe<br />

Kindes hinaus. An<strong>der</strong>s als im Erwachsenenhospiz werden im Kin<strong>der</strong>hospiz die Familien nicht nur in <strong>der</strong> letzten<br />

Schwäbisch Gmünd/Aalen/Ellwangen/Ludwigsburg.<br />

Lebensphase, son<strong>der</strong>n bereits ab <strong>der</strong> Diagnosestellung eines unheilbaren und lebensverkürzenden Krankheitsbildes<br />

betreut. Es bietet gleichzeitig für acht Familien Platz.<br />

Sabine Colberg<br />

Geschäftsführerin<br />

Michael Leibinger<br />

Geschäftsführer<br />

Bei den Canisius- und Vinzentius-Einrichtungen<br />

mit ihrem ganzheitlichen Angebot aus stationären<br />

geflüchtete Kin<strong>der</strong> und Jugendliche in Wohngruppen,<br />

Wohnungen des betreuten Jugendwohnens o<strong>der</strong><br />

„Geschwister im Klartext“<br />

zügiger Spenden konnten diese als Buch sowie auch<br />

und ambulanten Hilfen zur Erziehung, den Schulen<br />

Wohngemeinschaften wurde parallel auch ein Projekt<br />

Neben <strong>der</strong> Versorgung und Betreuung <strong>der</strong> erkrankten<br />

als große Roll-Ups für Wan<strong>der</strong>ausstellungen gestaltet<br />

für Erziehungshilfe und den Beratungsstellen stand<br />

zur Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbei-<br />

Kin<strong>der</strong> gilt die Aufmerksamkeit immer auch den<br />

werden.<br />

im Jahr <strong>2015</strong> das Thema „Unbegleitete min<strong>der</strong>jährige<br />

ter im Umgang mit den Bedürfnissen und Problemlagen<br />

gesunden Geschwistern, für die wir kreative und erleb-<br />

Auslän<strong>der</strong>“ oben auf <strong>der</strong> Agenda. Neben dem zeit-<br />

dieser jungen Menschen begonnen.<br />

nispädagogische Projekte anbieten. In <strong>der</strong> Gemein-<br />

nahen Aufbau von Unterbringungsmöglichkeiten für<br />

schaft von Menschen mit ähnlichem Schicksal ent-<br />

Auch im Stadtgebiet Stuttgart war <strong>2015</strong> <strong>der</strong> Bedarf<br />

steht ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit positiven<br />

Auswirklungen auf den Bewältigungs- und Trauer-<br />

Franz von Assisi<br />

an adäquater Unterstützung und Unterbringung von<br />

unbegleiteten min<strong>der</strong>jährigen Flüchtlingen konstant<br />

prozess. Die Möglichkeit, Kraft zu schöpfen und neue<br />

Perspektiven zu entwickeln, eröffnet ihnen die Chance,<br />

als emotional gereifte Jugendliche diese extreme<br />

Lebensphase zu meistern.<br />

Die Geschwistergruppe für Jugendliche im Alter von<br />

14 bis 18 Jahren verfasste im Rahmen einer Schreibwerkstatt<br />

Lyrik- und Prosatexte, in denen die eigenen<br />

Erfahrungen und Gefühle verarbeitet wurden.<br />

Detlev Wiesinger<br />

Geschäftsführer<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

St. Josef Gesellschaft, Stuttgart<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätte und Schülerhaus<br />

721 755<br />

(betreute Kin<strong>der</strong>)<br />

Ambulant betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 241 238<br />

(Familienzähler)<br />

Stationäre Hilfen 127 146<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 358 368<br />

hoch. Die St. Josef Gesellschaft schuf hierfür Hilfen<br />

und Angebote, um diesen Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

die passenden Wohnformen und die nötige Begleitung<br />

zukommen zu lassen. Doch auch an <strong>der</strong> Deckung des<br />

Betreuungsbedarfs für Unter-Dreijährige in Stuttgart<br />

wurde weiter gearbeitet. Aufgrund dessen wird nun ein<br />

neues Gebäude errichtet, in dem nach Fertigstellung<br />

neun Gruppen für die Kin<strong>der</strong>betreuung im Stadtteil<br />

Eine Grafikdesign-Klasse setzte die Texte in Bil<strong>der</strong> um,<br />

sodass unter dem Projekttitel „Geschwister im Klartext“<br />

insgesamt 21 Werke entstanden. Dank groß-<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Auslastung in Prozent 80,81 76,76<br />

Belegungstage erkrankter Kin<strong>der</strong> 2 360 2 240<br />

Belegungstage Eltern 3 270 3 239<br />

Belegungstage Geschwisterkin<strong>der</strong> 1 308 1 357<br />

Familien pro Jahr 160 167<br />

davon neue Familien 51 35<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 45 45*<br />

Personalstellen (Vollzeit) 29,4 28,18<br />

Ehrenamtliche 12 13<br />

*Mitarbeiter gerechnet ohne Aushilfen<br />

(bis 450 Euro)<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Dank <strong>der</strong> Finanzierung des För<strong>der</strong>vereins Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

im Allgäu e. V. und seiner Süddeutschen Kin<strong>der</strong>hospiz-<strong>Stiftung</strong><br />

mit Sitz in Memmingen ist <strong>der</strong> Betrieb<br />

des Kin<strong>der</strong>hospizes nachhaltig gesichert. Es gibt lei<strong>der</strong><br />

nach wie vor keine kostendeckende Finanzierung für<br />

Kin<strong>der</strong>hospize in Deutschland. Die Kranken- und Pflegekassen<br />

übernehmen einen Teil <strong>der</strong> Kosten für den Aufenthalt<br />

<strong>der</strong> erkrankten Kin<strong>der</strong>. Die darüber hinausgehenden<br />

Kosten sowie die Kosten für die Aufenthalte<br />

<strong>der</strong> Eltern und Geschwister werden komplett über<br />

Spenden finanziert. Allein für den laufenden Betrieb<br />

sind dabei Spenden und För<strong>der</strong>mittel in Höhe von bis<br />

zu einer Million Euro jährlich erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Canisius-Einrichtungen im Ostalbkreis<br />

Betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

337 355<br />

(ohne Schulsozialarbeit)<br />

Canisius-Beratungsstellen:<br />

Klienten Erziehungs- und Familienberatung 448 484<br />

Klienten Frühför<strong>der</strong>ung 249 256<br />

Franziskus-Grundschüler 111 107<br />

Canisius-Schüler 132 141<br />

Vinzentius-Einrichtungen im Landkreis Göppingen<br />

Betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 214 244<br />

Vinzentius-Schüler 170 185<br />

Canisius-Einrichtungen im Ostalbkreis und Vinzentius-Einrichtungen<br />

im Landkreis Göppingen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 345 337<br />

St. Loreto, Schwäbisch Gmünd/Ellwangen<br />

(ohne Bildungsakademie)<br />

Schüler 887 866<br />

Mitarbeiter/-innen (inkl. Honorarkräfte) 162 162<br />

Bad Cannstatt Platz finden.<br />

St. Loreto, Institut für Soziale Berufe Schwäbisch<br />

Gmünd/Aalen/Ellwangen/Ludwigsburg, bietet als<br />

Fachschule fünf verschiedene Ausbildungsgänge an.<br />

Im Jahr <strong>2015</strong> schritten die Sanierungsmaßnahmen<br />

des Schulgebäudes weiter voran. Im Juli 2016 werden<br />

alle Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler von den<br />

drei Ausweichquartieren in Schwäbisch Gmünd in das<br />

frisch sanierte Schulgebäude mit neuer Vinzentius-<br />

Kapelle einziehen können.<br />

76 hilfen für kin<strong>der</strong>, jugendliche und familien<br />

hilfen für kin<strong>der</strong>, jugendliche und familien<br />

77


Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

„In <strong>der</strong> Küche habe ich mich gleich sehr wohl gefühlt. Die Arbeit ist abwechslungsreich und ich bin<br />

viel in Bewegung: Wenn Arbeitsmaterial o<strong>der</strong> Lebensmittel von einem Bereich in den an<strong>der</strong>en gebracht<br />

werden müssen o<strong>der</strong> wenn ich im eigenen Bereich nichts mehr zu tun habe, gehe ich zu den<br />

Kollegen und helfe dort mit. In <strong>der</strong> Küche arbeitet eine lustige Truppe, wir haben immer wie<strong>der</strong> Zeit<br />

für Spaß und es gibt viel zu Lachen.“ Larissa Seik, Beschäftigte im Catering <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> Service (LiSe)<br />

78<br />

79<br />

Foto: Felix Kästle


Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Miteinan<strong>der</strong> arbeiten<br />

Larissa Seik, 30 Jahre, hat Epilepsie, eine Lernbehin<strong>der</strong>ung und eine Sehschwäche. Sie arbeitet im<br />

Catering <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> Service (LiSe) in einem Team von Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung.<br />

„Das Miteinan<strong>der</strong> ist Alltag in den verschiedenen Dienstleistungsbereichen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>“,<br />

sagt Henriette Hengge vom Sozialdienst <strong>der</strong> WfbM (Werkstatt für behin<strong>der</strong>te Menschen). „Das<br />

Miteinan<strong>der</strong> macht die Arbeit interessanter“, findet Larissa Seik und spricht für viele Beschäftigte<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung. „Das Miteinan<strong>der</strong> macht das Arbeitsklima menschlicher und offener“, sagen<br />

Kollegen ohne Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Schöpfen, rühren, Salate anrichten (Küche <strong>der</strong><br />

LiSe) – zupfen, gießen, Regale pflegen (Gärtnerei<br />

und Laden des <strong>Liebenau</strong>er Landlebens) – Kaminholz<br />

ausfahren und stapeln (Holzhof <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Forstbetriebe)<br />

– Schmutzwäsche sortieren, Maschinen<br />

bedienen (Textilservice <strong>der</strong> LiSe) – Etiketten kleben,<br />

Einzelteile verbinden (Werkstatt <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe) –<br />

sich handwerklich betätigen (<strong>Liebenau</strong> Gebäudeund<br />

Anlagenservice LiGAS): Für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

gibt es vielfältige Möglichkeiten, aktiv am<br />

Arbeitsprozess in den verschiedenen Dienstleistungsbereichen<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, im Service, in <strong>der</strong><br />

Werkstatt o<strong>der</strong> im grünen Bereich, mitzuwirken. Um<br />

herauszufinden, welche Beschäftigung zu den eigenen<br />

Fähigkeiten und zur Persönlichkeit am besten passt,<br />

absolvieren die jungen Erwachsenen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

den Berufsbildungsbereich (BBB). Im Laufe von 27<br />

Monaten lernen sie, begleitet und unterstützt durch<br />

pädagogische Fachkräfte, die einzelnen Dienstleistungsbereiche<br />

kennen. „Der BBB ist ein sanfter Übergang<br />

von <strong>der</strong> Schule in die Arbeitswelt“, erklärt Kai<br />

Wilde vom Sozialdienst <strong>der</strong> WfbM. „Die Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung arbeiten zunächst drei Tage pro Woche in<br />

<strong>der</strong> Fachpraxis und steigern sich langsam auf fünf.“<br />

Sich kennen und vertrauen<br />

Ist die Entscheidung für einen bestimmten Bereich<br />

gefallen und <strong>der</strong> BBB abgeschlossen, beginnt <strong>der</strong><br />

Arbeitsalltag in einem Team von Menschen mit und<br />

ohne Behin<strong>der</strong>ung. In <strong>der</strong> LiSe zum Beispiel machen<br />

die Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung einen Anteil von rund<br />

20 Prozent aus. „Wichtig ist, dass sich die Mitarbeiter<br />

untereinan<strong>der</strong> gut kennen und über die Stärken und<br />

Schwächen des an<strong>der</strong>en Bescheid wissen“, betont<br />

Franz Völk, Vertrauensperson des Werkstattrats <strong>der</strong><br />

LiSe. „In unseren Teams haben Selbstverständlich-<br />

keiten wie ein respektvoller Umgang miteinan<strong>der</strong> und<br />

gegenseitiges Vertrauen einfach eine noch größere<br />

Tragweite.“ Eine große Rolle spiele auch das Zugehörigkeitsgefühl<br />

zum jeweiligen Dienstleistungsbereich<br />

und dem Team, ergänzt Kai Wilde. Bei größeren Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

vermitteln zunächst die Betriebspaten.<br />

Sie sind die Ansprechpartner, die aufgrund<br />

gewachsener Strukturen beson<strong>der</strong>es Vertrauen genießen.<br />

Ihre Aufgabe ist es zum Beispiel, kleine Teams<br />

von drei bis vier Beschäftigten mit Behin<strong>der</strong>ung anzuleiten<br />

und gemeinsam einen definierten Tagesauftrag<br />

zu erledigen. In Konfliktsituationen können pädagogisch<br />

ausgebildete Fachkräfte hinzugezogen werden.<br />

Außerdem steht eine Fortbildungsmaßnahme, die Ichund-Du-Schulung,<br />

zur Verfügung: Im angeleiteten<br />

Gespräch lernen sich die Kollegen dabei auf einer<br />

an<strong>der</strong>en Ebene kennen und verstehen besser, warum<br />

jemand beson<strong>der</strong>e Arbeitszeiten o<strong>der</strong> mehr Pausen<br />

benötigt.<br />

Voneinan<strong>der</strong> profitieren<br />

Inklusion, das Teilhaben an <strong>der</strong> Arbeit und am gesellschaftlichen<br />

Leben, ist Alltag für die Menschen in <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Und doch wissen die Mitarbeiter<br />

mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung das Beson<strong>der</strong>e daran zu<br />

schätzen. „Mich beeindruckt vor allem die Ehrlichkeit,<br />

mit <strong>der</strong> einem die Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung begegnen“,<br />

berichtet Franz Völk. „Wer zum Beispiel vergisst<br />

„Guten Morgen“ zu sagen, wird darauf aufmerksam gemacht.<br />

Martina Allgaier, Werkstatträtin und Beschäftigte<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Küche des <strong>Liebenau</strong>er<br />

Landlebens, sagt stolz: „Je<strong>der</strong> Tag ist an<strong>der</strong>s, nie lang-<br />

weilig. Ich muss flexibel sein.“ Die Vertreterin des<br />

Werkstattrats fühle sich wohl im Team. Sie sei schon<br />

lange dabei, zwölf Jahre, und wolle nicht auf den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt. Auch Larissa Seik fühlt sich<br />

wohl in ihrem Team, kann sich eine Anstellung auf<br />

dem ersten Arbeitsmarkt aber durchaus langfristig<br />

vorstellen.<br />

Perspektiven haben<br />

Durch die realen Arbeitssituationen- und -bedingungen<br />

in den einzelnen Dienstleistungsbereichen können die<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gut auf den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Um die Teilhabe am<br />

ersten Arbeitsmarkt weiter zu för<strong>der</strong>n, bieten die <strong>Liebenau</strong>er<br />

Arbeitswelten seit September 2012 eine kompetente<br />

Begleitung vom Praktikum über den betriebsintegrierten<br />

Arbeitsplatz hin zu einem regulären<br />

Arbeitsverhältnis. Zunächst sucht ein so genannter<br />

Jobcoach gemeinsam mit dem Beschäftigten <strong>der</strong> WfbM<br />

einen geeigneten Betrieb aus. Daraufhin absolviert<br />

dieser ein begleitetes Praktikum. Nach gelungener<br />

Einarbeitungsphase entscheiden sich beide Seiten,<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführer des jeweiligen Betriebs und <strong>der</strong><br />

Beschäftigte mit Behin<strong>der</strong>ung, für den weiteren Weg:<br />

Entwe<strong>der</strong> es bleibt beim betriebsintegrierten Arbeitsplatz<br />

o<strong>der</strong> es kommt zu einem regulären Arbeitsverhältnis.<br />

„Inklusion ist etwas sehr Individuelles“, merkt<br />

Janina Neumann an. „Für den einen bedeutet es, den<br />

betrieblichen Arbeitsplatz mit allen Chancen und<br />

Risiken zu wählen, ein an<strong>der</strong>er bevorzugt die Betreuung<br />

und die Fortbildungsmöglichkeiten in <strong>der</strong> WfbM.“<br />

<strong>Liebenau</strong>er Arbeitswelten<br />

• Werkstattwelt: Handwerk, Industrie, EDV, Logistik<br />

• Servicewelt: Catering, Textilservice, Gebäu<strong>der</strong>einigung, Hausmeisterservice<br />

• Grüne Welt: Gärtnerei, Garten- und Landschaftsbau, Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Verkauf<br />

www.liebenauer-arbeitswelten.de<br />

80<br />

81


<strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong><br />

Objektservice GmbH<br />

Das Dienstleistungsunternehmen <strong>Liebenau</strong> Service (LiSe) bedient stiftungsinterne sowie externe Kunden mit<br />

Leistungen aus dem infrastrukturellen Facility-Management. Dazu gehören im Einzelnen die Bereiche Gebäude-,<br />

Textilservice, Catering, Organisationsberatung und Training.<br />

Das Angebotsspektrum <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Objektservice GmbH (LOS) umfasst Leistungen<br />

in <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>einigung für Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Altenhilfe.<br />

„Ganz nah“ beim Kunden<br />

prozesse elementaren SAP-Moduls und die Einführung<br />

Frank Moscherosch<br />

Geschäftsführer<br />

Unsere über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trugen<br />

auch im Jahr <strong>2015</strong> mit ihrer Arbeit dazu bei, dass <strong>der</strong><br />

von SharePoint. Dabei handelt es sich um eine softwaregestützte<br />

Plattform für das integrierte Qualitäts-<br />

Frank Moscherosch<br />

Geschäftsführer<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2015</strong> vollzog die LOS eine<br />

Spezialisierung zum professionellen Dienst-<br />

Slogan „Beson<strong>der</strong>s im Detail“ für die LiSe-Kunden<br />

Management-System, das dem Informations- und<br />

leister in <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>einigung. Die Mitarbei-<br />

spür- und erfahrbar war. Dank ihrer Persönlichkeit und<br />

Dokumentations-Bedarf von Mitarbeitern und Manage-<br />

können ihr Essen meist nur in Form von Breien, Pürees<br />

terinnen und Mitarbeiter sorgen in <strong>der</strong> Alten-<br />

engagierten Leistung bleiben uns zufriedene Kunden<br />

ment gleichermaßen gerecht wird.<br />

und Suppen zu sich nehmen. Dabei steht meist die<br />

hilfe für saubere Räumlichkeiten und tragen<br />

treu und empfehlen uns weiter. Um diesen Prozess <strong>der</strong><br />

Nahrungsaufnahme im Vor<strong>der</strong>grund, nicht <strong>der</strong> Genuss.<br />

so dazu bei, dass sich Bewohner, Gäste und<br />

Kundenbindung zu unterstützen, wurde ein digitaler<br />

„Feine.Kost“ bietet eine Alternative. In eine feine Kon-<br />

Angestellte in ihrem Umfeld und ihrer Arbeits-<br />

Newsletter eingeführt. „LiSe ganz nah“ erscheint vier<br />

sistenz gebracht und optisch ansprechend auf dem<br />

umgebung wohl fühlen. Bei Bedarf bietet die<br />

Mal jährlich mit relevanten Neuigkeiten aus allen<br />

Teller angerichtet, werden unter an<strong>der</strong>em die Geruchs-<br />

LOS auch weitere Leistungen <strong>der</strong> Gebäude-<br />

Dienstleistungsbereichen, ergänzt durch Mitarbeiter-<br />

Portraits, Son<strong>der</strong>aktionen speziell für die Leser und<br />

und Geschmacksnerven stimuliert. Zahlreiche Testläufe<br />

mit betroffenen Menschen haben gezeigt, dass diese<br />

Stefanie Locher<br />

Geschäftsführerin<br />

reinigung sowie individuell entwickelte Lösungen<br />

für die Altenhilfe an.<br />

mehr. Kurzum: Mehr als Kochen, Waschen und Putzen.<br />

Kostform wie<strong>der</strong> Freude am Essen bereiten kann.<br />

Zukunftsfähige Systeme und Prozesse<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Mo<strong>der</strong>n in ihren Dienstleistungen und mit dem Gespür<br />

Die Nachfrage nach den hauswirtschaftlichen Dienst-<br />

für die beson<strong>der</strong>en Bedürfnisse unterschiedlichster<br />

leistungen <strong>der</strong> LiSe ist unverän<strong>der</strong>t hoch. Alle Geschäfts-<br />

Zielgruppen – das zeichnet die LiSe aus. Dazu braucht<br />

bereiche, insbeson<strong>der</strong>e die Wäscherei, konnten sich in<br />

es neben engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

Neue Kostform<br />

einem wettbewerbsintensiven Umfeld behaupten.<br />

mo<strong>der</strong>ne, unterstützende Prozesse im Hintergrund.<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe hat die<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2015</strong> wurden zwei wesentliche Pro-<br />

LiSe die Kostform „Feine.Kost“ für Menschen mit Kau-<br />

jekte realisiert: Die Anpassung eines für die Catering-<br />

und Schluckbeschwerden entwickelt. Diese Personen<br />

<strong>Liebenau</strong> Service (LiSe) und<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservice (LOS)<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Mittagessen 529 308 528 194<br />

Abendessen 277 258 257 557<br />

Wäsche in Kilogramm 2 222 224 2 357 575<br />

Gebäu<strong>der</strong>einigung in<br />

Arbeitsstunden<br />

127 539 129 210<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (mit LOS) 617 584<br />

davon Mitarbeiter mit<br />

Vermittlungshemmnissen<br />

40 25<br />

Mitarbeiter/-innen (WfbM) 94 91<br />

Teilnehmer an arbeitsbegleitenden<br />

Maßnahmen<br />

129 181<br />

Teilnehmer Schul- und Berufspraktika<br />

175 205<br />

82 dienstleister und stiftungsbetriebe<br />

dienstleister und stiftungsbetriebe<br />

83


<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

Das <strong>Liebenau</strong>er Landleben umfasst die Bereiche Gärtnerei, Obst- und Weinbau, Landwirtschaft mit Tierhaltung,<br />

Garten- und Landschaftsbau, Verkaufseinrichtungen sowie Gastronomieangebote. Die Produkte und<br />

Dienstleistungen werden überwiegend an externe Kunden vertrieben.<br />

Rainer Wöhrle<br />

Geschäftsführer<br />

Gefragter Garten- und Landschaftsbau<br />

Ob individuelle Gartengestaltung o<strong>der</strong> die Pflege von<br />

Grünanlagen: Auch im Wirtschaftsjahr <strong>2015</strong> erfreuten<br />

sich die Leistungen im Garten- und Landschaftsbau<br />

einer enormen Nachfrage. Das insgesamt sehr gute<br />

Wetter ermöglichte einen kontinuierlichen Arbeitseinsatz<br />

und die Bewältigung des gestiegenen Auftragsvolumens.<br />

Durch zuverlässige Kooperationen und weitere<br />

Außenstellen sollen die Dienstleistungsangebote<br />

nach Bedarf ausgebaut werden. Schwierig gestaltet<br />

sich dabei aber die Suche nach geeignetem Fachpersonal.<br />

Neuerungen im Verkaufsladen<br />

Mit teils erheblichen Än<strong>der</strong>ungen im Bereich des<br />

gierte <strong>der</strong> Verkaufsladen auf die wirtschaftlich ange-<br />

Warensortiments und Dienstleistungsangebots rea-<br />

spannte Situation. Diese ist unter an<strong>der</strong>em auf das<br />

immer größer werdende Angebot durch neue Bio-<br />

Lebensmittelgeschäfte sowie das erweiterte Sortiment<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

<strong>der</strong> großen Handelsketten zurückzuführen. Beson<strong>der</strong>s<br />

einschneidend waren die Neuerungen in <strong>der</strong> Gemüse-<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

abteilung, wo von Bedienung auf Mo<strong>der</strong>ation umge-<br />

produzenten rückläufig. In <strong>der</strong> Landwirtschaft waren<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Leistungen<br />

Verkaufsladen (Kunden) 115 600 108 300<br />

Gärtnerei* 9,5 10,0<br />

Gärtnerei – Umsatz in E pro m² 8,38 7,67<br />

Obstbau* 84 86<br />

Obstbau – Erntemenge in t 2 447 1 415<br />

Ackerbau, Grünland* 497 490<br />

Ackerbau, Grünland – Erntemenge in t 5 394 4 942<br />

stellt wurde. Dieser Schritt wurde von einigen Kunden<br />

bedauert, von an<strong>der</strong>en aufgrund größerer Flexibilität<br />

und Schnelligkeit begrüßt.<br />

Sommerhitze bringt Ernteeinbußen<br />

Im Bereich des Freilandanbaus hatten die Gärtnerei<br />

wie auch die Landwirtschaft mit <strong>der</strong> enormen Sommer-<br />

unterschiedliche Preisentwicklungen zu verzeichnen.<br />

Während im Ackerbau ein Anstieg <strong>der</strong> Preise zu verzeichnen<br />

war, gingen sie im Grünland leicht zurück. Die<br />

Schweinepreise sanken um 15 Prozent, bei den Rin<strong>der</strong>preisen<br />

gab es eine Erhöhung von sieben Prozent.<br />

Erfolgreiche Integration<br />

Die wirtschaftlich sehr angespannte Situation in <strong>der</strong><br />

Gärtnerei hat sich durch die extreme Sommerhitze<br />

weiter verschärft. Aus diesem Grund werden im kommenden<br />

Geschäftsjahr Lösungen für eine wirtschaftliche<br />

Zukunft dieses Bereiches entwickelt. Im Obstbau<br />

wirkte sich die geringe Erholung <strong>der</strong> Vermarktungspreise<br />

durch den drastischen Rückgang <strong>der</strong> Erntemenge<br />

<strong>Liebenau</strong>er Wei<strong>der</strong>in<strong>der</strong> –<br />

Verkauf/Bestand<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landschweine –<br />

Verkauf/Bestand<br />

109/334 86/360<br />

997/390 1 362/406<br />

hitze zu kämpfen. Viele Produkte konnten deshalb<br />

nicht in <strong>der</strong> gewünschten Qualität produziert werden.<br />

Regen und Hagel zu Beginn <strong>der</strong> Blütezeit sowie die<br />

extreme Hitze im Sommer waren auch ausschlagge-<br />

In insgesamt 21 Betrieben in <strong>der</strong> Region arbeiten aktuell<br />

Beschäftigte aus den <strong>Liebenau</strong>er Arbeitswelten.<br />

Durch eine bedarfsorientierte Betreuung und Unterstützung<br />

durch „Jobcoaches“ gelingt gemeinsam mit<br />

nicht positiv auf das Ergebnis aus.<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeit)<br />

124 126<br />

bend für die quantitativen und qualitativen Einbußen<br />

in <strong>der</strong> Obsternte. So ging die Erntemenge im Vergleich<br />

zum Vorjahr drastisch um über 40 Prozent zurück.<br />

den Firmen ein wichtiger Beitrag zur Inklusion im<br />

Bereich Arbeit. In unserer Gärtnerei besteht aufgrund<br />

<strong>der</strong> Attraktivität des Arbeitsfeldes weiterhin eine große<br />

Auszubildende (BBW) 34 27<br />

Mitarbeiter/-innen (WfbM) 78 79<br />

Entsprechend wurde <strong>der</strong> Einsatz von Erntehelfern<br />

wesentlich reduziert. Bedingt durch das geringere<br />

Nachfrage nach Arbeitsplätzen im Rahmen <strong>der</strong> Werkstatt<br />

für behin<strong>der</strong>te Menschen (WfbM).<br />

*Bewirtschaftungsfläche in ha<br />

Ernteergebnis in <strong>der</strong> gesamten Bodenseeregion waren<br />

auch die Sortierdienstleistungen für externe Apfel-<br />

84 dienstleister und stiftungsbetriebe<br />

dienstleister und stiftungsbetriebe<br />

85


Forstbetriebe<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung<br />

und Unternehmensdienste<br />

GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäudeund<br />

Anlagenservice<br />

GmbH<br />

Die Forstbetriebe <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> bieten sämtliche Dienstleistungen rund um den Wald wie Pflanzung,<br />

Waldpflege sowie Holzernte an. Sie erledigen außerdem Spezialfällungen sowie Baumpflegearbeiten auf Gartengrundstücken.<br />

Der <strong>Stiftung</strong>swald umfasst 1 426 Hektar. Der jährliche Holzzuwachs beträgt 11 800 Festmeter,<br />

dies entspricht etwa <strong>der</strong> Holzmenge von 500 LKW-Ladungen. Die Waldflächen verteilen sich auf den Bodenseekreis,<br />

den Landkreis Ravensburg, den Alb-Donau-Kreis und den Landkreis Oberallgäu. Die eine Hälfte <strong>der</strong><br />

Waldfläche ist mit Nadelwald (Fichte) bestockt, die an<strong>der</strong>e mit Laubwald (hauptsächlich Buche).<br />

Die <strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste<br />

(LBU) ist als Dienstleister<br />

in den Bereichen IT-Services,<br />

Rechnungswesen und Personalabrechnung<br />

für den <strong>Stiftung</strong>sverbund aktiv.<br />

Die <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice<br />

(LiGAS) bietet unter an<strong>der</strong>em technische<br />

Dienstleistungen sowie Handwerksleistungen<br />

in den Bereichen Elektro, MSR<br />

(Regelungstechnik) und Sanitär/Heizung an.<br />

Markus Bertele<br />

Leiter Forstbetriebe<br />

Matthias Schyra<br />

Geschäftsführer<br />

Michael Staiber<br />

Geschäftsführer<br />

Zu unseren größeren Projekten im Jahr <strong>2015</strong><br />

Im Geschäftsjahr <strong>2015</strong> wurden in den Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Stif-<br />

gerechte Baumartenwahl, Risikomanagement und<br />

zählten EDV-Verkabelungsarbeiten in <strong>der</strong><br />

tung <strong>Liebenau</strong> 10 000 Festmeter Rundholz eingeschla-<br />

konsequente Waldpflege.<br />

Im Jahr <strong>2015</strong> wurden neben dem Tagesgeschäft einige Großprojekte<br />

St. Lukas-Klinik, die Erweiterung und Installa-<br />

gen. 84 Prozent des Holzes lieferten wir an Sägewerke<br />

in Angriff genommen – darunter die Einführung einer digitalen<br />

tion <strong>der</strong> Brandmeldeanlagen im Franziskus-<br />

und sechs Prozent an die Papierindustrie, 16 Prozent<br />

Holzhöfe<br />

Personalakte, einer digitalen Einkaufsplattform und einer neuen<br />

zentrum und im Personalwohnheim Hegen-<br />

wurden als Brennholz verkauft. Zudem wurden 3 270<br />

Zwei milde Winter in Folge und niedrige Heizölpreise<br />

Dienstplansoftware im <strong>Stiftung</strong>sverbund. Bei <strong>der</strong> Software für die<br />

berg sowie die Programmierung einer neuen<br />

Kubikmeter Waldhackschnitzel zur energetischen Ver-<br />

sorgten für einen stagnierenden Brennholzabsatz. In<br />

Leistungsabrechnung sowie Pflegeplanung und -dokumentation<br />

Regelungsstrategie für die zentrale Wärme-<br />

wertung bereitgestellt. Die Nachfrage war – bei zufrie-<br />

den Holzhöfen in <strong>Liebenau</strong> und Burgrieden wurden im<br />

wurden die Weichen für die Zukunft gestellt – ebenso bei einer<br />

versorgung in <strong>Liebenau</strong> Im Bereich regenera-<br />

denstellenden Preisen – gut.<br />

Den Vermögenswert des Waldes zu erhöhen und gleichzeitig<br />

eine jährliche Dividende zu erwirtschaften, sind<br />

vergangenen Jahr 4 320 Raummeter ofenfertiges<br />

Brennholz produziert und vermarktet. Abnehmer sind<br />

hauptsächlich Privatkunden. Zu den gewerblichen<br />

neuen Plattform für das Qualitäts-Management. Hinzu kamen viele<br />

Projekte, die für die Anwen<strong>der</strong> nicht direkt sichtbar sind, zum Beispiel<br />

Investitionen in IT-Sicherheit, Datenschutz, neue Server-<br />

Christian Braun<br />

Geschäftsführer<br />

(seit 1.3.2016)<br />

tiver Energien wurde von uns eine Druckregelung<br />

für eine Biogasanlage programmiert und<br />

installiert. Unser Fuhrpark wurde um zwei<br />

langfristige Ziele <strong>der</strong> Forstbetriebe. Erreicht wird dies<br />

Kunden zählen Pizzerien, Bäckereien, Metzgereien<br />

plattformen und bessere Leitungen. Ein großer Kunde vertraute <strong>der</strong><br />

Elektrofahrzeuge erweitert. Installationen für den Betrieb solcher<br />

durch nachhaltige Nutzung des Waldes, standort-<br />

und Brennstoffhändler. Es wird ausschließlich Holz<br />

LBU im Jahr <strong>2015</strong> den Aufbau eines neuen unternehmensweiten<br />

Fahrzeuge wollen wir in unser Leistungsspektrum aufnehmen.<br />

IT-Netzwerkes an.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Das Wirtschaftsjahr <strong>2015</strong> war erfolgreich. Die Auftragssituation<br />

Die LBU konnte auch im Jahr <strong>2015</strong> die Herausfor<strong>der</strong>ungen meistern<br />

gestaltete sich sehr gut. Für 2016 erwarten wir eine ähnlich gute<br />

und einen Gewinn erwirtschaften.<br />

Entwicklung.<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice (LiGAS)<br />

Forstbetriebe<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 12 12<br />

Auszubildende 4 3<br />

Freiwilliges Soziales Jahr 2 1<br />

Mitarbeiter/-innen WfbM 14 15<br />

aus den <strong>Stiftung</strong>swäl<strong>der</strong>n und aus Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Region<br />

verarbeitet. Im Holzhof <strong>Liebenau</strong> arbeiten 15 betreute<br />

Mitarbeiter. Sie sind in <strong>der</strong> Produktion, Kommissionierung<br />

und Auslieferung des Brennholzes beschäftigt.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Eine insgesamt gute Holzmarktlage ermöglichte es,<br />

zufriedenstellende Gewinne zu erwirtschaften.<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste (LBU)<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Leistungen<br />

IT-Services<br />

Betreute Server 168 172<br />

Betreute PCs 1 543 1 551<br />

Betreute Telefonanschlüsse 2 820 2 880<br />

Rechnungswesen<br />

Verbuchte Belege 1 029 000 1 144 000<br />

Personalabrechnung<br />

Personalabrechnungsfälle pro Jahr 75 300 76 000<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen 34 36<br />

Leistungen<br />

• Wartung und Instandhaltung, Prüfung von Anlagen und<br />

Geräten<br />

• Arbeitssicherheit, Brandschutz, Trinkwasserhygiene<br />

• Systemhaus für Regelungstechnik (MSR), Betriebstechnik,<br />

Elektroinstallationen, Heizungs-/Sanitärinstallationen<br />

• Beratung in technischen Fragen, fachtechnische Bauüberwachung,<br />

Entwicklung und Bau von Son<strong>der</strong>anlagen, Installation<br />

und Inbetriebnahme von Kamerasystemen<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 64 63<br />

davon Auszubildende 10 6<br />

Mitarbeiter/-innen (WfbM) 12 12<br />

86 dienstleister und stiftungsbetriebe<br />

dienstleister und stiftungsbetriebe<br />

87


stiftungen und sonstige tätigkeiten<br />

„Kein Tag ist wie <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e“,<br />

schwärmt Irene Eichhorn, Gemeinwesenarbeiterin<br />

in den „Lebensräumen<br />

für Jung und Alt“ in Eriskirch.<br />

Sie ist Anlaufstelle für die Bewohner,<br />

aber auch für die Bürger <strong>der</strong> Gemeinde.<br />

Beson<strong>der</strong>e Freude macht es ihr, wenn<br />

aus <strong>der</strong> Kooperation mit Menschen<br />

und ihren unterschiedlichen Ideen,<br />

Wünschen und Fähigkeiten konkrete<br />

„Projekte“ entstehen. Als Gemeinwesenarbeiterin<br />

ist sie außerdem<br />

Mitglied im Rat <strong>der</strong> Bürgerstiftung.<br />

Diese bildet eine Brücke zwischen<br />

Gemeinde und <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit.<br />

„Meine Arbeit trägt dazu<br />

bei, dass ein „Mehr“ an Möglichkeiten<br />

entsteht – für jeden Einzelnen.“<br />

88 89<br />

Foto: Felix Kästle


stiftungen und sonstige tätigkeiten<br />

Bürgerstiftungen – Motoren des Quartiers<br />

Angesichts des demografischen Wandels gewinnt die Mitverantwortung <strong>der</strong> Bürger für das soziale<br />

Miteinan<strong>der</strong> vor Ort immer mehr an Bedeutung. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hat daher bereits Anfang <strong>der</strong><br />

90er Jahre das gemeinschaftsorientierte Wohnkonzept „Lebensräume für Jung und Alt“ entwickelt.<br />

Es wurde mittlerweile in 27 Kommunen realisiert. Zentrales Element ist die professionelle Gemeinwesenarbeit,<br />

die den Auftrag hat, die Bewohner zu beraten, Konflikte zu mo<strong>der</strong>ieren, bürgerschaftliches<br />

Engagement und informelle Hilfesysteme anzuregen. Auch Bürgerstiftungen, an denen sich<br />

Bürgerstiftungen: das Modell<br />

Spen<strong>der</strong><br />

Bürgerstiftung<br />

Kommune<br />

lokale zivilgesellschaftliche<br />

Akteure<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> beteiligt, setzen konsequent auf Selbst- und Nachbarschaftshilfe.<br />

Für diese Netzwerkarbeit gibt es bis heute keine<br />

Regelfinanzierung. Viele Quartiersprojekte hangeln<br />

sich von Projektfinanzierung zu Projektfinanzierung.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und die beteiligten<br />

Kommunen suchten daher eine nachhaltige Finanzierungsform<br />

im Sinne des <strong>Stiftung</strong>sgedankens. So wurde<br />

zunächst für jedes Mehrgenerationenwohnprojekt ein<br />

ortsbezogener, treuhän<strong>der</strong>isch von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

verwalteter Sozialfonds eingerichtet, in den in<br />

<strong>der</strong> Regel die Gemeinde die Erlöse aus dem Verkauf des<br />

Baugrundstücks und die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> den Bauträgergewinn<br />

aus <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Wohnanlage einbrachten.<br />

Die Sozialfondserträge sind ein wesentlicher<br />

Beitrag zur Finanzierung <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit.<br />

An mittlerweile vier Standorten sind anstelle <strong>der</strong><br />

Sozialfonds rechtlich selbständige Bürgerstiftungen<br />

geschaffen worden. Damit sollen die Finanzierungsbasis<br />

verbreitert und den Bürgern bessere Möglichkeiten<br />

eröffnet werden, sich mit Geld, Zeit und Ideen<br />

einzubringen. Der Satzungszweck <strong>der</strong> Bürgerstiftung<br />

ist jeweils sehr weit gefasst – von <strong>der</strong> Jugendund<br />

Altenhilfe bis zum Umweltschutz. Als primäres<br />

Ziel ist allerdings die Finanzierung <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit<br />

für das Konzept ‚Lebensräume für Jung und Alt‘<br />

verankert. Es stellt sozusagen das erste große Projekt<br />

<strong>der</strong> Bürgerstiftung dar. Dazu zählen die Aktivierung<br />

des bürgerschaftlichen Engagements, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Selbsthilfe und sozialer Netzwerke und Vermittlung<br />

sozialer Hilfen. Zudem kommt den Bürgerstiftungen<br />

durch ihre Gremienbesetzung aus Vertretern <strong>der</strong> Bürgerschaft,<br />

<strong>der</strong> Vereine, <strong>der</strong> Kirchen, <strong>der</strong> lokalen Wirtschaft,<br />

<strong>der</strong> Gemeinde und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> eine<br />

Vernetzungsfunktion innerhalb des sozialen Gemeindelebens<br />

zu.<br />

Sehr positiv hat sich beispielsweise seit ihrer Gründung<br />

die Bürgerstiftung Eriskirch (Bodensee) entwickelt.<br />

Am 21. Januar 2007 hoben 153 Bürgerinnen<br />

und Bürger gemeinsam mit <strong>der</strong> Gemeinde und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> als Gründungsstifter im Rahmen <strong>der</strong><br />

750-Jahrfeier <strong>der</strong> 4 000-Einwohner-Gemeinde Eriskirch<br />

die neue <strong>Stiftung</strong> aus <strong>der</strong> Taufe. Zum Gründungskapital<br />

von 371.000 Euro steuerten die Bürgerschaft<br />

46.000 Euro sowie analog dem Sozialfondsfinanzierungskonzept<br />

die Gemeinde 250.000 Euro und die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> 75.000 Euro bei. Die <strong>Stiftung</strong> ist in<br />

<strong>der</strong> Bürgerschaft gut verankert. Ihre Aktionen und<br />

Projekte – beispielsweise Benefizabende o<strong>der</strong> die Verleihung<br />

eines sozialen Ehrenpreises – werden getragen<br />

von den ehrenamtlichen Mitglie<strong>der</strong>n des <strong>Stiftung</strong>srates.<br />

Dies bewirkt stete finanzielle Zuflüsse, sodass<br />

sich das <strong>Stiftung</strong>svermögen seither um 95.000 Euro<br />

auf rund 466.000 Euro erhöht hat. Vom <strong>Stiftung</strong>svermögen<br />

konnte ein Ertrag von etwa zwei Prozent jährlich<br />

für örtliche Projekte und die Teilfinanzierung von<br />

Personalkosten in <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit ausgeschüttet<br />

werden. Ihre Vernetzungsfunktion nimmt die Bürgerstiftung<br />

auch durch die Mitwirkung in <strong>der</strong> Arbeits-<br />

Das Finanzierungssystem<br />

<strong>Stiftung</strong>svermögen<br />

Spen<strong>der</strong><br />

laufen<strong>der</strong><br />

Haushalt<br />

gemeinschaft „Lebensqualität im Alter Eriskirch“ und<br />

im Projekt „BesT“ des Landes Baden-Württemberg zur<br />

Koordination pflegerischer Hilfen im Alter in Eriskirch<br />

wahr.<br />

Der Beitrag <strong>der</strong> Bürgerstiftung ist ein wichtiger, aber<br />

nicht ausreichen<strong>der</strong> Baustein im Finanzierungsmix<br />

<strong>der</strong> örtlichen Gemeinwesenarbeit. Generell sollte über<br />

die Regelfinanzierung einer Grundinfrastruktur für<br />

Gemeinwesenarbeit als öffentliche Pflichtleistung<br />

nachgedacht werden. Dann könnten Bürgerstiftungen<br />

quasi die Kür leisten und so noch mehr zu einer vielfältigen,<br />

lebendigen und wachsenden Bürger- und<br />

Sozialkultur in den Kommunen beitragen.<br />

Kommune<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Spen<strong>der</strong><br />

90<br />

91


Fondazione S. Elisabetta – <strong>Stiftung</strong> St. Elisabeth –<br />

Fundaziun S. Elisabetta<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V. (BDS)<br />

<strong>Stiftung</strong> St. Franziskus Heiligenbronn, <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, Metropolie von Varna und Veliki Preslav<br />

Die gemeinnützige Fondazione S. Elisabetta mit Sitz in Bozen wurde mit diözesanem Auftrag gegründet. Sie<br />

ist eine gemeinsame <strong>Stiftung</strong> <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und <strong>der</strong> Caritas Bozen-Brixen. Von christlichen Werten<br />

getragen, ist die <strong>Stiftung</strong> in <strong>der</strong> Begleitung, Betreuung und Pflege von Menschen und in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung<br />

tätig. Dabei orientiert sie sich an <strong>der</strong> unantastbaren Würde <strong>der</strong> Person und richtet sich insbeson<strong>der</strong>e<br />

an alte, kranke und behin<strong>der</strong>te Menschen.<br />

Das Bulgarisch-Deutsche Sozialwerk St. Andreas (BDS) unterstützt seit 17 Jahren benachteiligte Kin<strong>der</strong><br />

und Erwachsene an <strong>der</strong> bulgarischen Schwarzmeerküste mit fachlich fundierter und kirchlich orientierter<br />

Sozialarbeit. Zwei Drittel <strong>der</strong> nicht gedeckten Kosten werden von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> getragen, ein Drittel<br />

von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> St. Franziskus Heiligenbronn. 2011 haben die beiden <strong>Stiftung</strong>en und das BDS gemeinsam mit<br />

dem Caritasverband Magdeburg Mitverantwortung für das Kin<strong>der</strong>zentrum Roncalli in Burgas übernommen.<br />

Dr. Christian Klotzner<br />

<strong>Stiftung</strong>spräsident<br />

Fondazione S. Elisabetta wächst weiter<br />

Burnout-Prävention – und verzeichnete dabei einen<br />

Axel Sans<br />

Vorstand<br />

Kin<strong>der</strong>-, Jugend- und Familienarbeit<br />

weitergeführt, wobei die Kin<strong>der</strong> auch logopädisch<br />

Jedes Jahr kommen durch den wachsenden Bedarf bei<br />

Zuwachs an Teilnehmern.<br />

Bei <strong>der</strong> Arbeit mit den Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen in<br />

betreut werden. Gemeinsam mit Partnerorganisationen<br />

<strong>der</strong> Pflege von alten und beeinträchtigen Menschen<br />

Varna und Burgas gelingt es zunehmend, an die Grund-<br />

werden Praxisanleiter geschult, die dann als Mentoren<br />

neue Angebote hinzu. Eine große Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />

Jesuheim, Girlan<br />

schul- eine Oberschulbildung und eine Berufsausbil-<br />

in <strong>der</strong> Betreuungsausbildung tätig sind.<br />

die Zukunft ist die Anpassung <strong>der</strong> Einrichtungen an<br />

Im Berichtsjahr wurden zwei innovative Vorhaben kon-<br />

dung anzuschließen. Die Einbindung <strong>der</strong> Eltern wurde<br />

die baulichen, technischen und menschlichen Bedürf-<br />

zipiert und von <strong>der</strong> öffentlichen Hand genehmigt: Das<br />

erfolgreich forciert, einige Kin<strong>der</strong> konnten in ihre<br />

Institut für Soziale Berufe im Aufbau<br />

nisse. Das Führungsteam <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> setzt hier auf<br />

Projekt „Wohnmöglichkeit für altgewordene Menschen<br />

Ursprungsfamilien integriert werden. Neben den lau-<br />

<strong>2015</strong> trieb das BDS die Planung eines Instituts für<br />

systemisch-lösungsorientierte Ansätze und nutzt die<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung und langjährigem psychiatrischem<br />

fenden Projekten in <strong>der</strong> mobilen Arbeit wurde <strong>der</strong><br />

Soziale Berufe in Bulgarien zur dualen Ausbildung von<br />

große Erfahrung <strong>der</strong> Partner Caritas und <strong>Stiftung</strong><br />

Hintergrund“ sowie eine weitere Wohngruppe für Men-<br />

mobile Kin<strong>der</strong>garten im Varnaer Stadtteil Asparuchovo<br />

Alten- und Heilerziehungspflegern weiter voran und<br />

<strong>Liebenau</strong>.<br />

schen mit Demenz starten jeweils 2016.<br />

führte vor Ort Gespräche mit Politik und Verwaltung.<br />

Finanzierungsfragen sind noch offen.<br />

Bildungshaus Lichtenburg, Nals<br />

Seit Übernahme des Bildungshauses durch die Fonda-<br />

Grieserhof – Leben im Alter, Bozen<br />

Die Bauarbeiten für das neue Seniorenwohnzentrum<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V. (BDS)<br />

mit Kin<strong>der</strong>zentrum Roncalli e. V.<br />

Personalien<br />

zione S. Elisabetta 2010 wurden für den Erhalt <strong>der</strong> Einrichtung<br />

zahlreiche Investitionen getätigt. So erfolgte<br />

<strong>2015</strong> die Rundum-Sanierung von rund 20 Zimmern<br />

für die Seminar- und Kulturgäste sowie eine Dachsanierung.<br />

Inhaltlich stellte das Bildungshaus im vergangenen<br />

Jahr verstärkt Angebote für Unternehmen<br />

und Organisationen in den Mittelpunkt – zum Bei-<br />

Grieserhof - Leben im Alter begannen Mitte <strong>2015</strong>. Es<br />

entstehen 60 Wohn- und Pflegeplätze, 30 Senioren<br />

wohnungen für begleitetes und betreutes Wohnen, Arztambulatorien<br />

und ein Gartencafé. Die neu gestaltete<br />

Parkanlage wird tagsüber auch öffentlich zugänglich<br />

sein.<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Betreute Menschen<br />

Kin<strong>der</strong>-, Jugend- und Familienhilfe<br />

Kin<strong>der</strong>zentrum Kitschevo 84 85<br />

Kin<strong>der</strong>zentrum Roncalli, Burgas 15 15<br />

Mobile Kin<strong>der</strong>-, Jugend- und Familienarbeit<br />

576* 746**<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den Mitglie<strong>der</strong>n des<br />

BDS wurde in bewährter Weise fortgeführt, und <strong>der</strong> im<br />

Jahr 2014 neu gewählte Metropolit Ioan nahm an Mitglie<strong>der</strong>versammlungen<br />

teil. Damit ist die Kontinuität<br />

in <strong>der</strong> gemeinsamen Trägerschaft mit <strong>der</strong> orthodoxen<br />

Kirche gewahrt.<br />

spiel zu Themen wie Lea<strong>der</strong>ship, Teambildung o<strong>der</strong><br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Bildungshaus Lichtenburg<br />

Veranstaltungen 526 517<br />

Gästezahl 9 705 10 520<br />

Betreute Menschen im Jesuheim<br />

Senioren 100 100<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung 30 30<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Jesuheim (Kopfzahlen) 121 130<br />

Lichtenburg (Kopfzahlen) 22 23<br />

Sozialstation 85 85<br />

Sonstige Hilfen<br />

Suppenküche 400 400<br />

Balchik (Lebensmittel) 27 27<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Personenzahl)<br />

BDS, Varna 24 24<br />

Kin<strong>der</strong>zentrum Roncalli, Burgas 11 11<br />

Honorarkräfte<br />

BDS, Varna 30 32<br />

Kin<strong>der</strong>zentrum Roncalli, Burgas – –<br />

Ehrenamtliche<br />

BDS, Varna 41 44<br />

Kin<strong>der</strong>zentrum Roncalli, Burgas 5 3<br />

* Steigerung durch Fluthilfeengagement<br />

** Steigerung durch Spielmobilaktionen<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Die wirtschaftliche Situation des BDS entsprach <strong>der</strong> im<br />

Vorjahr, ebenso die Höhe <strong>der</strong> finanziellen Mittel seitens<br />

<strong>der</strong> Stadt Varna. Vertrauen und finanzielle Zuwendungen<br />

bringen insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Freundeskreis des BDS,<br />

die Agnes Philippine Walter <strong>Stiftung</strong>, <strong>der</strong> Verein Renovabis<br />

und die Aktion Mensch sowie die Kirill Georgieff<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>der</strong> Arbeit des BDS entgegen. Mittlerweile<br />

finden sich auch immer mehr bulgarische Partner,<br />

die unsere Projekte mit Geld- und Sachmitteln unterstützen.<br />

92 stiftungen und sonstige tätigkeiten<br />

stiftungen und sonstige tätigkeiten<br />

93


St. Andreas-<strong>Stiftung</strong> Christliche Hospizstiftung –<br />

Leben und Sterben in Würde<br />

Bürgerstiftungen Oberteuringen, Eriskirch, Deggenhausertal,<br />

Maikammer, Bad Grönenbach<br />

Hubert Bernhard<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Zweck <strong>der</strong> 2012 gegründeten St. Andreas-<br />

<strong>Stiftung</strong> ist die langfristige Unterstützung<br />

des Bulgarisch-Deutschen Sozialwerks<br />

St. Andreas.<br />

Die St. Andreas-<strong>Stiftung</strong> hat im Jahre <strong>2015</strong><br />

Zustiftungen in Höhe von 151.000 Euro<br />

erhalten. Diese wurden direkt dem <strong>Stiftung</strong>svermögen<br />

zugeführt. Die wesentlichste Einnahmequelle<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> bilden Erträge<br />

aus Finanzanlagen. Dabei wurden aus den<br />

gewährten Darlehen und den Wertpapieren<br />

des Anlagevermögens Erträge in Höhe von<br />

23.500 Euro erwirtschaftet. Spenden waren<br />

in Höhe von 1.300 Euro zu verzeichnen. Im<br />

Jahr <strong>2015</strong> wurde ein Überschuss von 23.700<br />

Euro erwirtschaftet und das Bulgarisch-<br />

Deutsche Sozialwerk mit einer Summe von<br />

13.500 Euro unterstützt. Für das Jahr 2016 ist<br />

nach <strong>der</strong> Feststellung des Jahresabschlusses<br />

<strong>2015</strong> eine weitere Unterstützung von 15.900<br />

Euro vorgesehen.<br />

Thomas Kaldenbach<br />

Vorstand<br />

Josef Weißhaupt<br />

Vorstand<br />

Die Christliche Hospizstiftung – Leben<br />

und Sterben in Würde för<strong>der</strong>t und unterstützt<br />

die ambulante und stationäre Hospizarbeit<br />

im Bodenseekreis. Schwerkranken<br />

und sterbenden Patienten soll ein Leben<br />

in Geborgenheit und Würde bis zum Tod<br />

ermöglicht werden. Da Pflege- und Krankenkassen<br />

die Kosten <strong>der</strong> stationären Hospizarbeit<br />

nicht deckend finanzieren, ist die<br />

<strong>Stiftung</strong> auf Spenden und Zustiftungen<br />

angewiesen.<br />

Im Mittelpunkt des stationären Hospizes im<br />

Franziskuszentrum in Friedrichshafen steht<br />

<strong>der</strong> schwerstkranke und sterbende Mensch. Er<br />

wird durch die hauptamtlichen, aber auch die<br />

vielen ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter in<br />

dieser letzten Phase seines Lebens begleitet.<br />

Wirtschaftliche Situation<br />

Das zum 1. Januar 2016 in Kraft getretene Hospiz- und Palliativgesetz<br />

verbessert zwar die Rahmenbedingungen für die stationären<br />

Hospize. So wurden die Tagessätze für die Hospize erhöht, außerdem<br />

werden künftig 95 statt 90 Prozent <strong>der</strong> zuschussfähigen Kosten<br />

durch die Krankenkassen finanziert. Den nicht refinanzierten Teil<br />

<strong>der</strong> Hospizarbeit gilt es aber nach wie vor durch Spenden und Zustiftungen<br />

zu decken, zumal sich die äußerst schwierigen Umstände<br />

im Finanzmarkt hier negativ auswirken.<br />

2014 <strong>2015</strong><br />

Gäste im Hospiz<br />

Gäste 89 1oo<br />

mit <strong>der</strong> Diagnose Krebs 88 % 97 %<br />

Ältester Gast 92 Jahre 95 Jahre<br />

Jüngster Gast 37 Jahre 43 Jahre<br />

Durchschnittsalter 70 Jahre 72 Jahre<br />

Monika Paulus<br />

Vertreterin <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> im Vorstand <strong>der</strong><br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

Bernd Reik<br />

Vertreter <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> im Vorstand<br />

<strong>der</strong> Bürgerstiftung<br />

Bad Grönenbach<br />

Gerhard Schiele<br />

Vertreter <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> im Vorstand <strong>der</strong><br />

Bürgerstiftungen Deggenhausertal,<br />

Maikammer<br />

und Oberteuringen<br />

Seit Einführung <strong>der</strong> ersten Wohnanlagen nach dem Konzept „Lebensräume für Jung und Alt“ wurde die Gemeinwesenarbeit<br />

durch Sozialfonds finanziert. Als weiteres Instrument <strong>der</strong> nachhaltigen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit<br />

in den Wohnanlagen wurden ab dem Jahre 2006 anstelle von Sozialfonds Bürgerstiftungen in den<br />

jeweiligen Gemeinden gegründet. Die Bürgerstiftungen unterstützen darüber hinaus auch eigene Projekte und<br />

Aktionen.<br />

Zirkusprojekt in Eriskirch<br />

Ein großes Thema <strong>der</strong> Bürgerstiftung Deggenhausertal unterstützte die Bürgerstiftung unter an<strong>der</strong>em auch<br />

war <strong>2015</strong> die Anlage des <strong>Stiftung</strong>skapitals und die Diskussion,<br />

ob dieses in eine Wohnung in den „Lebensräu-<br />

eine unverschuldet in eine Notlage geratene Familie.<br />

men für Jung und Alt“ investiert werden soll. Dort wurde Die Bürgerstiftung Eriskirch unterstützte <strong>2015</strong> unter<br />

unter an<strong>der</strong>em eine Veranstaltung zum Thema Demenz an<strong>der</strong>em einen Ausflug <strong>der</strong> Nachbarschaftshelferinnen<br />

geför<strong>der</strong>t und die Initiative für ein Erzähl-Café gestartet. und ein Zirkusprojekt in <strong>der</strong> Irisschule, würdigte mit<br />

dem sozialen Ehrenamtspreis außergewöhnliches Enga-<br />

Die Bürgerstiftung Maikammer för<strong>der</strong>te neben Schul- gement in <strong>der</strong> Gemeinde und beteiligte sich aktiv an<br />

und Spielplatzprojekten vor allem die Arbeit in den <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong> Teilnehmer am Riedlauf.<br />

„Lebensräumen für Jung und Alt“, zum Beispiel eine<br />

Vortragsreihe zum Thema „Gesund bleiben im Alter“. Zu- Anfang <strong>2015</strong> fanden die konstituierenden Sitzungen<br />

dem wurde eine Initiative für eine Tauschbörse gestar- von <strong>Stiftung</strong>srat und -vorstand <strong>der</strong> Bürgerstiftung<br />

tet. Auch das Thema Flüchtlingsarbeit war sehr präsent. Bad Grönenbach statt. Das <strong>Stiftung</strong>skapital betrug<br />

280.000 Euro und wurde zum Kauf einer Wohnung<br />

Die Bürgerstiftung Oberteuringen setzte die erfolg- in den „Lebensräumen für Jung und Alt“ verwendet.<br />

reiche Arbeit <strong>der</strong> letzten Jahre fort. Lei<strong>der</strong> gehen die Zweck <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> ist die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Jugend- und<br />

Mittel aus Zinserträgen deutlich zurück, sodass auch Altenhilfe, <strong>der</strong> Bildung und Erziehung, <strong>der</strong> Wohlfahrtshier<br />

über neue Anlageformen diskutiert wird. Das von pflege, des öffentlichen Gesundheitswesens, <strong>der</strong><br />

den „Lebensräumen für Jung und Alt“ initiierte beliebte Völkerverständigung, <strong>der</strong> Kunst, Kultur und Denkmalpflege<br />

sowie des Natur- und Repair-Café wurde finanziell geför<strong>der</strong>t. Daneben<br />

Umweltschutzes.<br />

94 stiftungen und sonstige tätigkeiten<br />

stiftungen und sonstige tätigkeiten<br />

95


Ansprechpartner und Kontaktdaten<br />

Stand: Juli 2016<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Altenhilfe<br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Deutschland<br />

Slowakei<br />

Vorstand<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Telefon: 07542 10-1200<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: michael.brock@stiftung-liebenau.de<br />

Ethik/Geschäftsführung Ethikkomitee<br />

Dr. Bernhard Preusche<br />

Telefon: 07542 10-1261<br />

Telefax: 07542 10-1953<br />

E-Mail: bernhard.preusche@stiftung-liebenau.de<br />

fortbilden & entwickeln (f&e)<br />

Leitung: Willibald Hafner-Laux<br />

Telefon: 07542 10-1268<br />

Telefax: 07542 10-1953<br />

E-Mail: willibald.hafner-laux@stiftung-liebenau.de<br />

Pastorale Dienste/Seelsorge<br />

Ulrich Gebert<br />

Telefon: 07542 10-2030<br />

Telefon: 07542 10-2031<br />

E-Mail: pastoralerdienst@stiftung-liebenau.de<br />

Personalmanagement<br />

Leitung: Axel Sans<br />

Telefon: 07542 10-1204<br />

Telefax: 07542 10-1184<br />

E-Mail: axel.sans@stiftung-liebenau.de<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-liebenau.de<br />

Kommunikation und Marketing<br />

Leitung: Christoph Möhle/Helga Raible<br />

Telefon: 07542 10-1400/-1238<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: christoph.moehle@stiftung-liebenau.de<br />

E-Mail: helga.raible@stiftung-liebenau.de<br />

Politik und Internationales<br />

Leitung: Ulrich Dobler<br />

Telefon: 07542 10-1172<br />

Telefax: 07542 10-981172<br />

E-Mail: ulrich.dobler@stiftung-liebenau.de<br />

Rechts- und Vertragswesen/<br />

Grundstücksverwaltung<br />

Leitung: Thomas Kaldenbach<br />

Telefon: 07542 10-1101<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: thomas.kaldenbach@stiftung-liebenau.de<br />

Sozialpolitik/Geschäftsstelle<br />

Netzwerk: Soziales neu gestalten (SONG)<br />

Leitung: Ulrich Kuhn<br />

Telefon: 07542 10-1206<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: ulrich.kuhn@stiftung-liebenau.de<br />

Vorstand<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Telefon: 07542 10-1210<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: markus.nachbaur@stiftung-liebenau.de<br />

Strategischer Einkauf<br />

Leitung: Rainer Wöhrle<br />

Telefon: 07542 10-1209<br />

Telefax: 07542 10-1269<br />

E-Mail: rainer.woehrle@stiftung-liebenau.de<br />

Zentrale Finanzen und Vermögen/<br />

<strong>Stiftung</strong>sverwaltung<br />

Leitung: Matthias Schyra/Philip Kling<br />

Telefon: 07542 10-1220/1287<br />

Telefax: 07542 10-1190<br />

E-Mail: matthias.schyra@stiftung-liebenau.de<br />

E-Mail: philip.kling@stiftung-liebenau.de<br />

ZustifterRente und Konzeptentwicklung<br />

Leitung: Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 07542 10-1205<br />

Telefax: 07542 10-1819<br />

E-Mail: christoph.sedlmeier@stiftung-liebenau.de<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen<br />

gemeinnützige GmbH (Deutschland) und<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Stefanie Locher<br />

Dr. Alexan<strong>der</strong> Lahl<br />

Telefon: 07542 10-4006<br />

Telefax: 07542 10-4009<br />

E-Mail: stefanie.locher@altenhilfe-liebenau.de<br />

E-Mail: alexan<strong>der</strong>.lahl@altenhilfe-liebenau.de<br />

Österreich<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen<br />

gemeinnützige GmbH (Österreich) und<br />

St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

Kirchstraße 9a<br />

A 6900 Bregenz<br />

Geschäftsführung<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0043-5574 42177-0<br />

Telefax: 0043-5574 42177-9<br />

E-Mail: klaus.mueller@st.anna-hilfe.at<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Emmelhoferstraße 1<br />

D 88353 Kißlegg<br />

Geschäftsführung<br />

Stefanie Locher<br />

Dr. Alexan<strong>der</strong> Lahl<br />

Telefon: 07542 10-4006<br />

Telefax: 07542 10-4009<br />

E-Mail: stefanie.locher@altenhilfe-liebenau.de<br />

E-Mail: alexan<strong>der</strong>.lahl@altenhilfe-liebenau.de<br />

Casa Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Albrechtskreithgasse 19-21<br />

A 1160 Wien<br />

Geschäftsführung<br />

Mag. Markus Platzer<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0043-1 87812-0<br />

Telefax: 0043-1 87812-9161<br />

E-Mail: office@casa.or.at<br />

Dom Seniorov n.o.<br />

Kucisdorfska dolina 6<br />

SK 90201 Pezinok<br />

Vorstand<br />

Mag. Markus Platzer<br />

Telefon: 0042-1 336402937<br />

Telefax: 0042-1 918911675<br />

E-Mail: info@dspezinok.sk<br />

Italien<br />

<strong>Liebenau</strong> Italia<br />

Vilpianerstraße 27<br />

I 39010 Nals<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Heiner Schweigkofler<br />

Telefon: 0039-471 1963030<br />

E-Mail: heiner.schweigkofler@stiftung-liebenau.it<br />

<strong>Stiftung</strong><br />

Hospital zum Heiligen Geist<br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

<strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter<br />

Schweiz<br />

Pflegeheim Helios Goldach<br />

Industriestraße 46<br />

CH 9400 Rorschach<br />

Alters- und Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n<br />

Dorfstraße 43<br />

CH 9125 Brunna<strong>der</strong>n<br />

<strong>Liebenau</strong> Schweiz gemeinnützige AG<br />

Bionstraße 1, Postfach<br />

CH 9015 St. Gallen<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Dr. Markus Nachbaur (Stv. Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Prälat Michael H. F. Brock (Vorstand)<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-heilig-geist.de<br />

<strong>Stiftung</strong>srat<br />

Dr. Berthold Broll (Präsident)<br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-helios.ch<br />

Lic. iur. Emil Nisple (Vizepräsident)<br />

Oberer Graben 26, CH 9000 St. Gallen<br />

Telefon: 0041-71 2224033<br />

E-Mail: emil.nisple@grandnisple.ch<br />

Hausleitung<br />

Karl Eugster<br />

Laura Moitzi<br />

Telefon: 0041-71 8440101<br />

Telefax: 0041-71 8440102<br />

E-Mail: karl.eugster@pflegeheim-helios.ch<br />

E-Mail: laura.moitzi@pflegeheim-helios.ch<br />

Hausleitung<br />

Andrea Kleger<br />

Telefon: 0041-71 3756010<br />

Telefax: 0041-71 8440102<br />

E-Mail: info@aphbrunna<strong>der</strong>n.ch<br />

Verwaltungsrat<br />

Thomas Häseli<br />

Renate Klein<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0041-71 2210660<br />

E-Mail: info@liebenau-schweiz.ch<br />

96<br />

ansprechpartner und kontaktdaten ansprechpartner und kontaktdaten 97


Hilfe für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Hilfen für<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen<br />

gemeinnützige GmbH und<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Jörg Munk<br />

Telefon: 07542 10-2000<br />

Telefax: 07542 10-2020<br />

E-Mail: joerg.munk@st.gallus-hilfe.de<br />

Gesundheit<br />

St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Irmgard Möhrle-Schmäh<br />

Sebastian Schlaich<br />

Telefon: 07542 10-5395<br />

Telefax: 07542 10-5333<br />

E-Mail: irmgard.moehrle-schmaeh@st.lukas-klinik.de<br />

E-Mail: sebastian.schlaich@st.lukas-klinik.de<br />

Bildung<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

gemeinnützige GmbH (BBW)<br />

Schwanenstraße 92<br />

D 88214 Ravensburg<br />

Geschäftsführung<br />

Herbert Lüdtke<br />

Christian Braun<br />

Telefon: 0751 3555-6100<br />

Telefax: 0751 3555-6109<br />

E-Mail: herbert.luedtke@bbw-rv.de<br />

E-Mail: christian.braun@bbw-rv.de<br />

Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH (CSW)<br />

Dornblüthstraße 30<br />

D 01277 Dresden<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Leuwer<br />

Telefon: 0351 3195-60<br />

Telefax: 0351 3195-61<br />

E-Mail: info@christliches-sozialwerk-ggmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Sebastian Schlaich<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Telefon: 07542 10-5319/5340<br />

Telefax: 07542 10-5333<br />

E-Mail: sebastian.schlaich@liebenau-kliniken.de<br />

E-Mail: wolfgang.oppolzer@liebenau-kliniken.de<br />

fortbilden & entwickeln (f&e)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Leitung<br />

Willibald Hafner-Laux<br />

Telefon: 07542 10-1268<br />

Telefax: 07542 10-1953<br />

E-Mail: willibald.hafner-laux@stiftung-liebenau.de<br />

St. Martin Sozialwissenschaftliches<br />

Gymnasium gGmbH<br />

Zeisigweg 1<br />

D 88045 Friedrichshafen<br />

Geschäftsführung<br />

Gerhard Schöll<br />

Lothar Maximilian Kramer<br />

Sabine Schuler-Seckinger<br />

Telefon: 07541 9216-12<br />

E-Mail: schoell@bodensee-schule.de<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration gemeinnützige GmbH<br />

Tagesklinik Bernsteinstraße straße<br />

Bernsteinstraße 108-112<br />

D 70619 Stuttgart<br />

Geschäftsführung<br />

Sebastian Schlaich<br />

Dr. Martin Menzel<br />

Telefon: 0711 633449-0<br />

Telefax: 0711 633449-10<br />

E-Mail: klinik@kjp-bernsteinstrasse.de<br />

Institut für Soziale Berufe<br />

gemeinnützige GmbH (IfSB)<br />

Kapuzinerstraße 2<br />

D 88212 Ravensburg<br />

Geschäftsführung<br />

Kurt Brust<br />

Philip Kling<br />

Telefon: 0751 36156-29<br />

Telefax: 0751 36156-27<br />

E-Mail: info@ifsb-rv.de<br />

E-Mail: philip.kling@stiftung-liebenau.de<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Hegenberg 1<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Koordination<br />

Christoph Gräf<br />

Telefon: 07542 10-2400<br />

Telefax: 07542 10-2407<br />

E-Mail: christoph.graef@st.gallus-hilfe.de<br />

Dienstleister und<br />

<strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH (LiSe)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Frank Moscherosch<br />

Telefon: 07542 10-7000<br />

Telefax: 07542 10-7999<br />

E-Mail: frank.moscherosch@lise-gmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong> – Gebäude- und Anlagenservice<br />

GmbH (LiGAS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Michael Staiber<br />

Christian Braun<br />

Telefon: 07542 10-1444/6102<br />

Telefax: 07542 10-1188<br />

E-Mail: michael.staiber@ligas-gmbh.de<br />

E-Mail: christian.braun@bbw-rv.de<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Gerberstraße 28<br />

D 87730 Bad Grönenbach<br />

Geschäftsführung<br />

Sabine Colberg<br />

Telefon: 08334 98911-0<br />

Telefax: 08334 98911-29<br />

E-Mail: info@kin<strong>der</strong>hospiz-nikolaus.de<br />

RheinMainBildung gemeinnützige GmbH<br />

Mousonstraße 14<br />

D 60316 Frankfurt<br />

Geschäftsführung/Prokura<br />

Jörg Munk/Christoph Gräf<br />

Telefon: 069 48000-590<br />

Telefax: 069 48000-596<br />

E-Mail: info@rheinmainbildung.de<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservice GmbH (LOS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Frank Moscherosch<br />

Stefanie Locher<br />

Telefon: 07542 10-7000/4006<br />

Telefax: 07542 10-7999/4009<br />

E-Mail: frank.moscherosch@lise-gmbh.de<br />

E-Mail: stefanie.locher@altenhilfe-liebenau.de<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Rainer Wöhrle<br />

Telefon: 07542 10-1209<br />

Telefax: 07542 10-1269<br />

E-Mail: rainer.woehrle@liebenauer-landleben.de<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH<br />

Heugenstraße 5<br />

D 73525 Schwäbisch Gmünd<br />

E-Mail: info@franzvonassisi.de<br />

Geschäftsführung<br />

Michael Leibinger<br />

Telefon: 0711 16665-13<br />

Telefax: 0711 16665-14<br />

E-Mail: info@st-josefggmbh.de<br />

Detlev Wiesinger<br />

Telefon: 07171 1808-34<br />

Telefax: 07171 1808-9834<br />

E-Mail: info@st-canisius.de<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste<br />

GmbH (LBU)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Matthias Schyra<br />

Telefon: 07542 10-1220<br />

Telefax: 07542 10-1951<br />

E-Mail: matthias.schyra@lbu-gmbh.de<br />

Forstbetriebe<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Leitung<br />

Markus Bertele<br />

Telefon: 07542 10-1659<br />

Telefax: 07542 10-1655<br />

E-Mail: markus.bertele@liebenauer-forstbetriebe.de<br />

98<br />

ansprechpartner und kontaktdaten ansprechpartner und kontaktdaten 99


<strong>Stiftung</strong>en und<br />

sonstige Tätigkeiten<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Kuratorium<br />

Dr. Berthold Broll (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-heilig-geist.de<br />

Geschäftsführung<br />

Steffen Braun<br />

Telefon: 07542 10-1116<br />

Telefax: 07542 10-1298<br />

E-Mail: steffen.braun@schloss-badwurzach.de<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Kloster 2<br />

D 78713 Schramberg<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Hubert Bernhard<br />

Telefon: 07422 569-200<br />

Telefax: 07422 569-300<br />

E-Mail: hubert.bernhard@stiftung-st-franziskus.de<br />

Geschäftsstelle Netzwerk: Soziales neu<br />

gestalten (SONG) e. V.<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Ulrich Kuhn<br />

Telefon: 07542 10-1206<br />

Telefax: 07542 10-981206<br />

E-Mail: ulrich.kuhn@stiftung-liebenau.de<br />

Bürgerstiftungen<br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

Rathaus Eriskirch<br />

Schussenstraße 18<br />

D 88097 Eriskirch<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Bürgermeister Markus Spieth<br />

Monika Paulus<br />

Heinrich Janke<br />

Telefon: 07541 9708-0<br />

Telefax: 07542 9808-77<br />

E-Mail: buergerstiftung@eriskirch.de<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Vilpianerstraße 27<br />

I 39010 Nals (BZ)<br />

<strong>Stiftung</strong>spräsident<br />

Dr. Christian Klotzner<br />

Telefon: 0039-0471 057-110<br />

Telefax: 0039-0471 678-108<br />

E-Mail: christian.klotzner@caritas.bz.it<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk<br />

St. Andreas e. V. (BDS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Axel Sans<br />

Telefon: 07542 10-1204<br />

Telefax: 07542 10-1184<br />

E-Mail: axel.sans@stiftung-liebenau.de<br />

Geschäftsstelle Brüsseler Kreis e. V.<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Daniel Kiesel<br />

Telefon: 07542 10-1256<br />

Telefax: 07542 10-981256<br />

E-Mail: daniel.kiesel@stiftung-liebenau.de<br />

Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

Rathaus Oberteuringen<br />

St.-Martin-Platz 9<br />

D 88094 Oberteuringen<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Bürgermeister Karl-Heinz Beck<br />

Irmgard Dollansky<br />

Alois Gohm<br />

Telefon: 07546 299-30<br />

Telefax: 07546 299-88<br />

E-Mail: buergerstiftung@oberteuringen.de<br />

Christliche Hospizstiftung –<br />

Leben und Sterben in Würde<br />

Franziskusplatz 1<br />

D 88046 Friedrichshafen<br />

Vorstand<br />

Josef Weißhaupt<br />

Telefon: 07541 54384<br />

Vorstand<br />

Thomas Kaldenbach<br />

Telefon: 07542 10-1101<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: thomas.kaldenbach@stiftung-liebenau.de<br />

Kin<strong>der</strong>zentrum Roncalli e. V.<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Axel Sans<br />

Telefon: 07542 10-1204<br />

Telefax: 07542 10-1184<br />

E-Mail: axel.sans@stiftung-liebenau.de<br />

Bürgerstiftung Deggenhausertal<br />

Rathaus Deggenhausertal<br />

Badener Straße 14<br />

D 88693 Deggenhausertal<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Bürgermeister Knut Simon<br />

Christof Gartmann<br />

Gerhard Schiele<br />

Telefon: 07555 9200-0<br />

Telefax: 07555 9200-99<br />

E-Mail: info@deggenhausertal.de<br />

Bürgerstiftung Maikammer<br />

Immengartenstraße 24<br />

D 67487 Maikammer<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Bürgermeister Karl Schäfer<br />

Gerhard Schiele<br />

Rudi Gadinger<br />

Telefon: 06321 589935<br />

E-Mail: buergerstifung@maikammer.de<br />

Internetadressen<br />

www.stiftung-liebenau.de<br />

www.zustifterrente.de<br />

www.ausbildung-stiftung-liebenau.de<br />

www.stiftung-heilig-geist.de<br />

www.stiftung-helios.ch<br />

Altenhilfe<br />

www.altenhilfe-liebenau.de<br />

www.st.anna-hilfe.at<br />

www.gaestehaus-st-anna.at<br />

www.casa.or.at<br />

www.aphbrunna<strong>der</strong>n.ch<br />

www.pflegeheim-helios.ch<br />

www.dorfplatz-sg.ch<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

www.st.gallus-hilfe.de<br />

www.christliches-sozialwerk-ggmbh.de<br />

www.don-bosco-schulen.de<br />

www.liebenauer-arbeitswelten.de<br />

Gesundheit<br />

www.st.lukas-klinik.de<br />

www.kjp-bernsteinstrasse.de<br />

Bildung<br />

www.bbw-rv.de<br />

www.ausbildung-bbw.de<br />

www.bbw-produkte.de<br />

www.cafe-miteinan<strong>der</strong>.de<br />

www.fortbilden-entwickeln.de<br />

www.raz-ulm.de<br />

www.ifsb.rv.schule-bw.de<br />

www.marianne-frostig-schule.de<br />

www.max-gutknecht-schule.de<br />

www.rheinmainbildung.de<br />

Bürgerstiftung Bad Grönenbach<br />

Markt Bad Grönenbach<br />

Marktplatz 1<br />

D 87730 Bad Grönenbach<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Bürgermeister Bernhard Kerler<br />

Wolfgang Dorn<br />

Bernd Reik<br />

Telefon: 08334 60521<br />

E-Mail: info@buergerstiftung-bad-groenenbach.de<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

www.netzwerkfamilie.de<br />

www.kin<strong>der</strong>nachsorge-rv.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospizdienst-bodensee.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospizdienst-ravensburg.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospiz-nikolaus.de<br />

www.franzvonassisi.de<br />

www.geschwisterzeit.de<br />

www.wellcome-online.de<br />

www.st-josefggmbh.de<br />

www.st-canisius.de<br />

www.st-vinzentiuspflege-donzdorf.de<br />

www.soziale-berufe-ostalb.de<br />

www.casa-kin<strong>der</strong>garten.at<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

www.lise-gmbh.de<br />

www.kurhaus-badwurzach.de<br />

www.lbu-gmbh.de<br />

www.lbu.ag<br />

www.ligas-gmbh.de<br />

www.liebenauer-landleben.de<br />

www.liebenauer-brennholz.de<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

www.bulgarisch-deutsches-sozialwerk.de<br />

www.christliche-hoszpizstiftung.de<br />

www.bruesseler-kreis.de<br />

www.netzwerk-song.de<br />

www.caritas.bz.it<br />

www.lichtenburg.it<br />

www.bildungsferien.com<br />

www.buergerbuerokontakt3.de<br />

Impressum<br />

Anstifter mit dem <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2015</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Redaktion<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>,<br />

Abteilung Kommunikation und Marketing<br />

Susanne Droste-Gräff, Helga Raible (verantwortlich)<br />

Gestaltung<br />

BrainDesign, Meckenbeuren, www.brain-design.net<br />

Fotos<br />

BrainDesign<br />

Casagranda<br />

Fotolia: Dragonimages, Nastya Tepikina<br />

Felix Kästle<br />

Svenja Kranz<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Druck<br />

Bodensee Medienzentrum, Tettnang<br />

Auflage<br />

6 500<br />

Stand<br />

Juli 2016<br />

Informationen<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>,<br />

Abteilung Kommunikation und Marketing<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Telefon: 07542 10-1207<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: kommunikation@stiftung-liebenau.de<br />

100 ansprechpartner und kontaktdaten<br />

internetadressen<br />

101


Standorte<br />

Deutschland<br />

Schweiz<br />

Italien<br />

Österreich<br />

Slowakei<br />

Bulgarien<br />

Deutschland<br />

Baden-<br />

Württemberg Rheinland-Pfalz Hessen Bayern Sachsen<br />

Slowakei<br />

Schweiz<br />

Österreich<br />

Stand: Juli 2016<br />

102 standorte<br />

Italien<br />

Bulgarien


Verbreitungsgebiet<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Deutschland<br />

Bulgarien<br />

Baden-Württemberg<br />

y<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V.*<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH**<br />

St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

gemeinnützige GmbH<br />

St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und<br />

Integration gemeinnützige GmbH*<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH<br />

Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH*<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH*<br />

St. Martin Sozialwissenschaftliches Gymnasium gGmbH*<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Objektservice GmbH<br />

Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

Bürgerstiftung Deggenhausertal<br />

Bürgerstiftung Maikammer<br />

Bürgerstiftung Bad Grönenbach<br />

Italien<br />

y<br />

y<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

<strong>Liebenau</strong> Italia impresa sociale S.r.l.<br />

Österreich<br />

y<br />

y<br />

y<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

Casa Leben im Alter gemeinnützige GmbH*<br />

Schweiz<br />

y<br />

y<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

<strong>Liebenau</strong> Schweiz gemeinnützige AG<br />

Slowakei<br />

y<br />

„Dom Seniorov Pezinok n.o.“***<br />

Bayern<br />

y<br />

y<br />

y<br />

y<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

St. Nikolaus – süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

gemeinnützige GmbH*<br />

St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

Hessen<br />

y<br />

RheinMainBildung gGmbH<br />

Rheinland-Pfalz<br />

y<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Sachsen<br />

y<br />

Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH*<br />

* Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

** Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

*** Beteiligung <strong>der</strong> Casa – Leben im Alter<br />

(Stand: Juli 2016)

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