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#LIEBE

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GIPFELGESPRÄCH<br />

RÜDIGER<br />

GRUBE<br />

IST IN HAMBURG-<br />

Moorburg geboren.<br />

Nach einer Ausbildung<br />

zum Flugzeugbauer<br />

studierte er<br />

an der Fachhochschule<br />

Hamburg<br />

(heute HAW<br />

Hamburg) Fahrzeugund<br />

Flugzeugbau.<br />

Im Anschluss an ein<br />

Zusatzstudium in<br />

Berufs- und Wirtschaftspädagogik<br />

arbeitete er als<br />

Berufsschullehrer<br />

und war Lehrbeauftragter<br />

an der<br />

Universität Hamburg.<br />

1989 ging er<br />

in die Wirtschaft –<br />

unter anderem zu<br />

MBB, DASA und<br />

Daimler-Benz. 2001<br />

wurde er in den<br />

Konzernvorstand der<br />

Daimler AG berufen,<br />

und ab 2005 war er<br />

zusätzlich Chairman<br />

des „Board of<br />

Directors“ des<br />

europäischen<br />

Luft- und Raumfahrtunternehmens<br />

EADS. Am 1. Mai<br />

2009 übernahm<br />

Grube das Amt des<br />

Vorstandsvorsitzenden<br />

der Deutschen<br />

Bahn AG.<br />

der unseren Spielern, wenn sie auf Fans treffen: ein<br />

nettes Lächeln, es kann auch mal ein respektvolles<br />

Nein sein, wenn es mal nicht geht.<br />

Grube: Mag sein, dass die Menschen manches falsch<br />

verstehen, aber sie fühlen das meiste richtig. Deshalb:<br />

Die Leute mal reden lassen, nicht immer selbst nur<br />

reden, sondern ausreden lassen, nicht bevormunden.<br />

Ich glaube an den Grundsatz: Wie du in den Wald hineinrufst,<br />

so schallt es heraus. Große Veränderungen<br />

gehen nur gemeinsam. Und genauso wie die Mitarbeiter<br />

mitgenommen werden wollen, möchten das auch<br />

die Kunden. Unser Ziel ist es, den Punkt zu erreichen,<br />

an dem wir von unseren Kunden anders wahrgenommen<br />

werden. Dass sie erkennen, dass wir als Deutsche<br />

Bahn gute Arbeit und einen wertvollen Beitrag für<br />

unsere Gesellschaft leisten.<br />

Herr Grube, im Fußball suchen Scouts geeignete<br />

Spieler, ständig finden große Transfers zwischen<br />

den Klubs statt. In der Wirtschaft spricht man von<br />

einem „War of Talents“. Wie finden und halten Sie<br />

Ihre „DB-Mannschaft“?<br />

Grube: Wir haben insgesamt über 300 000 Mitarbeiter<br />

weltweit. Zwischen 7000 und 8000 Stellen besetzt<br />

die Deutsche Bahn jedes Jahr neu. Dazu kommen<br />

noch die Nachwuchskräfte: rund 3600<br />

Auszubildende und Dual-Studierende allein in 2016.<br />

Eine große Herausforderung auf einem engen Markt.<br />

Wer im Wettbewerb um die besten Köpfe vorne mitspielen<br />

will, der muss sich ständig verbessern und<br />

seine Strategie anpassen. Die potenziellen Bewerber<br />

sind ja unsere Kunden und die gilt es, mit einem professionellen<br />

Recruiting vom Arbeitgeber DB zu überzeugen.<br />

Persönliche Begleitung vom ersten Gedanken<br />

an die DB bis zur Entscheidung für eine Stelle ist<br />

dabei entscheidend. Unser Recruiting haben wir gerade<br />

neu aufgestellt. Im Vordergrund steht dabei, immer<br />

vom Bewerber her zu denken. Aber der Wettbe-<br />

„DIE MENSCHEN HABEN<br />

EIN GESPÜR DAFÜR, OB<br />

DER LADEN FUNKTIONIERT.<br />

OB ENGAGEMENT<br />

DAHINTERSTECKT“<br />

Oliver Bierhoff<br />

werb ist hart. Wir müssen die Mitarbeiter im<br />

Unternehmen halten, sie sind unsere wichtigsten<br />

Botschafter. Wir sind im Arbeitsmarkt sehr präsent:<br />

In den sozialen Medien zum Beispiel können wir<br />

Nachwuchskräfte in den von ihnen genutzten Kanälen<br />

abholen. Die Deutsche Bahn steht für Vielfalt,<br />

Qualität, Ausbildung und Arbeitsplatzsicherheit.<br />

Sie beide engagieren sich auch gesellschaftlich.<br />

Herr Bierhoff, Sie für UNICEF …<br />

Bierhoff: Seit 1998 unterstütze ich die Kampagnen<br />

des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen. Außerdem<br />

die Mexiko-Hilfe des DFB, die sich um Kinderprojekte<br />

kümmert.<br />

Herr Grube, die DB engagiert sich unter anderem<br />

für die Deutsche Depressionshilfe und die Off Road<br />

Kids mit der Deutsche Bahn Stiftung.<br />

Grube: Off Road Kids kümmert sich um obdachlose<br />

Kinder in Deutschland. Mehr als 4.000 Kinder haben<br />

die Streetworker durch ihre wertvolle Arbeit bundesweit<br />

schon von der Straße geholt. In den Streetworkstationen<br />

Berlin, Hamburg, Dortmund und Köln hel-<br />

62 dbmobil.de<br />

fen sie den Kids ganz unmittelbar und geben ihnen<br />

eine neue Lebensperspektive. Wir helfen, wo wir können<br />

– bis hin zur Ausbildung bei der DB.<br />

Herr Bierhoff, ist das auch eine Transformation,<br />

wenn man gesellschaftlich benachteiligten Menschen<br />

zu einem neuen Leben verhilft?<br />

Bierhoff: Vielleicht. Mir geht es aber eher darum: Wie<br />

viel kann ich einbringen, wie sehr kann ich mich für<br />

dieses Thema interessieren? Ich tue mich manchmal<br />

schwer, wenn ich einen Preis übergebe und dafür gelobt<br />

werde. Ich denke dann an all die Ehrenamtlichen.<br />

Grube: ... die eigentlich die Anerkennung verdienen.<br />

Denen gehört eigentlich das Scheinwerferlicht.<br />

Bierhoff: Genau, aber jeder hat wohl seine Rolle. Als<br />

Prominenter kann ich halt Aufmerksamkeit erreichen<br />

und damit dem Projekt helfen. Aber das wahre Lob gilt<br />

den vielen Helfern.<br />

Herr Bierhoff, Sie haben die Marke „Die Mannschaft“<br />

kreiert, das DFB-Logo mit dem DFB-Adler<br />

neu designen lassen. Warum ist das wichtig?<br />

Bierhoff: Nach dem Ausscheiden bei der EM 2004 gab<br />

es null Identifikation mit der Nationalmannschaft –<br />

Schreiben Sie?<br />

Wir veröffentlichen<br />

Ihr Manuskript<br />

Vertrauen Sie 40 Jahren Verlagserfahrung!<br />

www.verlage.net<br />

weder bei den Spielern noch bei den Fans. Bei der WM<br />

im eigenen Land wollten wir, dass, egal wie das Ergebnis<br />

ausgeht, unsere Fans vor dem Fernseher stehen<br />

und sagen: Das sind unsere Jungs und die haben sich<br />

für uns zerrissen. Da entstand eine eigene Identifikation,<br />

eine eigene Marke.<br />

Herr Grube, wäre es da nicht auch an der Zeit, das<br />

DB-Logo zu verändern?<br />

Grube: Das haben wir gerade erst gemacht. Seit Mitte<br />

des Jahres stellen wir die starke Bildmarke „DB“ noch<br />

mehr in den Mittelpunkt unseres Markenauftritts. Sie<br />

ersetzt die bisherige Konzernmarke, die den Zusatz<br />

„Mobility Networks Logistics“ trug.<br />

Ein Gedankenspiel zum Schluss. Wenn wir uns in 50<br />

Jahren abermals zu einem Gespräch über Transformation<br />

träfen, worüber würden wir sprechen?<br />

Grube: Wir würden uns über Veränderung unterhalten<br />

wie heute, nur dass sich die Dinge noch schneller verändern.<br />

Transformation hört nie auf!<br />

Bierhoff: Die Mannschaft wird es auch dann geben. Die<br />

wird weiterhin ein Halt sein und so etwas wie das letzte<br />

Lagerfeuer bleiben.<br />

Holte sich immer<br />

mal Tipps von<br />

Wirtschaftsmanagern:<br />

Oliver Bierhoff (l.),<br />

hier im Gespräch mit<br />

Rüdiger Grube<br />

Romane, Erzählungen, Biografien, Gedichte,<br />

Sach-, Tier- und Kinderbücher u. a.<br />

Kurze Texte passen vielleicht in unsere<br />

hochwertig ausgestatteten Anthologien.<br />

Schicken Sie uns Ihr Manuskript;<br />

es kommt in gute Hände.<br />

R. G. Fischer Verlag<br />

Orber Str. 30 • Fach 66 • D - 60386 Frankfurt/Main<br />

Tel. +49/69/941 942 - 0 • Fax +49/69/941 942 - 98 / - 99<br />

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• E-Mail: lektorat@rgfischer-verlag.de

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