Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
www.calihomes.com<br />
HAUNTED<br />
(Maskoon)
HAUNTED<br />
INHALT<br />
Als die Bomben kamen, war das erste was wir taten,<br />
wegzulaufen. Später erinnerten wir uns daran, nicht zurück<br />
geschaut zu haben.<br />
Wir haben uns nicht verabschie<strong>de</strong>n können, von unserem<br />
Heim, unseren Erinnerungen, unseren Fotos und <strong>de</strong>m Leben,<br />
das in ihnen wohnte. Unbehaust wie diese Räume sind wir<br />
gewor<strong>de</strong>n, mit unseren hastig gepackten Sachen, und <strong>de</strong>n<br />
vergessenen Dingen, die uns nun heimsuchen…<br />
Der Flucht und Vertreibung aus Syrien folgt das ungewisse<br />
Dasein in einem physischen und mentalen Nirgendwo,<br />
einem Nicht-Raum zwischen gestern und morgen.<br />
„Haunted“ erzählt vom Verlust von Heimat und Sicherheit,<br />
von <strong>de</strong>r realen und metaphorischen Be<strong>de</strong>utung, die ein<br />
Haus, ein Heim im Leben eines Menschen hat.
STABANGABEN<br />
Liwaa Yazji, Syrien 2014,<br />
112 min, digital, Arabisch mit englischen o<strong>de</strong>r<br />
französischen Untertiteln<br />
Regie, Produktion, Buch Liwaa Yazji | Kamera Ju<strong>de</strong><br />
Gorany, Talal Khoury, Liwaa Yazji | Ton DB Studio Beirut<br />
| Schnitt Carine Doumit | Musik Kinan Abou Afach
HAUNTED<br />
REGIE<br />
Regisseurin Liwaa Yazji<br />
Liwaa Yazji wur<strong>de</strong> 1977 in Moskau geboren. Sie hat in<br />
Damaskus / Syrien Theater studiert und in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Dramaturgie sowie Drehbuch für Theater und Fernsehen<br />
gearbeitet.<br />
In Abdullatif Abdulhamids Film „September Rain“ (Syrien<br />
2009) hat sie als Schauspielerin mitgewirkt und war<br />
Regieassistentin bei Allyth Hajjo und Ammar Alani’s<br />
Dokudrama „Windows of the Soul“ (Syrien 2011).<br />
2012 veröffentlichte sie ihr erstes Theaterstück „Here in the<br />
Gar<strong>de</strong>n“ und stellt gra<strong>de</strong> ihr zweites Stück „Royal Court“<br />
fertig. Ihr Gedichtband „Peacefully, we leave home“ wur<strong>de</strong><br />
2014 in Beirut veröffentlicht.<br />
Liwaa Yazji schrieb das Drehbuch für die TV Drama-Serie<br />
„The Brothers“ (2013), die in <strong>de</strong>n Sen<strong>de</strong>rn Abu Dhabi TV,<br />
CBC Egypt und LBC Lebanon ausgestrahlt wur<strong>de</strong>.<br />
„Haunted“ ist Liwaa Yazji’s erster abendfüllen<strong>de</strong>r Kinofilm.
FESTIVALS<br />
FID Marseille (Frankreich)<br />
Insan Film Festival Ramallah (Palästina<br />
Jihlava International Documentary Film Festival (Tschechische<br />
Republik)<br />
Festival <strong>de</strong>s 3 Continents Nantes (Frankreich)<br />
Dubai Intertnational Film Festival (UAE)<br />
!f Istanbul In<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nt Film Festival (Türkei)<br />
DocPoint Helsinki (Finnland)<br />
Mediterranean Film Festival Tétouan (Marokko)<br />
Human Rights Film Festival in Kiev (Ukraine)<br />
Fribourg International Film Festival (Schweiz)<br />
ALFILM - Arab Film Festival Berlin (BRD)<br />
Visions du Réel Nyon (Schweiz)<br />
Mosaic Rooms London (UK)<br />
Ecrans du Réel Beirut (Libanon)<br />
Refugee Film Days Anakara (Türkei)<br />
UCLA Film & Television Archive (USA)<br />
cinemigrante (Argentinen)<br />
Alexandria Film Festival for Mediterranean Countries<br />
(Ägypten)<br />
Films Femmes Méditerranée Marseille (Frankreich)<br />
Arab Film Festival San Fransisco (USA)<br />
DocLisboa (Portugal)<br />
Cinema Days Ramallah (Palästina)<br />
filmforum Duisburg (BRD)<br />
Kino im Walzenlager (BRD)<br />
DOK.Leipzig (BRD)<br />
Dokumentar - und Vi<strong>de</strong>ofestival Kassel (BRD)<br />
CPH:DOX (Dänemark)<br />
AUSZEICHNUNGEN<br />
FID Marseilles: Beson<strong>de</strong>re Erwähnung in <strong>de</strong>r Kategorie: First<br />
Film Prize
AUS DER PRESSE<br />
Ein beson<strong>de</strong>rs eindringliches Beispiel hierfür ist<br />
<strong>de</strong>r Dokumentarfilm "Haunted/Maskoon" (Syrien<br />
2014) von Liwaa Yazji.<br />
Dass es Yazjis erster Film ist, macht ihn umso<br />
bemerkenswerter. "Haunted" ist eine lose Aneinan<strong>de</strong>rreihung<br />
von Sequenzen äußerst diverser Qualität. Er eröffnet zum<br />
Beispiel mit Bil<strong>de</strong>rn einer Kamera, die wohl in einem Handy<br />
sitzt und die ein Wohnhaus bei Nacht abfährt. Einige Räume<br />
sind beleuchtet, an<strong>de</strong>re nicht. Von diesen Bil<strong>de</strong>rn geht keine<br />
Ruhe aus, son<strong>de</strong>rn Stress.<br />
Und Stress ist auch das Grundgefühl <strong>de</strong>s Films. Ein<br />
existenzieller Stress. Denn "Haunted" ist eine filmische<br />
Zusammenführung von Menschen, die kurz vor <strong>de</strong>r Flucht<br />
aus Syrien stehen o<strong>de</strong>r bereits geflüchtet sind. Menschen, die<br />
mittlerweile in Beirut "angekommen" sind und nicht wissen,<br />
wie es nun weitergehen soll.<br />
"Haunted" liefert Zeugenschaft von zerstörten Häusern, zeigt<br />
Personen beim Packen von Kisten und hinter immerwährend<br />
heruntergelassenen Jalousien. Vieles von <strong>de</strong>m, was die<br />
Menschen berichten, ist schmerzlich. Berührend etwa die<br />
Aufnahme einer jungen Frau, die in einem provisorischen<br />
Zeltlager irgendwo zwischen Damaskus und Beirut festsitzt<br />
und über die hygienischen Verhältnisse klagt. Früher ging es<br />
ihnen gut, nun ist es, als seien sie "an<strong>de</strong>re Menschen<br />
gewor<strong>de</strong>n".<br />
Eine an<strong>de</strong>re Frau sagt während eines Skype-Gesprächs: "Es<br />
ist nicht leicht, alles hinter sich zu lassen und eine Fe<strong>de</strong>r im<br />
Wind zu wer<strong>de</strong>n." Am an<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Leitung sitzt <strong>de</strong>r<br />
Sohn o<strong>de</strong>r die Tochter und filmt die bedrücken<strong>de</strong><br />
Konversation vom Bildschirm ab. Die Eltern scheinen<br />
eingekesselt im syrischen Krisengebiet, ha<strong>de</strong>rnd, ob sie<br />
flüchten sollen o<strong>de</strong>r nicht.<br />
(die tageszeitung)
DOC BLOG: Schau An! "Haunted" aus Syrien<br />
Wie fühlt es sich an, sein Zuhause zu verlieren? Den<br />
angestammten Ort verlassen zu müssen, weil man dort<br />
je<strong>de</strong>rzeit unter <strong>de</strong>r nächsten fallen<strong>de</strong>n Bombe begraben<br />
o<strong>de</strong>r von umherfliegen<strong>de</strong>n Kugeln getötet wer<strong>de</strong>n könnte?<br />
Was geht einem da im Kopf herum? Was tut man? Wohin<br />
geht man? Die Menschen in Liwaa Yazjis Dokumentarfilm<br />
können davon erzählen, <strong>de</strong>nn sie befin<strong>de</strong>n sich in genau<br />
dieser Situation, 2014 in Syrien.<br />
"Ich fühle mich, als ob mein ganzes Leben auf <strong>de</strong>n Kopf<br />
gestellt wur<strong>de</strong>". Beunruhigt, angespannt, umhergetrieben.<br />
Heimgesucht vom Krieg und vielleicht bald heimatlos. Die<br />
Verunsicherung <strong>de</strong>r syrischen Protagonisten in Liwaa Yazjis<br />
Dokumentarfilm-Debüt ist groß. Schnell fort o<strong>de</strong>r bleiben<br />
und hoffen? Was ist die richtige Entscheidung?<br />
Ein Ehepaar harrt in seinem Wohnblock in Damaskus aus,<br />
die Nachbarn sind fast alle schon weg, die Vorräte wer<strong>de</strong>n<br />
knapp, die Einschläge <strong>de</strong>r Panzer und Raketen rücken näher.<br />
Ein alter Mann zeltet zwischen archäologischen Mauerresten,<br />
seit sein Haus zerstört wur<strong>de</strong>, eine junge Frau "bewohnt" mit<br />
ihrer Familie eine zerschossene Ruine als Zufluchtsort.<br />
An<strong>de</strong>re Protagonisten sind auf <strong>de</strong>m Absprung, packen ihre<br />
Dinge, um in Beirut, <strong>de</strong>n Golan-Höhen o<strong>de</strong>r Flüchtlingslager<br />
im Libanon einen sicheren Ort zu fin<strong>de</strong>n. Doch ihr eigenes<br />
Zuhause, das sie hinter sich lassen, lässt sie nicht los.<br />
Die Vi<strong>de</strong>okamera schwenkt durch Wohnungen, halb zerstört<br />
und doch noch bewohnt. Die Menschen erzählen ihre<br />
Geschichten, die Tonspur verwebt sie zu einem<br />
vielstimmigen Chor <strong>de</strong>r Verunsicherung. In <strong>de</strong>n Gesichtern<br />
<strong>de</strong>r Menschen zeichnet sich Angst ab, vor <strong>de</strong>r ungewissen,<br />
entwurzelten Zukunft. Haunted ist eine unmittelbare<br />
Zustandsbeschreibung einer albtraumhaften Situation: Mit<br />
zunehmen<strong>de</strong>r Laufzeit <strong>de</strong>s Films entsteht aus verwackelten,<br />
bruchstückhaften Einblicken in (noch) bewohnte Häuser<br />
und Ruinen, aus vom Bildschirm abgefilmten Skype-<br />
Telefonaten und Ausschnitten von Handy-Vi<strong>de</strong>os, aus<br />
ergreifen<strong>de</strong>n Gesprächen und beobachten<strong>de</strong>n Szenen eine<br />
filmisch dicht gewebte, zutiefst erschüttern<strong>de</strong> Reflexion<br />
darüber, wie sehr <strong>de</strong>r Verlust seines Zuhauses einen<br />
Menschen umhertreibt – metaphorisch und ganz konkret.<br />
(kino-zeit.<strong>de</strong>)
mec film<br />
Em<strong>de</strong>ner Str. 48d<br />
10551Berlin<br />
Deutschland / Germany<br />
+49-30-66766700<br />
info@mecfilm.<strong>de</strong><br />
www.mecfilm.<strong>de</strong><br />
mecfilm<br />
www.mecfilm.<strong>de</strong>