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Jahresbericht 2011 der Stiftung Liebenau

Der Jahresbericht 2011 der Stiftung Liebenau informiert über die Aufgabenfelder, die Organisation und Unternehmenskennzahlen.

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Anstifter<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter


Inhalt<br />

3<br />

4<br />

6<br />

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90<br />

Vorwort<br />

Berichte <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Aufsichtsrat<br />

Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Vorstand<br />

Berichte <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist; <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Aufsichtsrat <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist mit <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

<strong>Stiftung</strong>srat <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Altenhilfe<br />

Bereichsbericht<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Deutschland; <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Österreich; St. Anna-Sozialzentren; St. Anna-Service<br />

CaSa Leben im Alter; CaSa Sozialeinrichtungen, Österreich<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter, Schweiz<br />

Genossenschaft DORFPLATZ Oberhelfenschwil, Schweiz<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Bereichsbericht<br />

St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen; <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Christliches Sozialwerk<br />

Gesundheit<br />

Bereichsbericht<br />

St. Lukas-Klinik; <strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration<br />

Bildung<br />

Bereichsbericht<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

fortbilden & entwickeln<br />

Institut für Soziale Berufe<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Bereichsbericht<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

Franz von Assisi Gesellschaft<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Bereichsbericht<br />

<strong>Liebenau</strong> Service<br />

OSL<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Forstbetriebe<br />

<strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste<br />

<strong>Liebenau</strong> – Gebäude- und Anlagenservice<br />

Teamwork Kommunikation und Medien<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in Würde<br />

Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

Weitere Informationen<br />

Ansprechpartner und Kontaktdaten<br />

Wichtige Internetadressen<br />

Impressum<br />

Standorte


Maikammer<br />

HOSPITALSTIFTUNG<br />

gemeinnützig<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

ZUM HEILIGEN GEIST<br />

seit 1575<br />

Standorte<br />

Leben im Alter<br />

Altenhilfe | Deutschland<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Deutschland<br />

Gesundheit<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Ostalbkreis<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

Aalen<br />

Bopfingen<br />

Stuttgart<br />

LK Stuttgart<br />

Böblingen<br />

Ehningen<br />

Weil im Schönbuch<br />

LK Böblingen<br />

LK Esslingen<br />

Göppingen<br />

Eislingen<br />

Salach<br />

LK Göppingen<br />

Donzdorf<br />

LK Heidenheim<br />

Altenhilfe | Österreich<br />

50% Beteiligung<br />

Baden-Württemberg<br />

50% Beteiligung<br />

LK Tübingen<br />

LK Zollernalb<br />

Dußlingen<br />

Burladingen<br />

LK Reutlingen<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und<br />

Unternehmensdienste GmbH<br />

Alb Donau-Kreis<br />

Ulm<br />

Burgrieden<br />

Bayern<br />

Bayern<br />

Straßberg<br />

Veringenstadt<br />

St. Anna-Sozialzentren gGmbH<br />

50% Beteiligung<br />

In unserer Mitte – Der Mensch<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Schwarzwald-<br />

Baar-Kreis<br />

Gosheim<br />

LK Tuttlingen<br />

Tuttlingen<br />

LK Konstanz<br />

Singen<br />

Scheer<br />

LK Sigmaringen<br />

Bodenseekreis<br />

Salem<br />

33% Beteiligung<br />

Mengen<br />

Hohentengen<br />

Bad Saulgau<br />

LK Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

Deggenhausertal<br />

Markdorf Oberteuringen<br />

Brochenzell<br />

Kluftern<br />

Meckenbeuren/<br />

Berg<br />

<strong>Liebenau</strong><br />

Immenstaad<br />

Tettnang<br />

Friedrichshafen<br />

Eriskirch<br />

Kressbronn<br />

Baindt<br />

Baienfurt<br />

Weingarten<br />

Vogt<br />

Waldburg<br />

Grünkraut<br />

Bodnegg<br />

Hergensweiler<br />

Biberach<br />

LK Biberach<br />

Bad Waldsee<br />

Bad Wurzach<br />

Wolfegg<br />

Kißlegg<br />

Amtzell<br />

Wangen<br />

Opfenbach<br />

LK Lindau<br />

Leutkirch<br />

Isny<br />

Ottobeuren<br />

Bad Grönenbach<br />

Altenhilfe | Schweiz<br />

Bildung<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Schweiz<br />

Oberhelfenschwil<br />

Steinach<br />

Bodensee<br />

Tübach<br />

Brunna<strong>der</strong>n<br />

Goldach<br />

Gaissau<br />

Lindau<br />

Bregenz<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

Vorarlberg<br />

Vorarlberg<br />

91% Beteiligung<br />

Leben im Alter<br />

Stand 1. Mai 2012<br />

Institut für<br />

Soziale Berufe gGmbH<br />

25% Beteiligung<br />

fortbilden & entwickeln<br />

Bulgarisch-Deutsches<br />

Sozialwerk St. Andreas e. V.<br />

n Standorte <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

50 % Beteiligung<br />

n Altenhilfe Deutschland<br />

n Altenhilfe Österreich/Schweiz<br />

Franz von Assisi n gGmbH Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

n17% Beteiligung Gesundheit<br />

n Bildung<br />

Dienstleister<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal<br />

Sonstige<br />

SCHLOSS BAD WURZACH<br />

Liechtenstein<br />

Nüzi<strong>der</strong>s<br />

Vandans<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> St. Elisabeth<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Fondaziun S. Elisabetta<br />

Bartholomäberg<br />

Schruns<br />

St. Gallenkirch<br />

Weitere Informationen<br />

italien


Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

mit unserem <strong>Jahresbericht</strong> laden wir Sie ein auf eine Reise: eine Zeitreise durch das vergangene<br />

Jahr <strong>2011</strong>. Unterwegs möchten wir Ihnen zeigen, was uns in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr bewegt hat. Davon zeugen zum einen diverse Tabellen und Diagramme –<br />

Umsatzzahlen, Vermögen, Investitionen, Personal- und Standortentwicklung. Solche<br />

„Ansichten“ kennen Sie aus vergleichbaren <strong>Jahresbericht</strong>en. Wirtschaftliche Entwicklungen<br />

sind daran auf einen Blick abzulesen. Außerdem bieten wir Ihnen auf <strong>der</strong> Reise verschiedene<br />

„Exkursionen“, auf denen Sie die wesentlichen fachlichen Entwicklungen, Höhepunkte und<br />

Schwierigkeiten in unseren Geschäftsfel<strong>der</strong>n – Altenhilfe, Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung,<br />

Bildung, Gesundheit, Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe sowie Dienstleistungen – nachvollziehen können.<br />

Zugleich möchten wir Ihnen aber auch persönliche Begegnungen ermöglichen – Begegnungen<br />

mit den Menschen, die das Wesen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ausmachen. In diesem <strong>Jahresbericht</strong><br />

stellen wir Ihnen einige Mitarbeiter in Wort und Bild vor. Zehn Frauen und Männer, die in <strong>der</strong><br />

Pflege, in <strong>der</strong> Ausbildung, in <strong>der</strong> Werkstatt o<strong>der</strong> im Dienstleistungsbereich arbeiten und in<br />

ihrem jeweils eigenen Verantwortungsbereich das gestalten, was <strong>der</strong> grundlegende Auftrag <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist: Teilhabe ermöglichen für diejenigen, die sie aus eigener Kraft nicht erreichen<br />

können. Wie ihnen das gelingt, was sie bei ihrer Arbeit bewegt und was sie für ihr eigenes<br />

Leben daraus mitnehmen? Lesen Sie selbst!<br />

Wir wünschen Ihnen eine gute (Lese-)Reise, neue Erkenntnisse und bleibende Eindrücke.<br />

Ihre<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Vorstand<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Vorstand<br />

Vorwort<br />

3


Wer kommt,<br />

soll sich wohlfühlen!<br />

Sonja Fischer<br />

Verwaltungsfachangestellte<br />

seit 2006 Teamleiterin<br />

am Empfang <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

36 Jahre<br />

4 <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Berichte <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Ob Bewohnerinnen und Bewohner, Gäste in Anzug<br />

und Krawatte, Angehörige und Besucher: Minütlich<br />

kommen unterschiedliche Menschen, auf die ich<br />

mich neu einstellen muss. Das macht mir Freude –<br />

und es passt zu mir!<br />

Es macht mir Spaß, zu organisieren und die zentrale<br />

Anlaufstelle für Fragen und Informationen zu sein.<br />

Klar ist das oft stressig, und ich muss oft zwischen<br />

Papierstau, Postverteilung und vielen Telefonaten<br />

balancieren, aber – in <strong>der</strong> Ruhe liegt die Kraft …<br />

Meine täglich gute Laune kann ich mir erhalten,<br />

denn ich habe ein tolles Team, das mich tatkräftig<br />

unterstützt. Gerne helfen wir, wo wir können, und<br />

freuen uns auf jeden, <strong>der</strong> bei uns vorbeischaut!<br />

Sonja Fischer<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

5


Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hat im Berichtsjahr <strong>2011</strong> die ihm nach dem <strong>Stiftung</strong>sgesetz von Baden-Württemberg, <strong>der</strong> Satzung<br />

sowie <strong>der</strong> Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Als unabhängiges Kontrollorgan hat er<br />

sich eingehend mit <strong>der</strong> Geschäftslage befasst und den Vorstand kontinuierlich kontrollierend und beratend begleitet. Der Vorstand<br />

informierte den Aufsichtsrat mündlich und schriftlich über die aktuellen Entwicklungen im <strong>Stiftung</strong>sverbund sowie über die politischen,<br />

wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen. Neben <strong>der</strong> allgemeinen Geschäftsentwicklung beschäftigte sich <strong>der</strong> Aufsichtsrat<br />

vertieft mit <strong>der</strong> weiteren Ausrichtung des Unternehmens, <strong>der</strong> Unternehmensplanung sowie mit <strong>der</strong> Risikolage und dem Risikomanagement.<br />

Darüber hinaus wurde über größere Investitionsvorhaben diskutiert und über zustimmungspflichtige Geschäfte entschieden<br />

Die Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> Franz Bernhard Bühler und Dr. Franz Steinle wurden für weitere fünf Jahre in den Aufsichtsrat <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gewählt.<br />

Erweiterung des Vorstandes<br />

Am 11. Februar <strong>2011</strong> hat <strong>der</strong> Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in einer Son<strong>der</strong>sitzung Prälat Michael H. F. Brock als neues Mitglied in<br />

den Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> gewählt und damit den Vorstand wie<strong>der</strong> auf drei Personen erweitert. Dieser Wahl voraus gingen viele Gespräche<br />

zwischen dem Bischöflichen Ordinariat als Aufsichtsbehörde und den Verantwortlichen in Vorstand und Aufsichtsrat <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong>. Darin gelang es, eine Struktur zu vereinbaren, die die Gewähr bietet, dass <strong>der</strong> neue Vorstand in seiner Arbeit die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

erfolgreich bewältigen kann. Prälat Brock hat seinen Dienst in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> am 1. Mai <strong>2011</strong> angetreten.<br />

Aufsichtskonzept zwischen <strong>Stiftung</strong> und Diözese<br />

Ein Schwerpunkt <strong>der</strong> Beratungen war die Erarbeitung und Umsetzung des Aufsichtskonzepts, auf das man sich schließlich im Herbst<br />

mit <strong>der</strong> Diözese Rottenburg-Stuttgart verständigt hat. Das Aufsichtskonzept bringt Klarheit in den jahrelang strittigen Fragen zur Aufsicht<br />

über die <strong>Stiftung</strong>, ihre Tochtergesellschaften und Unternehmensbeteiligungen. Darüber hinaus sieht es die Verankerung <strong>der</strong> sogenannten<br />

„Grundordnung für den kirchlichen Dienst“ sowohl in <strong>der</strong> Satzung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> als auch in ihren gemeinnützigen<br />

deutschen Tochtergesellschaften in den Bereichen Jugend-, Behin<strong>der</strong>ten-, Altenhilfe, Gesundheit und Bildung vor. Es regelt auch die<br />

Anwendung des kirchlichen Arbeitsvertrags- und Tarifrechts.<br />

Der Aufsichtsrat hat die dadurch erfor<strong>der</strong>lichen Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>ssatzung beschlossen und sich im Zusammenhang mit Aufsichtsfragestellungen<br />

intensiv mit <strong>der</strong> Novellierung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sordnung <strong>der</strong> Diözese beschäftigt. Die <strong>Stiftung</strong>sordnung ist wichtiger<br />

rechtlicher Rahmen für die Aufsicht über die <strong>Stiftung</strong>. Am Ende dieses Einigungsprozesses steht nun ein Konzept, das <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

eine Grundlage für die künftigen Entwicklungen bietet. Die gute Zusammenarbeit zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und Diözese<br />

lässt positiv in die Zukunft blicken.<br />

Beratungen im Aufsichtsratsplenum<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> trat <strong>der</strong> Aufsichtsrat zu vier regelmäßigen und einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Ein wichtiges Thema<br />

war die Dezentralisierung <strong>der</strong> Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und ihre Auswirkungen auf die Komplexstandorte <strong>Liebenau</strong>,<br />

Hegenberg und Rosenharz. Darüber hinaus beschäftigte sich <strong>der</strong> Aufsichtsrat mit <strong>der</strong> Entwicklung des Fundraising und <strong>der</strong> Strategie<br />

zur Nutzung von Web 2.0 und Social Media für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Mitarbeiterumfrage 2010 und zum betrieblichen Gesundheitswesen wurden diskutiert. Der Aufsichtsrat nahm gerne<br />

zur Kenntnis, dass im Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> eine hohe Identifikation und Zufriedenheit <strong>der</strong> Mitarbeiter besteht. Darüber<br />

6 Aufsichtsrat <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Feierliche Einsetzung des neuen Vorstands: (v.l.) Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> Dr. Joachim Senn und Bischof Dr. Gebhard Fürst,<br />

Vorstände Dr. Berthold Broll, Prälat Michael H. F. Brock und Dr. Markus Nachbaur.<br />

hinaus stimmte <strong>der</strong> Aufsichtsrat <strong>der</strong> Finanzierung des Projekts „Grieserhof – Leben im Alter“ zu,<br />

ein geplantes innovatives Wohn-, Pflege- und Dienstleistungszentrum für ältere Menschen in<br />

Südtirol. Die vom Vorstand vorgelegten Wirtschaftspläne für das Jahr 2012 erhielten ebenso die<br />

Zustimmung des Aufsichtsrates.<br />

Arbeit in den Ausschüssen<br />

Ergänzend zu den Sitzungen des Aufsichtsratsplenums haben auch die drei beratenden Ausschüsse<br />

zu den Themen Personal, Wirtschaft und Soziale Dienste ihre Arbeit aufgenommen.<br />

Der Wirtschaftsausschuss befasste sich unter Einbeziehung <strong>der</strong> Wirtschaftsprüfer umfassend mit<br />

dem Konzernjahresabschluss und den Jahresabschlüssen <strong>der</strong> einzelnen Tochtergesellschaften für<br />

das Geschäftsjahr 2010. Das Risikomanagementsystem <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihrer Gesellschaften<br />

wurde vorgestellt und problematisiert. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Wirtschaftspläne<br />

für das Jahr 2012 <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihrer Gesellschaften.<br />

Der Ausschuss Soziale Dienste befasste sich in seiner Sitzung eingehend mit <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>saufgaben sowie mit <strong>der</strong> Gewinnung und Betreuung ehrenamtlicher Mitarbeiter.<br />

Entlastung des Vorstandes<br />

Für das Rechnungsjahr 2010 erteilte <strong>der</strong> Aufsichtsrat auf <strong>der</strong> Grundlage des Jahresabschlusses<br />

und des Prüfberichts mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk <strong>der</strong> WEKO respond GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Lörrach, dem Vorstand Entlastung.<br />

Die Jahresabschlüsse <strong>der</strong> verbundenen Unternehmen wurden zustimmend zur Kenntnis<br />

genommen.<br />

Der Aufsichtsrat beauftragte dieselbe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> Buchhaltung<br />

und des Jahresabschlusses <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> für das Rechnungsjahr <strong>2011</strong>. Zur Prüfung<br />

<strong>der</strong> verbundenen Unternehmen beauftragte <strong>der</strong> Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Rettenmayr Treuhand GmbH, Schwäbisch Gmünd, WEKO respond<br />

GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Lörrach und die Lang und<br />

Schiller Steuerberatung GmbH, Bregenz.<br />

Dr. Joachim Senn<br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Aufsichtsrates<br />

Dank an Vorstand, Mitarbeiter und Partner<br />

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mit den<br />

Vorständen Prälat Brock, Dr. Broll und Dr. Nachbaur an <strong>der</strong> Spitze für ihr hohes Maß an Engagement<br />

und ihre stete Motivation und Energie, die sie zum Wohle <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und <strong>der</strong><br />

von ihr betreuten Menschen einsetzen.<br />

Weiterer Dank gilt allen Partnern in Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft sowie allen<br />

Freunden, För<strong>der</strong>ern und Spen<strong>der</strong>n, die die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> unterstützt haben. Sie<br />

alle haben dazu beigetragen, dass die <strong>Stiftung</strong> den von ihr betreuten Menschen die Hilfe und<br />

Assistenz leisten konnte, die sie zur größtmöglichen gesellschaftlichen Teilhabe befähigen.<br />

Aufsichtsrat <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

7


Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat<br />

Stand 1. Mai 2012<br />

Dr. Joachim Senn<br />

Helmut Staiber<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Aufsichtsrates<br />

Verleger<br />

Mitglied seit<br />

5. Dezember 1990<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> seit<br />

9. Dezember 1996<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Ehemaliger<br />

Vorstand <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

bis Juni 2002<br />

Mitglied seit<br />

20. September 2002<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong> seit<br />

24. September 2004<br />

Franz Bernhard<br />

Bühler<br />

Vorstand <strong>der</strong><br />

Sparkasse<br />

Bodensee<br />

Mitglied seit<br />

28. Juni 1996<br />

Professor<br />

Dr. Volker Faust<br />

Facharzt für<br />

Neurologie,<br />

Psychiatrie und<br />

Psychotherapie,<br />

Medizinaldirektor<br />

i. R.<br />

Mitglied seit<br />

12. Februar 1993<br />

Domkapitular<br />

Matthäus Karrer<br />

Domkapitel<br />

Diözese<br />

Rottenburg-<br />

Stuttgart<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Lic.iur.<br />

Emil Nisple<br />

Rechtsanwalt und<br />

Alt-Vizepräsident<br />

des Kantonsgerichts<br />

Appenzell-<br />

Innerrhoden<br />

Mitglied seit<br />

18. Juni 2010<br />

Sr. M. Birgit<br />

Reutemann<br />

Schulleiterin<br />

Mädchengymnasium<br />

und<br />

-realschule<br />

St. Gertrudis in<br />

Ellwangen,<br />

Kloster Sießen<br />

Mitglied seit<br />

20. März 1998<br />

Dekan<br />

Sigmund Schänzle<br />

Dekanat Biberach<br />

Katholische<br />

Kirchengemeinde<br />

St. Georg,<br />

Ochsenhausen<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

8<br />

Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat und Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Mitglie<strong>der</strong> Vorstand<br />

Stand 1. Mai 2012<br />

Professor<br />

Dr. Bruno Schmid<br />

Ehemaliger<br />

Professor für<br />

Katholische Theologie/Religionspädagogik<br />

(Schwerpunkt<br />

Religionspädagogik<br />

und theologische<br />

Ethik) an <strong>der</strong><br />

PH Weingarten<br />

Mitglied seit<br />

10. Dezember 1993<br />

Dekan<br />

Ekkehard Schmid<br />

Dekanat Allgäu-<br />

Oberschwaben<br />

Basilikagemeinde<br />

St. Martin,<br />

Weingarten<br />

Mitglied seit<br />

11. Dezember 2009<br />

Dr. Franz Steinle<br />

Präsident am<br />

Landgericht<br />

Stuttgart<br />

Mitglied seit<br />

19. Januar 2007<br />

S. D. Johannes<br />

Fürst zu<br />

Waldburg-Wolfegg<br />

und Waldsee<br />

Unternehmensgruppe<br />

Waldburg-Wolfegg<br />

Mitglied seit<br />

17. Dezember 1998<br />

I. K. H. Mathilde<br />

Erbgräfin von<br />

Waldburg-Zeil<br />

Mitglied seit<br />

19. September 1997<br />

Prälat Michael<br />

H. F. Brock<br />

Vorstand seit<br />

1. Mai <strong>2011</strong><br />

Dr. Berthold Broll<br />

Vorstand seit<br />

1. Januar 2002<br />

Dr. Markus<br />

Nachbaur<br />

Vorstand seit<br />

10. Oktober 2005<br />

Mitglie<strong>der</strong> Aufsichtsrat und Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

9


Zum ersten Mal präsentiert: Der <strong>Liebenau</strong>er Bil<strong>der</strong>kalen<strong>der</strong><br />

mit Werken <strong>Liebenau</strong>er Künstler. Dr. Berthold Broll mit<br />

(v.l.) den beiden Künstlerinnen Anita Bru<strong>der</strong> und<br />

Renate Hoffmann und <strong>der</strong> Kunsttherapeutin <strong>der</strong> Kreativwerkstatt<br />

Ingrid Stegmann.<br />

Feierliche Einweihung <strong>der</strong> „Lebenswelt St. Antonius“ in Spittal (Kärnten): (v. l.) Diözesanbischof<br />

Dr. Alois Schwarz, Landesrat Mag. Christian Ragger, Superintendent Mag.<br />

Manfred Sauer, Dr. Berthold Broll<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist das Sozial-, Gesundheits- und Bildungsunternehmen<br />

mit einem differenzierten Leistungsangebot<br />

Im Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gab es Ende <strong>2011</strong> 260 Einrichtungen und Dienste in 95 Städten<br />

und Gemeinden. Hinter diesen Zahlen verbergen sich unterschiedliche Hilfen im Sozial-, Gesundheits-<br />

und Bildungsbereich, die wir Menschen in verschiedenen Lebenssituationen anbieten,<br />

oftmals Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. Hinzu kommt eine beeindruckende Vielfalt<br />

an Dienstleistungen und Produkten, die Betriebe aus dem Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> heraus<br />

anbieten.<br />

Bei aller Differenziertheit <strong>der</strong> Angebote und Leistungen eint all diese doch eine gemeinsame<br />

Grundüberzeugung. Sie hat ihre Wurzeln in dem christlichen Menschenbild mit seinen Prinzipien<br />

<strong>der</strong> Personalität, Solidarität und Subsidiarität und wird getragen von sehr engagierten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, haupt- wie ehrenamtlichen. Professionelle soziale Dienste sind<br />

Ausdruck einer entwickelten Gesellschaft und ein Segen für die Menschen, die diese Hilfen benötigen.<br />

In vielen Hilfesituationen ist professionelles Handeln unerlässlich, in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

verstehen wir es aber subsidiär zu familiären, nachbarschaftlichen und informellen Hilfen<br />

von Betroffenen.<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Altenhilfe<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Altenhilfe haben wir im Jahr <strong>2011</strong> nicht nur diverse Einrichtungen in Deutschland,<br />

Österreich und <strong>der</strong> Schweiz neu in Betrieb genommen, son<strong>der</strong>n auch intensiv weitergearbeitet<br />

an unseren Pflege- und Betreuungsleistungen. Ihre Qualität wurde in Deutschland wie<strong>der</strong>holt<br />

durch sehr gute Noten des Medizinischen Dienstes <strong>der</strong> Kassen (MDK) bestätigt. Auch<br />

erhielt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> den Zuschlag für ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Entwicklung<br />

technischer Unterstützungen im häuslichen und pflegerischen Bereich, geför<strong>der</strong>t durch das<br />

Deutsche Forschungsministerium. Weitere Forschungsvorhaben befassen sich zum Beispiel mit<br />

den Themen Gemeinwesenarbeit und Trauerbegleitung, auch das Grundsatzthemen für die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong>.<br />

Inklusion setzt Wahlrecht voraus<br />

Die Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung standen <strong>2011</strong> ganz im Zeichen <strong>der</strong> Inklusionsdebatte<br />

im Sozial- und Bildungsbereich. Wir plädieren für eine genaue Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den<br />

Wünschen und Bedürfnissen <strong>der</strong> betroffenen Menschen. Ihr Wahlrecht zwischen verschiedenen<br />

Angebotsträgern und -formen ist zentral für das Einlösen jeglicher Inklusionsversprechungen.<br />

Keinesfalls dürfen ihnen Leistungen und Angebote aufgedrängt werden. Daher ist auch wei-<br />

10 Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Spatenstich in <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe Rosenharz: Das Wohnpflegeheim ist <strong>der</strong> Beginn einer Ortsentwicklung für mehr Lebensqualität von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. (v.l.) Uwe Möhrle (Heimbeirat Rosenharz), Siegfried Ungewitter (Landratsamt Ravensburg), Christof Frick<br />

(Bürgermeister <strong>der</strong> Gemeinde Bodnegg), Prälat Michael H. F. Brock, Jörg Munk (Geschäftsführer <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe), Sven Bahsitta<br />

(Heimbeirat Rosenharz), Christoph Ehlert (Heimleitung St. Gertrudis), Christine Beck (Bereichsleiterin für den Bereich Wohnen <strong>der</strong><br />

St. Gallus-Hilfe im Landkreis Ravensburg), Marco Nauerz (Leiter <strong>der</strong> Bauabteilung <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>) und Architekt Martin Zyschka.<br />

terhin ein differenziertes Leistungsspektrum <strong>der</strong> Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung nötig,<br />

und zwar sowohl an so genannten Komplexstandorten als auch dezentral in kleinen Einrichtungen<br />

und Diensten in Städten und Gemeinden. Nicht ein extremes Entwe<strong>der</strong>-o<strong>der</strong> dient dem Menschen,<br />

son<strong>der</strong>n ein den unterschiedlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten Rechnung tragendes<br />

Sowohl-als-auch. Die gleiche Haltung vertreten wir in <strong>der</strong> Diskussion über die Zukunft <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>schulen.<br />

Auch diese behalten künftig ihre Existenzberechtigung, um den Bildungsauftrag für<br />

alle Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen sicherzustellen.<br />

Neue stationäre und ambulante Angebote<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> haben wir eine neue Wohnanlage für Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung in Dußlingen<br />

im Kreis Tübingen eingeweiht. Begonnen haben die Bauarbeiten für eine neues Wohnund<br />

Pflegeheim in Bodnegg-Rosenharz, ebenso wie für das erste Wohn- und Arbeitsprojekt für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in Österreich (siehe auch Seite 33). An mehreren Standorten wurden<br />

neue ambulante Dienste eröffnet und neue Kooperationen geknüpft.<br />

Das Berufsbildungswerk Adolf Aich hat trotz äußerst schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen<br />

auch <strong>2011</strong> ein breites Ausbildungsangebot speziell für Jugendliche mit Lernbehin<strong>der</strong>ung, aber<br />

auch für Erwachsene realisiert.<br />

Hochgradig nachgefragt und von vielen Seiten um fachliche Expertise gebeten war die St. Lukas-<br />

Klinik <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Viele Patienten, darunter auch zahlreiche mit weiten Anfahrtsstrecken,<br />

nutzten neben den stationären Einrichtungen in <strong>Liebenau</strong> auch die wichtigen ambulanten<br />

Angebote <strong>der</strong> Klinik, die mit ihrer Tätigkeit die Lücke <strong>der</strong> medizinischen Versorgung für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung weit über ihre Heimatregion hinaus schließt.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist Stifter von Verantwortung und Innovation<br />

Ihrem Gründungsauftrag entsprechend arbeitet die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> nachhaltig und verantwortlich.<br />

Wir legen hohen Wert auf die stete Weiterentwicklung unserer Angebote und Dienste<br />

und zugleich auch auf die Entwicklung neuer gesellschaftlicher Hilfesysteme und zukunftsweisen<strong>der</strong><br />

Lösungsansätze für soziale Aufgaben. Alle Tätigkeitsbereiche sind langfristig ausgerichtet.<br />

Unsere Verantwortung zeigt sich auch in <strong>der</strong> ethischen Ausrichtung unseres Handelns.<br />

Es wird nicht nur in <strong>der</strong> fachlichen Arbeit stetig reflektiert, son<strong>der</strong>n auch in einem eigenen fachkompetenten<br />

Gremium: Die bis Ende <strong>2011</strong> bestehende Ethikkommission <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> wurde in<br />

ein Ethikkomitee umgewandelt, das den Vorstand in seiner Aufgabenwahrnehmung berät. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des neuen Ethikkomitees ist Professor Dr. Bruno Schmid.<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

11


Gedenkfeier für die Euthanasie-Opfer vor dem Bild mit dem Todes-Bus. 501 Menschen wurden 1940 und 1941 nach Grafeneck transportiert.<br />

Verantwortung heißt Erinnern<br />

Zum Gedenken an die Opfer <strong>der</strong> barbarischen Verbrechen, die von den Nationalsozialisten in<br />

Deutschland unter dem Namen Euthanasie begangen wurden, gab es in <strong>Liebenau</strong> zwei Veranstaltungen:<br />

einen Gottesdienst und einen Vortrag von Professor Dr. Eberhard Schockenhoff zum Thema<br />

„Unantastbarer Anspruch o<strong>der</strong> gesellschaftliche Zuweisung? Zur neueren Diskussion um die<br />

Menschenwürde und ihre Konsequenzen für die Lebensethik“. Neu beigetreten ist die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> dem DENKStättenkuratorium Oberschwaben mit dem Ziel, die Erinnerung in einer breiten<br />

Öffentlichkeit wachzuhalten.<br />

Innovatives Handeln<br />

Innovation in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> basiert auf den Erfahrungen des täglichen Arbeitens und<br />

<strong>der</strong> laufenden Umsetzung <strong>der</strong> hieraus gewonnenen Erkenntnisse. Zur wissenschaftlichen Begleitung<br />

ist die <strong>Stiftung</strong> mit Hochschulen und wissenschaftlichen Instituten vernetzt. Mit Veranstaltungen<br />

zu wissenschaftlichen Entwicklungen möchten wir einen Beitrag leisten zur öffentlichen<br />

Diskussion, insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn solche Entwicklungen Grundfragen menschlichen Lebens<br />

berühren. Im Dezember <strong>2011</strong> sprach Professor Dr. Nils Birbaumer von <strong>der</strong> Universität Tübingen<br />

über Wege zur Entschlüsselung von Hirnaktivitäten.<br />

Netzwerke för<strong>der</strong>n den Dialog<br />

Der inhaltliche Austausch erfolgt nicht zuletzt in fachbezogenen Netzwerken. Das Netzwerk:<br />

Soziales neu gestalten (SONG), dem die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> als Gründungsmitglied angehört, führt<br />

über Modellprojekte <strong>der</strong> einzelnen Mitglie<strong>der</strong> und ihre Fachexpertise einen breiten gesellschaftlichen<br />

politischen Dialog, um generationsübergreifende kleinräumige Unterstützungsstrukturen<br />

vor Ort zu stärken und zugleich einen Beitrag zu gesellschaftlicher Solidarität und Subsidiarität<br />

zu leisten. In Verantwortung von SONG startete <strong>2011</strong> das Qualifizierungsprojekt LoVe (Lokale<br />

Verantwortungsgemeinschaften in kleinen Lebenskreisen – Mitarbeitende in neuer Verantwortung<br />

für das Gemeinwesen), ein weiterer Baustein in <strong>der</strong> Entwicklung von Wohnprojekten und<br />

-quartieren mit guten Voraussetzungen für pflege- und hilfebedürftige Menschen.<br />

Sozialpolitische Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> verfolgt aufmerksam alle sozialpolitischen Entwicklungen, die Än<strong>der</strong>ungen<br />

für unsere soziale Arbeit und unsere Zielgruppen mit sich bringen könnten. Wesentliche Themen<br />

im Jahr <strong>2011</strong> waren die Reform <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und die<br />

Zulassung <strong>der</strong> Präimplantationsdiagnostik. Nach eingehen<strong>der</strong> Beratung in <strong>der</strong> Ethikkommission<br />

hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ihre ablehnende Haltung zur PID in einer Stellungnahme bekräftigt.<br />

Auch auf Landesebene haben sich Än<strong>der</strong>ungen ergeben. Die neue grün-rote Landesregierung<br />

plant unter an<strong>der</strong>em die Novellierung des Landesheimgesetzes. Wohnortnahe Strukturen und<br />

12<br />

enau


Zu Gast im Berufsbildungswerk Adolf Aich: SPD-Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Claus Schmiedel MdL (Mitte) mit (v.l.): Nina Grözinger (Persönliche<br />

Referentin von Claus Schmiedel), Felix Rückgauer und Christel Ulmer<br />

(beide SPD-Ortsverein Ravensburg) Prälat Michael H. F. Brock,<br />

Manuel Schütz (Kfz-Auszubilden<strong>der</strong> im BBW), BBW-Geschäftsführer<br />

Herbert Lüdtke.<br />

Austausch zum Thema Inklusion in <strong>der</strong> Bildung: (v.l) Wolfgang Oppolzer (St. Lukas-Klinik), Dr. Markus Nachbaur,<br />

Ulrich Kuhn (Sozialpolitik <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>), Herbert Lüdtke (Berufsbildungswerk Adolf Aich), Christoph Gräf (St. Gallus Hilfe),<br />

Albert Erb (Schulleiter Berufsbildungswerk Adolf Aich), Norbert Zeller (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport),<br />

Dr. Berthold Broll, Ulrich Dobler (Sozialpolitik <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>) und Prälat Michael H. F. Brock.<br />

Dienstleistungen sowie die Zusammenarbeit von professioneller Pflege und bürgerschaftlichem<br />

Engagement sollen gestärkt werden. Außerdem wird Inklusion zu einem vorrangigen Ziel erklärt.<br />

Mit einer Überarbeitung des Landesbehin<strong>der</strong>tengleichstellungsgesetzes will die neue Landesregierung<br />

unter an<strong>der</strong>em auch einklagbare Rechte für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung einführen.<br />

Politiker zu Gast in <strong>Liebenau</strong><br />

Im Vorfeld <strong>der</strong> Landtagswahl in Baden-Württemberg hatten sich auf Einladung des Heim- und<br />

Werkstattrates <strong>Liebenau</strong> die Landtagskandidaten vorgestellt. Nach <strong>der</strong> Wahl begann die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> rasch mit <strong>der</strong> Kontaktaufnahme mit allen neuen politischen Experten. Auch Vertreter<br />

<strong>der</strong> Bundespolitik <strong>der</strong> Bundesministerien waren zu Gast in <strong>Liebenau</strong>.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> arbeitet für Menschen in Europa<br />

Im Berichtsjahr war die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zusammen mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen<br />

Geist und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter außerhalb Deutschlands in Österreich, <strong>der</strong><br />

Schweiz, Italien/Südtirol sowie Bulgarien tätig, mit eigenen Unternehmungen wie auch in<br />

Kooperation mit regionalen Partnern. Erweiterungen gab es insbeson<strong>der</strong>e in Österreich und <strong>der</strong><br />

Schweiz. So wurde in <strong>der</strong> Gemeinschaftsgesellschaft mit <strong>der</strong> Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien ein neues<br />

Seniorenzentrum im Wiener Bezirk Kagran eröffnet, in <strong>der</strong> Schweiz das Alters- und Pflegeheim<br />

Brunna<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Gemeinde Neckertal übernommen und in Spittal an <strong>der</strong> Drau/Kärnten ein neues<br />

Projekt für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung entwickelt. In Bulgarien hat sich ein Dachverband <strong>der</strong><br />

Nichtregierungsorganisationen gegründet.<br />

Wissenstransfer über Landesgrenzen<br />

Mit ihrer Arbeit im europäischen Ausland leistet die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> einen wichtigen Beitrag<br />

zum Wissenstransfer und zum sozialen Miteinan<strong>der</strong> in Europa. Gerade im sozialen Bereich können<br />

die Menschen in den europäischen Staaten vieles voneinan<strong>der</strong> lernen. Für die Einrichtungen<br />

und Dienste <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hat sich <strong>der</strong> große Erfahrungsschatz aus ihrer internationalen<br />

Tätigkeit als ein Segen zur Qualitätsentwicklung erwiesen.<br />

Kontakte weltweit<br />

Über Europa hinaus besteht fachlicher Austausch mit <strong>der</strong> Türkei, Korea, Australien und Nordamerika.<br />

Immer wie<strong>der</strong> kommen Besucher, um sich über die sozialen Leistungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> zu informieren. Mit einem Vortrag präsentierte sich die <strong>Stiftung</strong> auf <strong>der</strong> Jahrestagung<br />

<strong>der</strong> International Association of Homes and Services for the Ageing (IAHSA) in Washington DC.<br />

IAHSA ist ein weltweiter Zusammenschluss von Dienstleistern im Bereich <strong>der</strong> Altenhilfe.<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

13


Anfang September haben 113 Auszubildende bei <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und ihren Gesellschaften mit ihrer Berufsausbildung begonnen. Insgesamt bildet das<br />

Sozialunternehmen zurzeit rund 400 junge Menschen in sozialen Berufen und einem breiten Spektrum an<strong>der</strong>er Ausbildungsberufe aus.<br />

Brüsseler Kreis positioniert sich<br />

Der Brüsseler Kreis, <strong>der</strong> im Jahr 2000 unter an<strong>der</strong>em von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gegründet wurde,<br />

erarbeitete verschiedene Stellungnahmen, zum Beispiel zum Gesetzesentwurf zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungschancen am Arbeitsmarkt, die ausführlich beantwortet wurden. Bei seinem<br />

Parlamentarischen Abend mit dem Titel „Wichtig ist, was hinten rauskommt – Von <strong>der</strong> Qualitätskontrolle<br />

zur Lebensqualität für Menschen mit Assistenz- und Pflegebedarf“ begrüßte <strong>der</strong><br />

Brüsseler Kreis wie in den Vorjahren zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung und Verbandswesen<br />

und positionierte sich als Ansprechpartner in Fragen <strong>der</strong> Sozialwirtschaft. Auch bei <strong>der</strong><br />

Messe ConSozial in Nürnberg bot <strong>der</strong> Brüsseler Kreis eine gut genutzte Plattform für Fachgespräche<br />

und Informationsaustausch.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> versteht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Mitdenker und<br />

Mitverantwortliche für die Entwicklung des Unternehmens<br />

Im Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter hat sich die Gesamtzahl <strong>der</strong> hauptamtlichen Mitarbeitenden im Jahr<br />

<strong>2011</strong> von 6 040 auf 6 204 erhöht. Gleichzeitig haben alle drei <strong>Stiftung</strong>en weiter intensiv sowohl<br />

in die berufliche Erstausbildung als auch in die laufende berufliche Weiterqualifizierung investiert.<br />

Beides, Aus- und Weiterbildung, sind fortlaufende und grundlegende Aufgaben, die in den<br />

nächsten Jahren Priorität haben werden. Die Notwendigkeit, eigene Mitarbeiter durch Investition<br />

in Ausbildung zu gewinnen und zu binden, ist nötiger denn je angesichts <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Arbeitsmarktes in allen Län<strong>der</strong>n, in denen wir tätig sind. Und angesichts <strong>der</strong> enormen<br />

fachlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen in allen Aufgabenbereichen bedarf es ständiger Anstrengungen<br />

zur fortlaufenden Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeitenden. Entsprechende Bildungsangebote<br />

hält die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> im Übrigen auch für ihre rund 2 700 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter vor. Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Mitarbeiterbefragung 2010 wurden mit Geschäftsführungen<br />

und Mitarbeitervertretungen <strong>der</strong> Tochterunternehmen Maßnahmen des betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagements vereinbart.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist gelebtes Christsein erfahrbar<br />

Ausgehend vom Inklusionsgedanken ist ein wichtiges Thema <strong>der</strong>zeit die Verankerung <strong>der</strong> Pastoral<br />

für die von uns betreuten Menschen in <strong>der</strong> gemeindlichen Seelsorgestruktur. Dies ist bisher<br />

erst für Teilbereiche etwa in <strong>der</strong> Altenhilfe erfolgt.<br />

14<br />

enau


700 Ehrenamtliche <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe kamen zum<br />

Dankeschöntag nach <strong>Liebenau</strong>.<br />

Das Seelsorgeteam <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> präsentierte ein Seelsorgekonzept: (v.l.) Dr. Hans-Martin Brüll (Abteilung fortbilden &<br />

entwickeln), Maria Schuster (Seelsorgeverantwortliche <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er Altenhilfe), Prälat Michael H. F. Brock, Ulrich Gebert<br />

(Pastoraler Dienst St. Gallus-Hilfe und St. Lukas-Klinik), Dr. Maria Fuchsloch (Schulseelsorgerin in <strong>der</strong> Josef-Wilhelm-Schule im<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich), Wolfgang Ilg (Pastoraler Dienst St. Gallus-Hilfe und St. Lukas-Klinik), Brigitte Tauscher-Bährle<br />

(Seelsorgerin im Stationären Hospiz Friedrichshafen).<br />

Die Einrichtungen und Dienste <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> arbeiten für Menschen aller Konfessionen.<br />

Deshalb trägt sie neben einem eigenen profilierten katholischen Seelsorgeangebot dafür Sorge,<br />

dass Menschen nach Möglichkeit die ihrer Konfession entsprechende seelsorgerliche Begleitung<br />

erhalten. Zu diesem Zweck arbeiten wir vor Ort mit an<strong>der</strong>en Glaubensgemeinschaften zusammen.<br />

Glaubwürdig und dem Menschen zugewandt<br />

Entscheidend für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in ihrem Selbstanspruch bleibt, dass sie in ihrem Handeln<br />

glaubwürdig und dem Menschen zugewandt ist und auch schwierige und mit Konflikt versehene<br />

Themen aus christlichem Geist heraus behandelt. An diesem Anspruch, den sie in ihren Aktivitäten<br />

jeden Tag neu unter Beweis stellen muss, will sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> messen lassen.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wirtschaftet solide<br />

Im Berichtsjahr <strong>2011</strong> haben sich in etlichen Aufgabenfel<strong>der</strong>n deutliche wirtschaftliche Verschlechterungen<br />

gegenüber dem Vorjahr ergeben. Hauptursache waren die tariflichen Entwicklungen<br />

in Deutschland und gleichzeitig die begrenzten Möglichkeiten, die steigenden Personalund<br />

Sachkosten, zum Beispiel für Energie, durch höhere Einnahmen auszugleichen. Für die Jahre<br />

2012 und 2013 gehen wir davon aus, dass sich diese Entwicklung noch fortsetzt – ein Anlass, sich<br />

weiter engagiert in die tariflichen Diskussionen, aber auch die Diskussionen über Entgelte und<br />

Finanzierungssystematiken auf allen Ebenen einzubringen. Die <strong>Stiftung</strong> sieht dabei auch die<br />

Politik in <strong>der</strong> Verantwortung für die Gestaltung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen.<br />

Sozialwirtschaft leistet Beitrag zur Stabilität<br />

Sehr aufmerksam verfolgt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> die Entwicklungen im europäischen Finanz- und<br />

Wirtschaftsraum. Uns ist bewusst, dass die wirtschaftliche Stabilität eine grundlegende Voraussetzung<br />

für die öffentliche und private Finanzierung im Sozial-, Gesundheits- und Bildungsbereich<br />

ist. Gleichzeitig trägt die Sozialwirtschaft und nicht unerheblich auch die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

mit ihren Gesellschaften gerade zu einer Verstetigung des wirtschaftlichen Lebens bei. Sie<br />

sichert Arbeitsplätze, nicht zuletzt im ländlichen Raum, mit vielen familienfreundlichen Teilzeitangeboten<br />

und an vielen verschiedenen Standorten. Damit verbunden sind entsprechende Steuerund<br />

Sozialversicherungsabgaben <strong>der</strong> Mitarbeitenden. Außerdem hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> im<br />

vergangenen Jahr Investitionen von rund 23,5 Mio. Euro getätigt, die dem Wirtschaftskreislauf<br />

zugutekamen. Die öffentlichen Investitionskostenzuschüsse betrugen mit 2,31 Mio Euro lediglich<br />

zehn Prozent <strong>der</strong> Bauinvestitionen.<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

15


25.000 Euro aus <strong>der</strong> Weihnachtsspendenaktion <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> flossen an das Projekt Wellcome in den<br />

Landkreisen Ravensburg und Bodensee. Über den Spendenscheck freuten sich Wellcome-Eltern und<br />

Kin<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Ravensburger Wellcome-Koordinatorin Bernadette Neidlein-Babic (hinten 2.v.l.) und<br />

Dr. Berthold Broll (links).<br />

Die erste „<strong>Liebenau</strong>er Begegnung“: Ein Abend mit<br />

<strong>der</strong> beliebten Schauspielerin und Botschafterin <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Ursula Cantieni.<br />

Als wichtiger Teil <strong>der</strong> Gesamtwirtschaft ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> daher ebenso wie an<strong>der</strong>e Unternehmen<br />

sehr darauf angewiesen, dass sich die Staaten nicht überschulden und ihre Schuldenlast<br />

dauerhaft (ab-)tragen können, dass Geldwertstabilität besteht, die öffentliche Hand ihre Leistungsfähigkeit<br />

erhält und das Finanzsystem insgesamt sicher ist.<br />

Spenden werden wichtiger<br />

In den kommenden Jahren wird die Sicherung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für alle Verantwortlichen in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> sein. Vor diesem Hintergrund sind auch<br />

die verstärkten Aktivitäten im Bereich des Fundraisings zu sehen. Sie sollen insbeson<strong>der</strong>e die<br />

zahlreichen Einrichtungen und Dienste <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, die nicht o<strong>der</strong> nicht ausreichend<br />

öffentlich und privat finanziert werden, über Spendenmittel absichern. Beson<strong>der</strong>s im Fokus stehen<br />

<strong>der</strong>zeit Hilfen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien, denn <strong>der</strong> finanzielle Spielraum <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> für diese oft unentbehrlichen Hilfen wurde in den zurückliegenden zwei Jahren<br />

deutlich geringer.<br />

Insgesamt 402.700 Euro Spenden erhielt <strong>der</strong> Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> im Jahr <strong>2011</strong>. An die<br />

<strong>Stiftung</strong> selbst gingen rund 172.700 Euro. Hinzu kamen 130.000 Euro aus Erbschaften und Vermächtnissen.<br />

Sie wurden dem <strong>Stiftung</strong>svermögen zugeführt und sorgen so für nachhaltige Erträge.<br />

Kin<strong>der</strong> und Familien brauchen Unterstützung<br />

Die Spendenmittel <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> flossen, soweit sie nicht zweckgebunden waren, zum<br />

größten Teil in Projekte <strong>der</strong> Familienhilfe. Eingesetzt wurden sie beson<strong>der</strong>s zur Unterstützung<br />

von jungen Familien in <strong>der</strong> ersten Zeit nach <strong>der</strong> Geburt und von Familien mit frühgeborenen,<br />

chronisch kranken o<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten Kin<strong>der</strong>n. Weitere Mittel flossen in Ferien-, Freizeit- und Bildungsangebote<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung sowie in die Hospizarbeit.<br />

„<strong>Liebenau</strong>er Begegnungen“ stiften Kontakte<br />

Nach wie vor liegt <strong>der</strong> Bedarf in allen diesen Bereichen deutlich höher als das bisherige Spendenaufkommen.<br />

Deshalb werden wir auch zukünftig verstärkt um gesellschaftliche Unterstützung<br />

werben, in Form von Spendenbriefen ebenso wie im Internet und bei beson<strong>der</strong>en Charity-Veranstaltungen.<br />

Mit einem festlichen Abend im Februar 2012 wurde die Reihe <strong>der</strong> „<strong>Liebenau</strong>er Begegnungen“<br />

für Freunde und För<strong>der</strong>er <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> eröffnet. Prominente Unterstützung<br />

bekommen wir von <strong>der</strong> Schauspielerin Ursula Cantieni, bekannt aus <strong>der</strong> SWR-Fernsehserie „Die<br />

Fallers“, die sich als Botschafterin <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> für unsere sozialen Aufgaben einsetzt.<br />

16<br />

Vorstand <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>


Überraschende Begegnungen: Als Putzfrau Berta hatte Ursula Cantieni im Schloss einiges zu tun. Das amüsierte<br />

auch den Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Joachim Senn. Mit ihm erlebten 60 Gäste aus <strong>der</strong> Region, wie viel Vergnügen<br />

in <strong>der</strong> Verbindung von Genuss und sozialem Engagement liegen kann.<br />

Die Firma Gisoton Wandsysteme (Aichstetten) unterstützt mit einer Spende von<br />

3.000 Euro den Spielplatz Hegenberg. Einen symbolischen Scheck überreichte<br />

Vertriebsleiter Roland Teufel (2. v.l.), an (v.l.) Christoph Gräf (Koordinator<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie), Dr. Berthold Broll und Schüler <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>schule<br />

Don Bosco.<br />

Umsatz nach Bereichen<br />

Investitionen nach Bereichen<br />

Mitarbeiter nach Bereichen<br />

9 %<br />

22,4 %<br />

10,7 %<br />

6,4 %<br />

4 % 6 % 37,2 %<br />

38 %<br />

7,0 %<br />

43,0 %<br />

10 %<br />

33 %<br />

1,3 %<br />

5,6 %<br />

6,6 %<br />

27,9 %<br />

6,1 %<br />

27,8 %<br />

Altenhilfe Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung Bildung Gesundheit Dienstleister Holding/Sonstiges<br />

Auszubildende nach Berufsbereichen<br />

2,7 %<br />

6,9 %<br />

6,0 % 0,3 %<br />

84,0 %<br />

Sozialer Bereich Hauswirtschaftlicher Bereich Kaufmännischer Bereich<br />

Gewerblicher Bereich Informationstechnologie<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

17


Für seine Verdienste um die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> erhielt Paul Locherer,<br />

<strong>der</strong> ehemalige Bürgermeister <strong>der</strong> Gemeinde Amtzell, das<br />

Ehrenzeichen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>: (v.l.) Dr. Markus Nachbaur,<br />

Gabi Locherer, Paul Locherer, Dr. Berthold Broll.<br />

Der ehemalige Vorstand Pfarrer Dieter Worrings empfing vor zahlreichen Gästen aus den<br />

Händen des amtierenden Vorstandes das Ehrenzeichen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> samt Urkunde.<br />

Dank und Ausblick<br />

Der Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, haupt- wie<br />

ehrenamtlichen, den Mitglie<strong>der</strong>n des Aufsichtsrates sowie <strong>der</strong> Gremien, allen Partnern, Freunden<br />

und Spen<strong>der</strong>n sehr für die stete Unterstützung, partnerschaftliche Begleitung und vielfältige<br />

Hilfe. Ohne all dieses Mit- und Zutun hätte die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ihren Auftrag für so viele<br />

Menschen nicht erfüllen können. Auch für die Zukunft bitten wir um diese tatkräftige Unterstützung.<br />

Im Vertrauen auf den Allerhöchsten, bauend auf bald eineinhalb Jahrhun<strong>der</strong>te lange<br />

Erfahrung und ausgestattet mit viel Innovationsgeist, wird die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> sich auch<br />

künftig engagiert einsetzen für die Lösung <strong>der</strong> Aufgaben im Sozial-, Gesundheits- und Bildungsbereich.<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Vorstand<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Vorstand<br />

18 enau


Sonnenschein, Musik und gute Laune: Das war das <strong>Liebenau</strong>er Sommerfest <strong>2011</strong>.<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gesamt*<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

(Zahlen in TEUR) 2010 <strong>2011</strong><br />

Umsatz 257.395 266.289<br />

Personalaufwand 164.437 176.694<br />

Bilanzsumme 598.986 609.437<br />

Eigenkapitalquote ohne Son<strong>der</strong>posten 62,8 % 63,6 %<br />

Eigenkapitalquote mit Son<strong>der</strong>posten 77,6 % 78,2 %<br />

Investitionen (<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gesamt) 31.549 23.468<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 5 734 5 863<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> Holding<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

(Zahlen in TEUR) 2010 <strong>2011</strong><br />

Umsatz 43.326 41.759<br />

Aufwendungen/Betriebsaufwand 40.547 39.607<br />

Anlagevermögen 450.728 471.043<br />

Umlaufvermögen 44.108 33.398<br />

Eigenkapitalquote ohne Son<strong>der</strong>posten 68,9 % 69,3 %<br />

Eigenkapitalquote mit Son<strong>der</strong>posten 80,2 % 80,3 %<br />

Verbindlichkeiten 98.107 99.244<br />

Bilanzsumme 494.836 504.441<br />

Investitionen in Sachanlagevermögen 19.535 18.200<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 256 161<br />

*Die konsolidierte Bilanz für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> gesamt umfasst:<br />

1.<br />

2.<br />

Vollkonsolidierung<br />

Holding, St. Gallus-Hilfe gGmbH, <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gGmbH, St. Lukas-Klinik gGmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gGmbH, Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH (Deutschland), <strong>Liebenau</strong> –<br />

Leben im Alter gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH (Österreich), St. Anna-Sozialzentren gGmbH (Österreich), St. Anna-Service<br />

gGmbH (Österreich), Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil (Schweiz), <strong>Liebenau</strong> Service GmbH, <strong>Liebenau</strong> Gebäudeund<br />

Anlagenservice GmbH, <strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH, <strong>Liebenau</strong> Personalservice GmbH,<br />

Teamwork Kommunikation und Medien GmbH, OSL GmbH, <strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

Quotenkonsolidierung<br />

Christliches Sozialwerk gGmbH, Sachsen Innovativ GmbH, CaSa Leben im Alter gGmbH, CaSa Sozialeinrichtungen gGmbH,<br />

St. Nikolaus Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz gGmbH, Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gGmbH<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

19


Man nimmt sich beim Ehrenamt selber zurück.<br />

Es gibt Tage, da sage ich, ich komme früher heim,<br />

und vergesse die Zeit.<br />

Man taucht ein und vergisst sich selber. Ich stelle<br />

mich auf jede Person ein: Wer über Gartenarbeit<br />

reden möchte, mit dem rede ich über Gartenarbeit.<br />

Wer darüber reden möchte, wie das Leben weitergehen<br />

soll, mit dem greife ich dieses Thema auf. Von den<br />

Patienten werden wir oft bewun<strong>der</strong>t. Sie bedanken<br />

sich fürs Gespräch. Das ist bewegend.<br />

Lieselotte Schnürer<br />

20 <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter


Berichte<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Man taucht ein und<br />

vergisst sich selber<br />

Lieselotte Schnürer<br />

Ehrenamtliche im Adolf-Gröber-Haus<br />

ehrenamtliche Leiterin des<br />

Ökumenischen Helferkreises Weingarten<br />

75 Jahre<br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

21


Aufsichtsrat und Vorstand <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist: (v.l.) Lic. iur. Emil Nisple, Dr. Joachim Senn (stellv. Vorsitzen<strong>der</strong>), S. D. Johannes Fürst<br />

zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee (geborenes Mitglied des Aufsichtsrates und Vorsitzen<strong>der</strong>), Dr. Berthold Broll (Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>), Dr. Markus Nachbaur<br />

(stellvertreten<strong>der</strong> Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>), Dekan Ekkehard Schmid, Franz Bernhard Bühler, Prof. Dr. Volker Faust, Helmut Staiber, Dr. Franz Steinle,<br />

Domkapitular Matthäus Karrer, Dekan Sigmund Schänzle, Prof. Dr. Bruno Schmid. Es fehlen die Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> Sr. M. Birgit Reutemann und<br />

I.K.H. Erbgräfin Mathilde von Waldburg-Zeil sowie <strong>der</strong> Vorstand Prälat Michael H. F. Brock.<br />

Bericht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

Mit Stifterbrief vom 12. September 1575 wurde die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist von Hans<br />

Ulrich von Schellenberg zu Kißlegg und seiner Gattin Anna von Weiler gegründet. Mit Ende <strong>der</strong><br />

gräflichen Familie von Schellenberg ging die Kuratur <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> für mehrere Jahrhun<strong>der</strong>te auf<br />

das fürstliche Haus Waldburg-Wolfegg und Waldsee über. Im Jahr 1999 übertrug <strong>der</strong> Fürst zu<br />

Waldburg-Wolfegg und Waldsee die Kuratur auf die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Seit 2010 wird die Aufsicht<br />

über die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist nicht mehr von <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wahrgenommen,<br />

son<strong>der</strong>n von einem eigenständigen Aufsichtsrat.<br />

Hilfen aus christlicher Motivation<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist ist ein aus christlicher Motivation heraus entstandenes<br />

Sozial-, Gesundheits- und Bildungsunternehmen, das für Menschen eintritt, die <strong>der</strong> Hilfe bedürfen.<br />

Um diesem Anspruch gerecht zu werden verfolgt die <strong>Stiftung</strong> in langer Tradition den Betrieb<br />

von Hilfseinrichtungen. Satzungsgemäß gehört zu den Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen<br />

Geist die Erziehung, Bildung, Heilbehandlung, Betreuung und Pflege von Menschen jeden<br />

Alters, insbeson<strong>der</strong>e von behin<strong>der</strong>ten, alten und kranken Menschen sowie von Menschen, die auf<br />

an<strong>der</strong>e Art benachteiligt sind o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>er Unterstützung bedürfen.<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> Altenhilfe<br />

Vor allem für den Aspekt <strong>der</strong> Hilfe und Pflege für ältere Menschen unterhält die <strong>Stiftung</strong> Hospital<br />

zum Heiligen Geist eine Mehrheitsbeteiligung an <strong>der</strong> gemeinnützigen Tochtergesellschaft Heilig<br />

Geist – Leben im Alter. Bereits im Jahr 2010 wurde die Beteiligung an dieser Gesellschaft weiter<br />

aufgestockt. Damit ist das Unternehmen zu 80 Prozent in den Händen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital<br />

zum Heiligen Geist und zu 20 Prozent in den Händen <strong>der</strong> Deutschen Provinz <strong>der</strong> Salvatorianer.<br />

Die Heilig Geist – Leben im Alter erbringt Leistungen im Altenhilfebereich und bietet diese in den<br />

Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist, dem Ulrichspark in Kißlegg und dem<br />

Stift zum Heiligen Geist in Bad Wurzach, sowie im Spital Neutann an.<br />

Ehrenamtliche leisten „soziale Zeit“<br />

Auch die För<strong>der</strong>ung des ehrenamtlichen Engagements gehört zu den satzungsgemäßen Aufgaben <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist. Um dies voranzutreiben, unterstützt die <strong>Stiftung</strong> das Projekt<br />

„Soziale Zeit“, welches vor allem die ehrenamtliche Begleitung und Unterstützung von Menschen in<br />

22 <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist


<strong>Stiftung</strong> Hospital<br />

zum Heiligen Geist gesamt<br />

(Zahlen in TEUR) 2010 <strong>2011</strong><br />

Umsatz 8.877 9.098<br />

Personalaufwand 5.266 5.298<br />

Bilanzsumme 17.623 16.960<br />

Eigenkapitalquote<br />

ohne Son<strong>der</strong>posten 51,6 % 57,8 %<br />

Eigenkapitalquote<br />

mit Son<strong>der</strong>posten 69,0 % 74,5 %<br />

Investitionen 224 63<br />

Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 222 221<br />

stationären Altenhilfeeinrichtungen forciert. Durch die feste Verwurzelung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum<br />

Heiligen Geist in den Gemeinden <strong>der</strong> Region konnten auch im Jahr <strong>2011</strong> weiter viele bürgerschaftlich<br />

engagierte Menschen für die Unterstützung <strong>der</strong> von ihr betreuten Menschen gewonnen werden.<br />

Personalien<br />

Um die vielfältigen Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist ordnungsgemäß führen<br />

und verwalten zu können, erließ <strong>der</strong> Kurator im Jahr 2010 eine Satzung für die <strong>Stiftung</strong>. Damit<br />

einhergehend wurden ein Aufsichtsrat (mit seinem Vorsitzenden S. D. Johannes Fürst zu Waldburg-Wolfegg<br />

und Waldsee) sowie ein Vorstandsgremium (mit seinem Vorsitzenden und Kurator<br />

Dr. Berthold Broll) installiert. Im Februar <strong>2011</strong> wurde Prälat Michael H. F. Brock zum dritten Vorstandsmitglied<br />

bestellt. Dadurch wurde satzungsgemäß die Wahl eines stellvertretenden Vorstandvorsitzenden<br />

notwendig. Der Aufsichtsrat wählte einstimmig Herrn Dr. Nachbaur zum stellvertretenden<br />

Vorstandsvorsitzenden in einem rollierenden System.<br />

S. D. Johannes Fürst zu<br />

Waldburg-Wolfegg<br />

und Waldsee<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Aufsichtsrates<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

Kurator <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal<br />

SCHLOSS BAD WURZACH<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist ist Treuhän<strong>der</strong>in für die 2004 gegründete, rechtlich<br />

unselbstständige <strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach. Ziel ist, das als bedeutendes<br />

Monument barocker Architektur anerkannte Schloss Bad Wurzach zu erhalten. Heute sind in den<br />

Räumen des Schlosses Teile des Salvatorkollegs,<br />

des Instituts für Soziale Berufe sowie ein<br />

Bankettbereich beheimatet. Im Westflügel sind<br />

Heimgebundene Wohnungen entstanden, die an<br />

das von <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter betriebene<br />

Pflegeheim neben dem Schloss angebunden<br />

sind. Viele kunstgeschichtlich interessierte<br />

Besucher kommen zur Besichtigung in das einmalige<br />

Treppenhaus.<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Kuratoriumsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

23


Spaziergänge, zum Beispiel an den Bodensee, gehören zur Tagesgestaltung in den<br />

Pflegeheimen ebenso wie ganz normale Alltagstätigkeiten in den Hausgemeinschaften.<br />

Rasch wächst <strong>der</strong> Neubau des Alters- und Pflegeheims Brunna<strong>der</strong>n<br />

in die Höhe.<br />

Bericht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Die Schweizer <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter wurde 1982 als <strong>Stiftung</strong> Villa Helios gegründet.<br />

Im Jahr 2004 kam es zur Partnerschaft mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Mit <strong>der</strong>en Unterstützung wurde<br />

es möglich, die bestehende Jugendstilvilla in Goldach bei Rorschach grundlegend zu sanieren<br />

und um einen großzügigen Neubau zu ergänzen. Im Jahr <strong>2011</strong> übernahm die <strong>Stiftung</strong> Helios<br />

– Leben im Alter den Betrieb des Alters- und Pflegeheims Brunna<strong>der</strong>n. In ihren Tätigkeitsbereich<br />

fällt außerdem die Spitex-Versorgung (ambulanter Dienst) in den beiden Gemeinden Tübach und<br />

Steinach.<br />

Informationen zur <strong>Stiftung</strong><br />

Die selbstständige gemeinnützige <strong>Stiftung</strong> mit Sitz in Goldach setzt sich für die Erforschung<br />

und Entwicklung von Pflegekonzepten ein, welche die Ergebnisse <strong>der</strong> aktuellen Forschung <strong>der</strong><br />

Gerontologie einbeziehen sowie gesellschaftliche Entwicklungen berücksichtigen. Ihr Satzungszweck<br />

ist zum einen die För<strong>der</strong>ung und Unterstützung von Werken <strong>der</strong> Humanität und Kultur.<br />

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Kauf, dem Bau, <strong>der</strong> Führung und dem Betrieb von Altersund<br />

Pflegeheimen. Außerdem widmet sie sich <strong>der</strong> Betreuung von hilfebedürftigen Menschen in<br />

<strong>der</strong>en Wohnungen.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter wird von einem <strong>Stiftung</strong>srat verwaltet und nach außen vertreten.<br />

Er umfasst im Berichtsjahr sechs Mitglie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Schweiz, aus Deutschland und Österreich<br />

und unterliegt <strong>der</strong> Aufsicht des Departements des Inneren (Amt für Soziales und Amt für<br />

berufliche Vorsorge und <strong>Stiftung</strong>saufsicht). Der <strong>Stiftung</strong>srat trifft sich mindestens zweimal jährlich,<br />

berät die wesentlichen Entwicklungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> und ihrer Einrichtungen und Dienste<br />

und trifft die ihm gemäß Satzung obliegenden Entscheidungen.<br />

Im November <strong>2011</strong> wurde Prälat Michael H. F. Brock zum <strong>Stiftung</strong>srat gewählt.<br />

Entwicklungen im Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

Das Jahr <strong>2011</strong> war geprägt von <strong>der</strong> Übernahme des Alters- und Pflegeheimes Brunna<strong>der</strong>n von<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Neckertal (ebenfalls im Kanton St. Gallen) sowie <strong>der</strong> Erweiterung des ambulanten<br />

Spitex-Dienstes auf die Gemeinde Steinach am Bodensee.<br />

24 <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter


Leben im Alter<br />

Vor dem Neubau des Pflegeheims Helios stehen die Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Stiftung</strong>srates: v.l. Lic. iur. Emil Nisple, Klaus Müller, Vreny Kubat,<br />

Dr. Markus Nachbaur, Marguerite Meier-Waldstein, Dr. Berthold Broll, Prälat Michael H. F. Brock.<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios –<br />

Leben im Alter<br />

(Zahlen in TEUR) 2010 <strong>2011</strong><br />

Umsatz 3.692 7.744<br />

Personalaufwand 2.756 5.629<br />

Bilanzsumme 8.624 9.491<br />

Investitionen 26 46<br />

Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 84 147<br />

Bei <strong>der</strong> Übernahme des Alters- und Pflegeheimes Brunna<strong>der</strong>n galt es, die unterschiedlichen<br />

organisatorischen und kulturellen Gepflogenheiten <strong>der</strong> Häuser in Brunna<strong>der</strong>n und Goldach<br />

abzustimmen und in Einklang zu bringen. Insgesamt scheint dieser Prozess gut gelungen zu<br />

sein. Die Zufriedenheit bei Mitarbeitern, Bewohnern und Angehörigen ist weiterhin sehr hoch.<br />

Die Voraussetzungen für einen guten Pflegebetrieb in den bestehenden Gebäuden haben sich mit<br />

Beginn <strong>der</strong> Neubaumaßnahmen im Mai <strong>2011</strong> erheblich erschwert, da dieser Neubau mit dem Verlust<br />

von Gartenflächen, <strong>der</strong> Verdunkelung einzelner Bewohnerzimmer sowie Lärm- und Staubbelästigungen<br />

verbunden ist. Entsprechend groß ist die Vorfreude aller Betroffenen und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sverantwortlichen<br />

auf die Fertigstellung des ersten Bauteils im Juni 2012. Er wird bereits<br />

erhebliche Verbesserungen für die Wohn- und Arbeitsbedingungen bringen.<br />

Bauherrin für diese insgesamt dreistufige Baumaßnahme ist die Gemeinde Neckertal, die sich<br />

jedoch konzeptionell eng abstimmt mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter. Am Ende wird ein<br />

Pflegeheim mit fünf Wohngruppen für 68 Bewohner, einigen Heimgebundenen Wohnungen,<br />

Räumlichkeiten für die örtliche Spitex und großzügigen Multifunktionsräumen zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Am Standort Goldach war die größte Herausfor<strong>der</strong>ung des Jahres die Übernahme <strong>der</strong> Spitex-<br />

Versorgung für die Gemeinde Steinach. Auch diese wurde zur Zufriedenheit aller Beteiligten bewältigt.<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Präsident des<br />

<strong>Stiftung</strong>srates<br />

Lic. iur. Emil Nisple<br />

Vizepräsident des<br />

<strong>Stiftung</strong>srates<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

25


Ich habe<br />

keine Minute bereut!<br />

Angelika Klaus<br />

seit 2000 Altenpflegehelferin<br />

im Haus St. Gebhard (Amtzell)<br />

60 Jahre<br />

26 Altenhilfe


Altenhilfe<br />

Die Arbeit for<strong>der</strong>t einen als Menschen. Mitunter<br />

ist sie auch anstrengend. Aber je<strong>der</strong> Tag ist an<strong>der</strong>s.<br />

Ich habe noch keine Minute bereut.<br />

Bedauert habe ich zwischendurch, dass ich eine<br />

Ausbildung, die Arbeit in <strong>der</strong> Altenpflege o<strong>der</strong><br />

einem an<strong>der</strong>en pflegerischen Bereich nicht schon<br />

früher begonnen habe. Bei meiner früheren<br />

Tätigkeit in <strong>der</strong> Fabrik hatte ich oft Spannungskopfschmerzen.<br />

Seit ich hier im Pflegeheim arbeite,<br />

kenne ich so was nicht mehr.<br />

Angelika Klaus<br />

Altenhilfe<br />

27


Bereich Altenhilfe<br />

Mit rund 80 Einrichtungen und Diensten in Deutschland, Österreich<br />

und <strong>der</strong> Schweiz, fast 2 700 Mitarbeitern und Pflege- und Wohnangeboten<br />

für rund 3 600 Personen ist die Altenhilfe <strong>der</strong> größte Tätigkeitsbereich<br />

im Verbund <strong>der</strong> drei <strong>Stiftung</strong>en. Acht gemeinnützige<br />

Gesellschaften und eine Genossenschaft gehören zum Bereich Altenhilfe.<br />

Im Bodenseekreis ist darüber hinaus die Christliche Hospizstiftung<br />

tätig.<br />

In Deutschland:<br />

St. Anna-Hilfe, <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter, Heilig Geist – Leben im<br />

Alter<br />

In Österreich:<br />

St. Anna-Hilfe, St. Anna-Sozialzentren, St. Anna-Service, CaSa Leben<br />

im Alter, CaSa Sozialeinrichtungen<br />

In <strong>der</strong> Schweiz:<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter, Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil<br />

Politik ist in Deutschland wenig entwicklungsfreudig<br />

Die Wirklichkeit hat die demografischen Prognosen eingeholt: Noch<br />

nie wurden Menschen in den Industrienationen so alt wie heute.<br />

Was auf <strong>der</strong> einen Seite erfreulich ist, bringt auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ungen mit sich. So ist heute schon klar, dass<br />

die Nachfrage nach Betreuung, ambulanter Pflege und stationärer<br />

Unterbringung alter Menschen rapide zunehmen wird. Die wachsende<br />

Zahl alter Menschen, die steigende Frauenerwerbsquote und die<br />

Zunahme von Ein-Personen-Haushalten stellen uns als Altenhilfeträger<br />

fachlich vor eine beson<strong>der</strong>e Aufgabe. Um sie konzeptionell,<br />

wirtschaftlich und städtebaulich zu lösen, ist gesamtgesellschaftliche<br />

Verantwortung gefor<strong>der</strong>t. Noch sind die lang ersehnten Neuerungen<br />

jedoch nicht in Sicht. Die strukturelle Reform <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />

in Deutschland ist entgegen allen Ankündigungen ausgeblieben.<br />

Die einzige Neuerung: eine Leistungsverbesserung für<br />

Menschen mit Demenz im häuslichen Bereich. Die Entscheidungen<br />

für eine neue, wegweisende Definition des Pflegebedürftigkeitsbe-<br />

griffs, für Regelfinanzierungen alternativer Wohnformen und eine<br />

generelle Entbürokratisierung <strong>der</strong> Pflege wurden erneut vertagt.<br />

Hochwertige stationäre und ambulante Pflege und Betreuung<br />

Beson<strong>der</strong>s wichtig ist es, das Qualitätsverständnis in allen Bereichen<br />

<strong>der</strong> Pflege und Betreuung zu sichern. Wichtige Grundlage zur<br />

Qualitätssicherung in den deutschen Häusern sind die Expertenstandards<br />

des Deutschen Netzwerks zur Qualitätsentwicklung. Hervorzuheben<br />

ist darüber hinaus die Vielfalt und Qualität <strong>der</strong> Betreuungsangebote<br />

und hier im Speziellen die gute Akzeptanz <strong>der</strong> Angebote<br />

<strong>der</strong> vom Gesetzgeber neu eingeführten Betreuungsassistenten<br />

(§ 87 b SGB XI). Sie können in Gruppen- und bei Einzelangeboten<br />

direkt auf die individuellen Bedürfnisse von Bewohnern mit Demenz<br />

eingehen. Zusätzlich wurden die Angebote <strong>der</strong> Sozialstationen im<br />

hauswirtschaftlichen Bereich, bei <strong>der</strong> Nachbarschaftshilfe und bei<br />

<strong>der</strong> Betreuung ausgebaut.<br />

Quartierskonzepte zeigen erste Erfolge<br />

Sozialraumorientierung als fachlicher Ansatz unseres Handelns ist<br />

weiterhin nicht regelfinanziert. Einen Lösungsansatz für ein Mehr an<br />

Miteinan<strong>der</strong> bieten aber gerade Quartiersprojekte mit einem Hilfemix<br />

aus professionellen Hilfen und nachbarschaftlichen Netzwerken.<br />

Teilweise wurden mit den langjährigen Erfahrungen <strong>der</strong> „Lebensräume<br />

für Jung und Alt“ solche Quartierskonzepte entwickelt. In Quartiersprojekten<br />

kann dem Wunsch von Senioren nach einem möglichst<br />

langen Leben in <strong>der</strong> gewohnten Umgebung eher entsprochen werden,<br />

da eine selbst- und mitverantwortliche Lebensführung und die<br />

Vielfalt von individuellen Lebensweisen unterstützt werden. Voraussetzungen<br />

für das Gelingen solcher Projekte sind eine zusätzliche<br />

kommunale Finanzierung sowie eine Mitfinanzierung <strong>der</strong> Pflegeversicherung.<br />

Autonomie stärken<br />

Ein weiteres fachlich wichtiges Thema im Berichtsjahr war die Frage<br />

<strong>der</strong> Autonomie des Bewohners im Kontext <strong>der</strong> Institution Heim. Im<br />

Rahmen einer Klausur für Führungskräfte wurden Abläufe erarbeitet,<br />

die dieses Thema noch stärker im Alltag verankern und damit<br />

28<br />

Altenhilfe


die Sensibilität dafür erhöhen. Dabei überprüfen die Mitarbeiter ihre<br />

eigene Haltung bezüglich <strong>der</strong> Selbstbestimmung unserer Bewohner.<br />

Weitere Projekte in diesem Themenkreis werden <strong>der</strong>zeit auf den Weg<br />

gebracht.<br />

Bedarfsplanung in Österreich<br />

In den Bundeslän<strong>der</strong>n Vorarlberg, Oberösterreich, Nie<strong>der</strong>österreich<br />

und Wien, in denen die Altenhilfe-Gesellschaften <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

tätig sind, entstehen zusätzliche Pflegeplätze ausschließlich im<br />

Rahmen einer hoheitlichen Bedarfsplanung. Dadurch wird ein Überangebot<br />

verhin<strong>der</strong>t, und vorhandene Einrichtungen sind in aller<br />

Regel gut ausgelastet. An<strong>der</strong>erseits können räumliche und inhaltliche<br />

Entwicklungsprozesse unserer Gesellschaften auch nur in sehr<br />

enger Abstimmung mit den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung<br />

erfolgen. Vor diesem Hintergrund ist es erfreulich, dass in Vorarlberg<br />

neue Einrichtungen entstehen werden.<br />

Neue Akzente in <strong>der</strong> Trägerlandschaft <strong>der</strong> Schweiz<br />

In <strong>der</strong> Schweizer Altenhilfe-Landschaft bestehen traditionell kommunale,<br />

privat-gemeinnützige und privat-gewerbliche Träger nebeneinan<strong>der</strong>.<br />

In <strong>der</strong> Regel handelt es sich bei den gemeinnützigen Trägern<br />

bislang aber um eher regionale Anbieter einzelner Einrichtungen<br />

o<strong>der</strong> Dienste. Die <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter versucht hier<br />

im Verbund mit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> als örtlich nicht beschränkter<br />

gemeinnütziger Träger fachlich und organisatorisch neue Akzente<br />

zu setzen. Sie bietet sich insbeson<strong>der</strong>e Kommunen als Partner an,<br />

die bei ihren eigenen Einrichtungen entwe<strong>der</strong> anstehende Investitionskosten<br />

nicht auf sich nehmen wollen o<strong>der</strong> erkennen, dass für die<br />

professionelle Steuerung durch die öffentliche Hand nicht ausreichend<br />

fachliches Know-how zur Verfügung steht.<br />

Bereich Altenhilfe<br />

(ohne <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist und <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter)<br />

(Zahlen in TEUR) 2010 <strong>2011</strong><br />

Umsatz 98.448 103.868<br />

Personalaufwand 55.753 61.615<br />

Bilanzsumme 65.333 65.063<br />

Eigenkapitalquote ohne<br />

Son<strong>der</strong>posten 15,0 % 19,9 %<br />

Eigenkapitalquote mit<br />

Son<strong>der</strong>posten 34,5 % 39,5 %<br />

Investitionen 4.779 1.688<br />

Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen, nur <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>) 2 297 2 304<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen,<br />

inkl. <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

und <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter) 2 603 2 672<br />

1.<br />

2.<br />

Vollkonsolidierung<br />

(St. Anna-Hilfe gGmbH (Deutschland), <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gGmbH,<br />

St. Anna-Hilfe gGmbH (Österreich), St. Anna-Sozialzentren gGmbH (Österreich),<br />

St. Anna-Service gGmbH (Österreich), Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil<br />

(Schweiz))<br />

Quotenkonsolidierung<br />

(CaSa Leben im Alter gGmbH, CaSa Sozialeinrichtungen gGmbH)<br />

Fachkraftquote noch gesichert<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung in allen drei Län<strong>der</strong>n ist die Personalgewinnung.<br />

Noch haben unsere Häuser keinen Mangel an qualifizierten<br />

Fachkräften. In Deutschland ist aber zum Beispiel bei Neubesetzungen<br />

eine Tendenz zu erkennen, dass <strong>der</strong> Beruf des Altenpflegers<br />

als weniger interessant eingeschätzt wird. Menschen, die<br />

sich für den Beruf <strong>der</strong> Altenpflege entscheiden, wollen „am Menschen<br />

sein“. Der hohe bürokratische Aufwand während des Pflegealltags<br />

sowie häufige Überprüfungen wirken sich eher negativ<br />

auf die Motivation aus. Auch hier sind gesamtgesellschaftliche<br />

Anstrengungen unerlässlich.<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Altenhilfe<br />

29


St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH, Deutschland<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Anna-Hilfe Deutschland und die <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

betreiben den größten Teil <strong>der</strong> stationären Altenpflegeeinrichtungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> mit ergänzenden Wohnformen wie den Heimgebundenen<br />

Wohnungen. Zu den Angeboten <strong>der</strong> Gesellschaften gehören<br />

neben <strong>der</strong> ambulanten Pflege durch die Sozialstationen auch<br />

eine große Zahl generationenübergreifen<strong>der</strong> Wohnanlagen „Lebensräume<br />

für Jung und Alt“. Angeregt durch die langjährigen Erfahrungen<br />

in den Lebensräumen werden <strong>der</strong>zeit auch innovative Quartiersprojekte<br />

in verschiedenen Kommunen auf den Weg gebracht.<br />

Neben <strong>der</strong> Stabilisierung <strong>der</strong> stationären Einrichtungen und dem<br />

Ausbau an weiteren Standorten (Maikammer, Deggenhausertal) war<br />

das Berichtsjahr beson<strong>der</strong>s geprägt durch die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Sozialraumorientierung. Gemeinsam mit Kommunen haben wir<br />

neue Projekte installiert, über die nachhaltig und langfristig viele<br />

Menschen erreicht werden können. Im stationären Bereich realisieren<br />

wir neue Modelle, die, ergänzt mit einem umfangreichen Betreuungsangebot,<br />

das Wohnen und Leben noch mehr in den Mittelpunkt<br />

rücken.<br />

Die Auslastung und Belegung blieb bei <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe nahezu<br />

unverän<strong>der</strong>t auf Vorjahresniveau. Bei <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

stieg die Auslastung um ein Prozent trotz des Neubezugs eines neuen<br />

Hauses.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung verlief in <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> – Leben im<br />

Alter gut. Bei <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe war ein kostendecken<strong>der</strong> Abschluss<br />

durch die steigenden Tarifgehälter nach AVR-neu schwierig. Die<br />

wirtschaftliche Entwicklung gestaltet sich hier sehr angespannt.<br />

Die in den Pflegesatzverhandlungen<br />

vereinbarten<br />

Entgelte konnten teilweise<br />

die steigenden Kosten<br />

nicht decken.<br />

Stefanie Locher<br />

Geschäftsführerin<br />

Gerhard Schiele<br />

Geschäftsführer<br />

Alternative Wohnformen: Anfragen steigen<br />

Die Altenhilfe <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> weckt großes Interesse mit<br />

ihren ergänzenden alternativen Wohnformen für Senioren. Kommunen<br />

nehmen ihre Verantwortung für ihre älteren Mitbürger spürbar<br />

über ihre Sozialplanung und Agenda-Prozesse wahr. Sie wollen ihnen<br />

ein möglichst langes Leben in <strong>der</strong> heimischen Umgebung bieten.<br />

Bezogen auf kleinräumige, gemeindeintegrierte Wohnformen kombiniert<br />

mit innovativen Konzepten des sozialen Miteinan<strong>der</strong>s sind<br />

die <strong>Liebenau</strong>er Experten zu diesem Thema häufig gefragt.<br />

Lebensräume in Ulm<br />

Die <strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter hat die erste Wohnanlage „Lebensräume<br />

für Jung und Alt“ in <strong>der</strong> Stadt Ulm eröffnet. Das Gebäude auf<br />

dem Ulmer Eselsberg bietet 30 Wohnungen und liegt optimal, eingebunden<br />

in eine Infrastruktur aus verschiedenen Einrichtungen <strong>der</strong><br />

Nahversorgung. Gebaut wurde das Haus von <strong>der</strong> Ulmer Heimstätte<br />

eG. Die zuständige Gemeinwesenarbeiterin ist im engen Austausch<br />

mit den Fachkräften <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Wohnanlagen und konnte so von<br />

Anfang an auf fachliche Erfahrungen zurückgreifen.<br />

30 Altenhilfe


St. Anna-Hilfe, Deutschland<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

Bewohner in Heimen<br />

(Dauer-, Kurzzeit- und Schwerstpflege) 3 095 3 188<br />

Gäste Tagesbetreuung 95 82<br />

Gäste Hospiz 114 109<br />

Patienten/Kunden Sozialstationen 714 766<br />

Mieter Heimgebundene Wohnungen 287 290<br />

Bewohner Wohnanlagen<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“ 1 341 1 348<br />

Bewohner Wohnanlagen „Leben am See“ 124 124<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 27 28<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 1 482 1 512<br />

Schwerstpflegeplätze 46 46<br />

Plätze Tagesbetreuung 60 60<br />

Plätze Hospiz 9 9<br />

Standorte Heimgebundene Wohnungen 18 18<br />

Anzahl Heimgebundene Wohnungen 221 223<br />

Wohnanlagen „Lebensräume für Jung und Alt“ 24 24<br />

Anzahl <strong>der</strong> Wohnungen 789 793<br />

Wohnanlagen „Leben am See“ 2 2<br />

Wohnungen „Leben am See“ 73 73<br />

Sozialstationen 3 3<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 520 1 525<br />

Ehrenamtliche 1 526 1 555<br />

Qualifizierung durch<br />

Fortbildungen<br />

Die Altenhilfe <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

zeichnet sich durch einen hohen Qualitätsanspruch<br />

an ihre Mitarbeiter aus.<br />

Dies spiegelt sich auch im Bereich<br />

Fortbildungen wi<strong>der</strong>. Schwerpunkte<br />

<strong>der</strong> Qualifizierungen lagen auf Führung,<br />

Betreuung und Sozialraumorientierung.<br />

Bezogen auf die gesellschaftlich<br />

bedeutsamer werdende Quartiersarbeit<br />

werden Netzwerker im Rahmen<br />

spezieller Fortbildungen geschult.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist das Case<br />

Management.<br />

Pflegeheim St. Iris: Neu bezogen<br />

Inmitten <strong>der</strong> Gemeinde Eriskirch wurde Mitte des Jahres das neue Pflegeheim St. Iris <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> –<br />

Leben im Alter bezogen. Das beson<strong>der</strong>e Merkmal ist die Atriumsbauweise des Hauses. Während<br />

die Gartenseite zur Gemeinde hin Kontakte zulässt, bietet <strong>der</strong> Innenhof Ruhe und Möglichkeiten<br />

sich zurückzuziehen. Im Haus entstanden 30 Pflegeplätze in 26 Einzel- und zwei Doppelzimmern.<br />

Zusammen mit den Lebensräumen, mit Geschäften, Schule und Gemeindehalle bildet die Einrichtung<br />

die „Neue Ortsmitte“ <strong>der</strong> Gemeinde Eriskirch mit rund 4 500 Einwohnern. Das Haus war<br />

bereits nach vier Monaten voll belegt.<br />

Altenhilfe<br />

31


Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Hospitalstiftung zum Heiligen Geist (80 % Beteiligung), Deutsche Provinz <strong>der</strong> Salvatorianer (20 % Beteiligung)<br />

Zu den Angeboten <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter gehört neben<br />

stationären Pflegeeinrichtungen mit Heimgebundenen Wohnungen<br />

auch eine Sozialstation, die mit ihren ambulanten Unterstützungen<br />

Menschen zu Hause versorgt. Das Domizil für Menschen mit schwerer<br />

Demenz in Neutann hat im Rahmen des gesamten Portfolios <strong>der</strong><br />

Altenhilfe einen beson<strong>der</strong>en Stellenwert.<br />

Fachlich werden dem Domizil für Menschen mit Demenz in Neutann<br />

gute Noten bescheinigt. Durch das Zusammenwirken von innovativen<br />

konzeptionellen Ansätzen und architektonischen Beson<strong>der</strong>heiten<br />

sowie durch eine erhöhte personelle Ausstattung ist es möglich,<br />

sehr individuell auf die momentane Situation <strong>der</strong> Bewohner einzugehen.<br />

Innere Unruhe, Aggressionen o<strong>der</strong> Weglauftendenzen werden<br />

weit weniger beobachtet. Strukturelle und pflegerische Vorgaben<br />

dürfen hier in den Hintergrund treten.<br />

Im Schloss Bad Wurzach entstehen in einem weiteren Bauabschnitt<br />

nochmals sieben zusätzliche Wohnungen für Senioren. Die Betreuungsleistungen<br />

werden auf die Mieter angepasst und mit <strong>der</strong> Inbetriebnahme<br />

<strong>der</strong> weiteren Wohnungen nochmals erweitert. Geeignet<br />

sind sie sowohl für alleinstehende Senioren wie für Paare, die ein<br />

Hilfenetz im Hintergrund wünschen.<br />

Die gute Nachfrage nach den verschiedenen Angeboten führte dazu,<br />

dass die Heilig Geist – Leben im Alter im Jahr <strong>2011</strong>, wie zu erwarten,<br />

ein hervorragendes Ergebnis erzielt hat.<br />

Die Sozialstation hat ihr Angebot um „Betreutes Wohnen zu Hause“<br />

erweitert. Hierbei werden vorwiegend Betreuungs- und Koordinationsleistungen<br />

angeboten.<br />

Stefanie Locher<br />

Geschäftsführerin<br />

Gerhard Schiele<br />

Geschäftsführer<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

Bewohner in Heimen (Dauer-, Kurzzeitpflege) 401 387<br />

Patienten/Kunden Sozialstationen 117 117<br />

Mieter Heimgebundene Wohnungen 38 38<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 4 4<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 184 184<br />

Heimgebundene Wohnungen 29 29<br />

Sozialstationen 1 1<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 213 218<br />

Ehrenamtliche 84 87<br />

Im Heim ist immer etwas geboten<br />

Struktur und Beschäftigung sind Schlüsselbegriffe im Umgang mit<br />

den Bewohnern. Die Pflegeheime <strong>der</strong> Heilig Geist – Leben im Alter<br />

haben zur Betreuung und Aktivierung von Bewohnern mit demenzbedingten<br />

Einschränkungen zusätzliche Betreuungskräfte nach<br />

§ 87 b Sozialgesetzbuch XI eingestellt. Vielfältige Betreuungs- und<br />

Beschäftigungsangebote finden durchgängig in allen Häusern statt:<br />

Für die Bewohner ist immer etwas geboten – zum Beispiel Singstunden<br />

im Stift zum Hl. Geist in Bad Wurzach.<br />

32


St. Anna-Hilfe für ältere Menschen gemeinnützige GmbH, Österreich<br />

mit St. Anna-Sozialzentren gemeinnützige GmbH, St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Anna-Hilfe betreibt in Vorarlberg und Oberöstereich elf Pflegeheime<br />

und eine Wohnanlage „Lebensräume für Jung und Alt“. Alle<br />

Einrichtungen haben sich im Berichtsjahr fachlich und wirtschaftlich<br />

gut entwickelt.<br />

Die gute Entwicklung basiert vor allem auf den stabilen Führungsteams<br />

und den umfassenden Aus- und Weiterbildungsangeboten für<br />

alle Mitarbeiter. Erfreulich ist außerdem, dass mehr Personal in Festanstellungen<br />

verpflichtet werden konnte. So ist die Anzahl von Leasingkräften<br />

in den Einrichtungen gegenüber dem Vorjahr deutlich<br />

gesunken. Die Themen Mitarbeiterfindung und -bindung standen<br />

denn auch im Fokus <strong>der</strong> Führungskräfte. Inhaltlicher Schwerpunkt<br />

im Berichtsjahr war das Implementieren verschiedener Risikostandards<br />

in den einzelnen Einrichtungen Vorarlbergs.<br />

Vermietung <strong>der</strong> Pflegeheime, <strong>der</strong> Heimgebundenen Wohnungen und<br />

<strong>der</strong> Serviceeinrichtungen im Jahr 1998, zeitgleich mit <strong>der</strong> St. Anna-<br />

Hilfe, gegründet worden.<br />

Die St. Anna-Service, gegründet im Jahr 2006, ist tätig im Bereich<br />

Küche und Reinigung. Im Jahr <strong>2011</strong> konnte sie die Zahl <strong>der</strong> Essen,<br />

die an externe Einrichtungen und als Essen auf Rä<strong>der</strong>n geliefert werden,<br />

deutlich steigern.<br />

Zum Jahresbeginn 2012 hat die St. Anna-Hilfe das Alten- und Pflegeheim<br />

Innermontafon in St. Gallenkirch von den Gemeinden St. Gallenkirch<br />

und Gaschurn übernommen. Hier errichtet die St. Anna Sozialzentren,<br />

Schwestergesellschaft <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe, ab 2013 ein neues<br />

Pflegeheim für insgesamt 32 Bewohner sowie acht Heimgebundene<br />

Wohnungen. Die St. Anna Sozialentren ist eigens für den Bau und die<br />

Klaus Müller<br />

Geschäftsführer<br />

St. Anna-Hilfe,<br />

St. Anna-Service<br />

Alfred Bertele<br />

Geschäftsführer<br />

St. Anna Sozialzentren<br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer<br />

St. Anna Sozialzentren<br />

St. Anna-Hilfe, Österreich<br />

St. Anna-Service<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Bewohner, Mieter, Gäste, Kunden<br />

Bewohner in Heimen 879 821<br />

(Dauer- und Kurzzeitpflege)<br />

Gäste Tagesbetreuung 8 8<br />

Mieter Heimgebundene Wohnungen 32 37<br />

Bewohner Wohnanlagen<br />

„Lebensräume für Jung und Alt“ 59 59<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 10 10<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 546 545<br />

Heimgebundene Wohnungen 26 26<br />

Wohnanlagen Lebensräume für Jung und Alt 1 1<br />

Anzahl <strong>der</strong> Wohnungen 38 38<br />

Lebenswelt St. Antonius für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Die St. Anna-Hilfe bietet in Österreich künftig auch Hilfen für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung. Am 1. Juni wurde die Lebenswelt St. Antonius<br />

in Spittal an <strong>der</strong> Drau eröffnet. In <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Einrichtung wohnen<br />

und arbeiten rund 20 junge Erwachsene mit Behin<strong>der</strong>ung so alltagsnah<br />

und selbstbestimmt wie möglich. Initiiert wurde das Projekt von<br />

Ina Maria Lerchbaumer, die mit <strong>der</strong> Villa Lerchbaumer auch das räumliche<br />

Herzstück <strong>der</strong> Lebenswelt stiftete.<br />

Dienstleistungen St. Anna-Service<br />

Mittagessen 231 001 263 925<br />

Abendessen 132 627 155 981<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 539 585<br />

Ehrenamtliche 140 193<br />

Mitarbeiter/-innen mit Behin<strong>der</strong>ung 2 4<br />

(geför<strong>der</strong>te Arbeitsplätze)<br />

Altenhilfe<br />

33


CaSa Leben im Alter<br />

Tochter <strong>der</strong> CaSa Sozialeinrichtungen gemeinnützige GmbH Österreich,<br />

Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese Wien (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Die CaSa Leben im Alter betreibt in Wien und Nie<strong>der</strong>österreich vier<br />

Pflegeheime und einen Kin<strong>der</strong>garten. Alle Einrichtungen waren im<br />

Berichtsjahr gut ausgelastet. Insbeson<strong>der</strong>e das neue, im November<br />

2010 eröffnete Haus Kagran konnte mit 128 von 135 Bewohnern nun<br />

fast voll belegt werden.<br />

Wirtschaftlich hat das Unternehmen mit einem positiven Betriebsergebnis<br />

abgeschlossen. Dieses Ergebnis ist vor allem den bestehenden<br />

Einrichtungen, einer zusätzlichen Startkostenfinanzierung für das<br />

Haus Kagran sowie einer großzügigen Erbschaft zuzuschreiben.<br />

In <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong> CaSa Leben im<br />

Alter hat es Anfang Mai einen Personalwechsel<br />

gegeben: Markus Platzer, <strong>der</strong> zuvor ein klassisches<br />

Pflegeheim <strong>der</strong> Caritas leitete, hat Christian<br />

Klein abgelöst. Zweiter Geschäftsführer<br />

bleibt Klaus Müller von <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe.<br />

Christian Klein wechselte in die Caritas <strong>der</strong> Erzdiözese,<br />

wo er unter an<strong>der</strong>em als Geschäftsfüh-<br />

rer <strong>der</strong> CaSa Sozialeinrichtungen fungiert. Seit Ende des Berichtsjahres<br />

arbeitet Enisa Nedzibovic als zentrale Pflegedienstleiterin bei <strong>der</strong><br />

CaSa Leben im Alter; diese Stelle wurde neu geschaffen.<br />

Die CaSa Sozialeinrichtungen fungiert als Errichtungs- und Erhaltungsgesellschaft.<br />

Wesentliche Schwerpunkte im Berichtsjahr waren<br />

die Verwaltung und notwendige Instandhaltungsarbeiten bei den<br />

bestehenden Einrichtungen sowie die Fertigausstattung des durch<br />

einen Bauträger errichteten Neubaus in Kagran.<br />

Klaus Müller<br />

Geschäftsführer<br />

CaSa Leben im Alter<br />

Markus Platzer<br />

Geschäftsführer<br />

CaSa Leben im Alter<br />

seit Mai <strong>2011</strong><br />

Christian Klein<br />

Geschäftsführer<br />

CaSa Leben im Alter<br />

bis Mai <strong>2011</strong><br />

CaSa Sozialeinrichtungen<br />

seit Mai <strong>2011</strong><br />

Philip Kling<br />

Geschäftsführer CaSa<br />

Sozialeinrichtungen<br />

CaSa Leben im Alter<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Bewohner<br />

Bewohner in Heimen (Dauer-, Kurzzeitpflege) 260 352<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 4 4<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 362 362<br />

Heimgebundene Wohnungen 21 21<br />

Plätze Tagesbetreuung 5 –<br />

Kin<strong>der</strong>gartenplätze 85 85<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 220 299<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter 34 40<br />

Jubiläum im Haus Baden<br />

Im Haus Baden in Baden bei Wien wurde das 30-jährige Bestehen des<br />

Hauses gefeiert. Die CaSa Leben im Alter leitet das Haus im Rahmen<br />

einer Managementvereinbarung für die Caritas.<br />

34 Altenhilfe


Einrichtungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter, Schweiz<br />

Zur <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter gehören drei Einrichtungen: das<br />

Alters- und Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n (Toggenburg), das Pflegeheim<br />

Helios in Goldach und <strong>der</strong> ambulante Pflegedienst Spitex in den<br />

Gemeinden Tübach und Steinach.<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Bewohner, Kunden<br />

Bewohner(Dauer- und Kurzzeitpflege) 75 135<br />

Kunden Sozialstation (Spitex) 15 60<br />

Am Standort Brunna<strong>der</strong>n begannen die Neubau- und Sanierungsarbeiten<br />

sowie die konzeptionellen Vorbereitungen zur Umsetzung des<br />

Hausgemeinschaftskonzepts. Im Pflegeheim Goldach ist es gelungen,<br />

trotz reduzierter Mitarbeiterzahl das bisherige Qualitätsniveau <strong>der</strong><br />

Betreuung und Pflege in den Hausgemeinschaften zu halten. Für die<br />

Zukunft wurde seitens <strong>der</strong> kantonalen Aufsicht die Zahl <strong>der</strong> anerkannten<br />

Pflegeplätze von bislang 50 auf 55 erhöht. Der Pflegedienst<br />

Spitex konnte seine Einsätze erheblich steigern.<br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Heime 1 2<br />

Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 50 113<br />

Sozialstation (Spitex) 1 1<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 84 147<br />

Freiwillige Mitarbeiter 8 29<br />

Karl Eugster<br />

Hausleiter Goldach<br />

Anton Hirschi<br />

Hausleiter Brunna<strong>der</strong>n<br />

Klaus Müller<br />

<strong>Stiftung</strong>srat <strong>Stiftung</strong><br />

Helios – Leben im Alter<br />

Genossenschaft DORFPLATZ Oberhelfenschwil, Schweiz<br />

Die Genossenschaft DORFPLATZ betreibt ein gemeinnütziges Pflegeheim<br />

und ein Kurzentrum mit angeglie<strong>der</strong>tem öffentlichen Soleschwimmbad<br />

und Restaurationsbetrieb im unteren Toggenburg im<br />

Kanton St. Gallen.<br />

Genossenschaft DORFPLATZ<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Bewohner, Gäste<br />

Bewohner in Dauerpflege 31 34<br />

Gäste Rehabilitation 64 101<br />

Gäste Soleschwimmbad/Vitalcenter 21 000* 23 000*<br />

* zusätzlich Gruppen, die pauschal erfasst werden<br />

Platzzahlen<br />

Dauerpflegeplätze und Rehabilitation 30 30<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 42 44<br />

Die Bettenauslastung im vergangenen Jahr lag über <strong>der</strong> des Vorjahres.<br />

Beson<strong>der</strong>s die Nachfrage nach temporären Plätzen zur Rehabilitation<br />

war deutlich höher als die angebotenen Plätze. Der Bauantrag<br />

für den Erweiterungsbau im November ist<br />

bereits eingereicht, wir rechnen mit dem Baubeginn<br />

im Frühjahr 2012. Das Wirtschaftsergebnis<br />

<strong>2011</strong> war wie in den Vorjahren positiv<br />

und bot Handlungsfreiraum für die immer<br />

wie<strong>der</strong> anfallenden Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten.<br />

Erfreulich ist die konstant<br />

geringe Personalfluktuation, ein wichtiger<br />

Bestandteil unserer hohen Pflegequalität.<br />

Renate Klein<br />

Geschäftsführerin,<br />

Vizepräsidentin<br />

des Verwaltungsrates<br />

Ausbau in Sicht<br />

Der geplante Erweiterungsbau<br />

<strong>der</strong> Genossenschaft<br />

DORFPLATZ bietet<br />

zusätzliche Zimmer für<br />

die geriatrische Rehabilitation<br />

sowie drei Wohnungen<br />

mit gehobenem<br />

Komfort für den Bereich<br />

„Service-Wohnen“.<br />

Altenhilfe<br />

35


Meine Kollegen sind<br />

auch meine Freunde<br />

Rosalie Sauter-Servaes<br />

seit 1998 Beschäftigte in <strong>der</strong> Werkstatt für behin<strong>der</strong>te Menschen<br />

(WfbM) <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe<br />

seit 2010 in <strong>der</strong> WfbM in Rosenharz<br />

33 Jahre<br />

36 Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Meine Kollegen und Kolleginnen sind mir sehr<br />

wichtig. Wir haben viel Spaß miteinan<strong>der</strong> und verbringen<br />

auch die Pause zusammen. Ich würde sie sehr<br />

vermissen, wenn ich nicht mehr hier arbeiten würde.<br />

Sie sind eigentlich meine Freunde. Als ich meine Kin<strong>der</strong>gartenfreundin<br />

hier bei <strong>der</strong> Arbeit zufällig wie<strong>der</strong><br />

traf, war das eine sehr große Freude, und wir sind uns<br />

erstmal um den Hals gefallen.<br />

Da ich mal etwas Neues wagen wollte, habe ich vor<br />

ein paar Wochen eine Sicherheitsschulung für den<br />

Hubwagen in <strong>der</strong> Werkstatt gemacht und darf bald<br />

allein die fertigen Paletten mit dem Hubwagen<br />

fahren. Darauf freue ich mich. Vielleicht klappt es im<br />

Sommer auch mit dem Radfahren in freier Natur.<br />

Bisher fahre ich nach <strong>der</strong> Arbeit immer 10 Kilometer<br />

mit dem Hometrainer. Ansonsten entspanne ich mich<br />

auch bei <strong>der</strong> Hausarbeit, beim Fernsehen, beim Kreuzworträtsel-Machen,<br />

o<strong>der</strong> ich lese Liebesromane …<br />

Rosalie Sauter-Servaes<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

37


Bereich Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Im Verbund <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> erbringen drei Tochtergesellschaften<br />

mit insgesamt 1 722 Mitarbeitern verlässliche Unterstützungsleistungen<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung: die St. Gallus-Hilfe<br />

für behin<strong>der</strong>te Menschen, die <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung sowie das Christliche Sozialwerk in Sachsen (50-Prozent-Beteiligung).<br />

In zehn Jahren zur Inklusion<br />

Die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

prägt die Entwicklungen in diesem Bereich. Sowohl auf europäischer<br />

als auch auf nationaler Ebene wurden Zehn-Jahres-Pläne verabschiedet,<br />

die Strategien und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung<br />

gelebter Inklusion enthalten. Auf sozialrechtlicher Ebene muss<br />

in Deutschland nun die Reform <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe erfolgen,<br />

die sowohl die inhaltliche als auch die leistungsrechtliche Ausgestaltung<br />

<strong>der</strong> Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung regelt. Die Leistungsgesetze<br />

müssen künftig stärker am individuellen Hilfebedarf<br />

des Einzelnen und seiner Lebenssituation ausgerichtet und gebündelt<br />

werden. Und sie müssen den Betroffenen stärkere Partizipations-<br />

und Selbstbestimmungsrechte im Sinne von Wunsch,- Wahlund<br />

Mitspracherechten gewähren. Dieser Reformprozess, <strong>der</strong> von<br />

<strong>der</strong> Arbeits- und Sozialministerkonferenz (ASMK) <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong><br />

angestoßen wurde, ist <strong>der</strong>zeit jedoch ins Stocken geraten. Die beteiligten<br />

öffentlichen Akteure – Bund, Län<strong>der</strong> und Kommunen – konnten<br />

bisher keinen Konsens erzielen, we<strong>der</strong> bezüglich <strong>der</strong> Verteilung<br />

<strong>der</strong> Finanzierungslasten noch bezüglich <strong>der</strong> leistungsträgerübergreifenden<br />

Koordination beziehungsweise Bündelung <strong>der</strong> staatlichen<br />

Verantwortungsstrukturen.<br />

Soziale Hilfen brauchen Nachhaltigkeit<br />

Auch auf fachlicher und sozialpolitischer Ebene wird über die weitere<br />

Ausgestaltung <strong>der</strong> Hilfen für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung diskutiert.<br />

Die zentralen Postulate <strong>der</strong> UN-Konvention – inklusive Gesellschaft,<br />

Partizipation, Empowerment o<strong>der</strong> Diversity-Ansatz – decken<br />

sich nicht mit dem bisherigen Verständnis einer mo<strong>der</strong>nen Leistungsgesellschaft<br />

und <strong>der</strong> entsprechenden sozialstaatlichen Struktur.<br />

Wie sich das auf die bisher gewachsenen sozialen Hilfestrukturen<br />

auswirkt, wird <strong>der</strong>zeit kontrovers diskutiert. Aus Sicht <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> darf diese Frage keinesfalls ideologisiert werden. Die<br />

Diskussion muss die Perspektive <strong>der</strong> Betroffenen – Leistungsbezieher<br />

wie Leistungserbringer – berücksichtigen. Für beide sind verlässliche<br />

Strukturen von zentraler Bedeutung.<br />

Initiative <strong>der</strong> Komplexeinrichtungen<br />

Angesichts eines erheblichen Mo<strong>der</strong>nisierungs- und Weiterentwicklungsbedarfes<br />

<strong>der</strong> bestehenden Betreuungs- und Unterstützungsangebote<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung haben sich die baden-württembergischen<br />

Komplexeinrichtungen zu einer politischen Initiative<br />

zusammengeschlossen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, in <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit und bei politischen Entscheidungsträgern einen Diskurs<br />

zur Klärung <strong>der</strong> künftigen Versorgungsstandards für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung in Baden-Württemberg anzuregen. Angestrebt ist<br />

ein Konsens, <strong>der</strong> sowohl die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> UN-Konvention als<br />

auch die angespannte öffentliche Finanzsituation berücksichtigt.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> sieht hierbei ihre beson<strong>der</strong>e Mitverantwortung<br />

in <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Ausgestaltung von Unterstützungs- und Versorgungsarrangements<br />

für Menschen mit hohen und komplexen Hilfebedarfen.<br />

Für diesen Personenkreis steht die verlässliche, interdisziplinär<br />

gebündelte pädagogische, pflegerische, therapeutischmedizinische<br />

Kompetenz im Vor<strong>der</strong>grund. Die hierfür entstandenen,<br />

oftmals zentralen Strukturen dürfen nicht aufgelöst werden, ohne<br />

dass Alternativen geschaffen wurden.<br />

Wohnraum vor Ort fehlt<br />

Eine gelingende Voraussetzung für ein Mehr an Teilhabe- und Partizipationsmöglichkeiten<br />

ist <strong>der</strong> individuelle Wohn- und Lebensraum<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung vor Ort. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hat in<br />

den letzten Jahren großen Wert auf den Ausbau kleinteiliger, ambulanter<br />

Assistenz- und Unterstützungsangebote gelegt. Dabei wird<br />

ein eklatantes Problem deutlich: Es gibt für Menschen mit Behinde-<br />

38 Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


ung viel zu wenig bezahlbaren Wohnraum! Insbeson<strong>der</strong>e in Städten<br />

und Gemeinden mit einer attraktiven Infrastruktur gibt es so gut wie<br />

keine Chance darauf, von barrierefreien Bauten ganz zu schweigen.<br />

Nachdem die öffentlichen Kassen angespannt bleiben und öffentliche<br />

Wohnraumför<strong>der</strong>ung reduziert wurde, spricht sich die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> für die Aktivierung privaten Kapitals aus. Von Seiten <strong>der</strong><br />

öffentlichen Hand braucht es folglich institutionelle Anreizsysteme,<br />

um private Investoren für die Schaffung von Wohnraum zu gewinnen.<br />

Werkstätten sind Kompetenzzentren<br />

Der <strong>Liebenau</strong>er Werkstättenverbund versteht sich mehr und mehr als<br />

ein differenziertes Kompetenzzentrum, um Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

umfassende Teilhabeperspektiven zu ermöglichen. Unsere<br />

Werkstattstandorte sind hierbei eine verlässliche Basis, aber auch<br />

Ausgangs- und Vernetzungspunkt für weitergehende Perspektiven<br />

im Arbeitsleben. Die gute und systematische Zusammenarbeit mit<br />

dem Berufsbildungswerk Adolf Aich sorgt für ein breites Spektrum<br />

an Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten. Durch ein auf den Einzelnen<br />

abgestimmtes und mit den Schulen vernetztes Bildungs- und<br />

Ausbildungskonzept ermöglichen wir jungen Menschen den optimalen<br />

Start in das Berufsleben. Die unter dem Eindruck <strong>der</strong> UN-<br />

Konvention geäußerte Kritik an den Werkstätten für behin<strong>der</strong>te<br />

Menschen ist unseres Erachtens oftmals unangemessen und unterschätzt<br />

die nachhaltige Integrationsleistung dieser Einrichtungen.<br />

Zielführend für die Zukunft wäre eine dem Öffnungs- und Vernetzungsgedanken<br />

<strong>der</strong> Werkstätten noch besser Rechnung tragende<br />

Gesetzes- und Verordnungsnovellierung.<br />

Bereich Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

(Zahlen in TEUR) 2010 <strong>2011</strong><br />

Umsatz 85.667 87.359<br />

Personalaufwand 57.212 60.505<br />

Bilanzsumme 52.955 52.269<br />

Eigenkapitalquote ohne<br />

Son<strong>der</strong>posten 42,9 % 43,4 %<br />

Eigenkapitalquote mit<br />

Son<strong>der</strong>posten 75,5 % 75,0 %<br />

Investitionen 2.352 1.427<br />

Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 1 720 1 722<br />

1.<br />

2.<br />

Vollkonsolidierung<br />

(St. Gallus-Hilfe gGmbH, <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung gGmbH)<br />

Quotenkonsolidierung<br />

(Christliches Sozialwerk gGmbH, Sachsen Innovativ GmbH)<br />

Weiterentwicklung mit Augenmaß<br />

Der durch die UN-Konvention ausgelöste Paradigmenwechsel ist in<br />

<strong>der</strong> Zwischenzeit in aller Munde. Die hierfür notwendigen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> institutionellen Rahmenbedingungen stehen noch aus.<br />

Beson<strong>der</strong>s auffällig ist die mangelnde Konsistenz im Umbau <strong>der</strong><br />

Unterstützungssysteme. Teilweise sind die faktischen Entwicklungen<br />

gegenläufig zu den Inklusions- und Teilhabefor<strong>der</strong>ungen.<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und ihre Angehörigen sind oft verunsichert<br />

über die künftige Ausgestaltung <strong>der</strong> Hilfen. Die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> erwartet, dass <strong>der</strong> weitere Diskurs über die Neuorientierung<br />

<strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe mit Augenmaß und mit<br />

praktischer Vernunft für das Machbare geführt wird.<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

39


St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Gallus-Hilfe und die <strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung leisten mit differenzierten Angeboten zur För<strong>der</strong>ung<br />

und Betreuung von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behin<strong>der</strong>ung<br />

einen verlässlichen Beitrag zur Teilhabe. Unsere Tätigkeit<br />

erstreckt sich auf 24 Kommunen, in denen wir Assistenz anbieten.<br />

Gleichzeitig signalisieren die konkreten Anfragen für Menschen<br />

mit Schwerst- und Mehrfachbehin<strong>der</strong>ung nach wie vor konkreten<br />

Bedarf nach beschützenden Lebensräumen <strong>der</strong> Stammorte <strong>Liebenau</strong>,<br />

Hegenberg und Rosenharz.<br />

Ein Schwerpunkt im Berichtsjahr war die Ortsentwicklung von<br />

Rosenharz und Hegenberg. Rosenharz wird unter dem Aspekt <strong>der</strong><br />

Inklusion ein völlig an<strong>der</strong>es Gesicht bekommen. In Hegenberg bringt<br />

die Mo<strong>der</strong>nisierung des Hauses St. Barbara eine deutliche Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Wohn- und Lebenssituation. Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> sozialplanerischen<br />

Bedarfslagen wurden die künftigen Orte für gemeindeintegrierte<br />

Betreuungsangebote mit den jeweiligen Landkreisen konkretisiert.<br />

einem Kooperationsprojekt mit <strong>der</strong> Sozialstation Mengen im Landkreis<br />

Sigmaringen und in einer integrativ betreuten Wohnanlage in<br />

Dußlingen im Landkreis Tübingen gestärkt.<br />

Um Menschen mit Schwerstmehrfachbehin<strong>der</strong>ungen ein fachlich<br />

fundiertes Betreuungsangebot machen zu können, wurde mit dem<br />

Bodenseekreis ein entgeltlicher Zuschlag (längerfristig intensiv<br />

betreutes Wohnen) zur Refinanzierung vereinbart.<br />

Die wirtschaftliche Gesamtsituation war angespannt. Dies lag vor<br />

allem an einer erst im November 2010 bekannt gewordenen Tarifreform<br />

mit deutlich höheren<br />

Personalkosten zum<br />

Jahresbeginn, die nicht<br />

in den Entgeltverhandlungen<br />

berücksichtigt<br />

werden konnten.<br />

Neue Bildungs- und Arbeitsangebote für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

gibt es zusätzlich in Leutkirch, Markdorf und <strong>der</strong> Stadt Villingen-<br />

Schwenningen. Unsere ambulanten Assistenzangebote haben wir in<br />

Jörg Munk<br />

Geschäftsführer<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Geschäftsführer<br />

Aktive Nachwuchswerbung<br />

Angesichts des demografischen Wandels ist es auch im sozialen<br />

Bereich wichtig, sich über die Sicherung von Nachwuchskräften<br />

Gedanken zu machen. Neben den vielfältigen Möglichkeiten, die<br />

die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> als Verbund bietet, hat die St. Gallus-Hilfe<br />

ihre werbenden Aktivitäten mit Hilfe von Bildungspartnerschaften,<br />

Kooperationen und einem neuen Internetauftritt erhöht. Junge Mitarbeiter<br />

präsentieren ihre tägliche Arbeit als Fachkräfte außerdem<br />

vor Schulklassen. Außerdem bieten wir Hospitationen und Praktika,<br />

die von Fachkräften verlässlich begleitet werden.<br />

Kunst <strong>der</strong> Integration<br />

Für ein gemeinsames Kunstprojekt hatten Studierende <strong>der</strong> Zeppelin-<br />

Universität Friedrichshafen und Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung Räume<br />

an <strong>der</strong> Universität und in <strong>der</strong> Gallus-Werkstatt (WfbM) in Ateliers<br />

verwandelt. Ganz bewusst hatten die Studierenden die St. Gallus-<br />

Hilfe als Partner gewählt. Solche Projektarbeiten im Studium erweitern<br />

die Lebenswelt <strong>der</strong> Studierenden rund um die Universität und<br />

um die Stadt Friedrichshafen. Kunst und Integration fanden zueinan<strong>der</strong>,<br />

wie auch die abschließende Präsentation in <strong>der</strong> Zeppelin Universität<br />

zeigte.<br />

40 Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


St. Gallus-Hilfe<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Betreute Menschen – Lebensbereich Wohnen<br />

Wohnheime (<strong>Liebenau</strong>, Hegenberg, Rosenharz) 789 790<br />

Gemeindeintegrierte Wohnhäuser/Wohngemeinschaften<br />

281 284<br />

davon Kin<strong>der</strong> und Jugendliche* 108 102<br />

Ambulant Betreutes Wohnen 134 148<br />

Betreutes Wohnen in Familien 69 78<br />

davon Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 18 19<br />

Leistungen im Rahmen persönlicher Budgets 35 42<br />

* nach SGB VIII: bis 25 Jahre, nach SGB XII analog Schulbesuch<br />

Betreute Menschen – Lebensbereiche Schule, Arbeit,<br />

För<strong>der</strong>ung, Beschäftigung und Bildung<br />

Frühför<strong>der</strong>- und Beratungsstelle 166 167<br />

Don-Bosco-Schule (incl. Schule für Kranke) 162 155<br />

Tagesbetreuung externer Schüler 6 6<br />

Integrationsberatung in Regelkin<strong>der</strong>gärten/-schulen 86 93<br />

Berufsbildungsbereich/KoBV Werkstatt für<br />

behin<strong>der</strong>te Menschen (WfbM) 59 60<br />

Arbeitsbereich WfbM 337 338<br />

Qualifizierungsmaßnahmen 8 8<br />

För<strong>der</strong>- und Betreuungsbereich 325 325<br />

Tagesbetreuung Senioren 203 219<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Betreute Menschen – Familienunterstützende Dienste<br />

Familienunterstützende Einzel-, Gruppen-,<br />

Familienangebote 604 611<br />

Patienten <strong>der</strong> mobilen Kin<strong>der</strong>krankenpflege 15 13<br />

Betreute Familien <strong>der</strong> sozialmedizinischen<br />

Kin<strong>der</strong>nachsorge 45 40<br />

Einrichtungen & Dienste<br />

Wohnheime (<strong>Liebenau</strong>, Hegenberg, Rosenharz) 12 12<br />

Gemeindeintegrierte Wohnhäuser/Wohngemeinschaften<br />

17 19<br />

Betriebsstätten <strong>der</strong> WfbM 4 6<br />

Schulen 1 1<br />

Beratungs- und Hilfsdienste<br />

(mit sozialmedizinischer Nachsorge) 17 17<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 329 1 319<br />

Ehrenamtliche 563 795<br />

„Arbeit Inklusive“: Schritt auf den ersten Arbeitsmarkt<br />

Das Team <strong>der</strong> Werkstatt „Arbeit Inklusive“ in <strong>der</strong> Pontarlierstraße<br />

in Villingen-Schwenningen hat ein ganzes Netz von Kooperationsbetrieben<br />

verschiedenster Branchen aufgebaut. Für Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung bieten sich hier Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten<br />

vor Ort. Ziel des assistierten Angebotes ist es, Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

die Chance auf einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

zu geben. Teilnehmer des Berufsbildungsbereichs arbeiten<br />

drei Tage pro Woche in ihrem jeweiligen Betrieb, an zwei Tagen<br />

erhalten sie in den Räumen <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe unterstützenden<br />

praktischen und theoretischen Unterricht.<br />

Gelungene Werkstatt-Kooperation in Markdorf<br />

In Markdorf startete die St. Gallus-Hilfe eine Werkstatt für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung: Menschen aus <strong>der</strong> Umgebung und <strong>der</strong><br />

Wohnanlage in Markdorf finden hier wohnortnahe Arbeitsmöglichkeiten.<br />

Eine Beson<strong>der</strong>heit ist die Kooperation mit den Sprungbrett-<br />

Werkstätten, die Menschen mit psychischen Handicaps betreuen.<br />

Nach den ersten Erfahrungen erweist sich diese Zusammenarbeit als<br />

gelungen. Insgesamt entstanden etwa 30 Arbeitsplätze.<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

41


Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH (CSW)<br />

St. Josefskongregation Ursberg (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Das Christliche Sozialwerk bietet im Bistum Dresden-Meißen soziale<br />

Dienstleistungen in den Bereichen Alten-, Kranken- und Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

sowie Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe. Die Betreuungsleistung <strong>der</strong><br />

Einrichtungen und Dienste konnte im Wirtschaftsjahr <strong>2011</strong> erneut<br />

ausgebaut werden, sodass unsere Hilfen inzwischen fast 2 500 Menschen<br />

mit Unterstützungsbedarf erreichen. Erstmalig überstieg auch<br />

die Entwicklung ambulanter Leistungen die Erwartungen, was wir<br />

<strong>der</strong> zunehmenden sozialpolitischen Orientierung am Inklusionsgedanken<br />

zuschreiben. Lediglich die Frühför<strong>der</strong>ung hatte einen Rückgang<br />

zu verzeichnen, da einige Kommunen eine Deckelung früher<br />

Hilfen beschlossen haben.<br />

Mit inzwischen über 400 Kin<strong>der</strong>n im Vorschulbereich beziehungsweise<br />

Schülern und Schülerinnen unseres För<strong>der</strong>schulzentrums hat das<br />

Geschäftsfeld „Lernen“ den positiven Trend <strong>der</strong> Vorjahre fortgeführt.<br />

Demgegenüber hat sich das Geschäftsfeld „Wohnen“ nur noch verhalten<br />

entwickelt, da die Schaffung neuer Plätze trotz unverän<strong>der</strong>t<br />

hoher Nachfrage <strong>der</strong>zeit politisch nicht gewollt ist.<br />

Trotz <strong>der</strong> guten fachlichen Entwicklung des CSW haben wir das Wirtschaftsjahr<br />

<strong>2011</strong> erstmals mit deutlichem Verlust abgeschlossen.<br />

Ursache waren die tarifbedingt erheblich gestiegenen Personalkosten.<br />

Eine Refinanzierung über die Leistungsentgelte lehnt <strong>der</strong> Kommunale<br />

Sozialverband Sachsen ab. Sollten nach gescheiterten Leistungs-<br />

und Entgeltverhandlungen die Schiedsstellenverfahren nicht<br />

zur Anerkennung <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong> von uns nach den AVR<br />

gezahlten Löhne führen, wird eine gerichtliche Klärung nötig. Die<br />

überproportional hohen Tarifabschlüsse könnten sonst selbst für<br />

das bisher wirtschaftlich gesunde CSW zu existenziellen Gefährdung<br />

werden.<br />

Werkstätten liefern beste Ergebnisse<br />

Erfreulich dynamisch hat sich das produktive Geschäft unserer Werkstätten<br />

für behin<strong>der</strong>te Menschen entwickelt. Der Rohgewinn aus<br />

Produktion und Dienstleistungen erreichte mit knapp 2,6 Mio. Euro<br />

einen neuen Bestwert und sicherte eine angemessene Entlohnung<br />

<strong>der</strong> fast 1 200 Beschäftigten in unseren Werkstätten. Die flächendeckende<br />

Einführung einer EDV-basierten Produktionsplanung und<br />

-steuerung (PPS) sowie die Vereinheitlichung des Qualitätsmanagements<br />

aller Werkstattstandorte haben entscheidend zu diesem wirtschaftlichen<br />

Erfolg beigetragen.<br />

Hilfen beim Übergang in Pflege<br />

In <strong>der</strong> Erarbeitung befindet sich ein Projekt zur Vernetzung <strong>der</strong> Hilfen<br />

beim Übergang alt gewordener Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung von<br />

<strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe in die Pflege. Hierzu ist <strong>der</strong> Bau einer neuen<br />

Einrichtung mit Wohnheim, Tagesför<strong>der</strong>stätte und Pflegeeinrichtung<br />

unter einem Dach geplant.<br />

42 Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung


Für das Wirtschaftsjahr 2012 erwarten wir eine stabile Auftragsund<br />

Ertragslage auf unverän<strong>der</strong>t hohem Niveau. Die gute Auslastung<br />

<strong>der</strong> vollstationären Angebote lässt eine weitere Leistungssteigerung<br />

allerdings nur unter <strong>der</strong> Bedingung zu, dass <strong>der</strong> überörtliche<br />

Sozialhilfeträger die Voraussetzungen für den Ausbau ergänzen<strong>der</strong><br />

beziehungsweise alternativer Betreuungs- und För<strong>der</strong>möglichkeiten<br />

schafft. Grundsätzlich sehen wir gute Möglichkeiten, durch<br />

ambulante und teilstationäre Angebote den Wünschen und Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> leistungsberechtigen Menschen mit<br />

Unterstützungsbedarf zu entsprechen. Beson<strong>der</strong>es<br />

Augenmerk werden wir dabei auf das Ziel<br />

einer vollständigen und ganz selbstverständlichen<br />

Inklusion behin<strong>der</strong>ter Menschen in unserer<br />

Gesellschaft richten.<br />

Christliches Sozialwerk (CSW)<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Lebensbereich Wohnen<br />

Bewohner/-innen 667 674<br />

Wohnheime 10 10<br />

Betreute Wohngruppen 16 16<br />

Ambulant Betreutes Wohnen 119 125<br />

Lebensbereich Arbeiten<br />

Mitarbeiter/-innen WfbM 1 192 1 198<br />

Werkstätten 5 5<br />

Lernen<br />

Kin<strong>der</strong> und Schüler 668 670<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten 2 2<br />

För<strong>der</strong>schule 1 1<br />

Standorte in Sachsen 10 10<br />

Peter Leuwer<br />

Geschäftsführer<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 775 806<br />

Hilfe in <strong>der</strong> Krise<br />

Mit einem heilpädagogisch-therapeutischen Fachdienst haben wir<br />

ein Angebot für Menschen mit beson<strong>der</strong>s hohem Unterstützungsbedarf<br />

geschaffen, das ihren Verbleib im jeweiligen Regelangebot<br />

(zum Beispiel Kita, Schule, Heim, Werkstatt) auch in akuten Krisen<br />

ermöglicht. Das interdisziplinär arbeitende Kriseninterventionsteam<br />

kommt nicht nur in den Einrichtungen und Diensten des CSW zum<br />

Einsatz, son<strong>der</strong>n wird verstärkt auch von kommunalen Einrichtungen<br />

sowie von an<strong>der</strong>en Trägern <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe in Anspruch<br />

genommen. Die überraschend hohe Nachfrage bestätigt unsere Einschätzung,<br />

dass es einen wachsenden Bedarf an gezielter ambulanter<br />

Unterstützung im Einzelfall gibt.<br />

Pädagogik intensiv<br />

Ausgehend von den praktischen Erfahrungen unseres Fachdienstes<br />

in <strong>der</strong> Arbeit mit „beson<strong>der</strong>en Problemfällen“ haben wir in Abstimmung<br />

mit mehreren kommunalen Jugendämtern ein intensivpädagogisches<br />

Projekt für schwerst-verhaltensauffällige Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche entwickelt, das Mitte das Jahres 2012 in die Umsetzungsphase<br />

gehen wird.<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

43


Dass ich in <strong>der</strong> Arbeit für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

gelandet bin, war eigentlich ein Notnagel. Ich brauchte<br />

vor drei Jahren im Berufskolleg einen Praktikumsplatz,<br />

war spät dran und dann blieb mir nichts an<strong>der</strong>es<br />

mehr übrig. Es war für mich erst ein „Kulturschock“,<br />

<strong>der</strong> aber schon nach drei Tagen vorbei war. Meine<br />

Abneigung war Unwissen. Ich hatte keine Ahnung.<br />

Mir gefällt <strong>der</strong> persönliche Bezug auf <strong>der</strong> Gruppe, <strong>der</strong><br />

Umgang ist herzlich. Die Bewohner freuen sich, wenn<br />

man kommt. Dass es im Team stimmt, ist wichtig, am<br />

besten, man kommuniziert immer direkt. Ich gehe<br />

wirklich richtig gern zum Arbeiten. Was ich gern mache<br />

ist die Pflege: Duschen, Haare waschen und so. Das<br />

duftet so gut, und die Leute sind wie<strong>der</strong> frisch. Ich<br />

gehe auch gern mit nach draußen o<strong>der</strong> auf Ausflüge.<br />

Welche Regeln und Abläufe in <strong>der</strong> Gruppe eingehalten<br />

werden müssen, verstehe ich recht schnell. So ein<br />

Rahmen gibt den Leuten Orientierung.<br />

Stephanie Lorenz<br />

44 Gesundheit


Gesundheit<br />

Ich gehe richtig gern<br />

zum Arbeiten<br />

Stephanie Lorenz<br />

seit <strong>2011</strong> Pflege- und Erziehungshelferin in <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik<br />

ab Herbst 2012 Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin<br />

21 Jahre<br />

Gesundheit<br />

45


Bereich Gesundheit<br />

Der Bereich Gesundheit in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> umfasst neben<br />

<strong>der</strong> St. Lukas-Klinik auch die <strong>Liebenau</strong> Kliniken sowie die Gesellschaft<br />

für Entwicklungspsychiatrie und Integration, eine gemeinsame<br />

Tochter mit den Mariaberger Fachkliniken. Im erweiterten Sinne<br />

sind auch die pflegerischen und therapeutischen Fachdienste <strong>der</strong><br />

St. Gallus-Hilfe (sozialmedizinische Nachsorge, ambulante Hospizarbeit<br />

für Kin<strong>der</strong>) sowie <strong>der</strong> medizinisch-therapeutische Bereich des<br />

Berufsbildungswerks Adolf Aich (BBW) hinzuzurechnen.<br />

Die St. Lukas-Klinik betreibt ein Fachkrankenhaus und bietet ambulante<br />

Versorgungsleistungen im Bereich <strong>der</strong> allgemeinen Psychiatrie,<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie, <strong>der</strong> Allgemeinmedizin sowie <strong>der</strong><br />

Neurologie. Angeglie<strong>der</strong>t an die St. Lukas-Klinik gibt es eine physiotherapeutische<br />

Abteilung sowie eine ergotherapeutische Praxis. Die<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken betreiben ein Wohnheim für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

und zusätzlichen psychischen Erkrankungen in Stuttgart.<br />

Die Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration in<br />

Stuttgart, gemeinsam betrieben mit den Mariaberger Fachkliniken,<br />

ist eine kin<strong>der</strong>- und jugendpsychiatrische Tagesklinik.<br />

Gebündelte Leistungen<br />

Die Erfahrungen im Gesundheitsbereich <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zeigen,<br />

dass die Bündelung und das Vorhalten von fachlicher Kompetenz<br />

in den Bereichen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Psychiatrie,<br />

Neurologie, Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie, verbunden mit psychologisch-heilpädagogischen<br />

Fachdiensten speziell für den Bereich<br />

<strong>der</strong> verhaltensschwierigen und o<strong>der</strong> körperlich stark beeinträchtigten<br />

geistig behin<strong>der</strong>ten Personen aller Altersgruppen eine sehr gute<br />

therapeutische Einflussnahme ermöglicht. Mit dem Begriff „Rehabilitation“<br />

lässt sie sich stimmig beschreiben.<br />

Entstanden sind auf diese Weise, neben den ambulanten und klinisch-stationären<br />

Angeboten, Lebensräume für die betroffenen<br />

Menschen, in denen individuelle Probleme zielgerichtet, fachlich<br />

kompetent und zeitnah gemil<strong>der</strong>t, Komplikationen und Zuspitzungen<br />

vermieden und persönliche Entwicklungen geför<strong>der</strong>t werden<br />

können.<br />

Gestiegene Nachfrage<br />

Seit vielen Jahren steigt die Nachfrage nach medizinischen Leistungen<br />

für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Mit den vorhandenen stationären<br />

Plätzen kann dieser Bedarf nicht gedeckt werden. Selbst <strong>der</strong> Ausbau<br />

aller ambulanten Angebote führte zu keiner wirklichen Entlastung<br />

im Bereich <strong>der</strong> Akutversorgung.<br />

Ein wichtiger Faktor in <strong>der</strong> Behandlung psychisch erkrankter Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung ist die benötigte Zeit. Behandlung von Menschen<br />

mit kognitiven Einschränkungen benötigt Geduld, viel Erfahrung<br />

und im Vergleich viel Zeit. Dieses Mehr an Zeit und Know-how<br />

muss auch von den Kostenträgern akzeptiert und finanziert werden.<br />

Spürbarer Ärztemangel<br />

Eine große Sorge für die Entwicklung im Gesundheitsbereich <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> stellt die ärztliche Versorgung dar. Frei gewordene<br />

Arztstellen können <strong>der</strong>zeit nur sehr schwer wie<strong>der</strong> besetzt werden.<br />

Der gesamtgesellschaftlich beklagte Ärztemangel ist auch in <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong>er<br />

St. Lukas-Klinik und den verbundenen Unternehmen deutlich<br />

bemerkbar. Umso stärker, als die hier tätigen Mediziner beson<strong>der</strong>es<br />

Interesse und persönliche Eignung für den Umgang mit Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung mitbringen müssen!<br />

Passgenaue Versorgung<br />

Die körperliche und psychische Gesundheit ist eine unverzichtbare<br />

Grundlage zur Teilhabe an <strong>der</strong> Gesellschaft. Das hat die Bundesregierung<br />

durch die Ratifizierung <strong>der</strong> UN-Konvention über die Rechte<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung eindeutig und klar formuliert. Dies<br />

gilt gleichermaßen für Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ungen. Die<br />

umfassende professionelle und speziell auf Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

abgestimmte medizinische Versorgung – gerade für Menschen<br />

mit einer geistigen Behin<strong>der</strong>ung und damit verbundenen kognitiven<br />

und sprachlichen Einschränkungen – kennzeichnet den Gesundheitsbereich<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und formuliert ihren Anspruch.<br />

Der allgemeine Trend <strong>der</strong> Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in<br />

Richtung Inklusion, die Bemühungen um verstärkte Teilhabe sowie<br />

die Entwicklung von dezentralen Strukturen <strong>der</strong> Hilfsangebote führen<br />

häufig zur Überfor<strong>der</strong>ung von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung und<br />

46 Gesundheit


chronisch psychischen Erkrankungen. Gerade für diese Menschen<br />

gilt es, Hilfen anzubieten im Sinne eines therapeutischen, Halt<br />

gebenden Rahmens, auch über längere Zeit. In diesem Sinne bietet<br />

die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> im Rahmen ihrer sozialtherapeutischen Heime<br />

beständige und reintegrierende Strukturen an.<br />

Bereitschaft zum Ausbau<br />

Ein grundlegendes Problem im Bereich <strong>der</strong> Gesundheitsfürsorge <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> besteht in dem ungelösten Spannungsfeld zwischen<br />

fachlicher Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit. Der Gesundheitsbereich<br />

insgesamt leidet stark unter <strong>der</strong> weiter aufgehenden<br />

Schere von steigenden Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong> Kostenentwicklung.<br />

Hier ist es unsere Aufgabe, die Notwendigkeit <strong>der</strong> Arbeit<br />

für behin<strong>der</strong>te Menschen zu verdeutlichen, unsere Aktivitäten in<br />

Richtung Politik und Kostenträger zu intensivieren.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ist bereit und willens, den Bereich <strong>der</strong><br />

Gesundheitsfürsorge für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen weiter auszubauen<br />

und mit vorhandenen Angeboten zu vernetzen.<br />

Bereich Gesundheit<br />

(Zahlen in TEUR) 2010 <strong>2011</strong><br />

Umsatz 23.585 23.539<br />

Personalaufwand 15.441 16.494<br />

Bilanzsumme 9.582 9.731<br />

Eigenkapitalquote ohne<br />

Son<strong>der</strong>posten 39,1 % 39,6 %<br />

Eigenkapitalquote mit<br />

Son<strong>der</strong>posten 45,8 % 46 %<br />

Investitionen 252 302<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 433 450<br />

1.<br />

2.<br />

Vollkonsolidierung<br />

(St.Lukas-Klinik gGmbH, <strong>Liebenau</strong> Kliniken gGmbH)<br />

Quotenkonsolidierung<br />

(Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gGmbH)<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Gesundheit<br />

47


St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Die St. Lukas-Klinik ist noch immer eine Ausnahme in <strong>der</strong> deutschen<br />

Krankenhauslandschaft. Sie ist eine Fachklinik mit den Abteilungen<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie, allgemeine Psychiatrie und Innere<br />

Medizin und unterhält ein sozialtherapeutisches Heim. Es werden<br />

Menschen aller Altersstufen mit schweren Verhaltensauffälligkeiten,<br />

chronisch psychischen und/o<strong>der</strong> organischen Erkrankungen und<br />

extrem hohem Pflegeaufwand betreut und behandelt.<br />

Daneben betreibt die St. Lukas-Klinik mehrere ambulante Abteilungen.<br />

Das Spektrum reicht von <strong>der</strong> allgemeinärztlichen Ambulanz<br />

über die psychiatrische Institutsambulanz für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche<br />

und Erwachsene und die neurologische Institutsambulanz bis hin zu<br />

angeglie<strong>der</strong>ten Praxen für Physiotherapie und Ergotherapie.<br />

Im sozialtherapeutischen Heimbereich besteht eine hohe Betreuungsintensität.<br />

Grund dafür ist die eindeutige Ausrichtung als zeitlich<br />

befristete Interventionsform, die zu einer höheren Fluktuation<br />

führt als in klassischen Heimbereichen.<br />

Die große Zahl von Menschen, die wir aufgrund fehlen<strong>der</strong> Behandlungsplätze<br />

abweisen müssen, ist inakzeptabel hoch. Die <strong>der</strong>zeitigen<br />

Plätze decken nicht einmal den dringlichsten Bedarf. Eine Erweiterung<br />

<strong>der</strong> ambulanten wie stationären Strukturen ist daher dringend<br />

notwendig.<br />

Die fachliche Entwicklung im Fachkrankenhaus ist uns ein großes<br />

Anliegen. In <strong>der</strong> allgemeinen Psychiatrie haben wir das SEO-Schema<br />

zur Systematisierung <strong>der</strong> diagnostischen Bewertung des sozioemotionalen<br />

Entwicklungsstandes <strong>der</strong> Menschen mit Verhaltensstörungen<br />

und geistiger Behin<strong>der</strong>ung eingeführt sowie Elemente <strong>der</strong> DBT (dialektische<br />

Verhaltenstherapie) als Gruppen- und Einzeltherapie etabliert.<br />

Im ambulanten Bereich hat sich vor allem die psychiatrische<br />

Tätigkeit in <strong>der</strong> Altenhilfe ausgeweitet.<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Geschäftsführer<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Geschäftsführer<br />

Gemeinsam verbrachte Therapie-Wochen<br />

In <strong>der</strong> Eltern-Kind-Station <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie werden<br />

Teilfamilien o<strong>der</strong> ganze Familien zusammen stationär aufgenommen.<br />

Sie ist wie alle an<strong>der</strong>en Bereiche <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik sehr gut<br />

ausgelastet.<br />

St. Damiano neu gestaltet<br />

Die <strong>Liebenau</strong> Kliniken sind Träger des Heims St. Damiano in Stuttgart.<br />

Die Einrichtung für Menschen mit einer geistigen Behin<strong>der</strong>ung<br />

und beson<strong>der</strong>s herausfor<strong>der</strong>ndem Verhalten, mit einer psychischen<br />

Erkrankung und/o<strong>der</strong> einem hohen pflegerischen Hilfebedarf ist im<br />

Raum Stuttgart und darüber hinaus stark nachgefragt. Im Jahr <strong>2011</strong><br />

wurden die Innenräume mit einem neuen Raumkonzept speziell an<br />

die Bedürfnisse <strong>der</strong> Bewohner angepasst.<br />

48 Gesundheit


St. Lukas-Klinik<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Betreute Menschen<br />

stationär im Krankenhaus<br />

Innere Medizin 545 491<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie 211 192<br />

Erwachsenenpsychiatrie 143 159<br />

in sozialstationären Bereichen 201 201<br />

ambulant behandelt (Scheine)<br />

Allgemeinmedizinische Ambulanz 3 746 3 715<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrische Ambulanz 511 563<br />

Erwachsenenpsychiatrische Ambulanz 1 165 1 226<br />

Physiotherapie 2 100 2 100<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Einrichtungen/Platzzahlen<br />

Krankenhausbetten<br />

Innere Medizin 20 20<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie 22 22<br />

Erwachsenenpsychiatrie 20 20<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 420 436<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration<br />

gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung), Mariaberger Fachkliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung)<br />

Die Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration betreibt<br />

seit fast vier Jahren im Stuttgarter Süden eine Tagesklinik für<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit psychischer Erkrankung und Intelligenzmin<strong>der</strong>ung,<br />

die „Tagesklinik Bernsteinstraße“.<br />

Enge Zusammenarbeit besteht mit den fachlich benachbarten Kliniken<br />

<strong>der</strong> Region sowie den ärztlichen und therapeutischen Praxen.<br />

Zunehmend gibt es auch Kontakte mit Eltern-Initiativen und spezialisierten<br />

Beratungsstellen, zum Beispiel für autistische Kin<strong>der</strong>. Gute<br />

Beziehungen haben sich zu den son<strong>der</strong>pädagogischen För<strong>der</strong>einrichtungen<br />

und Schulen entwickelt, getragen wesentlich auch von<br />

<strong>der</strong> klinikeigenen Son<strong>der</strong>schule. Viele Kollegen aller sozialen Berufe<br />

haben die klinische Tätigkeit<br />

in <strong>der</strong> Tagesklinik<br />

durchlaufen und wirken<br />

an an<strong>der</strong>er Stelle weiter.<br />

So leistet die Klinik auch<br />

Beiträge zur Qualifizierung<br />

im speziellen Feld<br />

<strong>der</strong> Psychotherapie für<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Martin Menzel<br />

Geschäftsführer<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Behandelte Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 99 101<br />

Tagesklinik-Plätze 20 20<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 24 28<br />

Tagesklinik ist sehr gefragt<br />

Frisch und kindgerecht sind die Räume <strong>der</strong> „Tagesklinik Bernsteinstraße“.<br />

Vor vier Jahren eröffnet, ist sie inzwischen sehr gefragt und<br />

immer voll belegt.<br />

Gesundheit<br />

49


Unsicherheit<br />

überwinden<br />

Jens Boison<br />

seit 2008 Mitarbeiter im<br />

Fachdienst Diagnostik & Entwicklung<br />

im Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

(BBW) Ravensburg<br />

40 Jahre<br />

50 Bildung


Bildung<br />

Klettern ist nicht nur mein privates Hobby. Mittlerweile<br />

kann ich auch im BBW diese Leidenschaft mit unseren<br />

Jugendlichen an <strong>der</strong> hauseigenen Kletterwand teilen.<br />

Denn Klettern ist bei uns seit Jahren fester Bestandteil<br />

eines umfangreichen therapeutischen Hilfsangebots.<br />

Neben <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Kraft, Körperbeherrschung<br />

o<strong>der</strong> Gleichgewicht geht es dabei auch um das<br />

Überwinden von Unsicherheiten und den Aufbau von<br />

Vertrauen in sich und an<strong>der</strong>e. Zudem ergänzt es mein<br />

ergotherapeutisches Angebot, das für mich ebenso<br />

einen ganzheitlichen Ansatz – in körperlicher, wie<br />

auch psychischer und seelischer Hinsicht – darstellt.<br />

Ansonsten arbeite ich in <strong>der</strong> Diagnostikwerkstatt des<br />

Fachdienstes Diagnostik und Entwicklung, wo die<br />

Fähigkeiten unserer Teilnehmer überprüft werden.<br />

Ich finde es spannend, gemeinsam mit den Jugendlichen<br />

ihre Ressourcen zu entdecken und einen<br />

individuellen Lebens- und Berufsweg zu entwickeln –<br />

und dabei in einem tollen Team mit herzlichen und<br />

offenen Kollegen zu arbeiten und unterstützt zu<br />

werden. Außerdem genieße ich meinen Gestaltungsspielraum<br />

in <strong>der</strong> Abteilung und die damit verbundenen<br />

Entwicklungs- und Fortbildungsmöglichkeiten hier im<br />

BBW. Sozial heißt für mich aber auch, dass mich mein<br />

Arbeitgeber aufgrund meiner eigenen familiären<br />

Situation unterstützt. Ich habe einen halben Tag in<br />

<strong>der</strong> Woche reduzieren können, damit meine Frau<br />

arbeiten kann. In dieser Zeit betreue ich meine Kin<strong>der</strong>.<br />

Dies habe ich als sehr positives Signal erfahren.<br />

Jens Boison<br />

Bildung<br />

51


Bereich Bildung<br />

Der Bereich Bildung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> umfasst Angebote zur<br />

schulischen und beruflichen Bildung für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

und an<strong>der</strong>en Beeinträchtigungen o<strong>der</strong> Benachteiligungen. Darüber<br />

hinaus engagiert sich die <strong>Stiftung</strong> in <strong>der</strong> Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />

von Fachkräften in sozialen Berufen.<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit geistigen und mehrfachen Behin<strong>der</strong>ungen<br />

werden an <strong>der</strong> Don-Bosco-Schule <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe und an <strong>der</strong><br />

Krankenhausschule <strong>der</strong> St. Lukas-Klinik unterrichtet und anschließend<br />

im Berufsbildungsbereich <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> auf eine spätere<br />

Arbeitstätigkeit vorbereitet. Hauptaufgabe des Berufsbildungswerks<br />

Adolf Aich (BBW) ist es, Jugendlichen mit Lernbehin<strong>der</strong>ungen<br />

sowie psychischen und sozialen Beeinträchtigungen durch Berufsvorbereitung,<br />

Qualifizierung und Ausbildung den Einstieg in das<br />

Arbeitsleben zu ermöglichen. Zukünftige Fachkräfte werden am<br />

Institut für Soziale Berufe (IfSB) ausgebildet, wobei sich das von <strong>der</strong><br />

Altenpflege bis hin zur Heilpädagogik reichende Ausbildungsangebot<br />

immer weiter differenziert hat. Damit einher ging in den letzten<br />

Jahren ein starker Anstieg von Schülerzahlen und Ausbildungskapazitäten.<br />

Darüber hinaus bietet die Abteilung „fortbilden & entwickeln“ <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> ein breites Spektrum an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für Mitarbeiter aus sozialen Einrichtungen und<br />

freiwillig Engagierte aus <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ten-, Alten- und Jugendhilfe<br />

sowie aus Behörden, Wirtschafts- und Dienstleistungsunternehmen<br />

in <strong>der</strong> Region Bodensee-Oberschwaben. Dazu zählen Beratungen<br />

ebenso wie Inhouse-Schulungen. Im Mittelpunkt stehen sowohl<br />

die Bedürfnisse und Interessen <strong>der</strong> Mitarbeiter als auch die aus einer<br />

christlichen Werthaltung entwickelte Achtung <strong>der</strong> Klienten.<br />

Auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft<br />

Die Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> in Sachen Bildung stehen ganz<br />

im Zeichen <strong>der</strong> UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung, nach <strong>der</strong> jedem das Recht auf Bildung und Ausbildung<br />

zusteht. Dabei soll sich nicht <strong>der</strong> Mensch mit Behin<strong>der</strong>ung an die<br />

jeweilige Maßnahme anpassen müssen. Stattdessen hat die Gemeinschaft<br />

dafür zu sorgen, dass ihre Angebote für alle zugänglich sind.<br />

Auf Grundlage <strong>der</strong> Inklusion soll dabei eine volle und wirksame Teilhabe<br />

an <strong>der</strong> Gesellschaft ermöglicht werden. Die Vision dahinter:<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen leben, lernen und arbeiten nicht mehr<br />

in eigenen Son<strong>der</strong>einrichtungen, son<strong>der</strong>n gemeinsam mit Menschen<br />

ohne Behin<strong>der</strong>ung. In Baden-Württemberg zeichnet sich ein solcher<br />

Weg, son<strong>der</strong>pädagogische Schulen in das Regelsystem zu integrieren,<br />

mit dem neuen Schulgesetz 2013/2014 ab. Eine Situation, die<br />

alle Beteiligten vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen stellt.<br />

Teilhabe für jeden<br />

Als beson<strong>der</strong>s schwierig gestaltet sich diese Art <strong>der</strong> Inklusion im<br />

Bereich <strong>der</strong> beruflichen Bildung. Gerade an diesem sensiblen Übergang<br />

zwischen Schule und Arbeitsleben werden aber die entscheidenden<br />

Weichen für eine nachhaltige Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben gestellt. Doch nicht alle Jugendlichen können diesen Schritt<br />

innerhalb des Regelsystems meistern. In einer Zeit, in <strong>der</strong> immer<br />

weniger Betriebe behin<strong>der</strong>te Menschen ausbilden, sind junge Menschen<br />

mit beson<strong>der</strong>em För<strong>der</strong>bedarf nach wie vor auf die in vielerlei<br />

Hinsicht bewährten Spezialeinrichtungen angewiesen, um überhaupt<br />

eine realistische Chance auf dauerhafte Teilhabe an Arbeit zu<br />

bekommen. So wie eine „Schule für alle“ im Sinne des Inklusionsgedankens<br />

zu begrüßen ist, ist das gegenwärtige Ausbildungssystem<br />

den enormen inhaltlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Inklusion längst<br />

noch nicht gewachsen. Und auch die UN-Konvention favorisiert<br />

zwar ein egalitäres, inklusives Schulsystem, schließt aber beson<strong>der</strong>e<br />

pädagogische Maßnahmen in speziellen Institutionen nicht aus.<br />

Spezialeinrichtungen sind nötig<br />

Dem Leitsatz <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, „In unserer Mitte – Der Mensch“<br />

entsprechend, muss sich dann <strong>der</strong> Blick auch zuerst einmal auf den<br />

Jugendlichen selbst richten: Welche tatsächlichen Bedürfnisse sind<br />

vorhanden? Was sind seine Interessen und Ziele? Wo liegen Ressourcen<br />

und Stärken? Gerade das Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

(BBW) hat es immer mehr mit einer Klientel zu tun, die mit vielfältigen<br />

Benachteiligungen und Störungsbil<strong>der</strong>n zur Berufsvorbereitung<br />

und Ausbildung kommt und ein individuell zugeschnittenes Unterstützungsangebot<br />

braucht, um nicht durch das berüchtigte Ras-<br />

52 Bildung


ter zu fallen. So hat sich das BBW in den letzten Jahren nicht nur für<br />

neue Zielgruppen geöffnet, son<strong>der</strong>n sich gleichzeitig auch als Kompetenzzentrum<br />

für Bildung spezialisiert, zum Beispiel im Umgang<br />

mit Autismus.<br />

Dass die große Aufgabe, die Befähigung zur vollen Teilhabe, hier<br />

auf sinnvolle Weise gelingt, zeigen die jährlichen Vermittlungsquoten<br />

ebenso wie Studien über den großen volkswirtschaftlichen Nutzen<br />

<strong>der</strong> Berufsbildungswerke. Die Investitionen lohnen sich – auch<br />

für den Steuerzahler. Und dennoch stehen Träger beruflicher Ausbildung<br />

und Rehabilitation wie das Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

seit Jahren in einem Spannungsfeld zwischen wachsenden fachlichen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen und einer zunehmend schärferen Preispolitik<br />

<strong>der</strong> Kostenträger, die immer mehr Bildungsmaßnahmen über<br />

Ausschreibungen vergeben. Dabei kommt die Rücksicht auf regionale<br />

Gegebenheiten und Vernetzungen sowie das Wunsch- und Wahlrecht<br />

<strong>der</strong> Betroffenen oft zu kurz. Zudem fehlt den Einrichtungen<br />

dadurch eine nachhaltige Finanzgrundlage, und es ist immer noch<br />

unklar, wie die Politik künftig zu ihrer Strukturverantwortung steht.<br />

Hier muss es bald Antworten geben.<br />

Bereich Bildung<br />

(Zahlen in TEUR) 2010 <strong>2011</strong><br />

Umsatz 26.682 27.543<br />

Personalaufwand 14.877 16.851<br />

Bilanzsumme 11.451 13.166<br />

Eigenkapitalquote ohne<br />

Son<strong>der</strong>posten 18,3 % 15,3 %<br />

Eigenkapitalquote mit<br />

Son<strong>der</strong>posten 19,0 % 27,9 %<br />

Investitionen 4.104 808<br />

Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 374 378<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

(Berufsbildungserk Adolf Aich gGmbH)<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Bildung<br />

53


Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH (BBW)<br />

Der seit Jahren zunehmende Druck auf das System <strong>der</strong> Berufsbildungswerke<br />

ist im Jahr <strong>2011</strong> durch große Belegungsverän<strong>der</strong>ungen<br />

weiter gewachsen. Mit seiner Vision „Teilhabe für jeden“ versucht<br />

sich das Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW) dennoch zu behaupten,<br />

um junge Menschen weiterhin erfolgreich und dauerhaft in den<br />

ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Das Jahr mussten wir allerdings<br />

mit einem leicht negativen Wirtschaftsergebnis abschließen.<br />

Mit neuen Maßnahmen und Produkten konnten wir uns im Feld <strong>der</strong><br />

beruflichen Rehabilitation weiter etablieren. Die Spezialisierung <strong>der</strong><br />

Komplexleistungen für Menschen mit Unterstützungsbedarf aufgrund<br />

von Autismus-Spektrum-Störungen, psychischen Störungen<br />

und Auffälligkeiten des Verhaltens sowie das breite Ausbildungsund<br />

Qualifizierungsangebot haben zu einer nur leicht rückläufigen<br />

BBW-Belegung geführt. Rückgänge im Bereich <strong>der</strong> „Sonstigen<br />

Reha“, die vor allem <strong>der</strong> Ausschreibungspolitik zuzurechnen sind,<br />

konnten über die neuen Maßnahmen und durch die erfolgreiche<br />

Teilnahme an allerdings oft unterfinanzierten Ausschreibungen<br />

nicht vollständig kompensiert werden.<br />

Wie es generell mit den Berufsbildungswerken weitergehen wird, ist<br />

ungewiss. Die Einrichtungen sind besorgt, dass das Thema Inklusion,<br />

falsch verstanden, zu einem Kahlschlag von Kompetenzen und<br />

Know-how führen könnte – zu Lasten von Personen mit beson<strong>der</strong>em<br />

För<strong>der</strong>bedarf.<br />

Vor dem Hintergrund des oft zu pauschal interpretierten Inklusionsgedankens<br />

verstehen sich die Berufsbildungswerke als Spezialund<br />

nicht als Son<strong>der</strong>einrichtungen: Sie sind kein dauerhaftes Wohnund<br />

Arbeitsangebot, son<strong>der</strong>n Kompetenzzentren für befristete Maßnahmen<br />

– in <strong>der</strong> Regel von elf Monaten (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme)<br />

bis zu drei Jahren (Ausbildung).<br />

Bislang gibt es im Bereich <strong>der</strong> beruflichen<br />

Bildung keine alternativen Konzepte, die<br />

in <strong>der</strong> Lage wären, die BBW- und Reha-Jugendlichen<br />

mit ähnlichem Erfolg zu einem selbstbestimmten<br />

Leben mit Ausbildungsabschluss zu<br />

führen.<br />

Herbert Lüdtke<br />

Geschäftsführer<br />

Training fürs Leben<br />

Konzentration, Vertrauen, Zuverlässigkeit und Mut:<br />

Eigenschaften, die im BBW nicht nur in Schule und<br />

Werkstatt trainiert werden, son<strong>der</strong>n auch bei therapeutischen<br />

und erlebnispädagogischen Angeboten<br />

wie dem Klettern. Gelegenheit hierzu bietet die im<br />

Jahr <strong>2011</strong> eingeweihte BBW-eigene Übungswand.<br />

Erfolgsmodell BBW: Teilhabe für alle<br />

Mithilfe <strong>der</strong> Berufsbildungswerke als Kompetenzzentren ist es in den letzten Jahren<br />

gelungen, tausende von jungen Menschen mit einer Behin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> von einer<br />

Behin<strong>der</strong>ung bedrohte Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu inkludieren und<br />

ihnen damit ein von Sozialleistungen unabhängiges Leben dauerhaft zu ermöglichen.<br />

Und seit vielen Jahren liegen die Vermittlungszahlen des Berufsbildungswerks<br />

Adolf Aich mit <strong>der</strong> Außenstelle RAZ Ulm auf einem hohen Niveau. Eine Studie des<br />

Instituts <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln belegt, dass sich die Investitionen des Steuerzahlers<br />

in eine BBW-Ausbildung schnell wie<strong>der</strong> auszahlen.<br />

54<br />

Bildung


Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW)<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Betreute Teilnehmer Ausbildung<br />

BBW Ravensburg 229 213<br />

RAZ integrativ Ravensburg 121 102<br />

RAZ kooperativ Ravensburg 17 12<br />

RAZ integrativ Ulm 55 52<br />

RAZ kooperativ Ulm 12 3<br />

Sonstige Ausbildungsmaßnahmen 301 262<br />

Absolventen Ausbildung 140 178<br />

Vermittlungsquote in Prozent *<br />

im erlernten Beruf 42 26<br />

berufsfremd 13 13<br />

Weiterbildung 6 13<br />

nicht suchend 4 4<br />

arbeitssuchend 31 21<br />

unbekannt 4 10<br />

*nur Absolventen <strong>der</strong> BBW-Maßnahme<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Berufsvorbereitung<br />

in Berufsvorbereitung Ravensburg 45 58<br />

in Berufsvorbereitung Ulm 2 3<br />

Son<strong>der</strong>berufsvorbereitungsjahr (SBVJ)<br />

Ravensburg 104 105<br />

Son<strong>der</strong>berufsvorbereitungsjahr (SBVJ)<br />

Ulm 44 37<br />

Sonstige<br />

Externe Schüler Ravensburg 66 65<br />

Externe Schüler Ulm 16 12<br />

Arbeitserprobung 50 45<br />

Wohnbereich<br />

BBW-Wohnheim 159 158<br />

Jugendhilfe-Wohnheim 48 64<br />

Kooperationsbetriebe 210 210<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 374 378<br />

Berufliche Bildung ist mehr…<br />

Auch im Jahr <strong>2011</strong> führte das BBW seine grenzüberschreitenden<br />

Aktivitäten fort: So waren Jugendliche zur Friedensarbeit<br />

unterwegs auf Kriegsgräberstätten in Italien, zum<br />

Austausch in Paris und zum Praktikum in Norwegen. Denn<br />

berufliche Bildung ist mehr als Vermittlung in den Arbeitsmarkt<br />

– es geht um das ganze Leben.<br />

Das BBW Adolf Aich – am Puls <strong>der</strong> Zeit<br />

Die Fachlichkeit <strong>der</strong> Einrichtung wurde durch viele Fortbildungstage, Veranstaltungen<br />

und vor allem durch das große Engagement von beherzten Mitarbeitern<br />

gepflegt und weiter entwickelt. Neben <strong>der</strong> Implementierung von<br />

wichtigen neuen Themen wurden auch Trends aufgespürt – wie beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Umgang mit traumatischen Erfahrungen und die Qualifizierung von Über-<br />

50-Jährigen. Das Bild zeigt die Absolventen des „Quali-Plus“-Programms.<br />

Bildung<br />

55


fortbilden & entwickeln (f&e)<br />

Die Abteilung fortbilden & entwickeln <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> bietet<br />

für Führungskräfte, Mitarbeiter, bürgerschaftlich Engagierte und<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung vielfältige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

<strong>2011</strong> wurde die Abteilung anerkanntes Weiterbildungsinstitut für<br />

Case Management. Die erste Weiterbildung „Case Management“ startete<br />

bereits. Vor allem für die Bildungsbegleiter, die Gemeinwesenarbeiter,<br />

die Sozialdienste und Mitarbeiter in ambulanten und unterstützenden<br />

Diensten bietet sie die Chance, die fachlich-methodischen<br />

und persönlich-sozialen Kompetenzen weiterzuentwickeln<br />

und das berufliche Selbstverständnis in Bezug auf die in Zukunft<br />

mehr begleitende, mo<strong>der</strong>ierende, vernetzende und unterstützende<br />

Rolle zu reflektieren und zu integrieren.<br />

Die sozialräumliche Qualifizierung im Lebens- und Wohnbereich<br />

wurde ergänzt durch eine Fortbildungsreihe im Arbeits- und Bildungsbereich.<br />

Unter <strong>der</strong> Überschrift „Jobcoach“ fanden Mitarbeiter<br />

aus <strong>der</strong> Werkstatt für behin<strong>der</strong>te Menschen, Ausbil<strong>der</strong> und Bildungsbegleiter<br />

aus <strong>der</strong> beruflichen För<strong>der</strong>ung einen Lernraum, sich für<br />

eine unterstützte Beschäftigung fortzubilden.<br />

Im Altenhilfebereich hatte angesichts <strong>der</strong> Leitvorstellungen von<br />

Selbstbestimmung und Ressourcenorientierung und im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Expertenstandards die Beratung <strong>der</strong> Klienten, Angehörigen und<br />

Ehrenamtlichen einen Schwerpunkt.<br />

Im Rahmen des Projektes „Lokale Veranwortungsgemeinschaft“ wird<br />

2012 die Weiterbildung „Dienstleistung und Netzwerkmanagement“<br />

mit <strong>der</strong> Präsentation <strong>der</strong> durchgeführten Praxisprojekte abgeschlossen.<br />

Willibald Hafner-Laux<br />

Abteilungsleiter<br />

fortbilden & entwickeln (f&e)<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Leistungen<br />

Zahl <strong>der</strong> Fortbildungen 155 139<br />

Zahl <strong>der</strong> Weiterbildungen 16 28<br />

Teilnehmer/-innen an Fortbildungen 1 819 1 986<br />

Teilnehmer/-innen an Weiterbildungen 182 467<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 3 3<br />

Dozenten/-innen 174 137<br />

Teamentwicklung mit Konzept<br />

Für die Durchführung von Supervision, Coaching, Teamentwicklung<br />

und Organisationsberatung wurde für alle Gesellschaften <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> ein Beratungskonzept verabschiedet. Dort werden die<br />

möglichen Beratungsformen und Qualitätsstandards als verbindlicher<br />

Orientierungsrahmen ausgeführt.<br />

56 Bildung


Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH (IfSB)<br />

Kongregation <strong>der</strong> Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz Allensbach-Hegne (25 % Beteiligung), Kongregation <strong>der</strong> Franziskanerinnen<br />

von Sießen e.V. (25 % Beteiligung), St. Elisabeth-<strong>Stiftung</strong> Bad Waldsee (25 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (25 % Beteiligung)<br />

Das Institut für Soziale Berufe (IfSB) bildet seit 38 Jahren Fachkräfte<br />

in verschiedenen sozialpädagogischen und sozialpflegerischen<br />

Arbeitsfel<strong>der</strong>n aus. Ergänzt wird das Angebot durch Fachweiterbildungen<br />

und Zusatzqualifikationen. Unterrichtsstandorte sind<br />

Ravensburg, Wangen und Bad Wurzach.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Auszubildenden ist im Jahr <strong>2011</strong> gegenüber dem Vorjahr<br />

um 106 gestiegen und liegt bei 1 162. In den letzten sechs Jahren hat<br />

sich damit die Ausbildungskapazität des Instituts um über 30 Prozent<br />

erhöht. Parallel zu dieser Entwicklung stieg die Zahl <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

an Fort- und Weiterbildungen deutlich.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Entwicklung steht eine weitere Differenzierung<br />

<strong>der</strong> Ausbildungsangebote: Im Schuljahr 2012/13 wird die Fachschule<br />

für Sozialpädagogik eine praxisintegrierte Ausbildung für Erzieher<br />

anbieten und so ihre Kapazität nochmals erweitern und neue Gruppen<br />

von Interessenten für die Ausbildung erreichen.<br />

Eine weitere Fachschule wird spätestens im Schuljahr 2013/14 am<br />

Institut eingerichtet werden (Fachschule für Heilerziehungsassistenz).<br />

Auch damit wird die Palette <strong>der</strong> Ausbildungsangebote weiter<br />

ausgebaut und neue Personengruppen werden für eine Ausbildung im<br />

sozialen Bereich angesprochen. Ziel ist es, durch ein breites Ausbildungsangebot<br />

die Schülerzahlen stabil zu halten beziehungsweise zu<br />

erhöhen und den verschiedenen Praxisfel<strong>der</strong>n gut ausgebildete Fachkräfte<br />

zur Verfügung zu stellen. Außerdem sichert ein möglichst differenziertes<br />

Ausbildungsangebot die finanzielle Entwicklung des Instituts.<br />

Ein zweites Thema ist für die Weiterentwicklung des Instituts und <strong>der</strong><br />

Ausbildungsgänge von zentraler Bedeutung: das Thema Inklusion.<br />

Es betrifft alle am Institut angebotenen Ausbildungsgänge,<br />

im Beson<strong>der</strong>en aber die Fachschule<br />

für Heilerziehungspflege, die Fachschule für<br />

Sozialpädagogik und die Fachschule für Heilpädagogik.<br />

Kurt Brust<br />

Geschäftsführer<br />

Institut für Soziale Berufe (IfSB)<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Fachschüler<br />

Fachrichtung Erzieherinnen 183 197<br />

zzgl. Berufskolleg 80 78<br />

Fachrichtung Jugend- und Heimerziehung 143 148<br />

Fachrichtung Heilerziehungspflege 283 283<br />

Fachschule für Altenpflege (inkl. HEP-AP-Kurs) 260 284<br />

für<br />

Organisation und Führung 25 75<br />

Heilpädagogik 38 56<br />

Anerkennungsjahr 101 132<br />

Fortbildungen 400 500<br />

Berufsfachschule BFQ 44 42<br />

Standort im Schloss Bad Wurzach<br />

Beson<strong>der</strong>s großen Zulauf hatten die Fachschule für Sozialpädagogik,<br />

die Fachschule für Jugend- und Heimerziehung und die Fachschule<br />

für Altenpflege (vor allem am Standort Bad Wurzach). Die Fachschule<br />

für Heilerziehungspflege wird sowohl in Bad Wurzach als auch in<br />

Ravensburg in <strong>der</strong> WTP-Ausbildung sehr gut nachgefragt.<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 76 81<br />

Nebenamtliche Dozenten/-innen 100 100<br />

Bildung<br />

57


Ich komme einmal in <strong>der</strong> Woche für drei Stunden ins<br />

Kin<strong>der</strong>hospiz. Oft weiß ich nicht, was mich erwartet.<br />

Doch eines ist immer gleich: Ich gehe mit einem tollen<br />

Gefühl wie<strong>der</strong> raus. Mir liegt die Hinwendung zu einem<br />

einzelnen Kind. Die Seele steht dann für mich im<br />

Mittelpunkt, nicht die Körperlichkeit eines pflegebedürftigen<br />

Kindes o<strong>der</strong> eine Leistung. Im Lehrberuf,<br />

den ich vor vielen Jahren nach einem Herzinfarkt<br />

aufgegeben habe, war dies zu wenig möglich. Ich<br />

sah, wie viele meiner Schüler zum Beispiel unter<br />

<strong>der</strong> Trennung ihrer Eltern litten. Darunter, in meiner<br />

Rolle nicht helfen zu können, habe ich zuletzt selbst<br />

gelitten.<br />

Ich arbeite auch mit den Geschwistern von sterbenskranken<br />

Kin<strong>der</strong>n spieltherapeutisch. Ich denke,<br />

dass es wichtig ist, ihnen ein paar Stunden die volle<br />

Aufmerksamkeit zu schenken. Denn sonst steht ja<br />

meist das erkrankte Kind im Mittelpunkt. Der Tod ist im<br />

Kin<strong>der</strong>hospiz zwar allgegenwärtig, doch es wird auch<br />

viel gelacht. Das ist Teil <strong>der</strong> Trauerarbeit: Wer richtig<br />

trauern kann, kann auch wie<strong>der</strong> richtig lachen. Ich bin<br />

geprägt von familiären Erfahrungen mit dem Tod und<br />

mit Krankheit. Oft fragt man sich erst nach einer Krise,<br />

was wichtig ist im Leben.<br />

Anna Hiemer<br />

58 Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche


Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Die Seele steht<br />

im Mittelpunkt<br />

Anna Hiemer<br />

seit 2007 ehrenamtliche Mitarbeiterin im<br />

Kin<strong>der</strong>hospiz St. Nikolaus (Bad Grönenbach)<br />

56 Jahre<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

59


Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Der Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche umfasst das <strong>Liebenau</strong>er<br />

Netzwerk Familie mit mehr als 60 unterschiedlichen Angeboten<br />

und Diensten, das Kin<strong>der</strong>hospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach,<br />

an dem die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> zu 50 Prozent beteiligt ist, sowie<br />

die Franz von Assisi Gesellschaft (17-Prozent-Beteiligung) im Raum<br />

Stuttgart und auf <strong>der</strong> Schwäbischen Alb.<br />

Unsere Tätigkeit in diesem Bereich basiert auf zwei Grundprinzipien:<br />

dem Recht auf gleichberechtigte Teilhabe und dem Anspruch auf<br />

einen respektvollen Umgang mit menschlicher Individualität. Was<br />

heißt das für die Ausgestaltung von Hilfen, die unter dem Dach <strong>der</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche erbracht werden, die<br />

es aus unterschiedlichen Gründen in ihrem Leben schwerer haben<br />

als die meisten an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> in ihrem Alter? Kin<strong>der</strong> sind glücklich,<br />

wenn sie daheim gelobt werden, wenn sie spüren, dass ihnen Vater<br />

und Mutter Liebe zeigen, wenn zuhause gelacht, gemeinsam gespielt<br />

und gelernt wird. Kin<strong>der</strong> sind glücklich, wenn sie sich in Kin<strong>der</strong>garten,<br />

Schule und Freizeit als unverwechselbare Persönlichkeit positiv<br />

erleben können, wenn sie Freundinnen und Freunde haben. So<br />

sagen es die aktuellen Kindheits- und Glücksstudien. Damit sind die<br />

wesentlichen Handlungsfel<strong>der</strong> für eine kindgerechte und familienorientierte<br />

Hilfe definiert.<br />

Der Ausgrenzung zuvorkommen<br />

Die notwendigen Momente <strong>der</strong> Unbeschwertheit im Familienalltag<br />

gilt es zum Beispiel dann zu stützen, wenn die materielle, emotionale<br />

und zeitliche Belastung <strong>der</strong> Eltern so hoch ist, dass die Lebensqualität<br />

<strong>der</strong> Familie extrem beeinträchtigt ist und die familiären<br />

Ressourcen für die Befriedigung kindlicher Bedürfnisse in Frage<br />

gestellt sind. Das sind häufig Belastungssituationen, die zwar von<br />

<strong>der</strong> Familie selbst und ihrem Umfeld als schwierig erlebt werden, die<br />

aber leistungsrechtlich „noch nicht schlimm genug“ sind. Mit niedrigschwelligen<br />

Angeboten zur Elternbildung, -beratung und -entlastung,<br />

die mit Hilfe von Ehrenamtlichen erbracht werden, will<br />

die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> hier Unterstützung geben und Belastungen<br />

erträglicher machen.<br />

Ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor für die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit<br />

<strong>der</strong> Hilfen ist die Fallsteuerung. Eine reine Addition von Hilfen ist<br />

selten zielführend. Eltern wünschen sich in <strong>der</strong> Regel eine einzelne<br />

Vertrauensperson, an die sie sich mit allen Fragen wenden können.<br />

Diese kann dann mit ihnen entscheiden, welcher Schritt als nächstes<br />

nötig ist, welche Hilfe passt. Nur so können sich niedrigschwellige<br />

und professionelle Hilfen gut ergänzen.<br />

Leistungsrechtliches Niemandsland<br />

Vor allem die niedrigschwelligen Dienste sind aber auf Spenden<br />

angewiesen. Denn ob Gesundheitswesen, Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe<br />

o<strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe: Je eindeutiger die Notlage ist, desto eindeutiger<br />

lassen sich Hilfen begründen, desto sicherer ist die Finanzierung.<br />

Der Aufenthalt im „Gefahrenbereich“, bevor „das Kind in<br />

den Brunnen gefallen ist“, ist leistungsrechtliches Niemandsland.<br />

Mit dem neuen Bundeskin<strong>der</strong>schutzgesetz hat sich das zwar etwas<br />

verbessert. In den Landkreisen sind Netzwerke „Früher Hilfen“ verbindlich<br />

zu etablieren, und die Familienhebammen werden finanziell<br />

geför<strong>der</strong>t. Allen Kin<strong>der</strong>n soll ein guter Start ins Kin<strong>der</strong>leben ermöglicht<br />

werden. Es bleibt aber eine Herausfor<strong>der</strong>ung, nicht nur die<br />

Schutzrechte <strong>der</strong>jenigen Kin<strong>der</strong> zu wahren, <strong>der</strong>en Eltern nicht angemessen<br />

für die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse sorgen können,<br />

son<strong>der</strong>n auch das Recht <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> auf eine für sie för<strong>der</strong>liche Umgebung<br />

und gleichberechtigte Teilhabe in allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen durchzusetzen. Das Bildungspaket <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

reicht dazu nicht aus. Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> för<strong>der</strong>t daher aus eigenen<br />

Mitteln und mit Spendengel<strong>der</strong>n Hilfen für belastete Familien.<br />

Barrierefreiheit nicht dem Zufall überlassen!<br />

Über die frühen Hilfen hinaus brauchen wir gut ausgestattete Kin<strong>der</strong>gärten<br />

und Schulen, in denen die Kin<strong>der</strong> aus allen gesellschaftlichen<br />

Schichten, mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen,<br />

mit und ohne Beeinträchtigungen zusammenkommen, in denen<br />

sie als Persönlichkeiten geachtet und nicht beschämt werden und<br />

in denen sie lernen, dem an<strong>der</strong>en mit Respekt zu begegnen. Dazu<br />

braucht es auch die Erfahrungen <strong>der</strong> spezialisierten För<strong>der</strong>einrich-<br />

60 Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche


tungen. Diese gilt es mehr denn je mit den Regeleinrichtungen zu<br />

vernetzen. Denn die Erfahrung zeigt: Barrierefreiheit will erarbeitet<br />

sein und darf nicht dem Zufall überlassen bleiben.<br />

Halt geben in <strong>der</strong> Krise<br />

Wenn ambulante Hilfen nicht ausreichen o<strong>der</strong> nicht geeignet sind,<br />

um das Wohl und die för<strong>der</strong>liche Entwicklung eines Kindes zu<br />

gewährleisten, stehen Pflegefamilien, stationäre Einrichtungen,<br />

pädagogisches und medizinisch-psychologisches Fachpersonal zur<br />

Verfügung. Wohngruppen sind für viele Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen ein<br />

Ort, an dem sie wie<strong>der</strong> zur Ruhe kommen können: durch einen geregelten<br />

Tagesablauf mit verlässlichen Mahlzeiten, einer ordentlichen<br />

Wohnung, zugewandten Mitarbeitern und Mitbewohnern, die ähnliches<br />

erfahren haben. Viele Kin<strong>der</strong> bringen traumatische Gewalterfahrungen<br />

mit, die sie immer wie<strong>der</strong> testen lassen, ob es die Erwachsenen<br />

auch wirklich gut mit ihnen meinen. Dies auszuhalten, erfor<strong>der</strong>t<br />

von den Mitarbeitern viel Kraft und eine hohe Kompetenz.<br />

Der Ausgrenzung zuvorkommen und Halt geben in <strong>der</strong> Krise: In diesem<br />

Spannungsbogen bewegen sich die Hilfen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

für junge Menschen, <strong>der</strong>en gesellschaftliche Teilhabe aus unterschiedlichen<br />

Gründen erschwert o<strong>der</strong> gefährdet ist. Sie verstehen<br />

sich als engagierter Beitrag zur Chancengerechtigkeit benachteiligter<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendlicher und wollen mitwirken bei <strong>der</strong> Herstellung<br />

von guten Lebensbedingungen für möglichst alle.<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Bereich Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Frühe Hilfen<br />

Frühför<strong>der</strong>- und Beratungsstellen<br />

Wellcome – Praktische Hilfe für Familien nach <strong>der</strong> Geburt<br />

Angebote zur Elternberatung, Elternbildung und Elterntreffs<br />

Gemeinsam für Kin<strong>der</strong> – Sozialmedizinische Nachsorge<br />

Kranke Kin<strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatrie (ambulant und stationär)<br />

Kin<strong>der</strong>hospizarbeit<br />

Bildung<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />

Schulische Bildung<br />

Berufsausbildung<br />

Berufsbildungsbereich<br />

Integrationsdienste<br />

Teil- und vollstationäre Hilfen<br />

Teil- und vollstationäre Hilfen zur Erziehung und Teilhabe<br />

Sozialtherapeutische Wohngruppen<br />

Betreutes Wohnen in Familien<br />

Familienentlastung, Ferien und Freizeit<br />

Integrative Ferien- und Freizeitangebote<br />

Regelmäßige Betreuungsgruppen<br />

Eltern-Kind-Gruppen<br />

Familienpflege<br />

Geschwisterzeit<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

61


<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Das <strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie vernetzt mehr als 60 Angebote und<br />

Dienste für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Familien, die in den verschiedenen<br />

Tochtergesellschaften des <strong>Stiftung</strong>sverbunds zu finden sind.<br />

Dazu zählen etablierte Dienste <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungs- und Jugendhilfe,<br />

medizinische Dienste und Bildungsangebote ebenso wie innovative<br />

Projekte im Grenzbereich bestehen<strong>der</strong> Leistungssysteme: Nie<strong>der</strong>schwellige<br />

Hilfen für junge Familien, Begleitung in Krisensituationen,<br />

Angebote zur Familienentlastung.<br />

Beson<strong>der</strong>s die jüngeren Projekte basieren auf dem Engagement<br />

Ehrenamtlicher: „Wellcome“ – Hilfen für junge Familien nach <strong>der</strong><br />

Geburt, <strong>der</strong> Ambulante Kin<strong>der</strong>- und Jugendhospizdienst AMALIE,<br />

die vielfältigen Ferien- und Freizeitangebote. Fachkräfte übernehmen<br />

hier überwiegend Koordinations- und Steuerungsaufgaben, die<br />

Schulung und Anleitung <strong>der</strong> Ehrenamtlichen.<br />

Eine zentrale Erfahrung aus <strong>der</strong> Netzwerkarbeit: Um Familien in<br />

Belastungssituationen wirksam helfen zu können, ist Fallmanagement<br />

nötig. Ohne Fallsteuerung erhalten die Betroffen entwe<strong>der</strong> keine,<br />

die falschen o<strong>der</strong> keine aufeinan<strong>der</strong> bezogenen Hilfen. Außerdem<br />

folgt die formale Zeitachse <strong>der</strong> vorgesehenen Hilfen nicht<br />

immer dem inneren Annahme- und Verarbeitungsprozess von Eltern.<br />

Eine <strong>der</strong> großen Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Netzwerk-Verantwortlichen<br />

war auch im Jahr <strong>2011</strong> die wirtschaftliche Sicherung <strong>der</strong> innovativen<br />

Projekte. Sie sind auf Finanzquellen<br />

außerhalb <strong>der</strong> Regelsysteme angewiesen. Deshalb<br />

haben wir ein Fundraisingprogramm ins<br />

Leben gerufen, das unterfinanzierte Angebote<br />

im Netzwerk Familie unterstützt. Auch dauerhafte<br />

Partnerschaften mit Vertretern aus Industrie<br />

und Handel wurden in den vergangenen<br />

Jahren aufgebaut.<br />

Christoph Gräf<br />

Koordinator<br />

Teilhabe von Kindesbeinen an<br />

Der Fachdienst Teilhabe <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe<br />

begleitet Kin<strong>der</strong> mit Teilhabeerschwernissen im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe heilpädagogisch<br />

bei dem Besuch <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte und in<br />

Schulen in Wohnortnähe. Die betreffenden Teams<br />

werden kooperativ beraten. Diese Arbeit hat<br />

sich im Bodenseekreis und im Kreis Ravensburg<br />

in den vergangenen zehn Jahren gut etablieren<br />

können und wird mit steigen<strong>der</strong> Tendenz nachgefragt.<br />

Aktuell begleitet das Team 110 Kin<strong>der</strong>.<br />

„Halte mich“: Elternbildung und Spielgruppe<br />

„Halte mich“ ist <strong>der</strong> Name einer Spielgruppe für Kin<strong>der</strong> mit einer Behin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />

einer gravierenden Entwicklungsverzögerung. Die Kooperation und Nachbarschaft zwischen<br />

Frühför<strong>der</strong>stelle <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe und Mehrgenerationenhaus Markdorf trägt<br />

hier erfreuliche Früchte: Für die Kin<strong>der</strong> bietet eine Erzieherin eine bunt gemischte Runde,<br />

in <strong>der</strong> gemeinsam gespielt, gesungen und erlebt wird. Parallel ist die Heilpädagogin<br />

<strong>der</strong> Frühför<strong>der</strong>stelle im Gespräch mit den Eltern. Gemeinsam werden die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>, ihre Verhaltensweisen und ihre Entwicklungsschritte reflektiert. Das Angebot<br />

stärkt Eltern von Kin<strong>der</strong>n mit Entwicklungsbeson<strong>der</strong>heiten.<br />

62<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche


Schulalltag in <strong>der</strong> Klinik<br />

Die jungen Patienten <strong>der</strong> Pädiatrischen Psychosomatik<br />

des Klinikums Friedrichshafen<br />

gehen täglich für zwei Stunden in die Schule<br />

für Kranke, eine Abteilung <strong>der</strong> Don-Bosco-<br />

Schule. Zum einen verpassen die Schüler im<br />

Alter zwischen sieben und 13 Jahren während<br />

ihres oft sechs- bis achtwöchigen Klinikaufenthalts<br />

nicht zu viel Schulstoff. Zum an<strong>der</strong>en<br />

ergänzt <strong>der</strong> Unterricht das Behandlungskonzept<br />

<strong>der</strong> Station. Unterrichtet werden im<br />

Schnitt sechs bis zehn Schüler.<br />

Umfassende familienentlastende Angebote<br />

Insgesamt erreicht das <strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie über 300 Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Familien<br />

mit einem bunten Mix aus Gruppen- und Freizeitangeboten. Neben den Sommer-, Oster-,<br />

Pfingst- und Herbstferienfreizeiten wird eine regelmäßige Samstagsbetreuung in Hegenberg<br />

angeboten für Kin<strong>der</strong> mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung. Beim Angebot Geschwisterzeit stehen<br />

die Geschwister von Kin<strong>der</strong>n mit einer Behin<strong>der</strong>ung im Mittelpunkt. Familienunterstützende<br />

Dienste unterstützen Familien mit einem Angehörigen mit Behin<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong><br />

persönlichen Umgebung o<strong>der</strong> mit Gruppenangeboten, wie etwa <strong>der</strong> Jugendgruppe in Nußdorf<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mädchengruppe in Bad Wurzach. Sie erreichen rund 150 Familien mit Kin<strong>der</strong>n<br />

und Jugendlichen mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

Befristete stationäre Hilfen befähigen<br />

Dennis E., 20 Jahre alt, lebt heute selbstständig in einer Wohnung,<br />

hat eine langjährige Freundin und eine feste Arbeit. Wichtig für<br />

seine Biografie war das befristete Wohnen in einer stationären<br />

Wohngruppe, in einer Außenwohngruppe und auch die passende<br />

Schule in <strong>der</strong> St. Gallus-Hilfe. „Ich habe mich gut entwickelt, bin<br />

ruhiger geworden. Ich habe auch gelernt zu sagen was mir stinkt<br />

o<strong>der</strong> was ich möchte“, so Dennis E.<br />

Neu: Begleitete Elternschaft<br />

Mit <strong>der</strong> Diskussion um Normalität rücken auch die Themen Behin<strong>der</strong>ung<br />

und Schwangerschaft gesellschaftlich stärker ins Blickfeld.<br />

Seither gibt es deutlich mehr Schwangerschaften und gehäufte Anfragen<br />

nach Betreuten Wohnmöglichkeiten. Über das Projekt „Begleitete<br />

Elternschaft – Betreutes Wohnen in Familien“ <strong>der</strong> St. Gallus-<br />

Hilfe werden sieben junge Mütter mit einer leichten geistigen o<strong>der</strong><br />

Lernbehin<strong>der</strong>ung mit ihren Kin<strong>der</strong>n sowie <strong>der</strong>en Gastfamilien betreut.<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

63


St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz gemeinnützige GmbH<br />

Süddeutsche Kin<strong>der</strong>hospiz-<strong>Stiftung</strong> (50 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (50 % Beteiligung)<br />

Das Kin<strong>der</strong>hospiz ist eine Anlauf- und Erholungsstätte für Familien<br />

mit unheilbar und lebensbegrenzt erkrankten Kin<strong>der</strong>n. Jeweils<br />

acht Kin<strong>der</strong> und ihre Familien erhalten hier eine professionelle und<br />

ressourcenorientierte Pflege auf hohem Niveau. Sie werden begleitet<br />

von einem interdisziplinären Team aus Fachkräften <strong>der</strong> Bereiche<br />

Pflege, Pädagogik, Seelsorge, Hauswirtschaft und Verwaltung sowie<br />

engagierten Honorarkräften – Ärzte, Musiktherapeuten, Wasserund<br />

Erlebnispädagogen, Reittherapeuten und Physiotherapeuten –<br />

und von geschulten Ehrenamtlichen.<br />

Zahlreiche Zeitungsartikel, TV-Beiträge zu einzelnen Schicksalen<br />

betroffener Familien und Besuche prominenter Gäste – Karin Seehofer,<br />

Ehefrau des bayerischen Ministerpräsidenten, und Christine<br />

Ha<strong>der</strong>thauer, bayerische Arbeits- und Sozialministerin – sorgten<br />

auch im Jahr <strong>2011</strong> für wachsende Bekanntheit des Kin<strong>der</strong>hospizes.<br />

So hat <strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein Kin<strong>der</strong>hospiz in Allgäu e.V. inzwischen fast<br />

1 500 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> nahm die Gesamtbelegung im Vergleich zum Vorjahr um<br />

mehr als 17 Prozent zu. Seit April <strong>2011</strong> besteht ein hoher Aufnahmedruck.<br />

Die Nachfrage nach Aufenthalten kann, insbeson<strong>der</strong>e in den<br />

Urlaubszeiten, nicht mehr befriedigt werden. Auch wächst <strong>der</strong> Anteil<br />

von Kin<strong>der</strong>n mit sehr hohem Pflegebedarf, die eine Einzelbetreuung<br />

benötigen.<br />

Die gestiegene Belegung bedeutet auch, dass ein noch höherer<br />

Gesamtbetrag, nämlich rund zwei Drittel <strong>der</strong> laufenden Kosten, über<br />

Spenden aufgebracht werden muss. Eine kostendeckende Finanzierung<br />

durch die Kranken- und Pflegekassen ist auch in Zukunft nicht<br />

absehbar. Somit ist das Kin<strong>der</strong>hospiz St. Nikolaus auch langfristig<br />

auf Spenden angewiesen. Getragen wird das Defizit ausschließlich<br />

vom För<strong>der</strong>verein Kin<strong>der</strong>hospiz im Allgäu, von<br />

<strong>der</strong> Süddeutschen Kin<strong>der</strong>hospiz-<strong>Stiftung</strong> beziehungsweise<br />

<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>n, Spen<strong>der</strong>n und<br />

Zuwendungsgebern.<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Geschäftsführer<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Auslastung in Prozent 67,64 80,03<br />

Belegungstage erkrankter Kin<strong>der</strong> 1 975 2 327<br />

Belegungstage Eltern 3 135 3 587<br />

Belegungstage Geschwisterkin<strong>der</strong> 1 394 1 345<br />

Familien insgesamt 210 250<br />

davon neue Familien 40 38<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 51 52<br />

Personalstellen (Vollzeit) 25 27<br />

Ehrenamtliche 23 22<br />

„Sturmfrei“ im Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

Einige „Spezialwochen“ wurden in <strong>2011</strong> erstmalig angeboten und<br />

erfreuten sich großer Nachfrage. So beispielsweise die „Großelternwoche“,<br />

in <strong>der</strong> die Großeltern an Stelle <strong>der</strong> Eltern die Enkel begleiten,<br />

und die „Sturmfrei-Woche“, in <strong>der</strong> dem Kin<strong>der</strong>hospiz bekannte<br />

Kin<strong>der</strong> ganz ohne ihre Eltern eine Woche in Bad Grönenbach verbringen.<br />

64<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche


Franz von Assisi gemeinnützige GmbH<br />

Franziskanerinnen <strong>der</strong> ewigen Anbetung Schwäbisch Gmünd e.V. (33 % Beteiligung),<br />

Kongregation <strong>der</strong> Franziskanerinnen vom Kloster Sießen (25 % Beteiligung), <strong>Stiftung</strong> St. Vinzentiuspflege Donzdorf (25 % Beteiligung),<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> (17 % Beteiligung)<br />

Unter dem Dach <strong>der</strong> Holding Franz von Assisi Gesellschaft (gGmbH)<br />

befinden sich die Canisius-Einrichtungen Ostalbkreis, die Vinzentius-Einrichtungen<br />

Landkreis Göppingen und die St. Josef Gesellschaft<br />

in Stuttgart. Zum Verbund gehört außerdem St. Loreto, Institut<br />

für Soziale Berufe Schwäbisch Gmünd/Ellwangen mit <strong>der</strong> Bildungsakademie<br />

St. Loreto.<br />

Die St. Josef Gesellschaft hält ein breit gefächertes Angebot vor in<br />

den Bereichen Kin<strong>der</strong>tagesstätten, Familienzentren und Hilfen zur<br />

Erziehung in Bad Cannstatt und Stuttgart Ost. Der Erziehungshilfebereich<br />

umfasst stationäre und ambulante Angebote. In den Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />

werden Kin<strong>der</strong> von 0 bis 14 Jahren in unterschiedlichen<br />

Gruppen und Betriebsformen betreut.<br />

Die Canisius-Einrichtungen waren auch im Jahr <strong>2011</strong> gut ausgelastet.<br />

Fachlicher Schwerpunkt war die Erziehung zu einem verantwortungsvollen<br />

Umgang mit den mo<strong>der</strong>nen Medien. In allen Einrichtungen<br />

ist das Medientraining schon lange etabliert. Das Konzept ist<br />

individuell am Wissensstand <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen und an<br />

lebenspraktischen Notwendigkeiten ausgerichtet.<br />

Die Vinzentius-Jugendhilfe bietet Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen und Familien<br />

differenzierte Hilfestellungen. Um diesem Anspruch zeitgemäß<br />

gerecht werden zu können, haben wir unsere Angebote erweitert,<br />

differenziert und in eine neue Organisationsform eingebettet. In<br />

Göppingen planen wir eine geschützte Unterbringung (§ 1631 b BGB)<br />

für Mädchen, die in keine Wohngruppe zu integrieren sind und sich<br />

dem Erziehungsalltag häufig entziehen.<br />

In St. Loreto, Institut für Soziale Berufe Schwäbisch Gmünd/Ellwangen<br />

arbeiten sieben Fachschulen mit insgesamt 750 Ausbildungsplätzen<br />

in vier verschiedenen Berufen eng vernetzt und bieten breit<br />

gefächerte, flexibel einsetzbare<br />

Qualifikationen.<br />

Ab dem Schuljahr<br />

2012/13 planen wir eine<br />

praxisintegrierte duale<br />

Ausbildungsform zum/zur<br />

„staatlich anerkannten<br />

Erzieher/-in“.<br />

Hans-Dieter Beller<br />

Geschäftsführer<br />

Michael Leibinger<br />

Geschäftsführer<br />

Franz von Assisi Gesellschaft<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

St. Josef Gesellschaft, Stuttgart<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätte (Betreute Kin<strong>der</strong>) 270 450<br />

Ambulant betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 300 350<br />

Stationäre Hilfen 124 97<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 210 214<br />

Canisius-Einrichtungen im Ostalbkreis<br />

Betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

(ohne Schulsozialarbeit und Mobile Jugendarbeit) 501 506<br />

Canisius-Beratungsstellen:<br />

Klienten Erziehungs- und Familienberatung 402 435<br />

Klienten Frühför<strong>der</strong>ung 237 251<br />

Franziskus-Grundschüler 109 107<br />

Canisius-Schüler 142 149<br />

Ein Platz für Kin<strong>der</strong><br />

Mit ihrem Familienzentrum beteiligt sich die St. Josef Gesellschaft<br />

am Projekt Bildungshaus 3–10 des Kultusministeriums Baden-<br />

Württemberg. Im Kita-Bereich wurde die Arbeit in konzeptioneller<br />

Verbindung mit den Kirchengemeinden erweitert. Die Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />

wird, bedingt durch den Rechtsanspruch auf Betreuung im<br />

Kleinkindbereich, in mehreren Schritten von <strong>2011</strong> bis 2013 weiter<br />

ausgebaut.<br />

Vinzentius-Einrichtungen im Landkreis Göppingen<br />

Betreute Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 169 199<br />

Vinzentius-Schüler 131 143<br />

Canisius-Einrichtungen im Ostalbkreis und<br />

Vinzentius-Einrichtungen im Landkreis Göppingenn<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 336 298<br />

St. Loreto, Schwäbisch Gmünd/Ellwangen<br />

(ohne Bildungsakademie)<br />

Schüler 695 733<br />

Mitarbeiter/-innen (inkl. Honorarkräfte) 139 138<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

65


Conni<br />

macht den Mix<br />

Cornelia Kaupp<br />

seit 2007 Beschäftigte in <strong>der</strong> Wäscherei <strong>der</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

53 Jahre<br />

66 Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Mein Tag beginnt früh: Um vier Uhr stehe ich auf, gehe<br />

ins Bad, mach‘ mir einen Kaffee, rauche eine Zigarette<br />

und kraule meinen Wellensittich Flocke.<br />

Die Zeit brauche ich morgens einfach. Im Zug trinke<br />

ich dann noch mal Kaffee und höre ich über mein<br />

Handy Musik. Da schalte ich dann komplett ab.<br />

Meine Aufgabe in <strong>der</strong> Wäscherei ist, Wäsche aus<br />

Altenheimen zusammenzulegen, also Unterwäsche,<br />

Waschlappen und so. Das gefällt mir gut. Ich bin<br />

sehr akkurat. Den Mix mache ich auch gern. Da muss<br />

man unsortierte Pullover aus verschiedenen Häusern<br />

ordnen.<br />

Hier will ich auch bleiben. In den 35 Jahren, in denen<br />

ich in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> arbeite, habe ich so gut<br />

wie alle Bereiche durchlaufen. Die Arbeit hier liegt<br />

mir am besten. Nach <strong>der</strong> Arbeit, zuhause, muss ich<br />

abschalten: Dann gehe ich auf den Balkon, trinke<br />

Kaffee und rauche ‘ne Zigarette. Dann gehe ich<br />

entwe<strong>der</strong> ins Kino, fahre Fahrrad, gehe baden o<strong>der</strong><br />

shoppen, stricke o<strong>der</strong> schreibe Gedichte.<br />

Cornelia Kaupp<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

67


Bereich Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

Die Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe erbringen vielfältige Aufgaben<br />

für die <strong>Stiftung</strong>en <strong>Liebenau</strong>, Hospital zum Heiligen Geist und<br />

Helios – Leben im Alter sowie für externe Kunden.<br />

In <strong>2011</strong> haben drei neue Gesellschaften ihren Betrieb aufgenommen:<br />

Die OSL GmbH, welche hauswirtschaftliche Dienstleistungen<br />

anbietet, die Teamwork Kommunikation und Medien GmbH, die<br />

den Kommunikations- und Medienbereich abdeckt, sowie die <strong>Liebenau</strong>er<br />

Landleben GmbH, die den äußerst beliebten gleichnamigen<br />

Verkaufsladen betreibt. Etabliert sind inzwischen die „älteren“<br />

Gesellschaften: Die <strong>Liebenau</strong> Service GmbH und die St. Anna Service<br />

gGmbH (siehe auch Seite 33) erbringen Dienstleistungen im hauswirtschaftlichen<br />

Bereich, die <strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste<br />

GmbH hat ihren Schwerpunkt im kaufmännischen und<br />

IT-Bereich, und die <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH<br />

hat sich im technischen Bereich spezialisiert. Der Forstbetrieb, die<br />

Abteilung fortbilden & entwickeln (f&e, siehe auch Seite 56 ) und<br />

<strong>der</strong> Geschäftsbereich <strong>Liebenau</strong>er Landleben sind <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Erfolgreiche Start-ups<br />

Alle diese Bereiche waren in <strong>2011</strong> für interne und externe Kunden<br />

tätig. Die drei neuen Gesellschaften sind fachlich erfolgreich gestartet.<br />

Sie haben Dienstleistungen für den <strong>Stiftung</strong>sverbund zur Verfügung<br />

gestellt sowie am freien Markt Kundenanfragen bedient. Ihr<br />

Dienstleistungsspektrum umfasst unter an<strong>der</strong>em die Beratung bei<br />

strategisch kommunikativen Fragestellungen, Dienstleistungen in<br />

den Bereichen Internet, Werbung und grafische Gestaltung, den<br />

Betrieb des Verkaufsladens in <strong>Liebenau</strong> sowie hauswirtschaftliche<br />

Dienstleistungen.<br />

Erweitertes Portfolio<br />

Die internen Dienstleistungsbetriebe, die bereits seit vielen Jahren<br />

mit hochprofessionellen Angeboten die Kernaufgaben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> unterstützen, haben ihr Portfolio weiter ausgebaut und<br />

erbringen in folgenden Bereichen effiziente und qualitativ hochwertige<br />

Leistungen: Textilservice, Gebäu<strong>der</strong>einigung, Catering, Gebäu<strong>der</strong>einigung,<br />

Obst- und Gemüsebau, Zierpflanzenbau, Garten- und<br />

Landschaftsbau, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Kaminholz, IT-<br />

Services, Rechnungswesen, Personalabrechnung, Fort- und Weiterbildungen<br />

insbeson<strong>der</strong>e für soziale Berufe, Coaching und Beratung,<br />

Brandschutz, technische Dienste, Mess-, Regelungs- und Steuerungstechnik,<br />

hauswirtschaftliche Dienste, Kunst und Handwerk<br />

und weiteres.<br />

Hochwertige Leistungen<br />

Die gemeinsame Beschäftigung von Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung<br />

ist integrativer Bestandteil unserer fachlichen Arbeit. Dieses<br />

Konzept dauerhaft zu verwirklichen, war ein wesentliches Motiv für<br />

die Gründung <strong>der</strong> Dienstleistungsgesellschaften und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe.<br />

Ihre Dienstleistungen und Produkte werden von Kommunen,<br />

Unternehmen und Privatpersonen in Anspruch genommen, die<br />

damit zwei Aspekte verbinden: Sie erhalten qualitativ hochwertige,<br />

zertifizierte Leistungen von ausgezeichnet ausgebildeten und hoch<br />

motivierten Mitarbeitern. Gleichzeitig unterstützen sie damit die<br />

Arbeit <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und das Selbstwertgefühl von Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung.<br />

68 Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


Inklusion im Arbeitsleben<br />

Insgesamt sind mehr als 190 Beschäftigte in den Werkstätten für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung (WfbM) mit ihrer Arbeitskraft an <strong>der</strong><br />

Leistungserbringung direkt beteiligt und dadurch im normalen<br />

Arbeitsleben integriert. Eine Vielzahl unterschiedlicher Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

steht hier zur Verfügung: Von <strong>der</strong> Mitarbeit<br />

im Holzhof, im Textilservice o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft bis hin zu den<br />

technischen Diensten – bei vielen Leistungsangeboten wirken die<br />

Beschäftigten wesentlich mit. Darüber hinaus bieten die Dienstleister<br />

und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe mehr als 60 Praxisstellen für junge Auszubildende<br />

aus dem Berufsbildungswerk Adolf Aich. Diese Jugendlichen<br />

können beson<strong>der</strong>s im Geschäftsbereich <strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

wertvolle Praxiserfahrungen im Arbeitsalltag für ihr weiteres Leben<br />

erwerben und sich wesentliche Kompetenzen aneignen.<br />

Vorstand und Geschäftsführungen<br />

Bereich Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

(Zahlen in TEUR) 2010 <strong>2011</strong><br />

Umsatz 25.669 27.185<br />

Personalaufwand 14.642 13.106<br />

Bilanzsumme 6.404 6.806<br />

Eigenkapitalquote ohne<br />

Son<strong>der</strong>posten 37,1 % 36,1 %<br />

Investitionen 508 1.018<br />

Mitarbeiter/-innen<br />

(Kopfzahlen) 494 664<br />

1. Vollkonsolidierung<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH, <strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste GmbH, <strong>Liebenau</strong> Personalservice<br />

GmbH*, Teamwork Kommunikation und Medien GmbH, OSL GmbH,<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

* nur Finanzkennzahlen<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

69


<strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

Das Dienstleistungsunternehmen <strong>Liebenau</strong> Service GmbH (LiSe)<br />

bedient stiftungsinterne sowie externe Kunden mit Leistungen aus<br />

den Bereichen Gebäude-, Textilservice, Catering und Organisationsberatung<br />

und Training. Das Wirtschaftsjahr <strong>2011</strong> wurde insgesamt<br />

positiv abgeschlossen.<br />

Schwerpunkte im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> waren die Übernahme einer<br />

neuen Betriebsstätte im Catering sowie die Neugestaltung <strong>der</strong><br />

Arbeitsplätze in <strong>der</strong> WfbM im Textilservice.<br />

Seit dem 1.12.<strong>2011</strong> wird <strong>der</strong> Gastronomiebereich des Kurhauses Bad<br />

Wurzach zusammen mit dem Bankettbereich Schloss Bad Wurzach<br />

von <strong>der</strong> LiSe betrieben. Die strategische Unternehmensausrichtung<br />

<strong>der</strong> LiSe war <strong>der</strong> Grund, <strong>der</strong> zur Übernahme des bisher städtisch<br />

geführten Kurhauses geführt hat. Mit Restaurant, Café und Konditorei<br />

bietet das Kurhaus an sieben Tagen <strong>der</strong> Woche ein breit gefächertes<br />

gastronomisches Angebot. Von kleinen Meetings und Tagungen<br />

bis hin zu großen Veranstaltungen mit bis zu 400 Menschen kann die<br />

LiSe nun dort vielfältige Events ausrichten.<br />

Mit <strong>der</strong> Neugestaltung des Arbeitsbereiches für die WfbM im Textilservice<br />

konnte die LiSe einen weiteren Meilenstein im Jahr <strong>2011</strong> setzen:<br />

Die Gruppentische wurden durch Zweiertische ersetzt und können<br />

so besser ergonomisch an die Bedürfnisse <strong>der</strong> WfbM-Beschäftigten<br />

angepasst werden. Ein weiteres Novum: Kleine Fließbän<strong>der</strong><br />

aus Rollen zwischen den Arbeitstischen erleichtern die Weitergabe<br />

von fertiger Wäsche von einem Tisch zum an<strong>der</strong>en. Außerdem sorgt<br />

die neue Arbeitsanordnung für ein besseres Arbeitsklima und reduziert<br />

den Geräuschpegel im Raum. Zusätzlich eingerichtet wurden<br />

auch Einzeltische und „Springer“-Aufgaben, die zu einer flexiblen<br />

Arbeitsorganisation beitragen.<br />

Frank Moscherosch<br />

Geschäftsführer<br />

Kurhaus Bad Wurzach – Restaurant, Café und Konditorei<br />

Das Kurhaus in Bad Wurzach ist weit über die Grenzen <strong>der</strong> Stadt hinaus<br />

bekannt für beson<strong>der</strong>e kulinarische Genüsse. Außerdem überzeugt<br />

das Haus durch Architektur und Lage. Seine hohen Glasfronten,<br />

die malerische Umgebung mit Kurpark und Wurzacher Ried und<br />

seine Gastfreundschaft machen das Kurhaus zum idealen Treffpunkt<br />

für Feinschmecker und Genießer.<br />

Fußböden reinigen aus dem Effeff<br />

Erfolgreich mit einer Prüfung abgeschlossen haben acht junge Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung die Qualifizierung „Reinigen und Pflegen<br />

von textilen und nichttextilen Fußböden“. Anerkannt vom Zentralverband<br />

des deutschen Handwerks und von <strong>der</strong> Handwerkskammer<br />

Ulm, soll sie den Absolventen größere Chancen bei einer Bewerbung<br />

auf dem ersten Arbeitsmarkt eröffnen. Auch <strong>der</strong> Einsatz an Außenarbeitsplätzen<br />

ohne die Begleitung einer pädagogischen Fachkraft ist<br />

so möglich.<br />

70 Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


<strong>Liebenau</strong> Service (LiSe) und OSL<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Leistungen<br />

Mittagessen 573 046 567 255<br />

Abendessen 297 248 287 497<br />

Wäsche in Kilogramm 1 916 852 2 067 692<br />

Gebäu<strong>der</strong>einigung in Arbeitsstunden 102 930 109 916<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 424 502<br />

davon Mitarbeiter mit Vermittlungshemmnissen 48 55<br />

Mitarbeiter/-innen (WfbM) 89 91<br />

Anzahl <strong>der</strong> arbeitsbegleitenden Maßnahmen 172 146<br />

Anzahl <strong>der</strong> durchgeführten Schul- und<br />

Berufspraktika 151 132<br />

So macht Arbeit Spaß:<br />

Seit Jahresende <strong>2011</strong> sind sie erfolgreich im Einsatz: die neuen<br />

Arbeitstische für die Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung im Textilservice<br />

<strong>der</strong> LiSe. Je<strong>der</strong> Beschäftigte <strong>der</strong> WfbM hat nun einen festen Arbeitsplatz.<br />

Ein großer Vorteil an dieser Neuerung ist die ergonomisch ideale<br />

Anpassung <strong>der</strong> Arbeitsplätze an die Mitarbeiter. Das neue System<br />

optimiert auch den Arbeitsablauf. Das positive Gefühl, die fertige<br />

Wäsche über die Rollen zwischen den Arbeitstischen weiterschieben<br />

zu können, übt auf die Beschäftigten eine gewisse Faszination<br />

aus und bringt Spaß bei <strong>der</strong> Arbeit.<br />

OSL GmbH<br />

Zum 1. Januar.<strong>2011</strong> nahm die OSL GmbH, wie<br />

die <strong>Liebenau</strong> Service GmbH eine Tochtergesellschaft<br />

<strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, ihren Dienst<br />

auf. Ihr Portfolio umfasst hauswirtschaftliche<br />

Dienstleistungen für Einrichtungen <strong>der</strong> Altenhilfe.<br />

Dazu gehören die Gebäu<strong>der</strong>einigung, <strong>der</strong><br />

Wäscheservice und die Küchenhilfe.<br />

Frank Moscherosch<br />

Geschäftsführer<br />

Abwechslung garantiert<br />

Bei <strong>der</strong> OSL sind praktische und fachliche Fähigkeiten ebenso gefragt<br />

wie Organisationstalent und Freude am Umgang mit Menschen. Aber<br />

auch Flexibilität und Mobilität sind wichtige Grundvoraussetzungen<br />

für OSL-Mitarbeiter.<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

71


<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

Das <strong>Liebenau</strong>er Landleben umfasst die Bereiche Gärtnerei, Obst- und<br />

Weinbau, Landwirtschaft mit Tierhaltung, Garten- und Landschaftsbau,<br />

Verkaufseinrichtungen mit Gastronomieangeboten sowie einen<br />

Versandhandel.<br />

Mit einer Umsatzausweitung von 22,5 Prozent und einem in fast<br />

allen Geschäftsbereichen verbesserten Betriebsergebnis verlief<br />

das vergangene Geschäftsjahr außerordentlich positiv. Interne wie<br />

externe Umsätze wurden prozentual in gleicher Höhe gesteigert.<br />

Im landwirtschaftlichen Bereich machte sich vor allem die Ausweitung<br />

<strong>der</strong> bewirtschafteten Acker- und Grünflächen positiv bemerkbar:<br />

Insgesamt werden aktuell 462 Hektar bewirtschaftet. Unter<br />

an<strong>der</strong>em die große Nachfrage nach selbst produziertem Wildfutter<br />

sowie die gestiegenen Marktpreise für Getreide, Mais und Heu waren<br />

ausschlaggebend für das positive Bereichsergebnis.<br />

Seit Eröffnung des Verkaufsladens <strong>Liebenau</strong>er Landleben im Jahr 2003<br />

wurde dieses Jahr erstmalig ein leicht positives Betriebsergebnis erzielt.<br />

Die kontinuierlich wachsende Kundenzahl bestätigt die erfolgreichen<br />

Bemühungen, unsere Kunden mit einem attraktiven Warensortiment<br />

zufrieden zu stellen. Dies ist vor allem dem flexiblen und<br />

überdurchschnittlichen Einsatz engagierter Mitarbeiter zu verdanken.<br />

Die starke Nachfrage nach Neu- und Umgestaltungen von Gärten und<br />

sonstigen Grünanlagen sowie Pflegeleistungen führten im Bereich<br />

Garten- und Landschaftsbau ebenfalls zu einem Umsatzzuwachs.<br />

Sowohl Firmen- wie auch Privatkunden schätzen die hohe Ergebnisqualität<br />

in diesem stark witterungsabhängigen Metier.<br />

Die Gärtnerei konnte ihren Umsatz im Berichtsjahr nur geringfügig<br />

steigern. Die gestiegenen Sach- und Personalkosten wurden dadurch<br />

nicht gedeckt. Auch durch einen weiteren Rückgang <strong>der</strong> Betreuungserlöse<br />

in <strong>der</strong> Werkstatt für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung bleibt<br />

die wirtschaftliche Situation in diesem Bereich angespannt. Für die<br />

bereits länger geplanten Neu- und Ersatzinvestitionen<br />

in Gewächshäuser, Kühl- und Verarbeitungsräumlichkeiten<br />

werden zukunftsfähige<br />

Alternativlösungen geprüft.<br />

Rainer Wöhrle<br />

Geschäftsführer<br />

Damit die Ernte nicht verhagelt<br />

Die annähernd optimale Altersstruktur <strong>der</strong> 79 Hektar Obstanlagen<br />

und die im Vergleich zum Vorjahr wesentlich bessere Witterung ermöglichten<br />

eine sehr gute Ernte. Im Zuge des Risikomanagements<br />

wurden in den letzten zwei Jahren 30 Hektar <strong>der</strong> Obstanlagen mit<br />

Hagelnetzen ausgerüstet.<br />

Stolz und Freude über gelungene Integration<br />

Sechs Werkstattmitarbeiter mit Behin<strong>der</strong>ung wurden in unterschiedliche<br />

Firmen in <strong>der</strong> Region vermittelt. Ein „Job-Coach“ (pädagogische<br />

Fachkraft) hält intensiven Kontakt zu den „neuen Firmenmitarbeitern“,<br />

ist kompetenter Ansprechpartner für die aufnehmenden<br />

Firmen und gibt dadurch allen Beteiligten die notwendige Sicherheit.<br />

Sowohl die Firmen wie auch <strong>der</strong>en neue Mitarbeiter sind stolz<br />

und froh über diese gelungene Form <strong>der</strong> Integration.<br />

72 Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


<strong>Liebenau</strong>er Landleben<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Leistungen<br />

Anzahl Kunden Verkaufsladen (in Tausend) 118,6 122,1<br />

Bewirtschaftungsfläche Gärtnerei (in Hektar) 11 11<br />

Bewirtschaftungsfläche Obstbau (in Hektar) 79 79<br />

Bewirtschaftungsfläche Grünland,<br />

Ackerbau (in Hektar) 340 462<br />

Verkauf/Bestand Limousin-Wei<strong>der</strong>in<strong>der</strong> 77/301 92/350<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 238 240<br />

Auszubildende (BBW) 53 65<br />

Mitarbeiter/-innen (WfbM) 61 76<br />

„Cook & Swing“ weiterhin erfolgreich<br />

Die von allen Bereichen gemeinsam organisierte Veranstaltung „Cook &<br />

Swing“ lockte auch im dritten Jahr, trotz Regens, über 500 begeisterte<br />

Besucher in den Innenhof des <strong>Liebenau</strong>er Landlebens. Vier Orte mit<br />

unterschiedlichen Musikangeboten, kulinarisch von vier renommierten<br />

Köchen begleitet, garantierten einen erlebnisreichen Abend.<br />

Forstbetriebe<br />

In den Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> wurden im Berichtsjahr 9 800<br />

Festmeter Holz eingeschlagen. Die Vermarktung lief bei guten Preisen<br />

und großer Nachfrage problemlos. Die Nutzung entspricht dem<br />

nachhaltig nutzbaren Holzzuwachs des <strong>Stiftung</strong>swaldes.<br />

Im Oktober fand im Revier Ulmerthal eine Vor-Ort-Prüfung durch die<br />

Zertifizierungsorganisation PEFC statt: Die nachhaltige Bewirtschaftung<br />

des <strong>Stiftung</strong>swaldes wurde hierbei bestätigt.<br />

Die Brennholzproduktion wurde an den beiden Standorten <strong>Liebenau</strong><br />

und Burgrieden gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent erhöht. Im<br />

Holzhof Burgrieden wurde eine neue leistungsfähige<br />

Sägespaltmaschine in Betrieb genommen.<br />

Neben vielen regionalen Privatkunden<br />

werden zunehmend auch Händler mit Brennholzprodukten<br />

beliefert.<br />

Forstbetriebe<br />

Forstdienstleistungen<br />

Waldbetreuung<br />

Pflanzung<br />

Waldpflege<br />

Holzernte<br />

Holzvermarktung<br />

Baumschule<br />

Produktion vom Kaminholz<br />

Bereitstellung von Hackschnitzeln<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 10 12<br />

Auszubildende 2 2<br />

Freiwilliges Soziales Jahr – 2<br />

Zivildienstleistende 4 –<br />

Mitarbeiter/-innen WfbM 15 13<br />

Zurzeit werden 13 Menschen in <strong>der</strong> WfbM des<br />

Forstbetriebes betreut und geför<strong>der</strong>t. Tätigkeitsfel<strong>der</strong><br />

sind die Brennholzproduktion, die<br />

Forstbaumschule und die Waldpflege.<br />

Markus Bertele<br />

Leiter Forstbetriebe<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

73


<strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und<br />

Unternehmensdienste GmbH<br />

Die <strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste ist als Dienstleister<br />

in den Bereichen IT-Services, Rechnungswesen und Personalabrechnung<br />

für den <strong>Stiftung</strong>sverbund und externe Kunden aktiv,<br />

mit einer klaren Branchenausrichtung auf den Sozialbereich. Im<br />

Arbeitsfeld IT-Services lag im Berichtsjahr ein Schwerpunkt auf <strong>der</strong><br />

Neukonzeption des stiftungseigenen Datennetzes. Mit dem BBW in<br />

Ravensburg wurde ein weiterer großer Standort per Richtfunk an das<br />

schnelle <strong>Liebenau</strong>er Datennetz angeschlossen. Nach einem Upgrade<br />

auf die neue Software-Generation von Microsoft ist <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong>sverbund<br />

bestens für die Zukunft gerüstet. Auch<br />

in IT-Sicherheit wurde weiter investiert<br />

In <strong>der</strong> Personalabrechnung war das Jahr geprägt<br />

von <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> AVR-Strukturän<strong>der</strong>ungen.<br />

Im Rechnungswesen konnten wir<br />

mit einer neuen Software die automatische<br />

Verbuchung von Kontoauszügen deutlich verbessern.<br />

Matthias Schyra<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste (LBU)<br />

Fast wie von Geisterhand …<br />

…. aber nur fast! Das Jahr <strong>2011</strong> war für die LBU geprägt von Arbeiten<br />

am Herzstück des <strong>Liebenau</strong>er Datennetzes. Und es ist gut, wenn die<br />

User davon so gut wie nichts merken.<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Leistungen<br />

IT Services<br />

Betreute Server 102 143<br />

Betreute PCs 1 068 1 172<br />

Betreute Telefonanschlüsse 2 420 2 580<br />

Rechnungswesen<br />

Verbuchte Belege 999 000 988 000<br />

Personalabrechnung<br />

Personalabrechnungsfälle 69 072 70 480<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 29 29<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH<br />

Die <strong>Liebenau</strong>- Gebäude- und Anlagenservice bietet technische<br />

Dienstleistungen in den Bereichen Elektrik, MSR (Regelungstechnik<br />

und Schaltschrankbau), Sanitär, Heizung und Schlosserarbeiten.<br />

Außerdem entwickelt und baut sie Son<strong>der</strong>konstruktionen wie Wärmerückgewinnungsanlagen.<br />

Ganzjährig wird ein 24-Stunden-Bereitschaftsdienst<br />

für die zentrale Heiztechnik und für haustechnische<br />

Belange angeboten.<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> war geprägt von mehreren<br />

externen wie internen Großprojekten in den<br />

Geschäftsfel<strong>der</strong>n Sanitär, Elektro- und Son<strong>der</strong>anlagenbau.<br />

Die Einführung eines papierlosen<br />

Abrechnungssystems führte zu einer deutlichen<br />

Effizienzsteigerung. Für das Wirtschaftsjahr<br />

2012 erwarten wir eine ähnlich gute. Der MSR-<br />

Bereich wird hierbei eine größere Rolle spielen.<br />

Zudem ist eine Zertifizierung nach DIN ISO<br />

9001 geplant.<br />

Michael Staiber<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice (LiGAS)<br />

Leistungen<br />

Wartung und Instandhaltung, Prüfung von Anlagen und Geräten<br />

Arbeitssicherheit, Umwelt- und Brandschutz, Trinkwasserhygiene<br />

Systemhaus für Regelungstechnik (MSR)<br />

Beratung in technischen Fragen, Entwicklung und Bau von Son<strong>der</strong>anlagen<br />

Hausmeisterdienste<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 41 45<br />

Auszubildende 4 3<br />

Mitarbeiter/-innen (WfbM) 14 14<br />

74 Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe


Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

Der Kommunikationsbereich <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> umfasst drei zentrale<br />

Aufgabenstellungen:<br />

Die Abteilung Kommunikation <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Neben den vielfältigen und komplexen Aktivitäten im Offline- und<br />

Online-Bereich wurden sämtliche kommunikationsstrategischen<br />

Fragestellungen <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> bearbeitet. Zentrale Schwerpunkte<br />

im Jahr <strong>2011</strong> waren konzeptionelle Überlegungen über die<br />

Relevanz von Social Media für die <strong>Stiftung</strong> und den <strong>Stiftung</strong>sverbund<br />

wie auch die Vorbereitungen zur Umsetzung einer Dachmarkenstrategie.<br />

Der Bereich Helfen und Spenden<br />

In diesem Bereich sind sämtliche Aufgaben zum Aufbau des Fundraising<br />

für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> und den Verbund konzentriert. Im<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> Arbeit steht die Gewinnung von Menschen, die sich<br />

mit <strong>der</strong> Arbeit und den Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> identifizieren<br />

können und diese nach Kräften und ihren Möglichkeiten unterstützen<br />

wollen. Hier gilt es, Maßnahmen <strong>der</strong> Spen<strong>der</strong>gewinnung<br />

und Spen<strong>der</strong>bindung zu entwickeln und umzusetzen. Die Fortschritte<br />

im zweiten Aufbaujahr sind bereits sichtbar und sehr erfreulich.<br />

Eine weitere Aufgabe besteht in <strong>der</strong> Koordination, Abstimmung und<br />

Unterstützung <strong>der</strong> zahlreichen internen Aktivitäten in diesem Bereich.<br />

Die Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

Diese fungiert im <strong>Stiftung</strong>sverbund als Kommunikationsdienstleister<br />

für die gemeinnützigen und gewerblichen Gesellschaften und<br />

betreut externe Kunden in den Bereichen Kommunikationsberatung,<br />

Internet, Werbung, grafische Gestaltung sowie Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Die Herausfor<strong>der</strong>ungen des ersten<br />

Geschäftsjahrs lagen im Aufbau <strong>der</strong> Akquise und <strong>der</strong> Entwicklung<br />

neuer Produkte und Projekte. Die Teamwork Kommunikation und<br />

Medien GmbH ist in den Branchen Gesundheitswesen, Industrie,<br />

Energiewirtschaft, Einzelhandel und Kommunen tätig.<br />

Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Kunden 41 55<br />

Presseaussendungen 236 253<br />

Zeitschriften/Geschäftsberichte 26 24<br />

Prospekte/Flyer/Anzeigen 271 287<br />

Werbemittel 46 37<br />

Betreute Internetauftritte 40 52<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 18 17<br />

Freie Mitarbeiter/-innen 22 20<br />

Wolf-Peter Bischoff<br />

Geschäftsführer<br />

Frisch aus dem Drucker<br />

Regelmäßige Mailings und Spen<strong>der</strong>briefe bilden die Basis zum Aufbau<br />

eines strategischen Fundraising für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>. Von<br />

<strong>der</strong> Konzeption bis zum druckfertigen Produkt werden alle Arbeitsschritte<br />

inhouse erbracht.<br />

„Wir schaffen Präsenz“<br />

Das Klinikum Friedrichshafen präsentierte sich auf <strong>der</strong> großen Frühjahrsmesse<br />

IBO 2012 in Friedrichshafen. Der Messestand stammt von<br />

<strong>der</strong> Teamwork Kommunikation und Medien GmbH. Wir waren verantwortlich<br />

für Konzeption und Gestaltung und organisierten die Produktion<br />

<strong>der</strong> einzelnen Standelemente.<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

75


Ich stehe nicht daneben,<br />

ich wirke mit<br />

Kai Wilson<br />

seit 2010 DH-Student Foodmanagement<br />

in <strong>der</strong> <strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

21 Jahre<br />

76 <strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten


<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

Ich hatte eigentlich eine technische A<strong>der</strong>, war auch<br />

auf einem technischen Gymnasium. Nach einigen<br />

Ferienjobs bei <strong>der</strong> LiSe und in einem Restaurant in<br />

Ravensburg habe ich mich dann aber neu orientiert.<br />

Schon von klein auf habe ich mich für Lebensmittel<br />

interessiert. So traf dann eine Stellenausschreibung<br />

zum angehenden Foodmanager ins Schwarze. Die<br />

Kombination von BWL und Lebensmitteln faszinierte<br />

mich. Wichtig ist mir in <strong>der</strong> Ausbildung, dass ich<br />

sagen kann: „Ich habe hier was fürs Leben gelernt und<br />

kann danach richtig ins Berufsleben einsteigen.“<br />

Und das erlebe ich hier so. Ich stehe nicht nur daneben,<br />

ich wirke auch mit. Die Praxisphasen sind auf<br />

sechs Semester durchgeplant, ich habe feste Ansprechpartner,<br />

die mit mir jedesmal Abschlussgespräche<br />

führen. Hier ist auch mein Feedback ausdrücklich<br />

erwünscht. Überhaupt fällt mir positiv auf, dass <strong>der</strong><br />

Umgang miteinan<strong>der</strong> sehr offen ist. In <strong>der</strong> Mittagspause<br />

setzt sich auch <strong>der</strong> Geschäftsführer mal<br />

zu den Azubis. Das stärkt meiner Meinung nach den<br />

Zusammenhalt.<br />

Kai Wilson<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

77


Fondazione S. Elisabetta – <strong>Stiftung</strong> St. Elisabeth –<br />

Fundaziun S. Elisabetta<br />

Die Fondazione S. Elisabetta mit Sitz in Bozen, Südtirol, wurde von<br />

<strong>der</strong> Caritas Diözese Bozen-Brixen und <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> im<br />

November 2009 gegründet. Sie ist ausgerichtet auf die Pflege und<br />

Betreuung von Menschen, die auf Grund ihres Alters, ihrer Erkrankung,<br />

ihrer Behin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> einer an<strong>der</strong>en physischen o<strong>der</strong> psychischen<br />

Beeinträchtigung Unterstützung brauchen. Außerdem<br />

widmet sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung im Erwachsenenbereich,<br />

unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung des pflegerischen<br />

und sozialen Bereiches.<br />

Zu Beginn des Jahres 2010 hat die Fondazione S. Elisabetta das Bildungshaus<br />

Lichtenburg in <strong>der</strong> Südtiroler Gemeinde Nals von <strong>der</strong><br />

lokalen Diözese übernommen. Das Bildungsangebot des Hauses zielt<br />

sowohl auf die Weiterentwicklung beruflicher Kompetenzen als auch<br />

auf die Entwicklung persönlicher und sozialer Fähigkeiten <strong>der</strong> Kursteilnehmer<br />

und Gäste aus dem In- und Ausland. Kulturelle Veranstaltungen<br />

im Haus und in dessen Umgebung sowie die Möglichkeit<br />

eines Bildungsaufenthalts in Verbindung mit dem Besuch von<br />

Sehenswürdigkeiten des Landes runden das Angebot ab. Im Verlauf<br />

des Jahres <strong>2011</strong> hat sich das Bildungshaus Lichtenburg gemäß<br />

den Zielsetzungen <strong>der</strong> Fondazione S. Elisabetta zunehmend zu einer<br />

Netzwerkplattform für Soziales weiterentwickelt.<br />

Im vergangenen Jahr begann ein Austausch mit Ordensgemeinschaften,<br />

die in Südtirol tätig o<strong>der</strong> ansässig sind. Manche Gemeinschaften<br />

sorgen sich in Anbetracht <strong>der</strong> rückläufigen Zahl <strong>der</strong> Ordensmitglie<strong>der</strong><br />

um die Weiterführung ihrer bisherigen sozialen Aktivitäten und<br />

Dienste. Auf <strong>der</strong> Basis einer gemeinsamen inhaltlichen Ausrichtung<br />

wurden deshalb Gespräche über mögliche Formen <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

geführt. Hier wird sich zukünftig weiterer Entwicklungsspielraum<br />

für die Fondazione S. Elisabetta eröffnen.<br />

Fondazione S. Elisabetta – Bildungshaus Lichtenburg<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Übernachtungen im Bildungshaus 7 273 7 153<br />

Teilnehmertage bei Eigenveranstaltungen 4 458 5 561<br />

Teilnehmertage bei Gastveranstaltungen 12 954 14 918<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 19 22<br />

Dr. Christian Klotzner<br />

<strong>Stiftung</strong>spräsident<br />

Neues Projekt für Senioren<br />

Ein Tätigkeitsschwerpunkt <strong>2011</strong> war die Entwicklung des Projekts<br />

„Grieserhof – Leben im Alter“. Die ehemalige Privatklinik im Bozener<br />

Stadtteil Gries bietet nach umfangreichen Um- und Neubauarbeiten<br />

ein Seniorenzentrum mit stationärer Pflege nach dem Modell<br />

<strong>der</strong> Hausgemeinschaften, Heimgebundene und betreute Seniorenwohnungen,<br />

eine Senioren- und Kin<strong>der</strong>tagesstätte und weitere stationäre<br />

und ambulante Dienstleistungen. Der Baubeginn ist für 2012<br />

vorgesehen.<br />

Ganzheitliche Bildung<br />

Im Bildungshaus Lichtenburg wurde eine Reihe von neuen Bildungsangeboten<br />

ausgearbeitet. Dabei wurden neue Inhalte und Themen<br />

aufgegriffen und Rahmenbedingungen für Weiterbildungen neu<br />

gestaltet. Ein Beispiel dafür ist das „Lichtenburger Bildungscafé“,<br />

das vielfältige Bildungsveranstaltungen in gemütlichem Ambiente<br />

und entspannter Atmosphäre bietet.<br />

78 <strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten


Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e.V. (BDS)<br />

<strong>Stiftung</strong> St. Franziskus Heiligenbronn, <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, Metropolie von Varna und Veliki Preslav<br />

Das Bulgarisch-Deutsche Sozialwerk St. Andreas (BDS) hat im<br />

Berichtsjahr konstante finanzielle Beiträge <strong>der</strong> beiden deutschen<br />

<strong>Stiftung</strong>en erhalten, außerdem zunehmende Unterstützung an<strong>der</strong>er<br />

Institutionen. Im 13. Jahr seines Bestehens kann das BDS daher<br />

seine sozialen Hilfen in gewohntem Umfang fortsetzen und ausbauen.<br />

Die staatliche Unterstützung, insbeson<strong>der</strong>e für 15 Kin<strong>der</strong>gartenund<br />

Schulkin<strong>der</strong>, wurde auch im Jahr <strong>2011</strong> zuverlässig in voller Höhe<br />

gewährt. Um mehr Roma-stämmigen Schulkin<strong>der</strong>n einen Schulabschluss<br />

zu ermöglichen, hat die Stadt Varna finanzielle Mitverantwortung<br />

übernommen. Auch die mobile Jugendarbeit im Roma-<br />

Ghetto „Maksuda“ wird voraussichtlich von <strong>der</strong> Stadt unterstützt.<br />

Die Leitungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>häuser in Varna und Burgas (Roncalli Haus)<br />

haben erste gemeinsame Fortbildungen und Strategie-Entwicklungen<br />

unternommen. Die seit 13 Jahren engagierte Leiterin des Kin<strong>der</strong>hauses<br />

in Kitschevo, Margarita Dragneva, ist nun auch für die Koordination<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Tätigkeitsfel<strong>der</strong> des Sozialwerks verantwortlich.<br />

Am 31. Oktober <strong>2011</strong> haben zehn Nichtregierungsorganisationen<br />

(NGO) in <strong>der</strong> Deutschen Botschaft in Sofia einen Dachverband gegründet.<br />

Unterstützt wurde die Verbandsgründung von <strong>der</strong> Konrad-<br />

Adenauer-<strong>Stiftung</strong>, <strong>der</strong> deutschen Botschaft in Sofia und dem<br />

Rechtsanwaltsbüro Tascheva und Partner aus Sofia.<br />

Die Hilfen für die benachteiligten Personen in Bulgarien wären nicht<br />

möglich ohne die Zuschüsse des Freundeskreises für das Bulgarisch-<br />

Deutsche Sozialwerk, die Aktion Mensch, Renovabis, die EU, die<br />

Agnes-Philippine-Walter-<strong>Stiftung</strong> <strong>der</strong> Canisius-Schwestern aus<br />

Schwäbisch Gmünd und die vielen privaten Freunde und För<strong>der</strong>er.<br />

Nachhaltige Hilfe zur Selbsthilfe kann so effizient erbracht werden.<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e.V. (BDS)<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Betreute Menschen<br />

Varna<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 93 120<br />

Sozialstation 76 70<br />

Suchthilfe 10 10<br />

Suppenküche 400 400<br />

Kitschevo<br />

Kin<strong>der</strong> 70 76<br />

Einrichtungen<br />

Kin<strong>der</strong>haus Kitschevo mit Kin<strong>der</strong>tagesstätte,<br />

Wochenkin<strong>der</strong>heim, Kin<strong>der</strong>heim<br />

Sozialstation<br />

Mitarbeiterzahlen<br />

Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 24 25<br />

Honorarkräfte 15 21<br />

Ehrenamtliche 5 40<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Vorstand<br />

Marchtaler Plan in Kitschevo<br />

Im Dorf Kitschevo bei Varna betreibt das BDS ein Kin<strong>der</strong>haus. Die<br />

Kin<strong>der</strong> aus Kitschevo nutzen den Kin<strong>der</strong>garten als Tagesstätte, für<br />

die meisten Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> weiteren Umgebung, vor allem aus den Roma-<br />

Dörfern, ist es ein Wochen-Kin<strong>der</strong>heim. Roma-Kin<strong>der</strong> und bulgarische<br />

Kin<strong>der</strong> leben und lernen hier unter gleichen Bedingungen.<br />

Hausbesuch bei einer Patientin<br />

Mit Essensversorgung allein ist es oft nicht getan. Ein Teil <strong>der</strong> bedürftigen<br />

Personen nimmt von den Mitarbeitern <strong>der</strong> „Sozialen Patronage“<br />

bei Bedarf auch einfache pflegerische Leistungen und soziale Dienstleistungen<br />

in Anspruch: Hilfen im Haushalt, Begleit- und Fahrdienste,<br />

Ämtergänge o<strong>der</strong> Kontakte zu Ärzten.<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

79


St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Nach <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> St. Andreas-<strong>Stiftung</strong> im Herbst 2010 konnte<br />

<strong>der</strong> Kapitalstock durch einige Zustiftungen auf <strong>der</strong>zeit circa 155.000<br />

Euro erhöht werden. Dank <strong>der</strong> Kostenübernahme durch die drei Stifter<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>, <strong>Stiftung</strong> St. Franziskus Heiligenbronn und<br />

Freundeskreis des Bulgarisch-Deutschen Sozialwerks (BDS) sowie<br />

rein ehrenamtliche Tätigkeit konnte fast <strong>der</strong> gesamte Zinsertrag dem<br />

Kapitalstock gutgeschrieben werden.<br />

Die ersten Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> gelten <strong>der</strong><br />

Ausarbeitung einer umfangreichen Spendenund<br />

Zustiftungsstrategie. Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

ist seit Beginn Norbert Rapp. Die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Liebenau</strong> ist durch Prälat Michael H. F. Brock im<br />

Vorstand vertreten, <strong>der</strong> Freundeskreis des BDS<br />

durch Ulrich Kuhn.<br />

Norbert Rapp<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Zu Gast im Roma-Dorf Ljuben Karavelovo<br />

Das kleine Mädchen ist das jüngste von sechs Kin<strong>der</strong>n einer Familie in<br />

L. Karavelovo. Alle seine Geschwister (15, 14, 9, 6 und 5 Jahre) besuchen<br />

Einrichtungen des Sozialwerks. Die Familie bewohnt ein Zimmer in<br />

diesem Haus. Fließend Wasser gibt es nicht, geheizt wird mit Holz.<br />

Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in Würde<br />

Die Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in Würde wurde<br />

im Jahr 2005 gegründet zur För<strong>der</strong>ung und Unterstützung <strong>der</strong> Hospizarbeit<br />

<strong>der</strong> bestehenden Einrichtungen in Friedrichhafen und im<br />

Bodenseekreis. Schwerkranke und sterbende Patienten sollen hier<br />

in Geborgenheit und Würde bis zum Tod leben können. Mit einem<br />

zweckgebundenen Vermögen will die Christliche Hospizstiftung<br />

die Hospizarbeit auf eine gesicherte Basis stellen. Die Spenden und<br />

Zustiftungen an die Christliche Hospizstiftung betrugen <strong>2011</strong> insgesamt<br />

31.365 Euro. Zur Sicherung <strong>der</strong> Arbeit sind weitere Spenden<br />

und Zustiftungen nötig.<br />

Aus den Regelsätzen <strong>der</strong><br />

Pflege- und Krankenkassen<br />

können die Kosten<br />

<strong>der</strong> stationären Arbeit<br />

nur zu etwa 90 Prozent<br />

gedeckt werden.<br />

Thomas Kaldenbach<br />

Vorstand<br />

Josef Weißhaupt<br />

Vorstand<br />

Leben bis zuletzt<br />

Im stationären Hospiz, das von <strong>der</strong> St. Anna-Hilfe betrieben wird,<br />

wurden im Jahr <strong>2011</strong> 99 Menschen begleitet. Haupt- und ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter gewährleisten eine intensive Betreuung. Auch die<br />

Angehörigen finden im Hospiz Begleitung, Beratung und Entlastung.<br />

80 <strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten


Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

Die erste Bürgerstiftung im Bodenseekreis wurde in <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Oberteuringen mit einem Anfangsvermögen von 391.000 Euro im<br />

November 2006 gegründet. Ihre Entstehung beruhte auf <strong>der</strong> Realisierung<br />

<strong>der</strong> „Lebensräume für Jung und Alt“ und ist damit eng verbunden<br />

mit <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit in <strong>der</strong> Gemeinde. Die Bürgerstiftung<br />

will diejenigen zusammenbringen, die das Leben in <strong>der</strong><br />

Gemeinde aktiv mitgestalten wollen.<br />

Über Themen wie Jugend, Bildung, Gesundheitswesen,<br />

Kultur und Umweltschutz können<br />

individuelle Talente im sozialen Netzwerk eingesetzt<br />

werden. Aktivitäten wie <strong>der</strong> Besuchsdienst<br />

„Zeit zu verschenken“, die Errichtung<br />

eines Marktkaffees und eines offenen Mittagstisches<br />

führen immer wie<strong>der</strong> zu größeren und<br />

kleineren Zustiftungen.<br />

Karl-Heinz Beck<br />

Bürgermeister<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Spenden für die <strong>Stiftung</strong><br />

Mit bunten Spendenkassen, die Grundschüler aus Oberteuringen<br />

bemalt haben, wirbt die Bürgerstiftung um Spenden. Das Bild zeigt<br />

Vertreter des Vorstandes, des <strong>Stiftung</strong>srates und die Gemeinwesenarbeiterin.<br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

Anlässlich <strong>der</strong> 750-Jahrfeier <strong>der</strong> Gemeinde Eriskirch wurde die Bürgerstiftung<br />

im Januar 2007 gegründet. Ihr Zweck ist die För<strong>der</strong>ung<br />

und Entwicklung verschiedener kommunaler Handlungsfel<strong>der</strong>, vor<br />

allem jedoch die finanzielle Unterstützung <strong>der</strong> Gemeinwesenarbeit<br />

für die Bewohner und das soziale Umfeld <strong>der</strong> Wohnanlage nach dem<br />

Konzept „Lebensräume für Jung und Alt“. Bestehende bürgerliche<br />

Initiativen und präventive Angebote sollen gestärkt, das Miteinan<strong>der</strong><br />

weiterentwickelt und die Lebensqualität gesteigert werden.<br />

Seit ihrer Gründung ist die Bürgerstiftung in <strong>der</strong><br />

Bürgerschaft sehr gut verankert. Ihre Aktionen<br />

und Projekte – Benefizabende, Verkauf von gespendeten<br />

Bil<strong>der</strong>n, Verleihung eines sozialen<br />

Ehrenpreises und Unterstützung von Jugendlichen<br />

im Sport- und Kulturbereich – werden getragen<br />

von den ehrenamtlichen Mitglie<strong>der</strong>n des<br />

<strong>Stiftung</strong>srates. Dies bewirkt stete Zustiftungen<br />

zum Anfangsstiftungskapital von 371.000 Euro.<br />

Markus Spieth,<br />

Bürgermeister<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Von Bürgern für Bürger<br />

Zum Tag <strong>der</strong> Landwirtschaft hatte das Obsthofgut Martin eingeladen.<br />

Der Erlös <strong>der</strong> Veranstaltung kam voll <strong>der</strong> Bürgerstiftung zugute.<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

81


Pflege mit Fachwissen,<br />

Erfahrung und viel Humor<br />

Christine Türk, Pflegepädagogin B.A.,<br />

Familiy-Health-Nurse (WHO)<br />

seit 1992 in <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong>,<br />

seit <strong>2011</strong> als Fachdienst Pflege in Hegenberg<br />

41 Jahre<br />

82 Weitere Informationen


Weitere Informationen<br />

Ich wünsche mir, dass sich Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

in ihrer Haut wohl fühlen können. Dass sie das<br />

Gefühl haben, ihr Leben soweit wie möglich selbst zu<br />

gestalten und zu bestimmen. Deshalb sind bei meiner<br />

Arbeit mo<strong>der</strong>ne Pflegekonzepte unabdingbar, die<br />

eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen<br />

ermöglichen und den Blick auf gesundheitsför<strong>der</strong>liche<br />

Prozesse lenken. Professionelle Pflege bedeutet,<br />

Gesundheit zu erhalten und zu för<strong>der</strong>n. Sie beruht auf<br />

einer respektvollen Haltung den Menschen gegenüber,<br />

ist geprägt durch Zuwendung, Einfühlsamkeit und<br />

Anteilnahme und berücksichtigt Bedürfnisse und<br />

Fähigkeiten. Mo<strong>der</strong>ne Pflege basiert auf Beziehung,<br />

Fachwissen, reflektierter Erfahrung und viel Humor.<br />

In meinem Beruf richte ich meine Aufmerksamkeit<br />

nicht nur auf die zu Pflegenden, son<strong>der</strong>n auch auf die<br />

Mitarbeiter. Ich frage, was sie an fachlicher Beratung,<br />

Anleitung und Schulung benötigen, um sicher und<br />

gut pflegen zu können. Pflege ist lernbar – wenn <strong>der</strong><br />

Rahmen stimmt und die Lernprozesse auf die Zielgruppe<br />

abgestimmt sind.<br />

An meinem beruflichen Handlungsfeld gefällt mir<br />

beson<strong>der</strong>s, dass ich viele Freiräume habe, wie ich auf<br />

fachlicher und persönlicher Ebene mit den Menschen<br />

zusammen arbeite. Darüber hinaus mag ich die Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

an Entwicklungsprozessen teilzuhaben<br />

und diese mitzugestalten.<br />

Christine Türk<br />

Weitere Informationen<br />

83


Ansprechpartner und Kontaktdaten<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Telefon: 07542 10-1200<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: michael.brock@stiftung-liebenau.de<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-liebenau.de<br />

Vorstand<br />

Dr. Markus Nachbaur<br />

Telefon: 07542 10-1210<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: markus.nachbaur@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Sozialpolitik und<br />

Geschäftsstelle SONG<br />

Leitung: Ulrich Kuhn<br />

Telefon: 07542 10-1206<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: ulrich.kuhn@stiftung-liebenau.de<br />

Zentrale <strong>Stiftung</strong>sverwaltung<br />

und Finanzen<br />

Leitung: Matthias Schyra/Philip Kling<br />

Telefon: 07542 10-1220<br />

Telefax: 07542 10-1190<br />

E-Mail: matthias.schyra@stiftung-liebenau.de<br />

Bau<br />

Leitung: Marco Nauerz<br />

Telefon: 07542 10-1167<br />

Telefax: 07542 10-1112<br />

E-Mail: marco.nauerz@stiftung-liebenau.de<br />

Energietechnik<br />

Leitung: Michael Staiber<br />

Telefon: 07542 10-1249<br />

Telefax: 07542 10-1120<br />

E-Mail: michael.staiber@stiftung-liebenau.de<br />

Hausverwaltung<br />

Leitung: Anja Mattes<br />

Telefon: 07542 10-1100<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: anja.mattes@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Sozialpolitik<br />

Referent Sozialpolitik: Ulrich Dobler<br />

Telefon: 07542 10-1172<br />

Telefax: 07542 10-981172<br />

E-Mail: ulrich.dobler@stiftung-liebenau.de<br />

Rechts- und Vertragswesen/<br />

Justiziar<br />

Leitung: Thomas Kaldenbach<br />

Telefon: 07542 10-1101<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: thomas.kaldenbach@stiftung-liebenau.de<br />

Kommunikation<br />

Leitung: Wolf-Peter Bischoff<br />

Telefon: 07542 10-1207<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: wolf-peter.bischoff@stiftung-liebenau.de<br />

Helfen und Spenden<br />

Leitung: Helga Raible<br />

Telefon: 07542 10-1238<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: helga.raible@stiftung-liebenau.de<br />

Personalmanagement<br />

Leitung: Axel Sans<br />

Telefon: 07542 10-1204<br />

Telefax: 07542 10-1184<br />

E-Mail: axel.sans@stiftung-liebenau.de<br />

Brüsseler Kreis e. V.<br />

Geschäftsführung: Daniel Kiesel<br />

Telefon: 07542 10-1256<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: daniel.kiesel@stiftung-liebenau.de<br />

ZustifterRente und<br />

Konzeptentwicklung<br />

Leitung: Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 07542 10-1205<br />

Telefax: 07542 10-1819<br />

E-Mail: christoph.sedlmeier@stiftung-liebenau.de<br />

Strategischer Einkauf<br />

Leitung: Rainer Wöhrle<br />

Telefon: 07542 10-1209<br />

Telefax: 07542 10-1269<br />

E-Mail: rainer.woehrle@stiftung-liebenau.de<br />

Pastorale Dienste/Seelsorge<br />

Ulrich Gebert<br />

Telefon: 07542 10-2030<br />

Telefon: 07542 10-2031<br />

E-Mail: pastoralerdienst@stiftung-liebenau.de<br />

Stabsstelle Ethik/Geschäftsführung Ethikkomitee<br />

Dr. Hans-Martin Brüll<br />

Telefon: 07542 10-1261<br />

Telefax: 07542 10-1953<br />

E-Mail: hans-martin.bruell@stiftung-liebenau.de<br />

<strong>Stiftung</strong><br />

Hospital zum Heiligen Geist<br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Dr. Berthold Broll (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Dr. Markus Nachbaur (Stv. Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Prälat Michael H. F. Brock<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-liebenau.de<br />

Geschäftsführung<br />

Philip Kling<br />

Telefon: 07542 10-1287<br />

Telefax: 07542 10-1190<br />

E-Mail: philip.kling@stiftung-liebenau.de<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

<strong>Stiftung</strong>srat<br />

Dr. Berthold Broll (Präsident)<br />

Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-helios.ch<br />

Lic. iur. Emil Nisple (Vizepräsident)<br />

Oberer Graben 26, CH 9000 St. Gallen<br />

Telefon: 0041 71 2224033<br />

E-Mail: emil.nisple@grandnisple.ch<br />

84 Weitere Informationen


Altenhilfe<br />

Deutschland<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen<br />

gemeinnützige GmbH (Deutschland) und<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Stefanie Locher<br />

Gerhard Schiele<br />

Telefon: 07542 10-4006<br />

Telefax: 07542 10-4009<br />

E-Mail: stefanie.locher@altenhilfe-liebenau.de<br />

E-Mail: gerhard.schiele@altenhilfe-liebenau.de<br />

Heilig Geist – Leben im Alter<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Emmelhoferstraße 1<br />

D 88353 Kißlegg<br />

Geschäftsführung<br />

Stefanie Locher<br />

Gerhard Schiele<br />

Telefon: 07542 10-4006<br />

Telefax: 07542 10-4009<br />

E-Mail: stefanie.locher@altenhilfe-liebenau.de<br />

E-Mail: gerhard.schiele@altenhilfe-liebenau.de<br />

Österreich<br />

St. Anna-Hilfe für ältere Menschen<br />

gemeinnützige GmbH (Österreich) und<br />

St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

Kirchstraße 9a<br />

A 6900 Bregenz<br />

Geschäftsführung<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0043-5574 42177-0<br />

Telefax: 0043-5574 42177-9<br />

E-Mail: klaus.mueller@st.anna-hilfe.at<br />

St. Anna-Sozialzentren gemeinnützige GmbH<br />

Kirchstraße 9a<br />

A 6900 Bregenz<br />

Geschäftsführung<br />

Alfred Bertele<br />

Philip Kling<br />

Telefon: 0043-5574 42177-0<br />

Telefax: 0043-5574 42177-9<br />

E-Mail: info@st.anna-hilfe.at<br />

CaSa Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Albrechtskreithgasse 19-21<br />

A 1160 Wien<br />

Geschäftsführung<br />

Mag. Markus Platzer<br />

Klaus Müller<br />

Telefon: 0043-1 87812-0<br />

Telefax: 0043-1 87812-9161<br />

E-Mail: office@casa.or.at<br />

CaSa Sozialeinrichtungen gemeinnützige GmbH<br />

Albrechtskreithgasse 19-21<br />

A 1160 Wien<br />

Geschäftsführung<br />

Christian Klein<br />

Philip Kling<br />

Telefon: 0043-1 87812-0<br />

Telefax: 0043-1 87812-9161<br />

E-Mail: office@casa.or.at<br />

Schweiz<br />

Pflegeheim Helios Goldach<br />

Industriestraße 46<br />

CH 9400 Rorschach<br />

Hausleitung<br />

Karl Eugster<br />

Telefon: 0041-71 8440101<br />

Telefax: 0041-71 8440102<br />

E-Mail: karl.eugster@pflegeheim-helios.ch<br />

Alters- und Pflegeheim Brunna<strong>der</strong>n<br />

Dorfstraße 43<br />

CH 9125 Brunna<strong>der</strong>n<br />

Hausleitung<br />

Anton Hirschi<br />

Telefon: 0041-71 3756010<br />

Telefax: 0041-71 8440102<br />

E-Mail: aphbah@bluewin.ch<br />

Genossenschaft DORFPLATZ<br />

Pflege und Kur<br />

CH 9621 Oberhelfenschwil<br />

Geschäftsführung<br />

Renate Klein<br />

Telefon: 0041-71 375-6161<br />

Telefax: 0041-71 375-6180<br />

E-Mail: info@dorfplatz-sg.ch<br />

Weitere Informationen<br />

85


Hilfe für<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

St. Gallus-Hilfe für behin<strong>der</strong>te Menschen<br />

gemeinnützige GmbH und<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Jörg Munk<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Telefon: 07542 10-2000<br />

Telefax: 07542 10-2020<br />

E-Mail: joerg.munk@st.gallus-hilfe.de<br />

E-Mail: wolfgang.oppolzer@st.gallus-hilfe.de<br />

Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH (CSW)<br />

Dornblüthstraße 30<br />

D 01277 Dresden<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Leuwer<br />

Telefon: 0351 3195-60<br />

Telefax: 0351 3195-61<br />

E-Mail: info@christliches-sozialwerk-ggmbh.de<br />

Gesundheit<br />

St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH und<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Wolfgang Oppolzer<br />

Telefon: 07542 10-5395<br />

Telefax: 07542 10-5333<br />

E-Mail: edgar.kessler@st.lukas-klinik.de<br />

E-Mail: wolfgang.oppolzer@st.lukas-klinik.de<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie<br />

und Integration gemeinnützige GmbH<br />

Tagesklinik Bernsteinstraße straße<br />

Bernsteinstraße 108-112<br />

D 70619 Stuttgart<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Edgar Kessler<br />

Dr. Martin Menzel<br />

Telefon: 0711 633449-0<br />

Telefax: 0711 633449-10<br />

E-Mail: klinik@kjp-bernsteinstrasse.de<br />

Bildung<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich<br />

gemeinnützige GmbH (BBW)<br />

Schwanenstraße 92<br />

D 88214 Ravensburg<br />

Geschäftsführung<br />

Herbert Lüdtke<br />

Telefon: 0751 3555-6100<br />

Telefax: 0751 3555-6109<br />

E-Mail: herbert.luedtke@bbw-rv.de<br />

fortbilden & entwickeln<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Leitung<br />

Willibald Hafner-Laux<br />

Telefon: 07542 10-1268<br />

Telefax: 07542 10-1953<br />

E-Mail: willibald.hafner-laux@stiftung-liebenau.de<br />

Institut für Soziale Berufe<br />

gemeinnützige GmbH (IfSB)<br />

Kapuzinerstraße 2<br />

D 88212 Ravensburg<br />

Geschäftsführung<br />

Kurt Brust<br />

Telefon: 0751 36156-29<br />

Telefax: 0751 36156-27<br />

E-Mail: info@ifsb-rv.de<br />

86<br />

Weitere Informationen


Hilfen für<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

St. Nikolaus - Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Gerberstraße 28<br />

D 87730 Bad Grönenbach<br />

Geschäftsführung<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 08334 98911-0<br />

Telefax: 08334 98911-29<br />

E-Mail: info@kin<strong>der</strong>hospiz-nikolaus.de<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH<br />

Heugenstraße 5<br />

D 73525 Schwäbisch Gmünd<br />

E-Mail: info@franzvonassisi.de<br />

Geschäftsführung<br />

Hans-Dieter Beller<br />

Telefon: 07171 1808-34<br />

Telefax: 07171 1808-9834<br />

E-Mail: info@st-canisius.de<br />

Michael Leibinger<br />

Telefon: 0711 16665-13<br />

Telefax: 0711 16665-14<br />

E-Mail: info@st-josefggmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong>er Netzwerk Familie<br />

Hegenberg 1<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Koordination<br />

Christoph Gräf<br />

Telefon: 07542 10-2400<br />

Telefax: 07542 10-2407<br />

E-Mail: christoph.graef@st.gallus-hilfe.de<br />

Dienstleister und<br />

<strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH (LiSe)<br />

und OSL GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Frank Moscherosch<br />

Telefon: 07542 10-7000<br />

Telefax: 07542 10-7999<br />

E-Mail: frank.moscherosch@lise-gmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong> Beratung und Unternehmensdienste<br />

GmbH (LBU)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Matthias Schyra<br />

Telefon: 07542 10-1220<br />

Telefax: 07542 10-1951<br />

E-Mail: matthias.schyra@lbu-gmbh.de<br />

LBU Systemhaus AG<br />

Franziskusplatz 1<br />

D 88045 Friedrichshafen<br />

Vorstand<br />

Wolfgang Braunmiller<br />

Manfred Krick<br />

Telefon: 07541 489-5150<br />

Telefax: 07541 489-5151<br />

E-Mail: info@lbu.ag<br />

<strong>Liebenau</strong> – Gebäude- und Anlagenservice<br />

GmbH (LiGAS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Michael Staiber<br />

Telefon: 07542 10-1444<br />

Telefax: 07542 10-1188<br />

E-Mail: michael.staiber@ligas-gmbh.de<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Rainer Wöhrle<br />

Telefon: 07542 10-1209<br />

Telefax: 07542 10-1269<br />

E-Mail: rainer.woehrle@liebenauer-landleben.de<br />

Forstbetriebe<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Leitung<br />

Markus Bertele<br />

Telefon: 07542 10-1659<br />

Telefax: 07542 10-1655<br />

E-Mail: markus.bertele@liebenauer-forstbetriebe.de<br />

Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Geschäftsführung<br />

Wolf-Peter Bischoff<br />

Telefon: 07542 10-1207<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: wolf-peter.bischoff@teamwork-kommunikation.de<br />

Weitere Informationen<br />

87


<strong>Stiftung</strong>en und<br />

sonstige Tätigkeiten<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Kuratorium<br />

Dr. Berthold Broll (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Telefon: 07542 10-1203<br />

Telefax: 07542 10-1106<br />

E-Mail: berthold.broll@stiftung-liebenau.de<br />

Geschäftsführung<br />

Philip Kling<br />

Telefon: 07542 10-1287<br />

Telefax: 07542 10-1190<br />

E-Mail: philip.kling@stiftung-liebenau.de<br />

Fondazione S. Elisabetta<br />

Vilpianerstraße 27<br />

I 39010 Nals (BZ)<br />

<strong>Stiftung</strong>spräsident<br />

Dr. Christian Klotzner<br />

Telefon: 0039-0471 304-300<br />

Telefax: 0039-0471 973-428<br />

E-Mail: christian.klotzner@caritas.bz.it<br />

St. Andreas-<strong>Stiftung</strong><br />

Kloster 2<br />

78713 Schramberg-Heiligenbronn<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Norbert Rapp<br />

Telefon: 07422 23431<br />

Telefax: 07422 241639<br />

E-Mail: norbert.rapp@vr-web.de<br />

Christliche Hospizstiftung –<br />

Leben und Sterben in Würde<br />

Franziskusplatz 1<br />

D 88046 Friedrichshafen<br />

Vorstand<br />

Josef Weißhaupt<br />

Telefon: 07541 54384<br />

Vorstand<br />

Thomas Kaldenbach<br />

Telefon: 07542 10-1101<br />

Telefax: 07542 10-1231<br />

E-Mail: thomas.kaldenbach@stiftung-liebenau.de<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk<br />

St. Andreas e.V. (BDS)<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Vorstand<br />

Christoph Sedlmeier<br />

Telefon: 07542 10-1205<br />

Telefax: 07542 10-1819<br />

E-Mail: christoph.sedlmeier@stiftung-liebenau.de.<br />

Bürgerstiftungen<br />

Bürgerstiftung Eriskirch<br />

Rathaus Eriskirch<br />

Schussenstraße 18<br />

88097 Eriskirch<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Bürgermeister Markus Spieth<br />

Telefon: 07541 9708-0<br />

Telefax: 07542 9808-77<br />

E-Mail: buergerstiftung@eriskirch.de<br />

Bürgerstiftung Oberteuringen<br />

Rathaus Oberteuringen<br />

St.-Martin-Platz 9<br />

88094 oberteuringen<br />

<strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

Bürgermeister Karl-Heinz Beck<br />

Telefon: 07546 29910<br />

Telefax: 07546 29988<br />

E-Mail: buergerstiftung@oberteuringen.de<br />

88<br />

Weitere Informationen


Wichtige Internetadressen<br />

www.stiftung-liebenau.de<br />

www.zustifterrente.de<br />

www.ausbildung-stiftung-liebenau.de<br />

www.stiftung-heilig-geist.de<br />

www.schloss-badwurzach.de<br />

www.stiftung-helios.ch<br />

Altenhilfe<br />

www.altenhilfe-liebenau.de<br />

www.st.anna-hilfe.at<br />

www.casa.or.at<br />

www.aphbrunna<strong>der</strong>n.ch<br />

www.pflegeheim-helios.ch<br />

www.dorfplatz-sg.ch<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

www.st.gallus-hilfe.de<br />

www.christliches-sozialwerk-ggmbh.de<br />

Dienstleister und <strong>Stiftung</strong>sbetriebe<br />

www.lise-gmbh.de<br />

www.kochwerk-rv.de<br />

www.lbu-gmbh.de<br />

www.lbu.ag<br />

www.ligas-gmbh.de<br />

www.liebenauer-landleben.de<br />

www.liebenauer-forstbetriebe.de<br />

www.liebenauer-brennholz.de<br />

www.teamwork-kommunikation.de<br />

www.teamwork-internet.de<br />

<strong>Stiftung</strong>en und sonstige Tätigkeiten<br />

www.bulgarisch-deutsches-sozialwerk.de<br />

www.christliche-hoszpizstiftung.de<br />

www.bruesseler-kreis.de<br />

www.netzwerk-song.de<br />

www.caritas.bz.it<br />

www.lichtenburg.it<br />

Gesundheit<br />

www.st.lukas-klinik.de<br />

www.kjp-bernsteinstrasse.de<br />

Bildung<br />

www.bbw-rv.de<br />

www.bbw-produkte.de<br />

www.cafe-miteinan<strong>der</strong>.de<br />

www.fortbilden-entwickeln.de<br />

www.raz-ulm.de<br />

www.ifsb.rv.schule-bw.de<br />

Hilfen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

www.akrobat-hilft.de<br />

www.kin<strong>der</strong>nachsorge-rv.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospizdienst-amalie.de<br />

www.kin<strong>der</strong>hospiz-nikolaus.de<br />

www.franzvonassisi.de<br />

www.netzwerkfamilie.de<br />

www.wellcome-online.de<br />

www.st-josefggmbh.de<br />

www.st-canisius.de<br />

www.st-vinzentiuspflege-donzdorf.de<br />

www.soziale-berufe-ostalb.de<br />

Impressum<br />

Anstifter mit dem <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Herausgeber<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

<strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Redaktion & Gestaltung<br />

Wolf-Peter Bischoff (verantwortlich),<br />

Helga Raible<br />

Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

Fotos<br />

Felix Kästle, Helge Lindau,<br />

Christian Hass, Dominik Buschardt,<br />

Tobias Kleinschmidt,<br />

Hans Scherrer, Rorschach,<br />

Johanna Schulz/Schwäbische Zeitung,<br />

Fotogruppe Kreativ e. V., Eriskirch,<br />

Adalbert Rie<strong>der</strong>/riepress,<br />

ZieglerBürg, Büro für Gestaltung<br />

Druck<br />

Bodensee Medienzentrum, Tettnang<br />

Auflage<br />

6.500<br />

Stand<br />

Juli 2012<br />

Informationen<br />

Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

Siggenweilerstraße 11<br />

D 88074 Meckenbeuren<br />

Telefon: 07542 10-1181<br />

Telefax: 07542 10-1117<br />

E-Mail: info@teamwork-kommunikation.de<br />

Weitere Informationen<br />

89


Maikammer<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Standorte<br />

DEUTSCHLAND<br />

Ostalbkreis<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

Aalen<br />

Bopfingen<br />

Stuttgart<br />

LK Stuttgart<br />

Böblingen<br />

Ehningen<br />

Weil im Schönbuch<br />

LK Böblingen<br />

LK Esslingen<br />

Göppingen<br />

Eislingen<br />

Salach<br />

LK Göppingen<br />

Donzdorf<br />

LK Heidenheim<br />

LK Tübingen<br />

Dußlingen<br />

LK Reutlingen<br />

Alb Donau-Kreis<br />

Ulm<br />

Baden-Württemberg<br />

LK Zollernalb<br />

Burladingen<br />

Burgrieden<br />

Bayern<br />

Bayern<br />

Straßberg<br />

Veringenstadt<br />

Gosheim<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Schwarzwald-<br />

Baar-Kreis<br />

LK Tuttlingen<br />

Tuttlingen<br />

LK Konstanz<br />

Singen<br />

SCHWEIZ<br />

Scheer<br />

LK Sigmaringen<br />

Bodenseekreis<br />

Salem<br />

Mengen<br />

Hohentengen<br />

Bad Saulgau<br />

Markdorf Oberteuringen<br />

Brochenzell<br />

Kluftern<br />

Meckenbeuren/<br />

Berg<br />

<strong>Liebenau</strong><br />

Immenstaad<br />

Tettnang<br />

Friedrichshafen<br />

Eriskirch<br />

Kressbronn<br />

Steinach<br />

Bodensee<br />

Tübach<br />

Oberhelfenschwil<br />

Brunna<strong>der</strong>n<br />

LK Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

Deggenhausertal<br />

Goldach<br />

Baindt<br />

Baienfurt<br />

Weingarten<br />

Vogt<br />

Waldburg<br />

Grünkraut<br />

Bodnegg<br />

Hergensweiler<br />

Gaissau<br />

Lindau<br />

Biberach<br />

LK Biberach<br />

Bad Waldsee<br />

Bad Wurzach<br />

Wolfegg<br />

Amtzell<br />

Wangen<br />

Bregenz<br />

Kißlegg<br />

Opfenbach<br />

LK Lindau<br />

Vorarlberg<br />

Vorarlberg<br />

Leutkirch<br />

Isny<br />

Ottobeuren<br />

Bad Grönenbach<br />

Nüzi<strong>der</strong>s<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Standorte <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

Altenhilfe Deutschland<br />

Altenhilfe Österreich/Schweiz<br />

Hilfe für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

Gesundheit<br />

Bildung<br />

Dienstleister<br />

Sonstige<br />

Liechtenstein<br />

Vandans<br />

Bartholomäberg<br />

Schruns<br />

St. Gallenkirch<br />

90<br />

Weitere Informationen<br />

ITALIEN


Sachsen<br />

Torgau<br />

Sitzenroda<br />

Oberhausen<br />

Leipzig<br />

Wermsdorf<br />

Kamenz<br />

Schmeckwitz<br />

Bautzen<br />

Dresden<br />

Dippoldiswalde<br />

Königswalde<br />

Zwickau<br />

München<br />

ÖSTERREICH<br />

Oberösterreich<br />

Stadl-Paura<br />

Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Wien<br />

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Baden<br />

BULGARIEN<br />

Gmunden<br />

Bad Ischl<br />

Bad Goisern<br />

Kicevo<br />

Varna<br />

Spittal an <strong>der</strong> Drau<br />

Kärnten<br />

Burgas<br />

Nals<br />

Weitere Informationen<br />

91<br />

Bozen


Verbreitungsgebiet<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong> | <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist | <strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Deutschland<br />

Baden-Württemberg<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Hospitalstiftung zum Heiligen Geist<br />

Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH**<br />

St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Dienste für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

gemeinnützige GmbH<br />

St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Kliniken gemeinnützige GmbH<br />

Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und<br />

Integration gemeinnützige GmbH*<br />

Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH<br />

Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH*<br />

<strong>Stiftung</strong> Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach<br />

Franz von Assisi gemeinnützige GmbH*<br />

Österreich<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

St. Anna-Sozialzentren gemeinnützige GmbH<br />

St. Anna-Service gemeinnützige GmbH<br />

CaSa Leben im Alter gemeinnützige GmbH*<br />

CaSa Sozialeinrichtungen gemeinnützige GmbH*<br />

Schweiz<br />

<br />

<br />

<strong>Stiftung</strong> Helios – Leben im Alter<br />

Genossenschaft Dorfplatz Oberhelfenschwil*<br />

Italien<br />

<br />

Fondazione S. Elisabetta*<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Liebenau</strong> Service GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> Gebäude- und Anlagenservice GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Beratung und Unternehmensdienste GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong>er Landleben GmbH<br />

OSL GmbH<br />

Teamwork Kommunikation und Medien GmbH<br />

Bulgarien<br />

<br />

Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V.*<br />

<br />

<br />

Bürgerstiftung Eriskirch*<br />

Bürgerstiftung Oberteuringen*<br />

Bayern<br />

<br />

<br />

<br />

St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

St. Nikolaus – Süddeutsches Kin<strong>der</strong>hospiz<br />

gemeinnützige GmbH*<br />

Rheinland-Pfalz<br />

<br />

<strong>Liebenau</strong> – Leben im Alter gemeinnützige GmbH<br />

Sachsen<br />

<br />

Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH*<br />

* Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

** Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stiftung</strong> Hospital zum Heiligen Geist

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