ForestFinest 2/2016
Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft.
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WaldWelt<br />
Die uralte Eibe entdeckt<br />
ihre weibliche Seite –<br />
zu erkennen an den rot<br />
ummantelten Blüten.<br />
Foto: fotolia.com/Uros Petrovic<br />
Es ist nie zu spät, muss sich dieser Baum gedacht haben. „Er“ ist der älteste Baum Schottlands und hat vor Kurzem sein<br />
Geschlecht gewechselt. Geschätzte 5000 Jahre ist die Eibe schon als männliches Wesen auf dieser Welt, aber jetzt wachsen<br />
an seinen Zweigen weibliche Beeren. Der hippe Transgender-Baum wächst im Hof einer Kirche und noch gibt es<br />
keine Probleme mit den moralischen Prinzipien der Grundstückseigner. Vielleicht liegt es daran, dass bislang nur ein<br />
Zweig betroffen ist. „Es war eine ganz schöne Überraschung, als ich die drei reifen roten Beeren an der Eibe entdeckt<br />
habe, während der restliche Baum eindeutig männlich war“, berichtet der Botaniker Max Coleman vom Royal Botanic<br />
Garden in Edinburgh. „Laut Coleman sieht der Baum jedoch gesund aus“, schreibt der Spiegel im November 2015 erstaunt.<br />
Warum auch nicht? Wir wissen im Grunde zu wenig, um uns zu wundern. Offensichtlich hat sich das hormonelle Gleichgewicht<br />
des Baumes verändert. Ob das „normal“ oder eine problematische Folge von Umwelteinflüssen ist, wissen die Botaniker nicht. Was sie<br />
wissen ist, dass Eiben und einige andere Nadelhölzer ihr Geschlecht im Laufe des Lebens verändern können. Und wenn sie so ein Exemplar<br />
finden, stellen sie es unter Beobachtung und staunen. Die Geschichte der schottischen Eibe können Sie auf stories.rbge.org.uk<br />
verfolgen, wenn Sie das Suchwort „Yew“ eingeben.<br />
Foto: wikipedia/Paul Hermans<br />
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