275 Jahre Joh. Seemann - Textpuls

Nichts ist so beständig wie die Veränderung
275 Jahre
Joh. Seemann

275 Jahre Joh. Seemann
Joh. Seemann –
Eine Firmengeschichte
1732
Johannes Seemann wagt den Schritt in die
Selbständigkeit und eröffnet einen Krämerladen.
1806
„Familie ist nicht nur eine Frage
des Blutes, sondern vor allem auch
eine Stufe des Vertrauens.“
Hans-Robert Seemann
und Bernhard Preiß
Der Sohn von
Johannes Seemann
führt den Betrieb als
Nebeneinkunft
zusätzlich zum
Ackerbau weiter.
1818
Einheitliche
Gewichte mußten
benutzt werden.
Acht Generationen lang ein Unternehmen zu erhalten und mehr
noch: es ständig wachsen und sich entwickeln zu lassen; das ist
sicherlich die passende Gelegenheit für eine kleine Bestandsaufnahme.
Viele unserer Kunden kennen uns seit mehr als einer Generation,
haben mit uns Höhen und Tiefen erlebt und wissen bereits viel über
unsere Geschichte und unsere Art und Weise, die Dinge anzupacken.
Vielleicht bietet diese Broschüre aber auch für alte Bekannte noch
viel Neues.
Für alle anderen beschreibt sie, wer uns gepflanzt hat, wie wir
gewachsen sind und warum wir unsere Früchte ohne Vorbehalte
empfehlen können.
Viel Freude beim Lesen wünschen
Ein Samenkorn gedeiht auf
fruchtbarem Boden
Die Saat für den späteren Landhandel ist der
Wille zur Unabhängigkeit und der Mut zur
Selbständigkeit des Johannes Seemann anno
1732. Im Alter von 2 Jahren verliert er den
Vater, mit 17 löst er sich aus der Abhängigkeit
des Stiefvaters und wird Krämer.
Den Boden für diese Saat bildet, wie historische
Dokumente belegen, schon recht früh
die Kapellenstraße in Selzen. Auch der Handel
mit Salz und Eisenwaren ist dokumentiert.
Bereits 1866, nur wenige Jahre nach Entdeckung
des Mineraldüngers durch Justus
Liebig, lässt Seemann den Dungstoffhandel
in das Gewerbebuch von Selzen eintragen.
Drei Jahrzehnte später ermöglicht die Eisenbahnanbindung
den intensiven Kohlehandel.
Der zweite Weltkrieg und die folgende Zeit
der Besatzung bringen viele Entbehrungen
mit sich, ebenso aber auch die Gelegenheit,
mit viel persönlichem Einsatz und Risiko zu
helfen, wo Not herrscht.
Zur Zeit des Wiederaufbaus werden vor allem
Baustoffe geliefert, aber auch Haushaltswaren
wie Öfen und Herde. Eine Partnerschaft mit
Edeka vergrößert das Warensortiment. Große
Märkte sprießen zur Zeit des Wirtschaftswunders
aus dem Boden und alle wollen mit guten
Kartoffeln aus Rheinhessen beliefert werden.
Der damalige Inhaber, Karl Seemann, zeigt
Gespür für die Bedürfnisse des Marktes und
fängt an, Kartoffeln verkaufsfertig zu kommissionieren.
1963 schließlich übernimmt der
vorerst letzte Seemann, Hans-Robert, das
Ruder und baut mit einem Kredit auf Ehrenwort
das erste Getreidesilo. Es folgen weitere
Lagermöglichkeiten, Annahmestellen und
Innovationen.
Seit nunmehr 275 Jahren geht die Saat von
Joh. Seemann Jahr für Jahr auf. Der aktuelle
Seemann heißt zwar Preiß, ist aber genauso
Teil der Familie wie alle anderen Mitarbeiter
und die vielen lieb gewonnenen Kunden und
Partner auch.

1866
Nur zehn Jahre nach
Liebigs revolutionärer
Entdeckung wird der
Dungstoffhandel
aufgenommen.
1893
1854
Die Firma „Joh. Seemann“ wird
beim Amtsgericht in Oppenheim
ins Handelsregister eingetragen.
1896
Johannes Seemann
wird erstmalig in
einem Bürgermeisterei-
Verzeichnis als Spezereihändler
genannt.
Der Kohlehandel wird durch die Eisenbahn-
anbindung an die Strecke Bodenheim-Alzey
ausgebaut.
1933
Senior „Jean“
Seemann führt
die nächste
Generation
zum Kindergarten.
„Wir verfügen über alle wichtigen
Standards der Informationstechnologie
– und gebrauchen
trotzdem noch gerne unseren
Kopf.“
Heiko Zimmer
Buchhaltung & Kundenbetreuung
Bei Wind und Wetter
Der Natur getrotzt
…auch der des Menschen
Wenn wir auf unsere Unternehmensgeschichte
zurückblicken, fragen wir uns
natürlich nie, wie wir all die vielen sonnigen
Tage überstanden haben. Wir erinnern uns
viel mehr an die stürmischen und kalten
Zeiten, wenn die Wolken grau und die Felder
dennoch trocken sind.
Es ist das Vertrauen unserer Partner und
Kunden, das uns in diesen Zeiten die Gewissheit
gibt, dass wir jedem Wetter trotzen
können – manchmal im wahrsten Sinne des
Wortes.
Im Gegenzug sehen wir es als selbstverständlich
an, unseren Kunden mit Offenheit und
einem hohen Maß an Service zu begegnen. So
auch bei der Getreideannahme, Menge und
Qualität werden im Beisein unserer Kunden
gemessen.
Wir ruhen uns nicht gerne aus, wenn alles gut
läuft. Neue Ideen sind für uns keine Reserve
für schlechte Tage. Was unseren Partnern und
somit auch uns das Leben erleichtert, setzen
wir immer so schnell wie möglich um. Das
war seinerzeit das Lagern von losem Getreide
oder die maschinelle Reinigung der Braugerste.
Das ist heute die ständige Suche nach
den besten und kostengünstigsten Wegen z.B.
Pflanzenschutz, Düngemittel, Weinbergs- und
andere Bedarfsartikel anbieten zu können.
Nicht zuletzt ist es der rege Austausch mit
unseren Partnern, der immer wieder neue
Ideen und Anregungen in unsere Köpfe
pflanzt und bis zur Umsetzung gedeihen lässt.

1938
Der erste LKW
wird angeschafft,
allerdings auch
bald von der
Reichsregierung
einvernahmt.
1947
Das erste Getreidelager
wird fertig gestellt. Der
Schwarzhandel mit Speiseöl
in der Besatzungszone
sichert die Versorgung der
Bevölkerung.
1952
Der Lebensmittelladen wird vergrößert.
Die Kooperation mit Edeka bringt viel
neues Know-How und ein breiteres
Sortiment in das Unternehmen.
1958
Kartoffeln werden marktfertig
konfektioniert (zunächst von Hand,
später maschinell) und an die ersten
Großmärkte geliefert.
1960
Die Voraussetzungen
für das Lagern von
losem Getreide werden
geschaffen.
„Ein gesunder Humor hat für
uns einen ebenso hohen
Stellenwert, wie fachliches
Können und persönlicher
Einsatz.“
Michael Czeche
Kundenbetreuung
Die Natur im Kopf
Gelernte Kompetenz ist nicht
durch Bücherwissen zu ersetzen
Eines ist dem Landhandel Joh. Seemann
über alle Generationen hinweg immer
erhalten geblieben: Der Bezug zur Praxis.
Sicher: Auch wir schnappen viel Nützliches
aus Vorträgen und in Lehrgängen auf.
Seinen Wert muss dieses Wissen aber stets in
der praktischen Umsetzung beweisen, bevor
wir selbst entsprechende Empfehlungen
machen. So ist es für uns selbstverständlich,
dass unsere Mitarbeiter nicht nur in ihren
beruflichen Gebieten fit sind.
Das fängt bei der Unternehmensführung mit
den Wurzeln in der Landwirtschaft an, wird
bei der Buchhaltung fortgesetzt und endet
bei dem LKW-Fahrer mit einem umfassenden
Können in allen Bereichen von Technik
und Mechanik.
In einem familiären Betrieb, wie dem unseren,
lässt es sich auch nicht vermeiden, dass ein
jeder für den anderen einspringen muss. Das
hält uns alle in vielen Bereichen auf Trab und
spiegelt sich in der Service- und Beratungsqualität
unserer Mitarbeiter wider. Im Durchschnitt
haben unsere Mitarbeiter mehr als 25
Jahre Unternehmenszugehörigkeit. Da ist
viel Zeit für einen Blick über den Tellerrand.
Natürlich haben wir dennoch für jeden Bereich
unseres Wirkens den passenden Mitarbeiter.
Egal, ob es um den richtigen Zeitpunkt für
Düngen, Säen oder Ernten geht, oder um die
richtige Art und Menge von Saatgut, Mineraldünger
oder Pflanzenschutz: Wir stehen
unseren Kunden mit Rat und Tat zur Seite.

1963
Nach dem Tod des
Vaters übernimmt
Hans-Robert Seemann
das Ruder – Trotz
schwerer Zeiten wird
ein Kredit genehmigt,
und das Unternehmen
kann wachsen.
1964 Die Buchhaltung wird auf
elektronische Datenverarbeitung
umgestellt.
1975
Die räumlichen
Kapazitäten sind am
Limit. Neues Gelände
wird erschlossen,
das Wachstum wird
fortgesetzt.
1982
Zur 250-Jahr-Feier trifft sich alles mit Rang
und Namen. Die 2. Getreide-Annahme wird
eröffnet.
„In diesem Geschäft ist
Flexibilität gefragt. Das gilt für
den Umgang mit Kundschaft
ebenso wie für den Umgang
miteinander.“
Meike Landua
Ertrag wächst nicht nur auf Feldern
Der Landhandel als
Wirtschaftsberater
Unsere Beratungsleistungen beschränken
sich nicht nur auf die Themen rund um den
Anbau und die Pflege von Feldfrüchten. In
oftmals sehr persönlichen Gesprächen sind
wir auch gerne Partner in allen Fragen rund
um die Zukunft und Entwicklung der Betriebe
unserer Kunden. Hier sprechen Unternehmer
mit Unternehmern. Wir übernehmen
Verantwortung für die Beobachtung der
Märkte. Wir bieten Lagerfläche für Getreide,
Düngemittel und Pflanzenschutz zu günstigen
Konditionen, und finanzieren Betriebs-
mittel ohne große Formalitäten zu fairen
Bedingungen.
Auf der anderen Seite verzinsen wir selbstverständlich
auch Guthaben aus Getreidegutschriften,
die für den späteren Einkauf von
Betriebsmitteln vorgesehen sind.
Nicht nur auf das Können und Wissen unserer
Mitarbeiter ist Verlass. Auch technisch
sind wir immer auf der Höhe der Zeit. Ganz
gleich, ob sie der Qualitätsfeststellung, dem
Abwiegen, Reinigen, Kühlen oder Lagern
dienen: Uns stehen die neuesten Geräte
zur Verfügung. Entsprechend hoch ist die
Zufriedenheit bei unseren langjährigen
Abnehmern, den Mühlen und Malzfabriken.
„Offenheit“ heißt in allen Belangen unsere
Devise. Wir gestalten unsere Dienste nachvollziehbar
und transparent. So kann der
Landwirt auch langfristige Vorgänge mit uns
planen. Wir wissen, was sich lohnt und wie
man es mit größtmöglichem Erfolg umsetzt,
und wir geben dieses Wissen auch gerne
weiter. Denn: Wenn es unseren Kunden gut
geht, geht es auch uns gut.

1983
Bernhard Preiß verstärkt das Team.
Im Folgejahr werden die Lager-
kapazitäten verdoppelt.
1990
Aus Joh. Seemann wird eine GmbH. Man
organisiert sich im Verbund „Proland“.
1992 Eine Tankstelle für
Flüssigdünger wird gebaut.
1999
1996
Die Lagerkapazitäten
sind schon
wieder erschöpft.
Das Getreide muss
im Freien gelagert
werden. Ein neues
Lagerhaus wird
gebaut.
Die dritte Getreide-Annahme wird gebaut.
2001
Das Wasserlager bei Worms wird als
Gemeinschaftsprojekt mit 3 anderen
Landhändlern aus dem Proland-Verbund
realisiert. Die Wasserwege sind somit offen.
2007
Joh. Seemann
besteht seit
275 Jahren.
„Auch wenn die Zeit des
Arbeitens vorüber ist:
Man bleibt eine Familie.“
Wolfgang Torner
Adelheid Bläser
Franz Hupf
„Zusammen bringen wir drei
über 100 Jahre Unternehmenszugehörigkeit
auf die Waage –
das sagt doch schon alles, oder?“
Peter Müller, Dieter Hassinger,
Gunter Miczka
Fahrer
Zugvögel
Korn und Kartoffel unterwegs –
Vertriebspartner und Reichweiten
Heutzutage ist es üblich, dass der Ertrag einer
Region bei Weitem das übersteigt, was diese
Region selbst verbrauchen kann. Neue Absatzmärkte
müssen erschlossen werden, um
die Agrarwirtschaft lohnenswert zu erhalten.
Zu Beginn unseres Bestehens sind es Fuhrwerke,
welche die Reichweite unserer Waren
vergrößern. Kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts
bringt uns die Eisenbahn ein Stück
weiter, und 1938 wird unter Karl Seemann der
erste LKW angeschafft.
Heute erschließen sich uns durch die Zusammenarbeit
von 19 Landhändlern unter dem
Dach von Proland gänzlich neue Wege und
Absatzmärkte. Der Meinungs- und Erfahrungsaustausch
ist dabei nicht weniger
wertvoll, als zum Beispiel die Möglichkeit,
große Projekte wie das Silo in Worms-
Rheindürkheim zu stemmen.
Der wichtigste Faktor für unseren Erfolg sind
aber die Menschen, die für und mit uns arbeiten.
Klein in Zahlen, aber groß in Wissen und
Können tragen sie jeden Tag ihren Teil dazu
bei. Gerne geben wir die Treue und den Einsatz
auch als besondere Leistungen wie Mitarbeiterbeteiligungen
oder eine zusätzliche Altersvorsorge
weiter. Die Zufriedenheit daraus spüren
alle, die mit uns zu tun haben in Form von
Engagement über das gewöhnliche Maß hinaus.
Der Dank für 275 Jahre Joh. Seemann gebührt
aber auch unseren Kunden, die uns als
Landhändler mit vielen Aufgaben betrauen
und uns ihr Vertrauen schenken. Dieses in
uns gelegte Vertrauen wollen wir auch in
Zukunft immer wieder aufs Neue verdienen
und weitergeben.

Joh. Seemann Landhandel GmbH/ Proland
Am Alten Bahnhof
55278 Hahnheim
Telefon: 06737-8585
Fax: 06737-8888
E-Mail: joh.seemanngmbh@t-online.de
© 2007
Fotografie: www.bernward-bertram.de, u.a.
Text: www.textpuls.de
Konzept und Design: www.schelenz-design.de
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