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Adam online Nr. 39

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Partnerschaft & Sexualität<br />

Die Kunst,<br />

eine Frau zu lieben<br />

Wir sind dieses Jahr in ein Neubauviertel umgezogen. Kurz<br />

nach unserem Umzug saßen meine Frau und ich auf der<br />

Terrasse und unterhielten uns über die vielen jungen Familien, die<br />

jetzt in unserer Nachbarschaft wohnen. Dabei kamen wir plötzlich<br />

im Gespräch auf die Frage: „Wie viele Scheidungen werden wir<br />

wohl in den Jahren, die wir hier wohnen, erleben?“<br />

Das ist natürlich ein sehr unromantischer Gedanke, wenn man<br />

an jung verheiratete Paare denkt. Aber rein statistisch gesehen<br />

werden sich ungefähr 4 von 10 Menschen, die als glückliche Paare<br />

in dieses Neubaugebiet gezogen sind, scheiden lassen. Das ist ein<br />

ziemlich tragischer Gedanke. Aber es wird noch tragischer, wenn<br />

man bedenkt, dass sehr viele junge Paare heute gar nicht mehr heiraten.<br />

Die Trennungsrate ist also noch viel höher.<br />

Fast jeder, der verliebt ist, jeder, der eine Beziehung eingeht,<br />

wünscht sich, diese würde nie enden. Doch die Realität sieht anders<br />

aus. Nicht nur die Hälfte aller Ehen wird geschieden, sondern<br />

die absolute Mehrheit aller Beziehungen zerbricht.<br />

Das hat natürlich eine ganze Reihe von Ursachen, und diese liegen<br />

nicht nur in der sichtbaren Welt. Ich glaube, dass es eine der<br />

zentralen Absichten des Teufels ist, Ehen zu zerstören. Dabei geht<br />

es ihm nicht nur um Ehen an sich. Sein tiefer liegender Wunsch ist<br />

es, die Herzen von Kindern zu zerstören. Wenn Kinder in der Familie<br />

kein festes Fundament erleben, werden sie in ihren Herzen kälter,<br />

verletzter und weniger fähig, selbst zu lieben.<br />

Die Lösung für Eheprobleme<br />

Die Bibel hat eine Antwort auf die Frage, wie eine perfekte Partnerschaft<br />

aussieht. Ein Zitat von Jesus bringt das so richtig auf den<br />

Punkt. In diesem Satz steckt das Geheimnis für das Gelingen oder<br />

Scheitern einer jeden Ehe: „Das ist mein Gebot: Liebt einander so,<br />

wie ich euch geliebt habe!“ (Joh 15,12) – Das klingt total unspektakulär,<br />

und doch ist es die Lösung für alle Eheprobleme. Liebt einander<br />

so, wie Jesus euch liebt.<br />

Man hat den Eindruck, Liebe als Nomen, also als Hauptwort, ereignet<br />

sich. Man kann die große Liebe finden und wieder verlieren<br />

oder gar Liebe „machen“. Liebe findet sich auch in vielen Filmtiteln:<br />

„Vom Suchen und Finden der Liebe“, „Verbotene Liebe“, „Anna<br />

und die Liebe“ oder auch „Liebe ist nur ein Wort“. Aber Liebe ist<br />

nicht nur ein Wort. Es ist etwas, das man tut. Wenn Jesus von Liebe<br />

spricht, dann sagt er: „Liebt einander“. „Lieben“ ist ein Verb, ein<br />

Tunwort. Liebe ist nicht etwas, das du hast oder nicht hast. Es ist<br />

nicht etwas, das du spürst oder nicht spürst. Liebe ist etwas, das<br />

du tust.<br />

Natürlich hat Liebe auch etwas mit Gefühlen zu tun, und darüber<br />

bin ich sehr dankbar. Eine Ehe, in der Gefühle nie vorkommen,<br />

wäre schrecklich. Aber jemanden wirklich zu lieben, heißt, sich zu<br />

entscheiden, Liebe zu tun, Liebe aktiv in die Tat umzusetzen. Doch<br />

wie kann man Liebe in die Tat umsetzen? Wir Männer können uns<br />

dafür verschiedene Vorbilder nehmen:<br />

1. Ich liebe meine Frau so, wie mein Vater meine Mutter geliebt hat.<br />

Als Erwachsene imitieren wir häufig unbewusst und auch ungewollt<br />

das, was wir in der eigenen Familie gelernt haben. Wenn der<br />

kleine Alexander sagte: „Ich will nie werden wie mein Vater“, heißt<br />

das noch lange nicht, dass der große Alexander sich nicht genau so<br />

verhält, wie sein Vater es getan hat. Besonders deutlich wird das in<br />

Bezug auf Süchte. Frauen, die mit einem alkoholabhängigen Vater<br />

aufwuchsen und darunter immer gelitten haben, suchen sich unbewusst<br />

einen Mann, der ebenfalls alkoholabhängig ist. Männer, die<br />

mit einer kontrollsüchtigen Mutter aufgewachsen sind, suchen sich<br />

unbewusst eine Frau aus, die ebenfalls kontrollsüchtig ist. So ist das<br />

leider in einer gefallenen Welt … Doch eine negative Tendenz, die<br />

man bei sich selbst entdeckt und beim Namen nennt, verliert schon<br />

einen Teil ihrer Kraft. Und eine typische Tendenz ist, seinen Partner<br />

genau so zu „lieben“, wie man es bei den eigenen Eltern gesehen<br />

hat.<br />

2. Ich liebe meine Frau so, wie es bei uns in der Gesellschaft üblich<br />

ist.<br />

Wenn man ein Vorbild für die eigene Ehe sucht, kann man sich<br />

auch an anderen Beziehungen orientieren. So wie die eigenen Kumpel<br />

mit ihren Frauen umgehen, geht man selbst mit seiner Frau um.<br />

Doch wenn Sie sich an der gesamten Gesellschaft orientieren, wird<br />

das gründlich schiefgehen. Egal wie gut die Beziehung Ihrer Eltern,<br />

Freunde oder Mentoren ist: Menschen machen Fehler. Niemand ist<br />

perfekt, außer Gott. Und nur er beherrscht die Kunst, eine Frau zu<br />

lieben, wirklich.<br />

3. Ich liebe meine Frau so wie Jesus.<br />

Jesus war nie verheiratet, aber er liebt jede einzelne Frau und jeden<br />

einzelnen Menschen mit der reinsten Form der Liebe. Und er<br />

sagt: „Nimm dir nicht deine Eltern als Beispiel und erst recht nicht<br />

die Gesellschaft. Liebe deine Frau so, wie ich euch geliebt habe.“ Das<br />

ist das Niveau, das wir anstreben sollen, das ist christliche Liebe.<br />

4 ADAM ONLINE <strong>Nr</strong>. <strong>39</strong> · Juni – August 14

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