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Adam online Nr. 41

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aus. Es gilt in der Ehe, die Andersartigkeit des Partners kennen und<br />

achten zu lernen (solange sie nicht durch pornografische Einflüsse<br />

oder andere negative Begebenheiten erzeugt wurde).<br />

Ich will hier nicht das sündige Verhalten von uns Männern rechtfertigen,<br />

und es ist ganz klar, dass Frauen damit unendlich gedemütigt<br />

und verletzt werden. Doch glaube ich, dass die meisten Frauen,<br />

hätten sie so starke sexuelle Bedürfnisse wie Männer und müssten<br />

diese bis zu 100-mal<br />

am Tag wieder an die<br />

Seite legen, ähnlich<br />

oft „fallen“ würden<br />

wie Männer. Wenn<br />

wir das verstehen,<br />

haben wir einen<br />

wesentlichen<br />

Schlüssel zum<br />

Verstehen und<br />

zum Vergeben gefunden.<br />

Es wäre fatal, wenn<br />

man aufgrund dieser Unterschiedlichkeit<br />

von Mann<br />

und Frau in einen resignativen<br />

Prozess geraten würde,<br />

in dem der Mann seine pornografische<br />

Selbstbefriedigung<br />

lebt und die Frau das<br />

verzweifelt zu ignorieren<br />

versucht.<br />

2. Versuchungen widerstehen:<br />

Am besten begeben wir uns<br />

erst gar nicht in die Nähe einer Versuchung oder fliehen<br />

vor ihr. Fliehen ist aktiv, und hier heißt es besonders<br />

für uns Männer, den Kampf gegen eine Fülle von<br />

Versuchungen, besonders im Internet, weise und engagiert<br />

aufzunehmen.<br />

Wie kann dieser Kampf aussehen?<br />

• Stellen Sie sich Ihrem Verhalten. Geben Sie zu, dass Sie<br />

„drin hängen“ und allein nicht mehr herauskommen.<br />

• Bleiben Sie mit diesem Wissen nicht allein. Es kann wichtig und<br />

nötig sein, fachliche Hilfe (z. B. einen erfahrenen Seelsorger) in<br />

Anspruch zu nehmen. Auch bei anderen Problemen sind wir ja<br />

bereit, Geld, Zeit und Lernbereitschaft zu investieren, um ein Ziel<br />

zu erreichen.<br />

• Treffen Sie eine Entscheidung, dass Sie sich wirklich auf den Weg<br />

machen wollen, „raus aus der Pornografie“. Seien Sie sich bewusst,<br />

dass der Weg raus aus dem Pornokonsum ein langer Weg<br />

ist, gerade wenn man schon Jahre Pornos konsumiert.<br />

Gründe für Pornografie<br />

Überlegen Sie, ob die Pornografie bei Ihnen zu einer Pauschalreaktion<br />

auf Frust, Langeweile, Sinnlosigkeitsgedanken etc. geworden<br />

ist. Hier kann es nötig sein, zunächst andere Frustbewältigungsstrategien<br />

zu entwickeln, um im Kampf gegen die Internetpornografie<br />

wirklich Erfolge zu verzeichnen.<br />

Pornokonsum ist manchmal (aber wirklich nicht immer!) auch<br />

Resultat einer unbefriedigenden Ehesexualität. Sollte dies der Fall<br />

Scheide,<br />

Glied und<br />

der<br />

Orgasmus<br />

sind sehr<br />

gut.<br />

sein, dann sollten Sie dieses Thema zusammen mit Ihrer Ehefrau<br />

angehen, oft im Rahmen einer seelsorgerlichen Eheberatung. Hier<br />

gilt es zu klären, was eigentlich guter Sex – für Sie beide – ist.<br />

Es kann auch sein, dass Pornografie eine ungute Gewohnheit geworden<br />

ist, die sich in Ihrem Leben eingenistet hat. Sie haben etwas<br />

gesehen, und Sie hatten nicht die Disziplin, sich zu bremsen.<br />

Strategien gegen Pornografie<br />

1. Beziehungen nutzen: Reden Sie mit Gott über dieses Thema.<br />

Reden Sie mit Ihrem Partner darüber, aber passen Sie auf, ihn nicht<br />

zu verletzen. Seien Sie nicht zu stolz, seelsorgerliche Hilfe in Anspruch<br />

zu nehmen.<br />

2. Technik nutzen: Installieren Sie eine Software, die den Zugang<br />

auf bestimmte Seiten blockiert. Stellen Sie den Computer an einem<br />

„öffentlichen“ Ort in der Wohnung auf.<br />

3. Familienfotos einsetzen: Ereignisse und Personen verknüpfen<br />

sich in unserem Gehirn mit guten, aber auch schlechten Gefühlen.<br />

Machen Sie sich solche Verknüpfungen nutzbar: Da kann das Bild<br />

der Familie oder Ehefrau als Bildschirmschoner schon gute Dienste<br />

leisten oder ein reales kleines Bild, das in eine Ecke des Notebooks<br />

geklebt wird. Solche Hilfen können die Sinne schärfen und den Weg<br />

in die Internetpornografie rechtzeitig stoppen.<br />

4. Die Konsequenzen tragen: Wir lernen durch Erfolg und Konsequenz<br />

(Strafe). Welche Konsequenz hat es, wenn Sie Internetpornografie<br />

konsumieren? Das demütigende Gefühl danach ist: „Du hast<br />

wieder versagt!“ Sie schämen sich vor Ihrer Frau. Sie haben wieder<br />

etwas zu beichten. Wenn Sie fallen, seien Sie bereit, Konsequenzen/Strafen<br />

auf sich zu nehmen. Wenn Sie das tun, werden Sie bei<br />

der nächsten Versuchungssituation vielleicht rechtzeitig denken:<br />

„Nein, ich klicke jetzt nicht weiter, ich will meine Frau nicht wieder<br />

so demütigen …“ Feiern Sie Ihren Erfolg, wenn Sie nicht gefallen<br />

sind. Erzählen Sie es einem Freund oder einem Seelsorger.<br />

Danken Sie Gott dafür!<br />

Ich weiß, dass sich dies alles nach recht viel Arbeit<br />

und Disziplin anhört. Aber der Weg lohnt sich, denn die<br />

Alternative ist ein beziehungszerstörender sündiger<br />

Weg. Zusätzlich würde Sie der häufige Pornokonsum<br />

verstärkt unfähig machen, wirklich noch sexuelle Erfüllung<br />

zu erleben und Sie in Ihrem Selbstwert zunehmend<br />

zersetzen. Seien Sie sich auch bewusst, dass die Produzenten der<br />

Pornoindustrie ihre Seiten so anlegen, dass Sie immer mehr sehen<br />

wollen und immer tiefer hineinrutschen, bis es vielleicht sogar in<br />

die Gewaltsexualität oder Kinderpornografie geht.<br />

Deshalb freuen Sie sich über die Zeiten, in denen Sie keine Pornografie<br />

konsumiert haben. Und wenn Sie doch mal wieder fallen,<br />

dann reden Sie sich nicht ein, dass das alles keinen Sinn hat, sondern<br />

bleiben Sie dran, stehen Sie auf – immer wieder! <<br />

Anmerkungen<br />

1. Thomas Schirrmacher, Internetpornografie, Verlag SCM Hänssler<br />

2. Wen umfassendere Statistiken interessieren, dem sei folgendes Buch<br />

empfohlen: Matthias Burhenne, Sexualität und Seelsorge, Verlag SCM Hänssler<br />

3. Einige finden sich in folgendem Buch: Matthias Burhenne, Mann sein –<br />

Sexualität mit Charakter, Verlag SCM Hänssler<br />

Dr. Matthias Burhenne leitet die Seelsorgeund<br />

Männerarbeit im Forum Wiedenest.<br />

Weitere Hilfen zum Thema und konkrete<br />

Beratungs angebote finden Sie auf unserer<br />

Internetseite www.adam-<strong>online</strong>.de. Klicken Sie<br />

dort auf „Links“ und dort auf „Hilfsangebote“.<br />

FÜR DEN MANN MIT WERTEN<br />

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