saar-scene Oktober 10/11
Das total umsonsten Popkulturmagazin.
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4 titel<br />
booTS ELECTRIC<br />
es War UnaUsWeiCHLiCH<br />
Jesse Hughes, neben Josh Homme (Queens Of The Stone<br />
Age) Kopf von Eagles Of Death Metal, hat unter dem Namen<br />
Boots Electric das Soloalbum „Honkey Kong“ veröffentlicht.<br />
Die Songs komponierte er zusammen mit Money Mark, der<br />
als Beastie Boys-Keyboarder bekannt wurde. <strong>saar</strong>-<strong>scene</strong> störte<br />
Hughes bei der Gartenarbeit mit seiner Freundin Tuesday<br />
Cross, einer ehemaligen Pornodarstellerin und nunmehr Bassistin<br />
in seiner Band.<br />
Du hattest schon einige Künstlernamen. Wie bist Du auf<br />
Boots Electric gekommen?<br />
“Wie so vieles in meinem Leben, so hat auch das mit Joshua<br />
Homme zu tun. Ich hieß anfangs Devil. Aber als Devil kann<br />
man sonntags nicht seine Mutter besuchen gehen und bei ihr<br />
essen. Also musste ein anderer Name her. Ich bin früher viel<br />
Rollschuh gelaufen. Daher nannte mich Josh irgendwann ‘fruit<br />
boots’, ein Slangwort für Inlineskater. Als ich dann endlich<br />
im Rock’n’Roll angekommen war, sagte er, ich hätte die ‘fruit<br />
boots’ gegen elektrische Stiefel eingetauscht.”<br />
Wie kam es, dass Du für “Honkey Kong” ausgerechnet mit<br />
Money Mark zusammengearbeitet hast?<br />
“Es war eine sehr wichtige Entscheidung, ihn dazu zu holen.<br />
Aber erst mal will ich erklären, warum ich ein Soloalbum machen<br />
wollte. Es ging nicht um mein Ego. Ich wollte all meinen<br />
Freunden, die mir über Jahre geholfen hatten, danken. Es war<br />
ein unausweichlicher Schritt für mich. Also ging ich zu meinen<br />
Wurzeln zurück und überlegte, welches Album mich als Kid<br />
am meisten beeindruckt hatte und mich dazu brachte, Musik<br />
zu machen. Das war ‘Check Your Head’ von den Beastie Boys.<br />
So kam ich auf Money Mark.”<br />
Bei einer der letzten Europatourneen von EODM hattet ihr<br />
Pornosonnenbrillen und Klebe-Schnurbärte im Angebot. Wie<br />
sieht das Boots Electric-Merchandising aus?<br />
“Oh, wir haben ganz hervorragende Ideen.”<br />
Schwingende Schwänze oder so?<br />
“Da bringst du mich auf eine Idee: ein Schwanz als Metronom-Zeiger.<br />
Da steht dann drauf: ‘Keep time with<br />
the swinging dick of Boots Electric’. Mann, großartig.<br />
(…) Nein, wir haben Damenslips entworfen, auf<br />
deren Innenseite mein Gesicht abgebildet ist. Haha.”<br />
Text: Peter Parker · Bild: Cooperative Music<br />
„Boots Electric ist<br />
der anspruchsvolle<br />
Versuch, flachgelegt<br />
zu werden.“<br />
Die Songs überraschen. Du als Rock’n’Roller machst nun gar<br />
keinen Rock’n’Roll. Bist Du den R’n’R leid oder muss R’n’R nicht<br />
nach R’n’R klingen, um R’n’R zu sein?<br />
“Das ist eine verdammt gute Frage… Da steckt viel Wahrheit<br />
dahinter. Nimm etwa Punkrock: Public Enemy sind ebenso<br />
Punkrock wie Black Flag. Und N.W.A. ist ebenso R’n’R wie<br />
Ted Nugent. R’n’R ist eine Attitüde. (…) Letztlich ist Eagles Of<br />
Death Metal mein nacktarschiger Versuch, flachgelegt zu werden.<br />
Boots Electric ist der anspruchsvolle Versuch, flachgelegt<br />
zu werden.”<br />
Boots Electric “Honey Kong” ist erschienen bei<br />
Dangerbird/Cooperative Music/Universal.<br />
www.boots-electric.com