Trocken- und Magerrasen - Meranier Gymnasium
Trocken- und Magerrasen - Meranier Gymnasium
Trocken- und Magerrasen - Meranier Gymnasium
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wer wir sind<br />
In der „neuen Oberstufe“ des achtjährigen <strong>Gymnasium</strong>s müssen alle Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler für drei Semester zwei verschiedene Seminare belegen. Zum einen ein<br />
Wissenschaftspropädeutische Seminar, zum anderen ein Projekt-Seminar (P-Seminar). In<br />
diesen Seminaren soll der Schüler das korrekte wissenschaftliche, forschende Arbeiten<br />
erlernen, sowie seine Kompetenzen bei der praktischen Teamarbeit verbessern. Hierfür<br />
wählen Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler vor Eintritt in die elfte Jahrgangsstufe jeweils zwei<br />
Seminare. Die Themen mit denen sich diese befassen werden schulintern festgelegt <strong>und</strong> die<br />
Schüler bekommen die Möglichkeit sich für ein Themengebiet zu entscheiden.<br />
Wir haben uns mit unserem Seminar für die Gestaltung <strong>und</strong> Entwicklung neuer Schautafeln<br />
in der Umgebung des Staffelbergs entschieden <strong>und</strong> dabei eng mit der Umweltstation in<br />
Weismain, sowie mit dem Landratsamt Lichtenfels zusammengearbeitet.<br />
Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen nun einen Einblick in die Themen unserer Arbeit<br />
geben <strong>und</strong> Ihnen die Gattung der Orchideen vorstellen.
Systematik Der Orchideen<br />
Standorte<br />
Händelwurz<br />
Nestwurz<br />
Ragwurz<br />
Knabenkraut<br />
<strong>Trocken</strong>rasen/Halbtrockenrasen<br />
• Helmknabenkraut<br />
• Bienenragwurz<br />
• Fliegenragwurz<br />
• Bocks-Riemenzunge<br />
• Zweiblatt<br />
<strong>Magerrasen</strong><br />
• Mückenhändelwurz<br />
• Zweiblatt<br />
• Bocks-Riemenzunge<br />
• Helmknabenkraut<br />
• Bienenragwurz<br />
• Fliegenragwurz<br />
Feucht- <strong>und</strong> Nasswiesen<br />
• Mückenhändelwurz<br />
• Breitblättriges Knabenkraut<br />
Waldvögelein<br />
Familie<br />
der<br />
Orchideen<br />
Ständelwurz<br />
Moore<br />
Riemenzunge<br />
Frauenschuh<br />
Zweiblatt<br />
Waldhyazinthe<br />
• Sumpfstendelwurz<br />
• Kalkreiche Böden:<br />
• Kurz-/Breitblättrige Stendelwurz<br />
Kalkreiche Böden<br />
• Kurz-/Breitblättrige Stendelwurz<br />
Wald:<br />
• Waldhyazinthe<br />
• Waldvögelein<br />
• Vogelnestwurz
<strong>Trocken</strong>- <strong>und</strong> <strong>Magerrasen</strong><br />
Als <strong>Trocken</strong>- <strong>und</strong> <strong>Magerrasen</strong> werden besondere Biotope bezeichnet, die sich an trockenen,<br />
nährstoffarmen Standorten ausbilden. Die Artenzusammensetzung der beiden Rasen ist<br />
geprägt von niedrigen Rasen- Kraut- <strong>und</strong> Halbstrauchpflanzen. Gehölze kommen eher<br />
randständig vor. Der Bestand ist nur selten geschlossen ausgeprägt. In der Regel ist er<br />
lückenhaft, aber dennoch artenreich. Beide Rasen bieten einen geschützten<br />
Landschaftsbestandteil <strong>und</strong> ein Rückzugsgebiet für gefährdete Arten.<br />
Vorkommende Orchideen:<br />
Bocksriemenzunge<br />
Fliegenragwurz Bienenragwurz<br />
Bilder der Bocksriemenzunge <strong>und</strong> der Bienenragwurz von Herrn Bernd Haynold<br />
Zweiblatt Helmknabenkraut Mückenhändelwurz
Besonderheiten bei Orchideen<br />
L<br />
• Orchideen besitzen eine drei-zählige, bilateral-symmetrische Blüte, bei der Kron- <strong>und</strong><br />
Kelchblätter stark variieren.<br />
• Staub- <strong>und</strong> Fruchtblätter sind zur Säule<br />
verwachsen.<br />
• Der Säule gegenüber liegt ein von den anderen<br />
Blütenblättern stark abweichendes Kronblatt, das<br />
Labellum genannt wird.<br />
• Orchideen locken Insekten durch Wohlgeruch<br />
(Bienen) oder Gestank (Fliegen) oder Form der<br />
Blüte (Attrappe lockt zur Paarung).<br />
• Klebrige „Pollen-Pakete“ (Staubkölbchen) statt<br />
Pollenkörner.<br />
• Sie bilden sehr viele winzige Samen, welche nur in Lebensgemeinschaft mit Pilzen<br />
(Rhizoctonia) keimen können, da sie praktisch keine Nährstoffe besitzen.<br />
Blattformen<br />
Zwischenform<br />
Parallelnervig<br />
Ei- bis Lanzettförmig<br />
T<br />
Eiförmig<br />
Ährenförmiger<br />
Blütenstand<br />
Sumpfwurz Zweiblatt Nestwurz<br />
L = Laubblätter<br />
T = Tragblätter<br />
L<br />
Traubenähnlicher<br />
Blütenstand<br />
T<br />
L<br />
Lanzettförmig<br />
Wurzelformen<br />
Wurzelknolle<br />
eines<br />
Knabenkrauts<br />
Handförmige<br />
Wurzel<br />
(Händelwurz)<br />
Wurzelknolle<br />
einer<br />
Waldhyazinthe
Gattungen der Orchideen<br />
Waldvögelein<br />
Auffälligkeiten:<br />
• Schlanke, ausdauernde <strong>und</strong> krautig wachsende Pflanzen<br />
• Blütenstand ist traubig, mit Blütenfarbe von weiß <strong>und</strong> gelb bis fast gelb<br />
• Teilweise Selbstbestäuber<br />
Arten:<br />
Schwertblättriges<br />
Waldvögelein<br />
Weißes<br />
Waldvögelein
Riemenzunge<br />
Auffälligkeiten:<br />
• grünlich bis purpurne Blütenblätter<br />
• Blüte mit Helm <strong>und</strong> 3-lappiger Lippe, wobei der mittlere Lappen stark verlängert <strong>und</strong><br />
spiralig gedreht ist, die Seitenlappen aber kürzer sind <strong>und</strong> einen gewellten Rand<br />
besitzen<br />
• längliche bis riemenartige Laubblätter, die bereits während der Blütezeit verwelken<br />
Arten:<br />
oder schon verwelkt sind<br />
Zur Gattung der Riemenzungen gehören etwa sechs Arten, die überwiegend in mediteranen<br />
Gebieten wachsen. Nur die Bocks-Riemenzunge wächst auch im Norden Europas. Ihr Name<br />
ist auf ihren Geruch nach Ziegenbock zurückzuführen<br />
Bocksriemenzunge
Frauenschuh<br />
Auffälligkeiten:<br />
• Ausdauernd, krautig<br />
• Wuchshöhe: 15- 60 cm<br />
• Drei bis fünf Laubblätter<br />
• Auffällige gelbe „Kesselblüte“: Dient als Bestäubungsfalle für Insekten<br />
• „schokoladenfarbene“ Perigonblätter um Blüte verteilt<br />
Arten:<br />
Frauenschuh
Zweiblatt<br />
Auffälligkeiten:<br />
• Ausdauernd<br />
• Zahlreiche, unverzweigte, horizontal kriechende Wurzeln<br />
• Name: Zwei gegenständige Laubblätter<br />
• Blüten:<br />
• Spornlos<br />
• Glockenförmig<br />
• Bilden zungenförmig, zweigeteilte Lippe<br />
• Blütezeit: Je nach Höhenlage Anfang Mai bis Anfang August<br />
Arten:<br />
12 verschiedene Arten weltweit, zwei davon in Europa: Kleines Zweiblatt, Großes Zweiblatt<br />
Bei uns: Großes Zweiblatt<br />
Großes Zweiblatt
Waldhyazinthe<br />
Auffälligkeiten:<br />
• Einmalig durch große, leuchtende Blüten <strong>und</strong> einzigartigen Duft<br />
• Tiefe Blüte duftet nur in der Nacht → Bestäubung durch nachtaktive <strong>und</strong> langrüsselige<br />
Schmetterlinge<br />
• Verbreitung nahezu in ganz Europa (Besiedelung v.a. von leicht sauren oder<br />
Arten:<br />
kalkreichen Biotopen)<br />
Weiße<br />
Waldhyazinthe
Ständelwurz<br />
Auffälligkeiten:<br />
• Eine ausdauernde krautige Pflanze<br />
• Blüten sehr nah am Stiel, keine großen Ausfläufer<br />
• Große Unterschiede zwischen den Arten<br />
Arten:<br />
Violette<br />
Stendelwurz<br />
Rotbraune<br />
Stendelwurz
Knabenkraut<br />
Auffälligkeiten:<br />
• oft rosafarbene Blütentraube<br />
• gespornte Blüten mit drei- bis vierteiliger Lippe <strong>und</strong> Fruchtknoten<br />
• die Tragblätter der Blüten sind heutig <strong>und</strong> dünn, manchmal auch sehr klein<br />
• kugelige bis eiförmige oder auch geteilte Knollen in der Erde<br />
Arten:<br />
Großes Knabenkraut Purpurnes<br />
Breitblättriges<br />
Geflecktes<br />
Knabenkraut<br />
Knabenkraut<br />
Purpurnes<br />
Helmknabenkraut<br />
Knabenkraut<br />
Helmknabenkraut<br />
Neben diesen Arten wachsen bei uns auch das kleine, männliche <strong>und</strong> das Brandknabenkraut.
Ragwurz<br />
Auffälligkeiten:<br />
• Meist sehr farbenprächtige <strong>und</strong> außergewöhnlich geformte Blüten<br />
• Durch Duftstoffe <strong>und</strong> Nachahmung von weiblichen Insekten werden mögliche<br />
Bestäuber angelockt<br />
• Jede Art ahmt ein bestimmtes Insekt nach<br />
Arten:<br />
Fliegenragwurz Bienenragwurz<br />
Spinnen-<br />
Bienenragwurz
Nestwurz<br />
Auffälligkeiten:<br />
• Spornlose Blüten duften nach Honig<br />
• Blüten, Stängel <strong>und</strong> Blätter in hellem Braun (→ recht ungewöhnlich)<br />
• Vogelnestwurz ist mykoheterotroph & betreibt keine Photosynthese<br />
Arten:<br />
Vogelnestwurz als einzige Gattung in Europa<br />
Vogelnestwurz
Händelwurz<br />
Auffälligkeiten:<br />
• Name leitet sich von Knollen ab: Zweispaltig mit handförmig geteilten kurzen Lappen<br />
Arten:<br />
Mücken- Händelwurz<br />
• Auch Langsporn- Händelwurz, Fliegen- Händelwurz oder Große Händelwurz genannt<br />
• Krautig, ausdauernd<br />
• Höhe: 30- 80 cm<br />
• Blütenfarbe: rosa bis dunkelrot<br />
• Abwärts gebogener Sporn 10 bis 20 cm<br />
• Duft: unterschiedlich stark oder schwach<br />
• Blütezeit: Mai bis Juli<br />
• Standorte: <strong>Magerrasen</strong>, Föhrenwälder, Feucht- <strong>und</strong> Nasswiesen, Flach- <strong>und</strong> Quellmoore<br />
Mückenhändelwurz<br />
Die Bilder wurden zur Verfügung gestellt von Herrn D. Stamm