Die Waffen Meiner Bank
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DrOHnen UnD<br />
kiLLer rOBOTer<br />
Schießpulver und Nuklearwafen waren<br />
die ersten beiden Revolutionen der Kriegsführung;<br />
unbemannte, vollständig autonome<br />
Wafensysteme, sog. Killer Roboter,<br />
stehen für die dritte Revolution. Ihr Einsatz<br />
wird das Wesen der zukünftigen Kriegsführung<br />
radikal verändern. Sie sind noch<br />
nicht Bestandteil der Armeen dieser Welt,<br />
doch der technologische Rüstungswettlauf<br />
in Bezug auf solche Wafensysteme beindet<br />
sich längst im hochtourigen Bereich.<br />
Vorläufer der Killer Roboter-Wafensysteme<br />
existieren bereits. Ihre Hersteller haben<br />
sie so programmiert, dass sie zumindest<br />
über einen sehr kurzen Zeitraum in der<br />
Lage sind, eigenständig Informationen zu<br />
sammeln, zu navigieren, Ziele zu suchen,<br />
zu bewerten oder sogar entscheiden zu<br />
können diese zu bekämpfen, ohne dass der<br />
Mensch diesen Prozess aufhalten kann.<br />
Zukünftige Killer Roboter werden sich<br />
dann über längere Zeit völlig selbständig<br />
bewegen und entscheiden können, nach<br />
Zielen zu suchen und diese zu zerstören.<br />
<strong>Die</strong> amerikanische Drohne X47B kann<br />
z.B. eigenständig auf einem Flugzeugträger<br />
starten und landen sowie in der<br />
Luft betankt werden. Es ist nur eine Frage<br />
der Zeit, wann sie autonom Ziele suchen<br />
und bekämpfen kann. Bei Drohneneinsätzen<br />
sind in Pakistan, Somalia und im<br />
Jemen seit 2004 zwischen 2.566 und 3.570<br />
Menschen getötet worden, viele von ihnen<br />
Zivilisten. 38 Einen völkerrechtlichen Verbotsvertrag<br />
für den Einsatz unbemannter,<br />
ferngelenkter Drohnen gibt es bislang<br />
nicht. Doch wies der UN-Sonderbeauftragte<br />
Philip nach, dass durch „gezieltes<br />
Töten“ mit Hilfe von Kampfdrohnen in<br />
steigendem Maße internationales Recht<br />
verletzt werde. 39<br />
Auch kleine, unbemannte Systeme mit<br />
autonomen Fähigkeiten für den Einsatz zu<br />
Lande oder auf dem Wasser – und oftmals<br />
ausgerüstet mit Maschinengewehren<br />
oder Granatwerfern – existieren bereits<br />
in großer Stückzahl. <strong>Die</strong> Wafenmessen<br />
dieser Welt sind voll davon und auch hier<br />
ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch<br />
diese Systeme vollautonom in die Kriegsszenarien<br />
dieser Welt eingreifen werden.<br />
Deutsche Unternehmen wie Rhein metall,<br />
<strong>Die</strong>hl und Krauss-Mafei Wegmann fehlen<br />
natürlich nicht, wenn es darum geht,<br />
autonome Fähigkeiten in Wafensysteme<br />
zu integrieren bzw. haben dies bereits<br />
getan. <strong>Die</strong> Bundesregierung unterstützt<br />
laut Koalitionsvertrag eine völkerrechtliche<br />
Ächtung vollautomatisierter Wafensysteme,<br />
setzt sich aber nicht explizit im<br />
Rahmen der laufenden UNO-Gespräche<br />
für ein Verbot ein. Viele andere Staaten<br />
und NGOs fordern explizit deren Verbot<br />
auf Grund umfassender, völkerrechtlicher<br />
Verstöße, die ein Einsatz solcher Wafen<br />
mit sich bringen würde.<br />
Autonomes <strong>Waffen</strong>system, präsentiert auf der<br />
IDEX 2013, Abu Dhabi.<br />
©e Facing Finance<br />
26 |] DIE WAFFEN MEINER BANK |] 2016